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Innen-Dekoration : die Gesamte Wohnungskunst in Bild und Wort, Jg. 27, Beginn

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Academic year: 2022

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INNEN­

DEKORATION

DIE GESAMTE WOHNCINGSKCINST IN BILD UND W ORT-HERAUSGEBER 1

HOFRAT ALEXANDER KOCH.

XXVII JAHRGANG.

iPOLITEGHNIKf

1916

DARMSTADT

VERLAGSANSTALTALEXANDERKOCH

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INNEN-DEKORATION

UNTER MITWIRKUNG

H E R V O R R A G E N D E R K Ü NS T L E R UND F A C H L E U T E H E R A U S G E G E B E N UND G E L E I T E T

VON

A L E X A N D E R K O C H

BAND XXVII

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A L L E R E C H T E V O R B E H A L T E N

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RÜCKBLICK UND AUSBLICK

ZUM BEG1MN D ES 27. JA H R G A N G ES.

U

nter denkbar ungünstigen Verhältnissen ist der eben beendete » K r i e g s j a h r - g a n g « unserer Zeitschrift zustande gekommen. Deutschland und seine getreuen Bundesbrüder stehen seit anderthalb Jahren unter dem ehernen Z w an g e eines m örde­

rischen Ringens mit nahezu allen anderen Militärmächten Europas. Es geht in dem uns auf gedrungenen Kam pfe um S e i n o d e r N i c h t s e i n d e r V ö l k e r .

D a bleibt naturgemäß wenig Sinn übrig für unsere W erke der K u n s t und des K u n s t g e w e r b e s , die doch niemals gedeihen können, wenn sie nicht im Mittelpunkt der öffentlichen P flege und des Volkswohlergehen stehen. Hinzukommt, daß einer nach dem anderen von unseren M itarbeitern, von unseren Lesern zu den W affen ge­

rufen wurde. Ist es da nicht geradezu ein W under, daß eine Zeitschrift, die aus­

schließlich den vom Kriege am stärksten betroffenen Kreisen dient, bestehen und o h n e W e r t m i n d e r u n g , r e g e l m ä ß i g u n d n o c h s o g a r in s t e i g e n d e m U m f a n g e e r s c h e i n e n k a n n ? Meinen ausharrenden Lesern kann ich für diese in schwerster Z e it bewiesene T r e u e nicht warm genug danken! G ern e übernahm ich unter solchen Um ständen die nicht geringen O p f e r , die hier den Kulturgütern unseres Volkes gebracht werden mußten. Niem and von uns hätte wohl je gedacht, daß wir einen Krieg von solcher Ausdehnung und Heftigkeit und von solcher Länge ertragen würden und könnten! Selbst die häuslichen Schwierigkeiten wären uns unüberwindlich erschienen, hätten w ir ihr riesenhaftes Anwachsen vorher geahnt. A b e r der Kam pf hat uns ge­

stählt und mit der Schwere des Ringens unsere Kräfte wachsen lassen. — A u d i w ir wollen d u r c h h a l t e n ! W e r je§t den feldgrauen Rock angezogen hat und nach dem Friedensschluß in sein unversehrtes Heim, in die gewohnten Verhältnisse zurückkehrt, und an seinem Pult, in seiner Fabrik oder W erkstatt die A rbeit fortsetjt, der soll dann audi seine Z e i t s c h r i f t ungesdim ülert w ieder vorfinden, die ihm in all den Jahren die besten W erke der W ohnungskunst getreulich vorgeführt hat, und ihm dadurch zur v e r t r a u t e n H e l f e r i n und F r e u n d i n gew orden ist!

Nicht minder große A u f g a b e n stehen uns für die kommende Friedenszeit bevor!

D ie veränderten Verhältnisse stellen ungeheure Forderungen an das Kunstgewerbe.

E s kommt hinzu, daß w ir nach dem Kriege manches mit a n d e r e m A u g e ansehen w erden; nicht nur die aus dem Felde zurückgekehrten Krieger haben den anderen Blick gewonnen, auch wir zuhause sind andere Menschen geworden. D iese innere Läuterung und Festigung muß so oder so auch in unserem K u n s t g e w e r b e , in der K u l t u r d e s H a u s e s — m ag sie nun einfach oder reicher sein — zum Ausdruck kommen. W en m onatelanger Dienst im Schützengraben abgehärtet hat, der ist darum keineswegs kulturloser geworden. M it geschärften Sinnen tritt er der ihm nun neu erstandenen W e lt gegenüber, und es gibt niemand, der auch für die geringste Schönheit, zuhause oder in der Kunst, dankbarer wäre. A b er, w er aus der N ähe des Todes kommt, bringt auch einen äußerst empfindlichen W iderw illen mit gegen alles U n e c h t e und S c h w a c h e . M anche faule Kulturblüte w ird dann welken müssen.

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W ir dürfen ferner nicht vergessen, daß nach dem Kriege ein nicht minder riesen­

hafter w i r t s c h a f t l i c h e r u n d k u l t u r e l l e r W e t t k a m p f zwischen den Völkern ent­

brennen wird. Besonders wird jedes W erk d e u t s c h e r K u l t u r fortan den kritischen Blicken der ganzen W e lt ausgesetzt sein. Ich bin überzeugt, daß wir auch auf diesem Felde unseren Feinden werden trogen können! Eine Erschlaffung, ein Nachlassen der Spannung, des a l l g e m e i n e n K u l t u r w i l l e n s soll und wird man unserer A rb eit nicht anmerken! W ie unsere Veröffentlichungen bisher glänzende Belege d e u t s c h e r H o c h k u l t u r waren, sollen sie es auch in Zukunft sein! Voraussetzung dabei ist, daß bei dieser Riesenarbeit jeder sein Äußerstes tue, auf daß er einst ohne Selbstvor­

w ürfe an diese große Z eit zurückdenken kann, wie jeder Deutsche, der an der V e r­

teidigung des Vaterlandes teilgehabt hat.

D as legt uns freilich die heilige Pflicht auf, dafür zu sorgen, daß die S e g n u n g e n d e r K u l t u r ebenfalls j e d e m zugute kommen. Es ist gerade für die W o h n u n g s k u n s t von unendlicher W ichtigkeit, daß sie mehr als bisher ihre A u fg ab e darin erkennt, auch das H e i m d e s e i n f a c h e n M a n n e s zu v e r e d e l n ! Darin erst zeigt sich die Höhe eines V olkes! Unsere Entwicklung wird darum voraussichtlich in anderer Richtung sich abspielen, als in England und Am erika. Deren kostspielige Lebenshaltung, die nur auf Luxus beruht, ist für uns — da wir uns nicht auf die Behausung der Reichen beschränken dürfen — nur von Fall zu Fall erreichbar. W ir ersehen sie aber reichlich durch die F ü l l e d e r E i g e n a r t und der C h a r a k t e r t i e f e , die in unserer nie abreißen­

den s c h ö p f e r i s c h e n E n t w i c k l u n g sich offenbart. Unsere A u fg a b e ist und wird nach dem Kriege in noch viel höherem G ra d e sein: dem g a n z e n V o l k e di e F o r t s c h r i t t e d e r K u l t u r z u z u f ü h r e n ! ]e größer das V olk fühlt und je tiefer die W irkung ist, die wir anstreben, desto enger werden V o l k s w i r t s c h a f t u n d K u n s t Hand in Hand gehen müssen. Es gilt, das einfache M aterial durch ein Äußerstes an A rb eit zur h ö c h s t e n S t u f e d e r V o l l e n d u n g zu erheben, durch Kunst und Geschick unw äg­

bare W erke zu häufen, und so allmählich in dem stahlharten und arbeitsamen Deutschland ein R e ic h d e r K u l t u r u n d S c h ö n h e i t zu errichten, das von den materiellen Schäden, von denen andere Völker zehren, mehr und mehr unabhängig wird. W ieviele Milliarden hätten dem Volksverm ögen schon bisher durch U nter­

bindung all der vielen Schundproduktion — die übrigens in a l l e n Ländern der E rd e vorkom mt — gerettet werden können! D ieser V e r s c h l e u d e r u n g d e r W e r t e m ü s s e n w i r e i n e h ö c h s t m ö g l i c h e W e r t s t e i g e r u n g entgegensetzen. U nd die Stei­

gerung des künstlerischen G ehaltes wird einen wesentlichen Teil davon bilden müssen.

N ie wird also unser Kunstgewerbe, besonders die W o h n u n g s k u n s t , eine wichtigere Periode erleben, als die, die uns nach dem Kriege erwartet. Jetzt schon gilt es darum, sich auch für diese A rb eit des Friedens zu rüsten! M it lebhafter Anerkennung denken wir dabei an die w ertvolle M itarbeit der ö s t e r r e i c h i s c h e n und neuerdings auch der u n g a r i s c h e n K ü n s t l e r , die auf demselben Entwicklungswege wie wir vor­

wärtsstreben, und unerschöpflich in Erfindungen und Form ungen zu sein scheinen.

M it ihnen, den treu bewährten Brüdern vereint, wollen wir das große Friedens- Werk, das unser harrt, vorbereiten. D ie » I n n e n - D e k o r a t i o n « soll dabei auch in ihrem neuen Jahrgang eine v e r l ä ß l i c h e F ü h r e r i n sein: Eine B e k e n n e r i n des h ö c h ­ st e n A u s d r u c k s in der G e s t a l t u n g d e r me n s c h l i c h e n W o h n u n g !

ALEXANDER KOCH.

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