Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1931.03.21 H. 12

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£ c f t 12 21. gfóts 1931.

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3alirggngl 769

^craus0C0cl>en v o m 3Vutfd?cit 2lnu>altt>erein.

S c h r i f t l e i t e r :

3 u jit3r a t D r . D r . J u l i u s T t t a g n u s , B e r lin , H e d jts a m n a lt D r . ^ e i t t v i c i? D i t t e n b e n j e r , Cetpstg unter ZTÍiítPtrfung non Kedjtsamnalt D r . D r . i l l a y í)a d ? e n ím r g , BTannfjctm.

**P e r l a g : 2D . J llo c fc r B u d )l? a ttM m tg , 3 '^ *: CDscar Branbftetter, £ d p 3icj £ J, Dresdner S trafe \ \ ¡{ 3.**

$ e r n f p r e d j e r S a m m c l - Ttr. 7 2 5 6 6 / D r a f | t a n f < f ) r i f t : 3 m p r i m a t u r / p o f tf c fjc c ff o n to C e i p 3 ig H r . 6 3 6 7 3 .

D ie 3D?. e rfd )c in t roöchentlid). Be3u g s p re ts m o n a tlid ) ITT. 4 .5 0 ; (Eirt3eli)efte fo fte n Öen h a lb e n R to n a ts b e tra g . 5 ü r S tu b e n te n , R eferenbare u n b fiffe ffo re n im D o rb e re itu n g s b ie n ft i f t ein D o q u g s p re is n o n m o n a tlic h IR . 3.— fe ftg e fe ß t; f lu s iu n f t t)ie rü b e r e r te ilt ber D e rla g . — D e r Bc3ug e r fo lg t am gto e d m ä ffig fte n b u rd ; bie p o ft , bod) nehm en and) bie B n d jh a n b lu n g e n u n b b e t D e rla g

B ejte H u n g e n a n . B efd)roerben ü b e r m a n g e lh a fte 3 u fte K u n g fin b bei p o ftb e 3u g a u s fd )lie fjlid ) bei b e r p o f t an g u b rin g e n . f l n j e i g bie ögefpaltenc TUlUtmeterbölTC 23 p f., fü r ben Stellenniarft 17 p f1h Seite nt. 325.—, Va Seite TU. 170.— , 1/ i Seite ITT. 90.— . Der 2ln 3cigenraum noirb in

ber Ijöl)c üon (Ercnnungsftrid) 311 tEremumgsftricf} gerechnet. Bei i l ) i f f r c a n 3 e ig e n fommen nod) 75 P f. (Bebüfyreti l}iit3U. 3afy l u n gen ausnahmslos . a u f poftid)ecffonto ID. RToefer Budjfyanblung, £eip3ig 63673, erbeten.

5 ü t b en D e u t f d j e n 2In t o a l t o e r e i n finb 3ufd)riftcn nad} £ e i p 3 i g (E l, tlififd)plat$ 5, 3 al)lungen a u f Poftfcfje&fonto £cip3tg 10102 3U rie te n . 2lílc Senbungen fü r bie S d jr i f t l e i t u n g b e r 3 ID. werben nad} B e r l i n TD 62, Ittaafjenjtr. 27 erb ten.

heinrfcfj Dore f

E r if t Pom Sobe nicht überrafdjt Worben. g n ben B riefe n, bie er in ben lebten SSodjen an feine Skrw anbten unb g-reunbe fdjrieb, teilte er ihnen, ató Wäre eS etwas StatürlidjeS, m it, baf; er im Sterben liegt. SHentanb bat foldjen Sörief ohne tiefe (grfdtjiitterung empfangen. 9 ín r er felbft würbe burd) bie © e w ifjlje it, halb gu fterben, nicht erfefjüttert. U nfenti*

m ental, wie er auch ficb felbft gegenüber War, W irb er bie Sfilang feines SebenS gezogen haben unb babei gu bem Ergeh*

niffe gelangt fein, bafj er bie lange SSirfungSgeit, bie ihm ein gütiges ©efeßief Bergönnt hat, erfolgreich unb erfpriefjlich auSgeniißt hat. SSBir anberen werben allerbingS, ohne ben Soben nüchterner SBaßrljeit gu Oerlaffen, eine Diel weitergebenbe geftftellung treffen bürfen: w ir w iffen, b a f m it H e in r ic h S o b e eine ber originellften unb frueßtbarften P e rfönlid jfeiten ba*

hingegangen ift, bie baS beutfetje Slfabem ifertum IjttP orgebradjt hat.

Schon ber 3tal)men feines SebenS iftbt fid) Weit »on allem burdjfchnittlidjen ab. Sitó er ih m g a ljre 1 8 5 3 geboren Würbe, War fein S a te r, ber große P h h fife r unb SJleteorologe, bereits feit 24 fa h re n eine 3>er^ e ber b e rlin e r U n io e rfitä t.

Seicht weniger ató bier Söhne haben bem Dom P a te r ererbten P n ljm e beS SfamenS neuen © lang ßingugefügt, brei baüon, Wie er, ató UniPerfitätSlehrer w irfe ub — einer P ro fe ffo r beS SiircljenredjtS, ber ¿weite ber ©ef<hid)te, ber b ritte ber ®eo*

grapljie — , Wäßrenb ip e in r id ) S o P e , feinem inneren Perufe folgenb, bie Saufbaßn beS praftifd)e n ^ u rifte n einfdjlug.

(Sin g a ljr nach bem StaatSejam en ift er bereits Stm tSridjter in üiogafen, gwei S a h « fpäter fia n b rid jte r in g r a n ffu r t a. 9JI., Wo feine ungewöhnliche P efäljigung in Siidjter* wie in SlnwaltSfreifen a u ffä llt. Stiemanb ¿Weifelt baran, b a f ihn fein SBeg an bie Spiße eines unferer hödjften © eridjte führen w irb — ba r o llt ein S te in bagwifdjen: eS hat fid) ijerumgcfprochcn, b a f er p o litifih lib e ra l gefinnt ift, ja, er bew irbt fid) ató fre ifin n ig e r S a n b ib a t um ein SReidjStagSmanbat (1 8 9 0 ). ES be=

beutet fefon oiet, b a f if m troßbem ber bamalige S u ftijm in ifte r bie Ernennung ¿um Síam mcrgeridjtSrat anbietet — wenn er auf p o litifd je S e tätig ung öergicijtet. E r aber w eift felbftDerftänblich baS au foldje S ebingung gelnüpfte ültiancement ¿urüd unb bleibt fdjtichter £anbgeri(ht§rat, bis if n 1 8 9 8 bie Sllteften ber S a u fm a n n fd ja ft ató SßnbüuS nach S e rlin h ° ten- halb nach E rrich tu n g ber IpanbclSfammer w irb er (1 9 0 3 ) beren erfter S e a m te r; biefen ißoften behält er, bis er, nad) boHenbetem 75. SebenSjatir, in ben Diuheftanb tr it t . 3 U 9 iei i er 8 et t en tw id e lt er eine um fangreidje öffentlidje S ä tig ie it, bon 1 9 0 2 bis 1 9 2 8 als Stabtüerorbneter, t»on 1 9 0 3 bis 1 9 1 8 als SDtitglieb beS iliei^S tagS , feth§ S ahre babón ató beffen S ije p rä fib e n t. Seine Wiffenfd)afclid)cn SSerbienfte frö n t bie ju riftifd je g-atultät ber f5'ticb tid )= 2B ill)e In t.U n io e rfitä t burch S e r*

leil)im g beS EhrenboItorateS.

Vielleicht hat ber p re u fifd je S uftiä w in ifte r, ber m itte lb a r $ ob eS Ü b e rtritt in ben §anbelSfam m erbienft b e ra n la ft unb fram it aud) ber ungehemmten E n tfa ltu n g feiner politifchen Sálente bie S a h n geebnet hat, feinem S krbe gang unb e m u ft bie hefte S iidjtung gegeben, bie er überhaupt nehmen ionnte. © e w if, er wäre fonft wahrfcheiniid) ein hatborragenber ©ericftS*

bräfibent, m öglid)erw eife ein auSgejeidjneter S o je n t geworben. Slber in feiner biefer Eigenfchaften wäre eS il)m gelungen, feine eigentlidje Segabung fo ¿ur © eltung ¿u bringen, wie eS il)m bie ffSofition, bie er fe it 1 8 9 8 einnahm, geftattete. S ie brei ©ebiete, benen er fid) feitbem wibmete — S ccft, SS irtfdjaft, fJJolitif — waren in feinem © eifte nicht burch © re n jp fä h le getrennt, fonbern S eile eines ©äugen. Siefe S eile ftetS m iteinanber ¿u Perbinben, baS S e ih t ben S e b ü rfn iffe n ber SBirt*

fh a ft angupaffen, in ber S B irtfdjaft ben ScdjtSgebanfen hod)5uf)alten unb in ber V o lit if bie gorberungen beS SedjtS u n b ber S B irtfdjaft gu oertreten — baS würbe bie Slufgabe, ber er fo rta n feine gange Straft leihen burfte. S a b e i w a r er cbenfo*

toenig ein Seam ter, ber forgfam beS SienfteS gleichgeftcllte U ljr refpeftierte, wie ein „S lu to r epodjemacheuber SOionographien", ü)ie ein „füljrenber P a rla m e n ta rie r". E r w a r gu fdjöpferifd), um fief berart gu fpegialifieren. S ta tt beffen gog fein beweg*

Kdfer Serftanb jebe erljeblidje g-rage, bie in ben weiten Segirfen feines SlmteS, feines SBiffenS unb Könnens auftauchte, an f'd ), unb niem als w a r ih m bei ber S earbeitung minbefteuS b e r E rfo lg öerfagt, Problem e gu geigen, gu Hären unb ber Söfung entgegengufiihren. Sitó S ß n b ifu ä ber a m tlid jcn SfjanbelSoertretungen wenbete er feine befoubere Slufm erffam feit ber

^ rfta ttu n g Don ©utachten an © eridjte gu. S ie S a m m lu n g ber grunbfäßlid) wichtigen © u ta d jtcn , bie er anfangs m it S lp t, bann m it fO ic ß e rfte in gemeinfam ßerauSgab, fjat fid) fü r bie ju riftifd je wie fü r bie faufm ännifdje P ra jiS a ls fe ljt wertPott

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770 2iuffä|e [Suriftifdje SBodjettfcßrtft

ermiefen. ffrüt bie ernfte S lu ffa ffu n g , m it ber er gerabe an biefe Sßaterie ij er an tr a t, geugen u n te r anberem gtoei t r if t ig e Sluffäße bon ißm in ber 3ßm ftifcßen Säocßenfcßrift: „© u b je ftib e ©lemente bei ber ©erooßnßeitSredjtSbilbung. §anbeiSgebräucße unb tppifeße ©efeßaftSbebingungen" (1 9 1 6 ) unb „ S ie §anbelSfam m ern als bie 9flecf)t§bilbung »erm ittelnbe O rgane" (1 9 2 7 ).

Sem fb£)tt)iengen SompIeE beS S ö rfe n * unb SanfredßtS beroaljrte er bie Sreue, aud) naeßbem er baS Segernat beS Sörfen»

fßnbifuS abgegeben ßatte. 9iuS feiner $eber fla m m t ber S b fcß nitt: „$ u la ffu n g t>on SSertpapieren jn m S ö rfenßanbel" in bem Sörfengefeßfomntentar beS ffentralöerbartbeg beS Seutfcßen S a n !* unb SanfiergercerbeS. S ie Slooelle gum Sörfengefeß bom 8 . Sftai 1 9 0 8 ßat er burd) feine parlam entarifcße Strbeit fta r! beeinflußt. Über Startellrecßt gab er bereits 1 9 0 2 bem Seutfcßen S u rifte n ta g ein borgüglicßeS ©utaeßten ab; benfelben borauSfdjauenben S ü d , mie hierbei, berriet er bei ber feßrift*

fteüerifdßen unb parlam entarifeßen Seßanblm tg aftienreeßtließer fra g e n , beren © ru ft tceitere Streife erft in lejjter $ e it bolt e rfann t (laben. @r berfaßte einen bielbenugten §anb fo m m e n ta r beS §anbeISgefe|bucßS unb gab m it g e l i j l i e b e r , B o ß le r unb S r u m p le r baS große SBerf: „ S ie §anbelSgefeße beS ©rbbaüS" ßeranS. S iit Sorüebe bertiefte er fieß in bie Sed)tS*

ipßäre, in ber üterarifeße, fünftlerifcße unb teeßniidje m it m irtfeßaftlidien ^ntereffen gufammenftoßen: Urheberrecht, gemerblieißer fRecßtSfcßuß, Siunftfcßuß gehörten gu feiner Somäne. flie ß t m inber reigten ißn bie Sroblem e beS beutfeßen unb beS groifeßen»

ftaatlicßen ©cßiffaßrtSrecßtS, beS S M onialredjtS unb beS in ternationaien SßrioatrecßtS, beffen »ertragsmäßige g o rtb Ü b u n g in ißm einen §auptoerfecßter ßatte. S aß eS baneben !a u m ein ©ebiet beS öffentlichen unb bei pribaten DftecßtS gab, auf bem er nießt K e nntnis unb SerftänbniS befaß, geigt bie uniiberfeßbare g a ß l feiner Sieben im SeidjStag, auf bem Seutfcßen ig u rifte n ta g , im Serein fü r © o g ia lp o titif, auf in te rn a tio n a ie n Stongreffen, unb feiner Sluffäße in ben SRitteitungen ber g n b u ftrie * unb §anbelSfam m er gu S e rü n , ber Suriftifeßen SJocßenfeßrift, ber Seutfcßen S u riftc m g e itu n g , bem Sanf*2lrcßi», ben Sreußifcßen gaßrbücßern unb bieten anberen angefeßenen $ e itfd )rifte n unb 3«üungen. S u r e in e s fei an biefer ©teile noeß ßeröorgeßoben: baS ift fein mieberßolteS © intreten fü r ben BlnmaltSftanb, oon beffen Sebeutung er bureßbrungen toar unb beffen begrünbeter gorberungen er fid) m irifa m annaßm. ©cßon in einer SeicßStagSrebe bom 6 . Sobember 1 9 0 8 be»

geießnete et eS a ls einen ffeßier, bon bem S n m a lt bie unentgeltliche S e rtre tu n g in ülrmenfacßen gu »erlangen, unb feßon bamalS gab er gu ermägen, „o b eS nießt rießtig if t , baß ßier ber ff-iSfuS e in tritt unb bie ©ebiißreu begaßlt". ü u b in feiner Siebe bom 26. S p r it 1 9 0 9 ift ber fdjöne ©aß gu lefen: „© erabe id), als früßerer SiicC)ter, ßalte mieß fü r berpfiießtet gu betonen, baß m ir uns in Seutfeßlanb eines SnroaltSftanbeS gu erfreuen ßaben, auf ben ftolg gu fein m ir alle Ser*

anlaffung ßaben.

§ e iu t ic ß S o b e ßat ein an Umfang, ¡gnßalt unb bielfeitiger Seiftung erftaunüd) reicßeS SebenSmerf boübraeßt. $ n * beS, ber Siacßruf märe unoolitom m en, m ürbigte er n u r fein SBert: ftanb boeß ßinter bem SSerf eine S erfönlicßfeit, bie ben Snfprueß ßat, alS SBert fü r fieß feftgcßalten ju merben. ffa ft übertrieben einfatß mie feine gange SebenSroeife m ar fein äußeres. S o iß au§ bem feingefeßnittenen ©efießt faßen bureß ein aitmobifcßeS, n atiirlid ß m it Siidelranbern eingefaßtes Sinceneg gmei üuge Siugen, miffenb unb m iffenSburftig gugieieß, in bie SBeit. © o blieb er bis gu feinem ©nbe Seßrer unb Sernenber, bureß beibeS aueß namentiieß ber 3 u 8ent> berbunben, auf beren SBoßt er, mo er lonnte, bebaeßt m ar. ©einer liberalen, borurteüslofen unb m aßrßaft fogialen SenfungSroeife lag, bei aller ÜbergeugungStreue, jebe © in fe itig ie it fe rn ; ein angeborener ©feptigiSmuS ließ iß n bie S ie ia tib itä t bon gut unb böfe eriennen; n u r fobalb er feinen ©erecßtigfeitSfinn ber»

leßt ober feine llnabß ängigfeit bebroßt glaubte, fonnte er leibeufdßafiiicß unb aggreffib merben. S ie Sfunft feiner Siebe mürbe geßoben n id jt allein bureß fein ungeroößniieß ßoßeS S ilbungS nibeau, fonbern bor allem aueß bureß ben fdjlag»

fertigen S ü ß , ber ißm u n u m fd jrä n lt gu ©ebote ftanb. S e r bolle Sleig feines SBefenS offenbarte fieß aber in ber intim en U n te rh a ltu n g : mer fie je genoffen ßat, fann bie töftlicße © rinnerung baran nießt oerüeren.

S ie juriftifeße SBiffenfdjaft ßat in § e in r ic ß S o b e einen ißrer m it Sled)t angefeßenften unb beliebteften © enioren berloren. © ein Slnbenfen ift bem lebenben ©efcßlecßt unbergeßüd;. © ein ©d;affen m irb baS lebenbe ©cfdflecßt überbauern.

D S c a r SReßer.

6uto(^tcncr/lottun0 b tt Jndu/Irfe- wn6 ^onddsfommern im Jioüpto^cß»

Son ©ericßtSaffeffor © rnft^SESiilielm S a m a n n , Serlin.

I. S i e m a t e r i e l l r e e ß t l i c ß e n S e g r i f f e . 3 u r © utaeßtenerftattung fittb bie fjn b u ftrie * unb § a n * belsiam m ern auf ben ©ebieten berufen, auf benen ißnen befonbere ©aeßfunbe eignet, © ie ßaben iß r ©utaeßten über baS Sefteßen ober Slicßtbefleßen bon §anbelSgemoßnßeitS*

reeßten, S e rie ß rS fitten, ganbelSgebrändjeit unb SerießrS*

anfeßauungen abgugeben. t lu f melcßen ber borgenannten Se*

g riffe fieß baS ©utaeßten begießt, m irb in ber iß ro jig o ft nießt nnterfeßieben. Sroßbem ift eine feßarfe S rennung bie*

fer S e g riffe fomoßl bureß ben Siicßter fü r bie Sem ertung beS ißrogeßftoffeS, mie aueß bei ben Kam m ern fü r bie S o r*

arbeiten gu ben bon ißnen gu erftattenben ©utaeßten bon großer Sebeutung.

S)ie SKöglicßieiten fü r bie ©ntfteßung eines © e m o ß n * ß e i t S r e e ß t S fin b naeß geltenbem Sledßt außerorbenttieß gering (bgl. Si®. 102, 12; 17, 181; 2, 192; 12, 292). S ic S tlb u n g »on ©emoßnßeitsfäßen gegen baS S © S . lä ß t fid) barum aueß nießt naeßmeifen ( D e r t m a n n : 1916, 757). SCueß bie ©ntfeßeibungen beS St®, feit 1900 geben fein S e ifß ie l fü r bie S ilb u n g eines SieießSgemoßnßeitSrecßtS. S e i rießtiger SIbgrenguug gegen bie S e rie ßrS fitte bü rfte n fieß

aueß auf bem © ebiet beS iganbelSrecßtS meber ergangenbe neeß m iberftreitenbe SieießSgemoßnßeitSfäße naeßmeifen taffen ( © t a u b , § ® S . 1926, I, 1, © . 9 ) . S ie ©ntfteßung eines behaupteten ©emoßnßeitSreeßtS m irb ber Siidfter barum ftetS auS redjtließen ©rmägungen berneinen föitnen.

S e r i e ß r S f i t t e ift „b ie ben ©efdjüftSberfeßr b®' ßerrfeßenbe bauiernbe unb gleichmäßige Ü b u n g " (St®. 49, 162; 118, 140 = $ 2 0 . 1927, 2907). © ie enthält gum Unter»

feßieb »on ber re in tatfädflicßen Übung ein norm atibeS ©te*

ment, roelcßeS auf ber Übergeugung ber S e t e ilig ten berußt/

baß iß r § a n b e ln beim f^eßlen befonberer Stbrebe ber Scrfeßrö*

fitte u n te rlie g t (bgl. D e r t m a n n , StecßtSorbnung unb Ser*

feßrSfitte, 1914, © .3 3 ). f jü r ben D r t S g e b r a u e ß a ls bin örttieß begrengte S e rfeßrS fitte unb ben § a n b e l s b r a u ( ß

als

bie S e rfeßrS fitte u n te r S aufleuten g ilt baS gleicße.

S ie m aterietitceßtlüße S erüdfießtigung ber SerfeßrS*

fitte fin b e t ißre © ru n b ia g e in ben §§ 157 unb 242 S@ S- SliuS ißnen fo lg t, baß S e rfeßrS fitte unb ¡eanbeisbraueß^i»1

©egenfaß gum ©emoßnßeitSrecßt nießt felbft Siecßt fd;affen, fonbern n u r SluSlegungSm ittet finb (fo feßon 1873 S a b a i t b :

3 § st.

17, 49 1 ; © o l b f e ß m i b t , §anbelSrecßt, 3. Slufl-,

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(SO. Qaljrg. 1931 §eft 1Ö] Sfuffä&e 771

©. 334; B ö § © . 6, 78). © ie Werben b a m it ju m S e it ber B a rte i w itte n ä e rtiä ru n g . S o m it tonnen and) fie n u r big*

pofitioen ©efefcegBorfdjriften Borgehen, wätjrenb fie jebem S a jj gwingenben Bedjtg nachjufietjen haben ( S a b a n b a .a .D .

fe fje g o o rfd jrift ftetjenbe ¡Qanbelgbraud) if t beSfjalb unbeachtlich- iQanbetgbraud} unb B e rte h rg fitte finben il)re © re n je in ber U n f i t t e , bem B e r t e h r g m i f j b r a u d j (fo B@ . 114, 13 = gSB. 1926, 2 0 7 7 i); ügt. Qutf) g^®. 103, 148; S o n e : S 2 8 irtfd )8 - 1926, 306). Sludj ber ju g u n fte n einer beftim m ten B e rfo n burd) bag © e fe | gefd)ü|te Bedjtgzuftanb fte ljt ber Be*

rü cifid jtig u n g m iberftreitenber B e rte h rg fitte n entgegen (91®.

114, 14).

S ie Stugteguug ber SS itlengerflärung e rfo lg t nad) {jene*

fdjenber neuerer S tnfidjt u n te r B e rü d fid jtig u n g ber B e r*

ie ljrä fitte , otjne bafj eg b a ra u f anfom m t, ob fie bem © r*

ttärenben befannt w a r (91®. 114, 12). § ie ra u g fo lg t, baff häufig einem B e rtra g g te il ißflic^ten aufertegt werben, an bie er bei Slbfdjiufj beg B e rtrageg nic^t gebaut tja t, unb bie i| m m ögtidjerw eife unerW ünfdjt finb. B o n biefen $ ftid )te n ta n n itjn bie Slnfedjtung Wegen g rrtu m g aug § 119 Stbf- 1 B @ B . befreien (ogt. bie S ite ra tu r bei D e r t m a n n a .a .D .

© rftärenbe über bag 93efte£)en eineg §anbeigbrauc£)g ober einer B e rte h rg fitte überhaupt teine ©ebanfen gemacht tja t S « fotd>em S aite, ber m e i f t e n g Bortiegen W irb, if t bie g rrtu m g a n fe d jtu n g baijer nicht gegeben. Slnfedjten ta n n ber

fitte jw a r gebadjt tja t, wenn feine B o rfte tiu n g e n über S lrt nnb U m fang ber B e rte h rg fitte aber fatfdje waren. S ie Stn*

fedjtung ift, aud) Wenn fie m ögtid) ift, n id jt unbebenitid), ba ber Stnfedjtenbe bem Slnfecfjtungggegner unb u n te r Umftanben aud) S r itte n ben ©dfaben gu erfe^en tja t, ben biefe baburd) erteiben, baf) fie auf bie © ü itig fe it ber angefochtenen @r*

Ü ärung Bertrauten (§ 122 B @ B .). SSenn biefer ©djabeng*

etfajj aud) auf bag © rfü ttu n g ä in te re ffe begrenzt ift, fo Wirb er bem Stnfedjtenben fa ft augnaijm giog ben wirtfctjaftticE)en

II- S i e B e r ü d f i d j t i g u n g B o n B e r f e t j r g f i t t e u n b

^ a n b e t g b r a u d ) i m i ß r o j e f j .

B e rte fjrg fitte , iganbeigbraud) unb Bertehrganfdjauung flitb allgem eine © rfa |ru n g g fä ^e . S ie g fin b fie aud), wenn fie freu Slnidjauungen beftim m ter begrenzter g re ife entftammen.

h ä u fig werben B e rte tjrg fitte n „o ffe n tu n b ig e S a tfa d je n " fein.

S a g (SJericfjt ta n n zu ih re r geftftettung © rfenntnigquetten ieber S lrt benujjen, ingbefonbere tann eg fid) nod) mäljrenb aeg ißrojeffeg auf a u f j e r a m t t i d j e m SB e ge über fie unter*

fjd jte n ( © t e i n * g o n a § , I, 1925, Borbern. I Bor § 4 0 2 8 B 0 -). SBertoott fin b h ie rfü r bie „am tlichen B litte ilu n g e n "

“ er einzelnen g n b u ftrie * unb §anbetgfam m ern, in benen

° jefe bie Bon ihnen erftatteten © utadjten Bon allgem einer

^ebeutung oeröff entliehen. g ü r bie Bergangenljeit ift auch me in t Sluftrage ber b e rlin e r Som m er beeauggegebeite ® u t*

afbtenfammtung SoBe^fflietierftein Bon ^öebeutung, bie Bor*

jä u fig alte w id)tigen big 1926 erftatteten © utad)ten biefer

"Kammer enthält. b ftt bie ^Berliner fa m m e r bie

§anbelggebräud)e fotgenber © e f^ä ftg jw e ig e Ijerauggegeben:

-orenntjotzfianbet, R aubet m it © bem itatien, S ro g e n , Farben

^ub Saden, frifc^em $teifcb, © ped, S ä rm e n , ^ o tjb a n b e t unb v anbei m it augtänbifd)en §ötze rn unb g o u rn ie re n , § anbei

^ 'f t 9iat)rungg* unb © e n u ^m itte in , D b ft, ©em üfen unb © üb*

Wichten, ^apie rb a u b e t, ©eifenbanbet, § a n b e t m it Sßieb unb

® eftüget auf bem tOiageroiebbof S3ertin*griebricb§felbe unb '»einbanbet. ©teicbe äteröffentlidjungen fin b auch Bon anbe*

W t Som m ern e rfo lg t. S ie S3enu|ung biefer SQitfgmittet er*

,ui>r t 8t häufig bie jeitraubenbe © intjo tung eineg ©utacbteng.

, © rft beim SSerfagen biefer § itfg m ittc t ift ein © utadjten

^,er juftä n b ig e n S n b u ftrie * unb fganbetgfam m er einsubotcn.

■6 bce © ig e n fd a ft atg S p rp e rfd ia ft beg öffentlichen 9ted)tg m it

^ebörbencbarafter gew ährieiftet bie notwenbige D b je ftio itä t.

Anfragen bei w irtfd ia ftticb e n SSerbänben fom m en wegen ih re r i) i ) % t . ® o ü e , ® ie ^anbetebam m ern atg bie 9ted)täbitbung D«nutteinbe D rg a n e : QSS. 1927, 1057.

Stud) bie B e reinigu ng preuj). ignbuftrie* unb ^anb etgfam m ern unb ber S n b u ftrie * unb §anbetgtag fin b n id )t ju befragen, ba fie fetbft nidbt Sörperfc|aften beg öffentlichen Siecbtg finb, fonbem n u r Bereine bürgerlichen Beditg.

S e r ©acb&erftänbige ift n i ^ t ber berufene ©utacbter in biefen gragen. © eine ©adbiunbe befähigt ih n zur Beant*

W ortung io n tre te r g ra g e n feineg gachgebietg, bie Beant*

W ortung attgem einer © ä |e ift nicht feine Stufgabe. Slucb fe h lt ih m bie S e n n tn ig anberer ©efdjäftgzweige, bie bei © r*

fta ttu n g eineg © utadjteng über B e rte h rg fitte n unb §anbelg*

gebräu^e erforb ertidi ift, um w iberftreitenbe Sutereffen aug*

jugieibben. 3 U berüdficbtigen if t auch, bag burd) ein © aih*

Berftänbigengutadbten m eift erhebliche Soften entftehen, wäb*

renb Sam m ergutadjten unentgeltlich ober gegen eine geringe B e rw altnnggg ebühr e rftatte t werben (Bgt- § 1 §S®._). S e r B u fgabentreig ber ©adbBerftänbigen bleibt auch ^ ei biefer

S ie ge ftfte ttu n g oon B e rte h rg fitte n , §anbetggebräudjen unb Bertehrganfchauungen f ä llt nicht u n te r bie Siegeln beg Satfadienbeweifeg ( © t e i n * g o n a g , I, 1925, © . 737 ju

§ 282 3 ^ 0 -). B a rte ie n b ra u n e n fie nicht einm al ju Behaupten ( © t e i n * g o n a g a. a. D . Bor § 128 © . 368).

Slnbererfeitg ift ein © eftänbnig Weber auf ihre geftftettung nod) auf ih re Stnwenbung Bon © in ftu |. S iu r b a rf bag ©e*

rieht fie nicht atg erWiefen anfetjen, wenn über ih r ©egen*=

te il jwifchen ben B a rte ie n © inoerftänbnig hmwfdd ( © t e i n * g o n a g Bor § 128 © . 369). S ie © m ljo lu n g eineg © u t*

achteng ta n n auch S^gen ben BSiberfpruch einer B a rte i er*

folgen ( © t a u b 1926, I, 1, © . 1 0/11 unb 3t® . 1924 Sifpr.

B e it. B r . 1325).

2Bie alte Satfachenfeftftetlungen fin b auch feftgeftetlte B e rte h rg fitte n u n b §anbelggebräuche fü r bag Steoifiong*

gericht ma^gebenb. BSirb febodj ein taufm ännifcher B e g riff, j. B . bie greibteibenbttaufet, augfchliepiid) nad) S o g if unb allgem einen 3ied|iggrunbfähen auggetegt, fo u n te rlie g t biefe Wugtegung ber Bachprüfung in ber B e B ifio n g in fta n j (B ® . 103, 415). g e rn e r u n te rlie g t bie g ra g e ber B e o ifio n , ob bei ber ge ftfte ttu n g Bon © itte n unb ©eöräudjen B echtggrunbfä|e B e rie ft w orben fin b (B ® . 110, 49 = gäB . 1925, 1759).

I I I . S a g © r f u d j e n b e g © e r i d j t g .

S ie Q n buftrie* unb §anbetgtam m ern erftatten ©utachten n u r auf form elle © rfudjen ber © eridjte. ©ineg Beweig*

befchluffeg bebarf eg nicht. S ie burd) B e rfü g u n g angeorbnete Stnfrage genügt, g n einfachen g a tte n ift aud) eine Sitten*

überfenbung u nnötig. 6 ie w ürbe n u r Soften Berurfadjen unb bie Sitten bem ® erid)t entziehen. B e rfd ja fft fich ber Bichter burd) @ infid)tnahme a m tti^je n § a nbetg tam m erm ateriatg S e n n tn ig oon einer B e rte tjrg fitte , fo genügt ein Stttenoerm ert über bie Cluelte.

g n alle n fc£)Wierigeren g ä lte n if t Überfenbung ber Sitten aber angebracht, © ie erm öglicht ber Sganbelgtammer S a t*

füdjenfeftfteilungen, bie fo n ft befonberer B ü d fra g e bebürfert.

B e i umfangreichen B la ttfa m m tu n g e n em pfiehlt eg fich, in bem ©rfuctjen ben u n ftre itig e n unb ftre itig e n ©achBerhatt tu rz gu u m re ite n . Stuf biefe SBeife W irb eine oon ber SBürbigung beg © e rid jtg abweidjenbe SBürbigung beg B r BöeB ft° ife8 brrrch bie Sam m er Bermieben, bie leicht zu B tih o e rftä u b n iffe n fütjren ta n n unb gehterquetlen b irg t. Spieröurdj w irb auch bie g n * bu ftrie * unb Sanbeigfam m er in ben © ta u b gefe|t, bag ®c*

r id jt b a ra u f tjinzuweifen, I>ah ber ©achoerhatt nach la u f*

m ännifctjer S tu ffaffung einer anberen SBürbigung bebarf. 3 a einer foldjen © tetlungnahm e b a rf bie Sam m er fid j aber nicht fü r befugt hatten, Wenn ih r n u r bie g ra g e Borgetegt W irb, ob ein beftim m ter §anbetgbraudj befteht ober nicht.

B e i B e rte h rg fitte n unb ©ebräuchen Bon um faffenber ö rt*

lieber © ettung ift bie Stnfrage bei einer Sam m er m eift nicht augreidjenb. g n folchen g ä lte n if t bie Berfenbung ber Sin*

frage ohne Sitten m it fu tz e r, aber augreichenber S a rfte ltu n g beg ©ach* nnb © tre itfta n b e g tunlich-

U nbebingt za oermeiben if t febodj ein © rfudjen um © r* . fta ttu n g eineg © utadjteng über eine Bed)tgfrage (ogt. h ieräu S c h r e i b e r a. a .D . © . 7 0 ff.). S e ra rtig e ©rfuctjen fin b nicht feiten, g o lfd ) w a r z- B . bie Stnfrage eineg © e rid jtg ob ber B ennw ettfd jein ein S e gitim ationgpa pie r if t ; richtig hingegen

97*

(4)

m S lu ffä p [Öuriftifdje 88o<henfdjrift

bie A nfrage, ob eine XSerfehrgfitte beftept, nad) toelcljcr die S3uchmadier ben Q ftljafiern öon 3iemtwettfcheinen bett © ew inn offne P rü fu n g ih re r S e g itim a tio n ober 93execf|iigimg augjaiiien.

IV . D i e D e d j n i f b e r © u t a d j t e n e r f t a t t u n g . D a g ©utachten fo il bem © e rid jt eine amtliche U rfunbe öerfc£)affen. D ie Unterzeichnung burd) einen ber gefepidjen V e rtre te r ber ^nbatftrie» nnb H anbelgfam m ern if t darum erforderlich- D ie U nterzeidpung burd) einen © p n b ifu g ber Kam m er „ i n SSertretung beg iß rä fib iu m g " if t bebenflid).

D e r @ utad)tenerftattuug gei)t bie erforberlidfe D atfadjcn*

e rm ittlu n g boraug, nteift burd) U m frage bei ben Sam nter*

m itg lie b e rn , bie ben in Siebe fiependen ©efcpäftgzmeig ber*

treten, © obann pat ber Sieferertt ber Sam nter (© tjn b ifitg ) auf © ru n d beg ifjn t borliegenben M a te ria lg bag 33eftef>eu ober Stichtbeftehen ber XSerfe'prgfitte ober beg Hanbelgbraucpg ZU e rm itte ln (bgi. hierzu D o b e a. a. D . @ .3 0 6 /0 7 ). Un*

richtig erfd)eint eg, mag häufig bon Sam m ern ber $ r o b in j beobachtet wurde, bem © e rid jt bie öerfchiebenen einander miberfpredjenben Sinterungen ber beteiligten XSerfeprgireife

§u eigener S te llungna hm e ju übe rm itte ln , ©erabe an biefem iß iin ft h o t bie eigene D ä tig fe it ber Sam m er einzufegett. igat bag © e rid jt gegen bag Quftanbefommen beg ©utachteng 33e*

beuten, fo fa n n eg um Ergänzung in biefer H in ficp t erfuchen ( S f u f j b a u m : H a n fS t/)-1922, 650).

iöei ber Slbfaffung beg ©utachteng ift ingbefonbere fol*

genbeg p beachten:

a) D ie $ e ftfte llu n g einer tatfäcf)Iic£)ejt Übung a lle in genügt nicht p S kjapung einer SSerfeprgfitte ober eineg igan*

belgbrauchg (bgi. oben I Slbf. 3). Eg m up a u p rb e m bie Überzeugung ber beteiligten S te ife (m eift «Produzenten

— © ro p ä n ö le r, © to p ä n b le r — S leinpänb ler, Steinpänb*

le r— Verbraucher) feftgeftellt toerben, baf) ih re 3ted)tg*

beziepung gerade beim Regien befonberer 3ibmad)mtg bem SJraudj u n te rlie g t.

b) S M SSerfeprgfitten bedarf ber © ta n ö p iin ft ber Slbncpmer befonberer Slufm erffam teit. Sin biefer © te ile toirb o ft bie S r it if beg Sticpterg, ber ftetg S o nfum ent und an bag ©utachten nicht gebunden ift, einfegen (bgi. bag oben I I a. E. ermähnte U rte il dt® . 110, 49).

D e r E n tw u rf beg bem © e rid )t zu erftattenben @ut*

achteng m irb fäm tlichen M itg lie b e rn der Sam m er zu lf Senntnignapm e und eoentuellem SBiberfprud) iiberfanbt. S e i SBiberfprüdjen m irb in eine erneute E rö rte ru n g über bag

©utachten eingetreten. Stuf biefe SBeife ift eine umfangreiche S o n tro lle gem ährleiftet, die bag ©utachten zum m ertootlcn nnb wichtigen D e il beg «prozefjftoffeg m adjt.

Der €nitourf eines 6efe£es über /ttrtengsfeUfcfjaftetn

i.

SSon M tttD ir . D r. D r. © d j l e g e l b e r g e r , SSerliit:

3 SB. 1930, 2617.

II . Die tapitalb-afig.

S3on M in fft. Q u a f f o W g f i , B e r lin : 32B. 1930, 2618.

I I I .

SSon £@ 3l. (fegt 0 3 le g 9 i.) D r. S a r i © d j m ö l b e r , XSerlin:

3X8. 1930, 2623.

IV . SBilanporfdjriftctt.

SSon S M . und £ 3 i. Dr. f $ r i g U t l m a n n , 93erlin:

3X8. 1930, 2633.

V.

SSon 3 3 1 Dr. S t l b e r t S ß i n n e r , B e r lin : 3 ® - 1930, 3673.

V I. Sltticnrechtöentmurf unb gemifdjtwirtfdjaftliche Unternehmung.

SSon S8 ir f l. ©eg. 3tat «Prof. D r. ©. © ö p p e r t , S3oun:

3SB. 1930, 3679.

V II. Dag genehmigte Sapital nach bem SUticnreditscntmurf.

SSon fßrof. D r. 3 t ech t f ) e i m , B e r lin : 32B- 1930, 3681.

V III. SSerhättnibmahl nnb ©rnennungsredjt beim Stnffidjtövat.

SSon 3131. D r. D r. M a f H a c h e n b u r g , M a n n h e im : 3SB. 1930, 3685.

IX . überprüfte Siegelung ber afticnredjtlidjen «Pflitfpreuifion im Entwurf einer Stooclle juin SSerfidjcrunggauffidjtggefet).

SSon £ ® 3 t. (jefet D«JiegSi.) D r. S a r i © c p m ö I b e r , SSerlin:

3 SB. 1930, 3687.

X . Dag Stuglanb unb bie beutfche Stttienredjtgreform.

SSon 3tSt. D r. © m i t o. H o f m a n n g t p a t , Söieu:

3 SB. 1930, 3689.

X I .

f t b e r d i e ^ r u t t d g e d a n P G n d c s ^ f t i e n g e J e f c c n i a n u f ö . SSon «prof. Dr. St r t f j ur S tu bbaum , Serliit.

rungen aud) fein mögen, fo bedürfen fie bod) der Ergänzung

durch eine ^Betrachtung, meidfe bie ©runbgebanfen, bie bor*

augfichttidie © e f a m t m i r f u n g beg E n tm urfg ing Stuge fafet. 3 u fotcher SBiirbigung beg E n tm urfg fo lt im fotgenben ein S k itra g gegeben werden.

D ie Slftienreforrnbemegung ift gefc£)ic£)tiicE) auggegangen bon bem Stuffommen ber © tim m reihtg» unb SSorratgattien unb bem Überhanbueijmen beg D ebotftim m redjtg der © ro p a n fe n . D ie burd) biefe EntmicEiung herborgerufene SSermältungglferr*

fefjaft ift ftetg ber Hauptgegeuftanb beg Sampfeg gemefen- S e greiflidjerm eife: denn bie SSermattungen haben durch die berfchiebenen H e rrfd fa ftg a ltie n bie SSerfügung fomoht über bie D ibibenben* mie — hauptfächtich wegen beg SSerwattungg*

ftim m re d jtg bei SSezuggrecfitgentziehuttgeu — über bie ©ub*

ftanz ber Vtftionärrectjte erlangt. D ie M itg lie d e r ber SSermaD tungen g e n ie p n U n a b fe p a rfe it unb Sicherung gegen Slbbau, unb fie fin d da m it in w irifa m fte r SBeife gegen ben ßroang Z«

einer über die g hnntaiien hinauggehenben dtedjenfchaft^

ablegung gefd)ü|t. D a ra u g hat fiel) bei ihnen ein berechtigtes

© efül)i der bölligert U nabhängigfeit gegenüber ben Stffionären entm idelt, unb eben biefeg ©efüht ift bie Urfacpe anderer um liebfam er E rfdie inu ngen geworben, bie bag V e rtra u e n Zu r beutfepen Slftie auf bie D a u e r notwendig untergraben mufften- Über die aftienrechtlichen SBirfungen htnaug ift eg aber offen*

b a r ein SBirtfchaftgprobtem atlererfter D rb n u n g , ob die g ro p n b e u tp e n Stftienuntem ehm ungen ferner tr a ft einer S trt ftbet*

fom m iffarifcher SSinbung bauernd in ber ipanb _ eineg eng begrenzten fjSerfonenfreifeg bleiben fotlen, ber feine f>eutrge diedjtgftetlung in ben SBirren ber S n fla tio n erla n g t J a n D e r E rn ft der Sage hat f i ^ üe tfd fü rft burd) die neuefte E n ^ m id lu n g im SSanfgemerbe, bie zu ber _ tief befiagm gwerten Z e rtrü m m e ru n g beg p riü a te n Vanfierftanbeg geführt ha t >

im m e r m ehr fin d bie börfettjätjigen Stftien beg beutfepen fBubtifum g in ben Depotg w eniger © ro p a n fe n fonzentrtert, bie dadurch in bie Sage üerfept fin d , bei den Stbftimmungen g e w iffe rm a p u ben gefamten StftienfcEjafe ber beutfdfen R a tio n

in die SBaagfcfjale zu werfen. „ ,

D ie fehr allgem ein gehaltene E in le itu n g p r S3egrunbun3 beg Slftieugefehentwurfg gel)t ebenfoiuenig wie bie SSegrut*

bung der einzelnen SSorfd)läge auf biefe fonfreten ffSroblente ein. Sluch u e rm ifit m an eine fotdje Slugeinanberfefjung m öcm SSortrag, den M in ifte ria tb ire fto r fprof. D r. © c£) I c 0 e t - b e r g e r , b e fa n n tlid j ber S e iler ber fü r bie 3ieform z n p U ' bigeu A b te ilu n g beg S ie id jg ju ftizm iu ifte riu m g , über bie S « w beg E n tm urfg gehalten hat (3'SB. 1J31, 3711) und öer fehr wichtige E rgänzung der amtlichen S 3egrunbun| M i » S m m erhin werben bie © tiim n re d jtg a ftte n , bag Sernftucf der heutigen SSerwattunggherrfdjnft in bem SSortrag nod) uacij b rü d lid jc r berteibigt alä im E n tw u rf fetbft. © d j l c g c i

(5)

6 0 .3 4 r g . 1931 Speft 12]

2 tllffä |e 773

B e r g e r Begännet eg alg einen „A u g g a n g s p u n ft" b.erfReform,

bajj bag 50iei>rfttmmrecf)t ein „ a lte r ŚSeftanbteil" beg A ftie n * red)tg fei. 3 iid )tig ift, baff aug ber SSorfriegggeit e in g a li befanntgemorben ift, in bent eine O T ® . SSorguggaftien m it boppeltem © tim m re d )t auggegeBen f)at ( ö lfa b r if @roh*@erau, ein iieinereg Unternehm en) fomie ein anberer, in welchem eine A ft® . bag gtueifacfie © tim m re d )t befd)loffen hatte, aber ben SSefdjluh anf V erlangen ber B u la ffu n g g fłe lle tnieber riicfgängig machen m ußte (© d ) m u ł e m i ß , ® ie V e rm altunggaftie © . 2 5 );

auch if t tn ber B ^ t b o r 1870 ( ! ) bereingelt, g. 83. Bei ber S 9erlin*® örlif;er C£ifenbaßngefettfcEjaft, ein geringeg 50łel)r*

ftim m recht fü r fß rio ritä tg a ftie n borgefommen (@ d) m u I e * mi j g 6 . 23). ® iefe fEatfadjen fd^einen m ir nicht geeignet gu fein, einen A u gganggpunft ber neuen gefeßgeberifcfjen A rb e it abgugeben. ® ag §auptgem itf)t legte ber SBortragenbe, ßier m it ber V e grünbung übereinftim m enb, benn auch auf ben Über*

frembung§fd)nfs, ben bie © tim m re d jtg a ftie angeblich gemährt.

SBag er in biefer § in fid ) t augfüljrte, geigt freilich , mie not*

menbig eg ift, auf bie F rage etmag näher eingugehen. ® u rd ) bie © tim m rechtgaftien m irb näm lid) bie Überfrembungggefal)r n id )t b e rrin g e rt, fonbern berfd)lim m ert. A lle rb in g g ift eg beim Sorhanbenfein Bon © tim m re d )tg a !tie n n id jt möglich, burch A u ffa u f ber O Tien am freien SMarfte bie iQerrfd)aft über bag Unternehmen gu erlangen (obfdjon bie SReformgegner in an*

berem 3ufam m enl)ange im m er mieber behängten, bie SSermal*

tungen iö n n te n auf bie (Bauer bod) n id )t gegen bie K a p ita l*

m ehrheit regieren; fo g. 83. © o l m f f e n , fßrobleme bei A ftienred)tg, 2. Stuf!., © . 7 8 ; (Bericht ber A ftie n re d )tg fo m m if*

fio it beg $ e u tfd)en ^u rifte n ta g e ä , @. 24). fEatfadflid) aber fin b Überfrembungen burd) A u ffa u f am freien ßftarfte auch Bei

©efeßfdjaften, bie feine © tim m rechtgaftien befi&en,, außerhalb ber ^n fla tio n g g e it m. SB. nicht befannt gemorben. dagegen fin b bereitg in einer gangen 3 ah l bon f ü lle n S t i m m * r e d ) t g a f t i e n a n A u S l ä n b e r b e r ä u f f e r t m o r b e n (B ufam m enftellung bei S B e l t e r , (Erneuerung beg Aftienrecf)tg 1929, © . 13), unb eg ift fla r , bah ««fere N otla ge in B u fu n ft Ieid)t gu meiteren berartige n Skräufjerungen führen fann. ©g fönnen aud) © tim m rechtgaftien bon bornljerein fü r Sluglänber gefdjaffen merben (AEt®. (Dahlbufd) in © elfenfird)en*lR ott*

häufen). (Saburd) e n tfie lt bann aber eine überfrem bung bon höchft gefährlicher Sfrt. © ie ift n id )t m ehr gu befeitigen, mäh*

renb © ta m m a ftie n m a jo ritä te n börfengängiger SSertpapiere eher medjfetn fönnen. A u d ) fo m m t ber A u ffa u f grober SRengen bon © ta m m a ftie n megcn feiner notm enbig fta rf furgfteigernben Sßirfung im m e rh in bem ä R a rft gugute (gerabe biefe Sßirfung htnbert freilich ben A u ffa u f).

aftien unb berjenigen burcf) S3erfd)ulbung toäf)len. U nter biefen brei 9Rögiid)feiten bürfte bie überfrem bung burd) © ta m m * aftien in bieten f ä lle n bie harm lofefte fe in ; fid)er ift bie*

ienige burd) © tim m rechtgaftien bie gefährlid)fte.

(Sag ©egenargum ent © d) 1 e g e 1 b e r g e r g if t ein Vergleich. © r m eint, eg oerßatte fich m it bem angeblichen E inm anb gegen bie © d ju p fu n ftio tt ber © tim m rechtgaftien fo, alg ob m an geuerfd)uhborrid)tu ngen in F a&rifen begßalb be*

Kämpfen m ollte, m eil ber ^aB rifbeftß er felbft 23ranbftifter fein fönne. (S am it m irb ber © in n beg ©inmanbeg b ö llig ber*

fannt. (Sie © tim m re d )tg a ftie ift meniger © chu&borridjtung alg B ü nbftoff.

©chliehlich m irb gur «Rechtfertigung ber © tim m re d jtg * aftien in ber amtlichen SSegrünbung noch angeführt, fee fönnteu aud) im F a lle bon S a n ierungen „n ic h t gang" ent*

H r t merben. (Sie borficEjtige F o rm u lie ru n g biefeg bon ben w eiften SSerteibigern ber © tim m re d )tg a ftie n bermiebenen fe g u m e n tg geigt fd)on, bah ih m feine grohe SSebeutung mncmohnen fann. © rfo lg t bie S a n ie ru n g eineg U nter*

wehmeng in ber F o rm ber Schaffung neuer O Tien, fo ge*

W e h t bieg gemöhnlid) in ber Abficht, bie O Tien fogteid) ober fbäter beim fß u b lifu m untergubringen. F ü r ben e in g e l l t e n S fftion är hat aber ein mehrfacheg © tim m re d )t menig fRcig.

F h m lie g t an SSorguggbioibenbe unb SSorguggftellung in ber S ig u ib a tio n , unb biefen SBünfchen c n tfp rid )t ber befannte Jh p u g ber eittftim m igen ©anierungg*SSorguggaftie. Steuer*

oingg ift ein F a ll aug bem Fahre 1930 befanntgemorben, in Welchem ein 50M )rftim m retf)t aug A n la b einer © a n ie ru n g ge*

fdjaffcn mürbe („S ß irtfd ja ft unb © ta tiftif" , herauggegeben bom © ta tiftifd je n 9ieid)gam t 1930, © . 845). ® ie 9Rehr*

ftim m enaftien maren hier aber m it 40°/o am ©efellfchaftg*

fa p ita l beteiligt. @g fdjeint fidj banach um einen gang befon*

berg gearteten F a ll gel)anbelt gu haben, über ben leiber nähere SKitteilungen nicht in bie Ö ffe n tiid )fe it gebrungen fin b 1).

@g geht aber überhaupt grunbfäislid) nicht an, eine fehlerhafte ® in rid )tu n g b am it gu rechtfertigen, bah fie in einem eingelnen F a ll auch einm al n ü h lid ) m irft. ©elbftber*

ftänblich ift bie © efarntm irfung bag Entf(|eibenbe. Slber bie 33egrünbung gum Slftiengefehentmurf geht einer Slugeinanber*

fe |u n g m it biefer Frage aug bem SBege. SSon ber Un*

abfeßbarieit ber SSermaltungen unb ben baraug entfpringen*

ben Folge« m irb n id )t einm al anbiutunggm eiie etmag gefagt.

Unbebingt hätte hiergu in bem einen ober anberen S in n e fla re © te llu n g genommen merben m üffen (bgl. auch fd)on S3 r o b m a n n , (Sie © a n ie ru n g unfereg Slftienmefeitg © . 19).

F n bem SSortrag © d ) l e g e l b e r g e r g finbet fid i « u r bie furge SBemerfung, bie SRüdficht auf ben ©cßuß gegen i n n e r e Überfrembung (alfo bag S5ebürfnig ber Verm attungen nach Unabfefsbarfeit) fei fü r ben © n tm u rf nicht mafjgebenb gemefen.

SRan gemährt biefen ©d)uh, obfchon m an ih n nicht m ünfdjt.

Slüerbingg geigt fid) ber © n tm u rf bemüht, bie SBirfungen ber § e rrfd )a ftg a !tie n nach berfd)iebenen 9iid)tungen eingu*

fh rä n fe n , unb gmar hauptfächiich auf gmei SBegen. © in m a l be d a n g t er fü r eine 5Reif)e bon F a lle n (SSegrünbung @. 102 unb 103) eine ® reibierteim el)rheit, bie b e ra rt fo m b in ie rt ift, bah bie brei SSiertel fomohl bon ben abgegebenen S tim m e n mie bon bem in ber © eneralberfam m lung bertretenen K a p ita l erreicht fein m üffen. SIber fü r bie S3efe|ung ber S lu ffid jtg ra tg * ftelleit unb b a m it auch tw r fonftigen SSermaltunggpoften fomie fü r bie ©enehm igung ber SSüang fo lt eg bei ber einfachen S tim m enm eh rheit bleiben. ® ag ift p ra ftifd ) augfd)taggebenb.

® e r © n tm u rf m ili fogar geftatten, bag © rfo rb e m ig ber ¿Drei*

b iertelfapitatm ehrl)eit fü r ben michtigen F a ß ber ©ajgungg»

änberung burd) bag ber einfad)en STleßrßeit beg in ber

© eneralberfam m lung Bertretenen K a p ita lg gu erfe|en. ©ine meitere Slbfchmädiung biefeg SSorfchriftenfomplejeg gugunften ber SSejmaltungen ift in bem SSortrag © c h l e g e l b e r g e r g angcfünbigt.

(Sie gmeite © infchränfung ber SSermaltunggljerrfchaft m iß ber © n tm u rf baburch herbeiführen, bah Bie © eneralberfam m * lu n g befugt fein foß, bie © tim m rechtgaftien nad) fü n f F ahre n mieber eingugiehen (§ 9 6 ); bei älteren © tim m rechtgaftien follen brei F ahre feit F n lra fttre te n beg ©efefseg genügen (© n tm u rf be§ © in f® . SIrt. 14). IBiefe SSefriftung entbehrt jeber fadjlrcljen SSerechtigung. SBeghalb foß bie SSermaltung fü n f ober brei F ahre felbft im F a lle ber U n re b lid jfe it ober U n fä l)ig fe it an ber SRadjt bleiben? ® ie S e friftu n g hat gur Folge, baf) bie du g ü b u n g beg 9ted)tg ber © eneralberfam m * lu n g in eine B w h m ft berlegt m irb , bie in Anbetracht ber heutigen unfid)eren SSerhältniffe beinahe nebelhaft meit er*

fcpeint. © ie oerhinbert, bah Burch algbalbigen Abbau ber

© tim m rechtgaftien haben, gleid)biet mie m an fie m ürbigen mag, ihre SBirfnngen beuttid) genug offenbart. F h « e« et«e meitere SSemährunggfrift gugubilligen, b e fie lt nicht ber minbefte A n lah- § ä lt m an fie fü r ungerechtfertigt — unb fie fin b in bem ©nqueteaugfdiuh fet&ft bon SSertretern ber groben SBirt*

fd)aft gum S e il überaug guritcfhaltenb b e u rte ilt morben (@n*

queteaugfdjuh I 3. Arbeitggruppe 1. S e il © . 176 ff., 185, 195, 196, 197) — fo if t ein längereg B um arten u n n ü | unb fdjäblid).

Übrigeng hat aud) hlfir t>er V o rtra g © d j i e g e l b e r g e r g eine meitere Abfdhmächung ber SSorfdjnften beg © ntm urfg gu*

gunften ber Skrm altungen in A u g fid )t gefteßt.

A ber m an fa n n rnebet hrnfidEjtlid^ beg § 96 beg © ntm urfg nod) h iu fid jtiid ) ber borgeidjlagenert K u m u lie ru n g ber © tim * men* unb K a pita lm ehrheit gu einem gutreffenben U rte il ge*

langen, menn m an nicht bie neuere © ntm icflung beg S3anf*

bepotmefeng in S3etrad)t gieht. Seiber hat ber ©nqueteaugfdjub,

!) ( S c h n ta le n b a c h , S luan g ie ru n g e n4 (1928) ermähnt in feiner ausführlichen D a rfteüung ber © anierung Burg, bap ©timmbetjorredh*

tigungen Bei © anierungen feiten oorfeamen (@. 211), er geht aber auf bie F ta 8e nic^ t meiter ein unb nennt aud) Beineu einfchlagenben praBtifdjen g a lt.

(6)

774 Stuf f ä^e

[Q uriftifdje SBocßenfdjttft

ßingewiefen ßat, berfäum t, ftattftifcfjeö SJiateriat über beit U m fang ber Santbepotattien gu befdjaffen. ?(ucl) fin b non feiten ber S a n te n , fo o ft fie a u ß gur g ra g e bc§ S a n te n ftim m * reß tS © te ttu n g genommen haben, phtenm äßige Hingaben nicht gemacht worben. Htber m an b a rf Wobt m it ber Hittien»

re ß ts to m m iffio n beS SJeutfßen SlnwattbereinS annehmen, baff ber größte ¿ e il ber (m arftfä ßig en) beutfßen Hittien fiel) in t

¡gintertegnngSbefiß ber S a nten unb S a nfie rS befinbet (®ruct»

fß r ifte n beS ® e u tfß e n HtnwattbereinS S r . 2 0 : f ) u t Steform bes S lttienreß tS 1 , 162). fß e tb u n fann n u r noch ein berfd)win*

benber S r u ß te it auf bie iß rib a tb a n tie rg entfalten, bie heute begim iert unb gerabe am ® epotgefßä ft fehr wenig b e te ilig t fin b . U n te r btefen S e rß ä ttn iffe n werben bie ©roßbanten, bie f iß befannttich ih re Hittien p Slbftimmungggweden auSgn»

ie i|e n pflegen, regelm äßig in ber Sage fein, ö a itb in § a n b m it ber S e rw a ttu n g bie einfache, u n te r Umftönben a u ß eine

tretenen fa p ita tS m it ig iife ber SunbenbepotS aufgnbtingen, ohne baß — bant ber „S e g itim a tio n S g e ffio n "! — ber B it*

fammenhang nach außen h e rü o rp tre te n brauchte. S a ra n muß m an b e rtfp , wenn m a n u n te r ben heutigen S e rß ä ttn iffe n ber

S e n n fa lls baS S antenftim m recht unangetaftet bleibt, fo wäre bie ffotge eine gefeßtiße S e rflä rfu n g ber S to ß t ber S a nten fowoßt gegenüber ben S e rw a itu n g e n w ie gegenüber ber Hit*

tionärfchaft. S a g würbe fich nicht n u r bei ber E n tfß e ib u n g über bie Seibeßattung ber © tim m re ß tS a ttie n geigen, fonbern auch in gaßtreißen anberen g ä lte n , g. S . bei ber S e ftettung ber iß fiiß tp rü fe r, bie ber © eneratberfam m tung obliegen w irb (§ 119) — ein U m fianb, beffen Sebeutuug fü r baS © ß id fa t ber S fliß tp tü fu n g nicht gu unterfß äßen fein bürfte.

SOtan m uß f iß auch ß ier bar einfeitiger S e u rte itu n g hüten, ©icherlich fin b in manchen g ä lte n bie E n tfß tieß ungen ber S e rw a itu n g e n gerabe burd) bie S a nten gugunften ber H lftionäre beeinflußt worben, Stber im gangen überwiegen hoch bie Sebenfen. Stern hat baßer borgefeßtagen, bie HluSübung beg © tim m re ß tä fü r bie S e p o ta ttie n an bie SorauSfeßung gu tnüpfen, baß ber £unbe ber S a n i im eingetnen g a tte eine f ß r ifttiß e E rm ä ß tig u n g e rte ilt, ent»

fpreßenb bem § 252 Htbf. 2 ¡q@ S., ber fü r bie HtbftimmungS»

bottmacht © c h riftfo rm erforbert, aber burd) bie g u ta ffu n g ber Segitim ationS geffion gegenftanbStoS geworben ift. S ie gotge einer fo tß e n S o r f ß r if t würbe fein, baß bie S a nten, um bie

grünben. ES Ware aber auch fü r anbere ©aeßwatter, n iß t n u r fü r Htnwätte, fonbern ebenfo fü r fßtibatban fierS erm öglicht, gegen bie S anten aufgufommen unb bag gufeßenbS erftartenbe ta tfä ß tiß e SertretungSm onopoI ber S a n te n gu bureßbreßen.

g f t eg ben S a nten, wie fie behaupten, gu müßebott, bie E r*

mäeßtigungen iß re r Sunbfcßaft eingufammetn, fo werben fid) b e rm u ttiß anbere gntereffenten finben, bie bereit fein werben, fid) fo tß e r A rb e it gu untergießen. S ie fa ß tiß e D p p o fitio n , bereu SBert fü r bie © e fe ttfß a ft gar nießt ßod) genug Oer»

anfeßtagt werben fann, würbe neue S B irfungS m öglißteiten öorfinben, wäßrenb bag heutige ©ßftem bem feriöfen H tftio när bie Seitnaßm e an ben S e rfam m tungen oerteibet, bie fßrapiS perföntießer S ingriffe begünftigt unb eine £)be ß e rb o rru ft, bie erft gu w eißen pflegt, wenn ber gufantm enbrud) näßt.

S a ß eS in ber bisherigen HBeife n iß t weitergeßen fann, haben bie S a n te n fetbft erfann t. S toß einem S e fß tu ß beg

¿entratberbanbeS beS S e u tfß e n S a n i* unb SantierbereinS bom Seg. 1930 (S a n lH trß . 1931, 116) fotten bie S titg iie b e r beS SorftanbeS gegeneinanber bie S e rp ftiß tu n g übernehmen, an bie S efißer ber bei ißnen ßintertegten H ittien eine auS*

b rü d liß e Htnfrage über bie H irt ber HluSübung beg © lin tm * reßtS gu riß te n , wenn ißnen bon einem anberen SetbanbS*

f iß t einer D p p o fitio n befanntgegeben worben ift. S ie Senbeng biefeS S e fß tu ffe g if t anguerfennen, aber baS $ ie l lä ß t fid) auf biefem SBege n iß t erre'ißen. g u n ä ß ft ift an bem Se»

fß tu ß in ß a ltliß gu beanftanben, baß bie S e ru fu n g ber

W enbigfeit ber D p p o fitio n fpäter ergeben fa n n , baß ber Se*

fß tu ß n u r auf S titte itu n g e n bon S erbanbgm itgtiebern Süd»

f iß t neßmen W itt unb b a ß e r b a S S t u S l e i ß e n b e r S t f t i e n n i ß t b e r ß i n b e r t . S o ß erßeblißer fin b bie for»

metten Sebenten. ® ie S e rp ftiß tu n g gur Stnfrage fo tt n u r u n te r ben S a nten unb S a n fie rS , n iß t gegenüber bem Äunben übernommen werben. ® e r itu n b e ta n n auS iß r feine S e ßte ßerteiten. ® e r Serbanb if t begßatb fo g a r in ber Sage, feinen S e fß tu ß einfeitig aufgußeben ober eingufßränfen. SBenn e§

auß als u n w a ß rfß e in liß gelten fann, baß er bon biefem S e ßte © eb ra u ß m aßen W irb, fo ift boß feineSfatlS bie SJtög^

tiß fe it bon ber § a n b gu Weifen, baß bie eingetnen Santen, gum at naeß Sinn aß me beS neuen Stftiengefeßeg, f iß an ben Sefd)tuß auf bie ® a u e r n iß t hatten werben, © ß o n einm al ift ein Sefcßtuß, ben ber 3 ent ra l öeiü a n b gefaßt hatte, unb bem a u ß ber SeißSOerbanb ber ® e u tfß e n g n b u ftrie bei*

getreten w a r — eS ßanbette fieß befonbetS um bie Sotwenbig»

fe it, im © e fß ä ftS b e riß t genaue Hingaben über bie S o rratS * attien gu mad)en — , n iß t befolgt Worben, fo baß gerabe begßatb bie a m ttiß e © ta tiftif ß in f iß t liß ber S o rra tg a ftie n n iß t b u rß g e fü ß rt werben tonnte („H tftio n ä r unb S e rw a ttu n g "

forbernig ber befonberen fß r ifttiß e n Erm ächtigung würbe an ber befteßenben S e d )tg (? )ta g e n id jtg änbern, ift ir r ig , wie f iß aug ben borangeßenben &>arlegungen ergibt, © ß t e g e t * b e r g e r bebient f iß in bem S o rtra g beg wetteren Strgu*

mentg, b u rß baS © rfo rb e n tig ber f ß r ifttiß e n © rm ä ß tig u n g Werbe „ im © runbe eine u n prob uftibe © rw erbgtofenfürforge"

gefßaffen. 3K it biefem © ß e rg w o rt fo tt anfßeinenb auf bie SJteßrarbeit ßingewiefen werben, bie ben S a n te n burd) bie neue S o r f ß r if t b e ru rfa ß t Werben tonnte, © ß t e g e t b e r g e t Wenbet f iß a u ß bagegen, baß m an etwa SJtittet beg © tra f*

re ß tg anwenbe unb „fogufagen bie beutfßen S a n te n un te r fß o tig e ia u ffiß t ftette". Stber eg ßanbett fid) te b ig tiß um eine

© rgängung beS Sanfbepotgefeßeg. ® e r ¡Kaufmann, w eißem im Setriebe feineg ¡ganbetSgewerbeg Htftien unb gewiffe anbere SBertpapiere übergeben fin b , fa n n fß o n je |t gum U nterfßiebe bon anberen S e rw aß rern über bie SBertpapiere n u r bann gu feinem Süßen berfügen, Wenn er eine a u g b r i t c f i i ß e f ß r i f t t i ß e © rm ä ß tig u n g erßatten ßat. S ü n ftig fo tt biefer

¡Kaufmann n u r auf © ru n b einer foteßen Erm ächtigung bie Stftien gu Htbftimmungggweden berwenben bürfen. ® ie eine S o r f ß r if t bebeutet fo Wenig eine Sßotigeiauffißt Wie bie anbere.

Seibe finben ißre S e grünbung in ber befonberen S a tu r beg fa u fm ä n n ifß e n © ffeftenberw aßrungggefßäftg. ® e r S a n fie r, ber n a ß Htnnaßme eineg fo tß e n ©efeßegborfßtageg bewußt oßne bie erforbertieße © rm ä d jtig u n g m it fu n b e n a ftie n ab*

füm m en fottte, würbe f iß fre ilid ) ftra fb a r m aßen, aber tebig*

lid ) in Slnwenbuug einer jß o n befteßenben S o r f ß r if t (§ 3 1 8

3B üt m an aber bag S a n fe n ftim m re ß t überhaupt n iß t an*

taften, fo b a rf m an f iß ber © in fid )t n iß t Oerfßtießen, baß bei Hinnahme ber S o rfß rifte n beg E n tw u rfs gw at im Sinnen*

berßättnig g w ifß en S e rw a ttu n g unb S anten bas> © ß w e rg e w iß t meßr n a ß ber S a n ffe ite berfdjoben werben, baß fid) aber in*

S e rß ä ttn ig beiber Stäcßte gur S tftio u ä rfß a ft n u r feßr noerttg änbern würbe. SBie entfeßieben bie füßrenben S a n tfre ife fiß fü r bie H tufreßterßattung beg © tim m re ß tg a ftie n fß fte m g ein*

feßen, geigt ein SlicE in bie © ß r if t © p t m f f e n g , ber ßeute ber Sorfißenbe beg ^entratberbanbeg beg ® e u tfß e n S anf» unb Santiergewerbeg ift, unb bie fjir a jig bietet bag g leiße S ilb -

® ie bon bem E n tw u rf borgefßtagenen fßubtigitätgbor*

fß r ifte n fin b m it befonberer © o rg fa tt bearbeitet unb gum Weitaus größten S e it gutgußeißen. Slber eg lä ß t f iß bie Se*

fü rß tu n g n iß t abweifen, baß biefe S o rfß rifte n meßr ober minben auf bem ißapier fteßenbteiben, fo lange f iß bie S e rw a ttu n g m n iß t wieber bon ben Stttionären abhängig füßten werben.

S e re itg bie S tttie n re ß tg fo m m iffio n beg ®eutfd)en ffu rifte n ta g fß in Wetcßer ber © ta n b p u n tt ber S e rw a itu n g e n g. %■ feßr p *fl*

gnant gum S lugbrud tarn, ßat gemeint, ber ©efeßgeber fönne auf bem ©ebiet ber S u b lig itä t überhaupt „ u iß tg erreichen / unb fie ßat ebenfo offenßergig in begug auf bag S itang fß em « e rftä rt, bie Sebeutung eines fotßen © ßem ag befteße iebtgim j b a rin , baß m an eine Steiße bon © ß u b fä ß e rn borfß retbe uno biefe in befonberer äBeife e tife ttie re ; „w a g ber Singetne aber bann in biefe © ß u b fä ß e r ßineintue ober etwa in ißnen bet*

(7)

60. S rfjrg . 1931 § cft 12]

Stuffci&e 775

biefer tu fje ru n g fie le n IjerBorragenbe 21ftienred)tter unb SSirt-

fdjaftsführer. And) wenn m an fie nicht gar gu fehr beim SBorte n im m t, fo bleibt bod) ber © eift erlennbar, in bem m an bie V u b ligitätS oorfchriften boranäfichtttch anwenben w irb . ®te3 nm fo m ehr, als bie fü lle n (Referöen, bie bisher bon ber fRedjtfprechung leineSWegS grunbfäglid) a n e rla n n t worben fin b , n u n m e h r, fa n ttio n ie rt werben foXiett. D b bieS an ftd) berechtigt ift, foIX hier nicht untersucht werben. (über na tü rlich Wirb bie S B irffa m ie it ber fß ubtigität wefentlid) beeinträchtigt, Wenn bie A itib e n beliebig u n te r ihrem SBerte eingefe^t werben bürfen. Süuci) bie SUtienrechtSfom m iffion erblickt in ber Srage ber fü lle n (Refetben ben (üngelpunkt beS ißubligitätS problem S ;

„ h ä lt man ftilie ilieferben fü r erforberiich, fo ergibt fiel) ohne Weiteres, bah bie V ila n g bielfacf» n u r in befdjränltem 2Rahe

fchaft geben w ir b " (V e rid jt S . 33).

91un tonnen, fid je rltd ) biejenigen, bie eine grünbliche (Reform beS SlftienredjtS fü r notwenbig hotten, nicht erw arten, bah ihre $orberungen p hunbert (ßrogent e rfü llt werben. S n fra g e n , bie fo fta rf m it w irtfd ja ftlid je n S P e re ffe n p e rln ü p ft fin b Wie biefenige ber 3iftienred)täreform , fin b K o m p rom iffe unberineiblid). 2lu § biefer Überlegung heraus hatte ich bor brei Sahnen in meiner (Schrift „A k tio n ä r unb V e rw a ltu n g "

eine (Reihe bon V erm ittlungSöorfchiägen, fü r bie ich tn ber Ü tftienredjtS fom m iffion öergebiid) eingetreten War, ber ö ffe n t*

lichteit unterbreitet. (Singeine biefer Anregungen fin b in ben (S ntw urf übergegangen2), ber freilich im gangen h in te r ber barnatS fü r möglich gehaltenen m ittle re n S in ie Weit gurüd*

bleibt, .freute taffen ficfj jene SSotfdjläge nicht m ehr aufrecht erhalten. ® ie (Singe haben fich in ben lebten brei S ohren all»

gufeljt geänbert. ® e r S lftie n m a rtt ift in böllig e 3 e rrü ttu n g berfallen. (SaS V e rtra u e n gu ben V e rw a ltu n g e n hot nam cnt*

lieh u n te r ben (Rad) Wirkungen beS SaöagfatleS, gum S e il Wohl auch u n te r bem (Sinbruc! beg SehlfrliageS ber (R ationaii*

gewerbe, ber bor brei fa h r e n rtodj in ben Anfängen ftanb, hot feübem .gefährliche S o nnen angenommen. (Sie Ä o tw e n b ig le it, baS iafoitaliftifcEje (Srbgut im ©eifte ber © eredjtigkeit p ber*

Walten, ift gu einer brennenben geworben. 3 « flro fj fin b bie

©efahren, a ls bafj fie fiel) noch burch Heine dJiittel lin b e rn lie fe n . V o r m ehr a ls fü n f fa h re n fd jrie b ber V e rf. btefeS AuffageS in bem „(Dlagagüt ber ä S irtfd ja ft" (S an. 1926):

„(S ie beutfdjc SKSirtfdjaft braucht bringenb ben S p a re r, ber bereit ift, fein ©elb ben beutfehen U nternehm ungen in ber Stktienform auf lange g r i f t gur V e rfü g u n g gu ftellcn.

(Saf? fid) biefeg 3 re t ohne W irffam e S id je rfte llu n g ber Aktionärrechte erreichen liehe, fd je in t m ir eine fdjw er begreif*

lid je S e lb fttä u fd ju n g gu fein. ©3 ia n n ieine K a p ita la n la g e geben ohne bauernbe (Red)tSfid)erl)ctt. . . (Sarum W irb fid) fd)Iiehlid) bie A ktienreform tro g a lle r döiberftänbe unb Unent*

idjtoffenheit boch einm al m it in n e re r (Rotwenbigkeit burdjfegen.

Aber barauf a lle in io m m t eS nicht an, fonbern auch auf baS

>toann‘. S® lä n g e r m an gaubert, bem Aktienm arkt bie 3Rög*

lichieit bei V e rtrauend wiebergugeben, um fo fchwerer werben fid) bie fo lg e n a u d w irke n . . . (Ser V e rla u f ber beutfehen

® ä h ru n g d frife fo llte w ahrlich eine einbringiicEje (K agnung ieüt, notwenbige © in g riffe nicht gu lange htnauSgufchieben.

Aber wenn n id )t alles trü g t, fo w irb auch im Aktiewwefeit ber bittere SEranf b is gum S e ite n auSgefoftet werben m ü ffe n ."

§cute fin b W ir nun fo w eit, bafj ein Aktiengefeg ge*

ldjaffen werben fo ll. A b er w ir fin b noch nicht fo w eit, bah bem ©eieg ber unum gänglich notwenbige S n fja lt gegeben w irb .

®kan w ill nicht einfehen, bah ein SBirtfchoftSfhftem, welches bie § e r r f c h a f t über bie U nternehm ung öon bem K a p i t a l * r i f i i o tre n n t, b o n © r i t n b a u s u n g e f u n b if t . 3Ran m og beim, Abbau beS SpftemS m it Schonung berfahren, aber

2) ® en geringften SBiberftanb unter meinen V orfdjiägett hat bie oen Verm attungen günftige fjo rb e ru n g gefunöen, bie © tim m enthaltungS * fo r fd p ift beä § 252 Stbf. 2 <Sa| 3 § © » . fü r ben S a tt ber V ornahm e

«ne§ VechtSgefchäftS gmifchen M t ® , unb Stfetionär gu befeitigen (bgt.

?ufgegriffen, aber gugteich gugunften ber Verm attungen übertrieben, mbem je ^t aud) © tim m re djtä a titio n ä re , bie boch angeblich bte A k tie n i« “ bönberifdi" fü r bie ©efettfehaft befifgen, befugt fein foUen, tn ben '» « tV e rf. gu eigenem ftu jje n fü r ihre © efhnfte m it ber © efetlftfiaft gu ftim m en. © o ber m . (£. tjö llta unannehmbare V e fd jtu jj ber Stütien*

m it bem © h fte w fetbft m uh aufgeräum t werben. S ta tt beffen berfucht ber © n tw u rf, eS im ^5ringifa gu rechtfertigen unb am Sehen gu erhalten. S a bie borgefd)lagenen © infdw änfungen ber Verw altungS herrfchaft fa lle n nach ber A n lü n b ig u n g S c h l e g e l h e r g e r S gum S e il noch rückgängig gemacht wer*

ben. Stuf foldje SBeife w irb eS nicht gelingen, baS V e rtrauen gut beutfehen Slftie, baS weniger b u rh bie un m itte lb a re n als burch bie m ittelbaren SBirfungen ber heutigen V e rw altungS * h e rrfd ja ft gerftört ift, wieber h e rp fte lle n . ®aS S c h ü fa l ber V o rlage hängt je |t bon ben foolitifcEjen Snftangen ab. V ie l*

leicht w irb baS ©rgebniS beS fchweren fRingenS gunächft fein, bah bie beutfhe Slttie geopfert, bie V e rw a ltu n g S h e rrfd ja ft aber b o rlä u fig gerettet w irb . Veftanb w irb eine foldje Söfung nicht ho^en. ® ie ^o rb e ru n g nach einer V e fe itig n n g beS heutigen ShftemS if t gn tie f in ben Tcotraenbigfeiten ber SSirt*

grünbet, als bah fich ertöten liehe. 31 u r w irb eS bann noch w eiterer fchmergiidjer © rfahm ngen bebürfen, bis fie fich burd)*

gefegt hoben Wirb.

XII.

f t i d j t i g e u n d a n f c d ) f b o c c ( ö e n e r a lo e r f a m m l u n g s - b c f c ^ lü f f c i m € t m t ) u r f .

Von IReichägeridjtSxat t. SR. D r. ®. V t o b n t a n n , Seibgig.

tierfam m lunggbefd)lüffe gegen n u r anfechtbare. ® e r ©ebanie, biefe o ft fdjw ierige, babei weittragenbe S o lgerungen bebtn*

genbe Unterfcheibung überhaupt aufgugeben, ift unannehm*

bar, w eit eS einerfeitS babei bleiben m uh, bofj bie Sinfedj*

tu n g an eine g r i f t gebunben ift, anbererfeitS S ü lle t o n SRichtigfeit möglich fin b , bie burch leinen, gteidiöiel wie langen ülbtauf üon gehteilt werben fönnen. S o I)ot benn auch fr « © ntw . bie Unterfcheibung heihehotten. 91ad) § 135 if t ein V e fd jlu fj n u r bann nichtig,

1. wenn er im öffentlichen S ttte e ffe gegebene V o rfd jrifte n

»erlegt, auf beren S o nehaltung bie (Beteiligten nicht oergidjten lönnen ober bte fo n ft m it bem Söefen ber 2lft® . unüerträglich fin b , ober

2. wenn er auf StnfedjtungSilage burch U rte il f ü r nichtig e rllä rt ift.

® ie 3 iff. 2 if t ü b e rflü ffig unb fo llte geftridjen werben. (Denn felbftöerftänblich if t nicht bte SReinung, b a | ba§ U rte il n u r ex n u n c W irlt. Übrigens if t Weber ber 3 eU fm n ft ber K lag*

erbebung noch ber 3 eU p u n lt ber U rteilS tierlünbung irgenb*

wie mahgebenb, fonbern ber IJe ttp u n ft, ¡^0 baS öerfünbete U rte il re d jtS trä ftig w irb .

■SBichtig bagegen if t bie ß iff- 1- 5 <h nicht, bah biefe V e ftim m u n g bagu angetan ift, ben S ta n b ber Sehre gu förbern. 9R. S S o l f f hot in 3 en trV t§ fR . 1930, 3 2 5 ff.

fam m engeftellt, betten m an im m e r fdjon, balb ber einen halb ber anberen, Begegnet ift. 3lber auch fü r unfere S ra ge g ilt, bah m it reinem © m piriSm uS a lle in nicht üorm ättS gu !om * men ift. © ebanltidje V e ra rb e itu n g ber ©egebenheiten, ein Settgebanfe, ®l)eorie ift m terläftltd). ® e r ©efehgeber fo ll leineSwegS m it feinen Veftim m ungen eine SUjeorie p o fttio Porfdjreiben. 31ber er m uh eine S ljeorte b e fi|e n , jebenfallS bie jth e o ü e n beherrfchen, um ben S ta n b p u n lt gu gewinnen, öon Welchem aus er fich entfeheibet, was er heftim m en w ill unb w ie e r feine V o rfd jrifte n gu faffett hat.

IRnn ift freilief) bte (RedjtSlehre in biefer fOlaterie einiger*

mähen gerfahren. (über jebenfallS e i n e ausführlich begrün*

bete unb burdjgeführte £f)eorie b e fi|e n w ir in bem Vud) bon J g u e d , an § a n b beffen ich i« meinem K o m m e ntar in inap p e r 3 ufam m enfaffung, w ie eS ber K o m m e ntar erforbert, bie (Red)tSiehre bargeftellt hohe, unb wenn S ß o t f f fagt, bah Weber bie § u e c f f d ) e g o rm e l noch bie m einige noch eine fonftige gum S ie g gelangt fei, fo if t _ba§ an fich w ohl richtig, ich finbe aber, bah i QnecES unb meine Sluffaffung fich o id )t fo feXjr unterfchrtben, bah fie gegertfäglich einanber gegen*

übergefteüt werben lönnten. § u e ct hat feine £el)re lu rg gu*

fammengefaht in brei Sägen fo rm u lie rt, öon benen nam ent*