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Glückauf, Jg. 50, No. 24

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GLÜCKAUF

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 24 13. Juni 1914 5 0 . Jahrg.

Das Durchteufen fester Gebirgsschichten nach dem Yersteinungsverfahren.

V on Geh. B e rg ra t A. S c h w c m a n n , A achen, u n d B e rg w e rk sd ire k to r G. S c h n e i d e r s , F u ld a . In d en letz te n Ja h rz e h n te n h a t sich in den zu r

W asserw ältigung beim S ch a c h ta b te u fen d ienenden V er­

fahren eine völlige W a n d lu n g vollz.ogen. U rsprünglich, u. zw. etw a b is “ vor 50 J a h re n , k a n n te m a n n u r die H eb u n g d er v e rh ä ltn ism ä ß ig kleinen W asserm engen aus den n u r geringen T eufen m it D am p fp u m p en . H a tte m an den S ch ach t glücklich n ied erg eb rach t, so w ar jedoch m eist d a s M auerw erk d e r S ch ach tv erk leid u n g so durchlässig, d aß die S icherheit des B e trie b e s au f die D a u e r in F r a g e , g e s te llt w urde. In dieser H in ­ sicht w ar ein w esentlicher F o r ts c h ritt zu verzeichnen, als m an d azu überging, die S c h a c h tw ä n d e m it g u ß ­ eisernen T ü b b in g s zu sichern, die zu e rst, als sog. eng­

lische T übbings, p ik o tie rt u n d sp ä te r, a ls d e u tsch e T übbings, m it b ea rb e ite te n F lan sch en fläch en u n d B lei­

dich tu n g sfu g en versehen w urden. D er T ü b b in g sau sb au g e n ü g te allen A nforderungen an die S ta n d fe stig k e it u n d S icherheit d e r fertig en Schächte, u n d m an erreich te 'm i t ihm w irklich zuverlässige W asserabschlüsse.

D ie -Verfahren, nach denen die W asser heim A bteufen zu ta g e gehoben w urden, erfuhren in d er Folge insofern eine w esentliche V erbesserung, als man in d en neunziger J a h r e n des vorigen J a h rh u n d e rts die ü b e r T ag e an g etrieb en en schw erfälligen G estän g e ­ p um pen g a n z au fg ab u n d n u r noch u n te rird isc h an g e­

trie b e n e A b teu fp u m p en v erw an d te .

Schon frü h er w ar d e r d e u tsc h e B erg in g en ieu r K i n d heim B au des P a rise r W asserw erkes dazu ü b e rg eg an g en , d ie S ch äch te hei s ta rk e n W asserzuflüssen im to te n W asser a b z u teu fe n , indem er d a s G ebirge d u rch einen S ch ach tfallb o h rer von R iesengew icht u n te r W asser zer­

trü m m e rte u n d d ie G esteinm assen m it dem S chlam m ­ löffel fö rd erte. D ieses V erfahren w u rd e d u rch den belgischen B ergingenieur C h a u d r o n v erv o llk o m m n et, d er einen g u ßeisernen Z y lin d e r von geschlossenen R ingen, die K uvelage, im to te n W asser d u rc h d as Schachtbohrloch a b se n k te, im A nschluß d a ra n den Z w ischenraum zwischen K u v elag e u n d g e b o h rte r S ch ach t­

w and d urch besonders g e s ta lte te Löffel m it B eton a u sfü llte u n d so die W asser en d g ü ltig a h sp e rrte .

E in e n än d ern erfolgreichen W eg schlug in den achtziger J a h re n d er d e u tsc h e B erg in g en ieu r P o e t s c h ein. E r b ra c h te in einem gew issen A b sta n d vom ä u ß ern U m fang d es a b z u teu fe n d en S ch ach tes B o h rlö ch er nieder, ließ d u rch diese L öcher K ä lte trä g e r k reisen u n d b ra c h te die w asserreichen Schichten zum G efrieren. In dem F ro stk ö rp e r w urde d an n von H a n d a b g e te u ft u n d

d u rch E in b a u von l ü b - bings eine d a u e rn d e Siche­

ru n g des S chachtes erzielt.

Sowohl zu dem V er­

fahren von K ind-C hau- dron als auch zum Ge­

frierv erfah ren entschlossen sich die B ergw erksbesitzer n ü r u ngern. D ie Ver­

fahren sind u n te r allen U m stä n d en sehr k o st­

spielig u n d zeitrau b en d u n d können n ic h t den A n­

spruch au f u n b e d in g te Zu­

verlässigkeit m achen, wenn auch n ich t zu verk en n en ist, d aß sie n am en tlich seit Beginn dieses J a h rh u n d e rts w esentlich v e rb essert wor­

den sind.

D ah er ging d as B e­

stre b en im m er w ieder d a ­ hin, das A bteufen von H a n d b eizu b eh alten u n d die W asserh eb eein rich tu n ­ gen vollk o m m en er u n d le istu n g sfäh ig er zu g estal­

ten. D ies g elan g zu n äch st dem B erg w erk sd irek to r T o m s o n , d e r d as W asser von d e r S chachtsohle d u rch Z u b rin g ep u m p en in große H ä n g e b e h ä lter p u m p te und es d a ra u s m it F örder- to n n en zu ta g e hob)

D ie T om sonsche W asser­

zie h v o rric h tu n g tr a t sp ä te r m it den elek trisch en H o c h ­

d r u c k k r e i s e i p u m p e n in W ettb ew erb , die sich im le tz te n J a h r z e h n t d a s Ge­

b ie t, w enigstens bei großen T eufen u n d großen W asser­

m engen, fa st u n u m s tritte n gesichert haben. D ie L e istu n g sfäh ig k eit dieser P um pen (sowie a lle r än d ern

A bb. 1. A u fh än g u n g von P u m p e und S teig leitu n g bei

g ro ß er T eufe.

(2)

A bteufpum pen) ste ig e rt die A llgem eine T iefbohr- und S chachtbau-A . G. in D üsseldorf nach dem V orschlag von S c h n e i d e r s noch ganz erheblich d ad u rch , d aß sie üb er T ag e K om pressoren von hohem D ruck a u fste llt u n d d u rc h eine L u ftle itu n g P re ß lu ft in die S teigleitung strö m en lä ß t. In dieser einfachen W eise w erden der A b teu fp u m p e neue K rä fte , d e r A u ftrieb u n d die A us­

d ehnungsw irkung d er P re ß lu ft, zugeführt, die es er­

m öglichen, die W asser a u s den g rö ß ten T eufen in e in e m S a t z zu ta g e zu heben. D am it d as G ewicht einer so langen, m it W asser g e fü llten Steigleitung n ich t ü berm äßig w äch st, u n d um B rü c h e dfer zu s ta r k b e a n sp ru ch te n S teigleitung zu v erh in d ern , h än g t die g e n a n n te G esellschaft die S teigleitung u n ab h än g ig vom eigentlichen P um pengew icht a u f (s. Abb. 1).

D u rch diese beiden V erfahren ist die A nw endungs­

m öglichkeit des A b teu fen s von H a n d w esentlich ge­

ste ig e rt w orden.

T ro tz aller w eitern V ervollkom m nung d er W asser­

hebeein rich tu n g en w erden a b e r im m er w ieder V erh ält­

nisse e in tre te n , u n te r denen sich die T echnik a u ß e rsta n d e sieht, die W asserm engen zutage zu heben. So b etru g e n z. B. die W asserzuflüsse des S chachtes E lle rs bei N euhof (K reis F u ld a) in einer T eufe von 274 m rd . 25 cbm /m in.

Man ist u n te r solchen U m stä n d en gezw ungen, entw eder nach K ind-C liaudron im to te n

W asser ab zu teu fen oder die W asser w äh ren d d er A b teu f- zeit d u rc h G efrieren u n sc h ä d ­ lich zu m achen oder a b e r die w asserfü h ren d en K lü fte d u rc h E i n p r e s s e n v o n Z e m e n t m it zu Stein e rh ä rte n d e n Massen auszufüllen u n d d as G ebirge au ß e rh a lb d es S ch ach tu m fan g es d a u e rn d w asseru n d u rch lä ssig zu m achen.

Diesem z u le tz t g e n a n n te n V er­

fahren, d as sich e rst se it einigen Ja h re n A n erk en n u n g v ersch afft h a t, g e h ö rt, sow eit es sich um festes G ebirge h a n d e lt, die Zu­

k u n ft. D ie V erstein u n g von S chw im m sandschichten ist d a ­ gegen nicht m öglich, d a der Schw im m sand wie ein F ilter

w irk t. D as W asser d er Z em ent- Abb. 2. m ilch d rin g t bei Ü b erd ru ck in Senkrechter Schnitt, d as G ebirge ein, die m echanisch

beigem engten Z em en tte ilc h en w erden jedoch zu rü c k g e h a lten , u n d eine V erfestigung d er losen M assen ist d ah er ausgeschlossen, w enn es nicht gelingt, eine A us­

füllung v e rk itte n d e r Massen aus L ösungen herbeizuführen.

F ü r d as D u rch teu fe n größerer Schw im m sandm assen wird das V erfahren von S c h n e i d e r s in

Z u k u n ft w ichtig w erden, das A no rd n u n g d e r B ohr- eine V ereinigung d er A b te u f- löcher.

v erfah ren von G u i b a l u n d H o n i g m a n n d a rs te llt, u n d von dessen p ra k tisc h e r A usprobung in einer be- sondern A b h a n d lu n g die R ede sein soll.

D as Z em entier- oder V erstein u n g sv erfah ren w urde zu erst als sog. s y s t e m a t i s c h e s V e r s t e i n e n vor einem J a h rz e h n t von dem französischen B ergingenieur P o r t i e r in N o rd fran k reich angew endet. Bei seiner A us­

fü h ru n g w urde ähnlich w ie beim G efrierverfahren ein K ra n z von B ohrlöchern bis zu den w assertrag en d en G ebirgsschichten g estoßen u n d in die B o h r­

löcher Z em entm ilch eingepreßt. A uf diese W eise so llte d as ganze G ebirge ru n d u m den Schacht h eru m v e r­

festigt u n d w asserundurchlässig gem acht w erden. In größerer Tiefe u n d bei unregelm äßigem V erlau f d e r

■Sfopftuchse

A bb. i. E in z e m e n tie rte s S ta n d ro h r m it A b sp err- und S ic h e rh e itsv e n til.

W asserklüfte v e rsa g t jedoch das V erfahren, weil die W asserspalten n ic h t m it genügender S icherheit au f­

geschlossen w erden können. M an ist d a h e r n eu erd in g s zu dem sog. m e t h o d i s c h e n V e r s t e i n u n g s v e r ­ f a h r e n übergegangen, d as sich in allen , auch in b e ­ sonders schwierigen F ä llen b ew äh rt, w enn es m it der nötigen S ach k en n tn is d u rc h g e fü h rt w ird. Von d er zu n äch st tro ck n e n oder d u rch einen Z e m e n tk lo tz k ü n s t­

lich ab g ed ich teten S chachtsohle oder von d e r S ch ach t­

w andung au s w erden schräg n ach außen B ohrlöcher gesto ß en , die die w asserführenden S p a lte n anschneiden, u n d d urch die Z em entm ilch in die K lü fte hinein­

g epreßt w ird; d er eingepreßte Z em ent e rh ä rte t in den A bb. 3. G ru n d riß .

A bb. 2 u n d 3.

(3)

13. J un i 1914 G l ü c k a u f 951

S p a lte n u n d v e rsp e rrt nach dem A bbinden den W as­

sern den A u s tritt zu r Schachtsohle. D ie A bb. 2 u n d 3 zeigen die A n o rd n u n g d e r B ohrlöcher in dem schon erw ä h n ten S chacht E llers.

Z ur H e rste llu n g der B ohrlöcher b o h r t m an z u n ä ch st 2 — 3 m tie fe V or­

b o h rlö ch er von etw a 90 m m 1. W . D iese w erden m it flüssigem Z em en t a u s­

gegossen u n d d a ra u f sog. S t a n d r o h r e eingesetzt, die auß en R eibungsriefen b e­

sitzen , u m besser im Z em ent zu h afte n (s. A bb. 4). S obald "der Z em en t e rh ä r­

t e t ist, d. h. 3 - 4 T ag e n ach dem E in ­ bringen d er R ohre, m üssen diese auf etw a d as l% f a c h e des D ru ck es g ep rü ft w erden, dem sie beim s p ä te m A nbohren d er W assersp alten au sg esetzt sein w er­

d en, also z. B. bei 300 m T eufe auf 45 a t. Z eigt sich bei d e r D ru ck p ro b e, d a ß d er Z w ischenraum zw ischen S ta n d ­ ro h r u n d B ohrlochw and v o llstä n d ig d ich t ist, so k a n n m an an d a s D u rch ­ b ohren der S ta n d ro h re u n d das W e ite r­

b ohren bis zu r vorgesehenen T eufe

, ° A b d ic h tu n g des

g e h e n . S ta n d ro h re s

D as E in b rin g en d er S ta n d ro h re er- m it Gummi- u.

folgt neu erd in g s in d er in A bb. 5 d a r- Eisenringen, g e ste llte n W eise.»D as eigentliche S ta n d ­

ro h r a tr ä g t oben u n d u n te n fe ste B u n d e b u n d c.

O berhalb u n d u n te rh a lb dieser B u n d e ist das S ta n d ro h r m it G ew inde versehen. An dem u n te r n E n d e ist eine R o h rm u tte r d 'a u fg e se tz t, deren u n te re Z acken e sich in die B ohrlochsohle Eindrücken. D u rch E in sch ra u b en des R o h res a in die M u tte r d w erden zwischen dem B u n d b u n d d e r M u tte r d vorgesehene Gum m i- u n d E isen rin g e zu sam m en g ed rü ck t, so daß sich die weichen G um m iringe fest zwischen B o h rlo ch ­ w and u n d S ta n d ro h r einpressen. Am obern E n d e des S tan d ro h res a sind ebenfalls G um m i- u n d E isenringe a n g e o rd n et, die, nachdem u n te n die A b d ich tu n g erfolgt ist, d u rch die Ü b e rw u rfm u tte r / zu sam m en g ep reß t w erden u n d oben eine w eitere A b d ich tu n g zwischen S ta n d ro h r u n d B o h rlo ch w an d herb eifü h ren . D iese E in ­ ric h tu n g h a t den großen V orzug, d a ß die V orbohrlöcher n ic h t so tie f zu sein b rau c h en , eine N a c h d ich tu n g m öglich is t u n d die Z eit fü r d as E r h ä rte n des Z em en ts g esp art w ird. A ußerdem können die S ta n d ro h re alsb a ld nach dem E in p ressen des Z em en tb reies w iedergew onnen w erden u n d stö re n d a n n d ie K ü b elfö rd eru n g n ic h t m ehr. D ie R o h re sin d u n v e rä n d e rt w ieder b ra u c h b a r, w ährend sie sonst jed esm al d u rc h d ie S ch ieß arb eit verbogen oder v e rb e u lt w erden u n d d a h e r n a c h g e ric h tet w erden m üssen. D ie A nw en d u n g d e r n eu en S ta n d ro h re b e ­ d e u te t d a h e r einen großen F o rts c h ritt u n d eine er­

hebliche A bk ü rzu n g des V erfahrens.

A uf d en S pülkopf des S ta n d ro h re s w ird als A bsperr­

v e n til ein H a h n m it einem lich ten D u rch m esser von 45 m m g e se tz t (s. A bb. 4 ); die A llgem eine T iefbohr- u n d S ch achtbau-A . G. sie h t au ß erd em noch einen se lb s ttä tig e n V erschluß des A u sflu ß ro h res fü r die S p ü ­ lu n g vor, d e r sich schließt, w enn d e r ausfließende

W asserstro m zu s ta rk w ird, u n d ein V ersaufen des S chachtes v e rh in d e rt. Bei d e r gew öhnlichen S p ü lu n g ist d e r S tro m a u s tritt u n g e h in d e rt; gew innt d e r S trom a b e r an S tärk e, so h e b t er d en als G locke ausge­

b ild eten V entilkegel u n d v ersch ließ t d a m it s e lb s ttä tig den A u s tritt. G egebenenfalls k a n n d as V en til auch d u rc h einen D ru ck au f d as z u r E in ste llu n g v ersch ieb ­ b a re G ew icht geschlossen w erden. D en W a sse ra u stritt zwischen B o h rg estän g e u n d S ta n d ro h r v e rh in d e rt ein e o b erh a lb des H a h n e s an g eo rd n ete Stopfbüchse.

Sobald die w asserfü h ren d e K lu ft an g e b o h rt oder d u rc h b o h rt ist, w ird das B o h rg e stän g e gezogen u n d d e r H a h n geschlossen.

D ie B o h r l ö c h e r w erden zw eckm äßig n ich t tiefer als 1 8 - 2 0 m gestoßen, d a es bei g rö ß erer Tiefe d u rc h a u s n ich t ausgeschlossen ist, d aß sie m eh rere W asserh o rizo n te d u rc h te u fe n u n d d er eing ep reß te Z em en t sich s p ä te r den W eg su ch t, d e r ihm am b eq u em sten ist. D ann w erden die w eitesten K lü fte v ielleich t geschlossen, die feinem ab e r n ic h t m it Z em en t au sg efü llt. Im b e ste n F a lle ist d a b e i n u r ein T eilerfolg zu erw a rte n . A u ß er­

dem liegt bei großen B ohrlochtiefen die G efahr vor, d aß bei d e r U n sich erh eit in d e r F ü h ru n g d e r B o h r­

löcher n ic h t alle W assersp alten aufgeschlossen w erden.

D ie D u r c h b o h r u n g s ä m t l i c h e r W a s s e r b r i n g e r i s t j e d o c h d i e G r u n d b e d i n g u n g f ü r d a s G e ­ l i n g e n d e r A r b e i t .

Beim B o h ren em pfiehlt sich nach d en v o rlie g e n d e n E rfa h ru n g e n die A nw endung von L u ftb o h rh ä m m e rn m it W asserspülung, w enigstens solange m an die T iefe d e r L öcher a u f 20 m b e sc h rä n k t. D ie L u fth ä m m e r bohren die L öcher bis zu d ie se rT ie fe o hne Schw ierigkeit, billig u n d in seh r k u rz e r Z eit ab. In E lle rs w urden 10 B o h rlö ch er von 18 m T iefe in 7 S chichten von je

6 s t D au er m it 2 B o h rh äm m e rn fertig g e ste llt. D as b e d e u te t in dem festen , grobkörnigen S andsteingebirge eine g u te L eistu n g , b esonders d a d as A usw echseln u n d häufige Schärfen d er 12 —18 m langen M eißel schw ierig u n d z eitrau b en d ist. W erden die B o h rlö ch er n ich t so tie f geschlagen, so ist die L eistu n g noch erheblich größer. D ie B o h rer kö n n en n ic h t aus einzelnen S tü ck en zusam m en g esetzt w erden, weil die V erb in d u n g n ich t h a lte n w ürde. E bensow enig em pfiehlt es sich, die B ohrer in w arm em Z u sta n d m eh rfach zu sam m en ­ gebogen zu beziehen u n d n a c h h e r aufzubiegen u n d g erade zu rich ten . B esser ist d er B ezug in lan g lad en d en Spezialw agen, w ie sie fü r L angholz ü b lic h sind. Am einfachsten a b e r ist es, die langen B ohrer a u f d er S ch ach tan lag e a u s einzelnen S tücken zu sam m en zu ­ schweißen. D as is t zw ar eine besondere K u n s t u n d e rfo rd e rt einige G eschicklichkeit u n d Ü bung d er Schm iede, lä ß t sich a b e r doch w ohl in je d e r Zechen­

schm iede zuverlässig ausführen. D as E in lassen d er langen B o h re r in d en S chacht pflegt se lb stv e rstä n d ­ lich au ch m it Schw ierigkeiten v erb u n d e n zu sein, wes­

h alb besondere E in ric h tu n g e n hierzu vorzusehen sind.

D ie B o h rlö ch er w urden in E lle rs n ic h t senkrecht, sondern nach außen geneigt u n d etw as ta n g e n tia l g eric h te t (s. die A bb. 2 u n d 3) an g esetzt, so d aß sie bei etw a 1 6 —18 m T eufe u n g e fä h r 2 - 2 , 5 m a u ß erh alb d e r Schachtscheibe end ig ten . Bei dieser A n o rdnung A bb. 5.

(4)

d e r B ohrlöcher, d ie au ch bei d en Z e m en tieru n g sarb eiten der Zeche V ictoria bei L ünen z u r A nw endung k am , h a t m an eher die G ew ähr, d aß sä m tlich e K lü fte getroffen w erden. A llerdings k o m m t es w esentlich au f d en Ver­

la u f d e r W a sserk lü fte im einzelnen F a ll an.

D ie A nzahl d e r B ohrlöcher ist je n a ch dem D u rc h ­ m esser des Schachtes verschieden zu bem essen. B ei etw a 5 m lich tem S ch ach td u rch m esser em pfiehlt es sich, n ich t w eniger als 10 u n d n ich t m e h r als 20 an setzen . Jedoch sollte es au f einige B ohrlöcher m e h r oder w eniger bei der Schnelligkeit, m it d e r sie bei d e r V erw endung von L u fth äm m ern h e rg e ste llt w erden, n ic h t afikom m en.

T ro tz alle r V orsicht ist es m öglich, d a ß die B ohrlöcher d ie eine oder an d ere W assersp alte n ich t aufschließen, wie dies z. B. im S chachte E lle rs bei 334 m T eu fe der F a ll war. U n g efäh r 2 m tief im w estlichen S to ß befand sich eine n ich t au sz e m e n tie rte S p a lte von n u r 7 m m M ächtigkeit. D as K lu ftw a sse r d rü c k te einen m it au s­

zem en tierten S p alten d u rc h se tz te n G esteinblock von a n n ä h e rn d 2 m D icke, 1,5 m H öhe u n d 2 m B re ite au s d er S ch ach tw an d u n g h e rau s u n d z e rstö rte d a n n m it d onnerähnlichem K rach en die tre n n e n d e G ebirgsw and.

D ie W asser b rach en m it solcher G ew alt herv o r, daß d e r Z ufluß, d er anfangs 2 cb m /m in b e tru g , tro tz der geringen G röße d er A u strittö ffn u n g se h r sch n ell au f das D o p p e lte stieg.

In solchen F ällen , in denen plötzlich h ereinbrechende W asser d en Schacht u n v e rm u te t zum E rsau fe n bringen, ist m an gezw ungen, au f die S chachtsohle z u n äch st einen w asserundurchlässigen B e to n k lo tz einzubringen.

N achdem dieser B e t o n p f r o p f e n e r h ä rte t ist, ist m an in d e r Lage, u n te r seinem S ch u tz u n d in ihm die S ta n d ­ ro h re zu setzen u n d d as G ebirge zu v erstein en .

V orau ssetzu n g fü r d as E in b rin g en eines B e to n ­ klo tzes a u f die Schachtsohle ist, d aß d e r Schacht v o ll­

stä n d ig u n te r W asser s te h t u n d d e r W asserspiegel im S chacht sich m it dem a u ß erh a lb des S ch ach tes a u s­

geglichen h a t. M an m u ß also m it dem E in b rin g en des Z em en ts w a rten o d er so lange W asser in den S chacht einlassen, bis kein n a tü rlic h e r Z ufluß m eh r s ta ttfin d e t. In m anchen F ä lle n s te h t au ch d e r W asser­

spiegel im S ch ach t m it dem W asserspiegel au ß erh alb des S ch ach tes in g a r keinem Z u sam m enhang, so d aß d as W asser e n tw ed er a n d er R ase n h än g eb an k a u s dem S chacht a u sflie ß t od er ab e r sich im S chacht w esentlich tiefer s te llt, als es d er n a tü rlic h e W a sserstan d e rw arten lä ß t. Im e rste n F a ll w ird m an n u r d a n n a u f einen zu ­ verlässigen B e to n k lo tz rechnen kön n en , w enn m an den S chacht a n d e r R asen h än g eb an k w asserdicht v ersch ließ t u n d den W asserspiegel, w enn möglich, d urch ein im V er­

schlußdeckel an g e b ra c h tes offenes R o h r k ü n stlich au s­

gleicht. Ist indessen d e r A u s tritt d e r W asser zu heftig, so b leib t nich ts an d ere s übrig, als a n dem V erschlußdeckel eine A u sflu ß leitu n g an zubringen, die d urch ein V entil geschlossen w erden k an n . Beim E inbringen des B e to n ­ pfropfens ist d a n n d a s V entil so s ta rk zu drosseln, d aß h ö ch sten s soviel oder besser noch w eniger W asser d u rch d as V entil a u s tre te n k a n n , a ls Z em e n t oder B eto n auf die S ch ach tso h le g eb rac h t wird. M it B een d ig u n g des Z em entierens ist das V entil n a tü rlic h gan z zu schließen.

D er a n d e re F a ll, in dem d e r W asserspiegel im Schacht tie fer als a u ß e rh a lb liegt, ist ohne B ed eu tu n g . B e­

m ü h u n g en , d e n _ tie fe r liegenden W asserspiegel bis zu dem au ß e rh a lb liegenden, n a tü rlic h e n W a sserstan d k ü n stlic h a u fz u sa tte ln , sin d zwecklos. M an k a n n ru h ig d aran g eh en , den B eto n einzubringen, w enn fe stg e ste llt ist, d a ß d e r W asserspiegel im S chacht keine B ew egungen m ehr erk en n en lä ß t.

D as V erfahren, d en Z em entpfropfen d u rc h se lb s t­

tä tig beim A ufsetzen au f die S chachtsohle sich öffnende oder d u rc h ein Zugseil k ü n stlich gelö ste B e t o n l ö f f e l einzubringen, ist v e ra lte t. D ie B etonlöffel m üssen bei diesem V erfahren so g e s te llt w erden, d a ß sie sich leicht öffnen; die F o lg e d av o n ist, d aß sie sich vielfach zu leicht öffnen u n d b ere its u n terw eg s ih ren I n h a lt a u s ­ gieß en ; öffnen sie sich a b e r zu schw er, so geben sie m eist ihren In h a lt ü b e rh a u p t n ich t ab. A u ßerdem w ird d e r E rfo lg d a d u rc h seh r in F ra g e g e ste llt, d a ß jedesm al, w enn d e r B etonlöffel z u r Sohle g elan g t, d er b ereits im A bbinden begriffene Z em ent au fgew ühlt u n d am E r ­ h ä rte n v e rh in d e rt wird.

Im G egensatz zu diesem v e ra lte te n V orgehen er­

folgt d as E in b rin g en von Z em ent d u rch R o h r l e i t u n g e n , wie es d as B eispiel a u f Schacht E lle rs zeigt, ä u ß e rst schnell, u n d w enn die n ö tig e V orsicht b e o b a c h te t w ird u n d K la rh e it ü b e r die m ech an isch en u n d chem ischen V orgänge beim E in lassen u n d A bbinden des Z em en ts h e rrsc h t, m it v o llstä n d ig e r S icherheit. In dieser H in ­ sicht b esteh en wohl infolge d er Ju g e n d des V erfahrens, u n te r d en F a c h le u te n häufig u n z u treffen d e V orstellungen.

D ie m eisten M ißerfolge beim Z em en tieren u n te r W asser sind d a ra u f zu rü ck zu fü h ren , d aß d e r Z em ent w äh ren d oder nach dem E inbringen m it zu v iel W asser in B e rü h ru n g gekom m en u n d versoffen ist. D er Z em ent b ild e t d a n n nach dem A bbinden keine feste, g estein ­ äh n lich e Masse, sondern einen d ich t ab g elag erten Z em entschlam m , eine sog. Z em entseife, ohne je d e W id er­

stan d sfäh ig k eit, die sich u n te r W asserd ru ck sofort a u s­

sp ü lt. B eim Z em entieren h a t m an d a h e r alle A ufm erk­

sam keit d a ra u f zu ric h te n , d aß d e r Z em en t n ich t m it W asserm assen in B e rü h ru n g k o m m t, die ihn d e r G efahr des V ersaufens aussetzen. D iese goldene R egel m u ß bei allen Z e m e n tie rarb eiten u n te r W asser in e rs te r Linie b e a c h te t w erden.

Schon beim A n rü h ren w ird d e r Z em en t infolge zu großen W asserzusatzes leicht zu dünnflüssig, u n d w enn er sich d a n n beim E in strö m e n in die S p a lte n oder beim A u sströ m en a u f d e r S chachtsohle m it d en d o rt b efin d ­ lichen W assern noch inniger m ischt, ist ein M ißerfolg sicher.

Beim E in b rin g en eines B e to n k lo tz e s d a rf d e r Z em en t e rst d ich t o b erhalb d e r S chachtsohle a u s d e r Z em en tier­

leitu n g a u s tre te n , w obei d a ra u f zu a c h te n is t, d aß die A u strittö ffn u n g im m er w esentlich tiefer als d ie O berfläche des einm al eing eb rach ten Z em en tb reies liegt. Z e m e n t m u ß u n t e r Z e m e n t a u s f l i e ß e n , so d aß er, abgesehen von d e r o b e rste n Schicht, bei d en Z e m e n tierarb eiten m it dem to te n W asser g a r n ich t in B e rü h ru n g k o m m t.

B efindet sich die A u strittö ffn u n g d e r Z em en tier­

le itu n g m eh rere M eter o b erhalb d er Schachtsohle, so

(5)

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%

%

t r i t t d er Z e m e n t nach dem A usström en in innige B e­

rü h ru n g m it dem to te n W asser u n d b leib t d arin län g ere Z eit in d er Schw ebe, ehe er zu r Sohle g e la n g t;

w enn d an n das einzelne Z em en tteilch en die Sohle er­

reicht, ist es b ereits versoffen.

D as freie A u stre te n des Z em ents h a t ab e r noch w eitere Folgen, die den M ißerfolg um so sicherer herbeiführen.

D er spezifisch schw ere Z em en tb rei im Z em en tierro h r folgt dem b e k a n n te n p h y ­ sikalischen G esetz, nach dem sich die O berflächen kom m unizierender F lüssig­

k eiten im u m g ek eh rten V erh ältn is zu ihren spezifischen G ew ichten einstellen.

A us einer von to te n W assern u m ­ gebenen, m it Z em entbrei ' gefüllten S ch ach tro h rleitu n g , die sich selb st überlassen u n d in die von oben kein Z em ent n ach g efü llt w ird, s trö m t der Z em entbrei bei frei erm öglichtem Aus­

fluß so lange aus, bis die L eitu n g au f etw as m eh r als die H ä lfte e n tle e rt ist, u n d v e rh a rrt d a n n in R uhe. Dieses A usström en des Z em ents a u s d er R o h r­

leitu n g erfolgt fast im freien F all, also m it g roßer G eschw indigkeit, sicherlich aber schneller, a ls eine Z u fu h r neuer Z em entm assen a n der E in trittö ffn u n g des Z em entrohres m öglich ist. Infolge­

dessen bewegen sich die Z em entm assen im R o h r m it g rö ß e r G eschw indigkeit a b w ä rts, w enn d as R o h r g efü llt ist, oder a b e r d e r Z em en t v e rh a r rt in R u h e, wenn die erforderliche Z u fu h r neuen Z em en ts sto ck t. Sowohl die große Fallgeschw indigkeit des Z e m e n ts im R ohr als au ch die R u h e sind sein V erderb.

W en n sich die flüssige Z em en tsäu le im R o h r im R u h e z u sta n d b efin d et, werden

die einzelnen T eilchen jed e sich b ie te n d e ^ e rh a rre n des G elegenheit ergreifen, um sich, n a m e n t- 'i ^ t u n g 'b c i' 1

lieh an d en R o h rv e rb in d u n g sstellen , u n te rb ro c h e n e r . festzu setzen . Bei d e r n ä c h ste n U n te r- Z u fu h r,

b re ch u n g im A u sflu ß lag ern sich

n eu e Teilchen a u f d ie b ere its ab g e se tzten auf, u n d so wird die ein g eleitete V erengung in je d e r R uh ep au se, die die Z em en tsäu le e rfä h rt, w achsen, bis die R o h r­

le itu n g v o llstä n d ig v e rs to p ft u n d d a m it das Ausfließen von Z em ent ü b e rh a u p t unm öglich gew orden ist.

Solange die R o h rle itu n g n ich t v o llstä n d ig v e rsto p ft ist, w ird d e r Z em en t in d e r u n te rn H ä lfte d e r R o h r­

leitu n g in R u h e v e rh a rre n (s. A bb. 6), bis von oben h e r neu z u g e fü h rte Z em entm assen so s ta r k a u f die ru h e n d e flüssige Z em en tsäu le d rü ck en , d a ß d e r R eibungsw ider­

s ta n d des Z em ents in d er R u h e von dem G ewicht des neu eingefüllten Z em en tb reies ü b erw u n d en w ird u n d n u n m e h r die ganze Z em entm asse im R o h r a b w ä rts fä llt.

D a die G eschw indigkeit d e r fa lle n d e n ' M assen g rö ß er ist als die d e r Z ufuhr, e n ts te h t im o bern T eil d e r R ohr­

leitung ein lu ftv e rd ü n n te r R au m , so d a ß in die R o h r­

A bb. 6.

leitu n g L u ftb la se n m it hineingezogen w erden. D iese L u ftb lasen w erden u n te r U m stän d en in d en sich a b ­ lag ern d en Z em en t gelangen u n d , am E n tw eich en v e r­

h in d e rt, d en Pfropfen durchlässig m ach en ; ist ab e r ihr A u ftrieb g rößer als die a b w ä rts g e ric h te te lebendige K ra ft, so d rän g en sie nach oben u n d b rin g en die Z e m en tsäu le im R o h r um so schneller w ieder zu r R uhe.

So w iderspruchsvoll es klingen m ag, ein V erstopfen d e r Z em e n tie rle itu n g ist d e sto eher zu e rw a rte n , je u n g e h in d e rte r d e r Z em en tb rei aus d e r L e itu n g a u s ­ fließen k a n n .

A bgesehen von d e r E rze u g u n g eines lu ftv e rd ü n n te n R au m es im A ugenblick d e r p lötzlichen großen F a ll­

geschw indigkeit, w ird die lebendige K ra ft d er a u s­

strö m e n d e n Z em entm ilch au ch n ach teilig au f d ie b ereits ab g e la g e rten Z em en tm assen einw irken. Beim freien F a ll im W asser g elan g t d e r Z em en tb rei au f d en b e re its ein­

g eb ra c h te n Z em en t, s tö r t dessen A bbinden u n d w irb elt ihn nochm als hoch, b ew irk t also w iederum eine innige V erm engung des v o rh e r ein gebrachten Z em en ts m it dem Schachtw asser.

W enn dagegen d e r Z em en t im m er u n te r Z em en t a u s tr itt, die u n te re Ö ffnung d er Z e m e n tie rle itu n g also im m er 3 — 5 m u n te r d e r O berfläche des b ere its ein­

g eb rach ten B reies oder, zu B eginn des E in b rin g en s, d ich t (im S chacht E lle rs 15 - 20 cm) ü b e r d e r S c h ach t­

sohle liegt, so fließ t d e r Z em ent a u f d e r S chachtsohle ganz gleichm äßig aus. D enn in diesem F a ll ist es leicht, u n te n so v iel Z em en t a u sströ m en zu lassen, w ie oben zu g efü h rt w ird, so d a ß sich d e r Z em en tb rei in einem u n u n t e r b r o c h e n e n F a d e n m it gleich m äß ig er m itt­

lerer G eschw indigkeit stä n d ig z u r S chachtsohle bew egt.

E in n a tü rlic h e s V erstopfen ist bei einem d e ra rtig e n vor­

sch riftsm äß ig en E in b rin g en des Z em en ts b ish er nicht b e o b ach tet w orden u n d im m er ein E rfo lg zu v e r­

zeichnen gevyesen.

T ro tzd e m ist n a tü rlic h ein V erstopfen d e r Z em en tier­

leitu n g n ich t ausgeschlossen, n am en tlich d a n n , w enn d e r Z em en t n ich t o rd en tlich d u rc h g e rü h rt eingebracht w ird oder au s U n a c h tsa m k e it Z em en tsack v ersch lü sse (D raht, B indfaden) od er sonstige F re m d k ö rp e r hin ein ­ g eraten . Um eine K lu m p en b ild u n g zu v erm eiden, w urde d e r B rei beim A bteufen des S chachtes E lle rs m it M ö rtel­

m aschinen a n g e rü h rt. Am b e ste n eignen sich hierzu M aschinen m it- u m lau fen d en , m it Z e rteilu n g sstäb ch en au sg e rü ste te n W alzen, w ährend M örtelm aschinen m it S chaufeln oder Schnecken unzw eckm äßig sind. N ach dem A n rü h ren d u rc h lä u ft d e r Z em en t eine P fan n e, in d er er v o n H a n d nachgem ischt u n d n a c h g e rü h rt w ird, sowie ein oder zwei Siebe u n d g e la n g t d a n n erst in die R o h rleitu n g . D ie Z em en tsäck e w erden au ß e rh a lb d es M ischraum es geöffnet u n d die einzelnen Sack­

v erschlüsse sorgfältig g ezählt u n d aufgehoben.

S o llte tro tz d e m ein V erstopfen e in tre te n , so ist m an gezw ungen, d as Z em en tierro h r z u r R einigung hochzu­

ziehen. M an h e b t d as R o h r am b e ste n etw a 1 5 - 2 0 m ü b e r die O berfläche des eing eb rach ten Z em en ts, sp ü lt d ie L e itu n g k rä ftig m it klarem W asser d urch u n d lä ß t sie d a n n sofort w ieder bis z u r a lte n T eufe h in u n te r, also w iederum m öglichst tie f u n te r die O berfläche des Z em en t­

breies. F ü r alle F ä lle ist es zw eckm äßig, eine zw eite

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Z em en tierle itu n g z u r A us­

hilfe im Schacht b e trieb s­

fe rtig b e re itz u h a lte n , die m it ih rer A u strittö ffn u n g im m er e tw a 1 m höher steh en so llte a ls die H a u p t­

leitung.

D ie besch rieb en e E in ­ ric h tu n g erm öglicht es im G egensatz zu den frü h e m V erfahren, gew altige Z e­

m e n tm assen zu r S ch ach t­

sohle zu bringen. Auf E lle rs sin d z. B. m it zwei M örtelm aschinen d urch eine R o h rleitu n g m it einem lichten D urchm esser von 6 0 m m in 20 s t rd. 300 cbm , also u n g e fä h r 9000 Sack Z em en t eingebracht wor­

den. D ie M enge k a n n noch größer sein, wenn eine d r itte M örtelm aschine zu r V erfügung s te h t, u n d w enn sich v o r allen D ingen

d ie Z em en tzu fu h r noch steig ern lä ß t. Von d er S chnelligkeit d e r Z em e n tz u fu h r ist die Z eitd a u e r d e r ganzen A rbeit ausschließlich abhängig, u n d dem schnellen H eran sch affen d e r b e n ö tig te n Z em entm assen ist d a h e r die g rö ß te A u fm erk sam k eit zu w idm en. M it

A bb. 7.

F alsch es A b b in d en des B e to n k lo tzes infolge zu lan g sam en E in b rin g en s.

A bb. 10. L an g sam c in g e b ra c h te r B e to n k lo tz bei n ic h t vergossenen U n te rh ä n g e tü b b in g s .

R ü ck sich t au f d ie G renze, bei d e r die Z u fu h r sto ck t, w ä h lt m an den lich ten D urchm esser d er Z em en tierleitu n g n ic h t zu groß, jed en falls n ich t g rö ß er als 1 0 0 m m .

A bb. A bb. 9.

" S c h n e ll eingebrachtc-r B e to n k lo tz n ac h dem

A bb in d en .

^Schnell c in g eb rac h ter -j*Bctonklotz w ährend tl, " des',-A b b in d e n s.;

; - » -rV ,7

— ¿i-

Von B e d e u tu n g js t die S c h n e l l i g k e i t d e s Z e m e n t ­ e i n b r i n g e n s ferner au s folgenden G ründen. W ird der Z em ent zu langsam eingeführt, so fä n g t er an ab zu ­ binden u n d zu e rh ä rte n , b evor die Z em entm assen so hoch eingebracht sind (s. A bb. 7), daß sie a lle etw a b lo ß ­ g elegten H o h lräu m e füllen. B ei zu langsam em E in ­ b rin g en wird die E rs ta rr u n g d e r Z em en tm assen schon bis zu r H öhe a v o rg esch ritte n sein, w enn n e u e r Z em ent in die R o h rleitu n g aufgegeben wird. B is zu derselben H öhe a w ird d e r Z em en t auch in d e r S p a lte b em por­

steigen u n d e rsta rre n , also d en Z ugang zu d e r S p alte versperren. D ie w eiter ein g eb rach ten B eto n m assen sind d a n n für d as S p a lte n sy te m ganz o hne B ed eu tu n g , d a sie g a r n ich t in d e r L age sind, in d e r S p a lte au fzu ­ steigen u n d das W asser abzuschließen. Abb. 8 zeigt einen schnell ein gebrachten Z em en tk lo tz w äh ren d des B etonierens, Abb. 9 nach dem A bbinden.

D er B e to n k lo tz .allein h a t für das A uszem entieren d e r S p a lte n schon eine große B e d eu tu n g . W enn die S p a lte n von v o rn h erein offen liegen, was bei einem W asserdurchbruch im m er • z u trifft, is t u n te r U m ­ stä n d e n m it dem rich tig eing eb rach ten Z em en tk lo tz schon d ad u rc h ein w esentlicher Teilerfolg v erbunden, d aß d er Z em en t in die offen ste h e n d e n S p a lte n u n te r seinem eigenen D ru ck h in ein fließ t u n d sie v e rste in t.

W enn ferner bei einem W asserd u rch b ru ch die S c h ach t­

sohle verlassen w erden m uß, b evor die le tz te n U n ter- hän g etü b b in g s m it Z em ent h in terg o ssen sind, so k a n n m an schon beim E in b rin g en des B etonklotzes- diesem M angel abhelfen, indem m an den Z e m en t fü r den B etonpfropfen m it d e r erforderlichen S chnelligkeit zur Schachtsohle b rin g t, so d aß er h in te r den T ü b b in g s in noch flüssigem Z u s ta n d hochsteigen k an n . G eschieht dies nicht, w erden d ie T ü b b in g s also n u r im In n e rn des S chachtes in B eto n m assen ein g e b e tte t, so bleibt zwischen T ü b b in g srü ck w an d u n d G ebirgsw and ein H o h l­

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ra u m (s. A bb. 10). D ie T ü b b in g s h a b en d a n n kein W iderlager u n d ste h e n in G efahr, bei d e r V olum enver­

m eh ru n g , die d er Z em ent beim A bbinden u n d d e r d a m it v e rb u n d e n e n W ärm eentw icklung e rfä h rt, au s­

ein an d erg esp ren g t u n d z e rstö rt zu w erden.

A uch d an n , w enn d er u n te r s te Teil des S chachtes in vorläufigem A usbau s te h t, ist es von B e d eu tu n g , den Z em ent so sch n ell einzubringen, d aß d er z u e rst eingefüllte Z em en t n ic h t vorzeitig zu e rsta rre n an fän g t.

D as Gew icht d e r sp ä te r ein g eb rach ten Z em entm assen bleibt so n st ohne E in flu ß au f d en u n te r n T eil des B reies, so daß dieser n ich t h in te r d en vorläufigen A usbau g ed rü ck t w erden k a n n .

D ie H ö h e des einzubringenden Z em en tp fro p fen s ric h te t sich n ach d e r jew eiligen T eu fe u n d dem D u rc h ­ m esser des S chachtes. Bei 300 m T eu fe u n d 5 m S c h a c h t­

d u rch m esser ist nach d en beim Schacht E lle rs ge­

m ach ten E rfa h ru n g e n ein sachgem äß e in g eb rach ter B e to n k lo tz von 7 - 8 m H öhe v o llstä n d ig genügend, w äh ren d m an frü h e r 1 0 —15 m für n ö tig e ra c h te te.

Bei g ro ß em T eu fen w ird m an m ehr, in g erin g em T eufen w eniger nehm en. E in 1 m s ta rk e r, zuverlässig ein­

g e b ra c h te r B eto n p fro p fen ist w irksam er als ein u n z u v e r­

lässiger von 20 m H öhe.

D ie A nsich ten ü b e r die Z eit, die d e r Z em en t zum E r h ä r t e n n ö tig h a t, schw anken. N ach d e r einen A nsicht ist eine Z eit von 6 - 8, ja 10 W ochen zum v o llstän d ig en A bbinden erforderlich, an d e re glau b en , au f die b e­

k a n n te n 28 T age h e ru n te rg e h en zu können.

N ach d en E rfa h ru n g e n d e r V erfasser g e n ü g t eine E rh ä rtu n g s d a u e r v o n 10 - 14 T ag en v o llstä n d ig , wenn d e r Z em en t in d e r g esch ild e rten W eise eing eb rach t w ird, u m au s dem Z em en tb rei eine s te in h a rte "Masse e n tste h e n zu lassen, die den A nforderungen an die F e stig k e it des B e to n k lo tzes g e nügt. E s k o m m t ja n ic h t d a ra u f an, ob d e r K lo tz d urch län g e re A bbindezeit eine noch etw as höhere spezifische D ru ck festig k eit e rh ä lt, w enn er n u r dem D ru ck der v o rh an d e n en W assersäu le w id ersteh t.

A ußerdem v ergehen im m er noch einige T age m it den V orarb eiten bis zum B eginn des W e ite rab teu fen s, in denen sich d e r Z em ent w eiter festigen k a n n . D ie g em achten A ngaben g elten fü r die A nw endung von P o rtla n d - oder H ochofenschlackenzem ent. D er fü r b e­

stim m te V e rh ältn isse ausschließlich in F ra g e k om m ende M agnesiazem ent e rh ä rte t viel schneller.

E in e rech t u n an g en eh m e Z ug ab e bei d e ra rtig e n B eto n ieru n g en im to te n W asser ist die au ß ero rd en tlich e W ä r m e e n t w i c k l u n g , • die beim A bbinden von so großen Z em entm engen v o r sich geht. Im In n e rn eines reinen Z em entpfropfens lä ß t sich m eistens, sowohl beim P o rtla n d - als auch beim M agnesiazem ent, Siede­

te m p e ra tu r fe stste lle n u n d , d a d e r ab g eb u n d en e Z em ent die W ä rm e schlecht le ite t, au ch n u r u n te r Schw ierig­

k eiten eine A b k ü h lu n g herb eifü h ren . D iese W ä rm e­

en tw icklung k a n n d er A rb eit d ad u rc h verh än g n isv o ll w erden, d aß sich die W ärm e d en in d en B e to n k lo tz eingebauten eisernen S ta n d ro h re n m itte ilt. W enn die R o h re d an n s p ä te r e rk a lte n , ziehen sie sich zusam m en u n d schließen an d e r B o h rlo ch w an d n ich t m e h r a n , so d aß sich das in den G eb irg ssp alten etw a an g e b o h rte

W asser u n te r dem hohen D ru ck an d e r A ußenw and des b etreffen d en S ta n d ro h re s h o ch p reß t.

E in en äh n lich en E in flu ß k a n n die große W ä rm e ­ en tw icklung u n te r U m stä n d e n au f die gußeisernen T ü b b in g s ausiiben. A bgesehen von einer schädlichen E in w irk u n g au f die T ü b b in g s se lb st, kön n en sich diese beim E rk a lte n von ih rer Z e m e n th in te rfü llü n g tre n n e n u n d dem W asser in feinen H aa rrissen h in te r d en T ü b b in g s Z u tr itt g e s ta tte n . B esonders gefährlich w ird die W ärm e ab e r d a d u rch , d aß in d e n e rk a lte n d e n M assen infolge d er T e m p e ra tu rä n d e ru n g leicht S chw undrisse e n tste h e n , die den W e rt des P fropfens bedenklich in F ra g e stellen können.

D er s ta rk e n W ärm een tw ick lu n g , die m it dem E in ­ bringen g ro ß er Z em entm assen v e rb u n d e n ist, w ird m an am b e ste n begegnen, w enn m an n ic h t reinen Z em ent zu r S chachtsohle b rin g t, sondern dem Z em en t Z u ­ s ä t z e g ibt. D ad u rc h w ird die sich im B eto n p fro p fen au fspeichernde W ärm em enge im V e rh ä ltn is d er Z u ­ sä tz e v erm in d e rt.

D iese A usfü h ru n g en w erden v ielleich t au f W ider­

spruch sto ß e n , u n d m a n w ird ih n en e n tg eg en h alten , d aß ein E n t m i s c h e n des Z em en ts u n d d e r Z u sä tz e s ta ttfin d e n wird. D as is t u n te r b estim m te n Voraus*- Setzungen ohne w eiteres zuzugeben. Zu bem erken ist a b er, d aß bei den vielen b ere its vorgenom m enen S ch ach t­

zem en tieru n g en in den verschiedenen H o rizo n ten bisher n u r rein er Z em en t ohne Z u sa tz v e rw a n d t w urde, da d ie Z e m e n tsac h v erstän d ig en von d e r V erw en d u n g von Z u sätzen ab rie te n . Man fü rc h te te allgem ein zu seh r die E n tm isc h u n g u n d sc h e u te d a h e r n ich t den erheblichen K o sten m eh rau fw an d bei d er reinen Z em en ­ tie ru n g . M an h a tte auch keine V eran lassu n g , sich gegen die V erw endung von reinem Z em en t zu erk lären , bis die g ro ß e G efahr e rk a n n t w urde, die m it d er W ä rm e e n t­

w icklung v e rb u n d e n ist.

S e tz t m an dem Z em en t Sand, K ies usw . zu , so ist n ich t zu v erk e n n e n , d aß sich d e r B rei en tm isc h t u n d sich d e r spezifisch schw erere Sand zu u n te r s t u n d oben rein er Z em ent ab la g e rt. D iese E n tm isc h u n g fin d e t indessen n u r im Z u sta n d d e r R u h e s t a t t , also w enn sich d e r Z em en t a u f d e r S chachtsohle a u sg e b re ite t h a t. S o lan g e d er Z em ent in d e r Z e m e n tie rle itu n g in F lu ß ist, b le ib t die E n tm isc h u n g belanglos, d a die G eschw indigkeit des B eto n fad en s in d er L eitu n g v iel zu groß ist, als d aß eine m e h r oder w eniger sch n elle B ew egung d er schw erem G em engt eile von B e d e u tu n g sein k ö n n te.

A ber selb st w enn d e r G eschw indigkeitsunterschied d er schw erem u n d leich tern B e sta n d te ile des B e to n ­ gem isches erheblich w äre, w ürden doch im m er die z u rü c k ­ b leibenden le ich tern Z em entm assen m it d en s p ä te r ein­

g eb ra c h te n sch w erem S an d teilen gleichzeitig a n d e r A u strittö ffn u n g d e r R o h rle itu n g Z usam m entreffen u n d sich dem nach im rich tig en V e rh ä ltn is m ischen. In d e r R o h rle itu n g se lb st ist a b e r eine E n tm isc h u n g ohne B e d e u tu n g u n d k a u m m öglich. D ie R ic h tig k e it dieser Ü b erlegung beweisen m an ch e m it B e to n au sg efü llte S ch ach tv o rb o h rlö ch er, die ein d u rc h a u s gleichm äßiges u n d inniges Gemisch d er B e to n te ile zeigten.

E in e E n tm isc h u n g des B e to n s fin d et also n u r in dem z u r R u h e g e la n g ten , noch n ic h t abgebundenen Z em en t­

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brei s ta tt, u n d h ie r ist sie einfach unverm eidlich. D ie F ra g e ist also, wie sie tro tz d e m u n sch äd lich gem acht w erden kann.

D ie A n tw o rt ergibt sich a u s d er T a tsach e , d aß au ch d e r M aurer reinen B eto n n ich t m it feinem Sand an zu m ach en pflegt, sondern nach M öglichkeit g ro bkörnige Z u sä tz e verw en d et. I n gleicher W eise ist au ch beim E in b rin g e n von B eto n p fro p fen die V erw endung feinkörniger Z usatzm assen zw eifellos u n ­ zw eckm äßig, d a sie sich au s dem a n g e rü h rte n B rei je n ach dem spezifischen Gew icht entm ischen w erden, es sei d enn, d aß sie ein spezifisches Gew icht h ab en , das dem des gem ahlenen, tro c k en en Z em en ts gleich o d er a n ­ n ä h e rn d gleich ist. In B e tr a c h t k ä m en also S an d zu sätze, d ie au s gewissen gem ahlenen B im sstein en u n d Schlacken oder aus a lte n Z em entblöcken h e rg e ste llt w erden können.

B ei so feinkörnigen Z u sätzen w ird a b e r d ie F e s tig ­ keit des P fro p fen s leiden, u n d m a n w ird d a h e r a u f g e­

w öhnliche grobe B e to n z u sä tz e angew iesen sein. E rb sen - bis fau stg ro ß e, m öglichst sch a rfk a n tig e G esteinbrocken w erden im B e to n k lo tz d en b e a b sic h tig te n Zweck, die G efahr d e r E n tm isc h u n g zu beseitigen, die W ärm e­

en tw ick lu n g beim A bbinden des Z em en ts zu v e rm in d ern u n d dem B e to n k lo tz die n ö tig e F e stig k e it zu geben, v o llstä n d ig erreichen. D ie grobkörnigen, sch arfk an tig en Z u sa tz stü c k e im H a u fen hab en d e ra rtig g ro ß e S c h ü t­

tu n g sh o h lrä u m e, d aß d ie einzelnen S tücke, w enn sie w irklich ih rer N eigung, sich im T iefsten des Z e m e n t­

breies abzu lag ern , folgen, den B rei niem als gan z v e r­

d rän g en kö n n en , sondern d e r zwischen d en G estein ­ stü ck ch en in d e n H o h lräu m en b efindliche Z em en t w ird die g anze e in g eb rach te M asse zu einem gleichm äßigen, felsenähnlichen G estein v e rk itte n .

D ie groben Z u sä tz e sind n a tü rlic h , w enn d ie A b­

m essungen d e r einzelnen S tü ck e ein geringes M aß ü b e r­

schreiten, n ich t d u rch die enge Z e m e n tie rle itu n g ein­

zubringen. Am ric h tig ste n is t es, die Z u sä tz e ganz u n ab h ä n g ig von d e r Z em en tierle itu n g in einer d er b e ­ a b sic h tig te n M ischung en tsp rech en d en M enge gleich­

zeitig m it dem E in b rin g en des Z em en ts von oben h er in d en S chacht zu schaufeln. Sie gelangen in dieser WTeise, d u rc h d a s S chachtw asser fallen d , m it n ic h t a ll­

zu großer, gleichbleibender G eschw indigkeit beim Z em en tb rei a n u n d sin k en in ihn ein, w obei sie sich auch noch gleichm äßig ü b e r d ie G esam tm asse des B reies v e r­

teilen. Z um S ch u tz d e r A u strittö ffn u n g d e r Z e m e n tie r­

leitu n g sin d geeignete V orkehrungen leich t zu treffen.

D er Z u sa tz grober, sc h a rfk a n tig e r Sand- oder K ies­

m assen k a n n beim E in p re sse n von Z em e n t in Gebirgs- sp a lte n ganz un erläß lich w erden, w enn d ie einfließenden Z em entm assen, ohne irgendw elchen W id e rsta n d zu finden, u n au fh ö rlich abfließen, d ie w asserführenden S p a lte n u n d H o h lrä u m e also w eit verzw eigt u n d seh r groß sind. E s is t vorgekom m en, d aß die Z em entm assen in solchen F ällen , m eh rere K ilo m ete r von dem A bteuf- sch ach t e n tfe rn t, in irgendw elchen Q uellen w ieder z u ta g e tr a te n . In ä n d e rn F ä lle n , wo das G ebirge seh r w enig W id e rstan d b o t, q u o ll d e r Z em en t in u n m itte l­

b a re r N äh e des S chachtes w ieder a n d e r E rd o b er­

fläche h ervor. D aß u n te r solchen U m stän d en , wenn m an n ich t sachdienliche V orkehrungen trifft, n ich t

an ' einen E rfo lg g e d a c h t w erden k an n , ist se lb st­

v e rstä n d lic h , denn d e r m it geradezu u n b eg ren zten W asserm assen in B e rü h ru n g kom m ende Z em en t w ird v ersau fen u n d abfließen.

E in E rfo lg d e r A rb eiten ist bei dieser S achlage n u r d a n n zu erhoffen, w enn m an von dem E in p ressen des Z em en ts z u n äch st gan z a b sie h t u n d n u r g ro b en Sand o d er K iesm assen in K o rn g rö ß en , die d e r B o h rlo c h d u rc h ­ m esser g e s ta tte t, d u rc h die B ohrlöcher in die m it W asser g efü llten H o h lräu m e gelangen lä ß t. In diesem F all g eh t also dem eigentlichen Z em en tieren ein reg elrech ter S p ü l v e r s a t z voraus, d u rch den d as W asser v e rd rä n g t w ird, w äh ren d sich die grobkörnigen V ersatzm assen in d en H o h lrä u m en ablagern. W enn d e r S p ü lv ersatz so w eit eingebracht ist, daß d e r V ersatzstro m d u rch die B ohrlöcher n ic h t m e h r in F lu ß g e h a lte n w erden k an n , w ird d e r Z em en t als reiner Z em en tb rei ein- oder n a c h ­ g ep reß t, d e r n u n in a lle P o ren u n d H o h lrä u m e d e r grobkörnigen u n d losen eingeschlem m ten M assen h in ein ­ d rin g t u n d das ein g eb rach te V e rsa tz m a teria l zu einer festen M asse v e rste in t. Auf diese W eise k a n n m an auch in den v erzw eifeltsten F ä lle n einen sichern E rfo lg er­

reichen. D ie eingespülten M assen d ürfen jedoch n ich t zu feinkörnig sein, weil sich sonst d e r Z em en t n ich t in g enüg en d er M enge zw ischen d en K örnchen ab lag ern k an n . E s ist noch d a ra u f hinzuw eisen, d a ß sich d as g anze V erfahren d u rch Z u sa tz von grobem S an d u n d K ies o. dgl. w esentlich b illiger g e sta lte n lä ß t, ein U m ­ sta n d , d er bei dem großen Z em en t v erb rau ch s ta rk in die W agschale fä llt.

U n te r b estim m te n V erh ältn issen ist auch d e r Z u satz a n d e re r M assen als gro b k ö rn ig er K iese u n d S an d zum Z em en t geboten. T ro tz alle r V orsicht k a n n näm lich der F a ll e in tre te n , d aß sich d as eine od er an d e re S ta n d ro h r beim B ohren lo c k e rt u n d d a s a n g e b o h rte W asser d u rc h das b etre ffe n d e B ohrloch au ß e rh a lb des S ta n d ­ rohres seinen W eg z u r S ch ach tso h le fin d e t; oder ab e r es k an n Vorkom m en, d a ß d a s eine oder an d e re B ohrloch feine H a a rsp a lte n d u rc h sin k t, die n och n ich t m it Z em ent d u rc h trä n k t sin d u n d m eh r od er w eniger W asser d urch das G ebirge zu r S chachtsohle gelangen lassen. In solchen F ä lle n ist d a s gew öhnliche Z em en tierv erfah ren d u rch d ie B o h rlö ch er unm öglich, d a d er eingebrachte Z em en t m it den au s d e r S chachtsohle a u stre te n d e n W assern w ieder zum V orschein kom m en m u ß u n d u n te r allen U m stän d en v erw ässert w ird. N ach a n g e ste llte n V ersuchen k a n n m an in solchen F ä lle n d u rch Z u satz o der E in b rin g en gew isser M assen g roße E rfo lg e erzielen.

D ie V ersuche, w elche M assen in solchen F ä lle n am w irk sam sten sind, sind noch n ic h t zum A bschluß g e ­ la n g t; indessen s te h t unzw eifelhaft fest, d aß m an in der L age ist, d u rc h feine H a a rsp a lte n u n te r einem D ru ck von 30 - 50 a t u n d in einer M enge von 300 1 in i m in a u s tre te n d e W asser tro p fe n d ic h t v o rläu fig ab zu sp erren , so d aß m an in d e r F olge Z em en t in d e r gew öhnlichen W eise n achpressen u n d ihm die n ötige R u h e zum A b­

binden u n d zum erfolgreichen V ersteinen geben k ann.

F e rn e r ist d as vorhergehende E in b rin g en eines flüssigen H ilfsm itte ls d u rch die B ohrlöcher u n erläß lich , w enn m an m it M a g n e s i a z e m e n t b eto n ie ren m uß. W ü rd e m an

(9)

13. J u n i 1914 G l ü c k a u f 957 den m it C hlorm agnesium lauge a n g e rü h rte n Z em en t

o hne w eiteres in die w assergefüllten S p a lte n hin ein ­ drü ck en , so w ü rd e d ie L au g e d e ra rt v e rd ü n n t w erden, d aß d e r Z em en t n ic h t m e h r ab b in d en k ö n n te . D as W asser w ürde also den M agnesiazem ent zum V ersaufen

b rin g en u n d sich eine käsige M asse ohne jeden W ider­

s ta n d ab lag ern . D rü c k t m a n v o rh e r eine genügende M enge von C hlorm agnesium lauge in d as G ebirge hinein, so w ird diese G efahr verm ieden."''

(Schluß f.)

Kipper- und Wipper-Schnellentladung. _

’ ’o rf''P rofessor M. B u h 1 e, D resden.

D ie E n tle e ru n g d e r E isen b ah n w ag en d u rch m e ch a­

n ische K ip p v o rric h tu n g e n w ar frü h e r m eist n u r in solchen F ä lle n w irtsch aftlich , in d en en es sich, wie in H äfen , um die fo rtla u fe n d e E n tle e ru n g einer g roßen W agenzahl h a n d e lte . In ä n d ern F ä lle n dagegen, in d en en (wie z. B. bei R ü b e n u. dgl.) die E n tla d u n g von M assengütern n u r in g ro ß e m Z w ischenräum en zu er­

folgen h a tte , sta n d e n die hohen A nlagekosten d e r V er­

w en d u n g von W ag en k ip p ern im W ege1. In vielen W erken m it m ittle rm B ed arf, wie in H ü tte n -, Gas-, E le k triz itä tsw e rk e n u n d äh n lich en B etrie b en , m ach te sich jedoch in steigendem M aße d as B ed ü rfn is n a d i m echanischer E n tle e ru n g d e r K ohlen- u n d E rzw agen g elten d . D a h e r w u rd e in d en le tz te n J a h re n vielfach d a ra u f h in g e a rb e ite t, b illig ere K ip p v o rrich tu n g e n zu schaffen, d ie au ch fü r solche A nlagen w irtsch aftlich sind.

i v g l. B u h l e : S p ü l e n t l a d u n g v o n Z u c k e r r ü b e n a u s E i s e n b a h n w a g e n , F ö r d e r t e c h n i k 1912, S . 121 ff.

D ie A n w endung vieler dieser V orrichtungen w ird d a ­ d u rc h erschw ert, d aß sie G erü ste od er an d e re ü b er den B oden au frag en d e B a u te ile b esitzen , die den V erkehr hem m en u n d vielfach die S chnelligkeit des B etrieb es b e ein träch tig en . A n d ere B a u a rte n benötigen eine tiefe G rab e, die n ic h t n u r erh ö h te F u n d a m e n tk o ste n b ed in g t, sondern auch bei u n g ü n stig en G ru n d w asserv erh ältn issen schw ierig zu entw ässe rn ist. A uch diese N ach teile w erden bei dem in d en A bb. 1 u n d 2 d a rg e ste llte n neuen K ip p e r d e r M aschinenfabrik A u g sb u rg -N ü rn b erg (MAN) verm ieden. E r b e s te h t im w esentlichen au s einer festen u n te rn u n d einer bew eglichen obern B ühne, die a n ihren v o rd e m E n d e n d re h b a r m ite in a n d e r v e rb u n d e n sind. D ie o b ere P la ttfo rm n im m t den zu e n tleeren d en W agen a u f u n d w ird d u rch E in ­ ziehen eines R o llen p aares in Schräglage angehoben, wobei die beiden B ü h n en sc h e re n a rtig ausein an d er-

A bb. 2. Q u ersch n itt A ugsbu rg -N ü rn b erg .

Abb.

d u rc h den K ip p e r d e r M asch in en fab rik

(10)

k lap p en . D ie R ollen lau fen au f an d en beiden P l a t t ­ form en befestig ten W angen, deren K rü m m u n g so g ew ählt ist, d a ß die w äh ren d des H u b es aufzu w en d en d e A rbeit m öglichst gleich bleib t. D as R o ile n p a a r w ird d u rch ein W indw erk eingezogen, dessen M otor d u rch eine elastisch e K u p p lu n g ein g an z in ö l lau fe n d es S chneckengetriebe m it Schnecke au s g e h ä rte te m S ta h l u n d S chneckenrad au s P h o sp h o rb ro n ze a n tre ib t. D ieses a rb e ite t d u rch ein S ta h lz a h n ra d g e trie b e au f eine K e tte n a c h se , d urch deren D reh u n g m it H ilfe zweier reichlich bem essener L asch en ­ k e tte n die R ollen angezogen w erden.

D a säm tlich e G etrieb e an den B ü h n en g e la g e rt u n d diese u n te r sich v erb u n d e n sind, so w erden a llé T rieb- .w erkkräfte in n erh alb d e r P la ttfo rm e n aufgenom m en. A uf die F u n d a m e n te w erden d a h e r n u r se n k re c h te G ew icht­

d rü c k e ü b e rtra g e n .

D er K ip p er w ird in d e r R egel fü r die E n tle e ru n g von W agen m it einem R a d s ta n d bis zu 4,8 m u n d einem N u tz in h a lt bis zu 20 t g e b a u t; d e r M otor ist d a n n fü r eine v o rü b erg eh en d e L e istu n g von 18 P S bem essen.

Doch kö n n en au ch stä rk e re M otoren ein g eb au t w erden, so d aß d e r K ip p er au ch fü r g rö ß ere L eistu n g en v e r­

w en d b ar wird.

B ei d e r gew öhnlichen A u sfü h ru n g w ird die B ü h n e m it b elad en em W agen in etw a 2 1/, m in in eine Schräglage von 45° g eb ra ch t. D a die gleiche Z eit fü r d a s Senken d e r P la ttfo rm in die w agerechte L age aufzuw enden ist, so e rfo rd ert die E n tle e ru n g eines W agens im ganzen rd . 5 m in. U n te r E in sch lu ß d e r Z eit fü r d a s Auf- u n d A bfahren d e r W agen k a n n d a h e r m it einer L eistu n g von 5 W agen in 1 st g erec h n et w erden.

D ie folgende Z u sam m en stellu n g g ib t ü b er den S tro m v erb ra u ch w äh ren d eines K ip p sp iels bei E n t­

leeru n g von K ohlenw agen v e r­

schiedener G röße A u sk u n ft. F ü r

d aß etw a nachfo lg en d e W agen n ich t in die G ru b e rollen können. D u rch A n o rd n u n g eines elek trisch en S pills k a n n d as An- u n d A bfahren d e r W agen erheblich b e ­ sch leu n ig t w erden. D er beschriebene K ip p er ist b ish er etw a 2 0m al a u sg e fü h rt w orden.

Bei schm alspurigen B a h n en , wo M uldenkippw agen au s b etrieb stech n isch en G ründen n ich t an w e n d b a r sind, dienen zu r raschen E n tle e ru n g g leich artig g e s ta lte te r F ö rd erw ag en die W ipper, von denen die A bb. 3 - 8 einige A u sfü h ru n g en d e r A.G. G. L u th e r in B raunschw eig v e ran sch au lich en . J e nach d e r ihnen a u fe rleg ten L e istu n g w erden die W ipper von b lan d b e tä tig t oder bedarfsw eise an eine s te tig m echanisch a n g e trie b e n e T ransm ission an g e k u p p e lt (s. die A bb. 3 u n d 4). F ü r gew öhnlich sind die W ipper zu r S e ite n e n tle e ru n g ein­

g e rich tet (K reiselw ipper), in b esondern F ä lle n zu r E n t ­ leeru n g ü b e r K opf (K opfw ipper, s. die A bb. 5 u n d 6).

Um K ohle usw . au f S ta p e l zu sc h ü tte n , d ie sich h a u p tsä c h lic h in d er L ä n g srich tu n g e rstreck en , w erden n am e n tlich fa h rb a re K reiselw ipper (s. die A bb. 7 u n d 8) viel v erw en d et, die gew öhnlich fü r H a n d a n trie b ein­

g e ric h te t sind, d a m ech an isch er A n trieb bei ihnen m eist n ich t einfach u n d d a h e r k o stsp ielig ist. B ei solchen S tap elw ip p ern u n te rsc h e id e t m an zwei G ruppen, jen ach d em die F ah rsch ien en des W ip p erk o rb es in gleicher H ö h e m it dem Gleis d e r F ö rd erw ag en o d er tie fe r liegen. Je d e dieser beiden G ruppen te ilt sich w ieder in zwei U n te ra b te ilu n g e n . B ei den W ippern d e r einen U n te ra b te ilu n g ist die D re h ric h tu n g p arallel, bei denen d e r ä n d e rn U n te ra b te ilu n g sen k rech t zum F ah rg leis.

Im e rstg e n a n n te n F a ll m u ß d e r W ip p erk o rb nach dem K ip p en m it dem Förderw agen jed esm al w ieder a n jd e n A n fan g sp u n k t d e r S ta p e lb rü c k e g efahren w erden,

N u tz la st R a d s ta n d S tro m v e rb ra u c h

d as S enken ist kein n e n n e n sw e rte r K ra fta u fw a n d erforderlich.

D er S tro m b e d a rf sch w an k t je n ac h den v e rw en d ete n W agen u n d d e r in F ra g e k o m m enden K ohlen­

sorte. D ie s e lb s ttä tig e E n tle e ru n g g ro b stü ck ig er K ohle erfolgt bereits bei einer g erin g em N eigung u n d b e a n sp ru c h t d a h e r gerin g ere A r­

b e itsle istu n g als die E n tle e ru n g von Feinkohle, n a m e n tlic h fe u c h te r S tau b k o h le, die bisw eilen e rst bei einer N eigung von 50° a u s dem W agen g le ite t.

Bei beschleunigtem B e trie b sind se lb s ttä tig e B egrenzungsvorrich­

tu n g e n zu em pfehlen, die den M otor bei h ö c h ster o d er auch bei tie fste r B ü h n en lag e stillse tz e n , so­

wie s e lb s ttä tig e V orrich tu n g en , die d as Gleis h in te r dem K ipper w äh ren d des B etrieb es sp erren , so

Abb. 5. L ä n g ss c h n itt A bb. 6. Q u e rsc h n itt

d u rc h den K o p fw ip p e r d e r A .G . L u th e r, B raunschw eig.

A bb. 3. Q u e rs c h n itt A bb. .4. L ä n g ss c h n itt d u rc h d en K reiselw ipper d e r A .G . L u th e r, B raunschw eig.'

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13. J u n i 1914 G l ü c k a u f 959

w äh ren d im zw eiten F a ll d e r F ö rd e r­

w agen bis an die E n tle e ru n g sste lle f ä h rt u n d diese m it dem W ip p er n u r in dem M aß, in dem d e r S tap el v o r­

sc h re ite t, w eitergelegt w ird. Im ersten F a ll h ab en die Gleise des F ö rd e r­

w agens u n d des W ippers eine gem ein­

sam e M ittellin ie, im zw eiten liegen d iese S trä n g e p a ra lle l n eb en ein an d er, u n d d e r F ö rd erw ag en m uß vo r dem E in sch ieb en in den W ip p er um 90°

g e d re h t w erden.

In T ro ck e n a u fb ere itu n g e n g eh t das B e stre b e n seit län g e rer Z eit d a h in , die K o h len au fg ab e d u rch W ip p er m öglichst gleichm äßig zu g e sta lte n .

G u t gelöst ist diese F ra g e d u rch den in den A bb. 9 u n d 10 w iedergege­

ben en D opp elw ip p er d e r C a rlsh ü tte - A. G. in A ltw asser (Schlesien)1, d er zwei F ö rd erw ag en so a u fn im m t, d aß n ach d e r h alb en U m d reh u n g des W ip p ers u n d erfo lg ter E n tla d u n g des einen W agens an S te lle des ä n d ern , leeren F ö rd erw ag en s das A ufschieben eines vo llen erfolgen k an n . D ie Z eit fü r d en L eergang des W ippers fä llt d a m it v o llstä n d ig fo rt; die g anze D re h u n g ist für d as E n tle e re n n u tz ­ b a r g em ach t.

S te llt m an n u n die U m laufzahl des W ip p ers n ach d e r g efo rd erten L eistu n g m öglichst klein ein, so ergibt sich eine gleichm äßige In a n sp ru c h n a h m e d e r A uf­

b e reitu n g sm asch in en , w odurch ein seh r reines Scheiden d e r S o rten g esich ert ist, ferner eine gleichm äßige B e­

s c h ü ttu n g d e r B än d e r, w odurch ein g u te s A u sh a lte n d er Schiefer erreicht w ird, u n d eine w esentlich höhere L e istu n g d e r A ufbereitungsanlage.

N ach einem Zeugnis d e r F ü rstlich -H o h en lo h esch en B e rg v erw altu n g , a u f deren M ax-G rube ein solcher D opp elw ip p er seit lä n g e rer Zeit in B etrieb ist, k o n n te die L e istu n g d e r A u fb ereitu n g san lag e, die frü h er 3 F ö rd e r­

w agen in 1 m in b e tru g , a u f 4 1/<> W agen, also um 5 0 % g esteig ert w erden, ohne d a ß an dieser A nlage irgend­

eine an d e re Ä n d eru n g vorgenom m en w urde.

D e r D o p p elw ip p er b ie te t au ß erd e m den V orteil einer seh r schonenden A ufgabe, d a infolge d e r exzen­

trisc h e n L age d e r W agen im W ip p er d er zu e n tle e re n d e

i P a t e n t S c h w l d t a l . D . R . P . N r. 66<9l.

A bb. 7. Q u e rs c h n itt Abb. 8. L ä n g ss c h n itt

d u rc h d en f a h rb a re n K re ise lw ip p erd er A .G . L u th e r, B raunschw eig.

A bb. 9. Q u e rsc h n itt A bb. 10. L ä n g ss c h n itt d u rc h den D o p p elw ip p er d e r C a rlsh ü tte -A .G . in A ltw asser.

F ö rd erw ag en , b evor d ie E n tla d u n g erfolgt, u m ein be­

trä c h tlic h e s S tü ck g esen k t w ird. D ie A bm essungen des D oppelw ippers sind n ic h t w esentlich g rö ß er als die des einfachen W ippers. D ie B ew egung des D oppelw ippers ist seh r leicht, weil d e r v o lle F örderw agen in seiner exzentrischen L age die D reh u n g u n te r s tü tz t.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

D er A u fsatz b e sc h re ib t den zur E n tle e ru n g von u n d E isen b ah n w ag en d ien en d en , d urch einfache h a lt­

b a re B a u a rt u n d geringe B a u tiefe b em erk en s­

w erten M A N -K ipper, d er keine A u fb a u te n b e sitz t und in b eid en R ich tu n g en b e fa h rb a r is t; bei niedrigen A nschaffungskosten u n d geringem S tro m v erb rau ch ist er in A nlage u n d B e trieb w irtsch aftlich . A nschließend d a ra n w ird eine B esprechung von o rtfe s te n u n d fa h r­

b a re n K reiselw ippern u n d K opfw ippern d er A.G. L u th e r in B raunschw eig sowie des D oppelw ippers d er Carls­

h ü tte - A .G . in A ltw asser gegeben.

Eine Studienreise durch den Kaukasus.

V on B ergassessor E . S c h n a ß A achen.

(Schluß.) ' D ie Z in k - u n d B l e i e r z v o r k o m m e n .

1. K e r c h a n e . D as Z ink- u n d B leierzvorkom m en K erch a n e liegt, in d e r L u ftlin ie gem essen, etw a 4 k m w estlich v o n d e r S ta d t A rtw in im südlichen K a u ­ kasus. D er O r t b e fin d et sich a n n ä h e rn d 10 km von d e r tü rk is c h e n G renze e n tfe rn t (s. A bb. 1) u n d is t te r ­

ra sse n a rtig a n dem linken U fer des T schorochs aufge­

b a u t, d e r in K leinasien in d e r N ähe des o bern F lu ß ­ laufs des E u p h ra ts e n tsp rin g t u n d sich nach einer S treck e v o n m eh rern H u n d e rt K ilo m etern südlich v o n B a tu m in das Schw arze M eer e rg ie ß t. D en F lu ß e n t­

lang fü h rt von B a tu m aus eine g u te H a u p ts tra ß e nach

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