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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1935.01.12 H. 2

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Academic year: 2022

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f t e f t 2 [ s i ] 64. Saljtgm tg 12. gflitnat 1935

lanfttlldjc lDod)fn|cljrtft

©rgari

¿ > e r Beidjsfacfjgnippe Bedftsarmiälte bes Bunbes 2rfattonaIfo3taIifiifd?er Deutfcffer 3 uriften unb ber BeditsabtetIung=Betcfjsieitung ber H5 X )2ip.: 2tmt für Becfytsbetreuung bes Deutfcfjen Dolfes fjerausgegeberi oon bem Beicfysfadjgrappenleiter Beciftsamualt Dr. IDaitet? Kctefe, IT C . b.B.,

unter lititonriung ber ¿tTitglieber bes Heicfysfacbgruppenrates:

Becbtsanioälte Dr. Droege, Hamburg; Dr.HTöfjmer, BTüncfyen; ptof. Dr. <£rttnnHoa<if Balte a .5 .;

Dr. Hörner, tTt. b. H ., fragen; Dr. Hubat, Köntgsberg/Pr.; tDilb* 5cijol3, Berlin, unb patentamualt Dr. Wirtel?, Berlin

Scbriftleitung: Berlin W 35, £li^owufer J8n . ^ernruf Kurfürft B 3718

D c tla g : I D . 21to cfer l i i n i t l i c i n M u n r t , © scar Sranöftetter, C e i p j i t j £ J, Dresimer Straße U / 13 5ertilptctf|cc Sammet.Itc. 72 566 / Bcaljtanl^cift: Omptimatut / poftf cfiedtonto £elp3tg Hc. 63673

© ejcßäftsftelle in B e rlin SID 48 Ijebemannjtr. 14. Sernfpredjer Bergmann 217

Die nationalfoätaüjfifcfje Ketytebttecuimg im er/len Jatyiz tyres D eceits

93on Dr. © a lt e r 3iae!e, SR. b. 32.,

Seiler beg 2lmtg für 9?ecßtäbetreuung im Steicßgrecßtgamt ber 92©$K£.

®er eßriteße 2Biiie beg einzelnen SMfggeitoffeu gur öpferberettfcßaft für bie SSolfggefamtßeit — bag untrügliche Eriennunggmerfmat für lnaljrljaft nationatfogialiftifcfieS S>en«

fen — ift in ber noeß nidjt ein öolleg beffce^enben Ein«

ricßtuitg ber fRedßtgbetrcuung für bag Seutfdje Sßol! SBirf«

lie^feit gelnorben: eine gange Serufggtuppe ber beutfd)en Solfggemeinfdfaft, uämlicß bie im S3unbe Üiationalfojialifiifdjer Seutfcßer ^u rifte it pfammengefc^Ioffene beutfcßblütige Sin«

loaltfcEjaft, ßat fief) freubig in ben Sienft ber nationalfogia»

Itftifcßen SRedjtSbetrenung geftellt, unb jeber Ktgeßßrige biefer Xkrttfggruppe ftelit feilte Slrbeit a l l e n unbemittelten beut«

fd)en SSotfSgenoffen eßrenamtlicß nnb in gewiffcnßafter (Sr«

füllung einer 33erufgpftid)t gut SSerfügung. SRit biefer maßt«

ßaft fOgialiftifcf)eit £ a t befunbet bie beutfeße KtWaltfcßaft in täglicß Saufenben Oon fa lle n , baß fie nidjt nur ben S inn unb bie Söebeutung beg nationalfogiaiiftifdßen ©runbfaßeg: ,,©e«

meimtuß geßt Oor Eigemtuß" tßeoretifcß erfaßt, fonbern eg and) üerftanben ßat, biefen ©ogtaligmuS tn bie Sat um«

gufeßen.

3 n bem 93etoußtfein, baß gerabe bei ben minberbemittel«

ten äSolfggenoffen bag ©efüßl ber Unterlegenheit gegenüber gelblich beffer geftellten ^rogeßgegnern befeitigt unb aug«

gerottet werben muß, lätnpft ber beutfeße Slnloalt in ber 92©.«9tecßtgbetreuung um bie ©iebergewittnung beg in ber tiberaliftifcßen unb ' fapitaliftifdjen geit Oerlorengegangencn SBolfgbertraueng gum beutfeßen SRecßt, gu feinen Prägern unb

©aßrern. Ser fogialiftifdje Dßfergeift unb bie famerabfeßaft«

ließe Dpferbereitfcßaft ber beutfeßen Ktwaltfcßaftberbient um fo größere 23eacßtung, alg Saufenbe oon beutfeßen fftecßtg«

anloälten nid)t nur felber oollfomtnen unbemittelt fiitb, fon«

bern bittere 9iot leiben unb einen fcßloeren Sarnpf um bie Erßaltung ber eigenen Ejifteng füßren müffen.

lieber unbemittelte beutfdje SSoifggeitoffe oßite Unter«

fdfieb beg Serufeg unb beg ©tanbeg ßat Ktfprud) auf Diecßtgbetreuung, falls er feine S3ebürftigfeit glaubßaft rnadjt.

Sie Söebürftigfeit wirb grunbfäßlid) in allen ff-ällen au«

erfanut, in betten' bie SSoraugfeßungen für bie Seloilligung beg 21rmenred)tg oorliegcit, atfo ingbefonbere bei Slrbeitg«

Men«, prüfen« unb ©oßlfahrtgunterftühunggempfängeru, ferner bei allen ©djmeririeggbefdjäbigten.

- S^ber unbemittelte beutfeße aSolfSgenoffe, ber Slnfprudi auf yi@.«3iecßtgbetreuung ßat, erßält aber nidjt nur münb«

ließe ober fd)rtftlid)e 3ted)tgauSfunft, fonbern eg werben ißnt nougeniallg aud; ©dßriftfäße, Anträge, Eingaben unb fonftige fccßnftftüde unentgeltlidi angefertigt; bei ber Surcßfüßrung oon aie^tgftrettigEeiten oor ©eriditen unb anbern ©pru^«

Iteuen fteßt ißm ^ erforberlidjenfallg ein Oon ber Stecßtg«

oetreuunggftelle beigeorbneter Wnwalt eßreuamtlicß gur ©eite.

Über biefe Sätigieit ßinauS wirfeit aber bie 92©.«31editg«

betreuunggftellen autß redjtSbefriebenb, b. ß. fie finb be«

ftrebt, einen frieblidjen 31uSglei(ß unter ben ©treitteilen ßer«

betgufüßren unb bie ÜluStragung ber ftreitigen ^ntereffeit oor beut Sßrogeßgeridft gu Oermeibeit. Sie 92©.«3ied)tSbetreuuugg«

ftelieit finb gu biefern 3>oed bunß Verfügung beS DleidiS«

mmifterS ber duftig o. 26. SRai 1934 amtürß als © ü t e « ft e i l e n im ©inne ber 3 ^ 0 - anerfaunt worben, unb bie Jc©.«9ied)tgbetreuunggftellenleiter fiitb bemgentäß erntaeßttgt, bte oor ißneit abgefcßloffenen SSergleicTje m it ber fog. 3toangg«

Oollftredunggflaufel gu üerfeßen, fo baß auf ©ruub folcßer dsergleicße oßne weitereg üollftredt Werben fann, oßne baß eg eineg geridjtlicßen UrteileS bebarf.

Sie 92S.«9iccßtSbetrcuung ßat am 15. Ülpril 193-4 — bem Sage ber Errichtung beS SimfeS für SiedUSbetreuunq beS Seutfdfen SSolfeS bttrdß ben SReidjSjuriftenfüßrer Dr. f y r a n i

~ gangen Dleidjägebiet m it ißrer Slrbcit begonnen, ©runb«

fäßließ befiitbet fici) iit jebent 21mtggerid)tSBegirf eine 92©»

yiedjtSbetreuuugSftetie. ©d)on in ber erften 3 eit war eine feßr ftarfe 3nanfprud)naßnte ber 92©.«9iccßfSbetreuunggftetlen feftguftcllen. §eute, naeß einer ülufbauarbeit oou nöcß nitfit

?9m 01^ eit,m6^LVb? ikt) Üt, aIIeu ® aum be§ 3lcidi eS etwa 1200 92©.«3led)tgbetreuunggftellen in ftäubiger © irffam feit m it regelmäßigen, gutbefueßteu ©prcdjftunben. K le in bie r n n ht\ crteiiteit^ 3ted)t§au§fiinfte tnar bereite iit beit erften 6 SRonatert auf über eine SRiilioit angeftiegen. @o würben

“ nuV T 9ae .tt,ei^ 9 ei Seifpiele gu nennen, wäßrenb biefeg i S lor ? erImJ ltIa 120'000, in Süffelborf über

n T ' M S f a^ r ,Ur6er 14 ° 00' ' ll SSeftfaieit'Siorb über n m b' k m ÜBet 400° ' in «effen-SHaffau runb 18000 fRecßtSßeratungen an mmbcrbcmittelte SolfS«

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genoffen erteilt. Siefe ftdfyim ftnb aber ßeute, am ©nbe beä S aßre3, Bereits weit übertroffen, darüber ßinauS mürben Biele ®anfenbe Bort IRedßtSangelegenßeiten, bie meber bureß münbltcße noeß fdßriftlicße SRatSerteitung erlebigt merbeit tonnten, einem ber tunb 15000 in ber 9tecßt§betreuunq tätigen beutfdße lum älte ber fReid^Sfad^grufo^e IRedßtSanmälte beä VunbeS Üiationalfogialiftifc^er Seutfdßer fü n fte n gur eßrenamtltcßninentgeltticßen SBeiterfüßrung Bor ben ©ericßteit übermiefen.

8tuS biefen turnen Ingaben lägt fuß ein Überblicf get*

mmnen, tn meinem luSmaß baS große 2Berf ber n atio n a l fogialiftifcßen SRecßtSbetreuung fd^on in ben Infängen feines S e g e n s ber ißrn Bon bem DleicßSfuriftenfüßrer Dr. ^ r a n f , einem ber älteftcn SRitfämpfer beä g-üßrerS, geftetiten lu f * gäbe gerecht mirb unb bamit in erfter Sinie gerabe benjenigen jugute fommt, bie biäßer ißrerfeitS bie größten Opfer für

__________ [Suriftifcbe SBodßenfdjtift

bie nationalfogiatiftifc^e Velnegung gebracht ßaben: ben amten, nnb einfacßett VoIfSgenoffett! ®ie Veridßte, melcße bem I m t für SRedßtSbetreuung beä ®eutfcßen VolfeS aus allen hatten beS ®eutfcßen IReidßeS Boritegen, taffen erfennen, baff bie (Stnndftung ber 5RS.*fRecßtsbetreuung Bon ben VolfSgenoffen aller Stäube in guneßmenbem SRaße begrüßt nnb oertraueitS*

u° lt UI. ^ufprucß genommen mirb.

®tefeS mieberertnacßte unb macfjfenbe Vertrauen gerabe ber mmberbemittelten VolfSfcßicßten p m beutfcßen fRecßt unb P freu beutfcßen SRecßtSanmälten — als ben berufenen Ve*

ratern unb Vertretern beS beutfcßen VolfeS in allen Gingen

™ dïecfyteè ift für bie int S3unb ^attonaifü^iaiiftif^er oeutfcger S u riften gufammengefcijioffene bcutfd&BIfltigc Sfotv a lu fegaft ber fcßönfte £oßn unb ber fraftoollfte Ittfp o rn p meiterer norbilblicßer $flicßterfüilung p m SSoßle ber VolfS*

gefamtßeit. —

U)o0 mu0 der E^t0onu)ait oon Mn mmn »fflen?

Von SRegierungSrat D r. © e i S , Säht

■3bi folgenben fotfen nur bie fteuergefeßlicßen Steuerungen befproeßen merben, bie aueß bie freien Verufe, insbef. ben Stnroalt, intereffieren. g ü r bie Vefpredßung fdßeibet baßer auS ba§ ®örperfbßafifteuergefeß unb baS tapitaloerfeßrfteuer*

gefefe i).

ly S f e u e r a n p a f f u n g S g e f e ß . 21b 1. San. 1935 gibt eS bet ben fReidßSfteuern meber VergugSginfen noeß luffcßub*

ginfen meßr. Sei ber ©infommenfteuer (Sörperfößaftfteuer), Vermögenfteuer unb Umfaßfteuer gibt es aueß f e i n e S t u n * b u n g S g i n f e n meßr. Sei anberen Steuern, 3. V. (Real*

fteuern, ©rfcßaftfteuer, merben, menn bas g i n l . nicßt ginSiofe Stunbung bemilligt ßat, StunbungSginfen erßoben, beren igöße niißt feft ift, fonbern jemeilS Born g in l . unter VerüdEficßtigung ber Sage beS ©ingelfalleS feftgefeßt mirb. Sun ift aber nicßt etma ein Freibrief für gaßlungSunmillige Steuerfdßulbner ge*

geben. ®ie fäumigen Steuergaßler merben Bielmeßr in eine

„ S if t e b e r f ä u m i g e n S t e u e r g a ß l e r " aufgenommen, bie öffentlicß auSliegt unb Bon jebermann eingefeßen merben fann.

®aS g in l . fann biefe Sifte audß oeröffentlicßen. Sn biefe Sifte merben erftmalS folcße fäumigen Steuergaßler. aufgenom*

men, bie am 1. San. 1935 m it Steuergaßlungen auS ber Beit Bor bem 1. Satt. 1935 rücfftänbig finb. 2Ber Bermeiben m ill, baß er in bie Sifte fommt, mußte Bor Ib la u f beS 31. ®eg. 1934 Stunbung erßalten, gum minbeften einen begrünbeten Stun*

bungSantrag gefteüt ßaben.

S n gmOnifi gibt es f e i n e n S t e u e r a u S f c ß u ß meßr, ber biSßer befeßließenbe Stimme ßatte, fonbern einen Söei r at , ber Born Vorfteßer be§ ginST. berufen mirb unb nur noeß beratenbe Stimme ßat.

fßerfonen, melcße bie im VoIfSöerratSgefeß Borgefcßriebene Slnjeige bis p m Slblauf beS 31. Oft. 1933 nicßt erftattet ßaben, ßatten bie SRögficßfeit, bie Snjeige noeß bis jum Ülblauf beS 31. ®eg. 1934 uacßjußolen. $aßer mürbe bie 2 t n j e i g e p f l i c ß t f ü r % e o i f e n bis p biefem Beitpunft B e r I ä n g e r t. SB erben S erie Bon nicßt meßr als 10000 MM nidßt angegeigt, fo fann bie Strafe fo bemeffen merben, als ßabe ber STäter eine Steuer*

ßintergießung Begangen, rcäßrenb früßer bie ferneren Strafen beS VoIfSBerratSgefeßeS Berßängt merben mußten. Sinemeitere mübernbe Strafbeftimmung ift gefißaffen morben, inbem bei ni cßt u n B e r f c ß u l b e t e n t S t r t u m nicßt meßr megen Vor*

faßeS, fonbern megen g-aßriüffigfeit beftraft mirb. l n * ß ä n g i g e S t r a f o e r f a ß r e n m e r b e n e i n ge ff e i l t . iRecßtsfräftig erfannte S t r a f e n me r b e n i n f o m e i t er * l a f f e n , als greißeitsftrafen noeß nicßt ober noeß nidßt BoK* * &

*) SBortlaut p fämtlicßen neuen Steuergefeßen nebft einer für bie SärajiS feßr geeigneten (äinfüßrung in biefe ift enthalten in 3- r i ß S f e i n ß a r b t , ®ie neuen Steuergefeße,Snbitftrteoeriag ©Baetft

& Stnbe, Veritn W 35.

ftänbig berbüßt unb ©elbftrafen noeß nicßt ober noeß nicßt.Bott*

ftänbig entrießtet finb. (Sinftellung unb Straferlaß erfolgt nidßt nur megen Bumiberßanblungen gegen baS VolfSBerratSgefeß, jonbern aueß für Strafen megen berjenigen Steuerguroiber*

ßanblungen unb $eoifcngumiberßanblungen, bie mit Bitmiber*

ßanblungen gegen baS VoIfSBerratSgefeß gufammenßänqen.

IReBenftrafen unb_gefeßlicße «ßebenfolgen fomie Soften beS Ver*

faßrenS merben, fomeit fie noeß rüclftänbig finb, erlaffen.

II. @ i n f 0 t n me n f t e n e r g e f e ß . §reie Vernfe ber*

fteuern naeß bem © e m i n n . ®ieS ift ber UnterfcßiebSbetrag pifeßen bem VetriebSBermögen am Scßluß beS Söirtf^aftS»

jaßreS unb bem VetriebSBermögen am Scßluß beS Borange*

gangenen SBirtfdßaftSjaßreS, bermeßrt um ben SSert ber ©nt*

naßmen unb Berminbert um ben SBert ber ©inlagen. SBeießt baS VetriebSBermögen am Scßluß beä einzelnen SBirtfcßaftS*

jaßreS Born VetriebSBermögen am Scßluß beS Borangegange*

rten SBirtfcßaftSjaßreS in ber fRegel nicßt mefentlidß ab, mas bei ben freien Verufen im allgemeinen ber Sali ift, fo fann als ©eminn ber Übe r f c ßuß ber V e t r i e b S e i n n a ß m e n ü b e r bi e V e t r i e b S a u S g a b e n angefeßt merben. ®abei fönnen mirtfcßaftlicß ins ©emießt fallenbe Scßmanfungen im VetriebSBermögen, bie in einem SBirtfcßaftSjaßr auSnaßmS*

loetfe auftreten, bureß Bufcßläge ober Ibfcßläge (foq. „Sorref*

turpoften") berücffidßtigt merben (§ 4 IB f. 2 ©infSt®. 1934)

®te iRecßtSanmälte Bcrfteucrn alfo ben Öberfdßuß ber VetriebS*

etnnaßmen über bie V e t r i e b S a u S g a b e n . SRan fprtdßt alfo nicßt meßr Bon SBerbungSfoften, fonbern Bon VetrtebSauS*

gaben beim ©infommen ber freien Verufe, menn aueß beibeS im SSefen basfelbc ift.

©ine mießtige Neuerung ift bureß baS neue ©infommen*

fteuergejeß fü r ß u d ßf ü ßr e nb e © e m e r b e t r e i b e n b e qe*

feßaffen morben. Vudßfüßrenbe ©emerbetreibenbe bürfen näm*

ließ gern. § 6 ©infSt®. 1934 SBirtfcßaftSgüter beS Inlage*

BermögenS, beren betriebSgemößnticße DiußungSbauer erfaß*

rungSgemäß fünf Saßte nidßt überfteigt, auf einen fürgeren Beitraum als ben ber BetriebSgemößnlicßen fRußiingSbauer Berteilen, m it anberen SBorten, fie fönnen bie lufmenbungeu für „ f u r g l e b i g e " © e g e n f t ä n b e im Saßre ber Infcßaf*

fung Boll alSUnfoften abfeßen (bei ben „langlebigen" ©egen*

ftänben müffen bie Ibfeßungen fü r SIBnußung entfprecßenb ber betriebSgemößnlicßen IRußungSbauer üerteilt merben!).

S ü r f r e i e V e r u f e f i n b c t bi e V e r g ü n f t i g u n g f ü r f u r g i e b i g e l t@ e g e n f t ä n b e j e b o c ß f e i n e l n m e u * b u n g 2) , meil bie freien Verufe nidßt gu ben Steuerpflicßtigeu geßören, bie naeß ben VorfdC)riften beS § ® V . Vücßer fiißren müffen (bie VucßfüßrungSpflicßt ber freien Verufe ift Biel*

2) @0 audß g r i ß I R e i n ß a r b t , ®ie neuenSteueraefeßeS. 79-

§ e f n e r : ©tâB. @p. 1166.

(3)

64. Soljrg. 1935,öeft 2] Siuffä^e

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meßr in § 161 SlbgD. enthalten). 9íad) bem fiaren äßortlaut ber §§ 5 unb 6 Einl© t®. 1934 ift nießt möglicß, biefe Se»

ftimmung etwa finngentäfj auf bie freien Serufe angumenben, aud) menn nad) § 55 SRSem®. 1934 bie Slugübung eineé freien SerufeS bem Setrieb eines ©eioerbeS gleicifgeftellt ift.

®ie freien Serufe muffen alfo bie Slbfeßungen für 9tbnußung in ber feiterigen SEBeife borneßmen, inbem fíe biefeiben bei

©egenftänben mit einem 21nfcßaffuug3breig bau meijr als 500 3U Í auf bie fjjeit ber betriebSgettiö^nlicfien 9tu|unggbauer berteiien3). ©omeit eS fieß um Erfa|befcßaffungen Banbeit, gelten fü r fíe jebod) nací) mie bar bie Sergünftigungen beS

®ef. b. 1. Suni 1933. gut übrigen merben bie Stbfeßungen für Ibnußung nur nach baut 3lnfcßaffung§» ober §erfieHung§*

inert unb nic£)t meijr nactj bem gemeinen SBert borgenommen.

®ag neue Einf©t@. feuut feine ©onberieiftuugen meijr, fonberu © o i t b er a u f j a b e n , mag im Siefen jeboeß bag gteidje ift. ^f^T V efeit pijÖ tHt mie bisher ©djulbginfen unb R enten, f i rdjenfteuent unb SerfidjerungSfirämien, nunmehr ffmfj Saufßanäffeitbeiträge, bagegen Tfftfft mehr bie ¡Beitrage gu Serufgftänben unb fonftigen SerufSbetBänben. Seßtere gäßlen gu ben Setriebgauggaben. Sauffmrfaffenbeiträge unb Serjicßerunggßrämien bürfeit gufammen ben Setrag bon 500 .5i j f für ben ipflic^figcn nießt überfteigen. ®iefer Setrag erilüijt fieß um 300 .91M für bie Eßeftau, 300 ¡RM für baS 1- ®irib, 400 aiM für baS 2. ftn b , 600 ¿RM für ba§ 3. ffinb, 800 ¿RM für bag 4. fin b unb je 1000 ¿RM für bag 5. unb jebeg foigenbe fin b . ©omeit fidj bie Erßößung naeß ber finbergaßl bemifjt, t r itt fie nur ein, meun bem Pflichtigen fmbetermäfjt»

gung gemäßrt mirb. 3 m übrigen ift ber ffiaufrififafe für

©onberauggaben bou 240 ¡RM auf 200 StM ßerabgefeßt.

f i n b e r e r m ä ß i g u n g ftci;t bem pflichtigen gu für minberjäbrige fin b e r, bie mäßrenb feiner © teuer)) fließt mm»

beftenS bier SKonate lang gu feinem hauSßalt geßört ßaben.

2tuf Sintrag fantt fie aueß für boIIjäi)rige fin b e r gemäßrt merben, bie auf Soften be§ Pflichtigen fieß in ber S e r u f g » a u S b i l b u n g befinben unb bal 25. S e b e n g j a ß r noeß n i c ^ t b o ü e n b e t ßaben, unb gtoar auch bann, menn fie nicht gunt $angßatt beg Pflichtigen gehören. Slucß g u n g « g e f e i t e n ü b e r 55 i gai j r e muffen nunmeßr bie tarifmäßige

©teuer ber Sebigen gaßten.

S e f o n b e r e m i r t ’ cß e ntließ e Se.rß ä l l u i f f e , meidje bie fteuerlicße Seiftunggfäßigfeit mefentiieß beeinträdßtigen, merben fünftig nur noeß berüdfießtigt, menn bag Einfommen nießt meßr als 20000 SRM (bigßer 30000 ¿RM) beträgt.

I I p ' ' S ü r g e r f t e u e r g e f e ß . SDie mefentiießen Sänberun»

gen betreffen ßier bie Sefreiungen unb bie Ermäßigungen.

Son ben E r m ä ß i g u n g e n intereffiert ßier ingbef. bie, too»

naeß fieß ber 3teicßgfaß, ber uaeß ber ijjöße beg Einfommeng geftaffelt ift, ermäßigt bei ©teuerßflicßtigen, gu bereu §aug»

ßait am ©tießtag (10. Oft. beg oorangegangenen ^aßres, für bag bie Sürgerfteuer feftgefeßt mirb) minbefteng gmei ntinber»

jährige fin b e r geßört ßaben, um je 2 ¿RM für bag 2. unb foigenbe minberjäßrige ftn b , menn bag Einfommen beg Pflichtigen nießt meßr aig 2400 ¿RM beträgt, bagegen um je 1 ¿RM für bag 2. unb 3. fin b unb um je 2 ¿RM für bag 4. unb jebeg foigenbe ftn b , menn bag Einfommen beg Pflichtigen meßr aig 2400, jeboeß nicht meßr aig 12000 ¡RM beträgt.

I V / 8 t e i c ß S b e me r t u n g 3 g e f e ß . ßm n Setriebgoer»

mögejfgeßören befanntlicß aueß bie Setriebggrunbftücie. $ ü r biefe ift bie geitraubenbe unb jeßt bebeutunggiog gemorbene Teilung in „ S e t r i e b S g r u n b f t ü d " unb „@runboer=

wögen", bie früher notmenbig mar, menn bag ©runbftüd teiig gemerbiiißen gmeden (g. S. ber S raE^)/ SSSoßngmeden biente, meggefaüen. ®ient jeßt bag ©runbftüd gu me ß r

ber l ä i f t e f e i n e ! SBer t eS bem g e me r b i i e ß e n ff „ y r i e b , f0 g ilt eg in bollern Umfang als Setriebggrunb»

3 ft es nur gur §älftc ober nur gu einem geringeren Aeü bem Setriebe gemibmet, fo geßört eg in bolíent Um»

Iaiige gum ©runbbermögen.

Sigßer maren S i i t i e n , Suje ufm. bei bem Eigentümer a? D r- ® e is *D r. S e j e une» © e i s , ©teuerbaffenbuiß für

'•egimanmSIte, Qnbuftricberiag ©oaetlj & Siitbe.

ber Üinteite ufm. nur m it ber §alfte beg feftgefeßten ©teuer»

iu rfe ! ober SerfaufgroerteS angufeßen. fü n ftig merben biefe SBertßaßiere m i t bem b o l l e n f u r S m e r t , ßilfgmeife mit bem gemeinen SBert angefeßt.

Sigßer mar eine ß t e u f e f t f t e ü u n g b e ! E i n ß e i t S » m e r t e ! , g. S. beS SetriebSbermögeng, bann borguneßmen, memt fieß ber SBert um meßr aig ben 20. Seil ober um meßr a i! 25 000 .5U l gegenüber bem guleßt feftgefteiiten SSert beränbert ßatte. fü n ftig merben fßeufeftfteliungen nur nod) bann borgenommen, menn fieß ber SBert um meßr aig 20o/o, minbefteng aber um 1000 StJt beränbert ßat. Sei ©tunb»

ftüden fo li jeboeß eine üteufeftfteüung fdjon bann mögiid; fein, menn ber SBert infolge SeftanbSberänberung allein um meßr a l! 5»/o, minbefteng aber um 500 ¡UM abmeießt.

Sigßer mar nur ba§ S e r m ß g e u b e r E ß e g a t t e n gufantmengureeßnen. fü n ftig mirb aud) bag Sermögen ber Eltern m it bem Sermögen berjenigen S in b e r gufamnten»

gereeßnef, m it benen bie Eltern gufammen gur Sermögen»

fteuer beranlagt merben, baS finb bie fin be r, für bie ißnen ffreibeträge geroäßrt merben (fieße unten V!).

V . S e r m ö g e n f t e u e r g e f e ß . ®ie S e f r e i u n g b er S e r u f S b e r b ü n b e oßue öffentii(ß»re(ßtlicßert Eßarafter, beren fjmecl nießt auf einen mirtfcßaftlid)en ©efeßöftsbetrieb gerichtet ift, ift a u f g e ß o b e n , ebenfo bie Sefreiung ber nidjtredjtSfäßigen ¡öilfSfaffen.

IBag Sermögen mirb auf oolie 1000 (bigßer oolie 100) 9tM ob g e r u n b et. $ e r © t e u e r f a ß ift einheitlich 5%o- ® ie

©teuer mirb nicht meßr am 15. ber SJionate 3Kai ufm. f äl » l i g , fonbern am 10. Sigßer mar eine Steuberanlagung mög»

ließ, menn ba! Sermögen gegenüber bem bisßer feftgefteiiten

©tanb um meßr aig 10o/o ober um meßr a l! 15000 ¿UM fieß beränbert ßatte. fü n ftig mirb eine 9 1 e u b e r a n l a g u n g nur bann borgenommen, menn bie SBertänberung meßr a i! 2Öo/o beträgt.

öigßerige Sefteuerungggrenge bon 20000 StM ift meggefalien. Eg gibt fünftig fog. g - r e i b e t r ä g e . ®ie’fe tn jebem f^all abgugießen unb nießt unberiidfießtigt gu

‘ Offen, menn bag Sermögen bie fjreibeträge überfteigt, mie bieS V^ßer,ßinfid)tiicß ber Sefteuerungggrenge ber ff all mar. ®er Pflichtige ift alfo bermögenfteuerfrei, menn fein Sermögen bie ffreigrenge nießt überfteigt. 3 ft fein Sermögen ßößer a l!

me S-reibeträge, fo mirb nur ber bie ffreibeträge überfteigenbe Setrag gur Sermögenfteuer ßerangegogen. ES b l e i b e n fre i,: 10000 ¿RM auf jeben ff all, 100Ö0 ¿AM für bie Eße»

frau beg Pflichtigen, menn bie Eßegatten nießt bauernb bon»

eutanber getrennt leben, 10000 ¿UM für jebeS minberjäßrige fin b beS Pflichtigen, baS gu feinem §auSßaIt geßört. Stuf fn tra g fann ber ffreibetrag aueß für in ber SerufSauSbil»

buitg befinbiieße, jebod) nießt über 25 S aßre aHe fin b e r ge»

mäßrt merben, aud) menn fie nießt gum §augßalt beg Sflitß»

tigen geßören. Eilt mefterer greibetrag oon 10000 3M I fteßt ben Pflichtigen gu, öle ermerbgünfäßig finb unb nur ein ge»

ringeS Einlommen ßaben. y ü r bag 9 t e c ß n u n g § j a ß r 1935 g ilt nod) bie Sefteuerungggrenge bon 20000 ¿UM.

E ß e g a t t e n merben gufammenOeranlagt, menn für bie Eßefrau ein ffreibetrag gemäßrt mirb. S)ie Eitern merben m it ben minberjäßrigeit fin b e rn gufammenOeranlagt, für bie ißnen ffreibeträge gemäßrt merben. SBäßrenb naeß bem big»

ßerigen ©efeß im ffalle beg E r l ö f c ß e n g b e r © t e u e r » ß f l i e ß t bie ©teuer b i! gum ©cßlufj beg 9ted)nunggjaßreg er»

ßoben mürbe, in bem bie ©teuerßflicßt megfiei, mirb naeß

§ 15 beg neuen Serm©t@. bie ©teuer big gum ©eßlujj beS iltecßnunggjaßreg erßoben, beffen Seginn in baS f atenberjaßr fällt, in bem bie ©teuergfüißt erlogen ober ber Sefreiungg»

grunb eingetreten ift.

t r 1 < ■ m r 1 “ ®1' 1' ' 5' «-nayi*. yuu |UI Ä i n o e r u n b ^ n f e l eme Sefteuerungggrenge bon 5000 ¿RM. Überftiea

®J6a" i a“ bieJ® ® renäc' fo war ber gange Setrag fteuer»

ßfiußttg. Sin ©teile ber Sefteuerungggrenge t r it t ber f f r e i »

^ ‘ “ 8 - ö er f ü r f i n b e r 30000 ¿RM unb f ü r E u f e l lOOOO ¿RM beträgt, tie fe r Setrag Bleibt ftetS fteuerfrei.

aBaßreub bigßer ber E ß e g a t t e be! Erbiafferg fteuerfrei mar menn oom Erblaffer aibfönimlinge lebten (oßne gtüdfidjt barauf, ob biefe au§ einer Eße m it bem Erben ftammten)

11*

(4)

84

Wuffä^e [fynriftifcpe Sfißoct;enfci>rxft

ober toemt gtoar feine Abfömmtinge niepr lebten, aber foldfe int 2Beltfrieg gefallen ober in ber 3 e^b ^ 31. Seg. 1922 in*

folge einer Sriegsberwunbung ober einer ®rieggbienftbefd)äbi=

gung geftorben waren unb ber A n fa ll an ben ©Regatten 100000 ¡UM nicht überflieg, wirb nunmehr biefe ^Befreiung nur bann gewährt, wenn Abfömmlinge öortjanben finb, bie b o n bent © r b l a f f e r u n b beut e r b e n b e n © R e g a t t e n g e n t e i n f a n t ab ft am me n ober gemeinfam abortiert wor»

ben finb. S ie Befreiung wirb fobamt auggebepnt auf bie gälte, in benen gemeinfame Abfömmlinge nad) bent 31. Seg.

1922 an einer Srieggoerwunbung ober ®rieggbienftbefd)äbi»

gung ober int Sarnpf für ben nationalfogialiftifcEjen ©ebanfen berftorben finb. ©inb feine gemeinfanten Sinber beim Sob beg ©rblafferg borpanben, fo bleibt in jebem gallc für beit Regatten ein 23etrag bon 30000 ¡UM fteuerfrei. Butoetu bungen an bie 91 ©5)211(3. finb erbfdjaftfteuerfrei.

V II. U n t f a | f t e u e r g e f e f 3. 1. ÜRunmeljr ift in bie Surchführunggbeftintntmtgen ijineingearbeilet loorben bie be»

reitS beftepenbe 23eftimmung, bafj allmonatlich V o r a u m e ! » b u n g e n abgugeben unb V o r a u g g a p l u n g e n gu leifteit finb, ¡nenn bie Umfäfje im abgelaufenen Salenberfapr 20000 ¡UM überfliegen paben, fonft oierteljährlidj. Umfäie u n t e r 1000 ¡UM jäprlid) finb fteuerfrei. S ie Umfäjje'ber

©cfjriftftelier, Stünftler ufio. finb nur nodj fteuerfrei, toenn fie nicl)t mel)r als 6000 ¡UM betragen.

2. ©ine ©rteid)teruitg ift für fRecptganWälte burd) § 79 ber neuen Umf©tSurd)fVeft., welcher ben § 53 ber feit»

hexigett Surd)f23eft. abänbert, gefcf)affen loorben. Sie fRedjtg*

antnälte finb nunmehr befugt, ftatt ber laufenb bereinnal)iu»

ten Entgelte biejenigen ©ntgelte ber Verteuerung gugrunbe gu legen, bie fiel) aug ihren 23ücpern nach b e r © d )l u ff»

a b r e e p n u n g f e b e r e i n z e l n e n ©ache er geben. 28irb eine ©ache big gum ©djlufj beg auf ihren 23egiitn folgenben Salenberjapreg n i d f t abgerechnet, fo ift eine borläufige 21 b»

redjuung bis jum ©nbe biefeS Salenberjapreg unb weiter big gum ©nbe jebeg gweiten Salenberjapreg angufertigen unb ber Verteuerung gugrunbe gu legen. Sie 2iuf§e ic ltm u tg f 1 icf)t nach §§ 160 21bf. 1, 161 Hbf. 1 Biff. 2 unb Abf. 2 unb 162 fRABgD. bleibt unberührt.

Soweit bie IRedjtganWälte bon ber S3efuguiS beg 2lbf. 1

® a | 1 biefer Buffer feinen ©ebrauep machen, finb fie bered)*

tigt, bie S o f t e n b o r f d ) ü f f e erft m it ber ©rlebigung bei Auftragg ober m it ber Abrechnung ber Sache gu oerfteueru, Wenn fie bie Softenborfcpüffe alg folctje befonberg berbuepen unb bepanbeln (g. 23. ©ingaplung auf ein befonbereg 23anf»

fonto).

t>k |!cucr(t^c ^aftun0 des Kecfytsaiutmites nad) der Kdcfysabgabenordmtng in feiner Serufstötigieit

A.

Von fRegierunggrat Dr. § ei ft e r, SReurobe

I. Sie matendlvecptlidjen 23eftimmiingcn über bie ©cltcnö»

madjung ber Haftung

Sie fteuerlkpe Haftung beg fRecptganwalteg auf ©runb feiner Verufgtätigfeit fann fich aug feiner allgemeinen An»

waltgtätigfeit, Beratung ober Übertretung in ©teuerangelegen*

heilen (§§ 108, 103, 109 ÜtAbgD.) uitb aug einer iijnt burd) eine Vepörbe (g. 23. ©eridjt) ober le^twillige Verfügung be*

fonberg übertragenen Sätigfeit ergeben (§§ 104, 103, 109, 117 IRAbgD.). Surcp eine ^Beratung allein, opne perfönlicp ober burd) ©inreiepung bon ©cpriftfäjjeit ber Steuerbehörde gegen*

über a ll 23eooIImäcptigter aufgetreten gu fein, entfteht eine Haftung beg SRedjtganwalteg aug §108 DtAbgD. niept1). § ie r fann gegebenenfallg nur eine Haftung aug § 112 fRAbgD.

eintreten (fiehe fRäpereg hierüber weiter unten).

Übernimmt ein fRedjtganwalt bie V e r t r e t u n g eineg Steuerpflichtigen b o r ben Steuerbehörden, g. 23. gur Surcp»

führung eineg fRecptgmittelg ober gur ©rlangung einer ©tun*

bung ober ©rftattung, fo hat er nad) § 108 IRAbgD. ber

©teuerbehörbe gegenüber bie Pflichten eineg gefejjlicpen Vefr treterg nach ÜRafjgabe beg § 103 9tAbgD. $ n t fRapmen feines Auftrageg hat et bann alle erforberlidjen ©rflärungen orb*

nungggemäp, b. h- auch waptpeitggemäfj, ber Steuerbehörde gegenüber abgugeben.

2Birb ihm burd) eine 23epörbe ober burd) eine teptwitlige SSerfügung ein Am t übertragen, g. 23. eine Vormunbfcpaft, fßflegfcpaft (in ihren oerfepiebenen form en) ober eine 23er»

mögengoerwaltung, g. V. alg Sonfurgberwalter, fRadflafjOer»

Walter, Seftamentgboliftreder, B'oanggoerwalter ufw., fo hat er fteuerrecptlid) ebenfallg bie Pflichten eineg gefe^licijen 23ec*

treterg (§ 104, 103 IRABgD.}. ©dfliefjt bag betreffende Amt, Wie bie ÜSormunbfdjaft unb ißflegfdfjaft, auch bie gefeplicpe 23ertretung nad) bürgerlidjem fRecpt in fich/ fo hat ber IRedjtg*

anwalt ohne ©infehränfung bie fteuerlid)ett Vflichten beg öon ihm 23ertretenen gu erfüllen. Bft m it bem Am t bie bürgerlich»

rechtliche gefehliche 23ertretung aber nidht oerbunben, Wie g. V.

m it ber Satigfeü alg SionfurgoerWalter, fRadjlahocrWatter, i) 38 e dt e r , SRAbgD., 7. Auf!., §90 (alt) A. 4; 23 e d i e r : ©tSB.

1928, 482; 27, 56.

Bwanggbertualter, Seftamentgbollftrecler ufw., fo hat er bie fteuerlidjen f(3ftid)ten wie ein gefehlicher 23ertreter nur fo w e i t gu e r f ü l l e n , a l g b i e V e r w a l t u n g r e i d j t .

Alg Shmfurgberwalter hat er g. 23. ©teuererftärungen nur für bie o o r Sfonfurganorbnung gegen ben ©emeinfdjulb*

ner entftanbenen ©teuern abgugeben. fOfit ben nad) Sonfurg»

beginn entftehenben ©teuern beg ©emeinfdfuibnerg hat ^ nid)tg gu tu n 2). Auch hat er ber ©teuerbehörbe gegenüber alle fteuerlidjen Pflichten gu erfüllen, wenn fie SRaffegläubigerin ift, g. 23. Wegen ber fid) aug umfahfteuerhflichtigen ©efd)äften beg SfonfurgDerwalterg ergebenben llmfahfteuer3), wegen ber auf bem oom SfonfurgberWalter fortgefüljrten 23etrieb ruhen»

ben ©ewerbefteuer4), jinfichtlidj ber aug bem Verfauf uon

©ffeften aug ber SKaffe entftehenben 23örfenumfa|fteuer unb ber durch 23enuhung eineg Sfraftwageng fü r bie SRaffe ent»

ftehenben Sraftfal)rgeugfteuer5). 2Ilg SRadjtaßüerwalter l)flt ein 3ied)tganwalt in erfter Sinie bie ©rbfd)aftfteuererfiärung abgugeben unb alle ©rflärungen ufw. für bie b o r bem ©rb*

fa ll in ber ißerfon beg ©rblafferg entftanbenen ©teuern. Aud) hat er bie ©rflärungen für bie ©teuern abgugeben, bie burd) feine im Bntereffe beg ütadjiaffeg erfolgte Sätigfeit entftehen, g. 23.^ für bie Untfahfteuer ufw. unb bie fonftigen fid) auf ben 23etrieb grünbenben ©teuern6). §anbelt eg fid) aber um

©teuern beg ©rben, gu bereu $eftfef;nng bie ©infünfte aug bem Aadjtafj ober bag 5Rachla|bcrntögcn gu ben fonftigen

©infünften ober Vermögen beg ©rben I)ingugured)nen find, wie bei ber ©infommen* unb Vcrmögenfteuer, fo I)at wegen biefer ©teuern beg ©rben ber Aad)lafjüerWalter feinerlei fteuerlidje Pflichten. Auf Anfrage ber ©teuerbehörbe hat er felbftoerftänblich Augfunft gu erteilen. Sem Seftamentgöoll»

ftreefer obliegt bie gleiche fteuerlidfe Verpflichtung wie bem Siachlafoerwalter, ba m it bem Amte beg Seftameutgboll*

ftrecferg auch die Verwaltung beg 97ad)laffeg oerbunben ift, eg fei beim, bafj aug bem 28illen beg ©rblafferg etwag anbereg augunehmen ift. fffür bie ©tcuerpflid)ten beg Btoanggoerwal»

2) Aähereg fiepe § e i ft e r , Ser ffiottburgoerwalter im Steuer»

reept, 23apten 1932, ©. 65 ff.

3) R e i f t e t a .a .D . (Stnm. 2) S. 61.

4) 2R e n j j e l , ÜO. § 5 8 St. 2; Q a e g e r , SD., 6./7. Sufi.,

§5 8 St. 5 ; a. 91. S S t f r 1928, 65.

6) SRf5§ . : StSffi. 1932 A r. 355; Df t Wa l b : fonPSrSS. 1933,193.

6) i j e i f t e r : Stfcpr. f. panbcläto. g-orfep. 1934,403 91.6.

(5)

64. Saljrg. 1935, §eft 2] aiuffä^e 85 terg (§ 152 3wBerft@.) g ilt bag ©efagte m it ber Maß»

gäbe, baß fid) feine fteuerlitßen Pflichten nur auf bie Steuern Begießen fönnen, bie ftd) auf bag Bon ißrn Berwaltete un»

bewegliche Bermögen Begieren, ©o ßat er 5. iß. bie Mieten aus bem oerwatteten ©runbftüd gu oereimtaßmen und bau ad) bie llmfaßfteueröoranmelbungen abgugeben unb bie Boraug»

gaßlungen gu teiftcn7).

Sieben ber Pfticßt beg fRedjtgaitWalteg gur Abgabe ber erforderlichen ©teuererflärungeit ufw. bei einer ber genannten Sätigfeiten ßat er, fotoeit m it ber Sätigfeit eine Bermögeng»

Bcrloaltung oerbnnben ift, aueß nocß bafür gu forgen, baß bie

©tenern aug ben Bon ißrn Berloaiteten M itte ln entrichtet wer»

den (§ 103 ©aß 1 leßter §aibf. BülbgO.) unb baß Bei Bor»

liegen ber Boraugfeßungen beg § 106 9t2lbgD. M itte l gur Be»

gaßlung ber Bor bem SBegfatI beg Pflichtigen entftanbenen

©teuern guriidbeßalteit unb biefe ©teuern begaßlt werben (§ 106 Slbf. 1 ©aß 1 leßter §atbf. 9t2l6gO.).

Berleßt ber Siedjtäantoait eine ber genannten Pflichten borfäßltcß ober fpwb8) faljrläffig unb ift bie BflidjtBerleßmtg utfäd)licß für eine ©teiierBerfürgung ober eine gu Unrecht gemährte Erfindung, Ermäßigung ober Stundung ber ©teuer, fo haftet er perfönlid) m it feinem eigenen Bermögen für ben Berfürgteit betrag (§ 109 fRSlbgO.). Eine fc£)ulbf»afte Pflidd»

Berleßung liegt ftetg Bor, Wenn Borfäßlicß ober grob fal)riäffig bem wirtlichen ©acßberßalt wiberfprecßenbe Erflatungeit ab»

gegeben werben. Eine fcßulbßafte Pflidßtoerleßung tarnt aber auch in ber nid)t ober nidjt recßtgeitigen gaßlung ber ©teuer eines Bon ißm Betretenen ober in ber OHcßtgurücfbeßaltung Bon M itte ln gur gaßlung ber ©teuer liegen (§§ 103, 106 3t9IBgD.). $ n biefen g-ällen bartbett ein BecßtganWalt fcßulb»

I)aft, wenn er bie ©teuerfdjulbcn fdjlec^ter behandelt alg an»

bere ©cßttlbcn be§ Bon il)m oertretenen Steuerpflichtigen.

SCIlet-bingS fann nießt jebe beoorgugte Beßaitbitmg aitberer

©cßuibeit alg fcßulbßafte Pflicßtoerleßung i. ©. beg § 109 9t2tbgO. angefeben werben, g .33. bann nießt, wenn ißre gaß»

lung gur 5tufred)terßaltung beg Betriebeg unbebingt notwcn»

big w a r9).

®urd) 9Jid)t» ober nicht redjtgeitige gaßlung wirb eine

©teuer i. ©. beg § 109 fRSlbgD. Berfiirgt, wenn bie Boraug»

feßmtgen beg § 396 BSIbgD.10) oorliegen. Eg muß alfo gu ber 9ficßt» ober berfpäteten gaßlung ftets eitte ©teueruneßriicßfeit ßtitgufommenu ), g. 33. 9Hcßtabgabe ber Poranmelbungen, ber SoI)nfteuerbefd)cinigungen ufw.

© te ilt ftd) bie 91id)terfülluitg einer Pflicht alg entfdjulb»

bar bar ober ift fie nicht minbefteitg g r o b 8) faßrläffig, fo t r itt nur eine Befdjränfte §aftung m it ben Berwalteten Mit»

teilt ein.

Siegt eine o o r f ä ß l t c ß e BficßtBcrleßiiiig Bor unb wirb ßierburd) ber Satbeftanb ber ©teuerßintergießung ober ©teuer»

ßeßlerei erfüllt, fo tarnt ein Becßtgauwalt unter Umftänben aud) aug § 112 BSlbgD. haftbar gemacht werben, hierbei ift aber folgeitbeg gu beachten: g ft ber 9kd)tganwatt ira ft feineg Berufeg alg Seftameittgoollftreder SonfurgBerWalter, Siqui»

bator ufw. f ü r einen ©teuerpflicßtigeit burd) perföntidje 33er»

tretung Bor ben ©tuerbehörben ober burdß Einreid)ung Bon

©djriftfäßett tätig geworben unb begeht er hierbei eine ©teuer»

ßintergießung, fo" ift gleichseitig aud) bet Satbeftaub beg § 109 2lbf. 1 9i?lbgO. erfüllt. ®ic ¡paftung ift bann nur aug § 109 P 2lbgD. geltend gu macßen (fieße hierüber Päßereg unter Ilb ).

Sft ein 9ted)tgauwalt aber nur alg Diedjtgbcrnter tätig ge»

Worben12) und bewirft er hierbei oorfäßlid), baß gunt Por»

feil fein eg Mandanten ©teuereinnaßmen Berfiirgt Werben (§ 396 9i2lbqD.), fo findet, wenn eg ftd) um eine Bolleubete13)

©teuerßiittergießung handelt, § 112 9t9tbgO. auf ißn 21uwen»

7) SR5Ö.: 91StS3i. 1933, 71.

8) 5 ig § .: 3i@tSl. 1933, 351 = © t ® . ; 31gig.: ©t?irtß. 1930, 341; 1932, 86 9 k. 75.

9) ber 9Ud)tgal)lung ber Soßiifteucr fieße 31g§.:

S ia tP i. 1928, 344; 3t : ©tSB. 1928 9k. 776, 777, 778; 913-tg.:

9i©tSöi. 1934) 539.

f ) 2ö’ 286 = ©t2S. 1928 9ir. 172.

“ ) 91®@t. 60, 182; 61, 81, 186.

S e i t e r , 9tM gD ., 7. 2tufl., §90 (alt) 91.4.

13) 30, 308 == 91©t931. 1932, 538.

bttng. ®ie werben allerbingg nur feiten fein, ©ie find aber ntöglid). Sft ein Pecßtganwalt ber Steuerberater eineg reichen Perwanbten, dem er in feiner Perufgtätigfeit M itte l unb SBege geigt, woburd) Borfäßltd) in nidjt gefeßtid) gulöffiger SBeife ©teuern erfgart werben, alfo 001t bem Perwanbten eine ©teuerßintergießung begangen wirb, fo ift eg Woßl beitf»

bar, baß ber Pecßtganwalt M ittäter biefer ©teuerßinter», gießuitg ift. Oiefeg ift g. S3. bann ber $alt, wenn er in Er»

Wartung ber Erbfcßaft durch die ©teuerßintergießung den ißacßlaß bergrößem w ill unb baßer bei ber Beratung feine eigenen Belange nerfolgt unb barnit aud) bie ^intergießung alg eigene Will. Qn ber 3iegel Wirb allerbingg bureß bie be»

ratenbe Sätigfeit eineg 3ted|tgauwalteg nur ber Satbeftanb ber Beihilfe ober aud) ber ülnftiftung gu einer ©teuexßinter»

gießung ober ©teuerßehierei1*) erfüllt werben. 2lnftiftung und Beihilfe gu eiltet ©teuerßintergießung ober ©teuerßeßleret fönnen aber eilte igaftung aug § 112 fR9IbgD. nidßt reeßtfer»

iigeit15). SBenn auoß bie ©träfe für ben 9fnftifter unb ben

©eßilfen aug bem ©efeß feftgufeßen ift, Welcßeg auf die .'panblung anguwenben ift, gu ber er wiffentlid) angefttftet ober iöilfe geleiftet ßat, fo b eg eßt aber Weber ber Slufttfter nod) ber ©eßilfe eine ©teuerberfürgung ober ©teuerßeßleret, Wag aber allein für eine §aftbarmad)uitg au§ § 112 9121©. not»

wendig ift. Bicßt erfordernd) ift gut fgaftbarmaeßung aug

§ 112 BSlbgD., baß die ©teuerßintergießung ober ©teuerßeßlerei recßtgfraftig in einem ©trafoerfaßren feftgeftellt fein muß.

®ie S^age, ob ©teuerßintergießung ober ©teuerßeßlerei Bor»

liegt, ift unabhängig nom ©trafoerfaßren gu beurteilen. Diefeg ergibt fieß aug ber allgemeinen aueß im ©teuerredjt geltenden iRegel, baß ©trafurteilen für Entfdjeibungen anderer 2Irt binbenbe Straft nidßt gugefproeßen werben fann16).

fe rn er fann beit Bedjtganwait auf ©rund feiner beruf»

lidjen Sätigfeit eine Haftung aug § 117 9i9lbgD. treffen. Sfr eut Bedjtganwalt Seftamentsoollftrecfer, Pfleger, Siquibator (§ 117 9lbf. 1 B2tbgD.) ober Bacßfolger in ber Bertretung — gefeßlidjen, gefeßließ angeorbneten ober gewülfürten Bertre»

tung — (§ 117 gibf. 3 BSlbgD.), fo muß er, wenn er nadj SSegfall beg Pflichtigen (£ob, Slitflöfung einer juriftifd)en Perfon, einer Perfoitenoereinigung ober eiueg gwedoermögeng) erfennt, baß gut f$eftfeßung ober Beraulagung einer ©teuer notwendige Erflarungen unrid)tig, unBollftänbtg ober pflicßt»

Widrig gar nießt abgegeben find, binnen M onatgfrift biefeg dem ginSl. mitteilen, fofern er nidßt gufällig aueß Beditg»

nacßfolget beg weggefallenen Pflichtigen ift. Ob bie Erfiaruit»

geit fd)utbßaft ober aug Unfeitntnig nießt abgegeben finb, ift gleid)gültig. ©runbfaßlid) fann aueß ber Umftanb, baß ber

©teueranfprueß, gu beffen geftfeßung die uitterlaffenen ober unrießtig abgegebenen Erflarungen erforderlich waren, Ber»

iäßrt i f t 17), die P flid ft gur Slbgabe nießt Befeitigen. Eine be»

fonbere 9fachprüfnnggpfiicßt dagegen, ob alle erforderlichen Erflarungen abgegeben Worben finb unb ob bie abgegebenen richtig Waren, befteßt für die im § 117 9MbgD. genannten Per»

foneit nießt18). öeaeßten ift aber, baß für bie Haftung aug § 117 BülbgD. nur beftimmte für ben DlecßtganWalt in

<$tage fommenbe Berufgtätigfeiten in {’frage fommen. $aß er alg jEeftamentgoollftreder gu ber Slngeige oerpflicßtet ift, er»

gibt fiel) oßne Weitereg aug bem ©efeß felbft. fSagfelbe gilt aueß für ißit alg Pfleger unb Siquibator. Bet ber für ißit iit grage Eommenben Berwaltertätigfeit ßat er eine 9iacß»

erflärunggpfltbßt nur, foweit feine Berwaltung reießt. SBieWeit im Eingelfall biefe reießt, rießtet fid) ftetg nad) bem fü r bie Sätigfeit in ffkage fommenben ©efeß. 97aiß ber SO. ift eg g. B. nießt P flidft beg SonfurgBerwalterg, auf eine möglidjft Bollftanbige ©eltenbmacßung ber gegen ben ©emeinfcßuloiter gerid)teten 2Infprüd)e ßinguwirfen. E r braudjt baßer and) ber ©teuerbeßörbe, bie auf ©rttnb einer früßer Bon ißm alg

« ) Bei Befiß» unb Bcrbeßr|teuern ift ©teuerßeßlerei nießt mög»

ließ, Woßl aber Bei göllen unb Berbrnucßgabgaben.

16) 9tnb. Sttnf. 93e d i e r , 919lbgD., 7. Slufl., 9inm. gu §92 (alt),

§ 112 tt. {$•.

16) 9ig§. 26, 210.

17) Diäßereg fieße unter III .

18) M r o g e f e , 9l9ibgD., 2. 9Iufl., §97 (alt) 91.5,

(6)

86 2Iuffä&e [SuttfKfdfe SBodjenfdjrift

unrichtig erfannten ©teuererflärung gu gering feftgefefjte

©teuer anmeibet, feine angeige auf ©runb beS § 117 9{3i6gD.

erflatten19). ©ntfpredjettbeg muff aud) fü r ben .gtoangSber*

Walter gelten. S ie 58ertrauenSperfon nacfi ber 58ergl0. ift tpeber 58ermögengoertoalter nod) gefefdicher Sertreter. £$mr einen fRed^tSantnalt a{g 5BertrauenSperfon fann baljer eine angeigepflidjt niemals tu grage fommen19). SBirb bie an*

geigepftidjt üerle|t, fo haftet ber gur angeige S3erpflid)teie petfönlid) für ben üoreuthaltencn ©teuerbetrag. S3ei borfäh*

iic^ep 58erlefmng b fr angeigepflidjt broljt ihm aufjerbem nod) nad) § 409 aabgO . eine ©elbftrafe big gu 100000 MM.

n . $ie formellredjtlidjen 58cfiimmmtgcn für bie ©ettenö*

madjmtg ber Haftung

a) ® ie © e i t e n b r n a d j u n g ber § a f t u n g auS § 109 «R91bgO.

3 f i ein aed)tSantüalt als SSertreter beS ©teuerpflidjtigeu in einer ber in ben §§ 103—108 StSSbgD. aufgefüfjrten 21rt ber ©feuerbeljörbe gegenüber aufgetreten unb Kegen bie fon*

fügen 58orauSfehungen beS § 109 abf. 1 3t3(bgO. oor, fo fann er für bie üerfürgten Beträge erft bann in anfprud) gettom*

men werben, Wenn feine ¡ganbtung aud) als SSerlejäuttg feiner 58erufSpflidjt ehrengerichtlich feftgefteltt ift (§ 109' 9lbf. 2 SRStbgD.). ffü r bie Sätigfeit beS aecfjtSaMüaiteS au§ Steel) tS*

beratung, b. 1). of)ne als 58eüoIlmäd)tigter feineg ÜKaubanten ber ©teuerbel)örbe gegenüber aufgutrcten, gilt biefeg nidjt, ba für biefe Vätigfeit eine Haftung überhaupt nidjt in fyrage fom m t20), eg fei benn, baf) ber Sdtbeftanb beg § 112 9ta bg 0 . üorliegt (fielje unter I I b). ®ie weitere ©ntfdjeibung, ob burd) bie ¿anblung beg 3ted)t§anmalteg eine fcCjuIb^afte 58er*

Ie|ung ber il)m burd) fein jeweiliges 9Imt (fBeüollmädjtigter, SfoufurSOerWaltcr, SeftamentSoolIftrecfer ufm.) auferlegten fteuerlidjen Pflichten borliegt unb ob baburd) ©teueroerfür*

gungen üerurfadjt ober ©rftattungcn ober Vergütungen gu Unrecht gemährt finb, fteljt allein ben f$rinangbel)örben gu.

3 u beachten ift, bafj bag f^-inSt. gur ©eltenbmacpung ber Haftung aug § 109 9tabg0. ber Quftintmung beg S $ in a . be*

barf unb bafj biefe Pjuftimmung fcfion bei ©rlafj beg ipa>f*

tunggbefdieibeg Borgelegen haben muff. SSar biefeS nicht ber

$ a ll, wirb ber §aftenbe enbgültig üon ber Haftung befreit21).

b) 55ie ©ei t enbr nadj ung ber H a f t u n g a u g § 112 9 t2 lb g D .

Siegt ber Satbeftanb beg § 112 StabgO. oor unb ift ber SRechtSanmait in feiner 58erufStätigfeit in einer ber in ben

§§ 103— 108 9i91bgD. aufgefüljrten arten, g. 58. alg SlonfurS*

oermalter, Siquibator, SeftamentSoollftrecfer ufto., aufgetreten, fo ergibt fiep bie ff-rage, ob für bie ©eiteubmadjung ber Haftung aug § 112 DtabgO. bie formetireditlidjen 58orfepriften beg § 109 3MbgD. gu beachten finb. 2Bie oben bargelegt, finb bei ber Satigfeit eineg fftedjtSantoaltS i. ©. beg § 112 IRSlbgD., toenn er eine ©teuerl)intergiel)ung im Qntereffe feineg ©tan*

banten begeht, aud) bie 58oraugfe|ungen beg § 109 9l2!bgD.

(oorfä|Iid)e Verlegung feiner ifjm auferlegten fteuerlidjen Vfliditen) erfüllt. SBenn aud) ungtoeifel^aft eine ©teuerljinter*

gie^ung im fgntereffe eineg SJianbanten gegen bie $8erufgpflidjt eineg Stec^tgamoalteg oerftö^t unb eine eitrengeriefftiidje fjeft*

ftellung hierüber entbehrt toerbeit fönnte, fo ift aber bie toeitere 58oraugfe|ung — oor^erige guftimmung begSginSl.—

für bie ©eltenbrnadjung ber §aftung für ben ipaftenben ein Vorteil, meil bie 58orauSfe|ungen für bie leaftbarmadjuug öon gtoei ©teilen, Oom gin31. unb bent SffrinÜl., geprüft merben.

IDie iBorfdjrift beg § 109 JRSibgD. ift baljer m. @. für bie

§aftbarntadjung eines 9ieff|tganmalteg aug § 112 3i 2tbgD. gu beamten, toenn er gleidjgeüig alg SSertreter eineg SHanbanten i. ©. ber §§ 103— 109 UiSlbgO. aufgetreten ift.

5 ft er bagegen nur alg 9ted)tSberater aufgetreten unb fiat er alg folcfter fit^ ber 2iäterfcf)aft (®tittäterfd)aft) einer

©teuer|intergief)ung fdplbig gem alt (ogl. oben), fo ift gu feiner §aftbarmacf)ung toeber bag im § 109 21bf. 2 9i21bgD.

19) tugig. 35, so = iRStair. 1934, 5.

20) SS e cit e r , 5R2tBgD., ’ 7. Stuft., §90 (alt) 91.4.

21) giftig. 25, 325.

üorgefefjette eprengericljilicije 58erfaf)reit noef) bie Quftimtmtng beg 8 f?inE. notmenbig.

e) f ßi e © e l t e n b r n a c f i u n g ber H a f t u n g a u g § 117 9t21bgD.

Ilm bie Haftung aug §117 9iaibg0. gegen einen fRedjtS*

antoalt geltenb gu ntadjen ift toeber bie ©enetjmigung be§

Sgin31. nod) bie eprengeric^tlidfe geftftellung i. ©. beg § 109 Slbf. 2 nottoenbig. SSettn ber 9ied)tgantoalt bei einer ¿ätigteit i. @. beg § 117 8Mbg£>. auc^ fra ft feines Säerufeg a uftritt, fo berieft er bod) nidjt burd) bag Unterlaffen ber öotgefdfrie*

betten angeige eine ber ifjnt nac^ ben §§ 103— 108 91 a b g 0 . obliegenben f t e u e r l i d j e n *8flid)ten. 2 )iefeg aber ift allein 9toraugfe|ung für bie antoenbbarMt beg § 109 9tabg0. uttb bamit aud) ber 9lotloenbigfeit ber eljrengerid)tlidjen

lang (§ 109

abf.

2 9iabg0.) unb ber ffuftimmung begSff-ina.

für bie §aftbarmad)ung (§ 109 abf. 1 le^ter ©ats).

I I I . 0 e r öaftititgöbcidjcib nnb bie öiif)c ber .'paftunggfumtne

©inb bie 58oraugfe|ttngen für bie Haftung eineg 9ied)tS*

antoalteg erfüllt, fo ift ii)nt ein §aftunggbefd)eib guguftellen (§ 119 9iabg0.). SSerlnitgt bag in ^ragc fontmenbe ©teuer*

gefe^, nadj bem bie ©teuer beg 58ertretenen entftanben ift, einen förmlichen ©teuerbefdfeib, fo ift auch öer Saftungg*

bef^eib in gorm eineg folchen gu crlaffen, falls nid)t im ©in*

gelfall bie augnal;me beg § 119 abf. 2 bei bem 9tcdjtgantoaIt üorliegt22).

5 n ber 9iegel toirb ein §aftenber erft in anfprud) ge*

nommen, toenn üon bem ©elbftfd)ulbner ber ©teuerbetrag nidjt gu erlangen ift. @S ift aber barauf hmpioeifen, bafs bag g'ioa. nac| f e i n e m ©rmeffen gu entfcEieiben I)at/ ob eg ben Imftenben in anfpruch nehmen w ill ober nidjt. Sei ber

©ntfdjeibung ift SBilligteit23 unb 3 >oectmäfiigfeit nach national*

fogialiftifcher SBeltattfchauung gu beurteilen (§ 2 ©tanp©.).

®er 0 aftenbe fann fofort in anfpruch genommen toerben, ohne ba| ettoa erft alle Seitreibunggmöglichfeiten gegen ben

§aupiüerpflichteten auggefdjöpft toerben müßten24).'

Über bie igöhe ber fcftgufejjenben' §aftunggfumme g ilt folgenbeg; 3 ft ber berfürgte Vetrag gunächft gegen ben ©el'bft*

fdjulbner geltenb gemacht, fo fann fid) gtoifchen ber geft*

fegung ber ©teuer gegen ihn unb bem ©rlafj beg §aftungg*

BefdjeibeS gegen ben §aftenben ber urfprüttglidje Setrag ber*

änbern. ®er anfpruch fann g. 58, gang ober gum Seil er*

lofdjen fein, ©in ©teueranfprudj erlifdit burch SSerfährung.

aach § 149 9tabg0. ift, fobalb ber anfprud) gegen ben ©teuer*

pflichtigen berjährt ift, ber §aftenbe üon ber Haftung befreit, eg fei benn, bag ihm felbft eine §intergieljung gitr Saft fällt,

©in ©teueranfpruch erlifdjt auch burd) ©rlag ber ©teuer aug 58illigfeit. ©treitig ift bie f$ectge, ob ein bem Pflichtigen gemährter 58ilIigfcitSerlafj auch ^ £ot § aftenben gugute fommt.

sJiad) beut 9i(f-§.25 * *) ift ber 58illigfeitgerlaft eine reine ipebungS*

mahnaljme, moburcl) bie @ntftel)ungSgrunblage ber ©teuer itid)t betroffen toirb. ipiernad) ift für bie prapig ber 58ülig*

fcitgerlag nur bemjenigen gegenüber alg mirffam, b. !)• als ben anfpruch löfdjenb, angufeljen, bemgegettüber er attgge*

fprochett ift. ¿¡ugunfteit beg .^aftenben m irft alfo ber bem Pflichtigen getoaljrtc ©rlaf) nicht28). iSagfelbe mug auch für eilten Seilcrlaft gelten. SSirb eine ©teuer aug 58iiligfcitS*

grüttben ermäßigt, fo liegt ttidjtg anbereg alg ein Seilerlafj bor. 0 b Bei einem bem Pflichtigen gegenüber auSgefprocijenen SBilligfeitSeriafj ber ipaftenbe in anfprud) genommen toerben fann, ift im (Singelfall eingeljettb i. @. beg § 2 © tanp®. gu

22) Sßedier, a a bg D ., 7. au f!., §99 (alt) d . 1.

29) 3tg!&. 20, 119ff.; 26, 309ff,; f penf ei : S3iertelj3. f. @t.

u. fff. 1927, 115; 9Hal t er n, SBeifrO. ©.62; 2 t ma n n * 9 i e i f f e r , 93eitr0. §7 91.2b; a. 91. Sal j n: ®©tp. 1931,55; a i e b e r i ,

;R9lbg0., 3. 9(ufi., §118 91.1; 95edi er, iMbgO., 7. 9tuff„ §6 (alt) a .5 91bf. 3, §79 (alt) 91.3 a 3tff. c, §95 (alt) 91.1 fdjioankenb.

24) a g § . : «i@t9)l. 1934, 86.

25) 17, 211; 18, 131; ©123. 1927 9tr. 514.

2B) St ecker, aabgD ., 7. au f!., §108 (alt) a . 3 d ; 3 a l ) « * a r 11 * p ü n b e r , aabgO . § 115 a . 1; 91 f clj e t : $©t23i. 1929, 935 ; a i e6 e r I , a9lbg0., 3 .a « fl., § 115 a . 2; a. a . &> e n f c l: SterlelfB.

f. ©t. u. g . 1927, 81; a r e n g ; SBierteljB. f. ©(. it. g . 1927, 595;

ä B i e t f e l b : 3tg © tfr. 1927, 162.

(7)

64. Safjrg. 1935 §eft 2] ‘sÄuffatje 87 prüfen. S)ie Wieberfcßlagung einer ©teuer als innerbienft»

lieber VermaltungSaft berührt ben Veftanb einer gorberung in feiner SBetfe. £ r o | Wieberfdjlagung fann ber §a{tenbe baßer in Stnfprucß genommen merben27). g ft ein Seit beS

©teueranfprucßeS burcß gafilung erlogen, fo fann ber §af*

tenbe fetbftüerftänblicß nur nocß für ben SReft in 9lnfprucß genommen toerben. Sie igaftfumme fann aucß größer fein als ber urfprünglid) oom ©aufafncrfafrichteten «erlangte Vetrag, g. 33. burcß igingutreten üon Webenforberungen, für bie grunb*

fäßlicß bie Haftung eintritt. 2llS Webenforberungen fommen aber nur Btni en ltl grage, ujtb gmar nur nocß Bei ben Steuern, bei benen nocß Binfen erhoben merben (§ 20 ©t»

9tnfa@5.)28). g ü r Maßn» unb VeitreibungSgebüßren, bie gegen ben ¡eauptpflicßtigen entftanben finb, t r itt eine §aftung nießt ein29).

IV . Sie üiedjtsmittel gegen bie £>aftbarmad)imö

©egen bie gnanfprudjnaßme als ¡gaftungSfcßulbner fteßen bem «RecßtSanmatt grunbfäßltd) bie SiedjtSmütet gu, bie bem iöanptoerpfiidjteten gufteßen (§ 119 DfSlbgO.). ©iefe DiecßtSmittet fann er baranf ftüßen, baß für feine ißerfon bie formet!» ober niaterietlredjtlicßen Veftimmungen ber 3i2lbg0. über bie §af»

tung nießt erfüllt finb, meit g. 33. eine fdjutbßafte «ßflicßtoer*

teßnng nießt bortiegt, baß O or ©rlafc beS igaftungSbefdjeibeS bie Buftimmxmg beS Sgin2l. fü r bie ©ettenbmacßung ber §af*

tung nicljt »orgelegen ijat ufm. ©r fann aber feine haftbar»

macßung and) im 9ied)tSmitteimege bamit angreifen, baß ber 2tnfprucß, für ben er als ijjaftungSfcßuibner in Slnfprucß ge*

nommett ift, gegen ben §aupt»crpflicßteten nießt ober nießt in ber Oon ißm »erlangten §öße bcfteßt30). ®iefeS fann er and) bann nod), tuenn bie ©teuerfdjutb gegen ben ¡gauptoer»

pfticßteten bereits rccßtSfräftig feftgeftettt i f t 31), eS fei bemt, baß er als Vertreter ober VeBolImäbßtigter beS ©teuerpflicß»

tigen aufgetreten ift. 3« biefent g a lt fann er baS ifiecßtS*

mittel auf baS Wicßtbefteßeit beS üoit ißm »erlangten ©teuer»

betraget nur bis gunt © in tritt ber SRecßtSfraft ber ©teuer»

feftfeßung gegen ben »on ißm Vertretenen ftüjjen, ba er ja als Vertreter ober Veüoltmäcßtigter in ber Sage getuefen ift, felbft ben gegen feinen Manbanten ertaffenen ©teuerbefcßeib angufecßten (§ 119 2£bf. 2 WSlbgD.).

®ie diedjtSmittelfrift beginnt m it bem Slblanf beS SageS, an bem ber ^aftungSbefcßeib gugeftellt ober belanntgemacßt toorben ift (§ 119 2lbf. 1 ©aß 2 fRSIbgD.). ©ie beträgt einen Monat, falls fid) baS 3ieeßtSmittet auf einen Verfloß gegen bie igaftungSOorfcßriften ber SRSlbgD. ftüßt ober fid) gegen bie f)öße beS in bem §aftungSbefcßeib »erlangten Betrages richtet unb ber in «Infprucß genommene fRecßtSanioatt nießt als Vertreter i. @. ber §§ 103— 108 fR8lbg0. für ben ißflicß»

tigen öor ber ©teucrbeßörbe aufgetreten ift. Sft er im legten gälte aber als Vertreter beS Pflichtigen tätig geWefen, fo beträgt bie g riff aucß für ißn nur nod) bie für ben ¡jjaupt»

»erpflicßteten laufenbe

B.

Von DiegierungSrat Dr. g u t i u S © r i f o U i , Berlin.

Sen 9tuSfüßrungen § e i f t e r S fann ich tticßl in »ollem Umfange guftimmen.

1. § e i ft e r t;at auS ber ©ntfcßeibung 9 lg § . 22, 286 ben

©cßlufi gesogen, baß eine ©teueröerfürgung i. ©. beS §109

•BSlbgD. nur unter ben VorauSfeßungen beS §396 3i3l6gD.

»ortiegt. Siefe Stuffaffung ßat 33e d e r fdfon in ©t3B. 1928, 471 ff- befämpft. gn ber Sat ift aud) nicht eingufeßen,

27) S t i d j e r : S S t331. 1929, 935 unb VierteljB- f. S t. u. g . 1929, 161— 168.

, 28) gier bie Steuern, bie oor bem 1. Qan. 1935 entfianben ftnb, Rönnen aud» für alle Stcuerarten 3 ini en entftanben fein, für bte aud> nod» eine öaftm ig eintritt. g ü r SSergugSätnieit tr itt aber etne ioooUIts ni^ t ein, ba fie ¿inSdiaraüter nid)t f)aben (9 tg § .: 9lStS8l.

1833, 1157).

SRStJBI. 1929, 38.

„ ) 9JSt33l. 1934, 254.

l ) 91S'§.: m t iß l 1934, 86.

marum eine Haftung nur bann begrünbet fein fotlte, toenu ber SSertreter ficß burd) bie 9iid)tgal)tung einer ©teuerßiuter*

gießung fdjulbig gemad)t ßai. S ie §aftpftid)t berußt auf an»

beren ©rioägungen als bie ©trafanbroßung. ©ie ift beSßatb oßne 9iüdfid)t baranf, ob er ficß aucß ftrafbar mad)t, gegeben, menn ber SSertreter bie ©teuer nicht gaßlt, obmoßt er fie auS:

ben SRitteln, über bie er oerfügt, ßätte beftreiten fönnen unb folien.

®te fßflicht be§ Vertreters gur Vereitftetlnng ber «Diittel unb gur B 4 im t9 ber ©Uuer erftrecft fich ferner, toie Ve c f e r a. a. ö . übergeugenb auSgefiißrt unb aucß ber 9 ig § .: ©13B.

1930, 443 anerfannt ßat, nicht nur auf bie Beit bis gur gälligfeit. 3)er Vertreter ßat »ielmeßr fpäter auffommenbe M itte l gur ©rfüllung aud) ber unoerfcßutbet nicht Begaßtteu Steuern gu »erloenben, fobalb bie ©eftßäftSlage es naiß bem

©rmeffen eines bie Sage »ernünftig beurteilenben orbentliißen Kaufmanns geftattet.

2. ®er 9ig § . ßat ficß allerbiugd in ftänbiger Vedit»

fpredjung (»gl. außer ben »on § ei ft er angefüßrten ©nt»

fcßeibungeu nod) 9 i© tV l. 1934, 977) unter «Berufung auf ben SSortlaut beS § 98 9i3lbgD. a. g., § 118 9i2lbgD. n. g. auf ben ©tanbpunft geftellt, baß bie ©ettenbmacßung ber §aft*

pfließt auS §109 «JiSlbgD. nur bei g r o b e r gaßrläffigfeit bem ©ebote »on fRecßt unb V illig fe it enlfpricßt (in ber ©nt»

feßeibung ©tSB. 1934, 608 »erlangt ber 3ig&- übrigen! nicht meßr grobe gaßrläffigfeit, fonbern ioefentließeS Verfcßutben).

©>iefer fd)on für baS bisßerige «Recht nicht unbeftrittenen 3tn»

ficht (»gl. bie »on § ei ft e r in 3tnm. 23 angefüßrten) gegen»

über ift baranf ßingumeifeit, baß ©rmeffenSentfcßeibungen in Bufunft nicht meßr naeß «Recht unb V illig fe it, fonbern nad) V illig fe it unb B^edmäßigfeit auS ber nationatfogialiftifcßen SSeltanfcßauung gn beurteilen finb (§ 2 ©tütnp©.). M it biefer bürfte eS moßl gn »ereinbaren fein, baß ber Vertreter im

©ingelfalte aucß bei nicht auSgefprocßen grober gaßrläffigfeit ßaftbar gemaeßt mirb. 97aiß nationalfogialiftifcßer 3®elt»

anfdfauung finb alle ber. VolfSgangßeit gegenüber befteßenben pflichten befonberS ernft gu neßmen. 3tud) Bei einer Dom ,,)uriftifdßen" ©tanbpunft „letcßten" gaßrläffigfeit fann eS beSßatb feßr moßl billig fein, ben Vertreter ßaftbar guntaeßen.

3. 2luS ber Vefdiränfung ber VertretungSpflicßt beS ftonfurSöertoalterS auf ben Vereicß feiner Vermattung (§ 104 9i2lbg0.) fann m. @. nießt gefcßloffen merben, baß ber ifon»

furS»eripalter eine als unrid)tig erfannte ©teuererflärung beS

©emeinfcßulbnerS nießt gern. § 117 «RtlbgD. gu Berichtigen braueße. ©S fommt nid)t auf ben Umfang ber bem SonfurS*

»ermalter naeß ber SD. obiiegenben ffßflichten, fonbern auf ben Umfang ber »on ißm »ermatteten «Wittel an. ©oroeit er M itte t »ermaltet, ßat er bie befonbere fteuerlicße «Pflicht, mit M trfung für bie SonlurSmaffe alle fieuertiißen ^Pflichten gu erfüllen, bie bie SonfurSmaffe gu erfüllen ßätte, menn fie fteuertid) felbftänbig märe. 3luS biefem ©runbe — nießt etma auf ©raub ber ®0. — ßat ber SfonfurSOerioatter fü r bie

»or ber ®onfurSeröffnung entftanbenen ©teuerfcßulben beS

©emeinfdiulbnerS bie ©teuererflärungen abgugeben. ©benfo míe biefe «Pflicht beS ©ememfcßulbnerS geßt aber aucß beffen

^Pflicht gur Vericßtigung fatfeßer ©teuererflärungen auf ißn über, ©s märe au^ m it ber nationalfogiatiftifcßen DiecßtS*

auffaffung nießt gu »ereinbaren, menn ber SonfurSOermatter beu bureß eine falfcße ©rfiärung beS ©emeinfcßutbnerS er*

regten g rrtu rn ber ©teuerbeßörbe befteßeu taffen bürfte.

4. B«o ©eltenbmadßung ber Haftung auS § 109 SiSlbgD.

bebarf eS — unb gmar aucß gegenüber einem SiecßtSanmalt — gern. V 0 . ». 18. Märg_ 1933 n i d j t meßr ber B ufitmmung beS SginW. Slamit entfällt aucß bie für bie ©eltenbmacßung ber Haftung aus § 112 «RStBgO- ßiergu gefnüpfte ©rörterung.

5. SMe »on § ei ft er in 3lnm. 28 angefüßrte ©ntfcßei*

bung beS 9 lg § . begießt ficß rießt auf Ver gugSgi nf en, fon*

bern auf bie gern. V 0 . ». 20. g u li 1931 geitmeife erßobenen VergugSgufd)täge.

6. M it ber fteuerlicßen Haftung beS «RecßtSanmaltS aus ferner «Berufstätigfeit ßängen folgenbe gragen eng gufammen

a) Snmtemeit fann ber bom ginSl. in Slnfprucß genom*

mene 3ied)tSanmalt »on bem ©teuerfcßutbner ©rfaß »er*

langen? V e d ' e r , Vem. 7 gu § 95; V ü ß t e r ©. 230 folgern

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treten. „gang gurücktreten , meil bie fdjärferen © iäubigerfdjugBorfcgriften beg §@S3. erfegt morben finb. bie Sntereffen ber © laubiger e&amp;enfattg Berückficgtigt,

(g ä lte ber 2 Ir t , bag keine ber beiben biggerigen S arifp a rte ie n Neigungen gat; bie Altgem eiunerbinblicgkeit befeitigen äu lajfen, finb abgefegen bon gier

fo m m t eg alfo barauf an, ob fapitaln ußim g oßne perföttltcße arbeitgtätigfeit befteßt, fo muß bie Eigentumgfrage außer ©etradjt bleiben (mau Wirb 3. ® an n

feßeS wiberfprechen, zu Berlangen, baß in jebent einzelnen gaHe erft nachzuprüfen Wäre, ob aus einem SBechfel, einem Sched ober einer Anweifung Rechte gelteitb

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©tßenfung angefeßen ßat. S ic KecßtSbefcßmerbe ift unbegrünbet. gutreffenb füßrt baS SanbeSfinangantt aus, baß bie Stöße beS SlftienbefißeS fü r bie

»norben ift, hat baä © rbgefEer. Stber bann m üffen auch Befonbere © idjerungen gegen einen 93iißbrauch gefefjaffen werben. S c| benfe Dabei namentlich an eine

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