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Thorner Presse 1901, Jg. XIX, Nr. 139 + 1. Beilage, 2. Beilage

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Academic year: 2021

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fü r T h o r n S ta d t und Vorstädte: frei ins Haus vierteljährlich 2,25 M k-, monatlich 75 P f., in der Geschäfts- und den Ausgabestellen vierteljährlich 1,60 M k., monatlich 60 P f ; fü r a u s w ä r t s : bei allen Kaiser!. Postanstalten vierteljährlich 2.00 M k. ohne Bestellgeld.

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Kath«nitttttstnu;e t.

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Annahme der Anzeigen fü r die nächste Ausgabe der Zeitung bis 2 Uhr nachmittags.

139. Sonntag den 16. Juni 1901. X IX . Zahrg.

Das Bismarck-Denkmal.

Z»»r 16. Juni.

An diesem Sonntag w ird vor dem Neichstagsgebände in B e rlin das von Künstler- hand geschaffene Denkmal feierlich enthüllt werden, das „dem ersten Reichskanzler das deutsche V o lk- errichtet hat. Gerade dreißig Jahre sind dann verflossen seit dem denk­

würdigen Tage» wo Fürst BiSmarck im Ge- folge Kaiser W ilhelm s des Großen an der Spitze der ans Frankreich heimkehrenden siegreichen Truppen in die Neichshanptstadt einzog. Unzählige aus allen Gane» des Vaterlandes «ud weither jenseits der Meere haben ih r Scherflei» gespendet, nm das A n­

denken au den gewaltigsten Sohn der M u tte r Germania in M a rm o r festzuhalten. Es ist ein nationales Denkmal, das geweiht w ird , ei» Denkmal, in dem jeder S te in Kunde giebt von der nie verlöschenden Dankbarkeit des deutschen Volkes. Und vor dem Stand- bilde Werden stehen neben zahlreiche» ge­

ladenen Gästen, Schulkindern, Studenten, alten Kriegern, Abgeordneten, V ertretern der Behörden und des M ilit ä r s Kinder und Enkel jenes berühmte» Mannes, um Zeugen z„ sei,, der H uldigung, die ihrem großen Ahnen zntheil Wird. Auch der Schirm herr des Reiches hat seine Anwesen­

heit zugesagt, ein Beweis, daß der Kaiser die Gefühle seines Volkes theilt.

Die Bedeutung Bismarcks für P r e u ß e n liegt in der Wiederherstellung des monarchi­

schen P rin zip s. A ls er in die politische»

Kämpfe eintrat, wankten die Thron« in Europa. Throne wurden gestürzt und wieder aufgerichtet »mch deut W illen voll»

tischer Parteien. I n dieser schweren Krisis des monarchischen P rin zip s begann Bismarck seine politische A rb e it als unerschrockener Vorkämpfer der Monarchie im Sinne der großen Preußischen Ueberlieferung: einen Kamps um das richtige V erhältniß zwischen Volksvertretung und Krone. Die erbitterte»

Fehden der sechziger Jahre habe» diese»

Kern des Staatsrechts fü r Preußen nnd damit fü r Deutschland gerettet und gesichert.

Das Königthum steht in Preußen rechtlich nicht unter der M acht der Volksvertretung, ist nicht „O rnam ent- wie in anderen Staaten, sondern der herrschende M itte l-

Aus eigener Kraft.

Roman von A d o lf Strccksntz.

--- (Nachdruck verboten.)

<72. Fortsetzung.)

»Die Herren haben befohlen?-

Funk ging ih r entgegen und sagte:

»Der H e rr B aron wünscht m it Ih n e n zu spreche».-

«Nur unter vie r Augen,- sagte K lara,

»auch ich habe m it ihm zu sprechen/

»Dann w ill ich nicht störe»,- gab Funk zurück und verließ das Zim m er, in der Ueberzeugung, daß auch F räulein M ü lle r m it dem Freiherr» handelseinig werden würde.

K la ra nahm zuerst das W ort.

» W ir sind unterbrochen worden, und ich blieb Ih n e n die A n tw o rt schuldig.-

„Und die la u te t,- stieß A dalbert erregt uerans, indem er sich ih r m it schwer ver­

haltener Leidenschaft näherte.

»Niemals werde ich die Ih rig e sein.- '"ein Fräulein, Sie scherzen, energische , , , . E Dame», wie Sie, sagen immer nein,

^ gewähren. Ich danke Ih n e n , süßes Rind D a m it umschlang er sie und suchte sie zu küsse,,.

" ^ " " a l s !- wiederholte K la ra in einem so schneidenden Tone, daß der F reiherr plötzlich zurücktrat und sie starr ansah. „N ie u ia ls im Leben konnte ich Ih n e n angehören, weil ich S ie nicht liebe."

„S ie lieben also W o lfg a n g ? -

»Das ist mein Geheimniß! Haben Sie sonst „och m it m ir z u verhandeln?-

»Wen» S ie m ir schwöre», daß S ie W olf-

gang nicht lieben!"

Punkt des ganzen Staates. Das w a r das große Lebenswerk Bismarcks fü r Preußen.

A u f dieser Grundlage hat dann Bismarck die andere große Aufgabe seines Lebens, die d e u t s c h e , gelöst. A uf dem starken prenßi- scheu Königthum steht sicher und fest das deutsche Kaiserthum der Hohenzollern, aus­

gerüstet m it dem deutschen Schwert nnd der W elt gegenüber die staatsrechtliche Z u ­ sammenfassung des zum Bnudesstaate ge­

einten Deutschlands. Manches w a r fü r die Erreichung dieses Zieles vorbereitet. Trotz­

dem w a r die Lösung der deutschen Frage fast eine Unmöglichkeit. Uuter Ueberwindung uniiberw indbar scheinender Schwierigkeiten wurde endlich das große Z ie l erreicht: S e it dem Tage von Versailles haben w ir wieder ei» geeintes deutsches Reich und einen deutsche» Kaiser.

Wie o ft ist die Frage aufgeworfeu worden, woher nahm Bismarck die K ra ft zu seiner Lebensarbeit? Die A n tw o rt lie g t in seinem tiefen religiösen Fühlen nnd Denken.

Bismarck betrachtete sich immer n u r als ei»

Werkzeug der Vorsehung und hat dieser Ueberzeugung mehrfach Ausdruck gegeben m it den W o rte n : „W enn ich nicht an eine göttliche Vorsehung glaubte, die die deutsche N ation dazn bestimmt hat, etwa» gutes nnd großes zu schaffen, würde ich sofort mein Geschäft als Staatsm ann aufgebe», oder richtiger, ich wäre in das Geschäft nie ei», getreten.- Der Glaube an G o tt gab ihm eine majestätische Ruhe persönlicher Sicher­

heit. „H ätte ich nicht den Glauben an den persönlichen G ott, ich würde dieses Leben als wcrthloseS D ing von m ir w erfen-, so sprach er einmal im Reichstage.

M i t diesem feste» Glauben an die Vor»

sehnng verband sich bei Bismarck eine glü­

hende Vaterlandsliebe, die ihn befähigte, sein Dichten nnd Trachten ausschließlich in den Dienst der vaterländischen Interessen zu stellen, ohne daß je eine Bersnchnng znr persönlichen Verwerthung seiner Macht über ihn die Oberhand gewann. E in unüber­

treffliches V o rb ild an Lauterkeit der Ge­

sinnung und patriotischer P flic h te rfü llu n g : so steht der Altreichskanzler als schützender Genius unseres Volkes in seiner reckenhaften Größe vor uns, und so w ird er fortleben durch alle Zeiten.

„Ic h schwöre Ih n e n , daß ich ihn über alles in der W elt lie b e /

D er Z orn hatte sie übermannt und gab ih r die K ra ft, ihn beiseite zu stoßen. Der F reiherr kämpfte einen Augenblick m it ih r, nm sie fest zn halten. Noch einmal ver­

suchte er, m it G ew alt an sich zu reißen, was sich ihm in Güte nicht ergeben wollte.

Aber alle seine Pläne zerbrachen in dieser M in u te . E r zerstörte m it seiner Leidenschaft auch seine letzten Aussichten

»nd mußte das energische Mädchen doch aus seinen Armen lassen. S ie hörte noch im Fliehen, wie Adalbert Verwünschungen gegen seinen V etter ansstieß, und zitterte bei dem Gedanken, daß er an W olfgang Rache nehmen könnte.

8.

A u f ihrem Zim m er angelangt, w a r ih r erstes, ein Telegramm an ihren Onkel F rüh- berg aufzusetzen. E r hatte ih r gesagt, daß ih r sei» Hans jederzeit offen stände, und jetzt erst verstand sie die wahre Bedeutung seiner W orte.

Sie telegraphirte ihm, daß sie keinen Augenblick länger im Fnnk'schen Hanse ver­

bleiben könne nnd noch heute eintreffen werde.

Es gelang ih r, einen Boten fü r das Telegramm anfzntreiben, den sie zugleich m it einem B ille t nach Schloß Brandenberg ent­

sandte. Sie schrieb an W olfgang: Hüte» Sie sich vor A d a lb e rt! Ich reise heute zu Jnstiz- rath Frnhberg, da man mich nach Dahlwitz

»nr zurückberufen hat, um mich Adalbert aus­

zuliefern.

Der Zusammenhang dieser In trig u e w a r ih r «ach dem Auftreten Adalbert« ebenfalls

„k a tria « 1n86rvisnäo oon8nmor- im Dienste des Vaterlandes verzehre ich mich

— so durfte Fürst Bismarck von sich be- zeugen. Streben w ir dem unvergleichlichen M anne nach; bemühen w ir uns, im kleinen zu sein, was er im großen w a r; mache jeder von uns seine ganze K ra ft dem Vaterlands nutzbar, lehren w ir unsere Söhne, dasselbe zn thun. Das w ird der beste Dank des deutschen Volkes an seinen ersten Kanzler sein; denn seine Früchte werden sich dauern­

der erweisen als Erz und M arm orstein.

Politische TlWsschau.

Der deutsche Botschafter in Washington v. Holleben sandte dem in B o s t o n abge­

haltenen internationalen Kongreß der V e r­

eine christlicher junger M änner ein Kabel- telegramm des K a i s e r s W i l h e l m . Se.

M ajestät sendet hierin herzliche Glückwünsche, spricht die Hoffnung aus, daß die B rü d e r­

lichkeit auch ferner blühe und gedeihe, und giebt seiner Genugthunng darüber Ausdruck, daß die deutschen Vereine in derselben Rich- tung thätig sind nnd brüderlich an der feier­

lichen Versammlung theilnehmen. Kaiser W ilhelm spricht weiter die Hoffnung aus, daß die amerikanischen Vereine auch in Z u ­ kunft fü r ih r großes Vaterland an Körper und Seele gesunde B ürger aufziehen werden, deren Leben auf der einzigen unerschütterlichen Grundlage, dem Namen Christus, beruhe, welcher über jeden Namen erhaben sei. Der Kongreß erwiderte m it einem Danktelegramm au den Kaiser, in welchem es heißt, der Kongreß sei tief gerührt durch die Hinweise auf die brüderliche» Beziehungen der junge»

M änner des deutsche» Vaterlandes und Amerikas. Das Telegramm schließt: „M öge unser auf Christus beruhendes Bündniß fü r immer die Dauer der jetzt zwischen den beiden Ländern bestehenden freundlichen Beziehungen sichern/

Die W ü r t t e m b e r g i s c h e Kammer der Standesherren nahm einstimmig einen A ntrag an, welcher sich fü r Aufrechterhaltung der Selbststättdlgkeit W ürttemberg« in der V erw altung seiner Eisenbahnen und gegen etwaiges Aufgeben dieser Selbstständigkeit durch B e itr itt znr preußisch-hessischen Ge­

meinschaft erklärt, dagegen den E rlaß eines

deutlich geworden. E iligst ging sie daran, ihre Sachen zu packen, wobei ih r ausfiel, daß jemand ihre Kommode und die darin befindliche Kassette durchsucht haben müsse.

S ie hatte freilich nicht lange Z eit, darüber nachzudenken. In s tin k tiv verfiel sie auf F ran von Funk, zu der sie sich jetzt begab, nm ih r zu erklären, daß sie genöthigt sei, ih r Haus sofort zu verlasse». Hermine hatte inzwischen erfahren, daß der Verkauf des Sarlowschen Waldes abgeschlossen sei, und Funk hatte ih r flüchtig m itgetheilt, daß sie ih r E rbtheil von 40 000 Thalern nunmehr baar zurücker­

halten werde. S ie hatte deshalb weder ein weiteres Interesse an dem V erhältniß Adalberts zu K la ra noch auch an ih re r weiteren Anwesenheit in Dahlwitz. Vielm ehr mußte sie WolfgangS wegen wünschen, daß K la ra a u - seinem Bereich entrückt würde.

„F ra u von Funk,- begann K la ra , „ich bin heute in Ih re m Hanse einer Szene m it dem B aron A dalbert ausgesetzt worden, daß ich Sie bitten muß, mich noch heute zu ent- lassen.-

„S o , also wirklich, S ie tre ib t wohl das böse Gewissen?-

K la ra tr a t sprachlos einen S ch ritt zurück.

„Ic h glaube selbst, daß eS das beste ist.

wenn S ie in das Dunkel der Großstadt zurückkehren. F ü r meine Kinder würde eine Dame von abenteuerlichen A llüren, wie Sie, nicht recht geeignet sein. Ich gebe Ih n e n also gern meine E in w illig u n g zur A breise/

D er völlig veränderte Ton, in dem hie F ra u des Hauses jetzt zu ih re r Erzieherin sprach, konnte K la ra nicht überraschen, da ihre

NeichseisenbahngcsetzeS nnd Verwirklichung des A rtikels 42 der Reichsversassnng fordert.

Kaiser F r a n z J o s e f machte i n P r a g am Donnerstag Nachmittag eine R undfah rt durch die S ta d t und besichtigte dabei ver­

schiedene Anstalten. A u f der ganzen F a h rt wurden dem Kaiser von der Bevölkerung begeisterte Huldigungen dargebracht. Abends fand in der Hofburg ein D iner statt, an welchem die M in iste r nnd die Spitzen der Behörden theilnahmen. D a ra u f wohnte der Kaiser einer Galavorstellung im böhmischen N ationaltheater bei. D er Kaiser wurde sowohl auf der F a h rt in den Straßen wie im Theater von der Bevölkerung jubelnd begrüßt. F reitag V o rm itta g nahm der Kaiser, in dessen Begleitung sich der M in iste r­

präsident von Körber und die M inister von H artel nnd Nezek besanden, die feierliche Eröffnung der neuen Kaiser-Franz-Vrücke vor, nachdem der Kardinal-Fürst-Erzbischof von Skrbensky die Weihe derselbe» vollzogen hatte. A u f die in czechischer Sprache ge­

haltene Ansprache de» Bürgermeisters er- widerte der Kaiser ezechisch nnd deutsch, er freue sich, daß m it dem nenen M onum ental- ban nicht nur dem -»nehmenden Verkehr Rechnung getragen, sondern auch den vielen Zierde» P ra g s eine neue hinzugefügt worden sei. D er Kaiser wurde auf der H in- und Rückfahrt von der Menge lebhaft begrüßt.

Auch nachmittags nahm der Kaiser ver­

schiedene Besichtignngen vor.

I n F r a n k r e i c h erregt da» Einschreiten gegen einen Erzbischof Aussehen. Dem Erz- bischof von Cam brai, welcher in Denain zum Zwecke der E rtheilung der F irm u n g weilte, wurde am M ittw och durch eine» Erlaß de»

Bürgermeisters verboten, im geistlichen Ge­

wände an der Spitze einer Prozession vom P farrhausr sich nach der Kirche zu begeben.

A ls der Erzbischof trotzdem das P fa rrh a u s in Begleitung der F irm lin g e verlassen wollte, schritt der Polizeikommissar dagegen ein. D er Erzbischof richtete infolge dieses Vorganges an den Präfekten ein Schreibe», in welchem er gegen das Vorgehen des Polizeikommissar»

Verwahrung einlegt. — I n der Teputirten- kammer hielt am Donnerstag bei der Be- rathnng des Arbeiter-Jnvaliditätsversiche- rungsgesetzes der s o z i a l d e m o t r a t i s c h e Handelsminister M ille ra n d eine Lobrede aus

Erklärung ja eine Entlarvung des Intriguen»

spiels HermiuenS war.

„A n Ih re m U rth e il über mich, gnädig«

F ra n , ist m ir nicht mehr daS geringste ge­

legen. Ich halte e» unter meiner Würde, mich gegen den Ton, den S ie plötzlich gegen mich anzuschlagen belieben, zn vertheidigen, nnd möchte nur noch das eine Er- suchen an Sie richten, einmal feststellen zn lassen, wer meine Sachen auf meinem Zim m er in meiner Abwesenheit durchsucht h a t /

Hermine wurde blaß «ud zischte, vor Z o rn bebend: „Danken S ie Ih re m Schöpfer, daß nicht die P olizei sich die Mühe gemach, hat, zu untersuchen, ob Sie fremde» Eigen­

thum bei sich fü h re n /

„S ie selbst, F ran von Funk, haben meine Sachen untersucht," schleuderte K la ra ih r entgegen.

„Unverschämte, S ie spielen auf die silberne Kassette a n ? Wollen S ie mich augenblicklich verlassen!"

„Ic h geh« m it vem Bewußtsein, daß auch m ir auf eine heimtückische Weise eine Fall«

gelegt worden ist, und zwar von der Dame de» H ause»/

Hermine lachte wuthbebend hinter ih r h e r : „S ie werden e» noch einmal bedauern, mich verdächtigt zu h a b e » --- -

F re ih e rr Adalbert von Brandenberg w ar unm ittelbar nach seiner letzten Begegnung m it K la ra M ü lle r ohne weiteren Abschied nach dem Forsthause gefahren. Aber er fand niemand als die W irthschafterin F ra u S to n n , die ihm zu seinem nicht geringen Erstaunen m ittheilte, daß der Förster Knöwe noch im m er m it den Leuten im Walde fei.

(Fortsetzung folgt.)

P

(2)

die Arbeiterversichernngsgeietze i» Dcntsch- laud. Die Lösung der A rbeiter-Jnvalid en- versichernngsfrage sei nur in Deutschland ge­

lungen. M a n habe in Frankreich in dieser Beziehung über „deutsche Metaphysik* ge­

spottet; diese „M etaphysik* habe es jedoch ermöglicht, in 8 Jahren 385 M illio n e n an A lte rs - und Invalidenrenten zn zahlen. D a r­

aus ergebe sich, was die gegen die Einrichtung gerichtete K ritik w erth sei. — I n der F re i- tagssihung der Kammer wurde die Berathung über die Unruhen in M a rg u ö ritte fortgesetzt.

Etienne verlangt Bestrafung der Schuldigen, spricht sich aber gegen allgemeine scharfe M aßregeln aus. D rnm ont erhebt W ider­

spruch gegen die Verleumdungen, welchen die A lg e rie r ausgesetzt seien, rühm t die T h ä tig ­ keit des M a iie s von A lgier und g re ift in heftiger Weise mehrere Beamte und nament­

lich den Präfekten Lntaud an, den er einen Schurken nennt. (Große Bewegung.) D ru -

»ttNit sagt weiter, in der Regierung säßen ribelberüchtigte Persönlichkeiten. A uf A ntrag des Präsidenten Deschanel beschließt die Kammer, über D rnm ont die Zensur m it zeit­

w eiliger Ausschließung zu verhangen. D a D rnm ont sich weigert, die T ribüne zn ver­

lassen, schließt der Präsident die Sitzung und läßt die Tribüne räumen. A ls eine Abtheilung Soldaten den S a a l b e tritt, verläßt D rnm ont m it Hochrufen auf die Armee und Schmäh- rufen gegen die Juden seinen Platz. Nach Wiederaufnahme der Sitzung bespricht M i ­ nisterpräsident Waldeck-Rousseau die E reig­

nisse, welche die In te rp e lla tio n veranlaßten, und e rö rte rt die vorgebrachte» Rathschläge und die allgemeine P o litik in Algerien. E r vertheidigt die dort geübte A r t der Kolonisation und erklärt, die Ereignisse in M arg n S ritte bedeuten nur einen unerheblichen und einzel­

stehenden Zwischenfall. Redner sagt, eS sei nicht wahr, daß englische M isionare an die Eingeborenen Waffen vertheilt hätten nnd den Haß gegen Frankreich predigte».

Die Schiffsauslader in C h e r b o u r g haben am F reitag die A rb e it wieder aufge­

nommen.

Der e n g l i s c h e Prem ierm inister Lord S a lis b u ry empfing am F reitag im A u s ­ w ärtigen Amte die marokkanische Sonder- gesandtschast.

D ie Befestigung von G i b r a l t a r wurde am Donnerstag im e n g l i s c h e n Unterhanse erörtert. Gibson Bowles führte darüber Klage, daß die englische Regierung er abgelehnt habe, die Einstellung bestimmter Arbeiten a» der Westseite von G ib ra lta r, die ernster Gefahr ausgesetzt seien, zuzu­

sagen. D ie Kommission, die diese Frage ge­

p rü ft habe, habe einstimmig empfohlen, an der Westseite kein Dock zu bauen, da es durch Geschiitzfener unhaltbar gemacht werden könne. D er einzige Weg, diesen T h e il von G ib ra lta r zu sichern, wäre die Besetzung eines spanischen Gebietstheiles m it einer großen Streitmacht. Sonderbare Dinge gingen in Marokko vor sich, und sonderbare Dinge gingen auf dem K o n ti­

nent vor sich, die, wenn der Krieg in S üd­

afrika nicht bald beendet würde, England dazn bringen könnten, noch an andere Dinge zn denken, außer an die Entsendung von Truppen nach Südafrika. Wenn nicht schnell vorgegangen würde, könnte G ib ra lta r die Gefahr und die Schwäche des Reiches zn erproben haben. D er Schatzkanzler Lord B a lfo n r drückte sein Bedauern aus, daß die Frage in die E rörterung gezogen sei; die ganze Angelegenheit eigne sich nicht zur öffentlichen Besprechung.

D ie Philadelphiaer Zeitung „T he N orth- American* meldet, b r i t i s c h e Kapitalisten seien nach A m e r i k a gekommen, um alle nicht zu dem Morgan'schen S ta h l-T ru s t gehörigen guten Stahlgesellschaften aufzu­

kaufen.

A n f K r e t a haben die mnselmanischen D epntirlen dem Prinzen Georg eine P ro ­ testerklärung gegen eins Angliedernng Kre­

tas an Griechenland unterbreitet und diese Protesterklärung auch den Generalkonsul»

eingereicht. Diese haben sich aber geweigert, sie entgegenzunehmen, nachdem sie auch ab­

gelehnt haben, dem Beschlusse der christ­

lichen Depntirten Gehör zn schenken._______

Deutsches Reich.

B e r lin , 14. J u n i 1901.

— Se. Majestät der Kaiser tra f m it Sonderzug von K iel aus um 5 U hr 25 M in . im Tempelhofer Felde ein, stieg dort zu Vferde nnd begab sich, begleitet von dem Hauptquartier und den AttacheeS, anf das Feld, um hier von 5 Uhr 30 M in . ab zu­

nächst die Garde-Kürassiere und 2. Garde- Ulanen zu besichtigen. Hieran schloß sich ein Exerzieren der gesammten Garde-Kavallerie- bivision m it berittenen Abtheilungen deS I. G arde-Feld-Artillerie-R egim ents unter dem Kommando des Kaisers, welchem auch die Kaiserin zn Pferde, von ih re r Leibwache be­

re ite t, beiwohnte. Auch G ra f Schnwalow var in einer Hofeqnipage erschienen. Z a h l­

reiches Pnbtiknm hatte sich trotz der frühe»

Stunde eingesnudeu. Das W etter w a r kühl»

der gestrige Regen hatte das Feld ziemlich staubfrei gemacht. D er Kaiser exerzierte die Division nnd ließ verschiedene A ngriffe gegen eine» Feind ausführen, welcher von den Fttrstenwalder Ulanen, vier Bataillonen I n ­ fanterie und einigen B atterien gestellt wurde und dem auch ein kombinirtes Nadfahrer- detachement beigegeben w ar, welches wieder­

holt Gelegenheit hatte, gegen die anrückende Kavallerie zn feuern. Nach der K ritik nahm der Kaiser einen Vorbeimarsch sämmtlicher betheiligten Truppen ab, wobei die Kavallerie in Eskadronsfront im Galopp, die In fa n te rie in Kompagnie-Kolonnen vorbeiging nnd die Radfahrer den Schluß machten. D er Kaiser r i t t dann nochmals die Fronten der beiden besichtigten Regimenter und der Fiirslen- walder Ulanen ab und führte gegen 12 Uhr die Garde-Kürassiere in ih r Kasernement, um im Offizierkasino des Regiments das F rü h ­ stück einzunehmen.

Der König von Dänemark stattete von Wiesbaden aus am F reitag der K a i­

serin Friedrich einen mehrstündigen Be­

such ab.

— Fürst H erbert Bismarck w ird nach der „Post* trotz der T rauer um seinen kürz­

lich verstorbenen B ruder, den Grafen W il­

helm, am Sonntag der E nthüllung des Denkmals seines V aters beiwohnen. D er Fürst ist zu dem feierlichen Akte erneut vom Kaiser eingeladen worden und hat seine Theilnahme auch zugesagt.

— Dem „Reichsanz.* zufolge erhielten Generalm ajor z. D. Friedricks den Rothen Adlerorden zweiter Klasse m it Eichenlaub, der Generalm ajor z. D . Aldenkortt (b is­

her Kommandant von Graudenz) den S te rn zum Kronenorden zweiter Klaffe und Kapitän z. S . P ohl den Kronenorden zweiter Klasse m it Schwertern.

— O berleutnant v. Soden, der tapfere Vertheidiger der deutschen Gesandtschaft in Peking, w ird in den nächsten Tagen vom Kaiser empfangen werden.

— D e r Handelsminister M ö lle r empfing heute den Präsidenten deS hiesigen Z entral- verbandeS der Vereine selbstständiger Ge­

werbetreibender. Es wurde n. a. die Frage der Schäden, welche die Rabattsparvereine und Kunsnmvereine dem Mittelstände zu­

fügen, gestreift. D er M in iste r erwies sich gut unterrichtet vnd erkannte die Nachtheile an. I m übrigen versicherte M in iste r M ö lle r, alle konkreten Vorschlage zur Hebung des M ittelstan des fachlich prüfe« zu w ollen, nnd bat, nicht zn unterlassen, mitsotchenVorschlägrn hervorzutreten.

— D ie geplante Inform ationsreise deS Landwirthschaftsministers von Podbielski in Schlesien w ird der „Schles. Z tg .* zufolge eine erhebliche Abkürzung erfahren, da der M inister nächsten M ittw och den in B ro m ­ berg und Danzig stattfindende« Nothstands­

konferenzen beiwohnen muß.

— D er Geheime Postrath und v o rtra ­ gende R ath im ReichSpostamte Knof ist znm Geheimen Ober-Postrath, die Posträthe Kno­

belt und Wachholtz sind zu Geheimen Post­

räthen und vortragenden Räthen im Reichs- postamte ernannt worden.

— Der „B e rl. Lokalanz.* m eldet: P ro - feffor Birchow wurde auf dem Wege nach seiner Wohnung von einem Windstoß ge­

packt nnd m it solcher Heftigkeit gegen einen Bamn geschlendert, daß er über dem linken Auge eine ziemlich tiefe S tirn w n n d e e rlitt.

Eine ernstere Bedeutung hat der U nfall nicht.

— Die „Voss. Z tg .* meldet: „D e r Kon- sistorialrath D r. Reicke, seit fü n f Jahren J u s titia r des Konsistoriums der P rovinz Brandenburg, ist „im Interesse des Dienstes*

gegen seine» W illen nach Königsberg i. P r.

versetzt worden.* A ls Gründe fü h rt die

„Voss. Z tg .* an, daß Reicke im M ä rz 1900 ein modern gehaltenes Schauspiel „F re ilic h t*

im B e rlin e r Theater aufführen ließ und zu den Vorkämpfern deS Goethebundes gehörte.

Wie die „B o ff. Z tg .* weiter m itth e ilt, hatte Konsistorialrath Reicke, der übrigens Znrist ist, keine« Zw eifel darüber gelassen, daß er diese Versetzung als unverdiente S tra fe und Kränkung betrachte, die ihn zwinge, zwischen A m t und F re ih e it zu wählen.

— Prediger Hülle, der Leiter des christ­

lichen Zeitschriftenvereins, ist Donnerstag Abend an einem Schlaganfall gestorben.

— Wie der „Börsenkur.* erfährt, ist der bekannte Ind u strie lle Georg von Kramsta ! anf Fraukeuthal i. Schles. heute Nacht ge-!

storben.

— A u f Anordnnng deS Kaiser» w erden.

die hente in K iel eintreffenden C hinakrieger;

vom Transportdam vfer „A n d a ln fia * g e -, schloffen an der am 20. d. M ts . stattfindenden Enthüllung deS Denkmals des großen K u r­

fürsten theilnehmen.

— Das preußische Staatsm inisterium hat beschlossen, fortan Verlautbarungen h alb-, amtlicher A r t nur durch die „B e rlin e r K o rre -i

spoudeuz* und die „Norddeutsche Allge­

meine Z eitung* erfolgen zu lassen. Außer- dem soll keinerlei „offiziöse* In stru ktio n von Journalisten durch M in iste r erfolgen. Eine analoge Anweisung ist durch de« Reichs­

kanzler den Chefs der Reichsämter zuge­

gangen.

— Zu Kamerun ist vor einigen Tagen der D irektor einer der größeren Plantagen der Motivepflanzuug, Richard Stam m ler, einem Schlagausall erlegen.

— B ei der neulich im Reichspostamte zwischen V ertretern des Reichspostamtes, so­

wie anderer RnchsreffortS und preußischer M inisterien stattgehabten kommissarischen Berathung im allgemeinen über die Ge­

staltung der künftigen höheren Laufbahn in der Reichs-, Post- und Telegraphenver- w altnng ist der „Deutschen Verkehrsztg.*

zufolge eine E inigung erzielt worden.

— D re i neue deutsche Postanstalteu sind in Marokko eingerichtet worden, nnd zwar in Fez, Alkassar nnd Meknes. D a m it ist die Z ahl der deutschen Postanstalten in Marokko auf 11 gestiegen.

— A us Oberschlesien w ird gemeldet, daß die Grenze fü r die jüdischen Händler sowohl deutscher als auch russischer N a tio n a litä t wieder freigegeben worden ist.

— I n den Kreistag von N ieder-B arnim wurde ein Sozialdemokrat gewählt, der erste in Preußen.

— D ie Fernsprechlinie Brüffel-Lonbon, anf der gegenwärtig Sprechversuche statt­

finde», soll am 15. J u li dem Verkehr er­

öffnet werden.

— Verhandlungen zwischen dem Reichs- fiSkuS nnd der S ta d t Pose» wegen Erwerbes des Festungsterrains durch die letztere finden z. Z . in B e rlin statt. Nachdem der Ober­

bürgermeister von Posen, H err W ittin g , neu­

lich eine längere Besprechung m it dem Reichs­

kanzler, Grafen B ü lo w , in der Angelegenheit gehabt hatte, fand gestern im Finanzministe- riu m eine Korferenz statt, an welcher auch der Oberpräsident der P rovinz Posen, H e rr von B itte r, theilgeuommen hat. Heute haben dann im Reichsschatzamte unter Betheiligung deS Staatssekretärs von Thielm ann nnd des preußischen FinanzministerS Freiherr« von Nheinbaben Verhandlungen begonnen, in welchen auch die oben genannte» V ertreter der P rovinz und der S ta d t Posen zugegen waren.

— Nach einem Dresdener Telegramm der

»Voss. Z tg .* hat nunmehr der gesammte Anfsichtsrath der „K reditanstalt fü r Handel und In d u s trie * aus seine Tantiemen ver­

zichtet. Das Vermögen der Generalkonsuls Horn ist m it Beschlag belegt.

— D ie Preiserhöhung fü r Rasiren und Frisiren b is zu fünfzig P ro ze n t der bisher üblichen Preise ist gestern Nachmittag in einer außerordentlichen Versammlnng der B e rlin e r Friseur- und Periickenmacher- innung (der sogenannten Wollschläger'schen), welche unter außerordentlich zahlreicher Be­

theiligung in Kellers Neuer Philharm onie, Köpnickerstr. 96/97, stattfand, einstimmig be­

schlossen worden. A n der Versammlnng nahmen auch M itg lie d e r der B a rb ie r- und Heilgehilfeninnung und der Freien B e r­

einigung als Gäste theil. Sämmtliche Redner sprachen sich fü r eine sofortige Durch­

führung des Ansschlages aus.

Kiel, 14. J n u i. Die znm ersten See- bataillon gehörigen, anS China zurückge­

kehrten Offiziere und Mannschaften sind hente Nachmittag 5 */, Uhr hier eingetroffen.

Znm Empfange waren anf dein Bahnhöfe Ih r e Königlichen Hoheiten P rin z und P r in ­

zessin Heinrich, sowie der A d m ira l v. Küster»

Abordnungen der Garnison, der Krieger- vereine und der Bürgerschaft erschienen.

A d m ira l v. Küster h ie lt die Begrüßnngsa»- sprache und schloß m it einem Hoch auf Se.

M ajestät den Kaiser.

Wilhelmshave«, 14. J u n i. Die zu dem ersten Seebataillon gehörige Abtheilung der ans China zurückgekehrten Mannschaften, welche gestern m it der „Andalusia* hier eingetroffen w a r, ist heut« frü h 7 '/ , U hr m it Sonderzng nach K iel abgereist. — Die ans China zurückgekehrten Offiziere und Mannschaften des zweiten Seebataillons wurden hente Nachmittag im Exerzierhanse vom Chef der M arinestation der Nordsee, A d m ira l Thomsen, begrüßt. A n die A n­

sprache desselben, die in ein Hoch anf Se. M ajestät den Kaiser ausklang, schloß sich eine V ertheilung von Ehrenzeichen.

DreSde», 14. J u n i. D er Vorstand der Aktiengesellschaft der Elektrizitätswerke, v o r­

mals O. L. K u m m e r u. Ko. in Dresden, hat heute bei dem königlichen Amtsgericht zu Dresden die Eröffnung d e s K o n k u r s e S über das Vermögen der Gesellschaft bean­

tra g t.

Ausland.

Budapest, 13. J u n i. D ie europäische Fahrplaukonferenz hat heute ihre Be­

rathungen beendigt.

Konstantiuopcl, 13. J u n i. Der auf die rückständige russische Kriegsentschädigung fü r morgen fällige Betrag von 193000 tü r ­ kischen Pfund lie g t bis auf 30000 P fund bereit.

Zu den W irren in China.

^ Die Unterzeichnung des Friedensvertrages m it Chma ist, wie den „North China D a ily N ew s*

von chinesischer Seite berichtet wird. Ende J u n i zu erwarten., P rin z Tsching und Lt - Dung- Tschang ser ein kaiserliches Edikt zugegangen, in welchem allen Fordernngen der Mächte zugestimmt werde.

Ans Washington meldet Reuters Bureau: Die Bereinigten Staaten haben bisher keinen Einwand erhoben und beabsichtigen auch unter den jetzige»

aus frühere Vorstellungen Amerikas geantwortet.

Die Bereimgteii Staaten werden daher auch de»

von Den schlank» i» dieser Angelegenheit ange-

«ebenen Beweggründen volles Vertrauen entgegen­

bringen.

I m englischen Unterhause frug am Freitag O Kelly a», ob die Beibehaltmig einer deutschen Besatzung l» Shanghai im Einklang m it den Be­

stimmungen des englisch-deutsche» Abkommens sei nnd, wenn nicht, ob die englische Regierung die deutsche Regierung auffordern werde, alle deutschen Truppen ans der britischen Einflußsphäre zurück­

zuziehen. UnterstaatssekretSr des Aentzer» Lord Cranborne erwiderte, das englisch - deutsche Ab­

kommen sei gerichtet auf die Sicherung der F rei­

heit des Handels für alle Nationen anf de» Flusse»

und an der Küste Chinas und auf die Erhaltung des «»verminderten Territorialbestandes ChinaS und habe zu dem Gegenstand« von O'Kellys An­

frage keinerlei Beziehung.

Die deutschen Verluste in China bis zum 19. M a i beziffern sich »ach den amtlichen 14 Verlustlisten aus 18 Offiziere, 32 Unteroffiziere nnd 250 M a n n , zusammen also 300 Todte. Verwundete nnd Ver­

mißte. Davon wurden getödtet33, verwundet 123.

a» Krankheiten sind 138 gestorben und vermißt Werden 7.

Von der deutschen Feldpost bleiben nach Rück- berufung der M ehrheit der deutschen Truppen ins­

gesammt 10 Postbeamte m it dem deutschen Be- satzunaSkorps in China zurück._________________

Der Krieg in Südafrika.

Die Kosten des südafrikanische» Krieges wird England nie zurückerhalten. D as ergiebt-^h an­

beut Bericht, den der zur Prüfung der Finanzlage Transvaals und des Oranje-Freistaates nach Süd­

afrika entsandte englische Komrnissar David Bar-- do»r erstattet hat. Dieser Bericht ist am Donners­

tag dem englischen P arlam ent zugegangen. D er Bericht erklärt, in Transvaal sei keine Aussicht auf Entwickelung der Laudwirthschaft «nd Vieh­

zucht. und die ganze W ohlfahrt des Landes hänge von den M inen ab. Der Bericht schlägt vor, von allen Aktiengesellschaften eine Einkommensteuer von 3 Proz. zn erheben, m it Ausnahme der Gold- minenaefellschaften, die eine Steuer von 10 Proz.

von ihrem Gewinn zahlen solle». Wenn Re­

formen, wie Herabsetzung der Zölle und der Eisen­

bahn?, achten. Abschaffung des Dynam it-Monopols, znr Ausführung gelangte», könnten die M in !t diese Steuer m it Leichtigkeit tragen. Bezüglich des Oranje-Freistaates sagt der Bericht, es könne nicht erwartet werden, daß er zu den Kriegskosten beitrage, obschon er die Kosten seiner eigene» V er­

waltung «ragen könne, wenn es zur Abrechnung komme. Transvaal und dem Oranje-Freistaate ge­

hörige Aktien oder andere Sicherheiten könnten nicht znr Deckung der Kriegskosten herangezogen werde». Wenn den M inen in Transvaal eine Znschlagstener auferlegt werde, wenn die Forde­

rungen des Staates ordentlich eingetrieben nnd die Stempel-, Zoll-, Licenz- und Accnegesetze einer Revision linterzogeu würden, würde T ransvaal in der Lage sei», soviel Ersparnisse zu machen, um die Kriegskosten innerhalb zweier Jahre nach Friedensschluß zu decken. D er Bericht schlägt seiner vor. der S ta a t solle in Zukunft sich einen großen Gewinnantheil an den Mincnrechten vor­

behalten durch Beschränkung der bisher den Eigen­

thümern solche» Landes, das M ineralien enthält, zugestandenen Rechte. Bezüglich der Beitrags- leistnngen zu den Kriegskosten sagt Barbour, es sei unmöglich, gegenwärtig irgend eine bestimmt«

Summe festzusetzen, schlägt aber vor. daß di«

neuen Kolonien Anleihen unter Garantie der Neichsregieriiilg aufnehmen.____________________

Proviuzialnachnchteu.

t Aus der Culmer Ttadtniederung, 14. Jnni, (A» dem Schöpfwerk an der Rondsener Schleuse) wird »nu wieder gearbeitet. D ie Schäden, welch«

sich während des ersten W inters gezeigt haben, werden ausgebessert. D ie undicht gewordenen Spundwände werden erneuert Um das Sommer- wasser obznfilhren. ist der W a ll des Polder»

durchstochen. D ie Arbeiten werden wieder von der F irm a Jmm anns nnd Soffmann aus Thor«

ausgeführt.

Reumark, 12. J u n i. (Die Errichtung eines Post- und RathhaiiSgebändes) anf dem gegen­

wärtigen Fenerwehrübungsplatze winde i» der Stadtverordnetenversammlnng beschlossen.

Mewe, 13. J u n i. (Ertrunken) i« einem T o rf­

bruch ist gestern Nachmittag das 2V, Jahre alte Söhiiche» eines Arbeiters au» Rakowitz. Trotz­

dem Hilfe gleich zur Stelle war, konnte der Kleine nicht mebr ins Leben zurückgerufen werden.

«lbing, 14 J u n i. (Verschiedene?) . Reichs- bankprSstvent Exzellenz D r. Korb, Wirklicher Ge- heimer Oberregiernngsrath, der sich gegenwärtig anf einer Reise durch Ost- nnd Westprenßen be­

findet. trifft heute Nachmittag in Elbing ein. — Der Präsident der kömgl. Hoskaminer. Freiherr von Stüiizer. welcher vorgestern Nachmittag hier eingetroffen war. begab sich gestern V orm ittag in Begleitung des Herrn Landrath« von Ehdork nach Cadinen. nm eine Besichtigung des Gutes vorzu­

nehmen. — D er hiesige» Baptistengemeinde steht eine Festwoche bevor. I n ihrer Kirche i» der Iohaniiisstraße soll vom 19.—22. d. M ts . eine Konferenz der V ertreter der Baptistengemeinden Ost- und Westpreußens abgehalten werden. V e r­

schiedene Vorkehrungen sind von der Gemeinde ge­

troffen worden, den etwv 100 Abgesandten den Anseiithalt in unserer S ta d t recht angenehm zu

machen. ^ ^

KaithauS, 13. J u n i. (Bolksmisflon. Ordens­

verleihung.) Hente eröffneten drei Dominikaner»

Cytaty

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wo der Monarch vorgestern und gestern wieder eine Anzahl starker Nebböcke erlegt hat, sei» Ende erreichen und heilte Abend die Rückfahrt nach Berlin angetreten

M it »ein stimmten von der Linken 17; es sind dies der Sozialdemokrat Singer, die Freisinnigen D r. dar- unter Bliüng, Endemann. Zwei Abgeordnete enthielten sich

sicht sind auch die meisten natioualliberalen Politiker. S ie haben also dieselbe Ansicht wie ich. Vor einiger Zeit schickte mir Se. M ajestät selbst ein Buch, in

nachdem er sein Gepäck abgefertigt hatte, in den Speisesaal 1. D er Kellner brachte ihm dieselbe und bediente unterdessen seine anderen Gäste, während der H e rr

bürgert. Die Gründe hierfür liegen nicht nnr in der Reinlichkeit, Bequemlichkeit, Schnelligkeit und BielseitigkeitderAnwendungSfähigkeitdeS Spiritus, sondern wesentlich

griff des Unsittlichen sehr weit nimmt. So lang der Erwidernngsartikel der Frau Caner auch ist. so sagt er doch nicht, aus welche andere Weise die Millionen

Ehren nnd alle Vorrechte zutheil werden. Aber durch unberechtigte Hoheitsbeftrebungen werde auch die Autorität geschädigt- Wenn jetzt die J u ­ risten die Regierung

Name bekannt. Die Ostrowski ließ darauf den ihr empfohlene» Arzt z» stch kam,neu. um ihr langjähriges Leiden durch die neue Heilmethode endlich beseitigen zn