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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 12, H. 2

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TECHNIK UND

WIRTSCHAFT

M O N A ?/< H & !?T DE) VERESNE1 DEUT/CHER IN G E N IE U R E * «REDAKTEUR D « M E V E R

12. JAHRG. " " FEBRUAR 1919 2. HEFT

GELD, WAHRUNG, VALUTA ).

Von Dr. OTTO HEYN, Nürnberg.

I.

D er Krieg hat g anz andere F ra gen zur E rö rt e ru n g gestellt als diejenigen, mit denen sich die geb ildeten Kreise und in sbeso ndere die Leser die ser Zeit­

schrift bisher beschäftigt haben. W e r hätte vor dem Kriege den Fragen des G eld w esens, der W ä h r u n g und d e r Valuta, die jetzt im V o rdergründe des Intere sses stehen, nähere Beach tu ng g e sc h e n k t? Wozu auch? Man wußte, daß wir eine G o ld w ä h ru n g h a t t e n ; man sah und g e b rau ch te das reichlich im Umlauf befindliche Gold geld , h atte vielleicht auch eine Vorstellu ng von d e r Beso nderh eit d e r Silber- und d e r sonstigen Scheidem ünzen, benutz te die zur Ergänzung dien en den Banknoten und ersah aus den Z eitungen o d e r konnte doch ers ehen, wie es m it d e r D eckung dieser Banknoten, in sbeso ndere d e r G olddeckung, bestellt war. Die E rfah ru n g lehrte, daß das deutsche Geld bereitwilligst auch im Auslande zu einem be stim m ten festen Parisatz an g e ­ nommen wurd e, und daß die ausländischen Wechse lkurse und so nstigen An­

weisungen auf ausländisches Geld — im G e g e n sa tz zu den Verhältnissen in den fr üheren Silberländern o d e r in d en L ändern mit P a p ie r w ä h r u n g —, von ganz geringen Schw ankungen ab gesehen, stets auf der gleichen H ö h e blieben.

Das w ar alles so, wie es bess er nicht sein kon nte , wenn auch dann und w an n einmal d e r Nachteil eintrat, d aß infolge von D iskonterhöhungen d e r Reichs­

bank der Bankkredit ve rte u e rt wurd e. D a rü b e r noch b esonders nachzu den ken, sich die Z u sam m en h än g e klarzumachen, dem Aufbau u n ser er W ä h r u n g nach­

zugehen, die U rsachen für den g e g e n w ä rti g e n Z u stan d festzustellen o d e r g a r mit d e r W ä h ru n g s fra g e im ganzen sich wissenschaftlich zu besch äf tigen — dazu lag keine V eranla ssung v o r ; das überließ man d e r »Wissenschaft«, ein­

zelnen Pro fessoren und Dilettanten, für d eren Theorie n man vielleicht eine gewisse H ochachtu ng, a b e r keine richtige W ertschätzung hatte. F ü r die Praxis schien eine nähere Bekanntschaft mit diesen Dingen ohne jede Be­

d e u tu n g zu sein.

ln früheren Zeiten w a r das an ders g e w e s e n : noch im vorigen J a h r h u n ­ dert, zunächst als von 1850 an die amerikanische und australische Goldflut,

>) S o n d e ra b d ru c lre d ie s e s A a ls a tz e s w e r d e n a b g e g e b e n .

1

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A B H A N D L U N G E N

nach E u ro p a drä n g e n d , alle V erhältnisse auf den Kopf zu stellen d r o h t e ; d a n n Mitte d e r 70 er Jah re, als dem G old e eine Silberwelle folgte, die alle Silber­

w ä h ru n g s l ä n d e r E u ro p as zu energischen A b w e h rm a ß re g e l n z w ang und das alte s o g e n a n n t e klassische W e rtv e rh ä ltn is von G old zu Silber von 151 / 2:1 b e ­ seitigte, endlich Ende d e r 80 er bis Mitte d e r 90 e r Jah re, als die A bnahm e der G o ld g e w in n u n g zu ein er empfindlichen G o ld k n ap p h eit führte un d d e r d a ­ malige T iefstand d e r Preise, namentlich d e r G e tre id e p re ise , d e r hie rauf zu­

rückgeführt w urde, die langjährigen sch w e re n Kämpfe zwischen den An­

h än g e rn d e r G o ld w ä h ru n g und den Bimetallisten hervorrief, die bis zum end­

g ültig en Sie ge d e r G o ld w ä h r u n g die ganze W e lt in U n ru h e versetzten.

Diese Zeiten a b e r la gen v o r dem K rieg e schon w eit in d e r V ergangenheit, nie m and erinnerte sich m e h r daran, und für die G e g e n w a r t und die Zukunft schien etw as Ähnliches g anz ausgeschlo ssen zu sein. Die G o ld w ä h r u n g hatte sich nach und nach die ganze W e lt e r o b e r t, w en n sie a uch in ein ze lnen wenig en Län dern noch nicht zur pra ktischen D u rch fü h ru n g g e la n g t war. Sie g a lt als d iejenige, die für ein Kulturland allein in Betra cht kom m en konnte , und ihre E r sc h ü tte r u n g , namentlich in D eutschland mit seinen gesicherten V erhält­

nissen, schien so s e h r au ß erh alb des Bereiches d e r Möglichkei t zu liegen, daß man, von w eltfre m den T h e o re tik e rn abg e se h e n , ü b e r h a u p t nicht auf den G ed an k en kam , sich so etw as vorzustellen.

Dann kam d e r Krieg, und nun s tü rzte das fü r so sicher g e h a lte n e Gebäude jäh zusam men . Das G old g eld vers agte seinen D ie nst als Um la ufm ittel: es v ers chwand aus dem V e rk e h r und w u rd e »thesauriert«, als N otre s e rv e zu­

rück beh al ten, bis es in schöner B etätig u n g des Patr io tism u s an die Reichs­

bank abgeliefe rt w urd e, um hie r als N o te n d e c k u n g zu dienen. An seine Stelle trate n die N o ten d e r Reichsbank, d eren M e n g e nach und nach s tark zunahm, die D arlehnskassenscheine, welche die neugeschaffe nen D arlehnskassen gegen V erpfändung von W e rt p a p ie r e n und W a r e n in im m er g r ö ß e r e n M en g en her- ausg ab en , und schließlich das N otgeld, zu dess en A u sg a b e sich eine Reihe von S tädten, um d e r G eld ham ste rei zu b eg e g n e n , das Reich u nd die Einzel­

staaten entschließen m ußten. D aneben b ed ien te m an sich in wachsendem Maße d e r b arg eld lo se n Z ahlu ngsw eis e, des Bankscheck- und -Ü b erw eisu n g s­

verk ehrs und des P ostscheckverk ehrs, bei welchen die Ü b e r t r a g u n g kö rp er­

lichen G eldes von H a n d zu H an d d urch die U m sc h r e ib u n g von G e l d f o r d e ­ r u n g e n in den Büchern d e r Banken o d e r d e r P o s t auf G ru n d von G uth aben ers etzt wird. A u ß e r dem G old geld e, d e m R e p rä s e n ta n te n d e r G old w äh ru n g , verschw and auch das Silbergeld, das teils ebenfalls th es au rie rt, teils nach d e n besetzten G e b ie te n au sg efü h rt w u rd e, ja zum Teil auch d a s Nickel- und Kupfergeld, an d essen Stelle staatliches Eisengeld und städtisches N o t­

papiergeld trate n. A b g eseh en hiervon w urde, zeitlich allem übrigen v oran­

g eh en d , die Einlösb ark eit d e r B anknote n und S cheid em ünzen in G old auf­

g e h o b e n . V o r dem Kriege k o n n te je d e r I n h a b e r ein e r B anknote — die Ein- Jösbarkeit d e r S cheid em ünzen w a r o h n e praktische B ed eu tu n g — bei der Reichsb an k je derzeit die A uszahlu ng ein er e n ts p re c h e n d e n Sum m e G oldes verlangen und erhielt auch diesen B e tra g o h n e alle Schw ie rigkeiten. Von diesem Rechte w u rd e se ite ns des Publikums im allgem einen w e n ig G eb rau ch gem ac h t, weil kein Anlaß dazu da w a r ; n u r die Banken und A rb it r a g e u r e , welche G old ausf ühren, und die G old ve ra r b e ite n d e Industrie, w elc he G o ld ­

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G E L D , W Ä H R U N G , V ALU TA 63 geld einschmelzen wollte, erschienen regelm äßig an den Schaltern d e r Reichs­

bank. Als a b e r Juli 1914 die G efahr d e r E n tste h u n g des W eltkrieges sich zeigte, kam auch das Publikum und brachte die papie rnen Banknoten in Masse zur Reichsbank, um Gold dafür zu verlangen. D iesem V erlangen konnte die Reichsbank, zumal in A nbetracht d e r drohenden K riegsgefahr, nicht ent­

sprechen, und deshalb schritt sie nach Abgabe von 105 Mill. M Gold zu­

nächst zur tatsächlichen Einstellung d e r G old abgabe, d e r dann Anfang August die rechtliche Aufheb ung d e r Einlösbarkeit folgte.

H ie rm it hatte die frühere G o ld w ä h ru n g nach etwa 40 jäh rig em Bestehen aufgehört. Eine V erbin dung mit dem G olde bestand allerdings noch inso­

fern, als es nach wie vor jedermann freistand, das Recht d e r Prägungsfreiheit ausnützend, G old nach dem gesetzlichen Münzfüße von 1 k g Gold gleich 2790 M g e g e n Erleg en von 6 M P r ä g e g e b ü h r zu Geld ausm ünzen zu lassen.

Dieses Recht w ar a b er ohne praktische Bedeutung, weil im Inland kein Gold hierfür v o rhanden w ar und der G oldbezug aus dem Auslande (das uns das Gold liefert) Verlust brachte. A bgese hen hiervon bildete das Gold o d er viel­

m ehr d e r Gold sc hatz u nserer Reichsbank lange Zeit einen Regulator für die N o te n a u s g a b e ; denn die Reichsbank nahm zunächst im m er noch darauf Be­

dacht, den Vorschriften des Bankgesetzes entsprechend, für die au sg eg e­

benen N ote n eine tatsächliche G old deckung von w enig stens 331/ 3 vH bere it­

zuhalten. S p äter aber, von Ende 1916 an, w urde d e r N o ten b ed arf so groß, daß auch diese letzte V erbindung mit dem G olde ge lö st w erd en m ußte und die G old deckung auf etw a 15 vH zurückging, um dann weiter und weiter bis auf etw a l l 1/* vH zu sinken.

W as jetzt be steht, ist nichts andere s als eine reine Papie rwährung. Von andere n P ap ierw äh ru n g en unte rscheidet sich die unsrige allerdings dadurch, daß sich im Besitz d e r Reichsbank ein g r o ß e r Goldschatz (Ende N o v em b er 230S Mill. M) befindet. D ie ser G oldschatz hat a b er einstweilen keine weitere Aufgabe als diejenige, das V ertr auen zu un serem G elde zu stützen. Diese Funktion ist bei dem uns allen anerz ogenen Goldglauben zweifellos von der g rößten B edeutu ng, ab e r d e r C harakte r der reinen P ap ierw äh ru n g wird da­

durch nicht geändert. Euphemistisch bezeichnet man diesen Zustan d als G o l d k e r n w ä h r u n g .

N eben dieser Ä nderung u nserer W ä h ru n g sind zwei Erscheinungen aufg e­

treten, die mit 'unserem G eld w esen Zusammenhängen (wenn sie auch nicht, wie vielleicht ang en o m m en wird, dad urch veru rsacht sind) und die bei einer Betrachtu ng des G eld w esens nicht au ß e r Acht gelassen w erden d ürfen:

1. das Steigen d e r Preise u n d die dadurch h erbeigeführte E n tw e rtu n g des Geldes im I n l a n d e ; 2. das S te igen d e r ausländischen Wechse lkurse und die dem entspre chende E n tw e rtu n g unseres Geldes im Auslande.

Das S t e i g e n d e r P r e i s e w urde fr üher fast allgemein auf die durch den Ü b e rg a n g zur P a p ie r w ä h r u n g erm öglichte V e rm ehrung d e r N o ten m en g e , die Noten-I n f I a t i o n zurückgeführt. Diese Ansicht b e ru h t ab e r auf einem Irrtum. Die N o te n m e n g e ist v e rm e h rt worden, weil das Reich und die Eir.zelstaaten sowie Kreise und G em einde n diejenigen Summen, deren s ie zur Bestreitung ihrer Ausgaben, insbesondere d e r K rieg sau sg ab en , bedurf ten, nur teilweise od e r ü b e rh a u p t nicht auf dem W e g e d e r allgemeinen Anleihe erhalten konnte n und deshalb g e n ö ti g t w aren , bei d e r Reichsbank o d e r bei

1*

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den D arle henskassen K redit in Anspruch zu nehm en. D ieser — ihnen g e ­ setzlich zugestandene — Kredit w u rd e von d e r Reichsb ank zum Teil, von d en D arle henskassen vollständig in N ote n ausgezahlt. Die so erh alten en n e u g e ­ schaffenen N o ten und dan eb en die jenig en Sum m en, die dem Reiche durch G utschrift auf G iro k o n to zur V e rfü g u n g gestell t w urden, fe r n e r diejenig en, die es u n te r Aufnah me von K riegsan leihen aus dem Publikum hera u s z o g , w urden nun dazu v erw en d et, um Kriegslieferü ngen aller Art und Löhne zu bezahlen. Bei dem g r o ß e n Bedarf des Reiches und dem U m fa n g e d e r ihm zur V e rfü g u n g steh en d en Mittel ents ta nd dadurch zunächst eine riesige Nach­

fr age nach H e e resb ed arfsartik eln aller Art und den dazu v e rw e n d b a re n R oh­

stoffen und H alb fabrik aten, die bei d e r h in ter dem B edarf zurü ckbleib enden E rz e u g u n g , d e r bes chränkte n Einfuhr und d e r so n s t in teils berechtig tem , teils unberechtig tem Eig ennutz g e ü b te n Z u rückhaltung m angels hin reic henden A n g e b o ts die Pre ise in die H ö h e trieb. Die von d e r H e e r e s v e r w a lt u n g in ihrer Z w a n g s la g e bew illigten hohen Pre ise fü hrte n zu g r o ß e n Ein nahm en d e r U n te rn e h m e r, die dann ihrerseits w ie d e r ihren A rbeitern g r o ß e Lohn­

e rh ö h u n g e n z ugestehen m ußten. Infolge d e r so h e rb e i g e fü h rt e n erhöhten K aufkraft die ser Kreise wuchs nun auch die N a c h fra g e nach a n d e re n G e g e n ­ st änden als H eeresbedarfsartik eln, und da auch hier, zumal bei d e r E rschw e­

r u n g und teilweisen V erh in d er u n g , namentlich a b e r d e r V e r te u e r u n g der Ein fu hr das A n g e b o t nicht folgen konnte , w u rd en auch auf diesen Gebiete n die Pre ise in die H ö h e g etrieben. Endlich w u rd e n durc h die E r h ö h u n g der Löhne und G e h ä lte r und durch das Steigen d e r Pre ise für Roh- und Hilfs­

stoffe die H e rstellungskoste n verm eh rt, w ofür natürlich in den P reisen ein Ausgleich g e su c h t w erd en mußte. So entstand nach und nach eine allgemeine H e b u n g des Preisniveaus und damit, von d e r a n d eren Seite b etr ach tet, eine E n t w e r t u n g d e s G e l d e s 1).

Auch die E n tw e r tu n g unseres G eld es im A u s l a n d e h ä n g t mit der ein­

ge tr e te n e n W ä h r u n g s ä n d e r u n g zusammen, o hne darin ihre U rsach e zu finden.

So lange die G o ld w ä h ru n g bestand, konnte natürlich u n ser G eld im Aus­

lande, unsere V a l u t a , nur w enig u n te r Pari sinken, weil dieses Pari dem G old w erl u n s e r e r Münzen im Auslande entsprach. Das G leiche g a lt von den W e c h s e l n o d e r S c h e c k s auf deuts ches Geld (die hauptsächlich in Frage kom m en), so lange sie in Gold eingel öst wurd en . Mit dem V erschw in den des ü o k i g e l d e s und d e r A ufh ebung d e r Einlösbarkeit d e r Ban knoten h ö rt e n aber Wechsel und Schecks auf, G o ld fo r d e ru n g e n zu sein, und d a m it w u rd en ihre Preise o d e r Kurse ebenso wie bei den W a r e n von d en K o n ju n k tu r e n des Markte s, von A n g e b o t und N a c h f r a g e , ab h än g ig .

') E in e e in g e h e n d e D a 'le g u n g d ie s e s V o rg a n g e s is t b ei d e m b e s c h r ä n k te m U m fa n g e d ie se s A u fsa tz e s n ic h t m ö g lic h . E s m a g a b e r b e s o n d e r s n o c h d a r a u f h in g e w ie s e n w e r d e n , d aß d ie s o g e- n a n n le E n tw e r tu n g d e s G e ld e s n ic h ts a n d e re s ist als d ie K e h rs e ite d e s S te ig e n s d e r P r e is e , u n d d aß d a s S teig en d e r P r e is e le d ig lic h in e in e r V e rs c h ie b u n g d e s V e r h ä ltn is s e s v o n A n g e b o t u n d N a c h fra g e s e in e n G ru n d fan d , d a s im w e s e n tlic h e n k e in e ä n d e rn a ls d ie d a r g e le g te n U r s a c h e n h a tte . E s ist fa lsc h , a n z u n e h m e n , d a ß d a s G eld , w eil e s n ic h t m e h r a u s G o ld b e s ta n d , a n W e rt e in g e b ü ß t, u n d d a ß d ie s e r U m stan d in d e r B e w e rtu n g d e s G e ld e s s e in e n A u s d ru c k g e f u n d e n h a b e . E b e n s o fa lsc h s t e s , d a ß d ie V e r m e h r u n g d e r N o te n m e n g e an sic h d ie P r e is e in d ie H ö h e g e tr ie b e n h ä tte . V on d e n je n ig e n , d ie le tz te r e s b e h a u p te n , w ird , a b g e s e h e n v o n a lle m ä n d e rn , a u ß e r A ch t g e la s s e n , d a ß zu d e r p r e is tr e ib e n d e n N a c h fra g e n ic h t n u r d e r B esitz d e s R e ic h e s a n n e u g e s c h a f f e n e n N o t e n , s o n d e r n d a n e b e n d e r ih m e in g e iä u m te B a n k k r e d i t u n d d a s E r g e b n i s d e r K r i e g s a n l e i h e n b e i.

g e tr a g e n h a b e n .

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G E L D , W Ä H R U N G , VALUTA 65 A ngebot und Nac hfrage ausländischer Wechsel e rg eb en sich aus dem gesam te n Z a h lu n g sv e r k e h r zwischen den betreffenden beiden Ländern, ja — wegen d e r ausgleichenden T ätigkeit d e r Arb itrage, die die Differenzen zwi­

schen den W echselkurs en in den einzelnen Län dern ausn ützt und Z a h ­ lungen nach einem bestim m ten einzelnen Lande, wenn das Vorteil bietet, über m eh rere andere Länder fü hrt — , aus dem Zahlu ngsverkehr d e r b e tr e f­

fenden Länder mit d e r ganzen Welt.

D er Z ah lu n g sv erk eh r D eutschlands, dessen Aktiva und Passiva früher zum Parikurs bilanziert w e rd e n k onnten, erf uhr nun mit dem Kriege eine wesentliche, für uns u n g ü n stig e Ä nderu ng. Die W a re n a u s fu h r gin g stark zu­

rück, die Einfuhr konnte mit Rücksicht auf unseren g ro ß e n Bedarf an Aus­

landartikeln, namentlich industriellen Rohstoffen und Lebensmitteln, nicht in gleichem M aße beschränkt w e r d e n ; die Ein nahm en an Seefrachten und Kom­

missionsgebühren fielen aus, Zinsen gingen nicht m e h r ein, und über aus­

ländische G u th a b e n , namentlich in Feindesland, konnte nicht m e h r verfügt werden, w o g e g e n allerdings auch unsere Zahlungsver pflichtungen g e g e n ü b e r dem Auslande eine M i nderung erfuhren. Die Einstellung des Ankaufs von W ertpapieren im Auslande und die Ausfuhr ausländische r W e rtp a p ie r e aus Deutschland konnte n d e m g e g e n ü b e r keinen Ausgleich bieten. Dazu kam. eine uns feindliche Spekulation a la baisse im Auslande und leider auch im In­

lande o d e r seitens des Inlandes. U n te r allen diesen Einflüssen mußte der Kurs u nserer W echsel im Auslande sinken, der Kurs der ausländischen Wechsel in D eutschland steigen, bis ein Niveau erreicht war, auf dem An­

gebot und N achfrage auch u n te r den veränderte n Verhältnissen zum • Aus­

gleich ko mm en konnten. Mit d e r fo rtd auernden Ä n d eru n g von A ngebot und Nachfrage, auf welche die vers chie densten Ursachen (darunte r auch politische und kriegerische Ereignisse mit ihrem Einfluß auf die Spekulation und die Beurteilung d e r G ü te u n s e r e r Anleihepapiere) einwirkten, än derte sich n a ­ türlich auch d e r Kurs. Er g in g zunächst, in den einzelnen Ländern ver­

schieden, bis Ende 1914 um 5 bis 10 vH zurück, notierte a b er schon Ende 1915 15 bis 30 vH , Ende 1916 35 bis 40 vH u n t e r Pari, und erreichte Ende O k ­ tober 1917 seinen tiefsten Stand mit 45 bis 62 vH un te r Pari. Dann folgte bis Anfang J a n u a r 1918 eine rasche A u fw ärtsb ew eg u n g , die das Disagio bis auf 20 bis 32 vH u n te r Pari minderte, hie rauf ein m eh r m o n a tig e r Stillstand und dann un te r mehrfachen S chw ankungen ein Abbröckeln, welches den Kurs w ie der auf 50 und m ehr vH un te r Pari zurückführte.

D er Kurs u nserer Valuta in d e r Zukunft h ä n g t lediglich davon ab, auf welcher Basis u n ser Z ah lu n g sv e r k e h r mit dem Auslande in Aktivis und Passivis seinen Ausgleich finden kann. Das a b e r wird durch die G e sta ltu n g unseres gesam ten A ußenverkehrs bestimmt, nicht nur durch den allgemeinen Warenhandel in Aus- und Einfuhr und den privaten Kapita lverk ehr usw., sondern u. a. auch dadurch, welche Summ en wir für Zahlu ngen an die Entente aufzubringen haben und a u f welche Sum m en w ir w e g e n des Z u sam m en­

bruches u n s e r e r Bundesg enoss en verzichten müssen. Mit dem Geldwesen hängt d e r Kurs zunächst nur insofern zusammen, als ein g e o rd n e te s Geldwesen unseren K redit im Auslande hebt und dadurc h eine Ausfuhr unserer W e r t ­ papiere ermöglicht, die, zu g r ö ß e r e r Nachfrage nach deutschen Wechseln führend, g ünstig auf den Kurs wirkt, w ährend ein un g eo rd n etes Geldwesen

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A B H A N D L U N G E N

die e n tg e g e n g e s e tz t e Folge hat. A u ß erd em b esteht ein Z u s a m m e n h a n g mit dem G eld w esen insofern, als es ausgeschlo ssen ist, die G o l d w ä h r u n g wieder einzuführen o d e r bei einer anderen W ä h r u n g den W echselkurs künstlich zu stabilisieren, so lange nicht feststeht, bei welchem durchs chnittlichen Kurse d e r Z ah lu n g sv er k eh r mit dem A uslan de d au ern d g eh alten w erd en kann. Hier­

auf w erden wir s p ä te r noch zurückkom men.

Zum Schluß die ser E rö rt e ru n g e n nur noch einen Überblick über die G eld m enge.

In d e r letzten Zeit vor dem Kriege und Ende D ezem b er 1918 setzte sich die G e ld m e n g e wie fo lgt z u s a m m e n :

v o r d e m K rie g e M ill. M

E n d e D e z e m b e r 1918

M ill. M

G o ld m ü n z e n im U m l a u f ... 2000 bis 2400 Silberm-ünzen im U m l a u f ... 1200 p Nickel u n d Kupfer bezw. E i s e n ... 50 0 B a n k n o te n :

a) N o ten der R e i c h s b a n k ... 19551) 3) 21 124J) 3) b) N o ten d e r bayerischen, sächsischen, würt-

tem bergischen und badischen N ote nbank . 1521) 4) 2692) 3) s) Kassenscheine:

a) R e ic h s k a s s e n s c h e i n e ... 240 240 b) D a r l e h e n s k a s s e n s c h e i n e ...

10 0 6 8 3) Kupons, städtisches u n d staatliches N otg eld . . p

>) D u rc h s c h n itt 1912 (1913).

’) D ie G o ld d e c k u n g b e tr u g E n d e J u li 1914 1358, a m 30. N o v e m b e r 1918 2263 M ill. M . 3) H ierv o n e in g r o ß e r T e il g e h a m s te r t o d e r a u ß e rh a lb D e u ts c h la n d s b e fin d lic h . N ach d e n Er­

f a h r u n g e n d e r R eic h s b a n k s in d im O k to b e r u n d N o v e m b e r 1918 a lle in ü b e r 3 M illia rd e n M B an k n o ten g a h a m s te r t w o rd e n .

') G o ld d e c k u n g e tw a 66 M ill. M.

5) E n d e N o v e m b e r.

A u ß erd em verr ic htete n vor dem Kriege ru nd 7300 Mill. M (durch viel­

leicht 325 bis 450 Mill. M G old ged eck te) G e ld fo r d e ru n g e n an die Banken, die d urch Scheck o d e r Ü b e rw e i s u n g im »barg eldlo se n Zahlu n g sv erk eh r« über­

trag en w urden (G iro g eld er d e r R eic hsbank und kurz fristige D epositen- und K o n to k o rr e n tfo r d e ru n g e n an die K re ditbanken), den Gelddienst, w ä h re n d diese G e ld fo r d eru n g en Ende 1917 e tw a 23 Milliarden M b e tr u g e n und inzwischen auf 28 bis 30 Milliarden M g e stie g e n sein mögen .

II.

Nun einige orienti erende B em erk u n g e n über die G e l d t h e o r i e .

In d e r T h e o rie galt bis zu Beginn des Krieges (und ü b e r w ie g e n d auch jetzt noch) eine M e t a l l Währung als die normale, die G o l d w ä h r u n g als die beste W ä h ru n g , w ä h re n d eine P a p ie r w ä h r u n g als anorm ale s G ebilde von etw as rä tse lh after Konstruktion angesehen wurd e.

A usgehend von dem G edanken, daß in einer auf M ar k tp ro d u k tio n und Tauschhan del b e ruhenden Volkswirtschaft wie derjenigen aller K ultursta aten

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GELD , W Ä H R U N G , VALUTA 67

!k

d a s Geld einen e i g e n e n W e r t besitzen muß, um g e g e n andere Tausc h­

g ü t e r a u sg etau sch t w erd en ztl können und so seiner Aufgabe als allgemeines Tau schmittel und »W ertmaß stab« g erech t zu w erd en, w a r man d e r Ansicht, d a ß n u r das M e t a l l g e l d diese Bedin gung erfülle, und zw ar nur deshalb, weil es a l s S t ü c k M e t a l l , abgesehen von seiner Geldfunktion, W e r t habe.

U nter den M etallw ährungen hielt man die G o ld w ä h ru n g für die beste, weil man auf G r u n d d e r E rfahrung annehm e n zu dürfen g la ubte, daß das Gold die g r ö ß t e »Wertstabilität« besitze, die dann auch auf das G oldgeld übertragen werde. W ertsta bilität w urde einerseits im In teress e von Gläubig ern und Schuldnern bei langfristigen Krediten, andere rse its mit Rücksicht auf die Bedürfnisse, des A uslan dver keh rs als eine unerläßliche Eigenschaft des Geldes bezeichnet. Dem P a p i e r g e l d e sprach man jeden eigene n W e r t ab. Die Tatsac he seines Funktionie rens suchte man e n tw e d e r durch die Sogenannte Steuerfundation o d e r dara us zu erklären, daß es deshalb einen gewissen W e rt habe, weil es, wie von dem ausg e b e n d e n Staate versprochen sei oder wie von ihm e r w a r t e t w erd en dürfe, sp äter doch noch einmal in Metall ein­

gelöst w erd e. Da a b e r diese m e h r o d e r w en ig er ungew isse, rechtlich viel-

!)!)• leicht g a r nicht einmal b eg rü n d ete Aussicht auf spätere Einlösung in Metall a u r einen schw ankenden W e r t verleihein könne, und da überdies die Gefahr einer pre isdrü ckenden V e rm e h r u n g der G eldm enge g r ö ß e r erschien, so wurde es stets als Notb ehelf a n gesehen, d e r möglichst bald durch Einführ ung einer H Metallwährung beseitigt w e rd e n müsse. »So lange wir eine individualistische,

auf freier Konkurrenz b eru h en d e Volkswirtschaft haben«, s a g t noch jetzt 0 9 1 8 ) P rofessor D i e h l , Freiburg , in seinem Buche »Über F ragen des G eld w esens und der Valuta« (J en a 1918), S. 104, »kann n u r ein Geld, das selbst Sto ffw ert hat, . . . diese Funktion des W ertverg leic hungsm itte ls leisten Hs! und den G eld die nst richtig versehen.« F ern er S. 116 a. a. O . : »Eine W ir t­

schaf tsordnung, die auf dem Privateigentum, und d e r freien K onkurrenz b a ­ siert, muß ein Geld haben, welches selbst Stoffwert hat, weil es sonst keine gere gelte Pre isb ildung g e b e n kann.« . . . »D agegen bei g e b u n d e n e r W ir t­

schaftsform, e tw a in einem sozialistischen Sta atsw esen, in dem jedem sein Arbeitspensum und sein G ü te rq u a n t u m zugewiesen wird, wo also d e r freie te Tauschverkehr fehlt, kann das Geld stoffw ertlos sein, braucht es nur eine

Anweisung auf ein bestim m tes Q uantu m d e r staatlichen G ü te rv o r rä te zu sein.«

].* D ieser »metallistischen« G eld th eorie ste h t die »nominalistische« gegen- jjs über. Die A n h än g er der letzter en sind einig in der Anschauung, daß auch feto ein Geld o h n e S t o f f w e r t seine Funktion zu erfüllen vermöge. Hiervon

abgesehen g e h e n ihre Meinungen auseinander. Die eine G ru ppe, als deren (zeitlich) erste n V e r tr e te r ich mich bezeichnen d a r f 2), stellt sich ebenso wie die Metallisten auf den Sta ndpunkt , daß das Geld, um seine Funktion als all­

gem ei nes Tauschmittel erfüllen zu können, selbst T auschgut sein und deshalb eigenen W e r t haben müsse, weil sonst eine g e reg elte Preisbildung nicht möglich sei. Sie beh au p te t ab er, daß das Geld schon als solches, auch das Papiergeld, einen eigenen W e r t habe. Dieser W e r t stütze sich auf die gleichen Faktoren wie bei allen wirtschaftlichen G üte rn überhaupt, nämlich darauf, daß sie N utz en bringen un d daß ihr Verlust etwas kostet. Dler Nutzen des

¡(¡D 2) V erg l. d ie im J a h r e 1894 e rs c h ie n e n e S c h riit: P a p ie r w ä h r u n g m it G o ld re s e rv e lü r d en Aus- ilan d sv eik e h r. B erlin , P u ttk a m m e r & M ü h lb rec h t.

2*

(8)

Papie rgeld es (wie jedes a n d eren G eld es ohne Rücksicht aui seinen S to f fw e rt) besteh t darin, daß es einer seits v erm ö g e d e r ih m gesetzlich beig eleg ten und in den laufenden V e rtr ä g e n b e g r ü n d e t e n » Z a h l k r a f t « im stande ist, jedem , d e r Geld schuldet, in H ö h e seines N e n n w e rte s Schuld befreiung zu verschaffen, und daß es andererseits (zum Teil v e ra n la ß t durch die N achfrage d erjenig en, die es w eg en sein er Zahlk ra ft e rw e rb e n wollen) einen Preis und deshalb

» K a u f k r a f t « besitzt, die es den Inhabern ermöglicht, sich d a f ü r W a re n aller A rt in d eren durch den G eld preis bestim m ten M e n g e zu verschaffen.

In u n ser er auf K redit a u fg e b a u te n Volksw irtsch af t — bei allen Lie fe ru ngs­

verträgen, allen L o h n arb eitsv erträg en , allen M i e tv e rt rä g e n , bei dem ganzen V erk eh r mit den Banken w e rd e n ja G eld su m m en k r e d i ti e r t — und bei den gro ß e n G eld ansprüchen, die d e r Sta at an S teu er n und dergl. stellt, besteh en ab er jederzeit soviel G eld sc huldverp flic htungen und w e rd e n in jedem A ugen­

blick soviel neue b e g rü n d e t , daß d ad u rch die V e rw e n d b a r k e it je des einzelnen Geldzeichens zum N e n n w e r t gesichert i s t Ist hierdurch die Nützlichkeit auch des stoffw ertlo sen Geld es, des P apiergeldes , a u ß e r Zweifel gestellt, so trifft fe r n e r zu, daß sein V erlu st auch etw as kostet. D as e rf ä h r t ja jeder einzelne an sich selbst, da e r als Priv atm an n niemals im stan d e ist, sich im Verlustfalle kostenlos Ersat z zu beschaffen, so n d ern sich g e z w u n g e n sieht.

Arbeit zu leisten od e r W a r e n usw. zu verä u ß e r n , um dahin zu gelan g e n . Aber auch d e r Sta at kann sich das P apie rgeld nicht k ostenlo s beschaffen Denn wenn auch die In b etrie b setzu n g d e r N o te n p re s s e n zur H e rste llu n g des einzelnen Geldzeichens nichts k ostet, so darf doch — w e n ig s t e n s in den Kultur staaten — die N o te n p re s s e n u r dann in B e trieb g e se tz t w e rd e n , Wenn üer Sta at Schuldverpflichtungen in ents p re c h e n d e r H ö h e hin terleg t, die von der N oten b an k diskontiert w erden, o d e r w en n Privatleute u n te r H in te r le g u n g von W ertp a p ie r e n , W echse ln o d e r W a r e n e n ts p re c h e n d e Schuldverpflichtungen auf sich nehm en, deren Ein lösu ng die A ufw endung von K osten erford erlic h macht

Auch die gleiche W e r t s t a b i l i t ä t des G eldes lä ß t sich erzielen, v o r­

a usgesetzt nur, daß das V e rtr a u e n erhalte n bleibt und daß die E rte ilu n g von Kredit und die dadurc h b ed in g te V e rm e h r u n g d e r M e n g e des G eld es nach den gleichen G rundsätzen erfolg t wie bei d e r G o ld w ä h ru n g . L etz teres ist a b e r in einem vern ünftig reg ie rte n Staate auch o h n e den Z w a n g zur Ein­

s chränkung, d e r sich bei einer G o ld w ä h ru n g in A n b e tra c h t d e r Vorschriften ü b e r die N o te n d e c k u n g aus d e r v erhältn ism äßig g e r i n g e n M e n g e des v e r­

fügbaren G oldes erg ibt, ohne w eiteres auf dem W e g e d e r G e s e tz g e b u n g zu erreichen. Das Gleiche gilt hinsichtlich d e r Stabilität d e r W ech selk u rse g e g e n ­ ü b e r dem Auslande. Dazu be darf es — nach ri chti ger Festste llu ng des P a ri­

kurses —- lediglich dessen, daß u n te r N a c h a h m u n g des bei d e r G o ld w ä h ru n g b estehenden M echanismus die U nre g e lm ä ß ig k e ite n von A n g e b o t und Nach­

frage nach ausländischen Wechseln durch künstliche M in d e ru n g des A n g e b o ts o d e r M e h r u n g d e r N achfrage o d e r u m g e k e h r t, sei es u n te r A ufn ahm e o d e r A bgabe von G old zu festem Preise, sei es von Devisen o d e r in ternatio nalen W e rtp ap ier en usw. b eseitigt w erd en.

V ers chiedener Ansicht sind die A n h ä n g e r d ie ser G r u p p e d a rü b e r , o b e s eines g rö ß e r e n Gold schat zes bedürf e, um diese Ziele zu erreichen. W ä h r e n d ich, als V e r tr e te r d e r »G o 1 d k e r n w ä h r u ng « , einen g r o ß e n G oldschatz f ü r erforderlich o d er doch für dringend w ü n sc h e n sw e rt halte, um in ein e r Zeit,

(9)

G EL D , W Ä H R U N G , VALUTA 60 die noch fast g anz ui metallistischen Ideen befangen ist und im Golde den

»einzig ruhenden Po! in d e r E rscheinungen Flucht«, das einzige und v e r ­ meintlich von N a tu r aus w ertstabile Element erblickt, das V e r t r a u e n zu dem Pap ierg eld e in Inland und Ausland aufrecht zu erhalten und dadurch das o rd n u n g s m ä ß ig e Funktionieren aller Geldein ric htungen (auch die Stabilisie­

ru n g d e r ausländischen W echselkurse) zu sichern, glauben andere, wie b e ­ s onders L i e f m a n n , -ferner D a l b e r g , als V e rtr e te r d e r »G o 1 d d e v i s e n - W ä h r u n g « , daß es eines g r o ß e n G oldschatzes als Stütze des V ertrauens nicht bedürfe, und daß die Stabilität d e r ausländischen W echselkurs e sich erzielen lasse, w enn eine R eserv e in H öhe von etw a 500 Mill. M, bestehend zum g rö ß ten Teil aus Devisen, zum kleinen Teil aus Gold, zur V erfügung stehe, um die U nregelm äßigkeiten von A n gebot und N achfrage auf dem W echsel­

mar kte in d e r H ö h e des (richtig gew ählte n) Parikurs es auszugleichen.

Die zweite G ru p p e d e r Nominalisten unte r Führung von K n a p p und B e n d i x e n ste h t auf dem S tandpunkt, daß das Geld k e i n T a u s c h g u t sei, und daß es aus diesem G ru n d e eines eigenen W e rte s überh au p t nicht b e ­ dürfe. Knapp, d e r als b e d e u te n d s te r G e g n e r der Metallisten mit der H e ra u s­

gabe seines epochem achenden W e rk e s »Die staatliche Theorie des Geldes«

(1905) den g r ö ß t e n Einfluß auf die jü ngeren G eld th eo retik er gew o n n en hat, gibt selbst nur eine »staatliche«, keine wirtschaftliche T heorie des Geldes.

Geld sind nach ihm n u r die »chartalen« Zahlungsmittel, die, einerlei, o b sie aus Metall o d e r P apier be stehen, der Staat als solche bezeichnet. D er G r u n d ­ satz d e r von ihm aufgestellten »Chartaltheorie« la utet: Das Geld ist ein G e ­ schöpf d e r R e c h ts o r d n u n g ; d e r Sta at verleiht ihm G eltu n g in Wertein heite n, die auf den historisch überkom m enen Preise n beruhen und sich mit diesen ändern. »Wenn wir uns innerhalb eines Staates befinden, so ist die Geltu ng d e r G eld arten k e i n e m e r k a n t i l e Erscheinung, wie ja das X^ort Geltu ng bereits andeute t, so n d ern sie beru h t auf A u t o r i t ä t . . . . Im internatio­

nalen V erk eh r a b e r h ö r t die G eltu n g d e r Stücke a u f; sie reicht n u r bis an die G re nze des S taates, a b e r nicht d a rü b e r hinaus. F r e m d e Geldstücke g e l t e n bei uns n i c h t , a b er haben bei uns W e r t , unsere Geldstücke haben in d e r Frem de W ert. Wieviel W e r t sie (in d e r betreffenden valutarischen G eldart) haben, ge ra d e dies ist es, was die Börse alltäglich auf G ru n d m e r­

kantiler M achtkäm pf e, nicht ab e r autoritativ entscheidet.«' » W e r t s e i n « ist eine Eig en schaft d e r W a r e ; » g e l t e n « ist eine in der Rechtsordnung be­

g rü n d e t e Eig ensc haft d e r C h a rta i s t ü c k e 3). D er internationale W e r t oder

»intervalutarische Kurs« des inländischen Geldes, dessen unverän derte Auf­

re chterhaltu ng in P arihöhe, das mit allen Mitteln zu unte rstü tzende Bestreben jedes S taates sei, lasse sich nach dem österreichischen Vorbild durch eine den Verhältnissen a n g ep aß te Devisenpolitik o d e r aber durch A nnahme und Abgabe von Gold zu festen Preisen (wie schon R i c a r d o v o rg e s c h la g e n 4) hat) erreichen.

Diese »staatliche« T heorie des Geldes hat B e n d i x e n durch eine w irt­

schaftliche zu erg änzen und auszubauen unte rnom m en. Bendixen lehnt ebenso wie Kn: pp beim Gelde je den »Wert« zur E rklä rung des Tausch Verkehrs und de r Preisbildung ab, veru rte ilt die A n w e n d u n g des W ertbegriffes auf das

3) S ta a tlic h e T h e o rie d e s O e ld e s S. 20.

*) V erg l. D i e h l , R icard o K o m m e n tar II, S. 204.

(10)

G eld als ata v istisc h 5) und bezei ch net das G eld als A n w e i s u n g auf die d u rc h die Pre isbildung im W a r e n v e r k e h r bestim m ten G ü te rm e n g e n . »Geld«, s a g t er, »ist W e rt n e n n e r, abstrakte W e rt e in h e i t und kann d a h e r begrifflich nicht G e g e n s ta n d des w e rte n d e n G e d a n k e n s sein«6). »Das W e s e n des G eld es ist d e r in ihm dok u m en tierte A nspru ch auf G e g e n le istu n g e n , zu d e n e n d e r In­

h a b e r du rch seine V orle istu ngen b e rech tig t i s t « 7). U n te r G eld v erste ht Bendixeh a b e r nicht n u r die »chartalen Zah lu ngsm ittel« (N ote n u n d Met all­

geld) wie Knapp, so n d ern auch das »Giralgeld«, das sind die G e ld fo r d e ru n g e n an die Banken, die durch Scheck o d e r Ü b e rw e isu n g im bargeldlo se n Z a h lu n g s­

v erk e h r ü b e rt ra g e n w erd en. Die W ertsta b ilität des G e ld e s im Inlande sucht e r durch en ts p rech en d e R egelu ng d e r »Geldschöpfung« u n te r Angleichung d e r M e n g e an den Bedarf zu sichern, in dem er als »klassisches«, k e in e r (von ä u ß e re n Fakto ren verursachte n) W e r t v e r ä n d e r u n g u n terlieg en d es G eld d a s­

jenige bezeichnet, welches wie die u n te r D isk o n tieru n g eines W aren w ech sels a u s g e g e b e n e »Banknote« zugleich mit ein er e n ts p re c h e n d e n M e n g e Waren zur E n ts t e h u n g k o m m e und mit diesen W a re n w ie d e r aus dem V e r k e h r ver­

schwinde. Den »intervalutarischen« Kurs des G eld es will e r durch eine zw eckm äßige Devisenpolitik aufr echte rh alte n. Das G old erschein t ihm durc h­

aus entbehrlich. W e n n er sich auch ne u e rd in g s zu K onzessionen an die h e r r ­ schende M einung bereit erklärt, so fo r d e rt er doch grundsätz lich A bkehr vom Gold e, mit dessen Beib ehaltu ng w ir n u r E n gland einen willkomm enen, aber durc haus unnötigen T r ib u t zahlen und dessen Besitz w e g e n s e in e r bevor­

ste h e n d e n E n tw e rtu n g eine g r o ß e G e fa h r in sich schließe.

Diese knappen Ausfü hru ngen müs sen hie r g e n ü g e n . Es ist nicht möglich, im Rahmen eines kurzen Aufsatzes auf alle Ansichten einzuge hen u n d die verschiedenen T h e o rie n im einzelnen g e n a u e r darzustellen. Auch eine eig ent­

liche Kritik .muß (aus dem gleichen G ru n d e ) unterble iben. N u r d arauf soll hingew ie sen w erden, daß die metallistische T h eo rie , insofern sie den Wert des G eld es auf den W e r t d e s G old es g r ü n d e t und das P a p ie r g e ld als nicht funktionsf ähig ablehnt, in diesem Kriege Schiffbruch erlitte n hat. Die Ver­

bin dung des deuts chen G eldes mit d e m G old e ist ja seit A nfa ng des Krieges ge lö st, und das Papie rgeld h a t sich als funktio nsf ähig erwiesen. D aß d a s a n o r ­ male Steigen d e r P reise und das Sinken des K urses u n s e r e r V aluta im Aus­

lande, mit anderen W o rt e n die »Entw ertu ng« u nseres G e ld e s im Inlande und Auslande, nicht darauf zurü ck zu führen ist, d aß wir eine P a p i e r w ä h r u n g h aben, ist schon o b e n d a rg e l e g t worden. Die d urch die P a p ie r w ä h r u n g erm öglichte V e rm e h r u n g d e r M en g e des G eld es h a t hierbei n u r insofern m itg ew irk t, als es dadurch a n g ä n g ig w urde, d e r R eic hsregie rung die B e t r ä g e d e r K riegskre dite, welche die erste U rsache für das Ste igen d e r Pre ise w are n, in sow eit als sie von d e r Reichsbank erteilt (nicht durch A ufn ahme von A nleihen realisiert) w urd en, i n N o t e n a u s z u z a h l e n , w ä h re n d das u n t e r d e r f r ü h e re n G old­

w ä h ru n g bei E inhaltu ng ein er D ritte lgold deckung ü b e r h a u p t nicht o d e r doch nur durch Gutsch rift auf G iro k o n to möglich g e w e s e n wäre. W e n n etw a be-

*) V erg l. a u c h d ie B e m e rk u n g im V o rw o rt zu B e n d i x e n s B u c h : „ D a s In fla tio n s p ro b le m * (1917), e s s e i g a n z v e rfe h lt, d a s G eld , d ie s e h ö c h s t g e s e lls c h a f tlic h e E in ric h tu n g , v o m S ta n d p u n k te d e r In d iv id u a lw irtsc h a ft a u s z u e rk lä re n .

6) B e n d i x e n : G eld und Kapital, 1912 S. 22 u. f.

r) B e n d i x e n : „W ährungspolitik im L ichte d es W eltkrieges" 1916 S. 89 und 92.

(11)

DAS BAY ERN W ERK 71 hauptet w erd en sollte, daß eine Verbin dung unse res Geldes mit dem Golde insofern noch b estehe, als jederm ann von d e r späteren W ie de rein lösung in Gold ü b e rz e u g t sei, und d a ß nur diese H offnung auf spätere Goldeinlösung den W e r t des Geldes aufrecht erh alte n hab e, so steht die ser Ansicht die E r ­ fahrung g e g e n ü b e r , daß der G e ld w e rt im Inlande in gleichem M aße zurück­

g egangen ist zu einer Zeit, als die Aussichten auf einen g ünstig en Abschluß des Krieges g u t waren und die Chancen für die W ie derein lösung in Gold des­

halb g ünstig standen, wie von N o v e m b e r 1917 bis nach Beendig ung d e r sieg­

reichen Frühjahrsof fensive 1918, und zu einer Zeit, als die stete n Mißerfolge auf einen unglücklichen A usgang d eu teten und d e r U m fa ng d e r zu e rw a r­

tenden riesigen finanziellen Lasten eine spätere Einlösung d e r N oten als höchst zweifelhaft erscheinen lassen mußte, wie in der letzten Zeit des

Weltkrieges. (Schluß folgt.)

DAS BAYERNWERK

zur einheitlichen Versorgung des rechtsrheinischen Bayern mit Elektrizität nach dem Plane von OsKar v. Miller. Februar 1918.

Besprochen von Dr. BRUNO THIERBACH, beratender Ingenieur, Berlin-Lichterfelde.

K r ä f t e s a m m e l n ! wird in den nächsten Ja hrzehnte n das Losungsw ort für uns Deu tsche sein müssen.

Diesen M ahnruf einer neu en, schw eren Zeit befolgt d e r g ro ß zü g ig e Plan O s k a r v o n M i l l e r s : das Bayern w erk , das zurzeit seiner Verwirklichung entg egengeht, in m ehrfacher Hinsicht. Sein Prinzip besteh t darin, ein Hoch­

voltnetzes zu schaffen, welches, das ganze rechtsrheinische Bayern durch­

ziehend, zur S am m lu ng aller im Lande zers treuten W asser- und Dampfkräfte dienen und ihre g eg en seitig e U nters tü tzu n g und bessere A usnutzung und Auswertung gew ährleisten wird.

O skar von Miller re ch n et damit, daß infolge der Kuppelung der einzel­

nen Elek trizi täts-Erzeu gungsan lagen durch dieses Hochvoltnetz die Minde­

rung an sonst durch D am pfk räfte zu e rz eu g en d er Elektrizität 166 Mill. kW-st jährlich im erste n und 253 Mill. kW -s t im zweiten Ausbau b etrag en wird, wo­

bei w ähre nd des erste n Ausbaues in der H auptsache nur die W asserkraft des Walchensees, im zw eiten auch noch diejenige des Lechs bei Schongau hinzur kommt. Diese M in d e ru n g entspricht bei einem Kohlenpreise, wie er nach dem Kriege in R echnung zu stellen sein wird, einer jährlichen Ersparnis an Brenn­

material von rd. 5V2 Mill. bezw. 8 Mill. M. Selbs t am T a g e d e r H ö c h stb e ­ lastung wird es durc h diese K upplu ng möglich sein, in den südbayer ischen Absatzgebieten, wo w eg en d e r teuren Kohle ntransp orte die D ampfanlagen besonders ungü n stig arbeiten, g anz o hne durch Dampf erzeugte Elektrizität

auszukommen. *

Das H ochvoltnetz des Bayern w erk es erfüllt a b er noch eine weitere, höher einzuschätzende Aufgabe. Ist dieses N etz ers t einmal vorhanden, so ist man in der Lage, auch alle Übe rschußkrä fte , und zwar nicht nur diejenigen von

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\B l I \ N Ö L U N G E N

Elektrizi tätsw erken , sonder n auch von industriellen Anlagen je der Art durch das N etz aufzunehmen. Die S ta a t s re g i e ru n g wird dann bei E rteilu n g von W ass erkraftkonzessionen vorschreiben, daß d e r K onzessionär d i e g e s a m t e n t a u s b a u f ä h i g e n Kräfte hers te llen und den f ü r ihn nicht erf ord erlichen Ü ber­

schuß an das Bayernw erk a b tr e te n muß. Auf diesem W e g e wird es möglich sein, dem Lande a u ß e r den durc h den Ausbau des W alc hensees und des Lech­

w erkes g e w o n n e n e n 70000 k W w eitere e tw a 280 000 kW aus Überschuß- W ass erk räften d ie n s tb a r zu machen, die so nst kaum v e r w e r t b a r sein würden.

W a s diese für ein an W a ss e rk rä fte n verhältnism äßig arm es Land, wie es Deutschland leider ist, in ein er Zeit b edeute t, in w elcher die Schaffung billiger A n trieb k räfte m e h r und m e h r d e r G ru n d p feiler zahlreicher neuer für die L andeskultur w ic htiger In dustrien wird, ist o hne w eiteres klar.

Freilich w e rd e n aus technischen und w irtschaftlichen G r ü n d e n an das Hoch voltnetz un m itte lb a r nur g r ö ß e r e Kräfte, etw a von 2000 gleichzeitig be­

n u tzten k W an, an geschlossen w erd en können . Indirekt a b er wird das Vor­

h andensein dieses N etz es auch die V e r w e n d u n g d e r klei neren Überschuß­

krä fte in w e itg e h e n d e m M a ß e ermöglichen. Denn die vers chie denen Elek­

tr iz itä tsu n te r n e h m u n g e n w e rd e n nunm ehr, d a ihnen ja die Kosten für dje Er­

richtu ng n e u e r K ra ftw erk e e rs p a rt sind, sich dem A usb au ih r e r Verteilungs­

n etz e w eit schneller als v o rh e r w id men können, so d aß bald je d e r beliebige P u n k t ih res G ebie te s von Leitungen erreic ht w e rd e n kann. H ie rdurch aber w erden kleine, besonders auch un b estän d ig e W a ss e rk rä fte verw endungsfäh ig, d e re n A usbau v o rh e r unwirtschaftlich w a r ; denn d e r Besitzer braucht keine te u ren Aushilfsanlagen mit D am pfm aschinen o d e r V erb re n n u n g s m o to r e n zu schaffen, sondern n u r den weitaus billigeren Anschluß an das nächste Ver­

teilu ngsnetz auszuf ühren, um auch in Zeiten d e r W a ss e r k n a p p h e it stets ge­

nü g e n d e Betrieb sk ra ft zu h a b e n 1).

Es k o m m t a b e r noch ein a n d e re r b es o n d e r s w ic htiger U m stand in Be­

tracht. Die Elektrizi tätsanlag en be sitz en nämlich neben ihren zahlreichen sonstigen V o rzü g en auch die ä u ß e r s t schä tz e n sw e rte Fähig keit, bald positiv, bald negativ arbeite n zu können, d. h., o h n e b e s o n d e r e U m stell ung aus me­

ch an isch er Kraft Elektrizität und aus d e r zugeführte n Elektrizitä t mechanische Kraft zu erzeugen. J e d e r in d e r N ähe eines elektrischen V erteilungsnetzes g eleg e n e Betrieb wird d aher eine vo rh an d en e W a ss e rk ra ft in Z ukunft nicht für das Mittelw asser, sondern für die a u ftre te n d e H ö ch stleistu n g ausbauen.

D e r Anschluß an das Leitungsnetz liefert dann nicht n u r die zu Zeiten des N ie drigw assers fehlende Betrieb sk ra ft, so n d ern er g e w ä h r t auch die Möglich­

keit, indem d e r E lek tro m o to r als s t ro m e r z e u g e n d e D y n am o arb eite t, das sonst .u n b e n u tz t ab fließen de W a s s e r in elektrische Kraft um zuw andeln und diese durch A bgabe an das näc hste öffentliche Ele ktrizitä tsw erk , durch Hinein­

speisen in dessen Leitungsn etz, nutzb rin g en d zu verw erten.

W e n n auch nicht vers chw iegen w erd en soll, daß d e r restlosen Durchfüh­

ru n g dieses volkswirtschaftlich ä u ß e rs t wichtigen G e d a n k e n s, kein en Kubik­

m e t e r W a s s e r unb en u tzt zu T al fließen zu lassen, noch man ch erlei technische und vor allem auch verw altungste chnische Schw ie rigkeiten e n tg e g e n s te h e n , so wird die Schaffung des Bayernw erkes doch wesentlich dazu b e it ra g e n , seine

>) V erg l. T h i e r b a c h , D ie A u s n u tz u n g v o n O b e rs c h u ß k rä tte n . E le k tr is c h e K ra ftb e trie b e u n d B a h n e n H eft 14 S. 6 >2 u. f.

(13)

DAS B A Y ERN W ERK 73 Richtigkeit und seinen W e r t klar in die E rs cheinung tr e te n zu lassen; es wird den hierauf abzielenden B estr ebungen eine stark e Stütze sein, denn das Bayern­

werk stellt nicht n u r eine Z u sam m enfassung mechanischer E nerg ie n dar, son­

dern es wird d e r F o rd e r u n g des »Kräftesammelns« auch für zahlreiche Organi- sations- und V erw altungsfragen ge re c h t w erd en müssen und hier vorbildlich und erzieherisch wirken.

W ä h r e n d die technische Seite des Millerschen Projekte s schon in einer Reihe w ertv olle r Aufsätze behandelt w orden i s t 2), sind die durch das Bayernw erk gelösten o d e r doch a n g e re g te n Org anisations- und V erw altu ngsfragen noch kaum im Z u sam m en h än g e behandelt word en . Ihnen sollen daher, dem C ha­

rakter die ser Zeitschrift ents pre chend, die nachfolgenden A usführungen g e ­ widmet sein.

W enn ein Land ü b e r eine besonders billige Kraftquelle verfügt, so w erden die R egie rung o d e r d eren B era te r o d e r sonstige unabhängig e Sachverständige zunächst zu prüfen haben, ob diese Kräfte un te r A ufw endung möglichst g e ­ ringfügiger Sta atsm itte l an einzelne G r o ß a b n e h m e r vergeben w erden sollen, die sich dann in d e r N ähe d e r Kraftquelle ansiedeln und dem betreffenden Landesteile zu einem wirtschaftlichen A ufschwünge verhelfen werden, oder ob es vorteilhafter erscheint, die Kraft in Elektrizität umzuwandeln und sie so für die Industrie, das G e w e rb e und die Landwirte und un te r Umstän den auch für das V erkehrsw esen des ganzen Landes n utzbar zu machen. Ausschlag­

gebend für die E ntscheidung wird es sein, ob durch die Elektrizitätsverteilung über das ganze Land sich Vorteile g e g e n ü b e r einer weiteren Ausgestaltu ng der Ein zelvers orgung du rch g e tr e n n te Str om erzeugungsanla gen erzielen lassen;

denn sonst k önnte d e r Sta at ja auch die aus d e r V erg e b u n g an einzelne G r o ß ­ ab neh mer g ezo g en en G ew inne für das Ausbauen der Einzelanlagen verwenden und dem Lande auf diesem W e g e die Segnungen einer allgemeinen Elektri- trizitätsversorgung zuteil w erd en lassen.

O skar von Miller h a t d a h e r auch zunächst diese F rag e eingehend geprüft und schon in seiner Denkschrift vom O k to b e r 1915 dem Bayerischen Staats­

ministerium des Innern ausführliche Berechnungen und zeichnerische D ar­

stellungen h ier ü b er vo rg elegt. In d e r g r o ß e n A usgabe seines Pro jekte s vom Februar 1918 sind diese Rechnungen in d e r Tafel F des Erlä uterungs berichtes übersichtlich zusam m engefaßt. Die wichtigsten A ngaben dieser Tafel sind unte r Beifügung d e r sich bei beiden V e rso rg u n g s arten ergebenden U n te r­

schiede nachstehend für den Ausbau herausgezo gen.

Es g e h t hieraus he rv or, daß die für den vollen Ausbau erforderlichen An­

lagekapitalien bei einem Zusamm en schluß durch das Bayernw erk zwar um 29,55 Mill. M h ö h e r sind als bei d e r Einzelverso rgung, daß a b er trotz dem jä hr­

lich 6,74 Mill. M e rs p a rt werden, da die Betriebsk osten nied rig er sind und die Anlagen bess er ausgenutzt werden.

Durch diese Berech nung ist erwiesen, daß im vorliegenden Falle die Schaf­

fung eines das ganze Land durchziehenden H ochvoltnet zes einen wirtschaft-

2) Von B esp rech u fc g en d e s B a y e rn w e rk e s s» ien e r w ä h n t: 1 9 1 6: M it. oer V ervinig d er E l..

W erke S. 23; Z. d e s b a y r. R ev isio n sv e re in s S. 137; E lek ro te ch n . Z e its c h rift S. 83 u n d '8 2 ; W a ss e r- w irtsch a f! S. 6 ; 1 9 1 8: H andel und In d u strie S. 3 8 i; B a y e risc h e Bai g e » e ik s 2eitur g S. 2; Z tn ira lb l' für E l.-M a s c h in e rb a u u. B e to n -In d u strie S. 51. F e r n e r ist in d er E e k tro te c h n . Z e itsch r. h ä u fig e r übe*

d ie E le k tr i iit ä 's v e r s o ig u n g B a y e rn s b e r ic h te t w o rd e n , v e rg l. J a h r g a n g 1909 S. 710; 1913 S. 278, 2 9 7 ’

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V ergleichende W irtschaftslichkeits bere chnung für die S tr o m v e rs o rg u n g des g an zen rechtsrheinischen. Bayern.

, . . . i Ergebnis beim Ergebms bei Zusammen-

Einzel- schluß durch Versorgung das Bayernwerk

II. Ausbau ji Ausbau

Unterschied zwischen Einzel­

versorgung und Zusammen­

schluß

Erforderliche H ö chstleistung in kW . 24 4 50 0 2 3 0 0 0 0 14 50 0 Dieselbe wird gedeckt durch

W a s s e r k r ä f t e ... . kW 7 2 3 0 0 153 3 0 0 4 - 81 0 0 0 D a m p f k r ä f t e ... » 2 2 9 0 0 0 121 0 0 0 108 0 0 0 A k k u m u l a t o r e n ... » QOuO 9 0 0 0

hiervon sind Reserve . . . .

k W 3 1 0 3 0 0 65 8110

2 f 3 j0 0 5 3 30 0

— 27 0 0 0

12 500 erforderliche Jahresarbeit in Mili kW st 9 4 4 9 7 2 + 2 8

dieselbe w ird gedeckt durch:

W a s s e r k r ä f t e ... Mill. kW-st 5 2 7 ,8 809,1 + 28 1 ,3 D a m p f k r ä f t e ... » » 4 1 6 ,2 1 6 2 ,925 3 ,3

Anlagekosten:

W a s s e r k r ä f t e ... Mill. M 12 7 ,8 15 7 ,8 + 30 D a m p f k r ä f t e ... » 7 1 ,8 4 0 3 1,8 A k k u m u l a t o r e n ... 4 4 — H auptleitu ngsnetz des B ayern ­

werks ... > 3 2 + 32 T r a n s f o r m a t o r e n ... »> 17,55 2 5 ,2 + 7,65 S p e i s e l e i t u n g e n ... » 3 3 .2 2 4 .0 8,3 gesam te Xn'agekosten . . . Mill M 2 5 4 ,5 5 2 8 3 ,9 + 2 0 ,5 5

B etrieb sk o sten :

Verzins mg, Tilgung, Abschrei­

b u n g und U nte rh altu ng . . Mill. M 21,31 2 2 ,4 3 + 1,12 Kohlen k o s t e n ... » 13,45 5 ,0 4 8,41 Schmier-, Putz- un d Kle in m a­

terial ... 0 ,5 5 0 4 3 0 ,1 2 Bedienung, V erw altu ng und all­

g em eine Unk osten . . . . » 5 .0 8 5 ,7 5 + 0 ,67

g esam te Betriebskosten . . . Mtll. M 4 0 ,3 9 3 3 ,6 5 6 ,7 4

das ist für 1 kW-st . . . . Pf 4 ,3 3 ,5 5 0 75

jährlicher Meh rverbrauch bei

Ein zelversorgung . . . . Mill. M 6 ,7 4

liehen Vorteil g e g e n ü b e r dem w eiteren Ausbau d e r E inzelerzeugung darstellt und daß es d a h e r auch durc haus gerechtfertigt ist, w en n d e r Bayerische S ta at die ihm zur V erfügung s tehenden W a ss e rk rä fte für die A llgem eine L an d es­

v e rs o rg u n g b e n u tz t und sie nicht an einzelne G ro ß in d u s trien v e r g e b e n hat.

W e n n man die Einzelheiten d e r hie r a u fg efü h rten B erech n u n g en prü ft, ers ie ht man a b e r auch, daß die Zusam m en fas su n g durch ein H o c h v o ltn e tz

(15)

DAS B A Y ERN W ERK 75 in einer A u sdehnung von 1270 km Länge, von denen 600 km als D oppelleitung herzuste lle n sind, sich hier nur als wirtschaftlich erweist, weil erstens die W alc henseekra ft so besonders g ünstig in ihrer Speicherfähigkeit ist, und weil zweitens im Lande noch eine g r o ß e Reihe nichtspeicherfähiger Wasser- und auch billig a rb e i te n d e r Brau nkohlenkräfte vorh anden ist, die durch das H o chvoltnetz ers t zur vollen A u sw ertung gelan g e n können. Die Lösung, d ie 's ic h hie r als richtig erwiesen hat, darf d a h e r nicht o hne weiteres auf G e g e n d e n Deutschlands, in denen wesentlich and ere Verhältnisse obwalten, ü bertra gen w erden . Anderseits gibt es ab e r noch eine ganze Reihe von U m ­ ständen, die für ein allgemeines Lan desn etz und einige wenige G ro ßkraftw erke sprechen können, beispielsweise eine g r ö ß e r e Elektrizitätsreife des Landes, d. h. ein bere its v o rh a n d e n e r stärk erer Elektrizitätsverbrauch, als ihn Bayern bereits aufweist. J e d e r Einzelfall erfo rd ert eine genaue, ein gehende Prüfung.

Für die Art d e r aufzustellenden Berechnungen a b er wird der Plan des Bayern­

werkes vorbildlich wirken und wertvolle Dienste leisten. Dringend wünschen s­

w ert w äre es, wenn nach diesem M u s ter nun auc)h für andere Teile Deu tsch­

lands bestim m te Projekte aufgestellt würd en, nachdem die allgemeinen durch die Arbeiten K l i n g e n b e r g s in Fluß g e brachten Betra chtu ngen und E r­

örterungen ü b e r den N utzen d e r Ele ktrizitäts-G roßw irtschaft3) bereits eine reichlich g e n ü g e n d e Breite angenom m en haben.

N achdem festg estellt war, daß die dem Bayerischen Staate gehöre nde wich­

tige Walchense ekra ft für die allgemeine Elekt rizitä tsv ers org ung des Landes nutz­

ba r gem ac ht w erd en sollte, w ar es nur natürlich, daß an der zu diesem Zweck ins Leben zu rufenden U n te rn e h m u n g auch d e r Staat in auss chlaggeb en der Weise sich beteiligen müsse. Besonderer Ü berle gung aber bedurfte es, auf welcher G rundlage und in welchem U mfange die Mitw irkung des Sta ates er­

folgen solle.- Die räumliche U m g re n z u n g des neu zu schaffenden U n te r­

nehmens w ar durch den allgemein anerkannten W unsc h geg eb en , die billige Ele ktrizitätsversorgung dem gesam te n rechtsrheinischen Bayern zuteil werden zu lassen, besonders na chdem dies im linksrheinischen G eb iete durch die Schaffung der Pfalzwerke bereits g eschehen war. Die sachliche G renze der Sta atsbet eiligung w urde dadurch bedingt, daß im Lande schon eine g ro ß e An­

zahl von elektrischen U ntern eh m u n g en mit bedeute nden Kraftwerken bestan­

den, die zum Teil rein ko mm unale, zum Teil rein private, zum Teil gem ischt­

wirtschaftliche U ntern eh m u n g en sind.«

Wollte man einen reinen S ta atsbetrieb für die g esam te V ersorgung schaffen, so h ätte inan alle diese U ntern eh m u n g en erw erb en od e r ihre Be­

sitzer abfinden müssen, was einen gew altigen Kapitalaufwand erfo rd ert h ä tt e ; auch wären die zu fü hrenden V erhandlu ngen so schwierig und vor allem so langwierig gew esen, daß eine baldige In angriffnahm e des Ausbaues au sg e­

schlossen erschien. Auf eine solche a b er m ußte im In teresse einer schnellen Arbeitsschaffung nach Kriegsschluß d e r alle rg rößte W e r t g eleg t werden. Ob heu te nach Schaffung d e r sozialen Republik Bayern diese Bedenken noch aus­

schlaggebend sein w erden, kann allerdings zweifelhaft sein. W ird die V e r­

staatlichung der im Bayern w erk zusam men ges chlo ss en en Elektrizitä tsu nter­

nehm ungen durchgeführt, so w äre es jedoch dringend zu wünschen

3) V e tg l. d e n A b d ru ck b e a c h te n s w e r te r Ä u ß e ru n g e n zu d e m T h e m a e le k trisc h e G ro ß w irtsc h a ft n n te r s ta a tlic h e r M itw irk u n g in : T h ie rb a c h , F e rn k ra ftp lä n e u sw ., J u liu s S p rin g e r 1917.

3*

(16)

und zu em pfehlen, daß n u r d e r B e s i t z d e r W erk e und Leitungsnetz e an eine G esellschaft ü b e rg e h t, in welcher d e r Sta at eine weit ü b e rw ie g e n d e M eh rh eit besitzt, w ä h re n d d e r g e sa m te B e t r i e b von einer Gesellschaft zu führen ist, bei w elc her die bisherigen Besitzer den üb e rw ie g e n d e n Einfluß haben. N ä h e re s ü b e r d e rartig e gemischt-wirtschaftliche Zwillings- o d e r M e h r fa c h u n te r n e h m u n ­ gen bringt d e r d em nächst in d ie ser Zeitschrift erschein ende A ufsat z »Die F o rt­

bildung d e r gem ischtwirtschaftlichen U n te rn e h m u n g e n und die Verg ese ll­

schaftu ng d e r Betriebe«.

O s k a r von Miller h a t d a h e r die E rr ich tu n g eines gem ischtwirtschaftlic hen U n tern eh m en s vorg eschla gen, in welchem neben dem S ta ate alle w ichtigeren d e r b estehenden E le ktriz itä tsv e rs o rg u n g s-U n te r n e h m u n g e n aufz unehm en sind.

Damit die öffentlichen In teressen stets g e n ü g e n d sicher g e w a h r t w erden, ist vorg esehen, daß die Kapitalbete iligung des S taates 51 vH b e tr ä g t. Doch sollen bei wichtigeren Beschlüssen be so n d e r s fe s tg esetzte S tim m enm ehrheiten erforderlich sein, um eine G e fä h rd u n g b e re c h t ig t e r Interessen einzelner G ru p p e n d e r übrigen Beteiligten zu verm eid en. F e rn e r soll dem Staate auch die Auswahl d e r leitenden M änner, nämlich des V orsitzenden des Aufsichts­

rates und des Direktors, Vorbehalten bleiben. Die für die A llgem einheit be­

so nders wichtigen G ru n d lag en des U n te rn e h m e n s sind a u ß e r d e m durc h einen iStaatsvertrag festzulegen. In ihm sind dem B ayernw erke tunlichst weit g e h e n d e W e g e re c h te einzuräumen, w o g e g e n es seinerseits b estim m te Verpflichtungen bezüglich des Ausb au es seiner Leitungen und d e r S tr o m a b g a b e zu dem vom S taate g e n e h m i g te n einheitlichen Tarif einz ugehen hat. Im S ta a t s v e rt ra g ist ferner die Verpflichtung zum H ineinziehen w eiterer Str om quelle n a u fzunehm en, durch die d e r S tro m b ed arf auch noch gedeckt w e rd e n kann, w enn die W al­

ch enseekraft einmal voll ausgenutzt sein sollte. Schließlich w ä re hie r noch festzusetzen, welche A b n e h m e rg r u p p e n das Bayernw erk vers o rg en m u ß u nd un te r welchen Bedingungen es S tr om liefern d a r f .

Eine A blö su ng des U n te rn e h m e n s durch den Staat soll erfolg en k ö n n e n , aber ers t nach 50 Jahren, dam it dem W e r k eine g e n ü g e n d lange E ntw ic klungs­

zeit zur V erfü g u n g steht, so daß sein g r o ß z ü g i g e r A usbau nicht du rch die Un­

sicherheit d e r Besitzverhältnisse g e fä h r d e t wird. F ü r die B em ess u n g des Kauf­

preises w ü rd en die Anlagek osten abzüglich 1 vH für jedes Ja h r d e r Benutzung­

eine g eeig n e te G rundlage bilden.

W e it e r w a r eine E ntscheidung d a r ü b e r zu treffen, ob und in w elc hem U mfange das Bay ernw erk die E rzeugung, U m w an d lu n g , Fortle itu ng, Verteilung, und den Verkauf d e r elektrischen Arb eit in seinen T ätigkeitsbereich einbe­

ziehen sollte. Nach dem V orschläge O s k a r von Miilers besch rän k t das U n te r­

nehm en sich auf die Fortleitu ng und V erte ilu ng des S tro m es durc h das ganze- Land, a b er nur in d e r H o c h sp a n n u n g von 100000 Vblt, und auf den Ein- u n d Verkauf im G ro ß en . M a ß g e b e n d für den Entschluß w aren m e h r e re Gründe.

Daß die Ü b ern ah m e d e r g e s a m t e n S tr o m e rz e u g u n g w e g e n d e r zahlreichen berei ts besteh en d en W e rk e n e n n e n sw e rte Schwie rigkeiten bereiten w ü r d e , ist im vo rs teh en d en bere its e r ö r te r t word en , w ohl a b e r w ä re es tu nlich g e ­ wesen, die neu hin zutretenden Erz eu g u n g san lag en , also vor allem das W alc h en ­ seew erk , mit aufzunehm en, o d e r dem B ayernw erke w en ig sten s den Betrieb anzugliedern. Es w urde jedoch hier von Abstand g e n o m m e n , einmal, weil d i e

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DAS B A Y ERN W ERK 7 7 W a ld i e n s e e k r a f t s p ä te r auch dem Betriebe d e r bayerischen Sta atsb ahn die nst­

bar g e m a c h t w e r d e n soll und es nicht z w eckm äßig erschien, den hierfür nötigen S tr o m w iederum von dem B a y e m w e rk e zurückkaufen zu müssen.

Noch w ichtiger fü r die Beibehaltu ng des reinen S taatsbetriebes des Walc hen­

seew erk es erw ie s sich a b e r die Ü berle gung, daß aus d e r Kraftquelle des Walchensees kein E r w e rb s u n t e rn e h m e n g e m a c h t w erden, so n d ern daß ihr H auptvorteil in d e r F ö rd e r u n g d e r Industrie, des G e w e rb e s und d e r Land­

wirte in allen Teilen des recht srheinischen Bayern besteh en soll. Auch sei die technische und kaufmännische L eit ung dieses T urb in en w erk es , das zudem

Ausbaustufe a.

—---- m b

« c

ro J/e rl Ausbau

0 SO 100 1SO km

1 i ' '

Plan des Leitungsn etz es mit Angabe d e r verschiedenen Ausbaustufen.

seine ganze E rzeu g u n g an einen einzelnen G ro ß a b n e h m e r , nämlich das Bayem- werk, absetzt, verh ältn ism äßig s e h r einfach und von einem Sta atsw erk leicht zu bewältigen.

Die hie r g e g e n die Aufnahm e d e r S tr o m e rz e u g u n g geltend g em achte n Be­

w eggründe w e rd e n auch bei anderen ähnlichen U ntern eh m u n g en meist volle W ü rdigung und Berücksichtigung finden. Indes wird häufig nichts d a g e g e n einzuwenden sein, w en n das Ü berla ndw erk die U m w andlungsanlagen b au t und betreibt. D aß das B äy e m w e rk hiervon Abstand nahm, ist lediglich mit Rück­

sicht auf die K apitalbeschaffung geschehen.

Ü b e r Bau und Betrieb d e r drei Leitungsn etz e d e r Hoch-, Mittel- und N ie derspannungsle itu ngen ist folgendes zu b e m e r k e n : Die H o ch sp an n u n g sollte stets und unbed in g t zu d e r Überlandzentra le g e h ö re n , die N ie d ers p an n u n g un te r

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