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Die polnische Steinkohlen : eine chemisch-technologische Monographie

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Academic year: 2022

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(3)

bearbeitet und verfasst von

D r.K .K lin g

Professor a.d.U niversitat Lwów,Mitglied des leiten- den Ausschusses des "Che­

miczny Instytut Badawczy"

in Warszawa

Dr.P,Schlapfer Professor a . d .E . T . H . , L e i - ter der Abteilung fur tech nische Chemie und Brenn-

stoffe an der Materialprii- fungsanstalt der E . T . H ,

in Zurich

WARSZAWA 1929

Im Yerlage des "Chemiczny Instytut Badawczy"

(4)

Einfuhrung durch clas Chemiczny Instytut Badawczy, Warszawa Vorwort der Verfasser

I . G-eologische Beschreibung des polnischen Steinkohlen- ,«

beckens von Ing.Stefan Czarnocki. • • * I I . Kurze Einfuhrung in die wirtschaftlichen G-rundlagen Ia

der polnischen Kohlenindustrie . * * W "™

I I I . Die Probenahme und die Vorbereitung der Kohlenproben

zur Analyse • * * &7~lćl

IV. Ueber die Analysenmethoden # //g

V. Die Eigenschaften der polnischen Kohlen und ihre Ver- gleichung mit denjenigen der Kohlen anderer Produktions-

gebi ete _ < ^

V I. G-rubenbeschreibung, Charakterisierung und Analysen der

m den Handel gebrachten Kohlen , , , 178 V I I . Mitteilungen iiber praktische Versuche , , , 179-ZZ%

V III.B e il a g e n : Karten, graphische Darstellungen und Zahlen- tafeln

- o 0 o -

(5)

V o r w o r t der Y e r f a s s e r .

In den letzten Jahren machte sich das Bediirfnis nach einer leichtverstandlichen, trotzdem ab er auf wissenschaftli- cher Grrundlage beruhenden und zuverlassigen,chemisch-techni - schen Monographie iiber die Eigenschaften und die Verwendbar - keit der polnischen Kohlen immer mehr geltend.Deshalb wandten sich die Kohlenindustriellen vom Oberschlesischen Bergwerks- und Huttemannischen Verein in Katowice im Fruhjahr 1927 an

die Priifungsanstalt fur Brennstoffe der Eidg. Technischen Hoch- schule in Zurich und an das Chemiczny Instytut Badawczy Y/ar - szawa mit der Anfrage, ob die beiden Institute die fur eine solche Monographie notwendigen Untersuchungen durchfiihren kon- nten. Es mirde hierauf vereinbart, dass die Arbeiten unter Lei- tung der Yerfasser dieses Buches ausgefiihrt v/erden.Nach etwas mehr ais einjahriger Zusammenarbeit in den Kohlenrevieren und

in den Laboratorien der beiden Anstalten stand das Untersuchuzgs- material, welches fur die Abfassung der Monographie unumgang- lich notwendig war zur Verfugung, sodass es heute mit den no- tigen Erlauterungen versehen der Oeffentlichkeit iibergehen werden kann.

Wir haben absichtlich darauf verzichtet, eingehend auf die neuesten Forschungen iiber die Entstehung der Kohle,iiber den Mechanismus der Verkokungsvorgange, uber die Tieftempera- turdestillation usw. einzutreten, weil das Buch in erster L i ­ nie dazu bestimmt ist, dem Interessenten die Eigenschaften

der polnischen Kohle ais Brennstoff vor Augen zu ftihren. Wir

(6)

legten dagegen das grosste G-ewicht darauf, durch zuverlassige und einheitliche Probenahme in den G-ruben sowie gewissenhafte Unter suchungen im Laboratorien ein Analysenmaterial zu sammeln, das einen genugenden Einblick in die Qualitat der polnischen Kohlen vermittelt.

Wir hielten es fur zweckmassig unsern chemisch-technolo- gischen Ausfuhrungen einen von fachmannischer Seite verfassten geologischen Abriss uber das polnische Kohlenbecken und eine

wirtschaftliche Studie vorangehen zu lassen.

Der durchaus kompetente G-eologe Herr d i p l ,In g .S t e f a n Czarnocki, Leiter der Kohlenabtei1ung des staatlichen geologi­

schen Institutes in Warszawa stellte sich uns in bereitwilliger Weise zur Verfiigung. Er entnahm an Ort und Stelle die Fldz - proben und verfasste das Kapitel "G-eologische Beschreibung des polnischen SteinkohlenbeckensU Wir sprechen ihm auch an dieser

Stelle unsern verbinalichen Danie aus.

Bei den wirtschaftlichen Ausfuhrungen wurden wir unter- stiitzt vom Oberscblesischen Berg. -u. Huttenmannischen Verein.

Es wurde der Wunsch geaussert, dass praktische Feuermgs- versuche mit polni schen Kohlen ausgefiihrt wiirden, urn dereń

Brenneigenschaften und Ausniitzbarkeit objektiv darzulegen.Es stand uns leider nicht ausreichena Zeit zur Yerfiigungygrosse Versuchsserien an verschiedenen Kesseltypen, G-eneratQren,haus- lichen Feuerungsanlagen usw. auszufiihren. Wir mussten uns auf

ein weniger umfangreiches Programm beschranken.

Die praktischen Kesselversuche wurden nach einem mit Herrn Ing.Obrąpalski,Direktor des Polnisch-oberschlesischen

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DampfkesseluberwachuEgsvereins Katowice vereinbartem Programm durch Herrn Ing.Ficki unter Mitarbeit von Herrn Dr.Bodmer ausgefuhrt. Wir danken den beiden erstgenannten Herren eben-

falls bestens.

Die Lokomotiwersuche wurden im Einvernehmen mit der Versuchsabteilung des Yerkehrsministeriums in Warszawa durch Herrn P r o f. A.Czeczott, Leiter dieser Abteilung nach einem ge- meinsam festgelegten Piane durchgefiihrt. Es sei uns gestattet,

auch Herrn Pro f. Czeczott zu danken. Herr Dr.Bodmer nahm auch an di esen Tersuchen t e i l .

Bei den Arb ei ten in den G-ruben und in den Lab orator i en unterstutzten uns vor allem unsere beiden Mitarbeiter Herr Dr.

Ing„G-.Bodmer und Herr Ing.Pfanhauser mit grossem Yerstandnis und Fleiss, wofiir wir beiden Herren herzlich danken,

Die einzelnen Konzerne und G-rubenverwaltungen, speziell das Konzern Robur stellten sich uns jederzeit zur Verftigung.

Sie erleichterten uns die Arb ei ten in den G-ruben, di ent en uns mit Auskiinften und stellten uns die photographischen Aufnahmen

zur Yerfugung, ohne je in unsern Arbeitsplan einzugreifen.Wir mochten aaher nicht verfehlen, ihnen an dieser Stelle fur das Interesse und die Unterstiitzung unsern Dank auszusprechen.

Ziirich und Warszawa, Ende Dezember 1928.

Die Yerfasser.

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kohlen,in welcher die an der Abteilung fiir technische Chemie und Brennstoffe der Materialpriifungsanstalt an der Eidg.Tech- nischen Hochschule in Zurich und am Chemiczny Instytut Badaw­

czy in Warszawa unter Leitung der Herren D r.P .S c h la p fe r ,P ro ­ fessor an der E .T .H . und Leiter der Abteilung fiir technische Chemie und Brennstoffe an der Materialpriifungsanstalt der S .T . H. und D r .K .K lin g , Professor an der Universitat Lwów und Mit- glie d des leitenden Ausschusses des Chemiczny Instytut Badaw­

czy in Warszawa durchgefuhrten Untersuchungen verarbeitet wor- den sind.

Der Abschnitt "Geologische Beschreibung des polnischen Steinkohlenbeckens” v/urde von H e r m Stefan Czarnocki, d i p l.

Bergingenieur,Leiter der Kohlenabteilung des Staatlichen Creolo- gischen Institutes in Warszawa verfasst.

Wir hoffen, dass diese vollkommen objektiv gehaltene, auf wissenschaftliche Untersuchungen aufgebaute Arbeit,bei der ab er auch die technischen G-esichtspunkte weitgehend beruck - sichtigt worden sind,bei sich den in Frage kommenden Kreisen ais niitzlich erweisen und daher gute Aufnahme finden wird.

Warszawa,im September 1928. Chemiczny Instytut Badawczy

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kohlenbeckens von Ing.Stefan Czarnocki.

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(10)

Steinkohlęnbeękęns.

von Ing.Stefan Czarnocki.

1. Lage, Flacheninhalt, Grenzen.

Das polnische Steinkohlenbecken bildet den ostlichen Teil des sogen polnisch-schlesischen Beckens. Die westlichen Gebiete des letztern gehoren zu Deutschland und zur Tsche -

choslowakei.

Die G-esaratflachę des polnisch-sęhlesischen Beckens be- tragt innerhalb der Grenzen des produktiven Karbons 5400 km2 . Hievon gehoren :

zu Pol e n ... 3880 km2 ,

" Deutschland . . . . 570 " ,

" Tschechoslowakei . 950 11 5400 km2 . Das polnische Steinkohlenbecken ze rfallt in folgende G-ebiete :

Oberschlesien . . , Teschener Schlesien Krakauer Revier . . Dąbrowaer Revier . ,

2180 km2

200 "

1300 "

200 " 3880 kur

Diese Unterteilung hat nur politisch-administrative Be- deutung. Vora geologischen G-esichtspunkte aus bildet das pol­

ni sch-schlesische Becken eine Einheit. Innerhalb des zu Pol en gehorenden G-ebietes von 3880 km2 sind Kohlenlager tatsachlich

festgestellt worden. Es ist aber noch nicht endgultig entschie

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den, ob nicht auch ausserhalb dieses G-ebietes produktives Karbon vorhanden is t . Diese Moglichkeit schliessen nur die West- und Nordgrenzen des polnischen Beckens aus,welche sich teils an die Staatsgrenze, teils an die iinterhalb des produk- tiven Karbons befindlichen Formationen anlehnen.Weniger si - cher sind die Verhaltnisse an der Ostgrenze abgeklart.Die ge- ologischen Voraussetzungen, auf die an dieser Stelle nicht naher eingegangen werden soli, lassen die Moglichkeit der Ver~

langerung des Beckens in sudostlicher Richtung iiber die bis heute festgelegten G-renzen hinaus zu. An der Siidgrenze ist das produktive Karbon mit einer machtigen Serie von Karpathen- flysch iiberdeckt, welche von Siiden her iiberschoben worden ist.

Eine Reihe von Bohrungen in der Tiefe von 800 - 1000 m ver - mochten diese Serie nicht zu aurchstossen. Anderseits erreich-

te keines der ausgefiihrten Bohrlbcher in aufgeschlossenen G-e- biete das Liegende des produktiven Karbons. Die Siidgrenze ist also noch nicht genau geklart. Sie ist ein wenig siidlich von den Bohrlochern, die auf produktives Karbon stiessen,angenom- men worden.

3 .

Stratigraphie des Steinkohlenbeckens.

In stratigraphischer Hinsicht weist das polnisch-schle- sische Becken viele mit andern zum gleichen Typus gehorenden Beckens Westeuropas gemeinsame Merkmale a u f , z . B . mit denen

von England, Nordfrankreich, Belgi en und Westfalen.Von den im Liegenden des'Karbons befindlichen Formationen ist in unserem Becken das Devon bekannt, welches vorwiegend ais Kalkfacies

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ausgebildet erscheint. Das untere Karbon ist unpfoduktiv.Es v t r itt im Westen in Gestalt von Kulmfacies und im Osten in

Form von Kalkfacies auf. Die Kohlenfloze finden sich nur im obern Karbon. Es finden sich hi er untere Schichten des obern Karbons, Namuri en- und mittlere Westphalienschichten. Dagegen

fehlt der hohere Horizont: Stephanienschichten.

Das produktive Karbon erscheint ais Schieferton und Sandstein, in die die Kohlenfloze eingelagert sind. Der unte­

re Horizont des produktiven Karbons /Namurien/ enthalt eine Reihe von Horizonten mit Meeresfauna. Im obern Horizont /West- phalien/ tritt nur die Siisswasserfauna in ziemlich beschrank- ter Menge auf. Die eigentliche G-rundlage flir die detaillierte- re stratigraphische Aufteilung der kohlefti.hr enden Schichten geben die petrographischen Eigentumlichkeiten der G-esteine,

die Eigenarten der Kohlenfloze und die in bedeutender Menge auftretende Flora. Es wird spater auf die Differenzierung des produktiven Karbones eingegangen werden.

Das proauktive Karbon tritt nur in einem beschrankten Teile des polnischen Beckens an der Oberflache auf und zwar Z¥/ischen Mikołow,Królewska Huta, Katowice, Dąbrowa G-órnicza, sowie an andern Punkt en in Form kleiner Inseln. Im iibrigen G-e- biete sind diese Schichten mehr oder weniger stark uberlagert mit jungern Formationen.

Das Hangende des Karbons bilden die Permablagerungen, welche hauptsachlich im ostlichen und westlichen Teil des Be­

ckens sich vorfinden. Sie bilden vorwiegend Quarzkonglomerate unten und Kalkkonglomerate oben.Der rote Letten spielt eine

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schiedene Horizonte des Karbons discordant. Friiher nahm man an /G a e b l e r /, dass in der Permformation sich ebenfalls Kohlen- floze vorfinden und zwar besonders in der Gegend von Chełmek und L ibią ż. Die neueren floristischen Forschungen haben aber ergeben, dass es sich um Karb on handelte.

Oberhalb des Perms liegen die Triasbildungen.Sie treten im Norden und Osten des Beckens auf, ais bunter Sandstein un- ten, ais Muschelkalk und ais Keuper oben. Der Muschelkalk hat praktisch eine grosse Bedeutung, denn mit ihm sind die Zink- und Bleierze, sowie teilweise auch die Eisenerze vergesell - schaftet. Im Keuper tritt die Braunkohle auf, welche in der G-egend von Zawiercie ausserhalb den Grenzen des eigentlichen Kohl enbeckens ausgebeutet vdrd.

Die Juraformationen spielen im geologischen Aufbau des Kohlenbeckens nur eine untergeordnete Rolle, sie finden sich vorwiegend im sudostlichen Randteil des Beckens vor.

Die Ablagerungen der Kreide und des untern Tertiars sind hauptsachlich in der erwahnten Ueberschiebung des Karpa- thenfysches im siidlichen Teil des Beckens vorhanden.

Das Miozan tritt in Form von Letten und teilweise ais Sand auf und bedeckt ais machtige Decke einen bedeutenden Teil des Siidens und V/estens des Kohl enbeckens. In der G-egend von

Rybnik und Żory sind mit diesem Horizont Lagerstatten von Stein- salz verbunden'. Nach dieser Uebersicht'gehen \rd r naher auf die stratigraphische Teilung des produktiven Karbons ein.

Wie schon ery/ahnt, unterscheidet man im produktiven Kar-

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bon des polnisch-schlesischen Beckens zwei Abteilungen, das untere Namuri en und das obere Westphalien. Vom praktischen

Standpunkte aus werden die Kohlenfloze in drei grosse G-ruppen unterteilt, namlich: in die untere, ganz im Namurien liegende Randgruppe, in die mittlere Sattelgruppe,welche den untern Teil des Westphaliens umfasst und in die oberste Muldengruppe,

die im obern Teil des Y/estphali ens lie g t.

Die Randgruppe tritt fast ausschliesslich langs der Ran- der des Kohlenbeckens auf. Die mittlere Sattelgruppe ist am besten auf dem Gebiete des Hauptsattels erforscht,der von Wes-

ten gegen Osten fast durch das ganze Becken lauft, namlich von Hindenburg /Z a b r z e / uber Sosnowiec bis in die G-egend von Macz­

k i. Die Muldengruppe wird so genannt, weil sie hauptsachlich in den Mulden au ftr itt. Die gleichen G-ruppen tragen im Dabro- waer-Becken ortsubliche Namen. Die Randgruppe wird ais ."podre- denowska", die Sattelgruppe ais "Redenowska" und die Mulden- gruppe ais " nadredenowska" bezeichnet.

Die totale Machtigkeit des produktiven Karbons nimmt in der Richtung von Westen nach Osten ab. Im Westen ist sie nicht genau fe s tg e s tellt. Es handelt sich hier hauptsachlich um die

Randschichten, dereń allgemeine Machtigkeit in Mahrisch-Ostrau zu 3500 m bestimmt wurde. Bei di eser Rechnung karne man auf ei- ne Machtigkeit des ganzen produktiven Karbons gegen 6900 m im Westen.

Nach den neuesten Forschungen scheint die Machtigkeit der Randgruppe aber geringer zu sein, wie wohl es schwer fallt ge- naue Ziffern anzugeben. Wie aus der weiter unten angefiihrten

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auf uber 1200 m an. Ueber die Machtigkeit der tiefer liegen- den Teile der Randschichten sprechen wir uns hier nicht aus, es ist ab er anzunehmen, dass die allgemeine Machtigkeit des produktiven Karbons im Westen dęte Beckens gegen 4500 m, im Osten gegen 2700 m betragen wird.

Die oben angefiihrten Hauptgruppen werden noch in eini- ge Untergruppen unterteilt, so unterscheidet man in der Rand­

gruppe im Westen eine untere und eine obere Stufe. Die Sattel- gruppe wird nicht weiter unterteilt. Dagegen unterscheidet man

in der Muldengruppe folgende 4 Untergruppen von unten nach o-

b e n :

1. Die Rudaerschichten, 2 . Die Orzeszer-Schichten, 3. Die Laziskaerschichten, 4. Die Chelmschichten.

Die Uebersichtstabelle N o .l gibt eine kurze Charakteris- tik uber die Machtigkeit und die Fidze der einzelnen Serien.

3. Tektonik des Steinkohlenbeckens.

Bas Schema der Tektonik lasst sich folgendermassen dar- stellen :

(16)

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1/ Gablaer,scheDatenverandert.

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Es sind zwei Hauptfaltungsrichtungen erkennbar,namiich 1. Die Faltung von allgemeiner N-S Richtung mit einer gewissen Abweiihung nach NEN - SWS,

2 . Die Faltung in der Paraliel-Kreisrichtung mit einer gewissen Abweichung gegen M W - ESE.

Die beiden Grundrichtungen liegen also fast rechtwick- lig zu einander.

Die Faltung en des ersten Typs treten am starksten im westlichen Teile des Beckens im Rybniker-Gebiete auf. Man un~

terscheidet hi er von Westen nach Osten folgende Falten:

a / Die Rybniker-Mulde,die ais Fortsetzung der Mah- risch-Ostrauermulde aufgefasst werden kann.

b / Der Michałkowi tzer-Sattiel, welcher von Osten her die Rybniker-Mulde begrenzt und nach dem Orte Michałkowi-

ce in Mahrisch-Ostrau benannt wurae. Dieser Sattel neigt sich mit den Schichten gegen Osten.

c/ Die Chwałowitz er-Mulde /o s t l i c h von Rybnik / . d / Der Ostrau-Boguszowitzer-Sattel, der sich eben- falls gegen Osten mit den Schichten neigt. Dieser Sattel

trennt die Chwałowitzermulde von der grossen, sogen mittleren Muldę des polnischen Beckens.

Oestlich vom Rybniker-G-ebiet sind die Faltungen in der Meri di an-Ri chtung von untergeordneter Bedeutung, die Hauptfal­

ten haben einen Verlauf, der ungefahr paraliel dem Parallel- kreis geht.

In der Richtung von Norden her unterscheidet man die fol- genden Faltungen :

(18)

b / Dię_grosse_Bęuthener-Muldełwelche sich fast durch das ganze Becken hindurch verfolgen lasst, namlich von Mikul- czyce in Deutschland iiber Beuthen, Będzin bis an die Ostgren- ze des Uąbrowaer-Beckens.

c/ Dgr_Hauptse-tt§l des Beckens beginnt im Westen in der G-egend von Hindenburg und zieht sich iiber Królewska Huta, Sosnowiec bis in die Gegend von Maczki im sudostlichen Teil des Dąbrowaer-Beckens.

d / Gegen Siiden finden wir die grosse sogen, mittle- re Muldę des polnischen Beckens. Ihr westlicher Rand ist ge - kennzeichnet durch die Faltung in der Meridian-Richtung,weiter gegen Osten nimmt sie den Charakter einer Parallelkreis-Synkli- ne an.

Durch die Stark ausgepragte tektonische Linie in Paral­

lelkrei s-Richtung, yfelche sich etwas sudlich von Orzesze hin- zieht, wird die Muldę in zwei Teile zerlegt, den nordlichen Teil, wo das Karb on an der Ob erflachę erscheint und den sudli- chen T eil, in welchem das Karbon mit einer terziaren Decke von einigen hundert Metern iiberlagert is t .

Im Krakauer-Becken bildet die sogen.Chrzanower-Mulde,

welche weiter gegen Osten in den sogen Krzeszowicer-tektonischen G-raben iibergeht, die Fortsetzung.

In der Gegend von Trzebinia zweigt von der Chrzanower- Mulde gegen Norden die Szczakowaer-Mulde ab.

e/ Im ausseren siidlichen Teile des Beckens, der we-

(19)

gen der grossen Machtigkeit der Ueberlagerung noch nicht ein- gehend erforscht ist, sind einige in Paralielkreis-Richtung

streichende Sattel vorhanden. Einer von diesen ist im Westen in der G-egend von Mszanna-Jastrząb erkennbar. Weiter gegen Os­

ten erkennt man die Sattelbildung in der Gegend von Dziedzice und noch weiter in der Gegend von Jawiszowice.'Ob man mit einem

in der Parallelkreis-Richtung streichenden Sattel zu tun hat, oder nur mit einigen kurzeń selbststandigen Satteln ist noch nicht aufgeklart.

Beide Faltungssysteme sind mit einer ganzen Reihe von Verwerfungen verbunden. Am starksten sind aiese Verwerfungen in der Querrichtung zum Faltenlauf ausgebildet.

Die besprochenen Faltungen beziehen sich alle auf die verschiedenen geologischen Epochen. Ursprunglich haben sie sich in der Zeit des obern Karbons, moglicherweise auch des Perms vollzogen / D i e Frage ob die Faltung z .Z t .d e r Bildung

des produktiven Karbons stattfanden, ist noch umstritten/.

In spatern Epochen erneuerten sich die tektonischen Bewe gungen im gleichen Sinne. Die Hauptfaltung hat, wie es scheint in der Zeit des Palaogens stattgefunden. Diesen spatern tekto­

nischen Bewegungen erlagen gemeinsam mit dem Karbon aus die jungern Formationen, namlich das Perm, Trias und Kreide. Das Palaogen, insbe&ondere das Miozan scheint an diesen Faltungen nicht teilgenommen zu haben.

4 . Praktische Beusrteilung des polnischen Stein- kohlenbeckens vom Standpunkte der geologischen V erhaltnisse._____________________

Die oben im kurzeń Abriss angefiihrten stratigraphischen

(20)

und. tektonischen Yerhaltnisse des Beckens haben ausser der te- oretischen auch eine wichtige praktische Bedeutung. Von den geologischen Faktoren hangen die Kosten der Ezploitation ab und die Qualitat der gewonnenen Kohle.

Zunachst besprechen wir den Einfluss der stratigraphi - schen Faktoren auf die G-ewinnung der Steinkohle. Die herrschen- de Rolle spielen zwei Faktoren, namlich die Machtigkeit der Kohlenfliize, ihre gegenseitige Lage und das daraus resultieren-

de Yerhaltnis zura tauben Gestein.

Die Machtigkeit hat eine ausschlaggebende okonomische Bedeutung auf die Kohlenausbeutung. Floze unterhalb einer ge- wissen Mindestmachtigkeit eignen sich nicht fur die Ausbeutung.

Dieses Minimum han^t selbsverstandlich von einer Reihe von Fak­

toren ab, wie Ausbeutetiefe, Kohlenqualitat, Entwicklung der Bergbautechnik, Kohlenpreis usw. Bei den gegenwartigen Verhalt- nissen muss ais minimale Fliizmachtigkeit fiir die Randgruppe

0 , 5 bis 0 , 6 m, fiir die iibrigen 1 m angenommen werden. Je gros- ser die Machtigkeit des Flozes ist, umso glinstiger gestaltet sich der Abbau. Allerdings auch nur bis zu einer gewissen o- bern G-renze, nach dereń Ueberschreitung die Ausbeutungskosten wieder zunehmen, indem der Abbau in mehreren Schichten erfor- derlich wird. Auch ist dann Sptilversatz notwendig usw. Man kann annehraen, dass gegenwartig die gunstigsten Ausbeutebedin- gungen bei Flozen von 2 bis 5-6 m Machtigkeit vorhanden sind.

Ein weiterer, ebenfalls Y/ichtiger Faktor ist die gegen­

seitige Lagerung der Floze. Sie arilckt sich aus in Prozentver- haltnis der gesamten Machtigkeit der abbauwiirdigen Kohlenfloze in einer bestimmten G-ruppe zu ihrer Gesamtmachtigkeit.Je grosser

(21)

diesesYerhaltnis ist, je konzentrierter also die Floze liegen, umso leichter ist es, den Abbau in einera bestimmten Niveau zu

konzentrieren, sodass das Prozentverhaltnis der Aufschlussar- beiten zu den Abbauarbe.iten gunstig wird. Es ist zu beraerken,

dass auch hi er ein gewisses Minimum im Abstand der einzelnen Floze vorhanden sein muss, weil sonst Schwierigkeiten techni- scher Natur entstehen konnen.

Die Sattelgruppe hat fast durchwegs uber 2 m machtige Floze. In der Gegend westlich von Sosnowiec betragt die Floz- machtigkeit vorwiegend 2 bis 6 m, stelienweise 6 bis 9 m,Oest-

lich von Sosnowiec steigt sie auf 12 bis 14 m an.

In der Rudaer-Grruppe, welche bei der Exploi.tation eben- falls eine wióhtige Rolle spielt, kommen eine Reihe von Flozen von 2 b is 6 m Machtigkeit vor, ebenso in der Lazisker-G-ruppe.

In den Orzeszer und Chelmer-Schichten, sowie in der ganzen Randgruppe uberschreitet die Flozmachtigkeit nur ausnahmsweise 2 m. Auf 167 m Gesamtmachtigkeit der zum Abbau geeigneten Koh- lenfloze entfallen im westlichen Teile des Beckens gegen 65 m

= 44 % auf Floze von der Machtigkeit von 2 - 6 m.Dementspre- chend bietet sich hi er die giinstigste La^e in den Sattel-Rudaer- und teilweise Lazisker-G-ruppen fur den Abbau der Kohle.

Auch hinsichtlich der Konzentrierung der Floze finden sich die besten Bedingungen in den Sattel- und Rudaergruppen.

Im westlichen Teile des Beckens b ild et die abbauwiirdige Kohle 10 % der G-esamtmachtigkeit der Sattelgruppe und 6 ,5 % der Ru- dauer-Gruppe, woraus sich die giinstigen Abbaubedingungen ohne weiteres ergeben.

(22)

Scheiaet man diese beiaen Nachbargruppen aus dem ganzen Profil des produktiven Karbons aus, so erhalten wir im westli-

chen Teil des Beckens eine Schichtenreihe von der G-esamtmach- tigkeit von 755 m, wovon 55 m Kohle in Form von abbauwiirdigen Kohlenflozen vorhanden ist, was 7 ,3 % ausmacht. Die gesamte Machtigkeit der in diesen zwei G-ruppen befindlichen Kohlenflo-

ze betragt gegen 40 % aller Kohlenfloze, welche sich auf die versc^riedenen G-ruppen des Beckens verteilen.

Im Osten, also im Dąbrowaer-Becken werden die geologi- schen Bedingungen etwas ungiinstiger fur den Abbau.Die Sattel- gruppe verwandelt sich in ein Flóz von bedeutender Machtigkeit,

in der Rudaer-G-ruppe dagegen betragen die Kohlenfloze nur noch 1 , 7 % der Gesamtmachtigkeit.

Die Sattel- und Rudaer-G-ruppen bilden gegenwartig die G-rundlage der Exploitation des polni schen Beckens. Sie liefern gegen 75 % der ganzen Kohlenforderung.

Die Bedeutung der geschilderten Verhaltnisse tritt noch mehr hervor, wenn man sie mit denjenigen westeuropaischer Koh- lenfelder vergleicht. In den Becken von Nordfrankreich,Belgi en,

sowie im Ruhrgebiet, sind Kohlenfloze von uber 2 m Machtigkeit selten. Bei den 5 grossen englischen Becken uberschreitet die Flozmachtigkeit nur in Staffordshire 4 m. In den iibrigen be­

tragt die maximale Machtigkeit nicht mehr ais 3 - 3 ^/2 m.

Was die Flozkonzentration anbelangt, so ist in Nordfrank­

reich nur in zwei Flozgruppen d n der G-egerdvon Lens das Verhalt- nis der Kohle zur G-esamtmachtigkeit der G-ruppe hoher ais 5 %.

In den meisten Fali en ist sie kleiner ais 3 % . In den vier Haupt-

(23)

das Verhaltnis nur in einer einzigen Gruppe und zwar aus - schliesslich in einem bestimmten Teile derselben 5 %.

Aus diesen Darlegungen geht hervor, dass im polnischen Bekken sehr gunstige Verhaltnisse vorhanden sind.

Neben den stratigraphischen spielen auch die tektoni - schen Verhaltnisse eine wichtige Rolle inbezug auf die Wirt - schaftlichkeit der Kohlengewinnung. Unter den tektonischen Er­

scheinungen verstehen wir alle Dislokationen und Deformationen denen das produktive Karbon nach seiner Bildung unterworfen war.

Die tektoni schen Erscheinungen iiben ihre Wirkung auf die Koh­

lengewinnung nach drei Richtungen hin aus:

1. Das Heben oder die Senkung gewisser Teile des vom produktiven Karbon eingenommenen Gebietes ist ausschlaggebend fiir die grossere oder kleinere Tiefe, in welcher sich die Koh- lenfloze gegenwartig befinden. Dieser Umstand ist selbstver -

standlich von grosster praktischen Bedeutung, indem er uber die Ausbeutungsmogli chkeit einer ganzen flozfiihrenden Gruppe oder

einzelner Floze entscheidet.

2. Zertrummeruiigen der Floze, infolge von Verv/erfun~

gen, erschwert den regelmassigen Abbau.

3. Die mit starkem Druck und hoher Temperatur ais Folgę der tektonischen Bewegungen verbundenen Erscheinungen be- wirken eine Aenderung der Kohlensubstanz,wodurch die Kohlengat- tung beeinflusst wird.

Der erste der genannten drei Faktoren kann von zwei G-esichtspunkten aus betrachtet werden: a/Machtigkeit der Ueber- lagerung und b / Entfernung von der Ob erflachę der einen oder

(24)

der anderen Gruppe der Floze.

Was die Machtigkeit der Ueberlagerung anbelangt,so kann das Becken in zwei G-ebiete eingeteilt werden.

1. Das Nordgebiet, in welchem das produktive Karbon unmittelbar an der Oberflache erscheint, oder vorwiegend mit

Triasablagerungen iiberdeckt ist, dereń Starkę 100 m nicht er- reicht und daher kein ernstliches Hindernis fur den Bergbau bilden. Die Sudgrenze diesesG-ebietes bildet die Lin ie, die etwas audiich von Orzesze - Alt - Berun.weiter langs des linken U-

fers des Weichseltales bis den ostlichen Grenzen des Beckens ZU.

sich hinzieht.

2. Das Sudgebiet, liegt siidlich dieser Linie, dort findet sich eine Karboneinsenkung, die wohl das Resultat der

tektonischen Faktoren in der, der Miozanperiode vorangehenden Epiiche is t . Diese Einsenkung ist mit Miozanbildungen ais dicke Ueberlageruiigsserie ausgefullt. Auf diesem Gebiete zeigt sich

das Karbon auf der Oberflache nur an einigen Punkten /siidlich von Rybnik im Westen und in der sogen Grójecka G-óra im Osten/.

Im iibrigen Gebiete ist die Ueberlagerung nicht gleichformig, sie betragt ab er selten unter 100 - 200 m und erreicht an meh- reren Punkten 800 m und mehr.

Im ausseren siidlichen Teile des Beckens liegt auf dem Karbon der Karpathenflysch, dessen Starkę gegen Siiden hin wachst, sodass Bohrungen, die iiber einer gewissen Linie hin-

aus angesetzt irarden, das Karbon nicht mehr erreichten.

Die nachteilige Wirkung der Ueberlagerung im siidlichen :.(^ ^ j ^ e l M e t e auf die b ergbauli che Entwicklung wird durch die Tatsa-

- % e illu strie rt, dass auf die Flachę, welche 54 % des polni ach ea

(25)

forderung fali en; 11 % kommen alle in auf das Rybniker-G-ebiet, welches weniger stark von jungern Schichten iiberlagert wird.

Bezuglich des Einflusses der Tektonik auf das Annahern dieser oder jaaer Flozgruppen an die Oberflache sei vor allem auf die Yerhaltnisse des Hauptsattels Hindenburg, Królewska Huta, SosEoowiec hingewiesen. Fast im ganzen Yerlauf des Sat - tels treten die Floze der Sattelgruppen und auf den beiden Fiu- geln diejenigen der Rudaer-Schichten auf. Dank dieser giinsti- gen geologischen Bedingungen ist dieses Hauptsattelgebiet zum

Zentrum der Steinkohlenforderung des Beckens geworden.

Einen gunstigen Einfluss wiewohl in bedeutend kleineren Ausmasse der Schichtenerhohung findet man auch im siidlichen Teile des Beckens, wo die untern Orzeszer- und Rudaer-Floze

sich der Oberflache nahern und ausgebeutet werden /G-rube:Brze- szcze und S i l e s i a /.

Hingegen macht die mittlere Muldę des polnischen Beckens die Floze der Sattel- und Rudaergruppen unzuganglich.Infolge- dessen ist der Abbau auf die obern Orzeszer und Lazisker-Floze angewiesen, wodurch er zu keiner ausgepragten Entwicklung gelan- gen konnte, nicht einmal im nordlichen Teilder Muldę,wo das

produktive Karbon auf dem umfangreichen G-ebiete unmittelbar an der Oberflache sich findet.

Was den Einfluss*'der Verwerfungen auf die Ausbeutung an- belangt, so ist zu bemerken, dass diejenigen Gebiete am meisten

zertrummert sind, wo sich die beiden Faltenrichtungen kreuzen.

Diese Zertrummerungen finden sich in manchen Kuppelgewolben des

(26)

Hauptsattels, was den Abbau erschwert,zuweilen unrentabel macht. Ais Beispiel diene die gegenwartig stillstehende,im

siidlichen Teil des Rybniker-Gebietes nachst der tschechischen Grenze befindliche Friedrichsgrube.

5. Einteilung des Beckens inbeso ndere geologische Einheiten und ihre Beschreibung.

Die Einteilung erfolgte vom praktischen Gesichtspunkten ausin 7 Gebiete.

Dieses Gebiet umfasst den Hauptsattel und die nordlich davon gelegene Beuthenermulde. Die nordliche Grenze bilden die Auslaufer des niedrigsten Flozes der Sattelgruppe, im nordli-

chen Flligel der Beuthenermulde und ihre Fortsetzung innerhalb der Grenzen des Dąbrowa-Beckensr Die Westgrenze fallt mit der Staatsgrenze zusammen. Die Sudgrenze Yirurde langs der Isohypse 750 m des tiefsten Flozes der Sattelgruppe, nas ungefahr lOOOm Tiefe entspricht, gezogen. Ais ostliche Grenze wurden die G-e- genden von Strzemieszyce-Maczek gewahlt, wo die letzten Punkte

der Sattelgruppe nachgewiesen Ymrden.

Auf dem G-ebiete des Hauptsattels finden sich eine Reihe von Kuppeln vor, welche durch Einsenkungen /Mulden/voneinan - der getrennt sind. In der Richtung West-Ost finaet man die Kup peln von Hindenburg innerhalb der G-renzen Deutschlands, von Króley/ska Huta, dann einige kleinere dicht nebeneinander lie- gende Kuppeln, die in der NaJie der G-rube Huta Laura beginnen und sich gegen Osten bis nach Sosnowiec fortsetzen.Von den Mul

den, welche die Kuppen voneinander trennen,ist die Muldę bei

(27)

Ruda besonders bekannt. Der ostliche Teil dieser Muldę liegt auf polnischem Gebiet. In den erwahnten Kuppen sind die Floze der Sattelgruppe teilweise ausgewaschen. Dort treten die Schi- chten der Randgruppe unraittelbar an die Ob erflachę.

Im ostlichen Teil der Beuthener-Mulde zwischen den G-ru- ben Grodziec II einerseits und Saturn, Czeladź anderseits fin-

den sich ebenfalls derartige Aufturmungen in einem kleinen Rau- rne mit ausgewaschenen Sattelflozen. Mit Ausnahme von diesen we- nigen Stell en findet sich die Sattelgruppe auf dem ganzen Ge­

biet I . An der tiefsten Stelle der Beuthener-Mulde liegt die Sattelgruppe nicht tiefer ais 1000 m folglich ist sie uberall fur den Abbau zuganglich. Im westlichen Teil des Gebietes ist die Machtigkeit 170 m mit 5 bis 6 Kohlenflozen. G-egen Osten reduziert sie sich zu einem einzigen Floz von 10 b is 14 m Machtigkeit.

Die einzelnen Floze des Gebietes I tragen an verschiede- nen Orten verschiedene Namen, wie die nachstehende Tabelle

deutlich zeigt. / S . 1 8 a/ .

Die Flozmachtigkeiten sind wechselnd, manchmal sogar im Gebiete derselben Grube. Daher geben wir keine Zahlen

fiir einzelne Floze an, sondern nur Durchschnittsziffern der ge- samten Machtigkeit aller Floze der Gruppe. Trotz der grossen Veranderung der Anzahl und Machtigkeit der Floze vari-iert die Gesamtmachtigkeit derselben weniger stark. Sie nimmt gegen Os­

ten hin ab.

Eine bedeutende Rolle spielt bei der Ausbeutung im Ge­

biete I auch die Rudaer-Gruppe. Sie wird in den Flugeln des Sattels und in den, die Kuppen trennenden Mulden abgebaut,

(28)

hauptsachlich in der Nahe der Stadt Ruda,woher sie Ihren Na- men erhalten hat.

Die Machtigkeit der Rudaer-Gruppe schwankt zwischen 585 und 225 m, die Zahl der Floze zwischen 20 und 3. Die Flozmach- tigkeit nimmt von Y/esten nach Osten von 38 auf 4, 3 m ab. Die wichtigsten Flozgruppen seien hi er a n g e f u h r t ^ .

Gottessegen-Serie

Hugo - Serie obere Rudaer-Floze Antoni -Serie

Katarzyna-Serie

G-eorg -Serie untere Rudaer-Floze.

Falwa - Serie Veronika-Serie

In industrieller Hinsicht haben die obern zwei Serien keine grosse Bedeutung. Die Antoni-Serie spielt beim Abbau ei­

ne hervorragende Rolle. Sie besteht hauptsachlich aus zwei Flo- zen gleichen Namens, die in einem Teile des Gebietes sich zu einem Floz vereinigen. Im westlichen Teile des Gebietes b is zum Meridian von Królewska Huta betragt die Machtigkeit des Gesamt- flozes 5 bis 7 m, ostlich davon vereinigt es sich zu einem Floz von 3 bis 4 , 5 m Machtigkeit. Auf der Kleofasgrube tragt es den lokalen Namen Kleofas-Hugo-Morgenroth, auf der Grube Wujek wird es mit dem Namen Kleophas bezeichnet. Oestlich von Katowice ver- liert dieses Floz seine industrielle Bedeutung fast ganzlich.

Die Katarzyna-Serie besteht im Westen aus 3 b is 5 Flozen mit einer Gesamtmachtigkeit von 4 bis 8 m. Die wichtigsten Flo­

ze tragen die Namen Jakób, Sonnenblum, G-eorg. Auf vielen Gruben 1 / R. Michael.. Die G-eologie des Oberschlesischen Stein-

kohlenbezirkes. Berlin 1913, s .2 34 .

(29)

dynand usw. Oestlich von Katowice reduziert sich die Cfruppe auf zwei Bankę von 3 bis 4 m Gesamtmachtigkeit. Sie lasst sich ostlich bereits innerhalb der G-renzen des Dąbrowa-Beckens mach- weisen. Die Floze tragen hier allerdings versehiedene lokale Namen, wie Morgenroth, Edwin,Rudolf, Ryszard,Eugenia usw.

Von den u n t e m Rudaer-Flozen ist das Georgfloz hinsicht- lich Machtigkeit sehr Teranderlich. Es ist in der Rudaer-Mul- de, in der G-egend von Katowice und schliesslich auf den G-ruben Milowice und Saturn bekannt. Dort wird es ais Milowicer-Floz bezeichnet. Es besitzt eine Machtigkeit von 5 m.

Das Falf/a-Floz ist ebenfalls unregelmassig. In den G-ruben in der Nahe von Katowice wird es ais Ferdynard-Floz bezeichnet.

Die niedrigste /t i e f l i e g e n d s t e / Flozgruppe der Rudaer- Schichten verlauft mit ziemlicher Regelmassigkeit in 1 bis 2 m.

Machtigkeit. Oestlich von Katowice wird es nicht mehr abgebaut.

Die Floze der Orzeszer-G-ruppe spielen im G-ebiete I keine besondere Rolle.

Die Floze der Randgruppen werden in diesem G-ebiete eben­

falls nur wenig abgebaut, vorwiegend im ostlichen Teil des G-e- bietes in den Kuppen Królewska Huta und Huta Laura-Sosnowiec.

Diese Flozgruppe bildet in dieser Gegend die oberste Serie der Randgruppe, die man auch ais Andrzej-Serie bezeichnet. Sie liegt 100 bis 250 m tiefer ais die Sattelgruppe und kommt in zwei bis 4 Flozen in einer G-esamtmachtigkeit von 3-5 m, in der Gegend von Sosnowiec ais ein Floz von 1 -2 m Machtigkeit vor.

Die tiefern Floze der Randgruppe sind im Gebiete I nicht genauer erforscht, sie konnen iibrigens schon mit Rucksicht auf

(30)

ihre erhebliche Tiefe keine grossere Bedeutung haben.

Die im Gebiet I vorherrschenden giinstigen geologischen Bedingungen haben bewirkt, dass sich der Kohlenbergbau hier konzentriert hat. Trotzdem der Flacheninhalt des G-ebietes nur 12 % des Beckens betragt, liefert. es gegen 73 % der gesamten Forderung.

D ąs_G ębi§ t_II_:

Dieses Gebiet liegt zwischen dem Gebiet I und der nord- lichen Grenze des Kohlenbeckens. Im westlichen Teil des Gebie- tes II / i n der Gegend von Tarnowskie Góry/ist der Abbau wegen

einer machtigen Ueberlagerung unmoglich. Im ostlichen Teil des Dąbrowa-Beckens tritt das Karb on teilweise an der Oberflache auf, teilweise ist es mit einer nicht sehr machtigen Ueberla­

gerung bedeckt. Im ganzen Gebiet konsnt nur die Rand-Gruppe in Frage. Es werden zwei Serien namlich die Andrzej-Serie /o b e r e / und die FIora-Serie /u n t e r e /.

Die Andrzej-Serie ist ziemlich ungleichmassig ausgebil- det. Im Westen des Dąbrowa-Beckens finden sich bis 5 Floze mit einer G-esamtmachtigkeit von 4 , 5 m. Sie werden auf der Gru­

be Grodziec I ausgebeutet. Im Osten reduziert sich die Floz- za h l . Die Serie ist aber dort noch wenig erforscht.

Die Flora-Serie liegt 200 - 300 m tiefer und ist gleich- massiger ausgebildet. Die Gesamtmachtigkeit der 5 b is 6 Flo­

ze erreicht 6 bis 6,5jnJ)ie Forderung ist vorwiegend auf die Grube Flora konzentriert.

Das G-ebiet II umfasst etwa 9 % der Gesamtflache des Bec­

kens, die Kohlenforderung erreicht aber nur ca 2 %.

(31)

D&S_ę- §biet_m _;

, i

Dieses Gebiet umfasst den westlichen Teil des poi nischen Beckens. Es ist intensiv in der Meridianrichtuag ge-

faltet. Es zerfallt in zwei Teile, namlich dem westlichen , der zwischen der Westgrenze des-Beckens und der Michałkowi - cer-Falte liegt und den ostlichen zwischen dieser und der Or- lgjuerfalten.

Das tektonische Hauptelement des westlichen Teiles ist die Ryb ni k er-Muld e . Hi er ist der Abbau in einer Reihe von Gru- ben zentralisiert und zwar aus dem Grunde, weil die Machtig­

keit der Ueberlagerung anderswo bedeutend grosser i s t . Hier tritt das Karbon teilweise an die Oberflache.

Es werden hier die Floze der Randgruppe, welche ubrigens im ganzen G-ebietsteile ausschliesslich auftreten, abgebaut.

G-egeny/artig sind 5 G-ruben im Betriebe, namlich Hoym, im mittlere Teil der Muldę, Emma- und Romergrube im ostlichen

Flugel, sowie Charlotta und Anna im westlichen Flugel.

Die Floze der Hoym- und Char 1 otta-G-rube, sowie d ie je n i­

gen die obern der Emma- und Romergrube gehoren zur obern Se­

rie der Randgruppe. Die Floze der Annagrube und die untern der Emma- und Romergrube /vom 5 oen Floze ab/ werden zu den hoch- sten Flozen der untern Serie der Randgruppen gezahlt. Die Floa- machtigkeit betragt meist 1 - 2 m, nur zwei Floze erreichen

3 m Machtigkeit.

Mit Rucksicht auf die hochąualifizierten Kohlengattun - gen / Fett-Flammk-ohlen / werden hier auch Floze unter 1 m Mach­

tigkeit abgebaut.

(32)

Ein sehr wichtiges Problem sowohl in theoretiscber wie.

praktischer Hinsicht ware die Zusammenstellung der Floze oder wenigstens der Flozgruppen der Randschichten, die an zwei ent- gegengesetzten aussersten G-renzen des Beckens im Rybniker und

im Dąbrowaer-Gebiet abgebaut werden.

Von der ostlichen Seite her ist die Muldę durch die Mi­

chałkowi cer- Falte begrenzt. Zwischen ihr und der weiter ost - lich gelegenen Orlauer-Falte findet sich eine Muldę,dereń Ach-

se sich in der Richtung NEN-SWS hinzieht, aehnlich wie dieje- nige der Falten. Der mittlere Teil der Muldę ist durch Orze - szer-Schichten ausgefiillt. Gegen die Fliigel zu treten der Rei- he nach die Rudaer-, Sattel und endlich die Schichten der Rand- gruppe auf. Im No.rden und Su den schliesst sich die Muldę zu und hi er treten nur die Schichten der Randgruppe auf.Im o s t li­

chen Mulden fliigel befindet sich die Bluchergrube, welche Sat- telfloze und teilweise auch Rudaer-Floze ausbeutet.

Die Sattelgruppe enthalt 5 Floze von 4-5 m Machtigkeit, die keine spezielle Namen trągen, sondern mit den Buchstaben G-,H,J,K,L bezeichnet werden.

Die in der Nahe der Muldenachse liegende Donnersmarkgru- be baut die RudaerT und auch die tiefstliegenden Orzeszer-Flo-

ze ab. Sie sind 1 - 3 m machtig.

Der ubrige Teil des Gebietes zwischen den zwei erwahnten Dislokationen wird noch nicht abgebaut, ist ab er durch eine Reihe von Bohrungen erforscht worden.

Das ganze G-ebiet ist mit Ausnahme eines kleinen Teils sudlich von Rybnik mit einem Deckgebirge von 100 bis 400 m ii- berlagert.

(33)

schen Beckens, die G-esamt for derung erreicht 11 %.

Das Gebiet IV :

Es umfasst den nordlichen Teil der mittleren Muldę des Beckens, wo das produktive Karbon entweder unmittelbar an der Oberflache erscheint oder mit einer wenig machtigen Serie von Trias- und teilweise Perm-Ablagerungen bedeckt ist.

Wir f i n d e n h i e r ausschliesslich Floze der drei hochsten Gruppen, also der Chelmer-, Lazisker- und Orzeszer-G-ruppe. Die Chelmergruppe Y/eist nur ein Floz auf, das nicht abgebaut wird.

Im westlichen Teile des Gebietes werden die Orzeszerflo- ze auf der Dębienskogrube abgebaut, die mittlere Floze der Grup pe, die fur den Abbau in Frage kommen, haben eine Machtigkeit von 1 - 1 , 5 m auf. Manchmal werden die Floze dunner. Es ist klar, dass der Abbau unter solchen Bedingungen sich nur mit Rucksicht auf die gute Kohlenąualitat / e s handelt sich um eine kokende Fett-Flammkohle/ lohnt.

Auf den andern G-ruben wird vorwiegend das oberste Floz der Orzeszer-G-ruppe abgebaut, das sich fast ganz langs des G-e- bietes von Westen nach Osten hinzie ht.D ie Bezeichnung dieses

Flozes andert sich. Auf den gegenwartig stillstehenaen in der Nahe von Orzeszer liegenden G-ruben v.rird es ais Friedrichsfloz bezeichnet, weiter ostlich hat es den Namen Leopold,wahrenddem

es auf den Gruben Boer, Emanuel, Książe Emanuelfloz genannt irird Noch weiter ostlich auf den Gruben Karol,Nowa: Przemsza /s t i l l -

stehende/ tragt es den G-rubennamen. Seine Machtigkeit betragt meistens 2 - 3 ,5 m, bisY/eilen sogar 4 - 4 , 5 m.

(34)

Die Lazisker-Floze Yirerden in die untere und obere Serie ge te ilt.

Die untere Serie wird auf den G-ruben Brade, usw.abgebaut.

Es kommen hi er Floze vor,dereń Machtigkeit 1 - 2 , 2 m betragt.

Von diesen Flozen ein unteres Albert-ein hoher gelegenes Brade- Niederfloz genannt. Dariiber liegt noch das Brade-Oberfloz.

Die obere Serie der Lazisker-Floze wird auf der Grube Szy­

by Piast /H enryk/ abgebaut. Die 4 Floze haben Machtigkeiten von 1 ,7 - 5 m. Sie werden ais Henryk I bis Henryk IV bezeichnet.

Trotzdem die Floze machtig sind, hat sich der Abbau der Quali- tat der Kohle wegen hi er nicht sehr entwickelt.

Das IV.Gebiet umfasst 10 % der Beckenflache.Die Forderung erreicht 8 % der Gesamtforderung.

?§'§_Q'§biet_V_^

Das Gebiet umfasst den siidlichen Teil der mittleren Mul­

dę, angefangen an der siidlichen Grenze des Gebietes IV .A is Sud- grenze im Osten wird die Weichsellinie bezeichnet: weiter ge~

gen Westen die Linie Czarnewody-Jastrząb-Górny. Die westliche Grenze bildet der Orlauer-Sattel, die ostliche der untere Lauf des Przemszaflusses.

Ein Nachteil gir dieses Gebiet ist die grosse Machtigkeit der tertiaren Toniiberlagerungen, sie betragt selten weniger ais 200 m, erreicht aber oft 800 m. Diese Tatsache und der Um- stand, dass innerhalb dieses Gebietes nur Lazisker- und Orze- szer-Floze von geringer Machtigkeit zuganglich sind,hat bewirkt, dass der Abbau der Kohle noch nicht eingesetzt hat, trotzdem es 17 % der Gesamtflache einnimmt. Das Gebiet ist durch eine

(35)

Reihe von Bohrlochern, die sich vorwiegend im westlichen T ei­

le finden, erforscht worden. Im Osten sind nur einige Bohrun- gen vorgenommen worden. Es ist noch zu erwahnen, dass im nord- westlichen Teile des G-ebietes V sich in der Tertiarformation

eine Steinsalzlagerstatte findet, die aber auch noch nicht ab- gebaut wird.

Są§_^§biet_YI_i

Di esesG-eb iet umfasst den ganzen sudlichen Teil des pol­

ni schen Beckens.

Die Machtigkeit der Ueberlagerungen ist hier noch grosser ais im Gebiete V, nur an drei verhaltnismassig engen Stellen ist sie unter 200 m stark. An diesen Stellen finden sich Koh- lenbergyrerke, namlich ais westlichste Grube die Silesiagrube, ais mittlere die Brzeszczegrube und auf der ostlichen wurde vor einigen Jahren der Bau von Spytkowicegrube in Angriff ge- nommen, die gegenwartig eingestellt is t.

Vom tektonischen Standpunlcte aus ist di es es G-eb i et ais siidlicher Fliigel der mittleren Muldę anzusprechen. Es ist geo- logisch nicht gleichmassig erforscht. Im Nord-Westen, in der Nahe von Mszanna-Jastrząb wurde durch eine Reihe vonBohrungen

ein W-E verlaufender Sattel festgestellt, in dem sich Floze finden, die den Sattelschichten angehoren. An den Fliigeln tre- ten Rudaer-Floze auf. Die G-esamtmachtigkeit der Sattelfloze ist kleiner ais im Norden des Beckens, sie erreicht immerhin gegen 11 m. Der ganze siid-westliche Teil des Gebietes ist we- gen der machtigen Ueberlagerung noch wenig erforscht.

Das mittlere Gebiet dagegen ist mit Riicksicht auf die

(36)

•Brzeszcze- und Silesiagrube et was eingehender erforscht worden.

Auf der Silesiagrube findet sich eine Serie von Orzeszer - Schichten. Auf der Brzeszczegrube sind die tiefsten Floze der Orzeszergruppe und solche der Rudaer-Schichten im Abbau.Ihre Machtigkeit betragt 1 - 2 m. Im sudlichen Teil der Brzeszcze- grube wurde durch den Jawiszowiceschacht eine Serie von di -

ckern Flozen / 1 - 4 W erschlossen, die auf G-rund der strati- graphischen Bediengungen vielleicht der Sattelgruppe zugezahlt werden mussen. Oestlich von Brzeszcze findet sich ein bedeuten- der Komplex des sogen. Schlutius-Terrains, welches Staatsei- gentum bildet. Durch eine Reihe von Bohrungen vairde das produ- ktive Karbon erschlossen, das hier eine gewisse Eigenart auf- weist. Die Sattelgruppe enthalt namlich keine machtigen Floze, ausser in einem sehr beschrankten Gebiete nahe von SpytkovvTice.

Dagegen ?rurde festgestellt, dass die Rudaer-Schichten Floze von 3 - 7 m Machtigkeit fuhren, die hier den lokal en Namen Ry- czowergruppe erhalten haben. Hoher gelegene Schichten finden sich in diesem G-ebiete fast gar nicht. Die Randgruppe enthalt sozusagen keine Floze, die sich zum Abbau eignen wiirden.

Die Flachę des G-ebietes VI erreicht 27 % der gesammten Beckenflache, die Forderung aber nur 1 ^ /2 %.

Das G-ebiet VII :

Dieses (Jebiet ist der norliche Teil des Krakauer-Beckens, wo sich die Forderung konzentriert. Die Ueberlagerung in G-e-

stalt von Perm-Trias- und Juraschichten ist hier weniger mach- tig ais in den G-ebiet en V und V I. Im nor dl ich en und ostlichen Teile tritt das Karbon an die Oberflache.

(37)

Man findet hi er zwei Mulden; die eine geht in der Pa - rallelkreis-Richtung uber Chrzanov.r gegen Krzeszowice, wo sie G-rabencharakter annimmt; die andere zweigt von der er sten in der Gegend von Trzebinia in nordwestlicher Richtung gegen Dłu- goszyn-Szczakowa ab. Das proauktive Karbon ist hier noch

nicht genugend stratigraphisch erforscht. Man hat die Anwesen- heit von Sattelschichten noch nicht festgestellt.Dagegen wur- den vermułlich Rudaer-Schichten bei einigen Bohrungen in nord- lichen Teil des Gebietes gefunden. In der gegenwartig still- stehenden Niedzieliskagrube werden Floze der Orzeszer-Schich­

ten abgebaut.

Die Hauptgewinnung findet gegenwartig in den Lazisker- Flozen auf den Gruben Jaworzno und Siersza statt.Es treten hier 5 bis 6 Floze von einer gesamten Machtigkeit von 18 bis 20 m auf. Sie sind ais die untere Floze der Lazisker-Gruppe zu bezeichnen.

Eine obere Serie dieser Gruppe baut die Libiążgrube ab, namlich 5 Floze von insgesamt 15 m Machtigkeit. Leider werden

die giinstigen geologischen Bedingungen durch die minderwerti- ge Kohlenqualitat kompensiert.

Am sudostlichen Gebietsrand liegt die Tenczynekgrube, welche 4 Floze'der Randgruppe von 0 ,7 5 bis 1 , 6 m Machtigkeit abbaut.

Das Gebiet VII umfasst 15 % des Flacheninhaltes des pol­

nischen Beckens, die Forderung erreicht 4 ^ /2 %.

(38)

Die folgende Uebersicht zeigt die Flachen und Forde - rungsanteile der wichtigsten G-ebiete.

6. Betrachtunajen uber die Bjziehungen zwischen den Eigenschaften der polni schen Koni en und den geo­

logischen Verhaltnissen.

In den foldenden Ausfiihrungen wird nur insofern auf die Eigenschaften der polnischen Kohlen eingegangen, ais sie in ursachli chen Zusammenhang mit geologischen Faktoren stehen.

Die polnischen Kohlen sind meistens autochtoner Her - kunft, d .h . die Kohle entstand aus dem Pflanzenmaterial, des-

sen bedeutendster Teil sich an Ort und Stelle der Flozbildung von Anfang an befand. Es wurde nicht von anderswoher an die Flozbildungstelle hergetragen. Man kann annehmen, dass das Ma?

terial, aus welchem die Kohle enstanden ist, von Torfmooren, die mit Wald bedeckt waren, herstammen. Das polnisch-schlesi- sche Steinkohlenbecken muss dem gemischten paralisch-limmi - schen Typus zugezahlt werden. Es war in der ersten Periode pa- ralisch, also z .Z t . der Bildung von Flozen in der Randgruppe.

Darin findet man eine ganze Reihe von Einlagerungen mit Meeres- fauna, was auf mehrfache Ueberflutung der Torfmoore durch das Meer hindeutet. Dass das Meer seicht war und das Ufer nicht

G-ebiet Flachenanteil

%

I

1 1 , 1 1 1 , IV ,V II V,VI

12

73

251/2 l V 2 44

44

(39)

ferne, zeigt der Umstand, dass sich im G-estein gemeinsam Mee<- res- und SiissY/asserformen vorfinaen, manchmal sogar auf einer Schichtungsebene.

Im Anfang der Epoche, in welcher die Ablagerung der Sat- telgruppen-Schichten stattfand, trat eine Aenderung der geolo- gischen Verhaltnisse. ein. Das Meer wich zuruck und es fand wahrend der Bildungszeit der Kohlenfloze keine Ueberflutung mehr statt. In den mittleren Schichten der Sattelgruppe und in der Muldengruppe finden wir ausschliesslich Horizonte mit Siisswasser fauna. Das Kohlenbecken ist zum limnischen Typus ubergegangen.

Die allgemeinen geologischen Verhaltnisse deuten darauf hin, dass das Meer von der Ost- und Siidseite her, vordrarg.Im Westen bestand schon darnals Festland, dort wo gegenwartig das

Sudetergebirge liegt. 7on dort her trugen die Flusse das Ma­

teriał heran, aus welchen die tauben Felsen des Beckens sich bildeten,insbesondere Schiefersandsteine. Es ist moglich,dass in einer spatern Bilduiogsperiode auch Materiał von Siiden und Sud-Osten her kam.

Bei der Kohlenbildung sina zwei Phasen zu unterscheiden:

1. Die biochemische Phase, Y/ahrend welcher das Pflan- zermiaterial sich in die Kohlenmasse umwaldelt,/Inkohlung/.

2. Die geochemische Phase, wahrend Y/elcher diese Koh- lenausgangsmasse den Einfliissen von Druck durch Ueberlagerung und tektonische Yorgange ausgese.tzt is t .

Die BilauDg eines Kohlentypes ist mehr oder y/eniger von diesen beiden Phasen abhangig.

(40)

Bei der ersten Phase ist das Pflanzenausgangsmaterial, aus dem sich ein Floz oder ein bestimmter Teil davon entstan- den ist sowie die bei der Inkohlung herrschenden Bedingungen von Einfluss auf den Charakter der Kohle. Bis jetzt sind die einzelnen Faktoren, die bei der Flozbildung von Einfluss waren, noch nicht ausreichend erforscht. Die Untersuehungen iiber das ursprunglich vorhandene Pflanzenmaterial sind z .B , noch nicht

soweit gediehen7um daraus bindende Schliisse uber den Anteil des Pflanzenmaterials auf die Bildung verschiedener Typen zie- hen zu konnen.Es ist anzunehmen, dass weitere Untersuehungen hieruber mehr Aufschluss geben werden. Schon jetzt aber ist si-

chergestellt, dass die Pflanzen nicht die massgebende Ursache fur die Bildung verschiedener Kohlentypen gewesen sein konnen.

Die Kohlen eines bestimmten Horizontes, ja sogar desselben Fló- zes Y/eisen in geringer Entfernung voneinander sehr verschiede- ne Eigenschaften auf, trotzdem die Bildungsbedingungen sicher gleich oder ahnlich waren. Umgekehrt findet man Kohlen des glei- chen Types in verschiedenen ubereinander liegenden Flozgruppen.

Backfahige Kohlen kommen z .B . in den Rand-Sattel-Rudaer- und Orzeszerschichten vor. Es ist daher zu untersuchen,welche Fa­

ktoren diese Umwandlung bewirkten. Beim Yergleich der Kohlen- analysen mit geologischen Daten, insbesondere den tektonischen Yerhaltnissen, erkennt man, dass ein Zusammenhang zwischen b e i­

den Erscheinungen besteht.

Der Gehalt der fliichtigen Bestandteile der Kohle nimmt in der Richtung W-0 ab. G-leichzeitig verkleinert sich das Ver- haltniss zwishhen Sauerstoff und Wasserstoff. Die Fett-Flamm-

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kohlen im Westen gehen in nichtbackende Flammkohlen im Osten' uber. Im aussersten Westteil des polnisch-schlesischen Stein- kohlenbeckens, namlich im Hulczyner-Distrikt, das stark gefal- tet ist, findet man Kohlen, die dem Magerkohlentypus angehoren^

Bei der Betrachtung der tektonischen Karten erkennt man, dass die Intensitat der Faltung im polnisch-schlesischen Bec- ken gegen Westen zunimmt. Yon den beschriebenen Faltensyste - men macht sich das im Meridian verlaufende nur im Westen star- ker bemerkbar. Aber auch die Faltung in der Parallelkreisrich- tung ist im Westen des Beckens viel intensiver ais im Osten, wo sie nach und nach verschwindet. Besonders klar wird der Zu- sammenhang zwischen den Eigenschaften der Kohlen und den tek­

toni schen Verhaltnissen, wenn man Einzelheiten naher betrach- tet.

Die besten backfahigen Kohlen des ganzen polnischen Be­

ckens findet man im Westen aort, wo die beiden Faltungssysteme sich kreutzen. Es ist dies das Westgebiet des Hauptsattels zwischen Królewska Huta und Hindenburg. Ein ziemlich grosser Anteil dieses Gebietes liegt in Deutschland. Hi er finden sich backfahige Kohlen in den Sattel- und Rudeer-Schichten.Gegen Suden/sich das Gebiet mit backfahigen Kohlen langs der Faltung i 6 in der Meridianrichtung bis zur Knurowgrube. Weiter siidlich wer- den die gleichen Floze in den Gruben Donnersmark und Bliicher abgebaut, die Kohlen sind aber nicht mehr backfahig. Diese Gru­

ben liegen in einer ziemlich breiten Muldę,welche den Michał- kowitzer-Sattel vom Orlower-Sattel trennt. Der tektonische Druck war hi er kleiner, er hat zur Umwandlung der nichtbacken- den in backende Kohlen nicht mehr ausgereicht.

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