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Bilder aus dem Kreise Landeshut. Beiträge zur Heimatkunde des Kreises

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Academic year: 2022

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B e iträ g e ju r ^ eim o tfu n b e bes ilv ctfcs.

SRit

12

Slisgen.

3 m A ufträge bes ^ e f tg to jji^ e r e in e I^erausgegeben

öon

5luni(f, 3 a n b e sl)u t

qsrelt : <mi.

S ß etla g :

«PeJtaloäjüSBeteiu ju Canbssfjut i. <Sd)l.

Eingetragsnev ®ercin.

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Jtreife

B e iträ g e ju r ^ e im a tlu n b e bes G reifes.

3 m A ufträge bee ^ e fta lo g g i^ e re m s fjerauegegeben

t>on

©. ilum cf, Sanbe5l)ut.

© e r l a g :

9ßeftaIoj3i=S8 etein ju Sanbestjut t. Sdjt.

Eingetragener SSerein.

(8)
(9)

A . b e m C a n b e s ^ i t t e v S a l e .

1. JXnfeite ©cgeitb m x ©cficfeetmtg im*# feie ®eutf#en.

2

Bte es oor

1000 3

ö^ren ' n unferer ©egenb a m fa l)? Slnbers als !)eute, gong embets.

2

)q fehlten bie rDol)I!)abenben 5)örfer, bte fid) in ben S a le m bingieben; ba fehlten bte üppigen SBiefen unb bie fvucbtbaren © etrabefelber; ba fehlte alles, toas StRenfcbenfraft im Saufe ber 3 ^ h u n b e r t e in unfrer ©egenb gefdjaffen hat.

Stoch bebedte fa bet mächtige, faft unburcbbtinglicbe U ttoalb bie 93erge unb B erglehnen groifchen Schlefien unb B öhm en.

SJteilenraeit gog er fich non ben © ebirgstäm m en htnab bis in s

£>ügellanb h in au s. S o trennte er bie ißolen, bie bas fchlefifdje glachtanb bemuhnten, non ben tfebedgifeben Stachbarn brüben im B öhm erlanbe. B ären, SBölfen unb anberen ^Raubtieren bot ber

©rengroalb Dtahrung unb fieberen UnterfĄIupf. B iber, ^ifchotter unb gifd)reibet fanben in ben roafferreichen ^tüffen reiche Beute.

Stoch fehlte ber SJtenfch in tmferen © ebirgstälern.

ißolnifche fjäger unb ^ifcher tnaren bie erften, bie fid) a u s ber fdglefifchen ©bene norm agten. O ft toaten es Berfolgte, bie ihre

§ e im a t nerlaffen muhten, ober entlaufene Unechte (Seibeigene), tnelche fiel) bauernb in unferen B ergtoälbern nieberliehen. Ber=

borgen grotfdjen S u m p f unb Bufd) bauten fie a u s giolg unb Sehm ihre niebrtgen § ü tte n . 3 h r 2 Sieblingsbefchaftigung m ar bie 3 ag b . 93tit bem SBurffpeer erm atteten fie furchtlos ben B ären, m it bem [fangmeffer erlegten fie ben milben ©ber, m it ber Schlinge fingen fie bas fä)eue Beh. 3)en anftrengenben 21 cf erbau betrieben fie n u r nebenher. SOtit bem B abio, bem unoollfom m enen hölgernen § a fe m pflüge, tonnten fie ben B oben n u r oberflächlich bearbeiten, ©ering m aren baf)er bie ©rnten. j u n g e r unb 9tct m aren häufige ©äfte in ihren J ü tte n .

Ooch bie 3 af)t ber SBalbleute muchs; benn a ls in Sdjlefien b as ©hriftentum eingeführt mürbe, flohen oiele, bie an ihren alten

© öttern fefthalten mollten, in ben fihühenben ©rengmalb. S o ent»

ftanben in unferer ©egenb bie erften polnifchen 3)örflein.

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- 4 -

iBctlö Befugten faBrenbe § a n b le r bie SBalbbßrfer. S ie Brachten S^Ieiberftoffe unb S Ą m udfaĄ en, 2Baffen unb ©ifengerät unb erhielten bafür gelte, ißelgroerE unb § o n tg . (Sefütirt non ben g ä g e rn bes SBatbes, fanben fie ben

2

Beg, ber am S o b e r aufroärts in s Söt)mer=

lanb fütjrt. Siefen Sßeg gog gu S e g in n bes 12. 3af)rt)unberts auf mübeoolter, gefäf)rlid)er R riegsfat)rt ber fübne ittolentönig S o te s la u s S Ą iefm auI. Um V ergeltung gu üben, nerroüfteten fpäter bie Ś otjm en b as obere S o b ertal. 3at)rget)nte lang tobte ber ß am p f. S e r S fa b am S o b er rourbe gut öeerftrafee. Soct) in friebtidger 3 e it nerroan=

bette er fid) mieber in eine fmnbetsftrajge. 3 t) V folgten im 13.

g a tjrb u n b e rt u nter bem Sctju^e ber fct)te)i|ct)en §ergöge beutfcbe S ä u e rn , §anbm erf'er, ü au fte u te unb Viöncbe, bie bas raube S3atb=

lanb in eine S tä tte blübenbet K u ltu r oermanbetten.

2. S ie ©efiefeeliiitg öes Ätreifes Stm&esljttt

M e a> eutf$eM .

Siebgebn 3 a b re lan g lebten bie S ö b n e bes oertriebenen S o le n fö n ig s SB labistaus als V erbannte in Seutfcbtanb. S a führte fie ber beutfcbe ü a ife r griebrid) S a rb a ro ffa m it ftarfer §eeresmac[)t in ibre § e im a t gurüct. S urcb feine V erm ittelung erhielten fie 1163 unfer Sdjlefien ats fetbftänbiges fjergogtum .

Socb roenig g reube bereitete ber Vnbtict biefes S an b es ben neuen Herren. SVeite VSälber roechfetten m it oben §eibeftächen unb m it unfreunbtichen Sumpfftrecten. Sagroifcben tagen oereingett ärmliche potnifcbe S örftein. „ 3 n brüctenber Strm ut unb Unfreiheit lebten bie leibeigenen potnifdjen S ä u e rn . S ie m aren bem ©uts=

berrn ihres S o rfe s gu ungemeffenen §anb= unb S pannbienften nerpftichtet, fie m uhten fernere Abgaben an U orn, gifch unb

2

Bitb entrichten. S e r © utsherr tonnte fie famt ihrem © üttein verlaufen, oertaufcben, nerfdbenten. ©r burfte fie in s ©lenb h in au s treiben, ja fogar töten.“

Um ihr fchroacbbeoöltertes flanb a u s feiner SIrmut herausgiu reihen, riefen bie fchtefifchen öergöge Saufenbe oon fteifgigen beutfcben S ä u e rn , S ü rg e rn , V ittern unb IRöneben herbei. VSeit m ehr ats

100000

folgten ihrem 9tufe unb grünbeten neben ben etenben S ö rftein ber S o le n gablreiche beutfehe S örfer, S täbte, S u rg e n unb SUöfter. S a lb nach 1300 m ar bie fchlefifche ©bene neu befiebett, unb febon Ratten bie ^tubnften ihre langen Sorfgeiten in unfere m atbigen S e rg tä te r oorgefeboben. gebenfalts erfolgte eine ftärtere

© inm anberung oon Seutfcben in unfere ©egenb erft nach ber ®rün=

bung bes SUofters ©rüffau, oom gatgre 1242 an. V on befonberer S ebeu tu n g für bie © rünbung beutfdjer S ö rfe r in unferen S ä le rn

(11)

toutbe bas Rtofter (Srü^'au, nacEjbem cs 1292 in ben 23efit$. bet Qiftetgienier übergegangen roar.

Serfucijen totr, u n s non ber A nlage eines beutjĄen

2

)orfes ein S ilb gu maäjen.*) ®er 3tbt eines ^ lo fters roeift einem roage^

m utigen Unternehm er ein größeres Sßalbtat gut Einlage eines S o rfe s gu. S e r Unternehm er feigrt naeb feiner § e im a t in SBeft=

beutfchianb gurütf. S o r t gieht er non S o r f gu S o rf, oon ö o f gu fjo f unb Heft bie V erträge oor, bie er m it bem Sibte gefd)Ioffen hat. 93efonbers jüngere S

8

auernfö£)ne, bie in ber ö e im a t n u r fdjtner ein ^Bauerngut erroerben fönnen, finb bereit, ihm gu folgen. S a roirb nicht lange gefäumt. S a s notroenbigfte § au s* unb 3Icfergerät nehft einigem © a atg u t m irb auf SPSagen gelaben; $ f eicbe ober bie ftürfften fRinber rnerben norgefpannt unb bie übrigen hinten am gefoppelt. S o gietjen bie W agem utigen unnergagt in b as S an b ber

3

uiunft. üftacb m üheooller, gefährlicher f^ahrt gelangen fte in bem polnifchen SOlaritflecEen am SBobir unb Eebpr (Sieber) an.

füeugierig betrachtet ber ijSote bie ftarien, hellhciai'i

9

en beutfchen W änner, bie ihn felbft um H aupteslänge überragen. Sind) bie beutfchen g ra u e n , bie fc£)tanfen, feffeln feinen S lid . Unb bort bie ipferbe! 5in S tö rte unb Alraft übertreffen fte roeit bie tleinen, ftruppigen ißolenpferbe. S errounbert befielt ber polnifcige S a u e r bas SWergerät. S ie h t nicht jener ©egenftanb feinem höfgernen Hafenpfluge ähnlich? S o ä ) ftärter unb fefter ift er gebaut unb bie S char a u s ©ifen! W aru m aber fteht jener 2llte g u rütf? @in fjluch entfährt feinen Sippen; ein grimmer, haßerfüllter S li d ftreift bie grem ben. k ö n n te er biefen © inbringlingen fein fdjarfes SReffer . . . .! S od) bie Seutfchen finb gut bemaffnet; bie dJlondje au s © rüffobor riefen fie herbei, unb ber Hergog, ber ftrenge, ift ihr Sefchüher.

W enige S tu n b e n fpäter haben bie Seutfchen bas S at, bas ihnen ber 9lbt gugeroiefen hat, erreicht. SBalb, SBalb! — foroeit bas iUuge blidt. SRur am Sach äf^ht fi<h ein fchmaler SBiefenftreifen hin. Schwere, unenblid) fchroere Arbeit roartct ber Siebler.

U nb n u n 10 2>ahre roeiter. W ie anbers fteht biefe ©egenb aus! ß in fs unb rechts oom Sädgtein, an bem n u n ein gahrroeg entlang führt, ftehen an 20 roohlgegimrnerte W ohnhäufer unb Scheunen. S e r W alb ift gelichtet; er fanf u nter ber bäume=

morbenben S lrt ber beutfdjen S ä u e rn . fjruchtfelber_ finb an feine S telle getreten. 3 n langen S treifen giehen fich bie Slderflächen vo m S a le hinauf gur Höhe, L0° ber W alb noch feine H ei'rfd)afl behauptet hat- „S od) W olf unb W ilbtahe finb oerftheutht unb haben fich in bie H intsrroälber gurüdgegogen.

SSor beutfchen 3aut)erfprüd)en, SBor beutfdfem 2Bort unb S ou S tnb Stepp unb SBalb getoidjen Unb llr unb Star entftotj'n.

*) f>auptfäd)tid) nad) „SdEjoenbormSBrieg“.

(12)

3 m g ritfjro t gietjt ber beutjĄe S a u e r, ein from m es ßieb auf ben Sippen, a u s feinem toofylgegiminerten f>aufe au fs ©rntefelb fjinaus.

®in freier S la n n auf freier ©otteserbe. ®r beginnt fi* beimifcb

3

U fütjlen in

6

d)Iefien."

•»/

©tigge: $eutfd}es SReitjenborf (SReidjtjennersborf).

3 n ben erften 3at)ren m ürben bem neuen üinfiebler mannig=

faĄe ©rleicbterungen geroäfjrt. ©r m ar frei oon Abgaben, ©rft oom

6

.

3

af)re ab entrichtete er an ben öergog bas „ ö e rg o g sfo rn “, an ben © runbt)errn einen m äßigen

3

in s an ©elb ober ©etreibe unb an bie ftirdje ben 3 ^ n t e n . S o n ft befafe er feine „ § u b e “ als freies ©igentum.

S e r U nternehm er erhielt fü r feine ffllühe m e h r e r e ö u fe n als erblichen, abgabefreien S efi^. 3 m A ufträge bes © runbherrn übte er a ls ®rb= ober ©erichtsfdjulge bie niebere © erichtsbarfeit a u s. unb gog ben 3 in s (Steuer) ein. 9toch heute geidjnen fich bie Scholtifeien burd) ihre ©rohe oor ben anberen Sauernroirtfchaften aus.

IReben bie S ö rfe r traten in unferem ftreife als ÜRittelpunfte mirtfdjaftlichen ßebens 3 S tab te, ß a n b e sh u t unb S iebau m ürben an S telle oon polnifdfen flRarftfled'en burch S o lfo I. oon Schmeibnih als beutfche (Städte angelegt. Schöm berg oerb an lt feine ©rhebung gur S ta b t bem filofter ©rüffau.

_ S tä n b ig nahm bie ß a h l ber Seutfchen gu; hiusegen gingen polnifcfje S p r a y e unb S itte gurüd. S a h e r finb auch n u r menige O rtsn a m e n 15) in unferem Greife flaoifchen U rfprungs. 3 U ihnen gehören S o b er (bobr = Siber), 3ieber (hintere Sßiefen), ©rüffau (©reff ob or ~ ©rengmalb), ßäffig, Sfchöpsborf unb tRotjnau. ©e=

möhnlich mürbe ber iltame bes © rünbers ben beutfchen S ö rfe rn beigelegt, mie a u s folgenben iftamen leicht gu erfehen ift: §art=

m annsborf, föraufenborf, Serthelsborf, DJiidhelsborf, itungenborf, S ittersbach unb U llersborf (Ullrich), ©in Sjerm ann grünbete

*) Stad) „Xreblin, SBeftebelung bes fjürftentums 6 d)uieibni|'‘.

(13)

§ erm sb o rf, ein öeinrid) ^en nersborf, ein ißQt$oIb ^e^elsborf, ein fflSittefinb SBittgenborf unb ein Sebredjt ßeppersborf.

©inige O rte tragen nod) I)eut in ifirem H ainen bas 3eid)en, ba^ ber SBalb fie einft um raufd)te: Sforft, § a r ta u ( ö a r t == SBalb), ScbtnargiDalbau, fio n ra b sto a lb au , S u d ia jatb unb ißogelsborf.

3

ai)Ireid) finb in un)erem Greife bie S ö rfe r m it gteidien ta r n e n , g ü r biefe trifft gu, bafe bie Stlofterborfer m it bem

3

ufa^

„grüffauifd)" ätter finb als bie gleid]namigen m it bem S ein am en

„ftäbtifd)“. Seigtere m ürben im SBalbe angelegt, roeldjer ber S ta b t Sdjm iebeberg gehörte.

(Einige O rte nermocbten fid) nid)t gu behaupten. S-lnnenmalbe unb Śtrnotbsborf, bie urtu n b ü d ) erm ähnt roerben, finb fpurlos uer»

fd)munben. Slm Sd)öm berger Sanbfteingebirge lag gmifd)en Sd)öm=

berg unb itinbelsborf © urd)arbsborf. ©s nerfdimanb, meii ber unfrudjtbare SBoben feine S em obner nid)t gu ernähren nermochte.

ßiebenau, an meld)es bie fRuine S iebenau erinnert, mürbe non ben Öuffiten nermüftet. S eine g elb ftu r m ürbe gu Scbm argm albau gefdglagen. ütn S telle non S ubm igsborf tra t im 3 0 fahrigen Kriege bas benachbarte Ullersborf.

flłach bem 30 jährigen Kriege entftanben nod) 23ogetgefang, g»artau, ©oenthal, fReu=2ßeisbad) unb 1781 SOtorihfelbe. Iß ib fluren für biefe füngften O örfer im Rreife h«ben n u r geringen U m fang. S ie Ülderflädjen für bie eingelnen 2ßirtfd)aften finb Hein unb menig fruchtbar, fo bafe ihre S efi^er ohne fliebenermerb nicht leben fännen.

3

u r ©lütegeit ber §anbm eberei fanben fie ihr 9Ius=

fom m en; bod) bie

3

£it ber SBebernot bradhte bie ärgfte Slrm ut in ihre J ü tte n .

3 n ben lebten gingen biefe O rte neben einigen anberen 93ergbörflein ftänbig an ©inmohnergahl gurüd. hingegen bradgte bie ©ntm idelung ber mecbanifd)en ßeineninbuftrie ein ftarfes iUnroachfen ber S tä b te ß an b e sh u t unb ßiebau. S e r Ätohlenbergbau fü h rt gahlreiche Qlrbeitsfräfte nad) fRothenbad) unb feinen 97ad)bar=

gemeinben. SBahrfdjeinlid) erblüht auch ben prächtig gelegenen S ö rfe rn am ßanbeslguter unb am R olbenfam m neuer üßohlftanb, ba fie berufen finb, bie überfüllten Sommerfrifchen am fRiefen»

gebirge gu entlaften.

3. ßanbeshut als politifdjer SKarftfletEcn uitb bie S3iitg ßattbes^ut.

S ie mechfelüollen ©efdjide unfcrer S ta b t ß a n b e sh u t finb gum grofjen Seile in ihrer ßage begrünbet. S ie liegt in einer mid)=

tigen ißahftrajge, bie Schlefien unb B öhm en uerbinbet, unb gmar

(14)

8 -

bort, too größere gtufetäter gufammentreffen. S oIĄ e O rte fönnen leictjt über il)re ^Racttbarorte emporroad)fen. 5tnbererfeits müfjen gerabe fte in Megertfdjen Seiten iRot unb Stenb bis gur iReige burdifoften.

U rfprünglid) roar ficmbestjut ein offenes polnifdjes Oörflein, beffen poInifd)er iRame u n s febocb nict)t befannt ift. U rfunblid) erroäfint roirb ber O rt bas erftemat 1249. 3 n biefem 3at)re gab

§ergog SBolestaus I. ben SBenebiftinermöncben in © rüffau bas

$Red)t, ben polnifcben tötarttflecten „ß a n b ist)u t am S o b ir unb 3 a b r a f" als beutf^e S ta b t einguridjten. S)a bie SRöncbe oon biefem 9?ed)t teinen ©ebrauci) machten, blieb ßanbeslfut nod) ein tjalbes 3 at)tl)unbert tjinburcb ein u n g e fra g te r polnifdjer SCRarft*

fleden.

O er ä r m lir e O rt befa^ b am als n u r eine S tra fe , bie fid) groifdjen Qie^er unb S o b e r einerfeits unb bem S u rg b erg e anberer»

feits tjingog (Obergaffe, SBalbenburger S tra fe ). O a s ©ange trug aud) als itRarftfleden nod) oollftänbig bie 5!enngeid)en eines pol=

nifdjen O orfes. Oie fleinen, niedrigen K äufer roaren a u s fjolg unb Setim erbaut unb m it S trof) unb S d jilf gebecft. Oie S nnem räum e m aren ungebielt, eng unb fdjmutjig. O ft m oljnten § ü l)n er unb g erfel m it ben SDienfcben im gleid)en IRaume. ülderbau unb 95ief)gud)t bildeten bie S)auptbefd)äftigung. IRur langfam entroicfelte ficb bas ö an b to erf. ß au fle u te gab es nid)t im O rte. 2ln ben iäfjrlidien 2R arfttagen unb an ben grojfen 51ird)enfeften boten fahrende § ä n b le r, bie bald toieber meitergogen, iljre Sßaren feil.

Oie ftanbigen Seroof)ner des O rtes roaren ßeibeigene des §ergogs.

Oiefer fjatte fie einem S ogte unterftellt, ber über bas Eigentum unb bie S lrbeitstraft feiner Untergebenen, felbft über if)r ßeben frei oerfügen durfte.

3 n friegerifdjen 3^iten leitete ber S o g t bie S erteibigung. O er O rt fjatte, roie bas umliegende ß a n b , fd)roer unter ben räuberifcben E infällen ber Söf)m en gu leiben. S ie brannten bie § ä u fe r nieder, erfd)lugen bie ilRänner unb fd)leppten g^^uen, B inder unb Siet) fort.

O a lief) SoIEo I., ber ftreitbare öergog oon Sdjroeibnitg, gu beffen §ergogtum e bas obere S o b e rta l gehörte, auf dem heutigen S urg b erg e ein S lo d fjau s, „eine Sfutte" erridften. E in ißfaf)l=

gaun um gab biefe S atfen b u rg . S p ä te r (1286) rourbe am S b ’ la n g e des S u rg b erg es eine feftere S u r g erbaut, bie ben S a m e n

„ ß a n b eslfu tt“ führte, gfortarc roofjnte ber S o g t m it feinen reifigen 5tned)ten auf ber S u rg . Orof)te ®efaf)r, fo fammelte er bie roaffen»

fähigen S tä n n e r ber ©egend gum Kampfe unb trieb bie S ö h m e n gurüd. S a h te n ftärtere feindliche R aufen, fo fanbte er reitende S o te n gu S o lfo , ber b an n felbft gur Sjüfe herangog.

Oie S u r g ift oerfihrounben. S ie rourbe roahrfcheinlich oon ben roilben § o rb e n ber §uffiten gerftört, fo bah Jeine fichtbare S p u r

(15)

tfires S ta n b o rfe s erfjalten geblieben iff. fRur ber 9laine S u rg b erg erinnert nocf) f)eute an bie ehemalige S u r g bei

2

anbesf)ut.

4. S ie (6 din turn g unö Sefefiignng bet bentfdjen Stabt ßanbesl^itt (1292).

(ijreie Sarftetlung.)

ffilutrot finft bie S o n n e fiinter ben d ä m m e n bes iRiefen=

gebirges. ® a fprengt auf fcf)roei^triefenbem 91 offe SBIotfo, ber Rnecfjt com Sfcfiöpsfjofe, gur SBurg am f)inan. (Srfdjöpft ftürgt bas treue 9?o^ am gufge bes ^Burgberges gu 93oben. S a lb ftefjt ber 9veiter nor bem f)erg°9llĄen S urgoogte. Scfjlimme ftunbe bringt er. ©ie 23öf)men finb plünbernb unb m orbenb in s obere S o b e rta l eingebrocf)en. Kgepanisborf (Sfdiöpsborf) fant in ülfcfje.

S e in § e rr, ber furcfitlofe, fiel nac!) tapferer ©egenmefjr. g ra u e n unb Stinber m ürben mifgfjanbelt unb fortgefcf)Ieppt. 9Iud) feine

§ e rrin fiel in bie § a n b ber geinbe. 3f)n felbft, obmol)! am 9Irm unb ß o p f oerrounbet, rettete fein fcfjnelles fRofe.

„§ein o , gu fRofg!" ertönte bie S tim m e bes SBurgoogtes, „fcbnell, fcf)nell!'' Sßenige SRinuten fpäter öffnet fi<f) bas Ś u rg to r non neuem, ö e in o ftörm t auf flintem Stoffe in bie 9tad)t fjinaus.

f)ilfe foil er fjolen. 23oltenf)ain( bie fefte 93urg bes §ergogs, ift fein

3

lsl.

Scfjon ftöfjt aucf) ber 93urgtüäd]ter in fein £>orn. 5)ie Se=

roofiner bes jjtarttflecfens, ber fiel) m it feinen ärmlichen Räuschen groifd)en SBurgberg unb

3

^ ö e r f)ingiel)t, fennen biefen SBarnruf gar gut. ©efafir nafjt; bie 23öl)men natjen! S treitäx te unb flangen, S o g e n unb Ißfeile roerben f)err>orge!)olt. S ie g ra u e n fd)leppen bie geringe f>abe auf bie 23urg. S a s Sief) roirb in ben fd)ütjen=

ben SBalb getrieben. S o te n eilen in bie fRadlbarbörflein, um bie S ä u e rn gu roarnen unb gur § ilfe tjerbeigurufen. Sßad)en roerben ausgeftellt; S p ä h e r fdjleidgen hinaus, ber böhmifdjen ©renge gu.

3 m S urg h o fe fammeln fid) bie Unechte bes S o g ts unb bie roaffen=

fähigen S ü rg e r. S ie Stöte am £>immel geigt an, baff Siebaii in glom m en ftef)t. glüchtenbe ßanbleute bringen bie £hmbe, bafj bie S ö h m e n roohl erft am fütorgen Canbesfjut erreichen fönnen.

ifa u m g ra u t ber S a g , ba ftellt ber S u rg o o g t feine Unechte unb bie roaffenfähigen SRänner bes O rtes gum 3am p fe auf. 9Ius ben fRadgbarbörfern eilen bie S au erjr — Seutfdje unb S o le n — geroappnet gur Sjilfe h^& eb h ^ d ^ e n § e rb gu oerteibigen.

S ie geinbe rüd en uor. ßan g e fchroanft ber stam pf. Soct) nor ber Uebermacht ber S ö h m e n müffen bie S anbeshuter gurüd=

(16)

- 10 -

toeicfjen. S d jo n bie erftert ö ä u je r bes ffllarftyiecEens in fla m m e n .

2

Bef)e bir, S anbes^ut, roefie beinen g ra u e n unb fiinbern!

S a , roeld) freubiger § o rn fto ^! § ilfe ift nafye. 91euer 931ut erfaßt bie Surüdtoeidienben. „© o n n ärts, Dorroarts!" erjd)allt bie aufm unternbe S tim m e bes tßogtes.

iBalb greift S o tfo s 9?eiterfcf)ar, bie non bem trjergog fetbft geführt mirb, in ben Stampf ein. 3 m ©tang ber SRorgenfonne blinfen Sd)ilb, g a n g e r unb fiange. fflSilb tobt ber Stampf, bis bie 23öf)men u nter fermeren SSerluften guriiifgefĄIagen tnerben. 3ubetnb roerben bie fRetter non ben flanbesfjutern begrübt.

©oĄ m as nütjt ber S ieg! S ie merben m ieberfom men — nietjt batb — boef) fie merben fomm en gu neuem 9taub= unb iRaĄeguge. 3)ie 93urg, bie ber öergog fed)s 3at)re früher (1286) erbaute, ift gu fctjmact), um genügenb S Ą u ^ gegen ftarfere Stngriffe bieten gu tßnnen.

® a fafete ® olto, ber fd)tefifcf)e S täbteg rü n b er, ben ifttan, ben O rt gu befeftigen. OocE) ungeeignet ift ber enge iftlat? am 2lbt)ange bes ^Burgberges, ©in neues, befeftigtes Sanbesfyut mujg neben bem alten, offenen O rte entftelgen, eine beutfetje S ta b t m it freien, beutfdjen Spanbmerfern unb Staufteuten neben ber ärm tidjen, poInifcf)en 9In=

fiebelung.

O o rt „auf grünem Ütafen" gmifĄen 23ober unb

3

ie^ ift genügenb fRaum. 21m fetben 3iage um fĄ reitet SBoIfo fetbft ben tßtatj, ber bie neue S ta b t tragen foil. SRit 9Jte|tette unb Si^-'t6!

mirb ber SRarftpta^ abgemeffen, bie 9tic£)tung ber oier § a u p tftra f

5

en, bie Sage ber beiben S o re mirb genau beftimmt.

2

tls 23emof)ner für bie neue ülnfiebelung ru ft ber öergog tüd)tige beutfĄe § a n b m e rte r unb Staufteute f)erbei unb gemäffrt itjnen meitgetjenbe U nterftü^ung beim Stau ber K äufer unb bei ber tBefeftigung ber S ta b t. S ta b tm a u e r unb S o rtü rm e mac^fen empor, ©in boppelter, maffergefüllter SBattgraben gibt meiteren Sctjutj. 3 n menigen 3at)rget)nten t)at bie beutfdje S ta b t ben alten polnifdien SRarftfteden meit überholt.

3)od) noĄ 40 3 at)re lan g unterftef)t 2anbesf)ut ber ©erid)ts=

barfeit bes fjergoglicfjen SBurgnogtes. S olle Setbftänbigfeit mirb ben ^Bürgern erft burd) ben ©nfel bes © rünbers gegeben, ütm S t.

© attentage 1334 oerleifjt 33olfo II. bem O rte fämtlidje S tabtredjte.

O er Stnfang ber betreffenben Itrfu n b e lautet in freier f^orm mieber»

gegeben: „2ßir, S o lfo , £>ergog oon Sd)Iefien, § e r r auf gürftenberg unb gu Sdjm eibnitj, ^aben ben getreuen S ü rg e rn oon ß anbesfjut unb allen ifyren fRadjfömmtingen alte biefe fRecf)te, bie in biefem S riefe gefcfjrieben ftef)en, gegeben: S ie folten alte 3af)re neue fRat=

leute mütjten unb ©efdjmorene, bie ber S ta b t Stectjt unb ©tjre bemafjren aufs allerbefte. 9tud) folten fie ridjten über allerf)anb falfdie füta^e unb falfdje ©emid)te. S ie folten alte Strafgenräuber,

(17)

11

Siebe, sJR.orbbrenner, £Urd)enr

8

uber, 93eute[fcf)netöet unb alte unge=

rechten

2

eute bestrafen otjne Utuffctjitb."

3

ugleicl) inirb S anbestjut gut SBeidgbilbftabt erhoben. S a s ytäbtifc£)e 2Beid)btIb, in bem bie S ta b t bas 9Jtarftrect)t, bie 23rau=

geredgtigteit im b ben S a tg m a rtt befit^t, um faßt alle S ö rfe r im Um=

freife non einer SJieile otjne bie Orte, bie bem ftlofter (Srüiiau unter|tanben. 3 m

9

Beid)biIbe barf fid) fein frember K au fm an n unb fein § an b ro erfer nieberlaHen, fo bafj bie S ö rfle r gegroungen finb, fämtlicbe S infäufe in ber S ta b t gu bejorgen. Sesgleicfien bürfen bie S ä u e r n bie E rträge ifjrer ÜBirtjcfjaften n u r in Sanbes=

t)ut abfetjen.

3 n Sed)ts|ad)en unterftefjen fie ber fianbesfjuter ©eridgtsftätte, ber aud) bas f)öd)fte rid)terlid)e 5Red)t, bie S lutgeridjtsbarfeit, über=

tragen ift. 9Jtit fefter £>anb fd)ü^t bie S ta b t © ut unb Seben ifjrer S ü rg e r unb ber Scbutgbefofylenen im Sßeidgbilbe. Unerbittlich lä^t fie g. S . — mie es bem 9fed)tsempfinben jener barten 3 ^ entjpridjt

— rücffältige S iebe unb SBegetagerer uerftümmeln ober blenben, ja jelbjt hängen. S o ift ßanbesb u t, bas gubem in friegerijchen Seiten ben S ä u e rn ber Umgegenb hinter feinen fdjühenben S ta u e rn Qfufnahme gemährt, fo recht eine

„ § u t bes ß a n b e s “.

5. S ie Sta& tpfatTÜ i’dje 311 <Sf, {jSetcr «ttb ® au lu s iw S aw öes^ut.

©ng oerfnflpft m it ber ©efdjichte ber S ta b t ß an b e sb u t ift bie ber altebrm ürbigen fatholifdjen S farrfirche gu S t. S e te r unb S a u t.

S o rg fa m behütet, mie es fold) einer J u b ila rin guftetgt — aus»

gefdjm üdt oon finötich=pietätüoIIen §ergen — fonnte bie fd)Iid)te

©reifin bereits 1894 ihr 600jäbriges. 3Ittarjubitäum begehen, k ö n n te n bie altersgrauen S ta u e rn biefes ebrroürbigen © otteshaufes fpredjen, fo m ürben fie fagen: Unfer ßebenslauf unb bie Seiten ber S ta b t, in beren S titte m ir em porragen gur ©hre unb gum Sienfte bes Utllerhöchften, finb oon alters her eins! Sofenber, rau h er Ätriegslarm hat u n s mie auch bid), bu fleijgige, gum Schutg unb S ru h unferer © aue erbaute © ebirgsftabt oft, mie oft um brauft!

S till, aber hod)befriebigt haben mir bann mieber herniebergefchaut auf bid), bie bu fo reifliches S eu g n is gabft unb auch heut nod) gibft oon hoffnungsfreubiger, nie raftenber, reid) gefegneter Sürger»

arbeit, oon gottesfürdjtiger ülrt unb S itte, oon bürgerlid>gemüt=

licher ©efelligfeit, oon ftolger S lü te unb leiber — a u f oon oiel»

faltigem, faft hoffnungslofem Siebergange!

(18)

12

SftctcE) früher inof)! oorljanbenen U rfunben ift bie 5lircf)e als=

balb nacf) © rünbung ber S ta b t eon Sjergog 58oIEo üou ©djroeibni^

1294 mafftD erbaut roorben. ©eftütjt unrb btefe © etjauptung aud) burd) m annigfaltige 3Bat)rnef)mungen am S a u bes © ottes^aufes, bie bei ben © rneuerungsarbeiten in ben Jjatjren 1882— 1894 gemacbt mürben. Sits fidjer fa n n angenom m en werben, baf) bas i]5res=

bgterium (ber Siltarraum ) nod) tjeute in bee §auptfad)e feine urfprünglidje ©eftalt unb S a u a r t aufcoeift, ebenfo bie llmfaffungs=

m auern bes SangfĄiffes. 3 n ber erften 3 e it m ag eine fladje f)oIg=

bede bas Sd)iff abgefd)Ioffen t)aben( mie mir es in unferer Urm gebung bei m ehreren au s ber gleichen ftam m enben £iird)en norfinben. 3 n biefem einfad) fdjönen

3

uIia n ^e repräfentierte fid) bas © ottesI)aus brei ^ d W u n b e r te lang. 5Ius biefer erften ifSeriobe liegen t)iftorifd)e S a te n nid)t metjr oor; bie fd)riftiid)en 92ad)dd)łen finb alle in ben ® rangfalen ber Kriege unb ber S rä n b e , benen

© tabt unb fiirdje in jenen

3

etten ungem ein oft ausgefetjt m aren, untergegangen, ©rroäfjnt mirb n u r 1295 ein P fa r re r fRepnfo als ßeuge in einer S olfonifdjen llrfunbe, unb oerm uten läfft ficb, baf) in bem großen, oon ben § uffiten 1426 oerurfad)ten S ra n b e unferer S ta b t bas Scbinbetbad) unb bie fjolgbede bes alle K äufer über»

ragenben H eiligtum s in fla m m e n aufgegangen finb.

©rf'Iärlidjer Sßeife gingen bie nunm et)r einfe^enben

3

^ ^

^Reformation aud) an ber S anbesfjuter fatl)oIifd)en ^ßfarrfird)e nid)t fpurlos oorüber. U m bas

3

al)r 1560 tra t ber bam alige P fa r re r S a m u e l ßangnicfel gur Iutljerifd)en Setjre über; aud) ber größte S eil ber ftirdjgem einbe befannte fitb gur neuen ßeljre.

3

)a m it ging bas oon Slnfang an fatljolifd) geroefene © ottesbaus natur»

gemab in proteftantifd)en Sefib über.

2

)ie an fan g s unbebeuten.be 3 al)l _ ber Stabtberool)ner unb ber gur föirclje gebörenben 5)5rfer m ar im ßau fe ber brei ^ b ^ b u n b e r te geroadjfen; baber mochte bas urfprünglicbe ßangfd)iff niebt mebr genügen, gum al fid) bie neue ßebre im m er mebr ausgebreitet batte. 3)ie nunm ehrigen S nbaber ber Ä inbe gingen n u n baran, ben alten S a u gu erroeitern, unb gmar fo, bab mßglid)ft oielen Uird)enbefucl)ern bie ülusficbt nad) ber Mangel _gefd)affen m ürbe. Um fangreidje Um= unb Slnbauten finb gerabe in biefen

3

etten oorgenom m en morben, unb m an gebt nid)t fel)l m it ber S eb au p tu n g , baf) ber blutige S a u ber Uird)e rnobt gum gröbten ü e il a u s jener S ergangenbeit ftam m t. 5lud) bie 1516 a u s Holg errichtete S egrabnisürcbe „gum ^ro n le id jn am

©brifti" m ürbe in jener 3 e it maffio erbaut. Heute ftel)t oon ihr n u r nod) ber SUtarraum.

Unveränbevt unb ungeftört blieben fonft bie SerbSItniffe bis 1629. 2lm

6

. SRürg biefes 3 a tucs erlief; 3 a ife r g e rb in a n b II. bas fReftitutionsebift (SSiebererftattungsbefebl), bemgufolge bie ijßro»

teftanten alle feit bem ißaffauer S ertra g e (1552) eingegogenen geift»

lieben © üter ben Slatboliten gurüdgeben follten. S ere its am 29.

(19)

13

D ftober 1628 Ijatte ber &atferlicf)e S an b esb o u p tm an n o. SBtbrart in 3 a u e r bem ŚRagiftrat in S an b esb u t ben Eaijerlicben ®efebl an=

gelünbigt, bab bie Stabf= unb aucb bie ffiegräbnisürcbe an bie ftatbolifen abgutreten fei. ® ab bei ber 9tusiüf)rung biefes S efebls g ä r te n gu beflagen finb, barf nid)t in Ülbrebe geitellt merben. S ie }inb aber m it ben oerroorrenen u n ^

9

ied)t

5

DerbäItniffen gu entfcbulbigen! S o gog alfo 1629 ein ^ßriefter ber alten £ttrct)e, ber

©rflffauer 3tKer 3ienfer SRalaĄias S Ą ro m , a ls fatbolifcber P fa rre r ein, unb bie beiben Iutt)erifd)en ißrebiger ©rebifius (ilrebs) unb

m ubten roeid)en.

2

)er unbeiloolle, niĄ t genug gu bellagenbe Sreibigiäbrige ftrieg, in bem bas unglüdlictje Seutfcblanb non feinen eigenen gü rfte n unb ben 9iad)barn unter bem SSorroanbe ber „9ieIigions=

uerteibigung“ oerroüftet unb geplünbert tourbe, bot befonbers San=

besbut fcbmer m itgenom m en: ununterbrochen lagerten bier gugleicb mehrere fRegimenter fReiierei unb gubooIE, balb fcbtoebifcb, balb laiferlicb, ais g reu n b e ber einen ober ber anberen P a rte i; in SBirf=

licbleit benahm en fid) beibe als robe geinbe. SBenn bie alters*

grauen 3ircbenm auern ergäl)len Eönnten! SBeld)' unheimliche ©e=

ftalten ber gügellofen, beutegierigen S o lb a te sla m ögen fie corüber*

giehen, geroih auch plünbernb in s Heiligtum einbringen gefehen haben." S ie §apn'fd)e ©h^oni! ergählt Ipergu u. a.: „1633 am 22. ffltärg hat bas © otteshaus eine B lünberung erfahren. S u rd ) bie fturfürftlichen (fäd)fifd)en) S o lb a ten m ürben alle ©ottesfaften aufgefdglagen unb alles rausgenom m en, aud) auf ber O rgel (unb bem ©höre geroefen unb etliche Seichentücher mitm eggenommen." — SRit bem 3Bed)feI ber ßriegsgeroatt htag gufammen, bah mehrere Drbensgeiftlidje, bie als B fa rre r fungierten, abmechfelnb m it eoan*

gelifdjen B aftoren in s P fa r ra m t ein* unb aud) mieber abgefetjt m ürben.

Ulach bem 2BeftfäIifd)en g rieben lam en für S ta b t unb ftirdie ruhigere Seiten. B on i e |t ab folgten bie P fa rre r an S t. Beter unb B a u l in ununterbrochener fReihe bis gur ©egenm art; ihre IR am en trä g t ber im B orgarten bes fatholifdfen B farrhaufes errich*

tete ObelisE. B is gum g a ljre 1660 m ürbe bie pfarram tlidje Sätig*

feit an ber £ird)e burd) Orbensgeiftlidje au s bem Stftergienferftift

©rüffau, teilroeife auch a u s bem Benebiftinerftift B ra u n a u i. B.

ausgeübt. S nsgefam t m irften feit jenem gafjre 15 B farrer als

§ irte n ihrer ©emeinbe unb baneben im S eitrau m non 100 g a b re n nod) 60 foilfsgeiftticbe (Stapiane).

©in neues ©emanb erhielt bie Bfarrfirdge anläfglid) it)res 600jährigen Beftehens.

Unb fo mögen biefe furgen Bad)rid)ten gefdjloffen roerben m it einigen gur gubelfeter niebergelegten Berfen, bie aud) ben innigen SBunfct) bes Berfaffers biefer 3^ilen b a rtu n :

(20)

14 — **

„fiöre, ®ott, auf unfre SBitte:

SĄ trm e tmfer SSatertanb!

S h u ts' bein g a u s in unfrei* ftftttte!

Segn e S ta b t unb f^iur unb S an b !“

6. ßsmbes^ut wirb omt beit ©öfittte« ere&ert ttitb mit Sift miebergemonnen.

(1345.)

3 u r 3 £it SBoIfos II. (teilten fid) Seile (Sdjteiiens u nter ben S d )u ^ unb bam it gugleid) u nter bte O berlierrfĄ aft bes böl)mifd)en K önigs 3ot)ann. S o lfo jeboeb behauptete feine S elbftänbigteit aud) bann noch, als ber S ö b m e n tö n ig m it feinem ^eere uor bie g ü rften tu m sb au p tftab t Scbroeibnib gog, um ibn gur U nterm erfung gu groingen.

10

SBocben lang belagerten bie geinbe bte © tabt u nb plünberten bie Umgegenb. 5)od) oergeblidb; benn alle 2In=

griffe rourben non ber roaffengeübten Sürgerfdbaft abgefcblagen.

?luf bem tRüdmege gog ber faft gänglid) erblinbete unb boeb fo friegerifebe ffiobmenfönig oor S an b esb u t unb nabm bie S ta b t ein. ©ei feinem Slbguge lieb er einen S eil feines § ee res in ber eroberten S ta b t guröcf, gur ©läge für bie gange ©egenb.

M o , ber n u r S an b esb u t oerloren batte, trachtete barnad), biefe S ta b t toiebergugeroinnen. ©r gog m it feinem §eere betan.

S e r ©Salb, ber b am als nabe an unfere S ta b t beranreicbte, bot fiebere S e d u n g , fo bab bie S ö b m e n oon ber brobenben ©efabr nichts m erfen fonnten. S ie lieben fiel) Überliften, ©in © auer, ber m it einem fcbmerbelabenen § eu fu b er an ber S ta b t Darüber mollte, rourbe oon ber böbmifdjen Sorroacbe gegtoungen, nach ber S ta b t gu fahren.

ß a u m rollt ber ©Sagen über bie

3

u

9

&r'üd:e, ba öffnet ficb an ber §interfeite bes § e u fu b e rs eine m it § e u uerbedte S ü r. U nter ber täufebenben §eubede ift ein grober .ftaften oerborgen. S o lfo s tapferfte Krieger fpringen bebenbe a u s ihrem ©erfteef beroor. ©tnige rouebtige ©.rtbiebe faufen gegen bie © aber nieber, ba fi^t ber

©Sagen auf ber © rüde feft. ß u g b rü d e unb F allg atte r fönnen nicht gefcbloffen toerben. 3 m © u finb bie erfebrodenen Sortoüdfter über=

roältigt. ffioltos § e e r eilt ber a n - ©in furger, beiber Ä am pf! —

3

ubelnb begrüben bie treüen © ürger ihre ©etter.

(21)

- 15

7. $ ie Ijuffiiett ooc fianbesljut.

(1426.)

„3Ils ant 15. bes Sjeum onats 1415 bte güngelnben f la m m e n ben !üt)nen t(ĄeĄi(d)en R eform ator

3

ot). |>uö oergefjrt fjatten, afjnten bte in ^ e^>en arbeitenben 93eroot)ner Sdflefiens mdE)t, bafe ber rote £>at)n, ber bort im fernen ftonftang aufftieg, balb über i^re 3)örfer unb S ta b te fliegen roürbe. 23on roilber SBut entflam m t überftiegen bie f^reunbe unb 5lnt)änger bes ©ericfyteten bas ©reng=

gebirge unb roälgten fict) u nter S r a n b unb fütorb in bie f^tefifdje

©bene.“

3

)a s

2

. itjrer furchtbaren Raub= unb Ractiegüge fütjrte fie burd) bie ßanbest)uter P fo rte oor ßanbestjut. (1426.)

Raudgtoolfen unb feurige ßot)e am fjim m el geigen ben geäng=

fügten S em ohnern ben 2Beg, ben bie roilbe R otte tje^ongieht. 3 n

©ile roerben bie V orbereitungen fü r ben blutigen Verteibigungs=

fam pf getroffen, gdielfenbe ßanbteute bringen © u t unb ßeben hinter ber fchütjenben S ta b tm a u e r in Sicherheit.

S ta b t unb 23urg roerben non ben fjeinben eingefchtoffen.

Schredtid) tönen bie roitben ß riegslieber ber „itetchbrüber" in ben Dtnerc ber b elagerten, bran b p feile unb brennenbe ißechfugeln fd)Ieubern fie auf bie nächften Sädger, fo bah bie ^flamm en balb praffelnb gen F im m el fd)Iagen. ®oih feiner ber Verteibiger roeid)t oon feinem V often; bie ß in fe am b o g en , bie Redjte an ber Sehne, fo ftefjen fie fam pfbereit hinter ber fötauerbrüftung.

O hne lange V orbereitungen fĄreiten bie §uffiten, bie auf bie

§ ilfe bes g e u e rs hoffen, gum S tu rm . S ie roerfen b o h le n unb b a lle n über ben VSallgraben unb rüden bie ßeitern bis an bie R iauer oor. O röljnenb fahren bie Schlüge ihrer R rte unb

„R torgenfterne" gegen bie Sore. ® en eifenbefchlagenen S djilb oor=

haltenb, erflim m en fie bie ßeitern. Soch blutigen © ruh bieten ihnen bie Verteibiger. © a r mancher b o ljm e finft nom fdjarfen Vfeil getroffen in ben VSallgraben. Reue S tre ite r treten an bie S telle ber ©efallenen. S a fauft ein § a g e l oon S te in en auf bie S tü rm en b en herab; fochenbes Oel, brennenbes Ved) urib fiebenbes VSaffer roirb über fie ausgefchüttet. R tit ber ftra ft ber Vergroeiflung roerben bie ßeitern umgeftohen. S ie SOütenben müffen gurüd.

SBährenbbeffen ringen g ra u e n , J u n g fra u e n unb ©reife groifchen erftidenbem R aud) unb lobernben g lo m m en in fd)ier übermenfch=

lichem Kampfe bas g eu e r nieber.

S ie S ta b t roar gerettet. S ie §uffiten, benen es a n fdjroeren

(22)

16 _

© elagenm gsttterfgeugen fehlte,

309

^ ab, nadjbem fie noĄ bie 5Burg Sanbes!)ut erobert unb etngeäfdfert fa tte n .

9^a]'o (Phönix redivivus her ft-ürftentümer ©Ątoeibni^ unb 3ouer).

©rünl)agen, ber bebeutenbfte fdjlefifdje ©efdjidjtsforydEjer unferer 3 « t, erEtärt ben SBertcEjt 9Ea(o's für ©age

8 . 5 B i e © n a ö e n f i t ä ^ c .

9tacE)bem bie ©oangelifcben unferer S ta b t im fDreijfigjafjrigen firiege bie S tabtpfarrfircbe unb bie 93egrabnistird)e oerloren batten, tonnten fie it)re religiöfen ffiebürfniffe n u r unter fctjroeren O pfern in ben griebensfircben gu Scbmeibnib unb 3 a u e r befriebigen.

® a gog im 3 a b re 1706 itö n ig fia rl XII. non ©ebroeben auf feinem

3

uge gegen ben ftönig uon ißolen unb R urfürften opn S aibfen burd) Scblefien. 2In ibn roanbten ficb bie (goangelifcben in ifjrer S e b rä n g n is. S u rd ) fein tatfräftiges (Eingreifen erhielten fie nad) bem V ertrage gu Slltranftäbt (1707) in ben §ergogtüm ern fiiegnib, ®rieg unb SBoblau über

100

£ ird)en gurüd. g ü r bas übrige <

3

d)lefien nermodjte er bem ftaifer n u r bie (Erlaubnis gum S a u uon

6

©nabenfircben, gu ß an b e sb u t, f)irfd)berg, grepftabt, S a g a n , 9JiiIitfd) unb Sefdjen, abguringen.

ßangroierige S erb a n b lu n g e n m it bem SBiener § o fe m aren jebod) nod) notroenbig, ebe bie eoangelifcben ß an b esb u ter fü r ibre S ta b t bas fRed)t gum S a u ibrer ©nabenfircbe erhielten, biefer 3 e it oerfam melten fid) bie ^ in b e r täglid) auf bem S urgberge, um

© ottes § ilfe gu erflehen. 311s alle Serfucbe ber ©uangelifcben um Ueberlaffung ber uon ihnen einft felbft erbauten S egrübnisfirdje feblfcblugen, fanbten fie groei eoangelifcbe S ü rg e r nach Sßien, bie bem Staifer eine eingebenbe Sittfcbrift überreichen füllten. 5Rad) langen, uergeblicben S em übungen, oorgelaffen gu roerben, boten fie bem flaifer gu feiner freien S erfü g u n g ein ©efcbent uon 20000

© ulben unb ein S a rie b n uon 80000 © ulben an. S ie s baff!

SBenige S ag e fpäter betam ß a n b e sb u t eine uorläufige S a u e rla u b n is.

Unfere S o rfa b ren liefjen es fid) uiel toften, um ©laubens= unb

©emiffensfreibeit gu erlangen.

2

Bir berounbern m it Stecht ihre aus=

barrenbe ©ebulb, ihr S itten , Suchen unb Slnflopfen.

S ie ©uangelifdjen ermarben bas nor ber S ta b t gelegene ftraufefd)e S a u e rn g u t, unb am 25. 3tpril 1709 m ürbe im Seifein einer faiferlicben Slborbnung unb einer nad) S aufenben gäblenben S oltsm enge ber S la b für bas © ottesbaus beftimmt. _91ls

ber freien fReligionsübung erhielt bie ©emeinbe ben m it bem öfter»

reid)ifd)en S oppelab ler gefrönten ©nabenftab.

(Erft nad)bem bie ©uangelifdien an S telle bes S a rle b n s non 80000 © ulben ein gmeites ©efcbent uon 30000 © ulben an ben Sßiener Slof gegal)lt batten, m ürbe ihnen bie enbgültige S au»

erlau b n is für Stircbe unb Schule erteilt.

(23)

~ 17 -

9!un fonnte om 5. 3 u n t ber ©runbftein, ben bie (Sdjulftnber om ?Ibenbe guoor m ütjjom bjerongefdjiafft flatten, gelegt roerben.

fttirge

3

eit nacf)f)et rourbe in ber CĄnell errichteten iJtotfircfje ©ottes=

bienft abgef)alten.

2

)er erfte öffentliche enangelifdje ©ottesbienft in unferer © tobt feit 74 3 a hre n !

©rft nach elfjähriger S au g eit fonnte bas © otteshaus am

8

. O ftober 1720 feierlich eingevoeiht roerben. Mangel, O rgel unb bie S lusftattung ber ©höre fehlten jeboch noch. Srolg reiflich er frei=

roilliger B eiträge unb obroohl oiele §iunberte oon f u h r e n unent=

geltlich geftellt roorben roaren, auch bie § an b to erfer ihre fjor»

berungen aufs niebrigfte berechnet hatten, muffte ficf) bodh bie ©e=

meinbe eine ungeheure Schulbenlaft auflaben, ©s roaren ja auch noch bie 50000 ©ufben abgutragen, bie ber faiferliche § o f erhalten hatte, ©rfchroerenb fam noch fmigu, bah bis in bie

3

eü ber preu=

fjifchen §errfchaft hinein für oiele

2

lm tshanblungen, g. S . fü r S aufen, S ta u u n g e n unb 93egräbniffe, fefjr erhebliche Abgaben an bie fatholifche Kirche gegahlt roerben muhten. Ślts befonberer

2

Bohl=

täter ber föirche geiihnete fich ein ehemaliger fianbesfjuter, ©lias oon SBeuchel, ©rbherr auf S eiffersborf unb fltieb er^au ffu n g , aus.

© enaue Hingaben über bie S au fo ften finb nicht oorhanben, m an fchäht fie jeboch auf annöhernb 60000 S aler, ungerechnet bie freiroilligen ©penben. ^Rechnet m an biefe hingu, fo roürbe ber S a u auf m inbeftens 100000 S a le r gu oeranfchlagen fein.

2ßir S an b esh u ter fönnen aber auch auf unfere © nabenfirĄ e ftolg fein. S ie ift im S tile jener 3eü. bem Sarocfftil, oon bem ßiegnitjer S au m eijter^ DJtartin gą-ang, erbaut. S a fie fich jeboch befonbers in ihrem Htufferen oon ben Hlusroüchfen biefer S a u a r t freihält, bietet fie einen einfachen unb boch fraftoollen HInblicf. 3 m 3 n n e rn geigen Hlltar, ftangel unb O rgel m it ihrem reichen Figuren»

fhmuef unb ihrer F arbenpracht bie 9Jterfmale bes Sarocfftils, ber im fhmücfenben S eitoerf feine Sjauptfenngeidjen befifet. 3 n auf=

fälligem ffiegenfahe bagu fteht bas f h lih te Sßeih ber SSanbe unb bes fuppelartig geftalteten ©eroölbes. Oie am Hlltare bes ©ottes=

haufes angebrachten © innbilber bes S ohnes, bes S a te rs unb bes heiligen ©eiftes beuten auf ben üftamen ber © nabenfirdje „gur heiligen O reifaltigfeit" hiu. O er O oppelabler an ber S rü ftu n g bes Orgelchores erinnert baran, bah bie f tir h e unter ber ß jerrfhaft bes ö fterreih ifh eu üaiferhaufes erbaut rourbe.

3 n ben S ä u m e n über ber © afriftei ift bie 3BalIenberg=

g en b e rlin fh e S ibliotfjef u n te rg e b ra h t roorben. S ie rourbe 1728 burd) eine bebeutenbe S tiftu n g bes fje rrn oon Hßallenberg auf

© onrabsroalbau errihtet, ift ftänbig oergröhert roorben unb gählt heute gegen 7000 S ä n b e . ÜJtit ih r ift eine S a tu ra tie m unb üunft=

fam m lung oerbunben. Oie § an b fh riften fa m m lu n g enthält unter ihren oielen roertoollen S riefen a u h folhe öer S eform atoren unb

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^ rie b rtĄ s bes (Stolen. 2Bof)I n u t toenige fĄIeftfĄe S tä b te erfreuen fid) einer gletd) rDertooIlen SBüdjerfammlung.

9. gWebttfi} feer ©rcs^e, ein S ä t e t iMtferet Stafet.

Unfer arm es S anbestjut t)at in ben fctjroeren S a g e n bes S ie b e n fä ltig e n Krieges c o r oielen anberen D rten manches § a r te erfahren. S e i feiner Sage an einer tmd)tigen Sofeftrafje Ifatte es u nter beftänbigen S ruppenburdjm ärfdjen unb E inquartierungen, u nter ßieferungen unb (Setberpreffungen fdjcoer gu leiben, fo bafj es u nter ben Saften faft erliegen m u lte. Sct)on 1757 plünberten bie „ S a n b u re n " unfere ©egenb. Siele fHatsmänner unferer S ta b t mufften fließen, bie anberen rourben gefangen gefetjt, roeit fie fid) roeigerten, ber R aiferin üRaria Sfjerefia- ben ©ib ber S reu e gu fdjrooren.

S ie fjoĄfte iJtot bradjte ber 23. fjim i 1760, ber m it blutigen Sud)ftaben in bas Sagebud) unferer S ta b t eingefcftrieben ift.

g o u q u e _t)atte in ben S ag en guoor auf ben ausbrüdlidfen ffiefef)!

bes K önigs bie foßfien bei ß an b estju t befe^t. S eine ausgebet)nte S te llu n g reid)te aom ßeufdjnerberge in S ogelsborf bis gum 5tRüI)I=

berge bei 9teid)t)ennersbotf. 3I)m gegenüber ftanb auf bem S angen S erge ein ßfterreid)ifd)es ito rp s. S a s ßfterreid)ifd)e §aupt=

Ijeer rüdte non Often Ijer über Scbroargroalbau fjeran. Slm Sor=

abenb bes K am pfes ftanben 32000 Öfterreid)er etma 10000 tßreufjen gegenüber.

Um 4 Ut)r m orgens begann ber Eingriff. S ie an 3al}t brei=

fad) überlegenen gein b e ftürm ten oon 2 S eiten (Often unb Süb=

meften) gegen bie preujfifdje S tellung. Obrootil ficb bie S ^u feen auf bem Seufdjnerberge, bem Sudienberge unb bem heutigen

©ßbelberge oergroeifelt roeljrten, mußten fie bocl) g urüd; ebenfo oer=

loren fie ben SRüfjIberg bei fRei^lgennersborf. 9tur bie brei mitt=

leren §ßl)en (Sird)berg, ©erid)tsberg unb §al)nenberg) blieben in itjren ö an b e n . SSieber erfolgte oon beiben S eiten ber ßfterreid)ifd)e Singriff. Sm m er enger fd)Io^ fid) ber eiferne IRing. S a gab g oucIue feiner Seilerei, bie er in bem Igügeligen ©elänbe nid)t red)t oertoenben tonnte, ben Sefel)!, fid) nad) S o rb e n burd)gufd)lagen. 1500 S eiler erreichten ben fd)üt)enben Sreppeltoalb unb enttarnen. Sßeniger glüdlicb toar fyouque felbft. 9tls er ertannte, bajg er bie f)öt)en nid)t länger behaupten tonnte, roollte er ber Seilerei folgen. S od) tau m hatte er bie gelber hinter Sieber=Seppersborf erreicht, ba rourbe er oon ben Öfterreichern etngefd)Ioffen. Sergeblid) toar alle Sapferfeit. S ud) g o u q u e felbft, a u s 15 SBunben blutenb, rourbe gefangen genommen.

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®ie erBitterten, beutegierigen K roaten brangen ptünbernb in bie unicEjuIbige S ta b t ein. „ S ie unglüctlicben S ü rg e r unb 3n=

roobner m ürben ifjrer © üter beraubt, nactt unb blofe ausgegogen, erbärmticf) gemipbanbelt, uiele an it)rem fieibe uertnunbet, aud) einige ibres Sebens beraubt.

2

Bas nid)t fortgefd)Ieppt roerben tonnte, rourbe gertrüm m ert." ©ingetne ftaufteute uerloren an biefem 3^age an fieinroanb, ©elb unb H au sg erät für m ebr als 20000 Suter. ®er © efam tuerluft betrug über 600000 S ater.

S)od) nocb 3 fjabre m äbrte bie ftriegsnot. SSon 1761 an, als ein © infall ber ß o fafen brobte, m ürben in ber ©nabenfircbe all=

roöd)entiid) ftriegsanbad)ten abgebatten.

©nblid) am 20. g e b ru a r 1763 brachten brei ifloftiltone bie langerfebnte g rieb en sn aĄ riĄ t. „Siefe SBotfdjaft entgünbete mab=

lofen

3

ubel unb gemattige ^uloernerfcbm enbung in greubenfcbüffen."

®s m ar aud) bobe 3 eit. S ie reid)e 58ürgerfd)aft unferer S ta b t m ar arm gemorben, bie rooblbabenbe uöltig beruntergetom m en. S e r Seinen»

Ijanbel tag barnieber. S a lb nacb bem Trieben ftanben in ber S ta b t 47 K äufer gum S erfau f. Stiele 93ürger gaben ibre K äufer bin, blob um non ben brüdenben Saften unb Slbgaben frei gu merben.

3 n ben S ö rfe rn fab es nid)t beffer aus. S e n S tauern waren iRinber, Stferbe unb Storräte genommen roorben, es fehlte ibneń an

©eib, 3 llSoieb, S aatgetreibe unb Sebensm itteln.

„Socb ber unfterblicbe ß ö n ig fyriebricb ber ©ro^e faffet alle feine b art m itgenom m enen U ntertanen fd)arf in s lanbesnäterlicbe Stuge." ©r m ar entfdgloffen, unoergüglid) gu helfen. S a b e r febrte er nad) bem ^rieben auch nid)t fofort in feine § a u p tfta b t gurüd, fonbern er befucbte erft bas niebergebrüdte Scblefien. ©r motlte fetbft feben unb hören, um fo am beften helfen gu tonnen.

3

n einem Schreiben an unfere S ta b t balb nad) bem griebensfdjlub uerfpracb er ih r feinen Steiftanb:

„es m ir b 3 b n e n n o n m i b r g e h o lf e n m e r b e n , n u h r e in ro e n ig g e b u l t “.

Stus feinen Scbmeibnitger SRagaginen fanbte er balb nach bem (Vrieben mehrere f u h r e n Stiebt an bie S anbeshuter 33äder.

S p ä te r befam auch jeber „Sinfaffe" unferer S ta b t unentgeltlich Stiebt. S a s benachbarte Óber=Seppersborf, bas befonbers ftarf gelitten bntte, erhielt 37 Scheffel Saatgetreibe unb 5 3ngpferbe gefchenft, ferner 72 Sd)effet ©erfte unb 94 Sdjeffel § a fe r bis gur

©rnte geliehen. Sesgleidjen half ber irtönig nieten anberen O rten in unferer ©egenb. S anbestpit erhielt fogleid) nad) bem Trieben

100000

S ater, fo baff es bie brüdenbe £vriegsfd)ulb tilgen tonnte.*) 1780 tief) griebrid) ber ©rohe in S anbesbut 7 Smufer auf feine

*) S aj) 2anöesf)ut ein groeites lönigticEjes ©nabengeidjenE non abermals 100000 tlaler erhalten unb banon 90000 ttaler an (Scfym iebeberg v e r lo r e n tjaben folt, entfpridjt nid)t ben Xatfacljen.

(26)

20

^oCten erbouen. S e n SBebern gab er S uf^öffe gum U m bau ober gut E rneuerung alter SEBebftüble.

3

u

9

büd) geroäbrte er i^n en Se=

fretung oon ber tOttlitarpfttdjt. — (Segensreich roirften auch feine 9Inorbnungen, bie bas geuerlöfcbroefen betrafen. 9tod) © aren ja febr oiele K äufer a u s ö o lg erbaut unb m it S djtn b eln gebedt.

S etbft böigerne ©cbornfteine, inm enbig m it

2

ebm ausgefebt, © aren nicht feiten, griebricl) oerbot bie Einlage neuer Scbinbelbäcber gänglid). E r brachte es auch babin, bab In ben meiften S ta b te n n u r maffioe fReubaivten aufgefübrt © urben. SBie in oielen anberen S ta b ten , fo febte er auch in S an b esb u t einen geuerbürgerm eifter ein, ber ben D rt nie oerlaffen burfte. „?tocb ©entge S a g e oor feinem S o b e bad)te ber fiß n ig © obtooilenb an unfere S ta b t; benn am 17. Sluguft 1786, bem S obestage griebricbs II., unferes unoer=

geblieben ß an b e so aters, überbringt ber © eneralabfutant URajor oon ijSrittmtb oermöge eines ausbrücEIidjen Diuftrages münblicb bie SBer=

ficberung, bab er ber S ta b t fianbesbut m it lanbesoäteriicber ö u lb bis gu feinem Enbe gugetan bleibe." 3 llgleicb fanbte ber ftönig aberm als 9Jlittel gum A ufbau mehrerer §äu fer. SBobl fein £jerrfd)er ift ben S anb esb u tern perfönlitb fo befan n t gemefen ©ie ber alte Ś rib , ber m ehrm als längere 3 e it bie1' ©eilte. S ie fannten ihn unb liebten ihn. Siefe, aufrichtige S ra u e r erfüllte ibte bergen bei ber Stacbricbt oon feinem Sobe.

10

. g o u ą u e s T d e h e t l a ^ e b t l fim t& e sljttt a m 23. 1760.

O föreuffens S b e r m o p p le n .) (SBobus t — S a rta ii ftäbt.)

„2Bet: fütjn unb tobesmutig im Stumpfe fid) Peioä^xt, bes Stame roirb oon fyreunben unb ijeinben gleict) geetjrt."

ß a n b e sb u t befiigt ein cbarafteriftifd)es SBabrgeicben in feinem ftriegerbenfm at oon 1870/71. üluf bem Steilen, biebt an ber S ta b t fid) erbebenben ^lirdfberge ra g t es b°d) empor. Eine bid)t bafiet in ben Reifen eingelaffene ©ebenftafel enthält bie furge, aber oieb fagenbe Snfd^rift:

„ipreubens Sberm opplen.

23. 3 u n i 1760.“

SSerfeben m ir u n s im (Seifte in jene 3eit-

E s ift SJtacbt. 10000 ißreuffen m it

68

®efd)üben lagern auf ben §)öben bei ßanbesb u t. 3b^ ^Befehlshaber g o u g u e ift m itten unter ihnen.

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21

SSor etoa_ 4 SBoĄen f)atte er S anbes^ut, bas er fett bem SBinter befetjt fjielt, oertaffen, um bte fct)tefifct)e (Sbene gegen fetnb»

Iid)e Singriffe gu oerteibigen. ® arauft)tn to ar ein öfterreidjifdfes fto rp s in bte roetjrlofe S ta b t eingerücft unb I)atte 50000 (Sutben erprejgt.

2

)a traf ber fdjarfe

2

tabet bes K önigs ben © eneral: „® a 3t)_r burd) ©uren übereitten fRücfgug Sanbest)ut oertoren fjabt, fo müjgt 3f)r m ir basfelbe abfotutement toieberfĄaffen. iOleine ©ene=

rate tu n m ir metjr Sctjaben als ber Qteinb, trieil fie im mer oerfetjrt m anöorteren.1' g o u q u e, in feiner Sotbatenetjre aufs tieffte geErantt, fet)rte gurüd, obroot)! er feinen unb feiner S o lb a ten U ntergang oorausfat).

9ład)bem er bie öfterreid)er bis gum S angen S erge gurüd>

getrieben batte, begog er m it feinen G ruppen bie Scbangen, bie er im iJrtU)Itnge auf ben S anbesbuter ö ö b e 't ba tte aufroerfen taffen.

Öfttid) von Sanbeefjut unb tRieber=3ieber bitbeten ßeufcbner=

berg, S tab tro atb unb ©öbelbattbenberg befeftigte S tü b p u n fte.

SBefttid) reid)te bie preufeifcbe S te llu n g bis gu ben 93tübten=

bergfcbangen bei fHeicbbennersborf.

3

rotf(ben ftfieber^ßteber unb SHetdfbennersborf befanben fidf

3

foöben in g o u q u e s § ä n b e n : 5tird)berg, © atgenberg unb §at)nberg.

ß au b o n , ber oon © lab a u s b^angegogen ift, ftebt am

9

Sor=

abenb bes ©efecbtes in ber ©egenb oon gorft. ©r oerfügt m it bem ß o r p s am S angen S erge über 32000 Sftann unb 100 ©efdfübe.

Kreppe/ ^ v,/Av v \

lV&/d. v v$3-'/Vl/v

w

S k i z z e : G e F e c h i' bei L a n d e s h u F l / ö O s b

P r e u s s e n n a ™ / M ühlbg., 3. H a h n b q .,3 . G a /g en b g ., 4. K irchbg.

5. Gö0elbg.,6.S/'ödlwa/c/, 7ßurgbg., 6. Thiemenbg., QLeuschnerbg-, lO.Fouques Gefangennahme.

R.H.--- Reichhennersdorf.

Os fern eich er £, z. a

(28)

S a gefyt gur SKitternaĄt ein heftiges ©eroitier: nieber. iRod-) rollen bte S o n n er, nod) gud'en bie Ś li^e, ba gifcben um 2 Ul)r m orgens fjinter bem gorfte Seud)tEugeIn empor unb geben ben ö}terreid)ifcf)en Slbteilungen bas geuergeicben gum SSormarfd). S o n Often b er rü d t S au b o n felbft m it 3 K olonnen oor; bie 4. ridgtet oom S angen S erg e a u s i^ren Singriff gegen ben ÜDWiEjlberg. 6 o follen bie P reu ß e n oon 2 S eiten l)er gleicbgeitig angegriffen unb oernidjtet roerben.

Ś erberben fpeien bie ofterreidjifĄen ©efd)üße in bie engen preußifdjen Scßangen. S obesm utig unb ftanbßaft ringen g o u q u e s S o lb a te n gegen ben überlegenen $einb. 2 S tu n b e n lang oermögen fie ben 9Jiüt)Iberg gu halten; bod) fie müffen gum §af)nberge gurüd.

2B5f)renbbeffen roerben bie P reu ß en im Often oon ber öfter»

reicf)ifd)en Übermacht m it Hngeftüm angegriffen unb faft gänglid) aufgerieben, ©inem Seile ber Angreifer gelingt es nämlich, ben Seufdprerberg roeftlid) gu umgeben. Oie gęlbfcbange groifdien Seufcbnerberg unb S ta b tro alb toirb oon ben Öfterreidjern burd)=

brocken. S tab tro alb unb ©öbelberg roerben oon ibnen im S tu r m genommen. 2Bol)l roebren fid) bie gurüdtoeicbenben P reu ß en am Shiem enberge unb in ber ©egenb bes heutigen Schtachthofes bis in ben S o b — bod) oergeblich!

®s ift gegen 6 U ßr m orgens, iliod) finb bie brei m ittleren

§ ö b en _ in ben f>änben ber S reußen. SBieber erfolgt ber Sorftoß ber fjeinbe oon beiben S eiten. O urd) bie S ta b t unb oon Sieber»

3ieber her brängen bie Sturm EoIonnen ben ftircßberg hinan. §ef=

tiges ©eroeßr» unb ©efdjüßfeuer brin g t bie ÖJterreicßer gum SOeichen. Slber nochmals ftürm en fie an. g o u q u e muß fid) gum

©aigenberge (§el)lm annberge) gurüdgiehen.

3 n bem hüßeligen ©elänbe !ann er bie Seiterei nid)t red)t gebrauchen, ©r gibt ißr baßer ben Sefeßl, ]id) nach S o rb en gu öurd)gufd)lagen. Sergebens oerfudjen bie Öfterreicßer, iß r ben S3eg gu oerlegen. 1500 S eiter erreichen ben fchüßenben ftreppel»

roalb unb entfommen.

Socß ringen bie preußifdjen S ru p p en am ö aß n b e rg e gegen ben g ein b unb treiben ißn fogar gurüd. Obrool)! bie Öfterreidjer im m er roieber oorrüden, h ält bas H äuflein aus, bis ihm oon Sfouque ber Sefeßl gum S üdguge gegeben roirb.

Scßon h at g a u q u e felbft ben ©aigenberg, ben er nicht länger gu behaupten oermag, oerlaffen. ©r führt ben S eft feiner S ru p p en burcß ben S ober. Such er mill ben fcßüigenben SBalb erreichen.

Ood) faum hat er hinter Sieber=2eppersborf bas freie gelb erreicht, fo fprengt feinblicße Seiterei an. g o u q u e s Scßar bilbet ein feft»

gefcßloffenes SierecE unb meift bie erften S ngriffe erfolgreich ab.

„ü in b er, m ehrt ©ud) bis gum leßten S ia n n e !“ ru ft g o u q u e . S u f einm al aber feuert oerbedt aufgeftelltes gußooIE. O er tapfere ®e=

neral em pfängt mehrere ÜBunben unb Eommt u nter fein geftürgtes

(29)

23 -

?|3ferö gu liegen. S e in treuer iReitfnedjt 2 ra u jd )te fän g t als

„lebenber Scljilb" für ifjn 13 SäbelE)iebe auf. ®in öfterreicf)ifcf)er Óberft rettet ben ©eneral. ©efangenfctjaft ift bas ß o s für g o u q u e unb für bie übrig gebliebenen tapferen tfkeufeen.

©in gleiches ©efd)icf ift aud) bem tapferen f>äuflein befcbieben, bas oerfpätet nom §al)nberge abgerüdt ift. 9tad)bem es nod) ben S o b e r überfd)ritten, roirb es von allen S eiten eingefdjloffen, foba^

aud) l)ier S o b ober ©efangenfdjaft bas ©nbe ift.

©s ift VjIO Ut)r. fjaft 7 S tu n b e n lang tjat fid) ein Eleines Sreufjenljeer in ungünftigem ©elänbe gegen feinblid)e lleberm adjt bis in ben 2 o b geroet)rt. S)er S ieg roar il)in nid)t befd)ieben.

316er ber Stampf bei ßanbesf)ut ift bennod) ein fRubimesblatt in ber ®efd)id)te bes S iebenjährigen tdrieges, unb griebrid) ber ©rofje bat ihn ebrenb begeicbnet als

„ißreubens S berm opplen".

2)ie öfterreidjer entehrten ihren S ieg. S ie brangen plünbernb in bie S ta b t ein, raubten ® ut unb ©elb, günbeten mehrere Käufer an, mifghanbelten niele S ü rg e r unb erfchlugen 12. ©inigen Stauf=

leuten rourbe an ©elb unb ßeinroanb fü r m ehr als 2 0000 S a le r entroenbet. O er ©efamtfchaben betrug über 600000 Oaler.

S od) treue 97ad)barn haIfe^- Sdjmiebeberg, ß>irfd)berg unb S chönau fanbten Slleiber unb ßebensm ittel. O er R önig überroies ber S ta b t 100000 O aler gut Oilgung ber Schulben; er lief; mehrere R aufer auf feine Roften aufbauen unb förberte eifrig ben ßeinem hanbel. Ood) mehrere 3al)rgehnte uergingen, ehe fid) bie S ta b t roieber gang erholt hotte.

(E c itttte r u s tg s je td je n a n b a s © e f c ^ t &ei S a n b e s ^ u t .

1. © e b e n l t a f c l c u t f b e m Ä t r c f j b e r g e : „5preuhens S fie r m o p p t e n . 23.

3u t u 1 7 6 0'1.

2. C B e n t f t e i n a m B u r g b e r g e : „ ö i e r fta rb en a u f biefer fJ-etbmarE btc SUafore 0. 2 B a c t) t) o I ä u n b v . B S o b e r s n o r o u n b n iel e f t t i e g e r ben § e t b e n t o b a m 23. S u n i 1760".

3. C D e n f f t e i n a u f b e m © ö b e l b e r g e : „ ö i e r Eämpfte b a s preufdfcfje

©renabie r-SReg im ent o. SB ob ers noro a m 23. 3>um 1760".

4. S e n E m a t a n b e r S t r a f f e nacf) S c b r o a r g r o a l b a u b e t S l i e b e l s S l u t ) : „Stuf biefer § ö f ) e Eämpfte b a s preujfifctje ffia taitton u. SRofel u n b fta rb en niel e ftr ie g e r ben g e l b e n t o b ben 23. Tfunt 1 7 6 0 “.

5. C D e n E m a l a u f b e m © t ü f j t b e r g e bei 3 o I ) n s b o r f : „Stuf biefer ©ötje fta rb en STtafor n. . f t o f c t j c m b a E i r u n b niel e Ä ri e g e r ben § c t b e n t o b b e n 23.

3 u n i 1 7 6 0 “.

6. © u t e rh al ten e f R i n g f c E j a n g e n a u f b e m B u d j e n b e r g e b e i ß a n b e s = I j u t u n b a u f bem S D H l f f l b e r g e b e i ^ o f j n s b o r f .

7. ® i e f y o u q u e ^ B t r E e groifcEjen B a i) nt)o f ßanbesEjut u n b fReu^enborf.

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11. 2lus ber gfrcnjofeitseit.

(1806— 1815.)

5)te 3 a ()re ^ ei:: S d jn t a Ą u n b $Rot.

3 n ber U nglüdsj'djladit non ?luer(täbt roar bte preufetf^e Slrmee non ben friegsgeübten fe e re n Sffapoleono nerniĄ tet roorben. ila u m nier 2BoĄen fpater rücfte (general 93anbamme m it 23000 9Jtann in Scblefien ein. 3tur ^lofel, Reifee unb bie (graf=

fdjaft ©latj nerteibigten (id) tapfer. 3)05 übrige Scblefien fiel ot)ne ernfte ©egemoelfr in bie ^er $einbe. „ $ a lb lag es gefnebelt am SBoben gu ^üfeen eines überm ütigen S ieg ers unb m ürbe au s feiner Sdflaffljeit graufam aufgerüttelt."

3 m J a n u a r 1807 rü ä te n 400 SBürttemberger, bie gegroungen ben frangöfifeben Ülblern folgten, in unfere S ta b t ein, unb fortan tarnen unb gingen in ftetem SBedjfel grangofen unb frangßfifebe fjilfstru p p en : SBürttemberger, © apern unb Saä)fen. 3 m 3 u li ftieg bie 3 af)l ber „teuren ©äfte" in unferer S ta b t, bie b am als n u r 3000 ©inm obner gäblte, auf 2800 SRann. 5)as m aren fdgmere Sßodjen fü r bie S anbesbuter H ausfrauen, bie burcbfdjnittlid) bie hoppelte 3 a b l uon ©ffern am Sifcbe fi^en batten. SInfprudjsoolle

©üfte, melcbe bie beften S peifen unb bie beften SBobnräume für fiib oerlangten, roaren bingugefommen, fo baf) bie Sßirte m it if)ren Slngebörigen oft bungernb unb frierenb in K am m ern unb S tä lle n baufen m ußten. fRad) ber Q uartieranm eifung mufete feber fram göfif(be S o lb a t früb S uppe, ein Sßeibbrot (Semmel) unb ein © las

„© ranbem ein“ erhalten, m ittag s S uppe, ein © funb Srleifd) getoebt ober gebraten — bas nötige 3agem üfe unb ein ßiter ©ier, abenbs ein genügenbes 9Ibenbbrot. „Sßebe bem © ürger, ber bie erm arteten © orrate nid)t liefern tonnte! Unb m aren bie SOtagen befriebigt, fo m ürben anbere g o rb e ru n g en laut. 3)a m ürben Hemben, S djube, S ud) gu Hofen, Halstücher, Sabafpfeifen oerlangt.

S)es 5)rängens m ar tein ©nbe." S ie banbfcbriftlidje 9lufgeid)nung eines S an b esb u ter © ürgers berichtet: „Sin bie Sßürttem berger m ußten roäbrenb ihres erften Slufentbaltes in ber S ta b t geliefert m erben: über 9000 P o rtio n e n © rot unb ebenfooiel Q u a rt ©ier, 700 Q u a rt © ranntm ein, ferner Sßein, ©ffig, © raupen, ©rbfen, Sinfen, Kaffee, 3 u d er, S aig u. f. m." Sillein oon bem fatbolifebea

© farrer erpreßten bie f^einbe 800 S aler, bie er gum S eil nod) anberm ärts leiben muhte, gair bie ©ferbe hatte bie S ta b t 580 Scheffel Hafer, 120 S e ltn e r Heu unb 160 Scbod S tro h bergu=

geben. 3 m g e b ru a r foeberte ber frangöfifebe © efeblsbaber 12500 S a le r unb fei^s SBodjen fpater aberm als 13000 S a le r ©ranb=

fcbabungsgelber, bie fofort gegablt merben muhten._ S e r ß re is Sanbesbut=© oIfenbain tjatte gu einer © arabe frangöfifdjer S ru p p en 9000 S a le r beigufteuern unb im 3 u n i 60 OĄfen an bie frangöfifebe

©rmee in ber © raffdjaft © lab gu liefern.

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