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Neue Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, 1844 (Bd. XXXI, nr 6), Juli - No 666

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eilläunds

gesammeltundmitgetheilt

vondemOlsenMerieinalrathe Froriep znWeimtrr,nndren-Tltroieinalratbe nndProfessorFrorie pzuBerlin-

Ne ass.

Gedrückt imLandes-Industrie-Comptoir zuWeimar-.

(Nr. 6. des XXXL Bandes.)

» PreiseinesganzenBandes, von 24Bogen,2sie-.vdkt3W-30OT-

deseinzelnen StuckesZM DieTafel schwarzeAbbildungen3III DieTafelcolorirte Abbildungen6MJI

Juli 1844J

—-

natur

Neue Ersteigungdes Montblanc.

VonDr.H.A.Grant.

WiewohlneuerdingsvielüberdieGletscher geschrieben worden ist, so habendochdiebeieinem Besuche derselben von Seiten eines wissenschaftlich gebildeten Mannes gesam-

melten Beobachtungen nochimmer viel Interesse. Den

nachstehenden unterhaltenden Bericht verdanken wir dem ProfessorSilliman.

Denjetztbestehenden Gesetzenzufolge, isteineBestei- gungdesMontblane einkostspieligesUnternehmen,weil eine großeAnzahlvon Führernangenommen werden muß,und diedabei zubeobachtenden Fermalitiiten sindüberdießsehr lästig.Wenn eineGesellschaft denBerg ersteigenwill,so wird zuvörderstfürdieWallfahrt der Führerund Reisen- deneineMesseinderDorfkirchegelesen,und dieFührer, zuderenHeildieß besonders geschieht,müssenderselbenbei- wohnen. Es bleibt aber immer ein erhebender Anblick, wenn man diesemuthigenBergbewohner,bevorsiedenGe- fahrender Ersteigungtrotzen, diesereligiöseFeierlichkeitbe- gehen sieht.

Der Versuch,denMontblane zuerklimmen, kammir ganzunerwartet, daichselbst keinegroße Lust hatte, mich denGefahren einessolchen Unternehmens auszusetzen,und nochwenigtrdasLebenderdazunöthigen Führergefährden wollte. Alleindaich michmitzweiEngleinderninGesell- schaftbefand- Welchefest dazu entschlossenwaren, soließ lchmichdüzllbereden,michihnenanzuschließen.

NachdemWlkVMWirthvon unsererAbsicht unterrich- tet hatten, fchsckkederselbealsbald nachCouttet, welcher aus denihm sU GEME stehendenFührernachtzehnderzu- verlässigstenfürUnsAuewckbltnund aredieLeutedieVor- bereitungen,diederWirth fürUnsereBeköstigungunter- ths genossenhatte, fallen-tmschlossensichnoch sechs,uns cIlsFeeiwiuigkzubegleiten,WMU Wlksie unterwegs zeh- FUUgSfreihaltenwollteM NachdemAllesdenAbendvorher mBereitschafkgesetztworden war, stuhstücktenwir Mot-

Ms1765. 666.

kund-e.

geaeum 4Uhrden15.Juli. Das Wirthe-hattebotzu dieserfrühen TageszeiteinesehrgeschtistigeSeenedar,weih- renddieFührerdenMundvorrath indieverschiedenenTornister packten,welcher, inderThat,imVergleichemit dermath- maßlicben Zeit unserer Abwesenheit, ungeheuergroßschien.

Eine Stunde späterwanderten wir bereits am Fuße des Berges hin. Ich und meine beiden Freunderitten Maulthiere, und so reis'tenroir fort,biswirindendichten Fichtenwaldgelangten, durch denunserWeg führte. End- lich konnten unsere Maulthiere, wegen der Felsblöckeund umgefallenenBäume nicht weiter fort; wirstiegendaher ab, schickten siezurückundkletterten zuFußeindemFichten-

waldeweiter, der jedoch nachund nachimmer dürftiger

wurde undzuletzt ganzaufhörte,so daßwirnirgendsetwas Anderes sahen,els kahle Felsen, zwischendenen hinund wieder einverkrüppelterBuschwurzeln-. Um etwa 9Uhr gelangten wirandieGriinzedesewigen Schnees, wo wir Haltmachten,um einzweitesGabelfrühstückeinzunehmen.

Andieser Stelle gedachten wir, denBuissonssGletscher zudem-ten, queerüber denselben zugehenund den Berg aufderentgegengestlemStils zUersteigen,dawirdiesen Weg fürwenigerschwierigUUVgefährlich hielten, alsden diesseitigen nachdenGrands Mulets hinauf, woselbstwir zuübernachtengedachten-

Hiekstellteichein«-vVersuchan, um das tägliche Vorrückendes Gletschtksezllbeobachten. Ichnahmdrei großeSteinblöckemit moglichglatten Oberstachemund- nachdem ichsit-MVTF10Fuß Voneinander,ineinegerade Liniegelegt hakt-dVlsllktlchlängsdernach dem Bergglpfel zugekehrtenebenen Seiten derselben hin,so daß diese genau indieselbe Liniezuliegenkamen. Dann ließichnoch drei Steint, Ekwa 50 60Fußvoneinander-, ausVmGm- schertragen undindieselbegeradeLinie,wiediedrei stü- hererwähnten-JEAN«um so die relativen Ortövekönderungen erkennen zUkonnt-IVwelchealle dieseSMM bklmeiner Rückkehr erlitten habenwürden.

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Einen ähnlichenVersuchbereitete ichAbends,bei unse- rer Ankunft bei denGrantls Mirlets,vor; nnd als icham folgendenTageum lUhrNachmittags dahinzurückkehrte (nach19Stunden), fandichdieSteine um 12bis13Zoll mehrbergab gerückt-.alsich fernerUm 4UhrNachmittag, also nach31Stunden, wieder an dieStation desersten Erperimentsgelangte,waren diedortigenSteine Um etwa 21 Zollherabgerückt,wasauf24 Stunden durchschnittlich 16Zollbeträgt.

DieZahlderPulsschlägeUndAthemzügehatteich bei sämmtlichenReisegefährtenzu Chamonir (Chamouny)vor derAbreiseermittelt Undgefunden,daß erstere durchschnitt- lich66 undletzterelöåaufdieMinute betrügen. Auf derStation derewigenSchneelinie beobachtete icheine ge- ringeBeschleunigung,indem aufdieMinute 82Pulsschlä- geund 18Athemzügekamen, nachdem wir eine Viertel- stundegerastethatten Undnatürlichvor dem Essen,da währenddesVerdauungsprocessesderPuls schneller zuge- henpflegt.

Um 10 UhrVormittags betraten wir denGletscher, und wirfandenAnfangsdasSteigen weder schwierig noch ermüdend,indem wir sämmtlichmit tüchtigen Alvenstöcken versehenwaren, dieimFallederNothals eindrittes Bein dienen konnten, Unddaunsere,eigensfürdieseReisean-

gefertigtenSchuhe über die ganze HackeundSohlehin mitNägelnmitviereckigenKöpfen beschlagenwaren.

Die ungemeineReinheitdieses Gletschetsfälltallen Denen auf,diedieanderen GletscherdesChamenir-Thales besuchthaben,unddieSpalten desselben zeigendas Blau- lichgrünbis zum Tiefblau inder schönstenVollkommen- heit. DieSpalten dieses Gletsrhers sindweit tiefer,län- gerund weiter, als beianderen Gletscherndesselben Tha- les,und dieß rührtwahrscheinlich von dessenbedeutender GrößeundUngewöhnlicherSteilheit her. .Jhre Breite be- trägteinPaarbisvielehundert Fußund ibre Längewe-

nige Ruthenbis1oder2Engl.Meilen. Die Tiefeder- selbenhatdeSaussure aufhöchstens600 Fußgrschlidks DochhaltenManche dieseAngabe fürübertrieben,undal- lerdingsstimmeichdembei, insofernbehauptet werden Wollkke daß diese Tiefe häufigvorkomme;allein daß mehrere Spalten unter dem großen Plateau wirklich so lief sind- kann ichmitSicherheitverbürgen.Eine in’sbts011drkr-dir ichmit einem,aufder Stelle zudiesem Zwecke vorgerichte- ten rollen Instrumente m.iß,nnd diesich nicht weitvon den Grands Mulets befand,hattenichtwenigerals8bis 900 Fllß Tspfis Dieselbewar etwa eineViertelmeile brrit UndschienMurch entstandenzuseyn, daßdie untere Wand soweitvonderObernabwärts geglittenwar, währenddir VbM schiilibslkidkkllOrt nicht verändert(natürlichUUk scheinbar,dasichdlsganze MassederGiekschers beständig fortbewegt)und durchdasHerabfallenvonLawinen aufdie- selbe so sehrallHONiUgrnommen hatte, daß sie mehrAls

200 FußüberdenRand deruntern hinausragte. Wenn

man nun dieGesAMMkkistVrkSpalte von dem höchstm Punktederoberen Wand AllsMaß, so fand man jene zu fast 900 F-, währendsie,VomhöchstmPunrtederunteren

666.XX XI.6. 84

Wand aus gemessen,nicht ganz 600 Fußmaß. Dieß möchte wohldas Maximum der Tiefe seyn,welche irgttlv einedervon uns beidieserErsteigungbeobachteten Spal- trllbrspßs In derRegelsind die Spalten jedochnur we- nigeFußbiszu50 over 60 Fußtief. Bei vieren sind dieWändesenkrecht,beidentieferenjedoch stetszickzackig- undinvieledertiefsten kannman, wenn sienur weit gr- UUSsind- Mikkelst Seiten und Beilen, deren man beisol- chrllEkpidiklonm höchstnothwendigbedarf, ohneGefahr hinabsteigen. DieSpalten, überdieman am Schwersten hinübergelangenkann,sind diejenigen,deren Breite60bis

80Fußund deren Tiefe80vie too Fuß benage. Diese

sindhäufigsehr lang, und,um nichtbisan’sEnde dersel- benlängsihlrsRsltldrshinwandern zumüssen,wird zuwei- lenderVersuch grmilchk- aufdenBrückenüber dieselben zu gehen,welche durchLawinenentstanden sind,welchegewal- tige Schneemassen indieSpalten einkeilen Und auf diese Weiseanvielen Stellen zuverlässigeBrücken überdieselben bilden,diel0 bis20 Fußüberderen Ränder emporragen undwenn sieungefährebensobreitsind, einensichern und bequemenUebergangmöglichmachen; währendandere unten hinreichend breitsind,um Mit Vollkommener Sicherheit be-

treten werden zukönnen,aber oben, inFolgedesWeg-

schmeliensdesSchneees,sospitz zulaufen,daßesganz un-

möglichist,aufderenKamme, dernur wenigeZoll breit, aufrechtzustehen,daherman sich, wieauf einen Sattel- auf dieselben setzenund so weiterrutschen mttß,wozufreilich stirkeNerven und Vorsichtgehören. Bergauf istderUe- bergangüber diese Brücken indeß nochweit leichterUndwe- nigergefährlich,als bergab, wo man in die Tiefeder Spalte hinabsehenmußund sich überdiegefahrvolleLage, inderman sich befindet nichttäuschen kann.

Wir gingen über diese Schnee- undEismeere vonek- wa 10«UhrMorgensbishalbsechsUhrAbends und ges langtendann andieGranrls Mulets, welche wirwenig- stenszweiStunden früher erreicht habenwürden,wenn wirnichteineneuentstandene große Spalte getroffen hätten- dieimvorigen Jahre, WVmehrereunsererFührerdenBerg zumleistenMale bestiegen hatkrrh noch nicht vorhanden ge- wsfrnWild Ihre Breite Wllk Vl’kschieden,nämlich 50 Fuß biseineViertelmtile, UNDTNVEMwir anderen Rande hin- wanderten, mußlmWir wenigstens1,000Fuß höher stei- gen, alsdasNivmll Vtk GranrlsMulets, ehe wir eine Strlli fandrlh WO«VikUrbergangmöglichwar, unddiesich beietwa zderLangederSpaskkbesann Dokkbog sich dieselebeilmhrUnlrkrintm rechten Winkel plötzlichherum Und war über200Fußweit mirLawinenschneegefüllt,welcherva demgroßenPlateauoderdemGipfeldes Berges herabge- stürztwar UndindergranhjoskstmWeisezeigte-,wiedurch dieSchwerkrast diese ungeheurenSchnee- und Eismassen abwärtsrücken,indem sie oft nufEispiedestalenso genau inderSchwebegehalten nie-wem daßdieSonne von letz- MU UUkNoch iEllWenig wegzuleckenbraucht-UIPden Sturz einer neuen Lawinezuveranlassen Als wir an dieser Stelle dieSpalte passirten,gingenwirUnter überhängen- denSchneebergenhin,diezumTheilMehr als 100Fuß

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hochwaren. Es war eineSeene der wildesten Pracht,

Und hierempfahlenuns die Führerdas strengsteStill- schweigenund das leichtesteundvorsichtigste Auftreten, was ich jedochdamals mehr wieeineunschuldigeList betrachtete, durch welche sieuns einen höhern Begriffvon derWichtig- keitderDienste,diesieuns leisteten,beizubringengedeichtem Da ich außerordentlich ermüdetwar, und wir hiervor dem Windettnd den blendenden SonnenstrahlenSchul-fanden, soschlugichvor, einekurze Rastzuhalten,wogegen jedoch meinFührerden bestimmtrstenEinsprucherhob, indem er

sagte, daß,wenn ichunter diesemirderheingrnden Eisberge stillestände,ersich genöthigtsahe,mich weiter zutragen.

Zugleichmachteermichaufdasvon Oben herabtropfende Wasseraufmerksamund meinte, binnen einem Tage müsse derBergzusammenbrechen;jadiegeringste Etschütterung würde ihn schon jetzt, sammt denhöher liegenden Schnee- massen,diesichwieder auf ihnstütztemzuFallebringen.Da mirdieß sonachdrirrklich,obwohl leise,zugeflüsiertwurde,so gingichweiter. Unser Lohnbediente,denich mitgenommen hatte,ginghart ver uns,und daderselbe ziemlich unbehol- fenund langsam war,sothat ereinigeFehltritte; alsdieß mein Führerbemerkte,gingerichnellaufihnzu,hieltihn festundsagte,ichmögevor diesemMenschen vorbeigehen, indem durch einen solchen falschenTritt das Niedergehen einerLawineveranlaßt werden könne,dieuns verschütten würde,wenn wiruns hinter demb--feinden,derdaran schuld sey.Nachwenigen Minuten hatten wirdiesengefährlichen PaßimRstckenzwirsetztenuns nieder und betrachteten in Sicherheit diegesahrvolle Stelle, die wir soebenüberschrit- ten hatten. Hiersahen wir nun andere Eisvergebirge, welcheüber denen, unter welchen wir hingegangenwaren, Vonganz schmalenSchneestreifen gestütztwurden, wrihrend überderen RänderSchneeschichten, diekaum starkgenug schienen,um sichselbstzutragen, gleich Guirlanden herab- hingen.

UnsereFührerbemerkten hier,daßwir selbstnun bin- keichend beurtheilen könnten,obihreWarnung vor derGe- fdhr,diedurchdiegeringsteLuftschwingungan solchen Or- tenentstehenkönne,itbertriebengewesen sey. Hierdurch fühl- ten wiruns zufolgendemExperimenteveranlaßt. Wirbe- fahlendensämmtlichen Leuten,ausvollerBrustdreimal Hur- knhzurufen. Beidem erstenHurrahzeigte sich keine merk- lich-sBswigullgz aberbei’m zweitengabsich,obwohlder Widerhall keineswegessokräftigwar,wiedas Echointie- ferlieqetidetlVergschluchtemzuerstandenguirlandenartigher- abhängendenSchneeschichteneine deutliche Wirkungkund, Und bei-WVilkkstlHUrrnhlös’tensie sich schnell hintereinan- derab, biseer ebennichtselrrgroßeetwa 80Fußtief Aufeinen dergewaltigenCisselsenstürzte,welcher sogenau inderSchwebt hinli-Vslß«

durch diesen StoßinBeweg- Ung gesetztwurde UNDeitlekleine Strecke hinab glitt. Er bewegtesich scheinbarnichtschneller,alseinMenschgehen kaanzdochwar das durch seineBewegungerzeugte Mo- ment, wegen seinesgewaltigenVolumens,einskihkbedeu- tendes, under mochtel2-- 15Fußweit fortgerutscht seyn, als er anhielt, da sein Fußmit einer anderen

666. XXXLs.

··««-stött,allefestenUmrisseverloren und sichin 86

Eis-nasseinBerührung gekommenwar. Dabeibekamaber seinGipfeldasUebnsgeivicht,undsostürzteerindieSpalte hinein, woran eineSeenederwildestenund großartigsten Verwirrung folgte. Eine großeLawine nachder ander-n setzte sichinBewegung. Zuerstbewegten sieftch langsam undstatig,bir-sieaneinefeste Messe ansiießen,wo sie sich dann überschlagen,in’sRollen kamenund zuletzteinesolche Geschwindigkeit etlangten, daß siemitunwiderstehlicherKraft Alles vor sich niederrissenund zer-trürnrnerten,sowiesie selbstdabei inStückesprangen. Zuerstließsich jede einzeln verfolgen, allein tiefer unten, wo sie eineunbeschreibliche Geschwindigkeitangenommen hatten und in gewaltigen Sätzenüberdievorspringenden TheiledesGletschels flogen,

war dieß nichtmehrmöglich. JedesHindernißschien ihre KraftundWuth zuvermehren,.bissie,zerstörendund zer- einwildes Schneegestöberattslös’ten.

Diejenigen Netsenden,welchevom Ehamonir-Thale aus dergleichenEiemassenvorn Gipfel desBerges haben herabstürzensehen, können sich,wegen der großenEntfer- nung, keinen Begriffvon dem Umsangederselbenmachen- Bom Theileaus heiltman siefürnichtgrößer,als 15—20 FusrimQuadrate, währendsiedemihnen benachbarten Zu- schauereineFlächevon 1 2hundertFustin’s Gevierte darbieten. DieseArtderLawinen unterscheidetsichvonden sogenannten Staublawinen, wie dieAlpenbewohnersienen- nen, welche sichaus dem lockern, frischgefallenen Winter- schnee bilden,bevor derselbetheilweiseweggrthantund erhöt- tetist,indem derSchneevon denimHochgebirgesohäu- figenWirbelwinden zusammengefiihrtundaisfgetbürmtwird.

DergleichenLawinenvergrößernsch, nährendsie herabrollen, bissieviele MorgenLandesaufeinmal bedeckenundWeil- der, FelderundDörserunter sichbegraben. Eine andere Art von Lawinen,die sogenannten Grundlawinen, gehen hauptsächlichimMai und Juni nieder-,wenn derSchnee durchdieKraftder Sonnensralsslen sciontompacter gewor- denist. Sie bestehenaus feuchtem Schnee und Eisund richten ebenfallsgroße Verheerungenan. Dergleichen Inwi-

nen waren diejenigen,welche 1720 btiObergesteleninWal-

li:·«,sowie 1749 imTiivetsch- so gewaltigeVerwüstungenbe- wirkte-m In denAlpentheilernweißman sichvon vielen Unglücksfeillender Artaus alter und neuer Zeitzu-erzäh- len. Der sogenannteLllwlttmlvitib,von dessen verheerenden WirkungenverschiedeneSchriftsteller berichten,wirdunstrei- kiqDurchdas heftigeNachströrnenderLuftindendukchdie WuchtderLatvine erzeugten leerenRaum veranlaßt, wozu nochdiedurchdesAUfsdllagendes gewaltigenSchneeballs erzeugte starkeErschüttstungderLuftunddesBodenskommt- Die Alpenbewohnerwissenvon diesemLawinenwinde vielzu berichten, undfilklkmllnter Andereman, starkeFichtmstiikm

me wen-Mdurchdenselben glattabgeschnitten,orne daß die Rinde imGeringsten verletzt werde; allein mirist dUkchnUs Nicht- vorgekommen,was sichnicht aus dem Nachstüteen derLuftindas durchdieLan-ine- erzeugtepaitielle Vaeuum hatte erklärenlassen. Aufdiese Weise wurden imDorfe Ronda imWieso-ThalimJahre 1720 vieleHäusernieder-

6sf

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gerissenundzertrümmert,und auch einerder Thier-nedes KlostersDissentisdurch dieErschütterunginderLuftzu Falle gebracht,alsetwa eineViertel engl. Meile davoneine Lawine niederging. Diese ErschütterungderLuftläßt sich jaauchimhohenGrade wahrnehmen, wenn inderNähe von HäusernKanonen gelöstwerden Ein recht einleuch- tendes ExperimenterläutertdieWirkungeneines sich schnell durchdieLuft bewegendenKörpers.Wsnn man einever-

stöpselteleereGlarflascheaufdenBodenstellt,undaus ei- nerBüchseeineKugeldichtüberdenStöpselivegschießt,so fliegtderselbeaus derFlasche,indem über derselben plötzlich derDruckderAtmosphäreaufhört,daher dieinderFlasche enthalteneLuftsich ausdehntund denStüaselheraustreibt

Die Grantls Mulets sind zweiaus demBuissons- Gletfcher herausragendeFelsen,dieso spitzund steil sind, daß kein Schnee aufihnen liegenbleiben kann. Vierhielten wir unserNachtlager. Im Thale war var unserer Abreiseeine Kanone geladenund verabredet worden, daß dieselbe abge- feuertwerden solle, sobaldman unserdurchFernröhrebeiden Granrls Mulets ansihtig werde. Oieß geshah: aber we- derich, nocheiner meiner Reisegefährten,hörtenden Kaall, obwohl einigeunserer Führer behaupteten, sie blickenden Rauch gesehen. Ichhatte sechsalte Tauben mit aufden Berg bringenlassen, und zwardiestärkstenund wildesten, welche ichimTaubenschlage desWrthshauses hatte finden können. Zweidavon solltennun von denGrantls Mitlets aus losgelassenwerden, nachdem dieZeitdeslefliegensauf

einem Stückchen Pergamente, dasan demeinen Fuße be-

festigtwar, bemerkt worden. DerWirth war beaufxragt worden, dieZeitderAnkunftderTauben zuChamonir ge- nau aufzuschreiben. Ichwarf eine der Tauben einPaar FußhochindieLuft, damit siedierechte Richtungbesser wahrnehmen könne-;alleinzumeiner Verwunderungflatterte sienur einWenigumher und ließ sichdann geschwindnie- der. Alswirsiefangenwollten, versuchtesie zufliegen, konnte sichabernichterheben, undsoliefsiemitausge- spannten FlügelneinPaarSchritte weitund wurde ohne Schwierigkeitgefangen. Jchglaubte,sie seyirnKorbeauf dem Transporte beschüdiat worden, nnd stelltedenseibeu VrksUchmit dreiandern Tauben an; allein derErfolgwar derselbe,und hieraus ergiebt sich, daßdieLuftzudünnwar, alsdaßdirTauben sichinderselbenhättenerbrbankönne«- AMsvigmdenTageaberließenwirsieetwa auf dem. knle Wege zwischenden Grantls Mulets und derobern Gran-ie der"313-’gs·k«1ki0nfliegen,dasiedes-ngerade auf Chamoaix zuflvsimUITVdüstlbst unsireitigvielfrüheranlangten- als wir dieGMUHEVIIEwigen Schneeswieder erreicht-m

Nachdemwir hier20Minuten gerastet hatten-IVdek nochvor demEinttchmendes Abendbrodes dieZahl-der PulsschlcigeundUihtmiügeinder Minute beobachtet- Und jene imDukchschmttezU 120 diesezu30befunden. Wie- wohlnun dieseBEDI«Um Vieleshedeutender war, alsdie Normalzahl, UndWkksk asskvürtsnochimmer stieg,sobe- merkteich dochanmir- U«Imkich-wenn ich michnichtbe- wegte, durchaus nichtWAkhmunssbrschwerdemvon denen vieleNeisendeberichten. Alleinschonindieser Höhe fand

666.XXXL6"«. 88

ich, daß ich weitschneller,als sonst,müdeund imZU- standederBewegungdieRespirationinderArtbeschleunigt wurde, daßmir das Athemholenbeschwerlich fiel. Nach kurzerRast hörtenjedochalle Athmungsbesrhwerdenaus- worans sih ergab, daßdieWirkungnichtvon derDünnheit derLquan sich, sondernvon derBewegungindieser dünnen Luftherrüdktr-Jehöherman steigt,desto schnellerermat- tet man, destowiederholtermacht sichdasBedürfnißMk Ruheiüdlbs1k-indemdieMuskelkraft immer mehrihre Lins- dauer einbüßt Sobald man sich jedochindiehorizontale Lagebegiebt, indem man sich aufdenSchneeniederlegt, fühltman sichnUkabgespannt, abernichtermüdet,woge- gen das GefühlderMüdigkeitaugenblicklichzurückkehrt,so- bald man dieMuskeln wieder inThiitiakeitseist. AmBe- schwekiichstmfieluns derbrennende Durst, der zumTheil von der,durchdieKörperbeivegungveranlaßten, starken Aus- dünstung herrührte,zumTheil aber auchdem besonderen ZustandederLuftzuzuschreibenwar. Mitder Zunahme desDurstes nimmt derAppetitnachfestenNahrungsmit- teln ab,bismin vor dieseneinenwirklichen Ekelverspürt.

Dieß erfuhrenselbstdieFührerinhohemGrade an sich- die anden Grantls Mitlets die fettesten Fleischsveisen gierigverschlangen,aber aufdemgroßenPlateau aneinem Hühnerslügelgenughatten unddagegen sehr nachdemBor- deaurweineverlangten, denich fürmichhatteeinpackenlas- sen. Daseinzige Getränk,welchesmir schmeckteundmir denDurststillte,war diemoussirende Limonade. Jchfaßte etwas Schnee indieHand, befeuchtete denselbenmit der Limonade und ließihnimMunde zergehen.

Meine beiden Freundeund ichübernachteten aufdem höchstenPunktederGras-cis Muletsz da wiraberfürch- teten, unruhigzuschlafenund vielleicht ungeschickte Bewe- gungen zumachen,dadurchabervom Felsen hinabzustürzen, sobauten wiraus lockernSteinen eineetwa 10Fus;lange halbkreisförmigeMauer auf, diein derMitte zwei Fuß und an denEnden lFuß hochWar. Wir befreiiendie Oberflächedes Fslsms VVU lUsMSteinen, breiteren über dieselbe unsere Schrifx»13«1Und btdientenuns eines Torw- sttköAlsKvpskissmss AlsichEVEN meine wolleneDetke um michherschlug, sankdieSonneunter denHorizrsntund beleuchtete mitihrenmatten Strahleneinedererhabenscisöm stenScenen. diedas menschlicheAugeje gesehen hat, und dieUns sUkdiebishekrkduldeten Mühseliakeitenüberschwäng- lichbrichtle Ich suchtenun einzufchlafenzallein das UllgkwöhnlichtMeiner Lage-dieTodtenstilleund dieErleb- nissedes ebenVerstrichenenTagesregten meine Phantasie indem Gkade aus« daßichnichtschlafen konnte, während derweite blaue Himmel,der sichmit zahllosenSternen übermirwölbte, mich khkkzugejstsqkkB.-sch«ifkigiikig,als

zurRuheeinlud. «

Langekomm l«chdiesen stillen Betrachtuciaen nicht obliegen-, denn derTag ·war ungewöhnlich heiß gewesen,unddessenWir- kungen gabensich durchdasNiederaehenwonLaivinenzuerkennen.

Da dieGrantisMuseztzbei10,000 F· Höhe,Ullkkk ch großen Plateau, beizweiDkikkkkn dkkHöhedesMontblanr undetwa 2500 Fußvon deinGipfelderAignilleeinMini, mittenausei-

nem Gletscher hervorragen, so brechen sichMIhnenvieledervon

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