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Die Zukunft, 14. September, Jahrg. XX, Bd. 80, Nr 50.

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(1)

Jahrg.» scrnuxm 14.Mach-r me. ,sk.50.

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IWTTI H

Verm-geba:

Maximilian Hart-m

Inhalte

Selt-

ponWirklichkeit undVerwirklichung. vonMartin But-er .......341

pipVanhrkdkmvhrakih VonKarl Jontsch ........,.....358

pupraxkxmvonBruno Vehaimsschwarkbach ... .........366

SklxatispktlerinxVonSiegfrked Insel-sehn ..............368

Dhiiknpnllsvhvon cadon ............’..........372

Unchdrnck verboten.

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Erscheinu-jedenSonnabend

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pkMIjzpkuchs Umk,dieeinzelneMinos sdIl«

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Berlin.

Verlag der Zukunft Wilhetmsxroßes-.

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Berlin, den 14. September 1912.

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III-VI «

Von Wirklichkeit und Verwirklichung.

NUM:WiedieStimmen derStadt verrauschentDiesekleine

»O Strecke erst sindwirvon ihr gewandert: und schon sindalle ihre Laute,dieeben nochan uns.,emporspritzten, inden großen NiischkrugderFerne gefallenund von all-enStürmen ihrerHast istuns dieses Rauschengeblieben, fastein Lied.

Daniel: lEinLied-,Ulrich,einLied !Ja, siiezerrten undschrien wiekrank-eHundean derKette,diezweckbesessenien Taus-endmal- tausend,sietobten wider und durch einander; und dochpochtein jeder Kehle, ung-ewußt,dieSehnsucht nachdemLied,dassich jetzt nichtinihnen,inunserenOhrennur befreit.Eshateinen Augen-—- blickgegeben,daichesanders hörte:mitten im- Daumel derStraße, nichtein Spiel dserFern-e,sondern das blutend Nah-e,von der Sehnsucht derSehnsüchtigenmirzuge·sungen.

Ulrich-: Einen Augenblicks

Dianieb WeißtDunicht,was derAugenblickDir trägt,den Du sich erfüllenläßt, welch-e Flutshvon Leid und Licht?...Jch ging inder Menge und war auf nichts bedachtalsdarauf, ihr meine Seele soweit aufzuthun, so ihre Speicherund Bierlassezu entriegeln, daß.darin Platzfände Alles,was ichvon dieserMen- schen offenbarer und verborgen-er Noth irgend gewahren könnte.

Jch sprachinmir: Wiaskann ichan Dir thsun,dieDu um«mich brausest ohne Zielund mich anrührstohne Wissen, namenlose Menge? Jch habe nichtdieMacht, Dichzuheilen,und habe nicht die Kunst, Dichzkutrösten;und wenn ichDir mein Leben hin- opferte-,wäre nichts gethan. Aber Das vermag ich: Dich«auszu-

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342 DieZukunft.

nehmen,Dein-ezerstreutePein inmirzusammeln, Dich Zerrissene inmirganz zumachen,-— daß.meine Seele Dein Liedwird,Du Liedlose.Und diesesWillens gingich- durchdieMenge. Und da dieserWill-e inmir wirklich wurde,geschahes mikr,tdaßVich- mich nicht mehr wußte, sonderneinGewühlvon Kräften, aufeinander schlag-end»undianeinander vorbeistürzend ohne Maß»und Weg-;

aber inder Mitte desGewühls wohnte, leut aus dem Wirrsial empfangendHund inzallseinestinkel entsend-end,einHierz,wieeines Mensch-en Herz.Und erstübermannte michdieGegenwart desun-

gesormtenundungebändigten Körpers, daß.ichmein-en Dienstthat wieeine Pumpe,demüthigund betäubt. Aber dann kamderSinn wieder übermichund ich-vernahm ausjeder dieser Kräfte, ja,aus jederdieser jagend-en,zwecktollen Kräfte,aus denhungrigen und- aus denlüst-ernen,ausdensuch-endenund aus dengreifend-en,aus jeder aufsteigend vernahm icheinSingen. Ach, dieses fahle, flack- rige, gespenstisiche Singen! Als ichesvernahm, wurde ich feig-, mein Freund, feigvorwürgendemMitleid, undhattekeinenWil- len mehrinsmirals deneinen,wieder ein»Menschziuseinundeinen dieser Menschenbei ;d-erHandz;usassenund ihmzusagen: ,,V-esinnie Dich, Bruder, daßDeine Seele einfreiund gewaltigesFirmament ist,dasnichts gewaltig-en kann.« Dsawarf ichmein Amt hinund schworsab;und-s chon standichwieder inmeineni Leibe,inmitten der Nienge Das aberwar so, daß.ich schwankt-e und,was um michwar, wieseinen riesenhaften kreisend-en Kreisel sah,und meine Lippe-n

waren geschlagen.So standich, schwankendund stumm;und nach-

dem icheineWeile gestanden hatte, ging ich nach Hausund setzte michaufeine Bank imGarten, aufdiebraune Bank unter dem Ahorn,sundwar einsaminschlimmer Einsamkeit,wieniezuvor ...

Viel späteraber erstwurde mir offenbar, was ichinjenem Augenblick erkannt hatte.

Ulrich-:Jn jenem Augenblick? Wie konnt-eDirDiesesso ge-

Wißisein J

Daniel: Dukennst sicherlich Das, was an einer Erkenntniß das Zeichenzu. nennen ist.Duwachstan einem Morgen aufoder Du hältst aufeinem Gangeinne: und hasteinen Gedanken in Händen,einen wissenden Gedanken,denDu zumerstenMal siehst und derdoch reifund fertig ist,als hättestDu viele Zeitlang011 ihmgebildet.Aber währendDuihn betra.chtest, merkstDu,daßer einZeichen trägt:Das isteinGewinde aus einem Ortund einem Augenblickund darin dasSiegeleines Erlebnisses UndDumag?t Deine Erkenntnißim Heiligthum desSchweigens ausstellenoder sie aufdemMarkt derWorte seilbieten,dasZeichen hastetdaran.

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Von Wirklichkeit undVerwirklichung 3Ik3 Ulrich: Und vielleicht istesDies,was uns unsereErkennt- nisseals etwas Lebende-s und Unzerstörbares empfinden läßt,.

auchwenn sieimSchweigenverwahrt werden. ... Aber was war es,Daniel, dasDudamals erkannt hast?

I"-siiniel:WennichesDirso einfach sagen soll,wieicheser- kaunt habe: unwirklich bleibt,wer nicht verwirklicht.

UlrischxDu wirstesmirdoch wohl vielfach-er sagen müssen, wenn ichesrecht verstehen soll.

Daniel: Wir sprachenjaschoneinmal davon, daß.eseindop- peltes Verhalten desMenschenzuseinemErleben giebt:dasOrien- tireu oderEinftellen und dasRealisiren oder Ve«rwirkli-chen.Was Du thuend und duldend, schaffendund genießend erlebst, kannst DuumDeiner Zweckewill-en in denZusammenhang derErfahrung einreihen oder um seiner selbstwillen inseinereigenenKraftund Helligkeit erfassen. Indem DuesderErfahrung einfiigst,bearbei- testDuesnach ihiren Formen und Gesetzen.Es war nichtanders räumlichalsderneue Himmel,denJohannes auf Patmos sah;Du Emachsteszueinem Ding imRaum, versicherstesan seinem Ort, mitderZifferderLuftsäuleüberihmund derZifferderErdanzie- hjungunter ihm,mziteiner unabschiittelbar fest-en Beziehung zu jedemanderen Punkte derWelt. Eswar nichtanders zeitlichals derletzte, schon zwiefach gerichteteBlickdesSterbenden ;Dumachst eszueiner Begebenheit inderZeit, blättersteszur Absolge auf, wieeinKnabe eineNosenknospegewaltsam aufblättert,undschiebst es kdannZwischeneinVorherundeinNachher,die;eszerdiriickenst war nichtand-ers sursächlichals dieMajestätdeserstenTraums;

DuzwängstesineineKett-eein,woesgerade sovielSinn darstellt wiejedes ander-e Glied der Kette: ein Glied mit einem anderen-, Glied zuverbinden. Es war nichtanders giegenständlich,alsGott demMenschenoderderMenschGott Gegenstand ist;Dubrichstes rnitten entzwei, so daß.Du sein-enKern versehrst,und nennstdie Stücke mitüberlegener Sicherheitden Wahrnehmenden und das Wahrgenotnmene Jstesaber indieseund ähnliche Gefügeund Getriebe richtig eingestelltworden, daß.dieAnstellung-en zuein«- ander stimmenund esinihnenz«ujeder Zeit wiedergefunden zu werden vermag, und kann derAbriß,der Einstellungen ineinem allgemein verständlichen Satz- ausgesprochen werd-en,so wird dieser Satz gemeiniglich Wahrheit genannt. Und gewissermaßenmit Recht;denn auf Entdeckungfahirten istderZweifelzuHaus; aber beim Ableseneiner Landkartesind Wahrheit und Jrrthum leicht festzustellenNfurvon Wirklichkeit sollt-eman dabei nichtreden.

U lrich: Wie, Daniel, so möcht-estDfubehaupten,auch-·diesWis-

Isl«

(6)

ZU DieZukunft.

senschaft.,diesich docham Naturgescheshen und am zweckmäßigen Handelt-.bewährt, sei nicht durchausaufderWirklichkeiterbaut?

DsasniiebDas meine ich allerdings Aber versteh-emich recht:

kunstreischerscheintmirderZusammenhang derErfahrung, jedoch nicht künstlich;alseine Bearbeitung desErlebnisses erscheintsie mir, jedochnichtalseinewillkürliche- Hat sie dochallihkreFormen und Gesetze ja, ihsr ganzes,von uralten Zwecken bestimmtes Dasein aus nichtsAnderem alseben aus demewig-en ErlebnißdiesMen- schengezogen, und was sieanRegelmäßigkeiten gestiftet hat, spie- gelttief-erhythmisch-e ZügedesErlebnisses,freilichnur sinnbildlich, wieder. Undwiesollt-e ich dies-enunü.berblicl!baren BauderlWissen- schaftundsein wundersames Werd-en nicht ehren? Wie könnteich ihn hi11wsegwüns·chen,hinterihn zurückfwsünschemohne michan der MachtdesGeist-eszuvergeh-en? Denn überall,woeinWissenan- setzte,woesbegann,woesschöpferischwar-,war esnicht orientirend, sondern realisirend: Versenkung indasrein-e Erlebniß;und nur dassoGefundene wurde indasBett derEinstellung übergeleitet.

Und über-all,wo das Orientirungwisssenselbständigwaltete, war esRaubwirthschaftz denn esgeschah auf Kost-ender mütterlichen, tnåhsrenden Säftedes Erlebnisses, dienur dieVerwirklichung in Größeresalsinein«-en kleinen Nutz-enoder eine kleine Sicherheit umzusetzenvermag. Und dieseUebermacht derOrientirung istes, woran ich leide,wsogegenich mich empöre,EumderRealisirung wil- len,dieausdem ErlebnißldieWirklichkeit schafft.

Ulrich: Du willstunter Wirklichkeit nichtdas elementare Material des Erlebens, sondern ein Werk der Seele verstehen?

Dianiel: EinWerkderSeele wohl;aberbedenke, daßuns im Erlebniß nichteinMaterial dargeboten wird,daswirformtenund dasvon unsererFormung ablösbar,aus ihr ausschmelzbar wäre, sonder-n daßles inunserer Aktivitåt aufkeimtund wir aus dem fertigenGewächsdenKeim inkeinerWeis-e mehrzuscheidenver- mögen.Das Erlebnisz istuns zumBetrachtenund Vergleichennur inderGestaltgegeben,dieunsereFunktion, dieorientirende oder die realisirende, aus ihmentfaltet hat;in seinemungestalteten Wesenerleben wiresnur,aber wirbesitzenes.nicht. Zuunserem Wiss-eu,zuunserem Gedä-ch-tniß»zuunsererVesitzergreifung füh- ren vom Erlebniß·nur diezweiBrücken unserer Gestaltung, nnd wenn es überdieBrücke kam,ist es(obderGang auch schnellerwar alsderWegdesLichtes) gestaltet;isteszuErsahirungsoderzuWirk- lichkeit geworden,Das Erlebnisz ist unfaszbarwieeinBlitzoder ein Wasserfalloderdas ZusammenschießendesKristallsz Wirklichkeit dürer wir esnichtnennen, weil wirdamit nichtzuschalten,es-

»O.

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Von Wirklichkeit und Verwirklichung 345 nicht hervorzuholenund zubetrachten vermögen.Aber nochweni- gerwollen wirdemAufbau derErfahrung denNamen derWirk- lichkeit lassen.

Ulrich: Was aber dünktDichum dengemeinenSprachge- brauch,demdieWirklichkeiteinfachder alsdas Existirendeem- pfundene Zusammenhang desWahrgenommenen und Wahrnehm- baren ist?

Dianielx Mich dünkt, daszwirihnachten sollen,weildasZu- sammenleben derMensch-en auf ihm errichtetist;und nichtnur

darum-. Und wir wollen ihnwieder annehmen, sobaldwir indas

Geh-egeder Stadt zurückgekehrt sind,mit ein-er Einschränkung, wenn esDirdann sogutscheint,oder uneingeschränkt. Jetztaber»

ZJstDir nicht osft aufgefallen, daßlin einem Gedicht, Hölderlins etwa, ein Wort ineinem gesteigerten Sinn verwendet wird,dender Spra.chsgebrauchnichtkennt?

Ullri7ch: Ineinem Gedicht wohl.

Dianiel: Und sindGedichte nicht schwingendeErkenntniß? Solaßuns jetztineinem Gedichtverweilen und WirklichkeitDas nennen, was in einem gesteigertenSinn, demwirjetzt-eineWeile lang nach-gehen wollen,ebenso stenigFWillkür istwiedergesteigerte Sinn desWortes imGedicht.Dieseraber kommt auseiner nicht minder tiefen Nothwendigkeit und einem tieferen Rechtalsder Sprach-gebrauch, derDasjaselbst bekräftigt,indem ernach Jahr- zehntenoder Jahrhunderten .d-em«Dich-ter;botmäß.igwirdundseinen Sinn sich aneignet. Warum wohl? Weil jener gesteigerteSinn Augenblicken gesteigert-en Daseins, gesteigert-en Menschenthsums gesteigerter Erkenntniß entstammt. Sie sind es,dieSprach-eein- setzen, Spracheerneuern. Sie sindzubefragen,wenn wirimge- steigerten, imschöpferischenSinn von Wirklichkeitund Verwirk- flichxungreden wollen.

Ulrich: Wieaber könnenwir siebefragen,dieunsdochun- zugänglich sind?

DIan:iiel: Nicht unzugänglicheralsdemDichterderHeld,den erkennt,weilerinderWelt sein Angesichtund seine Geste,inder Seele Das vorfindet, was sichsinAngesichtund Geste aus-spricht...

Vergegenwärtige Direin-enMenschen,dsersicherinnert. Jchmeine nicht jene resignirte Läs-sigkeit,die dieThürendesVergangenen offen läßtund jedemeintretenden Schatten diegleich-e bittersiiße Aufmerksamkeit zuwendet; auch nicht jeneangenommene Ueber- legenheit,diedas Geweseneaufzähltwiediefrüherewsiige eines Spieles,indemderentscheidende Zug nochzuthunist;aberauch jenetreue und gedankenvoll-e Rechnung eines wahirhiaftenMen-

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346 DieZukunft.

scheu nicht-,der überdieEntscheidungen und Entsscheidunglosig- keistenseinesLebens richtet.Jchmeine dievor allen seltene,die erhöhteStunde dergroßen Evokation, dadenVeschwörenden sein gelebtes Leben antritt alseine Gestalt. »Sieh ihn vom Schauer desEreignisses hiingenommen erstnur ganz dieGanzegewahren, sieh ihn sich fassen, seinenBlickregiren, schauen.Aus nichtsAnde- rem istdasBild, das erschaut, gewoben alsaus dsemgeheimnis- vollensStoff,denmirs-Zeitmennen, sgelebteZeit.IAusdenGesichtern gelebt-er Zeit-en ist-«das heilige Antlitzgestaltet und der Schau- eudeerkennt sie,diesichsimSjtetigenwandeln nachdemSinn des Leben-s.Welch-e Zeiten, meinst Du,wird ersowiedersehen? Die, indenen er sein Erlebniszindenerbgewohnten Zusammenhang dserMittelbarkeit einstellteals ein Knechtdes Fremden? Oder die,indenen eresauffing,wiederVallspieler denBall,sich mist gerafftenGliedern ientgegsenwerfend au.ffängt;indenen eresum-

faßte,wiederMingerdenentgegengespannten kLieib,.die ganze Kraft indeneinen siegierringenden Muskel werfend, umfaßt;indenen er esvollbrachte, wieder Läzuferfeinen Wieg, ihnmit dem einigen Schwungseiner Schritte erfüllend, vollbringt? Welche, welcheer- kennt eralsdieWirklichkeit,dieSit.unden,indenen dieVielhzit dasEine umfchsatteteund schwächste,oder die,indenen das Eine inderungeschmälerten Fülle seinesGlanzes strahlte,weilesauf nichtsAnderes gezogen wurde als»aufesselber?Ja,Dies heißtver- wirklichen:dasErlebniß auf nichtsAnderes beziehe-nalsaufes selber.Und hier istderOrt,wosichdieKraftdesMenschengeistes erweckt und sammeltund schöpferischwird. Denn wodieOrienti- rung waltet,istjene klugeOekonomie daheim,deren Klugheit zum Himmel stinkt,weilsienur«spartund nichterneuert. Wo aber der Fußder Realisirung stehst,dawird dieKraftaus den Tiefenge- ziogenund zusammengebracht und zum Wirken bewegtund am

Werkerneuert. WiedenVallfpsielerund denRing-erunddenLäu-

ferdieAufgabeberuft,aus seinemLeiballe Gewalt zuholenund indieThatzugießen, so thutdasErlebniß-andemMenschen,der eszuverwirklichenbereit ist;Denn Das vermag ernur alsPein EsanzersundGeeinigter. Und Der,woer nur indasSystemder Erfahrung einzureihen hatte,miteinem Theilnur seines Wesens lebend sichmit demAllabfand,mußnun sein-es Wesens Allheit aufbringen, um einem einzigen Dingoder Vorgang Stand zu halte-n.DaaberdieKraft sich sodemEinen dah-ingiebt,wirdsieam ithm schsöpfcrisch,schafft sieinihm,»ausihmdieWirklichkeit Dies, Dies allein istWirklichkeit,was soerlebt ist.Und alle wirkende WirklichkeitderMenschenwelt ist so erlebt, so erschaffenworden.

(9)

Von Wirklichkeit undVerwirklichung 347

Ullrcikch:So ist denn, was wir Schaffen nennen, nur die Aeußerungdes Realisirens2 Und derschöpferischeMensch iftder Realisirendse?

Dianiel: Esistvserlockend, Ulrich,wenn man zwei Gewalten derSeele alsverschiedenerkannt hat,nun auchzweiverschiedene Menschenklassenzukonstruirenund-derein-en die eine, der anderen dieandere Gewalt als ihrunvserrückbar ausschließlichesUreigen- thumzuverleihen. Aber ichkann mirunt-er einem schöpferischen

»Mensch-ennur einen vorstellen,indsemjenes echte Eis-enerz,das jede, auchdieelendeste Menschenseele birgt,überRoth-und Weiß- gluthzuStahlwird,nur einen,indemder Allen gemeinsameGeist sich ungehsemmtinwirkender Folgevollsen.d-et.Und inihm,wiein Allen,lagertdasLebend-eneben demToten, nur zerflimmert des Lebenden sonnenhafte Machtdem Blick das Tote zuStaub; in ihm,wiein Allen,grenzt Gewachssenesan-Erstickst-es, Freies an Ver-bogenes, Weisheit an Wahn; nur giltuns Mitlebenden kein Anderes, wenn derStahldies Genies indierLuft aufblitztundseine Streicheführt.Und so giebtesauch nichteine realisirende, giebt es nichteine orientirende Men,schenart; ein nur realisirendser müßteinden Gottvergeh-en,einnur orientirender indasNichts verkommen,- sondern Realisirung und Orientirung wohnen nah beisammen, wie Zeugung und Schwang-erschaft,wie Erkenntniß..

und Verbreitung, wieErfindung und Verwerthtung Wie im Le- ben derGemeinschaftdieerlangte Wirklichkeitdochimmer wieder inden Zusammenhang derErfahrung eingestellt werd-en muß, so folgen auchin dem Einzelnen aufStunden der Verwirklichung Stunden der Einstellung und müssen folgen;istdochdieeinsame Wirklichkeit,wiediehöchstederWonnen, soauchdieschwersteder Lasten.Aber darin sprichstDu wahr,daß.Dem der Name eines- schöpferischenMenschen zukommt,dser die thätigste KraftderRe- alisirung hat;indemsichdierealisirende KraftderSeele sozum Werkgesammelthat, daßisie Wirklichkeit fürAll-esetzt.Seine reali- sirenden Stunden knüpfen sichzueiner GipfselfolgedesEwigen,v dieaus der vergänglichen Auf-und cZ’ii-eder---.Folgeseines-M-en-- schienlebens hiervorlseuchtet;aberauchinseinen Orientirungen lebt dieRegung desWirklich-enfort.Denn, was dem Menschenals Gattung eigenist, eheersichvon seinen Zwecken überwachsen läßt, demPiimitiviem und wasjedem einzelnen Menscheneigenist, ehe ersichvon seinemZweck-enlüberwsachsenläßt, sdiemKinde,Dasistdem schöpferischenMenschen eigen:dieungiebrocheneKraftderReali- sirung. Nurist siebeimPrimitiven und beimKind-estark,weil die FähigkeitdesOrientirens noch nicht soweit reiste, daß sie sie auf-

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348 DieZukunft-

zehren könnt-e;inderGienialität hingegen ist auchdiereifeOrien- tirung eingeschlossen,aberalseineabhängigeund dienende Funk- tion. Der Primitive und dasKind sind noch,dasGenie istschon derWirklichkeit mächtig;jenenliegteinMondglanz aufderStirn, wiedieSpiiegelung eines verschollsenenParadieses, esaberstrahlt vom Feuer, das esdemHimmelgeraubt hsat; sieträumen Wirk- lichkeit,eswacht sie,derwach-eThiurmwart derErde.Und darum ist an ihmwieanKeinem derinnere Sinn derNealissirung offenbar- das. derVerwirklichende derwahrhaft Wirkliche ist.Denn wiedie fDingse,von ihm geschautoder gewollt,inseinem Erlebnißstehen, darin Wirklichkeitwerd-en, so aucherselber.

Utrsikch:DieDinge sindaber eben doch fürdensie Realisi- renden wirklich;fürwen isterwirklich?

Dkaniel: fWir wollen eslieber gar nicht so bestimmen, daß.

die Dinge»fürihn« wirklich seien. JstDie Gluths fürdas Eisen daoder das Eisen zfürdieGbutjhsodsergar Beides nur fürden«

Schmied? Gleichviel:wesenhaft gehtderStahl hervorund wirkt.

fRiealisirendesErleben schafftdiewessenhiafte GestaltdesDaseins, von der wirsprechen;wsaswirDinge nennen und was wir Jch nennen, ist, Beides, indiesem soGeschaffenen sb-egriffsen;Beides findethier seine Wirklichkeit;Beides kann sienur hier finden- Denn allesErlebnisz isteinTraum von Verbundenheit ;die Orien- tirung zerscheidetund entsondert, dieRealisirung vollziehtund Proklamirt sie.So istall-eWirklichkeiterfüllte Vierbundenhieit;

nichtsEinzelnes isstTinsich wirklich;all-es Einzelne istnur Bor- aussetzung Die schöpfserischenStunden, hiandelndeund schauende, bildende und denkend-e, sinddievierbindsenden Stunden; einVer- bundener istdserHeldund derWeis-e,dierDicht-erundderProphet;

Kommunion heißt sein Mystseriu1n;und eristwirklich-,weil eran demWirklichenTheil hat,weilerindenZeitenseiner Höh-eeines Wirklich-en Theil ist. Nicht istveinEtwas für ihn wirklich, sondern . mitihm;ausseinemErleben stieg Wirklichkeit auf,dieihn umfaßt.

Wirklichkeit fürwen? Für All-e,weil aus ihrinAlle der Same diesVerwirklichens fällt? FüreinSelbst,dasuns erlebt und von unssnichitsalslunsereWirklichkeitannimmt ?stürKseinenI Gleich- viiel:sieist;und ist nicht geringer, wenn sievorkeinem Augeist.

U-lri-ch:So istdenn dochder schöpferischeMenscheinVer- schieden-erund Auserwählter?

Daniel: Nur eben so, daß-inihsm gesammeltund werkhaft wirksam erscheint,was inAllen angelegt ist. Jnjedem Menschen wohnt, geübtoderniedergedrängt,dieMacht,inWirklichkeitver- bunden zuwerd-enundindasWirkliche einzutreten. Ja, Manche

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