Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1935.03.23 H. 12

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© rg a n öer B ei cffsfa cf? gruppe B edjtsanm älte öes B unbes n a tto n a Ifo 3 taliftifcf?et Deutfcf?er 3 uriften perausgegebert txm betn Beicf?sfacf?gruppenletter Becbtsaniualt D r . ¿ P a t t e r B a e f e , HX. b .B .,

unter nXitm irfung bet HXUglteber bes Beirf?sfacf?gruppenrates:

Becbtsanmälte D r. D ro eg e, H am burg ; D r. p a m li^ f y , £o rft i. £ .; D r. HXöfsmer, flXürtcf?en;

p ro f. D r. € r t m n Hoacf, p a lle a. 5 .; D r. H o m e r, HX. b. B v fra g e n ; D r. H u b at, K ö n ig s b e rg /p r.;

ID tlij. S cfjo lj, B e rlin ; D r. <£mtl Scfjm aris, p re iü jla u , unb p a te n ta n m a lt D r. U llrtc fj, B e rlin Sd?riftleitung: B e rlin W 35, £ii$o m u fer

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**n . ^ e rn ru f K u rfiirft B \ r 37*8**

D e r la g : 2 B . H t o c f c r 3 u d ? f ? a it b U t n g , 3 n t).: (Dscar 23ranbftetter, C e i p j t g £ SWesbner S traße U / f 3

5 e m 1 p r c t f | e t S a m m e l - I t t . 7 2 5 6 6 / X> t a Ij t a n f df) c i f t : 3 m p t i m a t u r / p o [ t t d i e d t o n t o C e i p 3 i g I t t . 63 6 7 3

/taslegung und ^Inologte tm gütigen 6trofcc<fjt

Von Sßcofeffor D r. f a r l S ie g e r t , ©öttingen

I. V o r B e m e r f u n g

IBie Steifung beS S trafridjter? jum ©cfeh ift eine für ba? geltenbe inte für- ba? fünftige iftecfjt lebhaft erörterte ffirage1). ©etabe hier geigt fiel) ber tiefgreifenbe Itnterfchieb gwifcfjett bem liberdiftifdEjen unb bettt nationaifo^iafiftif^en fRed)t. 2Ingeficht? ber ^Beratungen ber Strafred)t?fommiffiott erftrecfeit fich bie (Erörterungen im Schrifttum meift _auf bie

©eftaltung be? fommenben Strafrecht?. Qm folgenden fott nun bie g e g e n w ä r t i g e 9 i e d | t ? i a g e bargelegt werben.

fo£C unter §eranäie|ung neuerer ©ntfcheibitngen gegeigt wer*

ben, baff w ir fdjon, beoor ba? neue Strafgefeß w irtfam wer*

ben tarnt, mitten in . ber 9ted)t?erneuerung flehen. 97icf)t erft ba? neue ©efeg bebeutet bie Umwälzung, fonbern ba? uatio*

nalfoaialiftifcfie 8tecl)täbeulen fd)Iecf|tf)in. ¡heute unb morgen fdjon müffen w ir nationaifojialiftifdje? Strafrecht anwenben.

3 um neuen ®emcinfd)aft?benfcn tritt bie Seit her Stuf*

iiarm tg m it ihrer Überbetonung be? $nbtoibuali?mu? tn fcf)ärfften ©egenfajj. SDiefem Renten ift auch ber ©runbfat;

„ N u lla poena sine lege“ entsprungen. SDer ©runbfah bebeutet in feiner ftrengett urfprüngticfien ¡$orm eine ftarre Vinbung be? Sfiidfter? an ben SBortlaut be? Strafgefejje?- S n biefer f$orm würbe er jum Sdiufigefejj be? gefehe?treuen Staat?*

Bürger? Wie §um Sdjuhgefeh be? Verbrecher?. ®iefe ftarre Vinbung ift geblieben, ai? man ben politifdfett 2iberaii?mu?

fchon für überwunben ® i e nationalfiberale wie bie liBeralfogiaie ä ra haben- bie Vinbung aufred}terhaiten. 9Sur äugunften be? Verbrecher?, etwa beim übergefehlichen 9Iot*

ftanbe, haben bie testen ^atwaehnte eine Socterung ber ftarren Vinbung an ben SBortfaut bc? ©efeße?, eine ®urd)brc(hung be? StnalogieOerbote? gebracht. § m übrigen blieb ber 3Xicf)ter an ba? Strafgefeß gefeffelt. ©? fei nur erinnert an bie ©nt*

i) V gl. neueften? V o l a n b g r e i S l e r , ©djup b. Vollte? ober be? 9tccE)t§£)redhcrS, © diriften ber Ä abem ie f. ®tfch- 91ecl)t, ©onber*

brueü 9 ir. 2, 1935; ferner ^ e n b e l , (Strafrichter u. ©efep im neuen S taat, Hamburg 1934; ® a b m : Seutfcfje? Strafrecht 1934, 87 ff.

u. 2 4 8 f f . ; © i e g e r t : ®cutfcl)e? Strafrecht 1934, 3 7 6 ff.

fdjeibungen be? 9t@. über bie ©tttwenbung eleftrifcfjer S tra ft2).

SBeil m an ben eleftrifchen S tro m nach bam aiiget Sluffaffung nicht u n te r ben S a d jb e g riff be? § 242 S t© V . bringen tonnte, Würbe einfach freigefprod)en, unbetüm m ert um bie V e bürf*

ntffe ber 9teiht?pftege unb bie gcfuube V o if? a u ffa ffu itg , bie eine V e ru rte ilu n g erforbert hätten.

I I . Ü t a t i o n a l f o a i a l i f t i f d j e © r u n b a u f f a f f u n g V o n tiefem iSenteu ber in b ioibualiftifchen 3 ert tre n n t fidj nationalfoaialiftifche @ emeinfchaft?auffaffung oon © ru n b auf.

SBir bürfen bie S te llu n g be? S tra frich te r? ju m © efe| felbft*

berftänblid) nicf)t öom Verbrecher heri aber au(^ u id ft bom friebiiehen S ta a t? b ü rg e r h « betrachten, fonbern m uffen bon ber oölitfchen 2 eben?orbnung au?gehen. Stbaulehnen ift ber

@efehe?abfoiuti?mu? wie ba? in b ib ib u a iiftifd ie fß id ite rtö n ig * tum . göchfter SSSert if t w ie fo n ft im Staat?Ieben auch fü r ben 5Rid)ter ba? V o l t ü t fenem höheren S in n e al? bie burdj V lu t unb V o te n in ©efd)ichte, ©egenwart unb 3 b lw tft ber*

bunbene © e m e in fih a ft3 *). Dberfte flledjtSquelte if t ber V o lt? * geift, b. h- ba? 3 le ^t? g e w iffe n unfere? gefd)ichtlich geworbenen unb in bie D d ü m ft fnbeinragettben Volte?. ® a? fRechtäge*

Wiffen be? V olte? bebarf aber, ber Sbee be? b ö lfifd ]e n gühteb0 ftaate? entfprechenb, einer tia re n Umfehung feiner © ru n b * gehanten in bie SB irfiichteit be? fRecht?[eben? burch ben DKnnb be? g ü h te tS unb 9teich?Eanaier?. ® a rn m fin b oberfte

g ib t fid) aud) im nationalfoaialiftifchen S ta a te eine V in b u n g be? fRid)ter? an ba? ©efeh- Slber tie fe V in b u n g if t nicht m ehr Selbftawect, fonbern if t eine V in b u n g an bie © runbw erte unfer? Döififd)en f5ü h ierftaate§- © ie fitü p ft fid) n id ]t an ben toten Vudfftaben, fonbern an ben © e ift be? ©efe|e? Wie an ben © e ift be? V olte? unb ben © e ift feine? f p h ie r§ an.

IS iefe r große U nterfcfiieb geigt fi<h B or allem , Wenn w ir 2) giesst. 29,11 6 unb 32, 185.

3) V gl. © i e g e r t , ©runbjüge b. Strafrechte int neuen ©taate

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890 Siûffafie [S uriftifcfje SBodjenfdjnft

bie 3 trt ber S in b u n g beg © tra frid jte rg einer P rü fu n g unter®

tieljen. g n bem oben (Sinm. 1) ermähnten grunbiegenben unb feht befjertigengmerten üluffafje l>at fü r tiid j S o l a n b g r e i g ® l e r eine g litte Bon StXiöglidjteiten aufgefü^rt, tn.ie bag 2?er®

fjälfrtiS beg S id jte rg p m © trafgefefj geftattet merben fann.

fegeg unb ber oötttgen Soglöfm tg beg S id jte rg oom © traf®

gefefj. SBeibe ißole fdjeiben fü r ung aug; ber Sucfjftabenfultug beg reinen jß o fitio ig m u g mie bie oöilige S n a rd jie beg m arji®

ftifdjen g u iunftäfta ateS . @3 ift aber p prüfen, meldje ber benfbaren Bm ifdjenftufen ben S o r p g oerbient. ;yd) möchte einige S b ftufungen g r e i ä t e r g p fa m m e n tie ije n unb iiabe bann p p rü fe n :

1. bie S l u g l e g n n g beg © trafgefe|e§ innerhalb feineg möglichen 2 8 o rtla u t§ j

2 . bie © e f e | e g a n a t o g i e , toeic^e einen beftim m ten ge®

feglidjen ©atbeftanb auf einen ähnlichen gefe^lic!) nicht geregelten g a lt ausbef)nt;

3. bie S e d j t g a n a l o g i e , meldje ' einen ber gefamten Sedjtgorbm utg innem olpenben ©cbanfen auf einen ge®

fe fjtid j n id )t geregelten g a lt anmenbet.

I I I . D i e S t u g t e g u n g

¿funädjft bie Stugtegung. © e r $ e it beg Ißofitioigm ug galt atg g b e a t bie © ä tig fe it beg S id jte rg atg Sedjtfpredjungg®

autom at. 2Ran tjat geiegentiicf) fd je rp e ife bie ^Soiigeitüacfje atg ben größten Autom aten bejeictpet: oben io ir ft m an einen

© te in ein, unten fom rnt ein © cijugm ann ijeraug. © o m ar and) bag © e rid jt gebaut. Oben, b. tj. m it ber SHagerljeBung, m a rf m an ben ©acEjoerfjalt ein unb erhielt unten, b. i|. m it bem U rte il, eine m it p in g e n b e r S ogtf erm ittelte Söfung.

© ieg fogenannte gbeat iönnte n u n atterbingg äufserftenfallg fü r bie © ä tig fe it beg S e o ifio n g rid jte rg angeroenbet merben, aber nie ben © a trid jte r bei ber E rm ittlu n g beg © adjBerljaitg feffetn. ® ie Sprache ift batüber ijiua ug fo m a n n ig fa ltig , baff u n tä tig e SBorte mehrfacher D eutung unterliegen. SSir brau®

djen ba nic^t erft big p ben D ra fe lfp rü d je n ber beiptfifdjen fß h tljia p rü c fp g re ife n . 211g S e id jg fa n tle r SRidjaelig 1917 fein SSort „ g te ie S a hn bem © iic ljtig e n " attggefprodjen Ifatte, erfdjien alSBalb in einem 2 B i|b ta tt ein Söiib, monacfj ein tüchtiger S a u e r u n te r S e ru fu n g auf bieg S lantlerm ort freie S a l j n f a h r t Berlangte. g m g a ijre 1919 Berfuditen bie un®

a b h ä n g i g e n © otialbem ofraten bei ben mtSIfifdj gefinnten S ä uern Sieöerfacfjfeng b am it ißropaganba p treiben, bag fie ficfi auf bie nach th re r ißarteibeteichnung erftrebte „Un®

abhäng igfe it" beriefen.

S o d j m eldjet S ichtung fott n u n ein m ö g lid je r g m ie fp a tt ber SBortbeuPng auggetegt merben? S u n , nach ber ge®

funben S o lfg a u ffa ffu n g unb ben S id jtiin ie n ber g ü h ru n g .

® ag gleiche g ilt, roemt bag © e fe | bemüht bie © ntfdjeibm tg offenlägt unb bem ©rm effen beg S id jte rg freien © pie tra u m gibt. © ieg ©rm effen ift heute gebunben an bie © runbm erte beg n a tio n a lfo g ia iiftifd je n © taateg, an bag Secfjtggemiffen beg Solfeg mie an bie S id jtiin ie n ber g ü h ru n g . © e r fR idjter ift fre i in ber S in b u n g an fie. 2Benn alle S id jte r innerlich e ö ltig auggertdjtet fin b auf ben ööllifcEien g ü h re rfta a t, bann fa n n ber S ichter ih r ©rm effen meit auggeftalten. © a n n braudjen^ m ir feine ® a fu iftif mehr. 211g S e ifp ie l fü r biefen Sßanbel ift p Oermeifen auf bie Untreue nach § 266 © t@ S . g rü h e r enthielt § 266 mannigfache ü tu fjä ijiu n g e n über Sor®

m ünber, SeBollm ädjtigte, Sracter, (Sdjauev ufm. ® ie heutige fReufaffung bon 1933 ftetft feben Sru<h eineg Streueöerhätt®

niffeg u n te r © trä fe 4).

9In einigen Seifpiefen fott nun gegeigt merben, mie heute nationatfoäialiftifcheg fRechtgbenien Bei ber Stugtegung beg

4) SSgl. baju ÎR®. : 3333.1935, 941 s« ; © eutf^e 3 u ftiS 1935, 300.

2lm 8 . g u n i 1934 m ugte bag 3i@.5) Bei einem Setrugg®

falte b a p ©teKung nehmen, ob ber ©rfchm erungggrunb

„_©tf|äbignng beg S o lfg m o h B " p t r a f . @g hanbette fi<h um einen g a lt, mo^ ein 3lrbeitglofer einen mohl nicht erheblichen S e trag an ¡¡frnfenunterftügung fü r feine m ehrlöpfige g a m ilie erfdfm inbelt hatte. ® ag 3i@. e rflä rt anläglicl) ber © rörterun g biefeg galle§, bag S o lfgm oh l fei gefchäbigt, menn bag Ülnfeljen bon © inrichtungen, bie ber Sillgemeinhett bienen, gefdjäbigt fei.

?(nbere ©ntfdjeibungen fönncn unfern boHen S e ifa tt finben, ba fie bom richterlichen ©rmeffen gang im © inne beg nationalfoginliftifchen ©taateg ©ebrautfi machen. @o hat bag Dß@ . g e n a 6) ben bon ber fRechtfpredfung fü r ben ©bemann auggefprodfenen © ru n b fa h auf ben Serlobten auggebehnt, bah B uhüU w ei borliegt, menn ber ©bemann ge®

mohnheitgrnäjfig bulbet, bah feine g r a u © em erbgunpcht tre ib t, ©g hat bie fittlid je S re u p flicfjt beg S erlobten unb bie fittlid he P flic h t, ber Unzucht beg anbern be ile g entgegenp®

treten, p einer IRechtgpflicht erhoben unb b am it ben natio®

iralfogialiftifcCjcn. © ru n b fa h b erm irflicht, bah fittlic lie unb fRethtgpflidften feine @egenfä|e fin b , fonbem aucfi auherhaib ber gefehlichen S o rfch rifte n meitgehenb m iteinanber überein®

ftim m en.

©chliehüch fei auch bte © ntfdjeibung beg fR®. o. 25. O ft.

1934 (St@ St. 68, 365 ff.) ermähnt. 2ln fich ift eine Ser®

I u rte ilu n g aug § 174 Q iff. 1 © t@ S . auggefchloffen, menn eg fid) um untüchtige Sgartblungen p ifc h e n leiblidien © ttern unb ihre n Siiitbern hanbelt. g m oorliegenbett g a lt hot ber 9ingefl.

m it ber unehelichen Tochter feiner © hefrau untüchtige iganb®

lungen Borgenommen. ® a er Berfäum t hat, bie ©heiicpfeit biefeg mährenb ber ©he geborenen ®inbeg anpfechten, g ilt eg nach § 1591 S @ S . alg eijelicfjeS £ in b beg 31ngefl. ® ag 5R@. _ fa g t aber m it Seiht, bah ber g rie b e n einer ©he unb g a m ilie , ber fonft gegenüber ber © to ru n g burch ein ©traf®

oerfaf|ren nad) § 174 ©chutj oerbiene, h4er megfalle, m eil bie g r a u bem StRanne nicht bie Streue gehalten höbe, ©g Ber®

u rte ilt barum e n t g e g e n ber BürgerliÄ®ret^tlidEien g iftio n beg § 1 5 9 k S @ S . megen u n tü d ftig e r § a nblunge n p ifc h e n S f l e g e 0 a t e r unb fPflegefinb.

gefteHten in ber © tra ftu m e ffu n g feine leichtere, fonbem eine härtere © trä fe augpm ählen, ein ©ebanfe, ber bem national®

fotiatiftifchen © ru n b fa h entfpricht, bah m it höhnen Sedften aud) eine erhöhte S e ra n tm o rtlid ;fe it oerbunben ift.

5)ie m itgeteilten Seifpiele laffen. fich uug ber tß ra jiS heraug Beliebig Bermehren. © ie foUen teigen, bah i>er ©traf®

rid )te r fdjon h ^ u t e äRöglichfeit unb fß flid jt h“ ^ Bei ber

©efepegauglegung n a tio n a lfo tia liftifd ie g S e htgbenfen antu®

roenbcn.

IV . © e f e f s e g a n a l o g i e

2B ir fönnen aber nod) einen © d jr itt meiter gehen, © e r Sudjftabe beg ©efe|eg if t ung feine © rente, fein ¿iuecf ift entfdjeibenb. 2Bag im Bürgerlichen unb öffentlichen S e d it lä n g ft anerfa nnt ift, fdfeiterte im © trafrecht an ber for®

m aliftifchen Slnmenbuitg beg ©runbfaffeg „ N u lla poena sine le g e “ . Such im © trafrecht b a rf aber fdjon heute ber S id jte r nicfjt m ehr an bem SBortlaut beg ©efefjeg hufteu, fonbern er m uh uadj feinem 3 ' o e d entfdjeiben. © ie fe r 3 mecf ift äug ber gefunbeit S o lfga nfdjauung unb ben ®unbmachungcn ber gülj®

ru n g tu erm itte ln , © in Snm enbunggfall biefeg ©runbfapeg if t bann bie ß u la ffu n g ber fog. ©efegeganaiogie nach allen Sich0 tungen fjin , alfo bte S e feitigun g beg ftrafredfjtlicfjen Sinologie®

oerboteg. © in beftim m ter ©atbeftanb ift auf einen ähnlichen gefetjlid) nicht geregelten gaH ohne meitereg fdjon heute an®

pm euben, p g u n fte n mie auch p Saften beg Sedjtgbredjerg.

») SQISt. 68, 218 ff. = 3S53. 1934, 2147 a m it 33cm. bon

6) §ßrtjftS S fpr. 1935 S r. 216.

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64. Saßrg. 1935 § c ft 12] 2luffafce 8ÓÍ SSStr Brauchen alfo nießt abguwarten, b i! bie gleicßlautenben

SSorfcEjiäge der amtlichen © tra fre d jtlfo m m íffio n 9) gum ©efeß erhoben werben. fDíefe ©efeßelanalogie fü fjrt u n ! bom toten Sucßftaben u n m itte lb a r gur lebendigen SSJírflicEjfeit ßin. ® enn ber mafjgebííd)e ßm ed bel ©efeße! iffc nicíjt ber 2Biíle bel ßiftorifcßen ©efeßgeber!, fonbern ber lebenbig fortentwicfelte 2Bille bel heutigen ©efeßgeber!. ® iefe Unterfdjeibung gwíngt gur 23efämpfung bel b iiw e iíe n oon f jí r a jí ! unb 3ied)tlleßre betriebenen SßlotiBen« nnb fß rä ju b ig ie n fu ltu l. © ie íft gerabe in t neuen S ta ate bei ber Slnwenbung ber alten ©efeße fefir W icßtig. 2 8 ír ionnen nießt anneßmen, bafj bie g ü ß ru n g ©e«

feße befteßen íaffert würbe, íoenn biefe in einem liberalen

^aben nnb baß e! m öglicß ift, ben neuen © e ift in fie ßinein«

gutragen, ©erabe ber güß re rg ru n b fa ß Berlangt, baß nadj bem SBillen bei h e u t i g e n ©efeßgeber! geßanbelt w irb . fS a ra u ! fo lg t oßne w eitere!, baß bie 3led)t!anw enbung über bie

©rengen ber an ben möglicßen 2 8 o rtla u t gebundenen Sin!«

legnng ß in a u lg re ife n unb bie ©efeßelanalogie m itu m fa ffe n muß-

® ie S o llö fu n g üom SBortlaut bei ©efeße! ift aueß feine SSerleßung be! § 1 ©25®. S ie ift n u r eine SBefdjränlung ber

©efeßelbinbung auf ben im heutigen S ta ate allein möglicßen

W idlung über bie früßeren Slnfcßauungen ßinweggegangen, fo muß ber fR idjter bem ©efeßgeber ßelfen, er barf nießt gegen bie g ü ß ru n g b u rd j blinben © efeß elfult ©adotage treiben, E r fa n n über bie ©rengen bei form ellen U n re d jt! ßinweg gur geftftettung bei m ateriellen Unrecßt! fortfcbjreiten unb fann fo eine ber m ateriellen ©ereeßtigfeit wie ber SBolllfidjerßeit entfpreeßenbe ©ntfeßeibung fällen.

■Sie © rfe n n tn il, baß ber ©efeßelbmßftabe im ßeutigen

©trafreeßt nicßjt bie leßte ©renge fü r bie XRadjt bei jRicßter!

ift, ßat fid) fe it bem 30. g a n . 1933 'in ber beutfdjen © traf«

recßtlwiffenfcßaft fcßnelt SBaßn gebroeßen. fBorßer w a r fíe n u r Bon E p n e r unb gelegentlicß Bon 3 3 i n b i n g literarifcß Ber«

fo d jte n 10). © ie fa n n ßeutc a ll bie ßerrfdjenbe 9Reinung be«

geießnet w erben11), fÖ iel ©ntfrßeiben nad) bem Bernünftigen

© in n unb $wecE bei ©efeße! entfprießt im übrigen aud) bem, W al Biele iRicßter — oßne an weltanfcßaulicße © runbfäße gu benfen — in ben unteren fgnftangen fd)on früßer burdfgefüßrt ßaben. fRamentlicß bie Siicßter an länblidje n 21®. ßaben ßäufig über bie iparagrapßen ßinweg B e rnünftige! Siecßt gefunben, b a ! bem Sienten unb f^üljlen be! SSolfe! angepaßt w ar. 9lucß b a l 3 i® . ßat gelegentlicß © ntfdjeibuitgen gefällt, bie m it bem SSorttaut eine! S atbeftanbe! fcßledjterbingl nießt meßr gu Bereinigen finb, aber bem B u nd1 bei ©efeße! ent«

fpreeßen. igierßer fa n n m an bie früßere ©tettungnaßme gur Untreue bei SSeoollmädjtigten in fo lg e n fä lle n redjnen, wo gar fein SBottm adjtlBerßäitnil, fonbern n u r ein tatfädjlicßel S re u e o e rß ä ltn il ßorfag, etwa in bem $ a ll, Wo ein ungut«

tig e r 2ln fte llu n g !b e rtra g beftanb. 2tu f ber anbern ©eite aber ßat b a l 3i@. ben Sßorftartb einer © parfaffenB erw attung (3i@ ©t. 24, 109 ff.), bie 9R itglieber eine! © lä u b ig e ra u lfd ju f«

fe i (3 i© © t. 39, 87 ;, ben famitienrecßtlicßen Seiftanb (3 l© © t- 35, 338 f.) oon ber Slnflage ber Untreue freigefprodjen, w e il biefe nießt gum Greife ber in § 266 ©t©33. aufgefüßrten fßer«

fonen geßörten. S e n S3eiftanb bem SSormunb gleidjgubeßan«

beln, fonnte fidß b a l Sí©, a n g e fid jtl be! W nalogieBerbotl n iiß t entfdjließen. ® em 3i@. if t e l a u ! begreifließen, in ben tiberaliftifeßen geitanfeßauungen liegenben © rünben nießt ge«

fungen, fid) g r u n b f ä ß l i e ß Bon ber § e rrfd ja ft be! ©efeße!«

W o rtla u t! gu löfen. ©o ßat e l aueß (S l® © t. 11, 208 ff. u. a.) fdjweren ® iebftaß l im S in n e be! § 243 ß iff. 2 abgeleßitt in

s) SSgt. © ü r t n e r , ® a ! bommenbe beutfeße ©trafreeßt, 8iüg.

Seit, ©. 132.

10) © f i t e r , ©ereeßttgbeit u. SUcßteramt, 1922: S i n b t n g ,

§attbbucß <3. 28.

lx ) 9leuefte 3ufammenffeHung b. © cßrtfttum ! Bei SB. S l á e t * m a n n , ® a l älnalogieBerbot, © tra fr. Slbß. §eft 348, 1934, ©. 2 3 ff.

f ä lle n , Wo ber S)ieb eine oerfdjloffene © e lb fa ffe tte nießt i n einem ©ebäube erbroeßen, fon be rn m it fid ) genom m en unb e rft a uf fre ie m g elb e geöffnet ßatte. Stucß ß ie r B erlan gt ber

^W ecf b e! © efeße! SSeftrafung wegen feßweren ® ie b fta ß ll.

neu. S a ift Bor allem an b a ! ßäufig erörterte U rte il Bom 18. ISeg. 1933 über bie mißbrciucßlidje S3enußung Bon 9Küng«

fernfpreeßautomaten m it © e lb fta n fß fu p e trie b gu benfen12).

® ie Slngeft. ßatten ßier übtüngfernfpredfautomaten bureß S3er«

Wenbung Bon Beränberten 3 loeif>feitnigftiiefen in S ä tig fe it gefeßt. SDa! Si®. ßat ßier — m. ©. gutreffenb — S e tru g abgelcßnt, w eit beim © elbftanfdjlußbetrieb niem anb getäufeßt Werben fann. © I ßat aber aueß bie 2tnwenbung be! ©efeße!

über © le ftrig itä tlb ie b fta ß l abgeleßnt, w e il ber S tro m nießt

„ m it t e l! eine! S e ite r !" entwenbet worben fei. SSietmeßr ßätten bie Tlngefl. n u r eine © perrüorricßtung befeitigt unb fieß babureß 3 * d r itt gum © tro m fre i! oerfdfafft. tSem SBortlaut be! ©efeße! naeß ßat b a ! fR®. r e ^ t ; benn bie Ülngefl. ßaben nießt S tro m auf o rb itu n g lw ib rig e SSeife abgegapft. Stber babei b urfte b a ! 3 i® . nießt fteßenbleiben. © ! ßat gwar liebe«

Boll feine früßeren ©ntfeßeibungen auf äßnlid)em ©ebiete g itie rt, fieß alfo an feinen '-ßräjubigieu erbaut. Über bie SGSeltfrembßeit feiner © ntfißeibung ßat e ! fieß aber anfeßei«

nenb feine ©ebanfen gemaeßt. SBenn b a ! 9 i© . B o r 1900 in feinen U rte ile n über ® iebftaßt eteftrifeßer ©nergie am SBort«

la u t be! Sdebftaßllparagrapßen ßangen blieb unb b a m it ben

©efeßgeber gum © rla jj eine! ©onbergefeße! nötigte, fo ift b a ! a u ! betn © e ift ber pofitioiftifeßen 3 eü ßerau! Berftanblid).

S,m fja ß re 1933 ßatte b a ! fR®. aber bei foldjen Erwägungen nießt fteßenbleiben bürfen. ® a ! ©efeß 0. 9. S lp ril 1900 w ill n id jt tedjnifiße SRetßoben, alfo bie © trom entgießung m itte l!

eine! S e ite r! u n te r ftrafredjtiicßen ©cßuß fteüen. © onbern e!

w ill bie e l e f t r i f c ß e E n e r g i e gegen n tip rä u d jlic ß e i8 e«

itußung fießern. 2 3 i e biefe entgogen w irb , if t fü r ben unser«

btlbeten Saien wie fü r ben Siicßter, ber im ©eifte be! neuen

© ta a te ! entfdjeibet, gle id ig ü ltig . S)en neuen ÜRetßoben ber S e d jn if wie be! SSerbrecßenl ßat fieß bie SRecßtlanwenbung angupaffen. ® a ru m ßat bie Entfdßeibung be! 3 i® . m it fRedjt aEentßalben SBiberfprud) gefunben, neuerb ing ! aud), Wie iiß ßöre, in einem U rte il be! ¡D2@. Siel.

. , ©obamt finb au! ber älteren Siecßtfpredjung be! 31®.

einige Sbeßlereifälle gu erwäßnen. 3 - ®. leßnt ba! 9i® .

§eßlerei ab, wenn ber ®ieb bie geftoßlene © a ^ e eintauf^t unb ben eingetaufeßten ©egenftanb an einen anderen weiter«

g ib t13 14), ¡geßier ift alfo nur, wer unm ittelbar ben geftoßlenen Sbunbertmarffcßein nimmt. §eßlerei entfällt bagegen Born

©tanbpunft be! 9i® . au!, wenn ber ®ieb auf ber 23anf ben 100«3!Rarffd)ein in gWei 50«9Warffcßeine umwecßfelt unb biefe bann bem anbern gibt. ¡Qeßlerei wirb aud) abgeleßnt, wenn ber £)ieb bie geftoßlene ©adße »erarbeitet uttb bann ba! gange 3Rad)Werf weiteroerfeßiebtu ).

©olcße Entfd)eibungen fönnen w ir einem Saien ebenfo«

Wenig oerftanblid) maißen w ie etwa folgende ©ntfeßeibung gur U rfunbenfälfcßung. ® a ! 9 i® .15) ßat e! abgeleßnt, eine Ur«

funbenabfeßrift u nter ben Satbeftanb ber Urfunbenfälfcßung gu bringen, aui^ wenn bie S tb fd jrift im Siedßtlleben oöttig bie g u n ftio n ber U rfunbe übernim m t. 2 )a ! g ilt etwa bann, wenn femanb bei ber ©teffenbewerbung eine angeblicße Slbfcßrift Bon einem n id )t ejiftierenben 3 e u g n i! oorlegt.

S)ie 3ied)tfprecßung be! 31®. ßat neu e rb in g ! eine g o rt«

fefeung gefunben in einem U rte il be! Ö S ® . ® re !b e n 16). E in filngefl. ßatte eine falftße Q u ittu n g ßergeftettt. iSiefe ßat er

12) 68, 6 5 ff. = SSß. 1934, 1241 ff. Sßgl. bagu E a r l

© c ß m t t t : ® 3 8 . 1934,693; T O a p b e : Q2B. 1934, 1609ff.; K r u g : föeutfcße Saftig 1934,535; © i e g e r t : ©er junge fRe^tägeleßrte 1934, 3 0 6 ff.; S a g e f ö r b e : fjagenb u. 3Redßt 1 9 3 4 ,9 2 ; 9 M .: ®eutf(ße!

Stecßt 1934, 221; SB. W c b e r m a n n : © tra ft. SlBß. 348, 3 0 ff.

>3) S8gl. 3l@St. 39, 236 u. a.

14) 3l© © t. 57, 159. Sagegen m it Sftecßt S . SUc &e r ma nn :

16) 3l®@t. 26, 270. Sagegen meine ©trafrecßtlgrunbgüge ©. 22.

»«) U rt. B. 16. «Kai 1934: Seutfcße guftig 1934, 1352.

112^*

(4)

892 $tuffäße [S u riftífiíje SBorfjenfcijnft

pljoto g ra p iñ e d unb oergrößert, bann bie Q u ittu n g oer*

n id jte t unb baS S id jtb iíb an © teile beS O rig in a ls borgeíegt, um eine B oíjíung B o rp tä u fd je n . SDreSben I;at Ijie r entgegen ber V o rin fta n g Urfunbenfätfcßung öerneint, metí bie 3£e*

p ro b u fíio n n id }t feíbft bie U rfunbe fei. Studj í)ter aber if t nadj betn gtoed beS SmtbeftanbeS p fragen. © efdjüßt fott roerben S re u unb © tauben ím DiedjtSBerfehr in b e p g auf Berförperte SBiffenSerflärungen. SBenn míe I j i « baS Sicßtbiib feíbft baS 3 « í ber ¡gerfteffung ift unb baS „ O r ig in a l" n u r SRitteí p biefent 3 toed ift, if t nt. ©. überhaupt fein Btoeífeí gegen bie Slnnaíjme einer U rfunbenfaífdjung m ogíidj. Síber feíbft bíefe © in fd jrä n fu n g if t nicht n ötig, © in S id jtb iíb Bon einer VemeiSurfunbe fann im fftedjtSBerfeljr feßr moljí bie g u n ftio n ber U rfunbe feíbft übernehmen. iSregben hätte aifo m. 6 . Berurteilen muffen.

SllS B orbüblidj if t um gefeljrt folgenöe © ntfdjeibung p begeidjnen. © in S a n b m irt hatte bte 1920 übernommene oäter*

íidje S a n b m irtfd ja ft burdj iiebedidjen SebenStoanbel fo I)er*

u n te rg e m irtfh a fte t, baß er im g a ljre 1932 beim O ftijilfe * Eommiffar bie © iníeituug e in e s ' © idjerungSBerfaljrenS bean*

tragen mußte. ®aS S@. S ie g n iß 17j Ijat ih n megen Übertretung be§ § 361 B iff. 5 © t© V . beftraft uttb außerbem iuS SirbeitS*

hattS eingemiefen, obfdjon bei © d ja ffu ttg beS § 361 3 iff- 5 an fid j an bie ttfotm enbigfeit Bon Strm enunterftüßung u. bgi.

gebacht mar. Stber ber 3wec! ber V e ftim m u n g t r i f f t h i« p , metí ber Slngefi. burdj feine Sieb e riid jf eit baS © ingreifen frem ber © teilen p r U nterhaltung feiner g a m iiie notmenbig gemacht hot unb m eii burdj baS © idjerungS berfaljren m itte t*

bar bie ©eiber ber © la u b ig e r biefem 3 ft>ecfe bienftbar gemacht morben firtb.

Sille biefe g ä ffe geigen, mie bie Umftettung beS SiedjtS*

benfenS in ben © ingeifaff hin e in g re ift. ®em neuen ®enfen ftanb nach> ber bisherigen S iuffaffung baS ftra fre d jtiid je Sinalogieo erbot entgegen. § 2 beftim m t aber n u r bie V in b u n g beS iRichterS an baS © trafgefeß unb feinen íebenbig fo rte n t*

m ideiten © eift. 9 iu r eine iib e r a iiftifh * p o fitiB iftifd je 3 £it fonnte barauS eine V in b u n g an ben toten V udjftaben machen.

iO iit ber Stnberung ber alten © eifteShaitung tjat barum audj

§ 2 fein © e fid jt geänbert18). © r bebeutet als ein im natío*

naífogiaííftifdjen © taate aufredjterljafteneS ©efeß eine V in * bung beS R ichters an ben © e ift unb 3tt>ecf beS ©efeßeS im Nahm en beS 8tedjt3gemiffenS beS VoifeS unb ber ^Richtlinien ber g ü ljru n g . ©efeßeSanalogie if t aifo V e rto irflid ju n g ber

bem b am ít p r © in fje it auf a l t e n SiedjtSgebieten p rü c f, benn ba§ blinbe Sinalogieo erbot m ar eine ftrafrechtticfm ©onber*

regeí. — 2 8 ir fnüpfen m it ber V e fe itig u n g beS SinaiogieBer*

botS p g ie ich an gefunbe ® ra b ítio n e n u nfere r tttedjtSgefchichie an. ® e n n bis p r S iu ffiä ru n g m ar bem S iid jt« bie Sinologie geftattet, inSbefonbere m ar auch Ttodj ber C a ro lin a Sinologie möglich- ® ie im gemeinen Stecht p ta g e getretene S B ifffür m irb heute baburdj Bermieben, baß ber ffiid jte r nicht nach to ittfü r*

lichem ©rm effen entfdjeibet, fonbern an ben V oifS geift unb bie SRidjtlinien ber g ü ß ru n g gebunben ift.

V . 3 t e d j t 3 a n a í o g i e

SOtit ber Sínerfennung faer ©efeßeSanalogie if t bie ©renge rid jie rlid je r g re iß e it im heutigen ttledjtSieben erreicht. SSir haben n u r p prüfen, ob bem fftid jte r fü n ftig eine nodj mei*

tergeljenbe g re iije it eingeräum t merben fott. © o tt bem © tra f*

richter bie j R e d j t S a n a t o g i e gugemiefen merben, b. h- barf er fü n ftig einen nicht in einem ähnlichen Satbeftanb Ber*

förderten, aber ber gefamten StehtSorbnung innemohnettben

©ebanfen p m Stntaß einer SBeftrafung nehmen? ®aS mürbe an f i h n a tio n a tfo g ia liftifh e m StehtSbenfen entf^rehen. ® enn fo fö nnten ba§ Siehtägem iffen beS SSoifeS unb bie Sticht*

lin ie n ber g ü h iu n g a u h außerhalb ber ©efefse Bott §ur ©et*

tung fomnten. g m U n te rfh ie b gur ®efe|eSanaíogie ift aber bei ber DtehtSanaiogie ber fonfrete SBitte ber g ü h ru n g n ih t

17) ®eutfdi)e guftiä 1935, 231.

18) SBegen ber StuSgeftaltung beS § 2 im fiommenbeit Strafrecht Bgi. © ü r t n e r , ®aS bommenbe beutfc£;e Strafrecht @ .1 2 8 ff. uttö meine S hitib baä« in fSeutfcheS © trafredjt 1934, 876 ff.

fia r erfichtüch- g u n ä h ft hoben n o h n ih t alle Dtichter einen fo feften n a tio n a ífo § ía ííftifh e n § a lt in f ih , baß fíe reftloS ber g ü h ru n g nahleben fönnten. Slußerbem aber if t bie natío*

n a ífojíaíiftifche SÍSeítanfhouung fo umfaffenb, baß éS über SIrt unb SDtoß beS §anbeinS häufig Berfhiebene ®eutungS*

m ö g lih fe ite n gibt. SSBir brauchen aber im B ö lfifh e n g ü h re r*

fta a t eine fia re Sinie. ® a ru m if t bie g e ftfe fp n g beffen, maS(

ftra ftn ü rb ig ift, nt. @. ans bem gührergebanfen heraus ein*

heutig ber oberften g ü h ru n g Borpbehaiten. D b unb in m ethent Umfange etma ber StaffeBerrat beftraft m irb, barf n ih t ein beliebiger StmtSrichter beftimmen. Stüh bie © in*

fü fjru n g ber p íjtre ih e n fonftigen in ber preußifdjen ® e n f*

fcß rift Born § e rb ft 1933 Borgefhtagenen ®atbeftänbe b a rf n ih t ein beliebiger S tih te r im ©tn^eífatt Borneíjmen; baS if t Bieim eijr Siufgabe ber g ü h rn tg . — 3Ran m irb n u n o ie ile ih t eintoenben, baß bann femanb ftrafioS auSgeift, ber in bisher ftr a fr e h tííh n ih t erfaßter SBeife gegen bie SebenSbebürfniffe be§ SBoifeS oerftößt unb baß p ia n fo beü erften neuartigen SSerftoß gegen bie o ö lfifh e SebenSorbnung nicht faffen f'önne.

®aS ftim m t aber n ih t- ® enn hier fa n n bie g ü h ru n g burd) ein ©trafgefeh n a d i t r ä g t i h Síbhilfe fh o ffe n , inbem fíe ber neuen © tra fb e ftim m u n g mie bei ber le x Ban ber Subbe r ü d m i r f e n b e Síraft Beríeipt. © o ift eiherfeitS fü r bie ge*

redete © rfa ffu n g beS ©inselfatteS geforgt, anbererfeitS bie ge*

funbe SírbeitSteííung p i f h e n 9tid)ter unb ©efeßgeber auf*

re h te rlja ite n .

ñgen rid jííg e n n a tío n a ífo s ia íiftífh e n 9ted)t8anmenbung n id )t n ö tig ift. SBaS fommen m irb, if t eine S3erftärfung beS rid )te r*

íih e n ©rmeffenS burdj StuSmeitung ber gefe^Iic£)en ®atbe*

ftänbe. h ie r in lie g t bie große Siufgabe, aber a u h bie große

beßren fönnen. StnbererfeitS m irb a u h bie g ü h ru n g , ¡neun bie ©efeße fh o n meite gaffm tg e n hoben, n u r feiten baS S3ebürfniS emhfinben, neue ©efeße m it rü d m irfe n b e r S ra ft p - berfeßen.

S iun hat g r e i s ! e r 19) in bem mehrfach ermähnten Stuf*

faße einen n o h mettergehenben SBorfdjlag gem äht, © r geijt mie m ir aus Bon bem ©ebanfen, baß baS form ale S ie h t burdj bie m aterielle © e re d jtig fe it unb bie SSoIfSftdjerljeit über*

tounben merben muß. © r befämßft ben ©ebanfen, baß bie

fdjaffen. ® ie © rre ih u n g biefeS 3reíe§ h ä lt er auf bem SBege ber Sínaíogie fd jie h t fü r erreichbar. ® a ru m fd jiä g t er bie

© d j a f f u n g e i n e s j e n t r a t e n ® a t b e f t a n b e S Bor. ® ie * fer fott auS fßreheit: bie © tra fm ü rb tg fe ít beS SSerhaítenS richtet fid j banadj, ob bie S B ittenSrihtung beS Bor bem 9 iid )te t

©teijenben fd jutbhaft bem entgegengefeßt mar unb bem f ih entgegengefeßt betätigt Ijat, maS bie SSoIfggemeinfdjaft Bon einem orbenttidjen SMfSgenoffen Bedangt, © runblage fü r bie 93eftrafung fott bie Berm erfííhe 33oífS hfíihtroibrigfeit beS V erhaltens beS betr. VoifSgenoffen fein, © o mürbe bie O ö lfifh e © íttííd jfe it OÍS © runblage beS ttiehteS a u S b rü d iih anerfannt. SíuS biefem gentraten &atbeftanbe folien f i h affe anbem gefeßlidjeit Satbeftänbe frifta liifie re n . ® e r 3 iih te r fo it bann foigenbertnaßen entfdjeiben: SBenn ein Verhaften u nter einen ber befouberen gefcßlidjen Jatbeftänbe fä llt, fo fo tt'b e r ttiicljte r nadj biefem entfdjeiben. SBenn baS n ih t p t r i f f t , fott er u n m itte lb a r prüfen, ob ber $ ä te r m it feiner ® a t gegen ben geutraien Satbeftanb, b. Ij- gegen bie ©ebote ber Böt*

fifd je n © itte n o rb n u n g Berftoßen ßot. — ® a n n ßot er meiter p überlegen, ob biefer V erfloß einen foídjen © ra b erretdjt hat, baß bie © re n je beS © tra fm ü rb ig e n ü b e rfd jritte n ift.

SfttbaftSjnm fte b afür folien aus einem Vergieidj m it ä h n lih e n

®atbeftänben gefunben merben. — ® en U n te rfh ie b g u t Sina*

logie e rb lid t g r e i s i e r b a rin : V e i ber Sinalogie gefjt ber ttiid jte r Bon einem gefeßlicijen Slatbeftanbe aus, bei feinem V o rfh ío g e gefjt er bom gentraten ®atbeftanbe auS unb ent*

19) V gl. oben Stnm. 1.

\

(5)

64. S cßrg. 1935 § e ft 121 SCuffäge 893 n im m t auS b m ©onbertatbeftanben beS ©efcßeS n u r bie geft«

fiettung oon © tra fw ü rb ig fe it unb ©trafgumeffungSebene. S e m

fange guftimmen. ©egen ben farnfttfcfjen Vorfcßlag möchte iß alierbingS eine © inw enbw tg ergeben, bie bereits gegenüber ber fReßtSanalogie oorgeb raß t mürbe. S ie m enfßlicße Un«

Ooiifommenßeit unb S3erfc£)iebenartigfeit m a ß t m. ©. bie b u rß ben zentralen Satbeftanb bem tR iß te r auferlegte 33er«

antloortun g gu fermer. “S e r ©ebattfe ber fjm ßruüg, ber fReßtS«

ein^eit unb SSoIfSficCjeriieit gwingen uns oielm eßr, b is gu einem gewiffen ©rabe auf bie S u rß fü ß ru n g beS b°5etl f r e i s t e r Borfßwebenben SbealS ber abfoluten m ateriellen

fießt, baß m ir auf ben genitalen Satbeftanb als befonberen S a li ber © trafbegrü nbung Bergißten ntüffen. S ie fe r gentrale Satbeftanb muß aber fR iß tu n g w e ife r fü r ben ©efeggeber fein,

beutung, b a rin lie g t aber auch feilte ©tenge.

V I. S T uS blic f

©S g ilt n u n aber, m orauf S * e i t l e r ebenfalls fjiittüeift, b a fü r p forgeit, baß bie 2luSmeituttg beS rid jte rlicije n ©r«

meffenS nicht in Berfa^ren§recf)tlid)en © U ra n ie n erftieft w irb.

S n t V e r iß t ber amtlichen © tra fre ß tS fo m m iffto n (© . 134) bat

© ß a f e r , um bie © in fü b ru n g ber A n alogie p erleichtern, ben 33orfcblag gemacht, baß bie Slnwenbung ber Sinologie einen befonberen fReoifionSgrunb hüben folle unb ber S a li bann einem hoben ober bem böcbften © e tiß t p r ©ntfeheibung Borgelegt werben folle. 'Sagegen if t aber p fagen, baß fo gegen bie S u rß fe g u n g ber neuen ©ebanfen fßm ete fginbetniffe

aufgetftrm t werben w ü rb e n 20). S e r S o ita n g riß te r bot bag auch nicht gang unberechtigte Veftreben, feine auf ber ©r«

fo rfß u n g beS ©ad)öer£>alt§ berußenben ©ntfeßeibungen Bor ben Sin griffen einer fReoifion p fiß e rn , fie „re o ifio n S fiß e r" p m aßen. SBenn n u n bei Slnalogieentfdßeibungen befonbere SReoifionSBorfßriften fornmen, w irb er bie ä n a lo g ie nad) S R ö g liß fe it Bermeiben. S ie Slnalogieentfcßeibung b a rf aber nidßt meßr unb nießt weniger als ein anbereS U rte il ber fRe«

B ifion unterw orfen w erben; benn fie bebeutet im heutigen

gemeinen ©runbfägen.

S n biefem fRaßmen w irb ber n a tio n a lfo g ia liftifß e © tra f«

rießter, fre i in ber V in b m tg an bie © runbw erte mtfereS ©taateS, in ber g u fu n ft eine ftärfere © te llu n g einneßmen alg bigßer.

^Richtlinien ber obersten fp ß ru n g p oerwirflicßen. S n t ©egen«

faß p r 3Beimarer Q eit, bie iß n befpißelte unb maßregelte, weiß er fidß eins m it ber © taatgfüßrung. S n t ©egenfag p frfiß e r, Wo er in fßarlam ent unb fßreffe in feiner Unabhängig«

fe it bebroßt unb b e fß im q ft würbe, genießt er heute ba§ ißm pfom m enbe V e rtrauen als © a ra n t ber SebenSorbnung beg 33oIfe§. 9Rit ber S teigerung ber © ta a tg a u to ritä t ift aueß bie Vebeutung beg © tra friß te rS geftiegen, ba er bie feßmerfte SSaffe beg ©taateg im Üfampfe gegen bie 33olfgfeinbe p füßren ßat. S ie V e ra n tw o rtu n g beg © tra friß te rS ift um fo größer, je meßr bie feücfe beg ®efe|eSbußftabenS Berfdßminbet. S e r SUicßter feßeut aber biefe V e ra n tw o rtu n g nießt. ¡Stare 28eg«

Weifer fin b ißm baS Bölfifdße fReßtSgewiffen unb ber SBille beg ffrüßrerS.

20) Sagegen benn audß g r e i 3 I e r in bem etw. Sttuffafse © . 25/26 nnb © i e g e r t : Seutfßeg ©frafrecßt 1934, 384.

<&ety£rt die fod>üci>c ^u/londigfsit 311 den eftungen l

33on © encralftaatganw alt D r. S l l f r e b S B e b e r , SreSben SKitglieb ber ¡R eißS«© trafprogeßfom m iffion S ie grage, ob bie facßliße S u ftä n b ig le it p beit ißrogeß«

BorauSfegungen reeßnet, ift nießt n u r fü r bie fReßtSleßre wießtig, fonbern auß fü r bie fReßtSanwenbung Bon größter Sragweite. SRan fa n it bie aufgeworfene S ta ge « iß t beßanbeln, eße m an nießt bie feinegwegS einbeutigen b e g riffe , auS benen fie fiel) gufammenfegt, feftgelegf ßat. ©ine abfßiießenbe Unterfucßung beg VegriffeS ber „ f ß r o g e ß O o r a u S f e g u n g "

fteßt noeß auS. D bwoßt S S ü l o w fdßon im Saßre 1868 auf gewiffe q to g e ß re ß tliß e ©rfeßeinungen alg „fpro^eßBoraug«

fegungen" ßingewiefeit ßat, ßat eS noeß feßr langer 8 eü ße«

b u rft, eße fie in ber i|3 ra jis unb in ber fRecßtfßrecßung ge«

büßrenbe iBeacßtung gefitnben ßaben. S m © cß rifttu m ßat m an

¿War im legten S aßr öe^)n t Sebeutung ber 33erfaßren_ä«

BorauSfegungen e rfa n n t unb e rö rte rt, aber p einer einßeit«

ließen Sluffaffung if t eg noeß nießt gefommen. S ie fRecßtSleßre ßat bie oerfeßiebenften SSegeicßnuttgen aufgeftettt, inbem fie halb Bon ß ofitioen ober negatiBen üßrogeffBoraugfeßungett ober ißvo*

gegßinberniffen, halb oon Slage«, U rteils«, ©atßentfcßeibungg«

ober © acßurteilg«,, halb Bon ffirogegabfcßnittöBoraugfegungen unb fßrogeßßanblunggBoraugfegungen fßrießt. S ie V e rw irru n g , bie an fidß auf biefem ©ebiete befteßt, ift ßierbureß n u r größer geworben, ©g fa n n nicEjt bie Slufgabe biefer S tile n fein, gu biefem © tre ite ber Seßrm einungen © te llu n g p neßmen. 3 um VerftänbniS ber weiteren SCuSfüßruttgen m ug aber BorauS«

gefeßieft werben, baß fie u n te r fßrogeß« ober 3$erfaßrenSBoraug«

feguitgeit bie ßrogeffualeit Sebitigungen Berfteßen, bie fü r bie ß u lä f'fig fe it beg Verfahrens in fjra g e fommen. 2Birb ba§

gange © traf&erfaßren h in fä llig , fobalb eg an einer beftim m ten

^ ro g e ß o o ra u g fe g u n g feßlt, fo if t fla t, baß queß eingelne fßrogeßBorgänge bureß biefen SRangel gegenftanbgloS ober h in fä llig werben, ^ m ©egenfage gu biefen fßrogeßBoraug*

feßungen fteßen bie U r t e i l s Bor auSfeßuitgen, bei benen fuß

fener ÜRangel n u r auf beit betreffenben fßrogeßabfeßnitt au§«

W trft, bemgemäß bem © rlaß eines © acßurteilg entgegenfteßt.

®ie^ „ f a d ß l i c ß e S u f t a n b i g f e i t " if t in fo fe rn ein gWeibeutiger V e g riff, als m an babei einm al bie allgemeine riu ftä n b ig fe it ber © t r a f g e r i e ß t e in s Sluge faffen fann.

S iefe „facßlicße 3 u ftä n b ig !e it (ber orbentlicßen ©erießte) im wetteren © in n e ", ber bie © o n b e r g e r i e ß t e , wie SRilitär«

gerußt, V o ß S g e riß t, frü h e re r © taatggerifßtgßof, gegenüber«

fteßen, ift p unterfdßeiben Bon ber „fadEilicßen 3 uftä n b ig ie it tm engeren © in n e ". S iefe regelt tebiglicß bie g ra g e , in«

Wieweit jebem ber Bon ber ©ericßtSDcrfaffung unb ber

ftä n b ig ie it in biefem ober jenem © in n e Berfteßt, w irb m an bei E rö rte ru n g unfere r grage gu B öllig Berfcßiebenen

©rgebniffen fommen. © o if t eS oßne weiteres einieueßtenb, baß bie facßlicße ^ u ftä n b ig fe it im weiteren © in n e u n te r allen Umftättben unb gu jeber 3 eit geprüft werben muß. ^e b e r

liegenbe ©traffaeße aueß tatfäcßlicß ber © tra fg e w a lt ber orbentlicßen ©erießte gugewiefen if t unb nießt etwa Bor ein

SÄnberS lie g t bie © aß e, Wenn bie f a ß l i ß e 3 w f t ä n « b i g f e i t i m e n g e r e n © i n n e in g ra g e fteßt. SBelße Ve«

beutung biefer 21r t Bon fa ß liß e r g u ftä n b ig fe it gufom m t, er«

(6)

894 Siuffäße [S u riftifd je SS?od^ertfd^rtft

„ $ a S © e rid jt Bat feine fadjíidje B u ftä n b ig ie it in jeher Sage beS Verfahrens Bon 2lmtS wegen gu p rü fe n ." § 269 © tffJD.

enthält w eiter ben allgemeinen © aß, „b a ß ficf) baS ©erießt nießt fü r unguftänbig erfiären barf, w eil bie ©gd)e Bor ein

©eric£)t nieberer D rb n u n g gefjöre". ® ie fe r V o rfd jrift entfpricßt, was § 270 © tfß D . über bie V e rw eifung einer ©traffacße an eine ßößere Snftang fa g t: „ © te ilt fid j nad) bem ©rgebnis ber Verhandlung bie bem dngeflagte n gur Saft gelegte Z a t ató eine foldje bar, welcße bie B u ftä u b ig fe it beS © eridjtS über*

fdjreitet, fo fpricßt eS burdj SBefdfjíufs feine U nguftänbigieit auS unb Berloeift bie ©acije an baS guftänbige © e rid jt."

|]to e i weitere V o rfd jrifte n Woßen bie Veadjtuug jener allgemeinen V eftim m ungen über bie B u ftä n b ig ie it fiebern.

faßrenSmängel ber V o rin fta n g im allgemeinen ßinweggeßen fann, m u ß eS nací) § 328 ©tfjSD., wenn biefer SRangel in ber ÜBerfcßreitung ber BuftänbigfeitSgrenge befielt, ißm u n te r allen Umftänben iRedjnung tra g e n : „ § a t baS © e rid jt erfter g n fla n g m it Unrecht feine B u ftä u b ig fe it angenommen, fo ßat baS iS©, u n te r dufßebung bes U rte ító bie ©aeße an baS gu«

oBadjtung ber B u ftä n b ig ie it, ba biefe V o r fd jr ift ein U rte il ftetS ató auf einer Verlegung beS ©efeßeS berußend anfießt,

men B at". SBenn bie §§ 328 d b f. 3, 338 B iff. 4 © tfß D . n u r bie irrig e 31nnaßme ber B u ftä u b ig fe it in s 21uge faffen, n id jt aber aud) bie irrig e V e rneinung ber B u ftä n b ig ie it, fo grünbet baS nad) S ö m e « S R o f e n b e r g , © U ßD ., 19. 2 lu fl., © . 8 8 7 un te r 15, © . 925 u n te r 11 b a rin , baß bie V erneinung ber B u ftä n b ig ie it niem als burcß ein U rte il, fonbern im m e r n u r burd) V e fdjluß auSgefproeßen werbe. $ ie S t r i f f t jebod) n u r fü r ben ^Regelfall gu.

fefjungett, ift fü r baS gange © tra fo e rfa ljre n Oon erljeblidjer Vebeutung. © tänben n u r V e r f a ß t e n S o o r f c ß r i f t e n in grage, fo Ware ißre Verlegung m it ben Bon ber © tiß D . oor«

gefeßenen VerfaßtenStügen gu erfaffen, bemnaeß baS 5Reo@.

tung ber facßlicßen B ufta«bigíeit naeßguprüfen, wenn eine ent«

fpreeßenbe JReoifionSrüge erßoBen worben wäre, dagegen würbe bie SCnerlennuug ber facßlicßen B u ftä n b ig ie it im enge«

ren © in n e ató eine f ß r o g e ß o o r a u S f e ß u n g bebe Uten, baß eS einer fRüge ober eines fonftigen ¡ginweifeS auf ben Bu«

ftünbigfeitSm angel n ie Bebürfe, baß Bielmeßr “ber fRicßter Bon fid) auS wäßrenb beS gangen V erfahrens bie Veobadjtung ber B u ftä n b ig ie it ittS Sluge faffen muß.

ßört, Befteßt nießt. 3 m allgemeinen neigt m an eßer gu ber Vejaßung biefer 3 ra 9e als gur V e rneinung. ®aS 0S@ . ISreSben: ^ 2 8 . 1928, 2 3 7 5 5 ßat fid) auf ben © ta n b p u n ft ge«

fteßt, baS 5Reo©. ßabe bie B n ftä n b ig fe it jebergeit oon SlmtS Wegen gu prüfen. 3 u berfelBen fR idjtung Bewegt fid) aueß baS unten © . 9 6 3 11 oeröffentlicßte neuere U rte il beS 0 S® . Dresden 0. 21. ©ept. 1934. ®em D S ® . ISreSben fteßt gur ©eite baS 0S@ . H a m b u rg : ©oltb2trcß. 69, 336, baS ebenfalls bie Bu«

ftänbigfeitsfrage gu ben ißrogeßDorauSfeßungen gäßlt. B w

feßungen; Bei bem befproeßenen gaKe fam aber n u r bie faeß«

li^ e B u ftä n b ig ie it im w e i t e r e n © inne in Vetracßt. B'n Ben Bon D e t f e r : 3 2 8 .1 9 2 8 , 2262 befprodjenen fra ile ßanbelt eS fieß um bie faeßließe B u ftä n b ig ie it im e n g e r e n © inne. ig ie r e rflä rt D e t f e r , baß fid) § 338 B i f f - 4 ©UJ30. auf eine ißrogeßoorauSfeßung, bie anberen B f f f etu btefeS ißaragrapßen

bagegen auf UrteilSBorauSfeßungen Begießen, ©inen äßniießen B n ß a lt ßat bie Sefprecßung D e t f e r S gu bem U r te il: 328- 1933, 9 5 0 5 = gt@ ©t. 67, 57.

$ a § erwäßnte neuere —^ n u r im ©rgcBniS gutreffenbe — U rte il beS 0S @ . ISreSben n im m t gwar n id jt auf § 6 © tiß D . Vegug; feine d u sfü ß ru n g e n laffen aBer erfennen, baß bie

©ntfeßeibung auf biefe ©efeßeSBeftimmung geftüßt ift. DaS D S ® . fteßt bie fadflidje B u ftä n b ig ie it als eilte ifsrogeßOorauS«

feßung au unb m eint, baß biefe „ ü t jeher Sage beS Verfaß«

renS, inSbef. aud) öom dteB©., ooit 21nttS wegen fü r a l l e 3 n f t a n g e n gu prüfen fe i". 3 d j ßabe fdjon Bei Vefprecßuitg ber früßeren ©ntfd)eibung beS 0 S ® . Bresben biefejt ©tanb«

p u n it befämpft. ® ie neue ©ntfdjeibung B rin g t in feiner SSeife eine SBiberlegung m einer früße r geltenb gemadjten Vebenfen.

ftä n b ig fe it beßanbeln, geigen, baß ber ©efeßgeber feinen 28ert barauf gelegt ßat, baß im m e r n u r ber reeßte 9iid jte r bie ©nt«

fdjeibitng fade. Sßnlicß Wie § 20 ©tifSD. e rflä rt, baß e i n g e i n e UnterfucßungSßanbtungen eines unguftänbigeit @e«

ricßtS nießt fdjon biefer U nguftänbigieit wegen u n g ü ltig feien, Wirb in § 269 © t $ 0 . Beftimmt, baß fieß fein ©erießt beSßalb fü r unguftänbig erfiären bürfe, w eit bie ©aeße Bor ein ©erießt nieberer D rb n u n g geßöre. ® c r ©efeßgeber geßt bemnadj baoon aus, baß gwar bie wießtigeren ©acßeit Bon bem beffer befeßten

beutung in fieß fdjließen. § 269 © t$ D . fd jlä g t felbft bann ein, wenn etwa Bon bem unteren ©erießt eine ©aeße gu Un«

re d jt an ein oberes oerwiefen Worben ift (Bgl. 9 i© 9 ifp r. 7, 6 4 1 ; 3R@©t. 16, 3 9 ; 44, 392). ®ieS g ilt fogar bann, wenn ber VerweifungSBefd)luß paeß § 270 © t sj3D. n id )t formgereeßt guftanbe gefommen ift (9 t© © t. 62, 265). 28enn § 270 © tiß D . bem © e rid jt bie ^ flie ß t ber V e rw eifung an bie ßößere 3 uftang auferlegt, fo&alb bie angeflagte SCat fid) als eine folcße bar«

fteßt, welcße bie B u ftä u b ig fe it beS © crid jtS üBcrfcßreitet, fo fom m t babei noeß bie ©infeßränfung in Vetracßt, baß eine ,ftrafbare § a u b lu n g überßaupt als Borliegenb eradjtet w irb . 3 ft bieS n id jt ber f° toäre ju aueß ber © daß eines bie SBirfung eines ©röffnungSBefeßluffeS naeß fieß gießenben Ver«

ftanb, fe i eS, baß fid) biefe erft bureß bie VeweiSaufnaßme beS gweiten fRecßtSgugeS ergab (5R@©t. 6, 309, 315) unb bie gweite Snftang. baßer als ©erießt beS erften fRecßtSgugeS gu entfdjeiben ßatte (5R@ St.41, 112). 28ic § 328 Slbf. 3 © tiß D . fieß auf bie V o rin fta n g Begießt, fo fp ie lt aueß bei § 338 B iff- 4

ricßterS angefoeßten worben fein, wenn fieß baS ©erießt ber ßößeren 3 n ftaitg m it ber 5Rad)prüfung ber B u ftä n b ig ie it beS VorberricßterS befaffen w iß. 58ei § 338 B tf f- 4 © UßD . ift außerbem nod) notwendig, baß bie bem V o rb e rrid jte r angeblicß mangelnbe B u ftä u b ig fe it auSbriicflid) gum ©egenftanb einer 5ReoifionSrüge g e m a lt worben ift.

gang bie Siadßprüfung ber B u ftä n b ig ie it B e f o n b e r S ge«

regelt worben ift. 55>emnad) erfeßeint fd)on beSßalb bie 21n«

naßme gereeßtfertigt, baß fü r jeben ißrogeßabfeßnitt bie faeß«

ließe B u ftä n b ig ie it als eine U rte ilS o o ra u S fe ß u n g angufeßen ift, baß bagegen oon ber B u ftä u b ig fe it als einer V e r f a h r e n s « BorauSfeßung nießt bie 5Rebe fein fann. 28ennfdjon bie © t^3D .

„fßrogeßoorauSfeßungen" als foldje nießt fennt, fo ift bocß aus bem Bufammenßange iß re r Veftim m ungen gu entneßmen, baß tatfäcßlid) derartige iprogeßerfeßeinungen bem ©efeßgeber Borgefdjwebt ßaben. © r ßat eben n u r baoon abgefeßen, fie in befonbere ©efeßeSformen gu gießen. 2Bäre bie — gleichgültig, ob auSgefprocßene ober unauSgefprocßene — S lbfidjt beS ©e«

feßgcberS baßin gegangen, baß bie fadjlidje B u ftä n b ig ie it

\

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6 4 .g a ß rg . 1935. § e ft 12] 3iuffä|se 895 im m er, unb gwar in jeber Sage beS V erfahrens Bon StmtS

b u rft. ® ie Stnnaßme, baß bie facîidê B u ftä n b ig fe it im engeren S in n e eine VrogeßBorcruSfeijung barftelle, w ib c rfp rid jt bem oorlicgettben (SefeêSinfjait. Sttb iprogeßBorauSfeßung müßte ber Sftanget ber faeßtidjen B u ftä n b ig fe it, beifpietsweife in ber SReöifionSinftang, ftetS beamtet toerben, wäßrenb im

¡g in b iid auf §§ 344, 352 S ttp ö . wie anbere SßerfaßrenSrügen, fo and) bie fRüge ber feßteuben B u ftä n b ig fe it Oom 8teo® . tat«

fäd jiid ) n u r bann beamtet toerben barf, ¡oenn fie in gefeßi«

licßer g o rm erhoben unb begrünbet worben ift. fgingu io m m t, baß unbeftrittenerm aßen ber M a n g e l einer baS gange Ver«

fahren betreffenben VorauSfeßung, foroeit er n id jt etwa nod) in ber jReoifionSinftang behoben toerben fa n n (g. V . fßadjholen eines bisher n id jt gefiettten S tra fa n tra g e s ), im m e r baßinfüßrt, baß baS im ©ange befinbtidje V e rfahren eingeftelit w irb . ® ie S tip ö . fie ljt bie SR ögtidjfeit einer berartigen „E in fte ttu n g "

nirgenbS B o r; Bietmeßr erßettt attS § 270 toie auS § 328 Stbf. 3 S U ß ö ., baß, fobatb fid) ber Sttanget ber faeßtidjen B u ftä n b ig fe it ergibt, tebigiid) eine V e r w e i f u n g an baS gitftanbige ©erießt gu erfolgen hat. Sind) § 3 3 8 B^ff- 4 <Stfpö.

fü ^ rt, loemt bie hier behaubette jRpoif ionSrüge als begrünbet erachtet toirb, n u r gu einer Aufhebung beS angefochtenen Uv*

te ils unb B u rüdberw eifung ber Sache,, niem als aber gu einer

© infteftung beS Verfahrens. fR@St. 59, 36 e rftä rt gutreffenb, baß eine „E in fte ttu n g " gwar fptaß greifen müffe, wenn irrig e rto e ife nicht Bor bem S o nb e rg e rid jt nertjanbett toorben if t

— toeii eben ^ter ta tfä d jtid j eine , §3rogeßoorauSfe|ung" in g ra g e ftetjt — , baß aber § 270 S tip ö . iptaß greife, tnenn n u r bie B u ftä n b ig fe it ber orbenttidjen (SJeridtjte untereinanber in g ra g e fomme.

SBenn baS ö S ® . ®reSben feine Sinnahme, bie facijlid^e B u ftä n b ig fe it fei in jeber Sage beS V erfahrens Bon StmtS toegen gu prüfen, auf § 6 S tip ö . ftü tjt, fo überfieht eS hierbei, baß biefe ©efeßeSbeftimmung in SBahrljeit bem © e rid jt feines«

megS aufgibt, in jeber Sage beS V erfahrens Bon SimtS wegen bie fachliche B u ftä n b ig fe it gu p rü fe n ; ber ©efeßeSWorttaut if t Bietmehr fotgenber: „® a S ©erießt hat f e i n e fadjtidje Bu«

ftä n b ig fe it. . . Bon StrotS toegen gu p rü fe n ." ® e r © runbfeßter ber Stuffaffung, toonach bie fachliche B u ftä n b ig fe it eine „ip ro « geßnorauSfeßung" bitbe, lie g t b a rin , baß bie E in fd jrä n fu n g , bie § 6 S tip ö . burd) baS SBort „fe in e " geigt, n id jt beachtet toirb. Sind) im E rlauterungS m erf Bon S ö w e « f R o f e n b e r g , baS fich in ber 19. Stuft, m it ber hiß t erörterten g ra g e ein-»

gehenb auSeinanberfeßt, t r i t t biefe irrig e Stuffaffung beS Sn«

ßattS unb ber T ra g w e ite beS § 6 S tip ö . gutage. § ie r toirb 51t § 6 S tip ö . (S . 79) auSgeführt, baß ber hier befämpften Stnficht nicht bloß ber SSorttaut beS fparagrapijen „ i n j e b e r S a g e beS V e rfa h re n s", fonbern auch baS piroftifdje VebürfniS entgegenfteße. ® aß baS ©erießt in SBaßrßeit feineStoegS bie B u ftä n b ig fe it „ i n j e b e r S a g e " gu beadjtcn, fonbern im m er n u r „ f e i lt e B u ftä n b ig fe it" gu prüfen l)abe, if t fdjon auS«

geführt unb ift auS bem infotoeit Böttig ftaren unb einbeutigen SBorttaute be§ ®efeßeS gu entnehmen. Es ift aber auch uw*

gutreffenb, baß baS p ra ftifd je VebürfniS ber hier befämpften M e in u n g entgegenftehe; benn baS ©efeß tjat, tote bargetan, fü r jeben iprogeßabfeßnitt bie g ra g e befonberS geregelt, toaS ju tu n fei, toenn fich ber Sftanget ber fadjticßen Buftänbig«

fe it ßerauSftettt. 8 ö w e « f R o f e n b e r g toenben fid) auch aus«

b rüdtid) gegen meine StuSfühtungen in B353.1928, 2376, too«

nad) bie fad)iid)e B u ftä n b ig fe it im m e r n u r „ f ü r ben einjetnen tpro^eßabfehnitt" Vebeutung haben fott. @S ift fcEjtoer oerftänb«

ließ, toie habet gejagt toerben fonnte, nadj biefer Stnficht müßte baS fReO©. ein £ obeS urteii beftättgen, baS ein ©injet«

rid jte r u n te r überfchreitung feiner amtlichen B u ftä n b ig fe it ge«

fa ß t hübe. B tn leßten Stbfaß m einer Vefprechung ijabe ich auSbrücftid) hetöorgehoben, baß beifpielStoeife baS D S ® . als 9ieB©.. in einem berartigen prüfte eS B o n S t m t S l o e g e t i , atfo auch °i)ue Vortiegen einer entfpredjenben iReoifionSrüge,

¡u beriidfichttgen hübe, toenn ber V o rb e rricijte r ju Unrecht über ein ju r B u ftä n b ig fe it beS Schto®. geljörenbeS Verbrechen ge u rte ilt hätte. ® a SRorbanftagen Bor bem Sdhto®. ju Ber«

hanbeln fin b , gegen Scßto®. bie fReoifion aber n u r an baS

fR@; geleitet toerben fann, fo ergibt fid) fü r baS m it ber jReotfton befaßte ö S ® , in bem bejeichneten gatte ber Vtangel f e i n e r e i g e n e n B u ftä n b ig fe it atS fReo®. unb eS fönnte m ith in eine V e ftä tig u n g beS JobeSurteitS burd) baS D S ® . Bon Stnfang an n id jt in V e tra d jt fommen.

$ n ber E in le itu n g beS ErtäuterungSioerfeS (S . 34 ff.) feßen fid) 8 ö i o e « f R o f e n b e r g h in fid jtlid ) ber grage, ob bie fadjtidje B u ftä n b ig fe it ju ben iprojeßoorauSfeßnngen gehöre, aud) m it ber fRechtfpred)ung beS 9i® . auSeinanber. Stber aud) hier t r it t eine Stuffaffung h « b o r, ber nicht beigepftidjtet toer«

ben fann. S ö t o e « j R o f e n b e r g heben baS U rte il 3 t ® S t . 34, 255 heoBor, toonad) baS fReo®. Bon StmtS wegen in bie Sßrü«

fung ber g ra g e eintreten muß, ob bie m ititä rifd je ober bie bürgerliche © e rid jts b a rfe it begrünbet fei. ©§ heißt h ier toört«

tid ): ,,©S hanbett fid) hierbei nicEit um bie gu ben fRormeit über baS V e rfahren gehörige fachliche B u ftä n b ig fe it im eigent«

ließen S in n e , bereu E r ö rte ru n g . . . eine auSbrüdiicße Süge BorauSfeßen w ü rb e ." iöiefem U rte il fteffen S ö w e « 9 i o f e n « b e r g : fR ® S t. 61, 322 = gSB. 1927, 2 7 1 5 « „ g e g e n ü b e r " , wo ein U rte il beS Scßöff®. wie audj beS S@. über ein gur B u ftä n b ig fe it beS S d )w ® . gehöriges Verbrechen wegen fehler«

tjafter Stnwenbung beS StrafgefeßeS aufgeßoben unb bie Sadje an baS Scßw®. Berwiefen würbe, obwoßt ber Vtanget ber faeßtidjen B u ftä n b ig fe it n i e ß t gerügt worben w ar. S ö w e » f R o f e n b e r g fügen hier nod) bie Vem erfung an, baß ba§

31®. in_ einem nießt abgebrudten S tb fdin itt biefeS U rteitS (in SSahrßeit ift aud) biefer S tb fdjn itt abgebrudt) e rftä rt ßabe,

„baS Scßw®. ßabe gu befinben, oßne in ber S a d jbe urteilung bureß bie in fo fe rn feine V in b u n g gern. § 358 Stbf. 1 S tip D . bewirfenbe V e rw eifung eingefeßränft gu fe in ". SBarum auf biefe U rteitsftette SBert gelegt w irb , if t n id jt eingufeßen; benn fie fteßt m it ber B uftänbigfcitS frage in feinertei Bufammen«

tjang. iSaS E rtäuterungS w erf m eint, biefeS U rte it erfenne an, baß eine P rü fu n g ber B u ftä n b ig fe it beS V ® . bureß baS jReü®.

Bon StmtS wegen ftattgufinben ßabe. g n SBaßrßeit entßätt fR@St. 61, 322 feine A u sfü h ru n g biefeS gnßattS. iSaS IR®, gelangt Ijie r Bietmeßr bei fRacßprüfung ber S a d) rüge gu einer Stnfßebung beS angefoeßtenen Scßöff@ Urt. wegen feßter«

tjafter Stnwenbung beS StrafgefeßeS unb m u ß t e , wie feiner

ftänbig W ar; bieS w a r baS Scßw®. ® iefem U rte it ift etwa in tparatlele gu ftetten 9i@ S t. 4 5 ,2 9 3 . § ie r tag ein g a lt gugruitoe, in bem fta tt beS S@. ßätte baS Scßw®. entfdjeiben müffen.

®aS S@. ßatte § 270 S tip ö . n id jt berüdfießtigt. Stuf bie bie mangeiitbe B u ftä n b ig fe it rügenbe VerfaßrenSbefdiwerbe ßin ßob baS jR@. bie angefoeßtene © ntfdjeibung auf unb Ber«

WieS bie S a dje an baS g u f t ä n b i g e S d jw ® .

SltS m it 3 i® S t. 61, 322 in SBiberfprudj ftcßenb füßreit S ö W e « f R o f e n b e r g ferner jR E S t. 62, 63 an. § ie r w irb u - a. gefagt: „E in e VerfaßrenSrüge wegen ber faeßtidjen B u * ftä n b ig fe it beS VerufungSgeridjtS if t nießt erßoben; biefe g ta g e ift baßer nießt gn e rö rte rn ." E n öiid) w irb nodß auf fR@St. 66, 255 Berwiefen. .jjie r heißt eS gur g ra g e ber

„fa d jlid je n B u ftä n b ig fe it": „S tu d j wenn ber Singeft. feinen E in w a n b in biefer diießtung erßoben ßätte, wäre bie grage gu prüfen, ob bie S tr ® . atS erfennenbeS ©erießt erfter g n « ftang naeß ita p . I § 1 Stbf. 1 unb § 19 beS 6 . S e ils ber 3. S to tV D : B. 6 . O ft. 1931 guftänbig gewefen ober ob bie genannte V o rfc ß rift . . . fü r recßtSungüttig gu erachten fei.

® e n n bie fRecßtSguttigfeit ber auf Strt. 48 Stbf. 2 SiVerf.

berußenben Verorbnungen . . • unb bie fadjticße B u ftä n b ig fe it fin b Bon StmtS wegen gu p rü fe n ."

S ö W e « j R o f e n b e r g meinen, baß bie Bon ißnen an«

geführte jRedjtfpredjung beS 3t@. WiberfprudjSBott fei unb beS«

tjatb eine enbgüttige Söfung bringenb not tue. g n SBaßrßeit fin b bie eingetnen Entfcßeibungen feineSWegS m iteinanber un«

Bereinbar. Seine eingige Bon ißnen o e rtritt ben S ta n b p u n ft, baß bie fad)[icße B u ftä n b ig fe it gu ben iprogeßoorauSfe|ungen geßöre, fo baß fie ftetS Bon StmtS wegen nadjguprüfen fei.

3t@ St. 62, 63 füßtt fieß auSbrüdticß beßinbert, ber g ra g e näßergutreten, ob baS V e rufungS geridjt faeßti^ guftänbig War,

„w e it eS in fo w e it an einer VerfaßrenSrüge feßte". SRacßte ßier