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Museum, Blätter für bildende Kunst, Nr. 25, 24 Juni 1833, 1 Jhrg.

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M 25.

J a h r g a n g I .

1833.

V on d iesem B la tte e r sc h e in t w ö c h e n tlic h 1 B o g . in Q uarto, h o oft e s d ie V e r stä n d lic h k e it d e s T e z te s erfordert, w ir d e in e

B e ila g e g e g e b e n .

D e r P r e is des Jahrg. ist 5 thl.

der d es h a lb . - - 5 - und w ir d das A b o n n em en t jir ä - nuiiierarido e n trich tet. Man un­

t e r z e ic h n e t a u f d ies H latl. au s­

se r bei dem V e r leg e r , a u f allen k . P r. P ostäm tern und in jeder

so lid e n B u ch hand lung.

M u s e u m . ,

B l ä t t e r f ü r b ild e n d e Kunst.

B e r l i n , den 24. Juni.

Redacteur D r. F. Kugler. Verleger George Gropius.

A R C H I T E K T U R .

Architektonische Entwürfe aus der Sammlung des Architekten-Vereins zu Berlin. E rstes Heft. Berlin, 1833. Verlag des A rchitekten-V er- eins, K ronenstrasse Nr. 28., und in Commission der N aukscheu Buchhandlung. Fol. P reis 1 | Rthlr.

enn in diesen B lättern die neuerlichen Institute d er K unstvereine als w irksam es Moment zur F ör­

derung unserer heim ischen K unst hervorgehoben w u r­

d en , so stellen w ir ihnen billig die gleichzeitig sich erhebenden Künstler-V ereine gegenüber, und glauben, dass von ihnen hauptsächlich die innere Belebung derselben erw arte t w erden darf. Soll dieser Z w eck erreicht w erd en , so w ird nicht nur eine nähere Be­

kanntschaft der einzelnen Mitglieder untereinander

vorausgesetzt, sondern hauptsächlich das zur N achei­

ferung reizende V oransclireiten vorzüglich begabter K ünstler und die liebevolle Anschliessung der Uebri- g en , u n te r wTelchcn w iederum auf diese A rt die be­

deutenderen Talente gew eckt w erden. W e n n diese Z w ecke zum T heil ebenfalls in den sogenannten Schulen erreicht w erden, so ist es nich t zu leugnen, dass die letzteren m it w enigen Ausnahm en der V or­

w u rf der E inseitigkeit trifft, und deshalb diese bei­

den Institute einander sehr w ohlthätig ergänzen kön­

nen.

„ Im Jahre 1821 bildete sich durch das Zusam­

m entreten m ehrerer A rchitekten ein V erein, w elcher in freundschaftlicher A nnäherung der M itglieder zum A ustausche gem achter Erfahrungen und zur gegen­

seitigen Anregung des gemeinsamen Studiums aulfor- dern sollte. Mit der schnell zunehmenden Zahl der M itglieder w uchs auch zugleich die T hätigkeit des

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V ereins. A usser m ündlichen M ittheilungen bei den w ö ch e n tlic h en Zusam m enkünften w u rd e n Abhand­

lungen über w issenschaftliche und praktische Gegen­

stände vorgetragen. N och lebhafter w a r jedoch das Interesse, seitdem m onatlich Aufgaben für kleine ar­

chitektonische E n tw ü rfe ausgearbeitet w u rd e n .“

D iesem V o rw o rte des obengenannten W erk es, w odurch der Z w eck und die W irk sam k eit des V er­

eines angedeutet w ir d , schliessen w ir noch die vor­

züglichsten Paragraphen der je tzt ebenfalls im D ru ck erschienenen S tatu ten desselben an:

„ D e n V erein bilden A rch itek ten des I n - und Auslandes.

Jedem in B erlin anw esenden Mitgliede liegt es ob, jährlich w enigstens E ine A bhandlung über einen G egenstand, der auf das B aufach oder den V erein Bezug h a t, in den Versam mlungen vorzutragen. — D e r Aufsatz bleibt Eigenthum des Vereins.

Jedem Einheim ischen liegt es ob, jährlich w e ­ nigstens ein P ro je k t von den architektonischen Auf­

gaben, die m onatlich gegeben w erden, zu bearbeiten.

A n jedem Sonnabend A bend finden im Lokal des V ereins V ersam m lungen s ta tt, w o rin V orträge von den M itgliedern gehalten w erden.

Halbjährlich w ird ein N otizblatt gedruckt.

V ierteljährlich w erd en Aufgaben zu schriftlichen Ausarbeitungen gegeb en , und für die beste Lösung A ndenken erlheilt.

M onatlich w erden Aufgaben zur A usarbeitung architektonischer E ntw ürfe gegeben, und für die beste Lösung A ndenken ertheilt.

W öchentlich w erden Aufgaben zu arc hitektoni­

schen Skizzen gegeben.

Es w erden zur K enntnissnahine des N euesten und W issens w ürdigsten zweckm ässige Journale ge­

halten.

D ie zur Benutzung der M itglieder bestehende B ibliothek w ird durch den A nkauf älterer und neu­

ere r WTerke vergrössert.

Aus der Sammlung des V ereins w erd en P ro jek te ausgew ählt und heftw eise herausgegeben.

D as L okal des V ereins w ird zu V orlesungen und zum U nterrichte in der A rchitektur benutzt. “

So h at denn der V erein, indem er sein Ziel stets sicher im Auge h a tte , n ic h t n u r rege Tlieil- nahm e gefunden, so dass die Zahl der Mitglieder bis auf 245 gestiegen is t, sondern die oben angedeutete W irk sam k eit desselben ist durchaus n ic h t zu v er­

kennen. S eitdem durch S chinkel die B ahn der neueren A rc h ite k tu r kü h n eröffnet w a rd , bildeten sich n ic h t unbedeutende Nachfolger, deren durch die C oncurrenzen des A rchitekten-V ereins hervorgerufene E n tw ü rfe die zahlreichen Mappen desselben schm ük- k e n , und künftig als interessante B eiträge unserer heutigen K unstentw ickelung dienen dürften. D iese E n tw ü rfe sind vollgültige D okum ente, dass die neuere A rc h ite k tu r n ic h t nur in der H auptstadt ihren festen S itz ergriffen h at, sondern dass auch in den verschie­

denen P rovinzen tüchtige M änner sie zu begründen streben und dass selbst das V aterland alles Schönen, die je tzt w iedererstehende H ellas, eine neue B lüthe der A rc h ite k tu r zu erw arten berechtigt ist.

D as vorliegende höchst elegante Heft, aus sechs B lättern in gr. Fol. bestehend, ist bestim m t die R ei­

henfolge eines W erk es zu beginnen, in w elchem die interessantesten E ntw ürfe des A rchitek ten -V erein s m ilgetheilt w e rd e n , und zw ar soll besonders auf M annigfaltigkeit des Gegenstandes und der Behand­

lung R ücksicht genommen w erden.

A uf den ersten beiden B lättern zeigt uns H err S t r a c k den E n tw u rf zur Villa eines angenehm gele­

genen W7einberges. Das Gebäude ist in zw ei T er­

rassen übereinander geordnet. V on d er oberen führt eine, reich m it Malerei und S kulptur geschm ückte Vorhalle in den Salon und die anliegenden Cabinette.

A n der R ückseite verbindet sich als Belvedere ein T hürm chen m it einer zw eiten H alle, und diese schliesst sich w iederum der Pergola an, w elche sich bis an den Abhang eines schöngezeichneten Sees er­

streckt. Aus der V orhalle und dem Salon tr itt man auf die P lattform des u ntern G ebäudes, w elches die W ohnung des W in ze rs, so w ie Räume für die Kel­

te r enthält. Treppenanlagen zu beiden Seiten ver­

binden die T errassen, w o rin die B ergkeller liegen, so dass hiedurch die A rchitektur m it der Umgebung verm ittelt w ird , und die ganze Anlage m ehr zum M alerischen als streng Sym m etrischen auffordert.

Demgemäss schliessen sich auch N ischen, R uhesitze und springende W asser den verschiedenen Plätzen mannigfaltig an.

G ew iss ist die Aufgabe einer heiteren, der schö­

nen N atur sich mannigfaltig anschliessenden A rchi­

te k tu r eine der angenehm sten für den w ahrhaften K ünstler, und so sehen w ir auch den vorliegenden E n tw u rf durchgehend m it Liebe behandelt. D er G rundriss ist einfach, ohne alle P rätension, der Auf­

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gäbe entsprechend; gewisse Unregelm ässigkeiten er­

h eitern uns und heben die sym m etrische Anordnung des Ganzen um so deutlicher hervor. W en n die m alerische W irk u n g der Terrassen m it ihren F re i­

treppen und Bogenlauben uns an die lieblichsten ita ­ lienischen V illen der besten Zeit erin n e rt, so h at vorliegender E n tw u rf den Vorzug der durcligebil- d ct schönen F orm en, und unser A rchitekt zeigt in den H auptum rissen sow ohl als in den D etails, den feinen Schönheitssinn der a lt g r ie c h is c h e n K ünstler.

A uf den Rebenhügeln des Rheingaues o d e r 'a n dem Spiegel der P otsdam er Seen a u s g e fiih r t, w ü rd e diese durchaus m it den w ohlfeilsten Mitteln zu er­

bauende Villa n ic h t n u r die Freude des Besitzers sondern auch die heitere Zierde der ganzen Ge­

gend sein.

D er zw eite E n tw u rf vom Hrn. P rivatbaum eister K n o b l a u c h stellt eine Börse dar, m itV orhallc, Saal, G eschäftszim m er und Local für ein Handelsgericht.

In der ganzen A nordnung des Gebäudes liegt die V orhalle, m it geschlossenen Seiten, vor dem grossen S aale, an w elchen h in terw ärts die Geschäftszimmer für die Börse stossen. D ie T reppe nach dem oberen Geschosse liegt an der S eile des S aales; da sie je­

doch m it ihrem Arm e w e it in denselben hineinreicht, w ird sie sogleich vom E intretenden bem erkt. D er Saal steigt durch beide Geschosse hind u rch ; eiserne Säulchen tragen die um laufenden Gallerien, und über ihnen das Gebälk. O ben stossen an die hintere Gal- lerie die Zim m er für das H andelsgericht, w äh ren d die vord ere, über der Vorhalle liegende, zur Ver­

sammlung der Kaufleute bestim m t ist. — In der Fa-

<jade ist d er flache Bogen überall durchgcführt, w el­

cher sich der S chönheit der geraden Linie am Meis­

te n nähert, aber in seiner grösseren B ew egtheit dem C harakter einer Börse passender entspricht. D a die obere A rch itek tu r geschlossen, die untere dagegen offen ist, so ist dem U ebergcw ichte der ersteren da­

durch begegnet, dass zu den Seiten der Halle starke Pfeilcrm assen angeordnet sind, w elche durch das zw eite Geschoss fortgesetzt, m it Nischen und S tatuen geschm ückt, durch ih r bedeutendes R elief die E cken des Gcbijudes hervorheben, und dasselbe dadurch gleichsam sicher stellen. Zugleich w urde die obere A rch itck lu r zierlicher behandelt, durch Leisten und gcdoppelle F enster m ehrfach abgetheilt, w ährend die untere Halle n u r durch einzelne P feiler gebildet ist.

H err K noblauch h a t sich sow ohl in dem vorlie­

genden E n tw ü rfe , als auch in denen auf der letzten Ausstellung gesehenen, von w elchen das eine seit­

dem am S piltelm arkte ausgeführt, eine w ahrhafte Z ierde der S lad t gew orden ist, als einen so umsich­

tigen B aum eister erw iesen, der die Forderungen des Schönen so glücklich den G ew ohnheiten und S itten unserer Z eit anzupassen sucht, dass w ir uns über seine praktische W irksam heit hieselbst für die Zu­

ku n ft n u r freuen können.

(Beschluss folgt.)

K le in e a k a d e m is c h e A U S S T E L L U N G .

B e r l i n , im Juni.

N ich t ungew öhnlich ist es in unseren Tagen, M eisterw erke der K unst aufgestellt zu sehen, deren U rheber bis dahin kaum dem Namen nach bekannt w a r, vielleicht gar nicht. P lötzliche Anerkennung, B ew underung, V ergötterung w ird demselben nich t fehlen, ein Je d er w ünscht einige S trahlen der glän­

zenden Sonne zu e rh a s c h e n ,'u n d alsbald d arf die Aufzählung d er Skizzen, Acte, Schraffirungen, wTelclie der Held irgend w an n angeferfigt h a t, in keinem Conversationslexicon fehlen. Zu verw undern ist es nicht, w en n die nächste Ausstellung durch ein neues G estirn regiert w ird, und so die K ünstler das P ubli­

kum steigern, und dieses, w ie bilig, w iederum die K ünstler thälig erm untert. W ir freuen uns über den W e tte ife r, w elch er die K unst selbst, w enn sie erst in ’s Leben getreten is t, sicherlich fördern muss. Ist jene Anerkennung gewissermaassen analytisch, so darf doch auch billigerw cise die synthetische sich geltend m achen, und dazu liefert uns die gegenwär- lige akadem ische Schülerausslellung die beste G e­

legenheit.

Bei dem Einflüsse des noch regierenden Meisters muss jede Schule sich e ig e n tü m lic h e r darstellen, w o geringere und grössere P rodukte derselben neben einander geordnet sind. Vorzüglich sehen w ir dies h ier im T echnischen, und oft n ich t zum Vortheile der S chule; wogegen besonders in der Composition und im G enrefach u n te r den Mitgliedern verschie-

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dencr A tteliers m ehr Gemeinsames sich ausspricht, w elches w ir dem w olilthätigen Einflüsse der K ünst- lcrvereinc zuschreibcn.

S c h u l e d e s P r o f . H e n s e l . E in fester Cha­

r a k te r derselben h a t sich noch n ic h t ausgesprochen.

D as grössere T alent des E inen bildet sich aus, der m inder Begabte bleibt zurück. E in C arton von L ö- w c n s t e i n , halbe F iguren in Lebensgrösse, zeichnet sich vorlheilhaft aus: ein Greis in alterthüm liches G ew and gekleid et, u n te rric h tet ein junges v o r ihm sitzendes M ädchen in der heiligen Schrift. D ie bei­

derseitigen Köpfe sind w ah r und lebendig aufgefisst, die ganze A nordnung m olivirt, und Einzclnheilen, besonders das altcrthiim lichc B uch, m it vieler Ge­

w a n d th e it gezeichnet. In den P o rtraits desselben K ünstlers zeigt sich ein S treben nach S ty l, doch sind die Fleischtöne zu gelb, die S chatten in’s Blau- scliw arze gezogen. D ie A rbeiten von K a s c l o w s k y zeigen lebendiges T alen t, besonders in z w e i, m it S epia gezeichneten Com positionen m it vielen Figu­

r e n , doch rath en w ir zum lebendigen Studium der N atu r und der alten M eister, um der M anier vorzu­

beugen. P o h l k e b ew ä h rt die auf der letzten Aus­

stellung durch seine grosse W aldlandschaft angereg­

te n Hoffnungen vollständig. Z w ei grössere land­

schaftliche Com positionen in S epia, m ehrere S kiz­

zen, TNaturstudicn, und ein m it grösser W a h rh eit ge­

zeichnetes P o rtra it zeigen das ernste und glückliche S treben des tüchtigen Künstlers, w elcher eine eigen- thüm liche Bahn in der Landschaft zu erstreben scheint.

D och w ünschen w ir , dass die verschiedenen Töne, unbeschadet der H arm onie, schärfer gesondert w ü r­

d en, w odurch eine noch grössere Lebendigkeit er­

reich t w ürde.

S c h u l e d e s P r o f . W a c h . D re i B ilder von A. v. R e n t z e l l w eichen bedeutend von einander ab: 1) des Sängers F lucti, nach Uliland, zeigt eine M uslerkarle der ganzen P alelle w ild durch einander gew orfen; 2) die verschiedenen Z eitalter idyllisch dargcstellt, sind ein durchaus nicht eigcnlliümlichcs B ild, dessen einzelne Figuren uns schon auf sehr vielen Bildern derselben Schule begcgneten; 3) D ar­

stellung eines P ferdes, m it sichtbarer Vorliebe auf- gefasst und gemalt. D a w ir Hrn. v. R entzell bereits auf der letztjährigen Ausstellung in diesem r itte r­

lichen G enre m it Glück auftrelcu sahen, so w ünsch­

ten w ir , dass er sich fürder demselben w id m e, und söw ohl die heroische w ie die idyllische Laufbahn in

der Malerei dran gäbe. Einige E n tw ü rfe von S t e f ­ f e n s zeigen die n ic h t unbedeutende Gabe zur D a r­

stellung grossartiger G estalten und G ruppen, doch zugleich eine leider bedeutend vorherrschende M anier des A ffektirten, w elche zu sehr an die selbst in F ran k reich vergessene D avid’schc Schule erinnert.

Sechs E n tw ü rfe von einem U ngenannten, w ie w ir i hören, W e d e m e i e r , gehören zu dem Bedeutendsten

der ganzen Ausstellung. Hiob vom bösen Feinde ge- ängstigt, mögte man fast im S tyle des Michel Angclo nennen. E ben so gross ist der greise K önig, dessen Sohn ihm im Schoosse stirbt. Möge dies bedeutende T alen t sich kräftig und glücklich entfalten! D ie bei­

den von H e n n i n g aufgestelltcn Oclgcmälde sahen w ir bereits auf der letzten A usstellung, doch w üss­

ten w ir n ic h t, dass dieselben seitdem an H arm onie oder Innigkeit gew onnen h ätte n ; dagegen ist die technische Ausführung m ehrerer E inzelnheiten, be­

sonders der Stoffe, anzuerkennen.

D ie S c h u l e v o n H ü b n e r zeichnet sich w ie die seines Meisters S chadow durch H arm onie der F arbe und Z artheit in den F orm en aus. W i t t i c h : einige P o rtra its, sehr edel aufgefasst, besonders das des K naben m it Innigkeit gem alt; die F orm en sind vortrefflich m odellirt, doch ist das C olorit nich t le­

bendig genug. D ie Kopie desselben K ünstlers, nach Hildebrands altem K rieger m it dem K naben, zeigt die Lebendigkeit und F rische des Originals. Von B l a n c heben w ir besonders die im Modellsaale der jüngeren K ünstler nach dem Leben gezeichneten Gen- religuren h erv o r, w elche in glücklicher Auflassung und zarter D arstellung v o r z ü g lic h gelungen sind.

D ie V erstossung der H agar, eigne Com position in Oel, ist vorzüglich in der Färbung und im A usdrucke der einzelnen Köpfe.

Von H o l b e i n , S chüler des Prof. Begas, und un te r dessen Leitung in der Akademie gezeichnet, fanden w ir zw ei Scenen aus dem Leben Josephs, w elche leich t zu dem V orzüglichsten gehören dürften, w as w ir in neuerer Z eit gesehen haben.

D ie G ruppen sind verständig geo rd n et, die Be­

w egungen n atürlich und voll L eben, m it Schön­

h eit und hoher Grazie sind die einzelnen G estalten gezeichnet. Ohne Zw eifel w ü rd e n die Gem älde nach diesen Skizzen zu den vorzüglichsten Zierden unserer nächsten Ausstellung gehören.

S c h ü l e r d e r L a n d s c h a f t k l a s s e d e s P r o f . B l e c h e n : Landschaft in Oel, Com position von H ö h n .

(5)

D ie Auffassung ist grossartig und das Ganze w irk t durch kräftige Massen, doch w äre eine sorgsam ere A usführung zu w ünschen und die Farbe w en ig e r m onoton zu halten. Ein K lostcrgang von S c h m i d t , in Sepia, dessen Ausführung als Gegenstück des vor­

trefflichen Bildes bestim m t scheint, w elches derselbe K ünstler zu r vergangenen Ausstellung geliefert halle, ist ein erfreuliches Zeichen des fortschreitenden K ünst­

le rs; die Farbenskizze jedoch genügt nicht völlig, und w ünschen w ir der Ausführung m ehr Luft.

V on den jungen K ünstlern, w'clche u n te r keine Schule ru b riz irt sind, nennen w ir zuerst E. M c y e r - h e i m . D ie m alerische A nsicht auf einige P unkte der S tad t T angerm ünde, vom W asscrthore aus (in O el gem alt), ist sehr glücklich aufgefasst. Die Aus­

führung geht m it grösser Liebe bis in die kleinsten D etails, ohne der W irk u n g des Ganzen irgend E in ­ trag zu thun. A rc h ite k tu r, Landschaft, Figuren sind m it derselben W a h rh e it lebendig w’icdergegeben. W ie dieses Bild auf der Ausstellung die Blicke aller Be­

schauer, der K enner nich t m inder w ie der Laien aa f sich zog, jo dürfte cs künftig in jeder Sammlung ein w ahres C abinctslück w erden. W ie w ir vernehm en, w ird dieses Bild in den „ D e n k m ä l e r n d e r A lt- m a r k ^ erscheinen, w clche so eben angekündigt sind. Von demselben K ünsiler sind ebenfalls m ehrere der auch von Blanc nach dem Leben gezeichneten Genrcfigurcn m it gleichem T alente aufgefasst w o r­

den, fast noch m it grösserer Lebendigkeit. D ie von beiden K ünstlern ausgestellten A kte zeichnen sich un te r der grossen Menge der anderen bedeutend aus, und w ürden w ir ihnen als R ichtcr unbedingt den P re is zuerkennen. D ie S tudien nach lebenden P fer­

den , von demselben K ü n stle r, wTetleifern m it den nebenhängenden von K r c g e n b r i n k . Auch W . M e y e r h e i m zeigt hierin ein rühm liches Streben.

D ie Landschaften von G a e d t k e zeugen von nicht unbedeutendem T alente, zugleich aber leider von der übertriebensten m anicrirlen Schnellm alerei, w elche der glücklichen künstlerischen Ausbildung so durch­

aus hinderlich ist. D jc kom ische Liebeserklärung, von II o s e m a n n in Oel gem alt, atlnnet den Geist der A dolph-Schrödtcrschen L aune, und wrürde Iitho- graphirt und lithochrom irt ein grosses Publikum fin­

den. Ein Portrait, von S c h r a d e v ist ungemein sorg­

sam und harmonisch gem alt, doch zu ängstlich und besonders in der F arbe k a lt; die G enrebilder dessel­

ben K ünstlers scheinen von einem ganz anderen

Pinsel gem alt zu sein und verdienen die grösste An­

erkennung. Eine M anöverscene von E d m u n d R a b e gehört in Bezug auf A nordnung und Lebendigkeit zum Gelungensten in diesem F a c h e , w as w ir sahen, und verspricht die schönslen Hoffnungen von diesem jungen K ünstler für die Zukunft. U nter den Skulp­

turen lieben w ir die Bildhauer P e t s c h k e und G e b ­ h a r d hervor. — D ie ausgestellten A rbeiten der v er­

schiedenen G ew erkschulcn befriedigen durchaus w enigj die Schuld liegt hauptsächlich an den schlechten v e r­

alteten Vorbildern, w ährend die ausgezeichneten, von einem hohen M inisterium herausge^ebenen d er A rt, höchstens in der G cw erkscliule zu Magdeburg theil-

w eise benutzt sind. — s —

D I O R A M A .

B e r l in . Im D ioram a von C arl G ropius sind seit einiger Z eit zw ei neue B ilder aufgestellt: Eine A n s i c h t d e r T e u f c l s b r ü c k e a u f d e m S t . G o t t h a r d i n d e r S c h w e i z ; und eine i n n e r e A n s i c h t d e r S t.

P e t c r s k i r c h e i n R o m , am C h a r f r e i t a g e b e i d e r K r c u z c s - B e l e u c h t u n g . D as letzte ist ein Bild von ausserordentlich schönem und grossartigein Effekt. Man sieht das w eite M ittelschiff dieses prach t­

vollen Tempels aufw ärts, nach dem gew altigen H och­

altäre h in , der un ter der K uppel steht. V or dem H o ch altar, denselben zum Theil verdeckend, hängt das grosse m etallene, 33 Fuss hohe K re u z, an w el­

chem die Lam pen (314 an der Zahl) befindlich sind.

Gleich jenem feurigen Z eichen, w elches einst dem heidnischen K aiser Sieg verhiess, w en n er es zum Feldzeichen erw ähle, schw ebt es über dem B eschauer und ström t ein blendendes L icht über die umgeben­

den Gegenstände aus. D iese Gegenstände, un ter und h in te r d e r K uppel, nam entlich das T abernakel des A ltars m it seinen ehernen R iescnsäulen, schim m ern n ur in schw achen Umrissen durch den L ichtnebel, und die Kerzen, w elche auf dein A ltar brennen, und der Lam penkreis vor dem selben, enthalten eben n u r hinreichendes L ic h t, um sich selbst bcm erklich zu machen. D ie reichen G oldverzicrungen, w clche die S tu k k atu r an dem grossen G ew ölbe des Schiffes bedecken, flimmern hin und w ied e r; scharf m arkiren sich die Vorsprünge der architektonischen Glieder, und lange Schlagschatten fallen in den Vorgründ.

Von e ig e n tü m lic h e r W irkung ist die gelbrothe

(6)

S ch atten eine besondere W ärm e m ittlieilt. D ie T ran sp aren z, au f w elch e d er Effekt dieses Bildes b a s irt, ist m it grossem ^G eschick und G lück durch­

geführt w o rd en ; die verschiedene S tärk e des L ich­

tes an den einzelnen A rchitekturtheilen entspricht durchaus der perspektivischen Anordnung des Gan­

zen. Ausserdem aber dünkt uns n icht w en ig er die grossartige sym m etrische Auffassung des erhabenen G egenstandes zu lo b e n , w elche m it Versclim ähung jen er w ohlfeileren Illusion (die durch scharf aus dem V ordergrund heraustretende G egenstände b e w irk t w ird ) die eigentliche W irk u n g auf die H auptsache co n c e n trirt, und w clche den Beschauer nich t jener unbehaglichen S törung der Illusion aussetzt, w enn e r , bei verändertem S tan d p u n k t, die unveränderte S tellung der verschieden; n G egenstände im Bilde be­

m erkt. — N icht auf gleiche W eise gelungen, schien uns das zw eite B ild, die A nsicht der Teufelsbrücke.

D enn w enn hier auch der V o r- und M ittelgrund, nam entlich der scharf beleuchtete F clsw eg und die alte und neue, noch im Bau begriffene, Tcufelsbrücke rühm lich zu erw ähnen ist, so fehlt es doch vor den m ächtigen F elsw änden des H intergrundes an Luft, w clc h e, w ie durchsichtig sie auch in den S ch w ei­

zergegenden sein m öge, im m er das w esentlich T ren ­ nende zw ischen nahen und fernen Gegenständen bleibt. U eberhaupt ist es uns sehr zw eifelhaft, ob landschaftliche G egenstände auf gleiche W eise für die D arstellungen des D ioram a geeignet sind w ie architektonische. D ie Erfahrung spricht bisher da­

gegen; doch w erden w ir uns freuen, unsere Zw eifel durch die T h at w iderlegt zu sehen. Schliesslich aber sind w ir der M einung, dass besonders die D ar­

stellung solcher G egenstände für das D ioram a sich eignet, w elche ausser dem m alerischen noch ein, ich m öchte sagen, tieferes, ein geschichtliches Interesse für uns haben, w ie dies bereits bei der A nsicht der P ete rsk irc h e der Fall ist. Jene aegyptischen Riesen­

trüm m er — w ie die W u n d e r von Ibsambul oder L uksor — jene G rottentem pel von E llo ra, jene hei­

ligen U eberreste des P arth en o n , jene stolzen Hallen von S palatro, jener m ährchengleiche L öw enhof im A lham bra, jene ehrw ürdigen gothischcn K athedralen u. s. w .; u. s. w .; — w elch ein überreiches Feld eröffnen diese Monumente für interessante und im ­ posante D arstellungen, für die verschiedenartigsten Effekte in Farben und L ichtern! A uf solche W eise

cosequentere A usw ahl für die B ilder des D ioram a in’s W7e rk rich ten lassen.

F. K.

L I T H O G R A P H I E .

D e r D o m und d i e St. S e v e r i St i fts«

k i r c h e in Er f ur t . Nach einem Gemälde von C. H a s e n p f l ü g (im Besitz Sr. Ma­

jestät des Königs von Preussen), mit der Feder a u f Stein gezeichnet von A . Kl a u s . Litli. Anstalt von F. W. Wenig zu Hal­

be rstadt. Gr. Roy. Fol.

D ie Zeichnung m it der F eder auf S tein h at ihre besonderen Eigcnthiim lichkeiten und d ü rfte , in ge­

w issen F ällen, anderen A rten der V ervielfältigung vorzuziehen sein. Sie verlangt eine scharfe, skizzen­

hafte Behandlung, ähnlich dem H olzschnitt, w ie die­

ser im Anfänge des sechszehnten Jahrhunderts von den deutschen M eistern zu ho h er Vollkom m enheit gebracht w urde. Insbesondere w ird sie für eine leichte und doch bestim m te und genaue D arstellung architektonischer Gegenstände günstig sein. D och bedauern w ir , dass diese K unstart bisher so w enig cultiv irt w ord en : Einige, auf solche W eise gezeich­

nete B lätter von S c h i n k e l , dieses grossen Meisters vollkom m en w ürdig, bezeugen zur Genüge, w ie viel darin zu leisten ist.

Das vorliegende B latt, das uns von einem ge­

ehrten K unstfreunde als das e r s t e K unstblatt be­

zeichnet w ird , w elches Hr. A. K la u s gearbeitet, zeigt uns in diesem jungen K ünstler ein tüchtiges Talent für die gew ählte Manier und verspricht V ie­

les für deren w eitere Ausbildung. Es h a t im G anzen eine gute H altung; im E inzelnen, na­

m entlich an den Häusern des M ittelgrundes, w ird bereits jene sichere und freie Führung der F ed er bem erkbar, w elche sich zum T heil m ehr m it blosser A ndeutung begnügt und für diese A rt der Zeichnung als charakteristisch verlangt w ird. Uebri- gens w issen w ir es dem Z eichner D an k , dass er einen so ansprechenden G egenstand zu vervielfäl­

tigen unternahm . W ie das eigentliche Gebäude des D omes selbst m it seinen reichen F ensterrosen ein

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seh r interessantes M onum ent ist, so giebt nich t m in­

der die Lage desselben und die A rt, w ie Ilasen- pflug dieselbe aufgefasst hat, ein ansprechendes B ild:

Ueber den m ächtigen, m it zierlichen Geländern ge­

k rönten S ubstructionen ru h t der Cbor dieses e h rw ü r­

digen D om es; seitw ärts ziehen sich die Terrassen m it ihren T reppen em por und über den, an den Berg hingelagerten N achbarhäusern erheben sich die lh ü rm e der Severi S tiftskirche m it ihren lcichten, schlanken Spitzen.

S o u v e n i r s d ’u n V o y a g e d a n s l e m i d i d e l a F r a n c e , dessines d ’aprcs nature p a r C h a p u y , et lith. p a r divers A r ­ tistes.

W a s bei landschaftlichen Gegenständen die Eng­

länder im S tah lstich , das leislen die Franzosen m it d er lithographischen K reide. Unübertroffen sind sie bis je tzt in der W e ic h h eit und in dem verschwim - m enden D uft ih rer F ernen, noch m ehr in der W ärm e, ich m öchte sagen, F arbe, w elche über dem Ganzen .nusgebreitet liegt. Sic w issen nich t m inder den S tandpunkt und einen zweckm ässigen Vorgrund w ohl zu w äh le n ; und w ie die Engländer sich ain besten auf einen nordisch phantastischen W olkenhim m el v ersteh en , so fassen die Franzosen, ohne nach selt­

samen Effeklen zu haschen, m it G lück das klare L ic h t ihres heiteren Landes auf.

D ie vorliegenden H efte, denen der rühm lichst bekannte Name des Zeichners zur genügenden Em ­ pfehlung d ie n t, bestätigen das Gesagte. Sic enthal­

ten eine Sam m lung höchst interessanter Skizzen, zum T heil rein landschaftliche, zum Theil Aeusseres und Inneres von A rchitekturen. D ie stilfen, glänzen­

den Ufer der R h o n e , die w ilden Felsenhörner der P y re n äe n , rom antisch gelegene Bauerhütten, A nsich­

ten von S täd ten , von alten , zum Theil zerstörten Schlössern und K löstern gew ähren eine angenehm w echselnde Unterhaltung. U nter diesen alten A rchi­

te k tu ren findet sich manches B em erkensw erthe, w as um so w ich tig er ist, da die Franzosen erst einen geringen Ih c il ihrer m itltelalterlichen B auw erke be­

kan n t gem acht haben. Neben verschiedenen anderen zeichnet sich besonders ein alt-rundbogiges K irchlein bei E s p a l i o n aus, dessen C hor in schönen und an­

sprechenden V erhältnissen erbaut ist.

Es w äre w ohl zu w ü n sch e n , dass auch Einige von unseren K ünstlern ihre reichen Skizzenbücher auf ähnliche W eise zugänglicher m achten. W ir w ü r­

den zeigen können, dass es auch unserem V aterlande so w'enig an interessanten landschaftlichen und ge­

schichtlich •bedeutsamen P unkten m angelt w ie an kunstgeübten H änden zu deren Aufnahme.

S T A H L S T I C H .

C o l l e c t i o n d e g r a v u r e s d ' a p r e s l e s m e i l l e u r s p e i n t r e s m o d e r n e s . Gra- vees sur acier sous la direction de Dir.

C. F r o m m e i et p a r E d . S c h ü l e r et les artistes les plu s hahiles. Prem iere P a r ­ tie. Ecole frangaise. ( La seconde partie ou

l tcole allemande paraitra sous peu.') C a r ls r o u h e , C r e u z L a u e r . (W arum ein französischer Titel?)

18 artige Almanachbildcr in D uodez, auf grosse, ge­

w ichtige Folioseiten gedruckt; ein W iderspruch, unbe­

quem besonders für den Recensentcn, der nich t weiss ob er das Ding vom Duodez- oder vom Folio-Stand­

pun k t aus angreifen soll. — Im Ganzen rec h t brave A rbeit, w elche zeigt, dass man auch ausser England m it K upfer oder S tahl umzugehcn weiss. Einzelne ansprechende und m it Geist w iedergegebene Com- positionen, w ie „d ie unglückliche F am ilie“ nach P ru d ’h o n , „ d ie S av o y ard en “ nach Bonnefond, „ d ie kleine N äscherin“ nach D anloux, „ d ie M atrosen“

nach G renior u. s. w . Andere, w ie „ der Mann m it d e r eisernen M aske“ nach L aurent und „H e in rich IV.

m it seinen K in d ern “ nach Revoil, erheben sich nicht über den Rang gew öhnlicher Almanachbilder. — D er P reis des W erkes ist 4 R thlr.

N a c h r i c h t e n »

B e r l in . Am lsten Juui ist zu B r e s la u die K u n s t a u s s t e l ­ lu n g , welche die Kunstsection der Schlesischen vaterlän­

dischen Gesellschaft in Verbindung mit dem Breslauer Künstler-Verein veranstaltet hat, eröffnet worden. „Es gereicht (so heisst es im Vorwort des Kataloges) den Vereinen zu einer ganz besonderen Freude, dass sie im Stande gewesen sind, den Freunden des Vaterlandes und der Kunst nicht nur eine Anzahl der vorzüglichsten Kunst-

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leistunsen der neueren Zeit vor Augen stellen zu können, sondern auch, dass sich unter diesen die Kunstwerke der­

jenigen unserer Landsleute befinden, welche sich bereits einen bedeutenden Ruf in der Kunstwelt erworben ha­

ben . . . . Wir haben ferner den Gegenständen der Kunst auch so’clie hinzugefiigt, w elche mehr Gegenstand der hö­

heren Industrie sind, und wir hätten solchen Arbeiten gern einen noch grösseren Raum gestattet, und es wäre unser Wunsch gewesen., gerade in dieser Hinsicht eine reichlichere Unterstützung gefunden zu haben, als dies der Fall gewesen ist. Denn: sobald sich der Einfluss der Kunst auf Industrie und Gewerbe erst einmal th ä t ig er­

w eiset .und diese durchdringet, dann erst darf man hoflcn, dass sie sich einer wahren Erhebung über das gewöhn­

liche Bedüri'niss und die veraltete Gewohnheit nähern w erden.“ — Der Katalog enthält im Ganzen bis jetzt 362 Nummern. Unter den Kunsiwerkcn sind namentlich die Arbeiten der Düsseldorfer Schule vosherrsebend, und un­

ter diesen wiederum die Gemälde der aus Schlesien ge­

bürtigen Meister: L e s s in g mit seiner „L enore;“ E b e r s mit seinen von Gensd'armen überfallenen ,, Schleichhänd­

lern “ und seinem „Flickschneider;“ H ü b n e r mit sechs Bildern, „Sim son,“ „Ruth, welche ihre Schwiegermutter Naeini in die Fremde begleitet,“ ,.Christus im Tempel (Farbenskizze),“ „eiuc kleine Portrait-Figur nach dem Leben a lla p r im a gem alt,“ „Brustbild eines 83jährigen Mannes,“ „Heilige Familie.“ D ie beiden letztgenannten Bilder waren in Berlin noch nicht öffentlich ausgfesEfeftt'r' wir gratuliren den Breslauern, dass sie ^ ersten sind, welchen dieser Gcuuss zu Theil wird. Die heilige Fa­

milie ist eine überaus liebliche, edle und'zarte Composi- tion; das erwähnte Brustbild jenes alten Mannes gehört, was Leben, Charakter, Wahrheit und die mehr unterge­

ordneten technischen Mittel betrifft, zu dem '"Vortrefflich­

sten in seiner Art, — Mit gleicher höchst vollendeter Meis­

terschaft hat Hübner ( der so eben Berlin für längere Zeit verlassen hat und nach Düsseldorf gegangen ist) kürzlich das Portrait des Geh. Medictnal-Rathes D r. Heim gemalt.

P a r is . D ie broncene Statue Napoleons nach Seur- re’s Modell, die wieder auf die Vendome- Säule aufge­

stellt werden soll, ist am 1. Juni in der Königl. Giesscrei gegossen worden, und der Guss trefflich gelungen.

Von St. Petersburg aus wird die baldige Erscheinung eines „ W e g w e i s e r s u n d P a n o r a m a ’s v o n S t. P e ­ t e r s b u r g “ angekiindigt; ein Unternehmen, dessen Be- diirfniss schon seit längerer Zeit empfunden wird, da die ähnlichen Werke von Storch und v. Reimers veraltet und, bei dem fortgesetzten Entstehen neuer und bedeutender Merkwürdigkeiten, durchaus mangelhaft sind. Das Pano­

rama, zu dessen Ausstattung weder Mühe noch Kosten gespart w erden, soll als ein typographisches Prachtwerk

und zwar sowohl in russischer als in französischer und deutscher Sprache herausgegeben werden. Es soll in Be­

gleitung von mehr als hundert Stahlstichen erscheinen, welche in B e r l i n von ausgezeichneten Künstlern ge­

stochen werden. Petersburg selbst besitzt zwar nicht minder ausgezeichnete Kupferstecher; doch sind es nur wenige und diese mit Arbeit so überhäuft, dass, wenn man ihnen die Ausführung dieses Werkes übertragen hätte, dasselbe bedeutend verzögert w'äre. In Kurzem werden die Proben des Textes und der Stahlstiche aus­

gegeben und die Bedingungen zur Subscription bekannt gemacht werden.

K U N S T - A N Z E I G E .

Bei J o h . A m br. B a r th in Leipzig ist erschienen und in allen Buchhandlungen zu haben:

L a n z i , L . , G e s c h ic h te d e r M a le re i in I ta lie n , vom W ie d e ra u fle b e n d e r K u n s t bis E n d e d es a c h tz e h n te n J a h rh u n d e rts . A u s dem ita lie n i­

sc h e n ü b e r s e tz t und m it A n m e rk , von J . G . vo n Q u a n d t herausg-g-., von A d . W a g - n e r.

3 r B d . G r. 8; 2 R t h lr . 6 G r.

*

Mit diesem Bande, der den 5ten und 6ten der Ori°i- . ^ A u s g a b e umfasst, ist die Uebertragung des L a n zisch en W erkes vollendet. D ie als Kunstkritiker all-emein ge­

schätzten Herausgeber hegten bei Bearbeitung0 derselben den Wunsch, das wegen seines Reichthums an Materialien zum a ll g e m e i n e n , für den reisenden Kunstfreund last u n e n t b e h r l i c h e n H a n d b u c h e ge#6rdene Werk auf diejenige Stufe der Vollkommenheit zu heben, w elche von ihren Landsleuten, nach den Fortschritten der Kritik der Kunstgeschichte in Deutschland, gefordert wird, und der Beifall, welchen die ersten beiden Bände gefunden, hat ihnen als eijien Beweis gegolten, dass sie ihre Absicht nicht verfehlt, w ie es denn auch mehrfach in kritischen Blättern öffentlich ausgesprochen worden, dass ihr deut­

scher L a n z i viel v e r s t ä n d l i c h e r , viel g r ü n d li c h e r sei als das italienische Original.

Beigefügt sind diesem Bande ein sehr ausführliches Register, zugleich mit Angabe des Geburts- und Sterbe­

jahres der Maler und mit literarischen Nachweisungen, so w ie ein zweites die gesammte in dieser Ausgabe angezo- geue Literatur nachweist.

Gedruckt bei J. G. B r ü stfh ck e, Breite Strasse Nr. 9.

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