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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 101, Bd. 2, Nr. 16

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Chemisches Zentralblatt.

1980 Band II. Nr. 16. 15. Oktober.

A. Allgemeine und physikalische Chemie.

M. Born, D ie Quantentheorie der chemischen Valenz. Im Anschluß an die Arbeit von Sl a t e r (C. 1930. I. 1429) wird m ittels der Methoden der Gruppentheorie die Wechselwrkg. zwischen verschiedenen A tom en behandelt. E s werden so die Ergebnisse von H E IT L E R u. Lo n d o n abgeleitet u. ferner die Valenzkräfte zwischen A tom en in allen Anregungszuständen erhalten. (Nature 120. 205. 9/8. 1930. Göttingen, In st. f.

theoret. P hysik.) Le s z y n s k i.

Gr. v. Hevesy, Über den ZusammenJiang zwischen Ladung und Größe der Ionen.

E s wird untersucht, w ie w eit die Beziehung, nach der der Diffusionskoeffizient anorgan.

Ionen ihrer W ertigkeit umgekehrt proportional ist, G ültigkeit beanspruchen kann.

D ie Berechnung der D iffusionskoeffizienten nach Ne r n s t aus den K oH LR A U SC H schen D aten für Mg++, Zn++, Pb++ u. Cu++ ergibt, daß hier die Beziehung im Gegensatz zu den Annahmen von Ja n d e r u. Wi n k e l (C. 1930. II . 2222) befriedigend erfüllt ist. Eine Diskussion der im La n d o l t-Bo r n s t e i n für die Ionenbew eglichkeit von 20 einwertigen, 17 zweiwertigen u. 3 dreiwertigen anorgan. Ionen angegebenen W erte ergibt, daß von den einwertigen Ionen nur zwei (Li+ u. J 0 3~) eine vom M ittelwert so w eit abweichende Diffusionskonstante aufweisen, daß sie nach deren Größe beurteilt zw ei­

wertig erscheinen. Von den zweiwertigen Ionen hat nur B e++ einen anderen D iffusions­

koeffizienten, als von einem zweiwertigen Ion zu erwarten ist, während die drei drei­

wertigen den erwarteten W ert zeigen. (Ztschr. physikal. Chem. A bt. A 149. 472— 74.

Sept. 1930. Freiburg i. B ., In st. f. physikal. Chemie d. U niv.) Le s z y n s k i. James H. Hibben, Versuchsanordnung und K in etik der N 20¡-Zersetzung bei niedrigen Drucken. D ie U nterss. über N205-Zers. bei niedrigen Drucken werden krit.

betrachtet. D ie Mehrzahl der Vers.-Ergebnisse w eist darauf hin, daß die R k.-Ge- schw indigkeit unverändert bleibt, wenigstens bis zu Drucken von einigen mm /1000.

D ies spricht für die H ypothese, daß Moll., die eine unimolekulare Zers, erleiden, viele Freiheitsgrade haben, daß die Energie ungleichmäßig im Mol. verteilt ist, u. daß eine bestim m te Zeit zur Zers, eines aktivierten Mol. erforderlich ist. Einwände gegen die Genauigkeit der Kondensationsm ethode werden durch eigene Verss. des Vf. wieder­

legt, durch B est. der 02-Menge, die bei Kondensation von NO, N205 u. N 02 aus einem System m it niedrigem Druck entfernt wird. Ferner wird gezeigt, daß eine merkliche 0 2-Menge bei niederem Druck durch Berührung m it H g aus einem System entfernt werden kann. (Journ. physieal Chem. 34. 1387— 98. Juli 1930. W ashington, Carnegie

In st.) Wr e s c h n e r.

Harry W. Morse, Periodische Fällung in gewöhnlichen wäßrigen Lösungen. In vielen Fällen findet rhythm . Fällung in rein wss. Lsgg. sta tt, olrne daß die Ggw. eines Gels oder eines anderen Kolloids erforderlich ist; Vf. beschreibt diese Erscheinung bei 36 wss. Salzlsgg. des Ag, Pb, Mn, Cs, TI, Hg, Cu, Cd u. Ba. E in besonderes K enn­

zeichen für solche Substanzen, bei denen period. Fällung eintritt, läß t sich nicht an­

geben, weder die K rystallisationsart noch die chem. Eigg. liefern ein Kriterium. Zusatz von Gelatine zerstört in vielen Fällen die P eriodizität, z. B. bei P b J 2. D ie Verss. des Vf. werden eingehend beschrieben u. durch M ikrophotographien typ. Fällungen er­

läutert. (Jou m . physieal Chem. 34. 1554— 77. Ju li 1930. Californien, Stanford

U niv.) _ Wr e s c h n e r.

W. F. Kenrick Wynne- Jones, D as Verhalten von Chlorwasserstoff in verschiedenen Lösungsmitteln. D ie Verteilung von HCl zwischen Nitrobenzol u. W. wurde untersucht, die Ergebnisse weisen daraufhin, daß sich HCl in N itrobenzol wie ein n. undissoziiert

§

el. Stoff verhält. Einige Messungen am System B d .-W . führen zu einem ähnlichen chluß. D iese Ergebnisse stützen die A nsicht, daß das. Verh. einer Säure in erster R eihe durch den bas. Charakter des Lösungsm. bestim m t wird, nicht durch die D E . Betrachtungen über die Dampfdruckwerte zeigen, daß ein Mol. HCl in wss. Lsg. ver-

X U . 2. 150

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m utlieh m it drei Moll. W. assoziiert ist; die Dissoziationskonstante von HCl wird auf 2 ,5 - 107 geschätzt. (Jou m . ehem. Soc., London 1 9 3 0 . 1064— 71. Mai. Keading,

U n iv.) Wr e s c h n e r.

Arthur F. Scott und Edward J. Durham, Untersuchungen über die Löslichkeit löslicher Elektrölyte. I I I. D ie Löslichkeiten und Dichten gesättigter Lösungen der N atrium - und Kaliurnkromide und Jodide zwischen 00 und 92°. (II. vgl. C. 1 9 3 0 . I. 3G37.) D ie Ergebnisse der Präzisionsmessungen der Vff. sind in Tabellen u. Kurvenbildern dar­

gestellt. Während der Füllung wurden die Meßgefäße in die entsprechenden gesätt.

Lsgg. eingetaucht. (Journ. physical Chem. 34. 1424— 38. Juli 1930. H ouston, Texas,

R eis-Inst.) Wr e s c h n e r.

A. A. Balandin, Osmium als DehydrierungskaUilysator fü r Dekahydronaplithalin.

(Vgl. C. 1 9 2 9 . II . 378.) E s wurde die R k.-G eschwindigkeit der katalyt. Dehydrierung von D ekalin in Ggw. von m etall. Os in Abhängigkeit von der Temp., der Vorbehandlung m it H 2, vom Zusatz des R k.-Prod. N aphthalin u. vom Druck untersucht. D ie katalyt.

Dehydrierung erweist sich dabei als eine R k. nullter Ordnung u. die Rk.-G eschwindig­

keit H erscheint m it der Zeit t durch eine Exponentialgleichung von der Form H —H0 e ~ ai verknüpft, wo H 0 u. a K onstanten sind. (H0 bedeutet die R k.-Geschwindig­

k eit auf der totalen K atalysatoroberfläche, bevor die Vergiftung eingetreten ist, a die Vergiftungskonstante). E s wird eine Erläuterung des reaktionskinet. Mechanismus gegeben u. die abgeleiteten Gleichungen in Übereinstimm ung m it den Verss. gefunden.

D ie Rk.-Prodd. N aphthalin u. W asserstoff üben als solche keinen Einfluß auf die R k.- Geschwindigkeit aus, jedoch wird der K atalysator infolge der Bldg. von Prodd. des weiteren k atalyt. Zerfalles des N aphthalins allm ählich vergiftet. D ie k atalyt. W irksam­

keit kann durch H 2-Behandlung wieder regeneriert werden. D ie Best. der Aktivierungs­

energie nach der A R R H E N iU S schen Gleichung ergab Q — 10 000 cal/Mol. N ach langem Arbeiten zeigte der K atalysator eine sprunghafte Erhöhung seiner A k tivität, die m it einer Verminderung der Vergiftung verknüpft ist. D ie Aktivierungsenergie steigt dabei auf 16 500 cal/Mol. E s wird versucht, die sprunghafte Veränderung durch eine Umgruppierung der Metallatome in den katalyt. akt. Zentren (M ultipletts) zu erklären.

D as Ausbleiben der Dehydrierungskatalyse in Ggw. von Os bei anderen sechsgliedrigen R ingsystem en wird durch eine schnellere B ldg. von hemmenden Substanzen als im F alle des Dekahydronaphthalins erklärt. (Ztschr. physikal. Chem. A bt. B . 9. 49— 72.

Juli 1930. Berlin, U n iv ., Physikal.-Chem. In s t., u. Moskau, U niv., Labor, für organ.

Chem.) ___________________ Kl e v e r.

A. teil Bosch, Viertalig technisch woordenboek. D eventer: A E. E . K luwer 1930. 8°.

K plt. 4 dln., geb. fl. 45.— .

IV . N edcrlandsch-Engelsch-Fransch-D uitsch technisch woordenboek. 3 e druk, bewerkt door J. A. de Veer, m et m edewerking van M. J. A. van Iersel en N. J. Verweij.

(V III, 555 blz.) Geb. fl. 15.— .

Jan Jindra, Cesko-nemecky a nömecko-öesk^ technick^ slovnik väech oboru. Tschechisch- deutsches u. deutsch-tschechisch, technisches W örterbuch aller Fächer. 4. Ausg. Bd. 2.

D eutsch-tscheeh. T l., Sesit 17. Vitriolschiefer-Zyrillisch. (S. 1025— 1128). Prag:

E. Weinfurcer 1930. 4°. = B iblioteka tech niek a. 8. Sesit 17. K c. 15.60.

A ,. A to m str u k tu r . R a d io c h e m ie . P h o to c h e m ie .

Ivo Ranzi, Uber die Konzentration langsamer Elektronenbündel. Nach einer Beob­

achtung von Th i b a u d (vgl. C. 1 9 2 9 . II . 2013) haben langsame Elektronen (unter 200 V), die sich parallel zu den K raftlinien eines Magnetfeldes bestimmter Stärke be­

wegen, das Aussehen eines dünnen, stark leuchtenden Fadens von konstantem Quer­

schnitt. Dieser Zustand bleibt noch in starken Magnetfeldern erhalten. D as Elektronen­

bündel w ickelt sich um die m agnet. Kraftröhren, ohne das fadenförmige Aussehen zu verlieren. Th i b a u d nim m t an, daß die die elektrostat. Abstoßung kompensierende, die Elektronen zusam menhaltende K raft vom m agnet. Moment der Elektronen her­

rührt. D ie m agnet. A chsen der Elektronen sollen sich im Felde teilweise parallel, te il­

weise antiparallel einstellen. D ie M öglichkeit der Erklärung der Beständigkeit des faden­

förmigen Elektronenstrahls durch Bldg. positiver Ionen, die die elektrostat. Abstoßung aufheben, schließt Th i b a u d aus. Einm al wegen des sehr geringen Druckes, unter dem er gearbeitet hat, u. dann, w eil eine Druckerhöhung die fadenförmige G estalt nicht verändert hat. — D er Vf. schätzt ab, daß eine D eutung der Erscheinung durch die Bldg.

positiver Ionen doch möglich ist. D ie Anzahl der Zusammenstöße der E lektronen m it Gasmolekülen wird Überschlagen. Aus dem Bruchteil der zur Ionisation führenden

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Stöße u. der Rekom bination u. der weiteren Annahme, daß die Anzahl der restlichen p ositiven Ionen gleich der der Elektronen sein muß, wird die Zeit abgeschätzt, in der sich dieser Zustand einstellt. Sie ergibt sich zu IO- 5 sec. E ine Druckänderung ändert lediglich diese Zeit. Darum spricht der fehlende Druckeinfluß auf die fadenförmige G estalt nicht gegen die D eutung der Erscheinung durch das Auftreten positiver Ionen.

— Der Vf. hat Verss. m it einem Kathodenstrahloscillographen unternommen, bei denen er zu so hohen Frequenzen ging, daß die Zeitintervalle für die E ntstehung der nötigen positiven Ionen nicht ausreiehten. In diesen Fällen wurden die Kurven diffus. (N uovo Cimento 7. 254— 59. Juni 1930. Camerino, Physikal. Inst. d. U niv.) Sc h n u r m a n n

Egil A. Hylleraas, Bemerkungen zu meiner Arbeit: ,,D ie Elektronenaffinität des Wasserstoffatoms nach der Wellenmechanik“ . Berichtigungen u. Ergänzungen zu der C. 1 9 3 0 . I. 3272 referierten Arbeit. (Ztsclir. P hysik 63. 291— 92. 14/7. 1930. Oslo,

U niv. F ysiske In st.) LESZYNSKI.

Elis Persson, Röntgenanalyse der Iiwpfer-Manganlegierungen. (Vgl. hierzu ÜHMAN, C. 1 9 3 0 . II . 691.) D as System C u-M n wurde an Präparaten, die durch Zu­

sammenschmelzen von Elektrolyt-Cu u. vakuum dest. Mn hergestellt waren, röntgeno- graph. untersucht. D ie bei hoher Temp. stabile y-M odifikation kann, wenn sie nur m it einigen °/o Cu legiert ist, durch Abschrecken auf gewöhnliche Temp. erhalten werden. M it steigendem Cu-Geh. nähert sich das Achsenverhältnis dieser flächen­

zentriert tetragonalen Phase dem W ert 1 u. die K antenlängen ihrer Elementarzelle scheinen allmählich in den Parameterwert der angrenzenden, an Bin gesätt. Cu-Phase überzugehen. E in Zweiphasengebiet verm ittelt möglicherweise diesen Übergang, konnte aber bisher noch nicht nachgewiesen werden. — Durch U nters, einer R eihe in verschiedener W eise wärmebehandelter Legierungsproben konnten die Grenzlinien der Phasengebiete im Zustandsdiagramm des System s Cu-Mn fast vollständig fest­

gelegt werden, wobei außer den erwähnten P hasen nur die beiden K rystallarten des a- u. ß-Mn gefunden werden konnten. Eine Löslichkeit des Cu in den beiden letzteren Mn-Modifikationen konnte röntgenograph. nicht nachgewiesen werden. — D er G itter­

parameter der flächenzentriert kub. Cu-Phase w ächst m it steigendem Mn-Geh. erst schnell von 3,608 bis auf 3,74 A bei 50 A tom -% Mn u. bleibt dann bis etw a 83 A tom -%

Mn fa st unverändert. D as Vol. pro A tom in den beiden einfach gebauten Phasen scheint sich über das ganze System kontinuierlich zu ändern. D ie aus diesen Phasen bestehenden Legierungen bilden sich unter einer ganz beträchtlichen Expansion. (Ztschr. physikal.

Chem. A bt. B . 9. 25— 42. Juli 1930. Stockholm, U niv. Metallograph. In st.) Kl e v e r. O. Hassel und H. Kringstad, D er K rystallbau des Thallohydrofluorids. D as zur U nters, verwendete T1HF2 wurde aus Thallocarbonat u. starker H F gewonnen, die K rystalle waren opt. isotrop u. gehörten dem kub. K rystallsystem an. Zur E rm itt­

lung der Elementarzelle wurden Drehkrystallaufnahm en gem acht u. die Schichtlinien vermessen. D ie D . der Substanz wurde gleich 5,01 gefunden, während sie aus der G itter­

konstante a = 8 ,5 8 ± 0 ,0 1 Ä unter der Annahme, daß die E lem entarzelle 8 T1HF2

enthält, gleich 5,08 berechnet wird. D ie ausführliche D iskussion der Atom lagen führt zur W Y C K O FFschen Raumgruppe Th7, im F alle, daß a = 8,58 A die tatsächliche G itterkonstante darstellt. D a der Bau des Hydrofluoridions gerade ist, muß an ­ genommen werden, daß der Abstand H —F , analog den N a- u. K -Salzen etw a 1,2 Ä beträgt. A us dem Abstand von TI— H = 3,70 A muß erwartet werden, daß der A b­

stand TIF höchstens 2,58 A ist, während sich aus den GO LDSCHM lDTschen R adien für Sechserkoordination 2,82 Ä berechnet. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 19 1 . 36— 42.

7/7. 1930. Oslo, U niv. Mineral. In st.) Kl e v e r. Ernst Stahel, Uber den Ursprung der weitreichenden v.-Strahlen des ThC. E s wird untersucht, ob die weitreichenden a-Strahlen der ThC-Gruppe, von denen bereits (C. 1 9 3 0 . 1. 3528) festgestellt worden war, daß sie nicht vom ThC" ausgesandt werden, vom ThC oder vom ThC' herrühren. Durch Unters, der R eichw eiten der entstehenden Rückstoßatom e wird festgestellt, daß das Zerfallsprod. der weitreichenden a-Strahlen sicher kein n. ThC" ist. Daraus wird der Schluß gezogen, daß diese Strahlen vom ThC' ausgesandt werden. A bsolut sicher is t dieser Schluß allerdings nicht, da es denk­

bar, wenn auch wenig wahrscheinlich ist, daß die Strahlen vom ThC herrühren u. daß durch sie ein dem ThC" isotopes Elem ent anderer Lebensdauer gebildet wird. (Ztschr.

P hysik 63. 149— 53. 14/7. 1930. Berlin-Dahlem, Kaiser W ühelm -Inst. f. Chemie,

Physik.-chem . A bt.) Le s z y n s k i.

Pierre Curie, Uber die Bildung von Radium aus Ionium . (Vgl. C u r i e u. C o t e l l e C. 1 9 3 0 . II. 867.) E s wird eine graph. Methode angegeben zur Deutung der Vers.-

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Ergebnisse über die Bldg. von Ra, aus reinem Io-Th-O xyd; nach dieser Methode b e­

rechnet Vf. die m ittlere Lebensdauer des Io zu 119 000 Jahren. (Joum . Chim. physique

2 7 . 347— 56. 25/7 . 1930.) Wr e s c h n e r.

K. P. Jakowlew, Über die Absorption der Kanalstrahlen durch feste K örper.

Zur Absorptionsmessung wurde eine Differentialm ethode benutzt. Von zwei Thermo­

elem enten in Kom pensationsschaltung empfing das eine die ungeschwächte K anal- strahlenintensität; vor das andere w'ar der absorbierende Stoff geschaltet. Gefunden wurde, daß der Absorptionskoeffizient der Wasserstoffkanalstrahlen m it der Erhöhung des Entladungspotentials abnahm. Von den untersuchten Stoffen Glas, Glimmer, Al, P t (je in Schichtdicken zwischen etw a 0,3 u. 1,9 /t) ergab Glas für W asserstoff- u. für Neonkanalstrahlen die kleinste Absorption, P latin die größte. D ie N eonkanal­

strahlen wurden jew eils stärker absorbiert als die Wasserstoffkanalstrahlen. Für beide Kanalstrahlarten zeigte sich das einfache exponentielle Absorptionsgesetz (J x = J 0 • e~k x) nicht erfüllt. D ie Abweichungen waren für die Neonkanalstrahlen größer als für die Wasserstoffkanalstrahlen. (Ztschr. Physik 63. 114— 28. 7/7. 1930. Moskau, Physik.

In st. d. Staatl. U niv.) ScHNUKMANN.

Franz Rother und W illi M. Cohn, Neue Untersuchungen über die blaugraue Brennfleckstrahlung der Lilienfeld-Röntgenröhre. (Vgl. C. 1 9 3 0 I. 2358.) D ie spektro- graph. U nters, der blaugrauen Brennfleckstrahlungen von Li l i e n f e l d-R öntgen­

röhren ergab, daß die Strahlung ein kontinuerliches Spektrum besitzt, welches ein Intensitätsm axim um bei /. = 450 m/i aufweist, u. welches sich von mindestens 520 bis 225 m//, wahrscheinlich jedoch weiter ins U ltraviolett erstreckt. B ei normalem Betrieb d es L lL IE N F E L D -R o h res u. bei Betrieb ohne Hochspannung wird zwischen Lochkathode u. A ntikathode das gleiche Kontinuum erhalten, welches sich in beiden Fällen nur in seiner Intensität bei gleicher Belichtungszeit unterscheidet. E s genügt also, entgegen der Annahme von Li l i e n f e l d (C. 1 9 2 0 . I I I. 328) zur Erzeugung des K ontinuum s auf die Antikathode das 'Anlegen einer Spannung zwischen Glüh- u. Loch­

kathode. E s ist wahrscheinlich, daß das A uftreten des Kontinuum s der Li l i e n f e l d- Röhren auf das Zusammenwirken der Elektronen u. Ionen beruht. (Physikal. Ztschr.

31. 687— 91. 15/7. 1930. Berlin, U niv. In st, für Strahlenforschung.) Kl e v e r. Mariano Pierucci, E in Samm ler fü r Röntgenstrahlen. E ine Methode wird an­

gegeben, die die Konzentrierung der Strahlungsenergie auf ein bzgl. der Breite u. Tiefe engbegrenztes Gebiet innerhalb eines Körpers ermöglichen soll. D am it die dabei der Umgebung zugeführte Energie klein genug bleibt, um keine Schädigungen zu ver­

ursachen, ist folgende Anordnung getroffen: Auf eine Messingwalze sind abwechselnd Streifen von weichem Papier u. von Glimmer aufgewickelt. D ie so entstandenen ko­

axialen Zylinder aus Glimmer werden zur Erzielung B RA G G scher R eflexion benutzt.

Durch die Vielzahl der Zylinder werden auch die höheren Ordnungen ausgenutzt. D ie gemeinsame A chse dieses Zylindersystem s wird so aufgestellt, daß sie m it der M ittel­

linie des von der A ntikathode der Röntgenröhre ausgehenden Strahlenkegels zusammen­

fällt. Jedes Zylinderelement des Kollektors reflektiert den dem Glanzwinkel en t­

sprechenden Teil des auffallenden kon. Strahlenbündels. D ie geometr. Abmessungen des Vereinigungsgebietes der reflektierten Strahlenbündel lassen sich angeben. (Nuovo Cimento 7. 245—47. Juni 1930. Pisa, Physikal. Inst. d. U niv.) Sc h n u r m a n n.

V. Weisskopf und E. Wigner, Berechnung der natürlichen Linienbreite a u f Grund der Diracschen Lichttheorie. D ie D iR A C schen Gleichungen der Wechselwrkg. zwischen Atomen u. Strahlung werden näherungsweise in einer von der üblichen abweichenden Art gelöst. D ie Lsgg. gelten für die ganze für die Em ission prakt. in Frage kommende Zeit m it der gleichen Näherung u. liefern die Intensitätsverteilung in den Emissions- linien des A tom s. (Ztschr. Physik 6 3 . 5473. 7/7. 1930. Göttingen u . Berlin.) Le s z.

E. Segre, Uber die anomale D ispersion in Bandenspektren. D ie anomale Dispersion der Absorptionsbanden des J 2-Dampfes wurde untersucht. Der Verlauf des Brechungs­

exponenten in Abhängigkeit von der erregenden Frequenz wurde festgestellt. An der Absorptionsstelle findet ein Absinken statt. D er anschließende ansteigende A st bleibt unterhalb n — 1 (n = Brechungsexponent). D ie gefundene Kurvenform unterscheidet sich von der für die anomale Dispersion bei Linien bekannten. Der Vf. erhält unter der Annahme kontinuierlicher Verteilung der Absorptionsstellen eine D ispersions­

formel, die seine Ergebnisse qualitativ befriedigend widergibt. (N uovo Cimento 7.

144— 47. April 1930. Rom, Physikal. In st.) Sc h n u r m a n n. E. Fermi, Uber die Iniensitätsverhältnisse in den Alkalidubletts. Vf. zeigt, daß sich für die A lkalidubletts das von den beobachteten W erten abweichende, der Do r g e l o-

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BURGERS sehen R egel entsprechende Intensitätsverhältnis 2 theoret. ergibt, wenn die ungestörten Eigenfunktionen in die Intensitätsintegrale eingeführt werden. Vf. be­

rechnet m it H ilfe der gestörten Eigenfunktionen für verschiedene A lkalim etalle die Intensitätsverhältnisse ihrer Dublettkom ponenten u. findet gute Übereinstimm ung der theoret. W erte m it den experim entellen. (N uovo Cimento 7. 201— 07. Juni

1930.) Sc h n u r m a n n

Werner Kuhn und E. Braun, Gestalt optischer Absorptionsbanden bei Lösungen.

E in A nsatz, der dem in der C. 1930. II. 1040 referierten A rbeit zur D arst. des Ver­

laufs der Äbsorptionskurve bei den isoliert liegenden Ahsorptionsbanden benutzten ähnlich ist, wurde bereits von He n r i (Physikal. Ztschr. 14 [1913]. 516) benutzt.

(Ztschr. physikal. Chem. A bt. B. 9. 426. Sept. 1930. Heidelberg, Chem. In st.

U n iv .) ,, Le s z y n s k i.

Paul Guillery, Über die D ispersion einiger organischer Flüssigkeiten im U ltra­

violetten. E s wurde eine Methode ausgearbeitet, um die Erscheinung der totalen R eflexion für genaue Messung der Brechungsexponenten im U ltravioletten verwert­

bar zu machen. E s wurden die Breehungsindices von A ., Glycerin u. Aceton für einige sichtbare W ellenlängen u. für die ultravioletten bis 265 m/i bei verschiedenen Tempp.

zwischen 0 u. 100°, sow eit der Kp. der F l. nicht vorher eine Grenze setzte, bestim m t.

An H and des Beobachtungsm aterials wurden für die 3 Substanzen u. die verschiedenen Tempp. die K onstanten der K E T TE LE R S chen Dispersionsformel gefunden, so daß alle Brechungsexponenten im Intervall von 260— 600 m/i bis auf einige Einheiten der 5. Dezim ale berechnet werden konnten. — D ie Temp.-Unabhängigkeit des LoREN Z- LO REN TZschen Refraktionsgesetzes konnte besonders für Glycerin weitgehend be­

stä tig t werden. — B ei A. wurde der Tem p.-K oeffizient d n /dt zerlegt in einen Anteil, der n u r v o n der D.-Änderung abhängt u . einen reinen Temp.-Einfluß. Es ergab sich, daß d e r zw eite neben d e m e r s te n verschwindend gering ist. (P h y s ik a l. Ztschr. 31.

700— 10. 15/7. 1930. K ö ln , In st Theoret. Physik.) K l e v e r . P. P. Ewald, Einige Bemerkungen über die allgemeinen physikalischen Gesichts­

punkte in der Theorie der natürlichen optischen A ktivität. D ie wichtigsten Züge der Theorie der opt. A k tivität werden erläutert. (Trans. Faraday Soc. 26. 308— 10. Juni

1930. Stuttgart.) ' Ei s e n s c h i t z.

F. M. Jaeger, Molekülkonfiguration und optische A ktivität. (Vgl. C. 1930. II . 517.) Vortrag. An H and eines geschichtlichen Überblickes werden die verschiedenen Möglichkeiten für das Zustandekommen der opt. A k tivität u, schließlich deren Zu­

sammenhang m it dem COTTON-Effekt besprochen. (Collect. Trav. chim. Tchecoslovaquic 2. 330— 43. M ai/Juni 1930. Prag, K arls-U niv.) Sip p e jl.

Max Bodenstein, D ie wissenschaftlichen Grundlagen der Photochemie. Vortrag.

Ausgehend vom photograph. Prozeß u. der C 0 2-A ssim ilation entw ickelt Vf. kurz dio Grundlagen der Photochem ie. A ls Grundlage darf das ElN STEIN Sche Ä quivalent­

gesetz angesehen werden in der Form, daß im Prim ärakt für jedes absorbierte Quant eine Molekel aktiviert oder zerlegt wird. I n der früher gegebenen Form g ilt das Gesetz auch für den Prim ärakt n ich t streng, da die aktivierten Molekeln mannigfacher U m ­ setzungen fähig sind, also nich t in jedem Falle einfach zers. werden. Als Beispiel für photochem . Prozesse m it kleinerer Ausbeute, als der ursprünglichen Fassung en t­

spricht, wird dio O xydation von Chinin durch Chromsäure in Ggw. von H2SO.t disku­

tiert, als Beispiel größerer A usbeuten die H J-O xydation u. die Chlorknallgasrk. A b­

schließend geht Vf. kurz auf die Sensibilisation ein. (Ztschr. angew. Chem. 43. 819— 21.

13/9. 1930. Berlin, Physik.-chem . In st. d. U n iv.) Le s z y n s k i. H. Sponer, Der photochemische Prim ärprozeß. Zusammenfassender Vortrag.

1. N atu r des photochem . Primärprozesses. II . Vork. der photochem . Primärprozesse u. D eutung der Energieprozesse. 1. D ie photochem. D issoziation in einem Elem entarakt.

2. Beispiele für die verschiedenen A rten einer prim ären Photodissoziation; a) Banden­

konvergenz m it anschließendem K ontinuum (Cl2 + h v = CI + CI*), b) kontinuierliches Spektrum (H J + h v = H + J*), c) Prädissoziation (N 02 = NO + 0 — 77 kcal;

N 02 = NO 4- O* — 116 kcal). 3. Molekülanregung als Primärprozeß. I I I . Umkehrung der photochem . Primärprozesse. W ährend im H auptteil nur Gasrkk. betrachtet wurden, geht Vf. in einem Schlußteil auf bei festen Körpern untersuchte Photodissoziationen in einem Elem entarakt (Mol. - f h v = M ol.-Ion + Elektron; Mol.-Ion + h v = Mol. + Elektron) kurz ein. — D ie A rbeit en th ält eine Zusam m enstellung der spektroskop.

bestim m ten D issoziationsarbeiten. (Ztschr. angew. Chem. 43. 823—30. 13/9. 1930.

G öttingen.) Le s z y n s k i.

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Fritz Weigert, Eine neue Gruppe von Lichtwirkungen. (Vgl. C. 1930. II . 1813.) Vortrag. Vf. unterscheidet n. u. anomale photochem . Vorgänge. D er Verlauf der ersteren ist im wesentlichen durch das E lN ST E IN sche Ä quivalentgesetz geregelt. D er w ichtigste Vertreter der anomalen Vorgänge ist der photograph. Prozeß. Vf. geht kurz auf die Erscheinungen des Photodichroism us u. der Farbentüchtigkeit ein. Bei den n. Vorgängen liegen „Photomolekularprozesse“ , bei den anomalen „Photom icellar- prozesse“ vor. (Physikal. Ztschr. 31. 806. 1/9. 1930. Leipzig.) Le s z y n s k i.

Alfred Coehn und Theodor Spitta, Der E in flu ß der Trocknung a u f die Photo­

lyse des Kohlendioxyds. E s wird die Angabe von COEHN u. S i e p e r (Ztschr. physikal.

Chem. 91 [1916]. 347) bestätigt, daß die Zers, von feuchtem bis schwefelsäuretrockenem C 02 im ultravioletten L icht bei Atm osphärendruck etw a 1% beträgt, daß dagegen nach langsamem Ström en des Gases über P205 die photochem. Zers, bis auf etwa 20% ansteigt. Vff. stellen durch Photosynthese ein weitgehend getrocknetes, reines C 02 aus einem C 0 -02-Gemisch, das bei der Temp. der fl. L uft getrocknet war, her.

Dio Zersetzbarkeit dieses D ioxyds im ultravioletten L icht war durch die scharfe Trock­

nung nicht gesteigert, sondern stark herabgedrückt; sie war, wenn überhaupt vorhanden, sicher geringer als 1%. U m zu prüfen, ob hier nur die Änderung des F euchtigkeits­

grades w irkt oder eine Sondorwrkg. des P205 vorliegt, wurde C 02, das in langsam em Ström en über P205 vorgetrocknet w'ar u. sich im ultravioletten L icht zu etw a 20%

zersetzen ließ, über fl. L uft fraktioniert destilliert. D ie Zersetzbarkeit im ultravioletten L icht sank dadurch auf 4,5%- Andererseits stieg durch den Zusatz einer bestim m ten Menge von feuchtem , nur schwefelsäuretrockenem C 02 die Zersetzbarkeit wieder auf 10,5% . Ström end vorgetrocknetes C 02, von welchem eine Zersetzbarkeit von 19,4%

nachgewiesen worden war, zeigte nach einer Trocknung von 4 Monaten u. 13 Tagen über sehr reinem P205 nur noch eine Zersetzbarkeit von 5,6% . D ie maximale bisner erreichte Zers, betrug bei einem Druck von 300 mm H g 22% . — Som it darf als er­

w iesen gelten, daß es für die C 02-Zers. im ultravioletten Licht einen mittleren Trocknungsgrad maximaler W rkg. gibt. Zur A ufstellung eines Rk.-Schcm as reichen die bisher vorliegenden Angaben über die Absorptionsspektren der Rk.-Teilnehmer n ich t aus. Dagegen zw ingt das besondere, sonst noch bei keiner anderen Rk. gefundene Verh., das Verschwinden des chem. Vorganges m it zunehmender Feuchtigkeit, zu der Annahm e einer zw eiten, bisher nur bei diesem Sonderfall zu beobachtende Wrkg.

des W .-D am pfes. D iese Wrkg. setzt dann ein, w enn die K onz, der H2CX-Moll. so groß ist, daß es zu einer B eteiligung der Dissoziationsprodd. des H 20 komm t, sei es, daß diese durch die U ltraviolettabsorption des W .-Dam pfes entstanden sind (vgl. C o e h n u. G r o t e , „ N E R N S T -F e s ts c h rift“ , H alle 1912, S. 136), sei es, daß sie aus Zusammen­

stößen von H20-M oll. m it durch die Bestrahlung aktivierten Moll, oder Dissoziations­

prodd. des C 02 herrühren. (Ztschr. physikal. Chem. Abt. B . 9. 401— 25. Sept. 1930.

G öttingen, Photochem . A bt. d. Inst. f. physik. Chemie.) L e s z y n s k i . Alfons Klemenc und Franz Patat, Zur K enntnis des Verhaltens von atomarem Wasserstoff. II . D as Verhalten des Pentans gegen ultraviolettes Licht und seiner Polym erisationsprodukte gegen Sauerstoff. Der Quecksilbereinfluß bei dieser Reaktiont (I. vgl. C. 1929. II . 1150.) U nters, der Spaltung u. Polym erisation des Pentans unter der Einw. ultravioletten Lichtes bei A bwesenheit von H g. D ie Abwesenheit des H g bedingt, daß die bei Ggw. von H g leicht vor sich gehende Vereinigung von CO u. H2 z u Form aldehyd bzw. G lyoxal u. Methan ausbleibt. D ie Pentan-Polym erisations- prodd. nehmen im ultravioletten Licht leicht Sauerstoff auf, der dann als CO wieder abgespalten wird, welches im 0 2-Übersehuß zu C 02 verbrennt. E s erfolgt gleichzeitig Sprengung der C-Kette, u. leichte K W -stoffe (Methan) treten aus dem Molekelverband.

D ie U nters, der R kk. H2 - f 02 u. CO + 02 bei sorgfältigem Ausschluß von H g ergibt, daß die CO - Verbrennung durch H g nicht merklich sensibilisiert wird, während diese Sensibilisierung bei der H sO-Bldg. ebenso wie bei der H 2-Abspaltung aus P entan sehr ausgeprägt in Erscheinung tritt. Man h at daher beim 02 eine direkte A ktivierung oder Spaltung in Atom e unter dem Einfluß der Strahlung anzunehmen. (Ztschr.

physikal. Chem. A bt. A. 149. 449— 64. Sept. 1930. W ien, U niv., I. Chem. Lab., Anorgan.

A bt.) L e s z y n s k i .

R. T. Dufford, Photo-Volta-Effekte in Grignardschen Lösungen. I . Vorläufige Übersicht. (Vgl. C. 1929- II. 2416.) E lf typ. GRiGNARDsche Verbb. in äth. Lsgg.

wurden m it Elektroden aus P t, Au, Mg, Pb, Zn, Cu, Al u. F e untersucht; alle diese Zellen zeigten einen Photo-V oltaeffekt, der verm utlich allen GRlGNARDschen Lsgg.

gemeinsam ist. Der E ffekt wird nicht durch Temp.-Änderungen veranlaßt. Bei den

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aromat. Verbb. is t die Lichtem pfindlichkeit größer als bei den entsprechenden ali- phat. Verbb., sie is t größer für Bromide als für Jodide u. wahrscheinlich größer für Chloride als für Bromide. D ie Lichtem pfindlichkeit is t annähernd proportional der H elligkeit der Oxyluminescenz dieser Verbb., doch gib t es Ausnahmen von dieser Regel. D ie optim ale K onz, für die Lichtem pfindlichkeit is t bei den aromat. Verbb.

etwas höher als bei den aliphat. D ie Anfangsgeschwindigkeit der Spannungsänderung is t nahezu proportional der Beleuchtungsintensität. D ie Lichtem pfindlichkeit besteht im allgemeinen für alle sichtbaren W ellenlängen u. zeigt ein breites Maximum im Grün oder Blau. E s wird eine unerklärte Spannungsänderung der Zellen im Dunkeln be­

schrieben. D as Verh. der G RIG NARD -Zellen ist sehr unregelmäßig, es läßt sich bis jetzt nicht einmal das Vorzeichen der Spannung für ein gegebenes Elektrodenpaar Vorhersagen. (Jou m . physieal Chem. 34. 1544— 53. Juli 1930. Columbia, Missouri,

U niv.) ___________________ Wr e s c h n e r.

Jean Thibaud, Les rayons X . (Theorie et applications.) Paris: Armand Colin 1930. (218 S.) 10». 10 fr. 50.

A 2. E le k tr o c h e m ie . T h e r m o c h e m ie .

R. Seeliger und H. W ulfhekel, Studien über den Mechanismus des Lichtbogens.

I I I. Über Bogenentladungen bei tiefen Drucken. (II. vgl. C. 1 9 2 8 . II. 9.) D ie U nters, der Bogenentladungen an Metall- u. K ohlekathoden ergab zwei typ. Gruppen von E r­

scheinungen: 1. Brennfleckänderungen m it abnehmendem Druck u. Zunahme der Brennfleckgröße m it nachfolgenden plötzlichen Kontraktionen, u. 2. U m schlag der Bogenentladung in eine Glimmentladung bei einem bestim m ten, genügend kleinen Druck. D ie untersuchten M etallkathoden (Cu, A l, Fe, F e m it einer oberflächlichen Schmelzschicht von Eisenoxyden u. zum Teil Graphit, zeigten nur die Umwandlung in die Glimmentladung, während K athoden aus Reinkolile, K ohle m it 10 u. 30°/o Cu nur eine Brennfleckänderung aufwiesen. B ei Kathoden aus C m it 70% Cu, M agnetit (u. zum Teil Graphit) wurde keine der beiden Erscheinungen beobachtet. Graphit nim m t eine M ittelstellung zwischen ersterer u. letzterer Gruppe ein. — D ie Um wand­

lung in eine Glimmentladung bzw. die Fähigkeit einer K athodensubstanz, Hochvakuum ­ bogen zu ermöglichen, erwies sich als abhängig vom W ärmeleitvermögen der K athoden­

substanz. I s t das W ärmeleitvermögen groß, so kann sich kein Bogen bilden u. um ­ gekehrt. D ie Brennfleckveränderung scheint an eine noch unbekannte Eig. der Ober­

fläche gebunden zu sein, wofür auch spricht, daß an K ohle in L uft, H2 u. N2 diese Brennfleckveränderung stattfin d et, nicht aber in Edelgasen. E s is t m öglich, bei einer Substanz, die kein A uftreten von Glimmentladung zeigt, eine solche hervorzurufen, indem man die W ärmeableitung durch eine dicht untergelegte Cu-Unterlage ver­

größert. Man erhält dabei Brennfleckveränderung u. zugleich Umwandlung in die Glimmentladung. — Neben dem W ärmeleitvermögen, der Stromstärke u. der Ober­

flächenbeschaffenheit spielt auch der Dampfdruck der Kathodensubstanz eine w esent­

liche R olle bei der Zündung eines Bogens im H ochvakuum , w ie Verss. an Sn- u. Zn- Kathoden ergaben. — E s wird ferner ein Vers. angegeben, der zeigt, daß Oxydschicht nicht für die E xistenz des STO LT-B ogens notwendig verantw ortlich gem acht werden können. (Physikal. Ztschr. 31. 691— 95. 15/7. 1930.) K l e v e r .

Heinz Doerffler, Biegungs- und Transxersalschwingungen 'piezoelektrisch angeregter Quarzplatten. A n piezoelektr. angeregten Quarzplatten wurden die Bedingungen für das Auftreten von Biegungsschwingungen (Biegungswellen unterscheiden sich von Transversalwellen dadurch, daß bei ihnen nur die Teilchen der M ittelebene der schwingenden P la tte rein transversale Bewegungen ausführen, während die außerhalb dieser Ebene liegenden auch logitudinal ausweichen) untersucht. D ie Quarzplatten wurden so aus dem K rystall geschnitten, daß die Breite parallel der opt. Achse, die D icke parallel einer elektr. Achse verlief. D ie Elektroden berührten die P latten an zwei um A/2 auseinanderliegcnden Schwingungsbäuchen. Aus den in Abhängigkeit von den Frequenzen gefundenen Fortpflanzungsgeschwindigkeiten der W ellen folgt durch Vergleich m it den theoret. berechneten Werten, daß nur für große Werte von ?./d (d = Plattendifjke) reine Biegungsschwingungen (von )./d » 10 an) auftreten, u. daß ein stetiger Übergang zwischen reinen Biegungswellen u. reinen Transversal«

Schwingungen stattfindet. U m die Berechtigung der zu den numer. Berechnungen gem achten Annahme nachzuweisen, daß die P o iS S O N sch e Querkontraktionszahl prakt. p. = 0 gesetzt werden kann, wurde ß experim entell bestim m t. (Ztschr. Physik 63. 30— 53. 7/7. 1930. Frankfurt a. M., Physikal. In st.) S c h n u r m a n n .

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Luigi Piatti, D ie Theorien über die elektrolytische Leitfähigkeit von Salzen im krystallinen Zustand. Zusammenfassender Bericht. (N uovo Cimento 7. CIL— CLX.

Juni 1930. Pavia, U niv., Physikal. In st.) ÖCHNURMANN.

E . A. Guggenheim, Uber den B egriff der elektrischen Potentialdifferenz zwischen zwei Phasen. II . (I. vgl. C. 1 9 2 9 . II. 2023.) Theoret. Betrachtungen. (Journ. physical Chem. 3 4 .1540— 43. Juli 1930. Kopenhagen, K önigl. Landwirtschaftl. College.) Wr e.

Frederick H. Getman, Untersuchung des Potentials der Kupferelektrode. D as P otential einer Elektrode aus einem reinen Cu-Einkrystall wurde m it den Potentialen einer R eihe von Cu-Amalgamelektroden verglichen, es liegt ca. 3,5 M illivolt höher.

Dio n. Elektrodenpotcntiale der beiden Elektrodenformen wurden berechnet:

Cu (Amalgam), Cu++, E 0 = — 0,3498 V; Cu (K rystall), Cu++, E0 = — 3475 V olt. D io A ktivitätskoeffizienten von C u S 04-Lsgg. wurden aus diesen ¿/„-Werten berechnet u. m it den aus den Gefrierpunkten berechneten A ktivitätskoeffizienten verglichen.

D as ähnliche Verh. von krystallin. u. schwammigen Cu-Elektroden wird kurz diskutiert.

(Journ. physical Chem. 3 4 . 145465. Ju li 1930. Stamford, Conn., H illsidc Lab.) Wr e. E . W. Bird und R. M. Hixon, M essungen m it N atrium - und Kaliumam algam- clektroden in Lösungen von 1. N atrium chlorid; I I . Kaliumchlorid-, I I I . N atrium - und Kalium chlorid. E s wird eine neue Alkaliamalgamtropfelektrode beschrieben. Mit der Na-Am algamelektrode fanden Vff. abnorme W erte in NaCl-Lsgg. bei Zusatz von KCl, ebenso m it der K-Am algamelektrode in KCl-Lsgg. bei Zusatz von NaCl. Bei Messungen in den Elektroden entsprechenden reinen Chloridlsgg. ergaben sich kon­

stante u. reproduzierbare P otentiale. (Journ. physical Chem. 34. 141223. Juli 1930.

Yowa, Staats College.) Wr e s c h n e r

M. De Kay Thompson, E in M odell zur Erklärung des Mechanismus der Elektrolyse.

(Metal Ind. [N ew Y ork] 2 8 . 38485. Aug. 1930. Cambridge [Mass.], Massachusetts In st, of Technology7. — C. 1 9 3 0 . II. 880.) Wi l k e.

J. Dorfman, Zur Frage über die magnetischen Momente der Atomkerne. D eckt sich inhaltlich m it der C. 1 9 3 0 . II . 7 referierten Arbeit. (Ztschr. Physik 6 2 . 90— 94.

12/5. 1930. Leningrad, Physikal.-Techn. Lab.) Sc h n u r m a n n. E . Pérsico und F. Scandone, Der H all-Effekt m it axisgedehnten Elektroden. Nach Co r b i n o erhält m an einen von der Gestalt der M etallfolie u. der Stellung der Primär­

e le k tro d e n unabhängigen H A L L -E ffe k t nur, wenn die E le k tr o d e n p u n k tf ö r m ig sind.

Mit ausgedehnten Elektroden ergeben sich nicht sofort übersehbare Abhängigkeiten von der G estalt der Folie, der Ausdehnung d e r Primärelektroden u. der Stellung der Sekundärelektroden, zwischen denen der H A L L -E ffe k t gemessen wird. D ie Vff. be­

trachten eine rechteckige Folie m it ausgedehnten Primärelektroden. D ie Aufstellung einer allgemeinen Potentialfunktion führt auf ellipt. Funktionen, die die konforme Ab­

bildung d es R echteckes auf ein Parallelogramm erfordern. D ie Vff. erhalten Kurven, die einm al die Änderung der Größe des Ha l l-E ffekts für eine gegebene Folie beim Ver­

rücken der Sekundärelektroden aus der M ittellinie des Rechtecks liefern, u. die zum anderen für eine feste Stellung der Sekundärelektroden die Größe des H A L L -E ffe k ts in Abhängigkeit vom Seitenverhältnis des Rechtecks zeigen. — Mit einer Folie aus W ism ut (2 -3 -0 ,0 4 8 ccm) wurden Messungen a u s g e fü h r t. D ie Abweichungen der Meßergebnisse von den theoret. W erten blieben bei schwachen Magnetfeldern (unterhalb 3500 Gauß) innerhalb einiger Prozente. M it Feldern, die stärker als 5000 Gauß waren, nahmen die zwischen 3500 Gauß u. 5000 Gauß auftretenden Abweichungen wieder ab.

(N uovo Cimento 7. 208— 24. Juni 1930.) Sc h n u r m a n n. Herbert Buchholz, D er Bimetallstreifen bei Erwärmung. Bim etallstreifen aus zwei fest aufeinander gewalzten Metallen m it verschiedener therm. Ausdehnung werden als verzögernde Auslöseglieder verwendet. Vf. untersucht das Verh. erwärmter B i­

metallstreifen im Zusammenhang m it der elementaren Biegungstheorie der F estigkeits­

lehre. Für den Krümmungsradius, die Durchbiegung, die Lage der neutralen Fasern u. die m axim alen Spannungen werden Form eln angegeben. D ie Formänderungs­

arbeit kann vernachlässigt werden gegenüber der zur Erwärmung erforderlichen Energiemenge. Zum Schluß werden noch einige prakt. Folgerungen in bezug auf die Tem p.-K om pensation u. auf das Eichen von Auslösevorrichtungen m it Bim etallstreifen besprochen. (Ztschr. techn. P h ysik 1 1 . 27375. 337— 40. 1930.) Wr e s c h n e r.

Was. Shulejkin und Xeñia Solowowa, D ie Wärmestrahlung des Thermits.

Mit einem Solarimeter wird der zeitliche Verlauf der Wärmestrahlung beim Abbrennen verschiedener Thermitgemische untersucht, wobei zunächst nur diejenigen Sauerstoff­

träger zur U nters, gelangen, die für die prakt. Zwecke einer P olarespedition

(9)

1930. II.

leicht verwendbar sind. W ährend bei gewöhnlichem Eisentherm it (300 g A l + 000 g FezO,j) der maxim ale Strahlungseffekt 38 K ilow att beträgt, steigt dieser bei Ver­

wendung von Braunstein auf 256 K ilow att u. bei Verwendung von K M n O ,, auf 2080 K ilo­

w att. (Ztschr. physikal. Chem. A bt. A 149. 434— 38. Sept. 1930. Moskau, In st. f.

Physik u. B iophysik.) Le s z y n s k i. .

A s. K o llo id c h e m ie . C a p illa r c h e m ie .

H. R. Kruyt, D ie Stabilität der Kolloide. Vf. verteidigt gegen Lu m i è r e (C. 1929.

I. 2023) seine Ansicht, daß lyophile u. lyophobe K olloide zusam m engefaßt werden können. D ie einen verdanken ihre S tabilität vorzugsweise der H ydratation, die ändern nur der Ladung. E s sei noch kein Beweis für die von LUM IÈRE behauptete Mono- m olekularität der lyophilen K olloide erbracht. — Vf. berichtigt dann seine früheren A nsichten bezüglich der E ntladung durch äquivalente Ionen u. gibt ein Schema der Wasserbindung, welches auf der Orientierung der W .-D ipole beruht. Dann bespricht er Arbeiten über die Gefrierpunktserniedrigung durch lyophile Kolloide. (R ev. gén.

Colloïdes 8. 200— 209. Mai 1930.) R . Sc h m i e d. Auguste Lumière, Über die Struktur der Kolloide. (Vgl. vorst. Ref.) Vf. w eist erneut auf die prinzipiellen U nterschiede zwischen lyophilen u. lyophoben Kolloiden hin. (R ev. gén. Colloides 8. 209— 11. Mai 1930.) R . Sc h m i e d.

Kuno W ulî und Max Praetorius, Über Gallertbildung bei Kieselsäuresolen durch Säuren. (Kolloid-Ztschr. 52. 103—07. Juli 1930. Berlin-Charlottenburg. — C. 1930.

II. 1673.) Kl e v e r.

S. Ghosh und N. R. Dhar, Verhalten von Kieselsäure, Vanadinsäure, Wolfram­

säure, Molybdänsäure, Antimonsäure und Tellursäure im Kolloidzustand. In Fortsetzung früherer Unteres, von B h a t i a , G o s h u. D h a r (vgl. C. 1930. I. 2225) wird gezeigt, daß die Sole von K iesel-, Vanadin-, Wolfram-, M olybdän-, Antim on- u. Tellursäure viele gemeinsame Eigg. besitzen. (Ztschr. anorgan. allg. Chem. 190. 421— 27. 17/6.

1930. Allahabad, Indien, U niv.) W r e s c h n e r .

A. Lottermoser und W. Riedel, Über Herstellung und einige Eigenschaften von Wolfram- und Chromhydrosolen. E s wird die H erst. von Solen von W u. Cr nach dem K uZ E L S ch en Verf. beschrieben (W echselweiscs Anätzen m it Säure u. Lauge). — W bedarf zur Dispergierung der Säure nicht. Der im D ispersionsm ittel gel. 02 oxydiert es oberflächlich zu niederen Oxyden, die m it N aO H weggel. werden können. E in W -Sol geht an der L uft in W 03 bzw. W olframat über u. wird farblos. H ierbei steig t die L eit­

fähigkeit stark. N 2- u. C 0 2-haltiges W. verhindern die Leitfähigkeitszunahm e, H 2- haltiges W. bedingt eine Leitfähigkeitsabnahm e (Red. niederer Oxyde). D ie Oxydation des W -Sols wird durch Titrieren m it K I \I n 0 4 zeitlich verfolgt. — Gepulvertes Cr wird durch abwechselndes Anätzen m it HCl (Luftrührung zwecks Passivierung) u. N aOH dispergiert. D ie Reinigung is t schwierig, weil das positive Sol an den negativen Gefäß­

wänden flockt. Daher wird es auf einem Filter, das m it gröberen Cr-Teilchen bedeckt ist, ausgewaschen u. dann aufgeschwemm t. — D ie Leitfähigkeit nim m t m it der Zeit zu.

02-Geh. begünstigt, H2-Geh. behindert die Zunahme. (Kolloid-Ztschr. 52. 133— 38.

Aug. 1930. Dresden, Techn. H ochsch., Lab. f. Kolloidchem ie.) R. Sc h m i e d. Nirmala Pada Chatterjee, D ie Zusammensetzung der intermicellaren Flüssigkeit und die Fällung kolloider Lösungen von Uranferrocyanid. D ie Flockungskonz, von E lektrolyten m it 1— 4-wertigen K ationen nim m t m it der Solkonz. ab, wenn das Sol m it W. verdünnt wird. Bei konstanter Ferrocyanidkonz. ist auch die K onz, des flockenden E lektrolyten von der Verd. des Sols fast unabhängig. — D as Sol erhält durch KjFeiCN)«

seine negative Ladung. Erhöht man dessen Konz, in der intermizellaren F l., so wird auch die flockende KCl-Konz. größer. (K olloid-Ztschr. 52. 214— 19. Aug. 1930. K a l­

kutta, U n iv., Physikal.-chem . Labor.) R . Sc h m i e d. D. Balarew und N. Lukowa, Über die Grenzflächenerscheinungen fest-fest. Beim kontinuierlichen Erhitzen von CaC03 entw eicht bei 902 ± 3° die C 0 2, wobei trotz der Wärmezufuhr die Temp. eine Zeitlang konstant bleibt. D iese Siedetemp. wird durch Fremdstoffe, m eist M etalloxyde, bis um 50° erniedrigt. D er Vf. deutet das m it Grenz­

flächenerscheinungen, die an den Berührungsstellen des Carbonats m it den fremden K rystallarten auftreten. D iese Grenzflächenerscheinungen reichen tief in das K rystall- gitter hinein. Andere Erklärungsmöglichkeiten, wie die Bldg. von chem. Verbb. oder Anomalien verletzter K rystalle, entkräftet der Vf. (Kolloid-Ztschr. 52. 222— 27. Aug.

1930. Sofia, U n iv., In st. f. Anorg. Chem.) R . Sc h m i e d.

(10)

Hermann Junker, Fehlerquellen und Ungenauigkeiten bei Oberflächenspannungs­

messungen mittels der Tropfapparate. I. M itt. An der Außenfläche des Capillarrohrcs bleibt F l. hängen, die während der Messung herabsickert u. die Tropfenbldg. stört, so daß Fehler bis zu mehreren 100% entstehen können. D as kann durch Abwischcn der Capillare vor der Messung vermieden werden. (Kolloid-Ztschr. 52. 231— 39. Aug.

1930. Hamburg, Pilzforschungsinst. a. Allgem. Krankenh. Eppendorf.) R. Sc h m i e d. William Mc Kinley Martin und Ross Aiken Gortner, Untersuchungen über elektrokinetische Potentiale. V. Grenzflächenenergie und die Molekular Struktur organischer Verbindungen. I. Elektrokinetische Potentiale an Grenzflächen Cellulose — organische Flüssigkeit. D ie f-P oten tiale an der Grenzfläche Cellulose-Fl. wurden für 19 reine organ.

F ll. nach einer Strömungsmethode bestim m t. D as ^-Potential ist eine Funktion der Mol.-Struktur; die relative Sym m etrie des Mol. in bezug auf polare Gruppen oder Doppelbindungen bestim m t das Vorzeichen u. die Größe des Potentials. In einer homologen R eihe der n. aliphat. Alkohole ändert eine -CH2-Gruppe in der K ette das f-P oten tial um ca. ± 36 M illivolt; die Substitution einer Methylgruppe für ein H zur Bldg. einer Verzweigung ändert das f-P oten tial nur um ± 4 M illivolt. D iese Er­

gebnisse stützen die Theorie einer spiralförmigen Anordnung der C-Atome in einer homologen R eihe der n. aliphat. Alkohole. In der B zl.-Reihe erzeugt das sym m . C„HG kein meßbares ^-Potential, wenn es durch eine Cellulosemembran ström t; das etwas unsym m . aber nicht polare Methylbenzol gibt ein niedriges aber meßbares P otential;

das stark polare u. unsym m. N itrobenzol g ib t das höchste P otential von allen hier untersuchten Verbb. B ei der Substitution verschiedener Gruppen für H im Bzl.-Mol.

gilt für den elektrokinet. E ffekt die Reihenfolge: H < [ CH3 CI < [ Br N H2 <C N 0 2.

E s besteht zwar kein absol. Parallelismus, aber eine auffallende Ähnlichkeit zwischen dem elektrokinet. Potential an der Grenzfläche Cellulose-organ. F l. u. der elektroopt.

K E R R -K o n s ta n te , die ein Charakteristikum der organ. F l. ist. D a das ^-Potential eine Funktion der M ol.-Struktur ist, können Ström ungspotentialm essungen zur Strukturbest, verwendet werden. D ie ¿^-Potential werte können auch als Kennzeichen der R einheit chem. Verbb. dienen. (Journ. physieal Chem. 34. 1509— 39. Juli 1930.

Minnesota, U niv.) W r e s c h n e r .

Erich Manegold und Remigius Hofmann, Über Kollodiummembranen. V II. D ie spezifische Durchlässigkeit der Kollodiummemhranen fü r ein polydisperses Cliromoxydsol.

(VI. vgl. C. 1930. II . 1509.) E in nach Bj e r r u m- Fa u r h o l tanalysiertes Chromoxydsol wird durch ZsiGM O NDY sche Membranfilter u. durch Kollodiummembranen filtriert, indem die Filtriergeschwindigkeit u. der Cr-Geh. des F iltrats gemessen werden. Nach der Filtration zeigen alle F ilter eine unverminderte spezif. W .-Durchlässigkeit, während der F iltration nim m t diese stark ab (Ausnahmen: dichte Kongofilter, wasserarme Kollodiummembran). — D ie Durehlässigkeitsabnahme ist eine Folge der Pfropfenbldg.

in den Membrancapillaren durch gröbere Chromoxydteilchen. (K o llo id -Z tsc h r. 51.

308— 15. Juni 1930. Göttingen, U niv., Allgem . Chem. In st.) R. Sc h m i e d. E. W. Madge, D ie Änderung der Viscosität von Flüssigkeiten m it der Temperatur.

Für die Änderung der V iscosität m it der Temp. wird eine Gleichung abgeleitet u. an einer R eihe von F ll. experim entell geprüft. (Journ. physieal Chem. 34- 1599— 1606.

Ju li 1930. Birmingham, England.) WRESCHNER.

G. W. Scott Blair, E ine weitere Untersuchung über den E influß der Nähe einer festen W and a u f die Konsistenz viscoser und plastischer M aterialien. (Vgl. C. 1 9 2 9 .1 .2396.)

E s werden Strömungsgleichungen für plast. Material abgeleitet; die früher vor- vorgeschlagenen empir. „Korrektionskonstanten“ werden als Zähigkeitskonstanten des Materials ausgedrückt. (Journ. physieal Chem. 34. 1505— 08. Juli 1930. Ithaca

N ew York, Cornell U niv.) Wr e s c h n e r.

J. W. Mc Bain, D. N. Jackman, A. M. Bakr und H. G. Smith, Die Sorption organischer D äm pfe durch aktivierte Zuckerkohle. Als Fortsetzung dieser A rbeit vgl.

Mc Ba i n, Lu c a s u. Ch a p m a n, C. 1930- H . 1675. D ie Sorption der D äm pfe von K W -stoffen, Alkoholen, Essigsäure, Chloroform wurde nach der Methode von Ba k r

u. Ki n g (C. 1 9 2 1 . I I I . 257) u. m it der Sorptionswaage von M c Ba i n-Ba k r (C. 19 2 6 . I. 2938) untersucht. B ei den m eisten Verss. blieb während der Meßreihen, bei Änderung von Tem p., Zeit u. Druck, das Sorptionsrohr verschlossen, so daß alle Ergebnisse untereinander vergleichbar sind. W enn die adsorbierende K ohle vor ihrer Verwendung nicht sehr gründlich evakuiert u. von allen fremden Verunreinigungen befreit wird, so is t die Zeit ein wichtiger F aktor bei der Sorption, besonders wenn es sich um Dämpfo handelt, die nicht leicht adsorbiert werden. B ei gu t evakuierter K ohle geh t der größte

(11)

2359 Teil der Sorption bei relativ geringen Drucken vor sich. D ie H älfte der G esam t­

sorption kann stattfinden, wenn der Druck des D am pfes nur Vioooo des Dampfdruckes seiner F l. beträgt. D ie gewöhnlich empir. Sorptionsisotherme x/m — k pVn. ist zur D arst. dieser Erscheinungen völlig ungeeignet, dagegen bewährt sich die LANGM UIRsche Form el x/m = a b p / i + a p im Gesamtgebiet. B estim m te A ktivierungsm ethoden erzeugen eine Adsorptionskohle m it einem „Sättigungsw ert“ . (Journ. physical Chem.

34. 1439— 53. Juli 1930. Californien, Stanford U niv.) Wr e s c h n e r. A. Lottermoser und Adolf Ott, Untersuchungen über die K onstitution der Jod- stärkc. E s wird die Jodaufnahme durch 1. Stärke bei 25° durch Verteilungsverss. ge­

messen. W ss., stärkehaltige J’od-Jodkalilsgg. werden m it CCI., geschüttelt, aus den Endkonzz. wird die Jodaufnahme m it dem experim entell erm ittelten Verteilungs­

koeffizienten berechnet. Ferner wird die Verteilung von Jod zwischen einer wss.

Stärkelsg. u. CCl.j oder B zl. bestim m t. — Potentialm essungen erlauben bei der Ver­

teilung in J2-K J-Stärke u. CC14 die Aufnahme einer bestim m ten Ionenart des Gleich­

gewichtes J2 + J' Jx' zu messen. •— W eitere Verss. betrafen die Ultrafiltration von Jodstärke/w ss. K J-L sg., die Ausfällung der Jodstärke m it K J u. die K inetik der Jpdaufnahme. — Aus den Verss. folgt, daß das Jod anfangs nach der bekannten A d­

sorptionsisotherm e aufgenommen wird, daß aber kein Gleichgewichtszustand erreicht wird, sondern langsam immer mehr Jod aufgenommen wird. E s is t nicht zu en t­

scheiden, ob diese langsam e Jodaufnahmo ein Lösungsvorgang oder eine ehem. Rk.

darstellt. — Aus dem Gleichgewicht J2 -f- J' ^ J 3' wird w esentlich nur J / auf­

genommen. (Kolloid-Ztschr. 52. 138— 59. Aug. 1930. Dresden, Techn. Hochseh., Lab.

f. K olloidchem ie.) R. Sc h m i e d.

H. J. Osterhof und F. E. Barteil, D rei grundlegexide Benetzungstypen. A d ­ häsionsspannung als M a ß des Benetzungsgrades. Vff. unterscheiden Adhäsions-, A us- breilungs- u. Immersionsbenetzung, auch wird eine Unterscheidung gem acht zwischen der Benetzbarkeit eines festen Körpers u. der Benetzungsfähigkeit einer F l. D ie Adhäsionsspannung kann zur Bezeichnung des Benetzungsgrades verw endet werden.

D ie genaue Terminologie soll zur Klärung der Erscheinungen dienen. (Journ. physical Chem. 34. 1399— 1411. Ju li 1930. Michigan, U niv.) Wr e s c h n e r.

B. Anorganische Chemie.

Thomas Martin Lowry und Gilbert Jessop, D ie Eigenschaften der Schwefel­

chloride. IV . Teil. D ichte und Oberflächenspannung, m it einem Anhang über die P a ra ­ chore von Gemischen. (III. vgl. C. 1 9 3 0 . II . 529.) D ie D .D . u. Oberflächenspannungen im Gleichgewicht befindlicher Gemische der Schwefelchloride wurden bestim m t, von 37— 100 A tom -% CI zwischen — 4 u. 30°, u. bei 0° u. Zimmertemp. D ie D .-K urven verlaufen nahezu linear von S 2C l2 zu SC l2, dann nehmen die D .D . schneller ab zur D . des reinen CI, doch zeigt sieb kein H inw eis auf die Bldg. des Tetrachlorids. D ie D .D . u. Oberflächenspannungen unverbundener Gemische sind niedriger als nach erfolgter Verb. D ie M ol.-Paracliorwerte Cl2 = 104,6; S,C12 = 205,5 führen zu den atom aren Parachorwerten S = 50,48, CI = 52,28. D ie m ittleren atom aren Parachorwerte der Zwischengemisclie sind niedriger als es ein lineares Mischungsgesetz fordert, die A b­

weichungen werden aber geringer nach der Verb. Auch bei diesen K urven findet sich kein H inweis auf die Bldg. v o n SCI.,. (Journ. chem. Soc., London 1 9 3 0 . 1005— 15.

Mai. Cambridge, P hysikal. Chem. Lab.) W RESCHNER.

Ernst Cohen und C. C. Coffin, Physikalisch-chemische Studien am sogenannten explosiven Antim on. IV . (III. vgl. C o h e n u. S t r e n g e r s , Ztschr. physikal. Chem. 52.

[1905]. 129.) E s wird in w eiten Grenzen der E influß der Tem p., der K onz, der Lsgg.

sowie der Strom dichte auf die B ldg. des explosiven u. des nichtexplosiven Sb unter­

su ch t. D iese drei Faktoren sind die einzigen, welche die Bldg. des explosiven bzw.

n ich t explosiven Sb aus stark gerührten Lsgg. von SbCl3 in w ss. HCl beeinflussen.

E s können die Grenzen festgelegt werden, innerhalb deren die verschiedenen Modi­

fikationen sich bilden. D ie Erscheinungen sind vollkom m en reproduzierbar. Impf- effekte spielen keine Rolle, ebensowenig die Stabilisierungsgeschwindigkeit der m eta­

stabilen Phasen. (Ztschr. physikal. Chem. A bt. A. 1 4 9 . 417— 33. Sept. 1930. Utrecht,

v a n ’t H oFF-Lab.) L e s z y n s k i .

Ernst Wüller und Anton Luber, Über die D issoziation der Kohlensäure und über ihre Einwirkung au f metallisches N ickel unter Druck. In ihrer gleichnamigen Abhandlung (vgl. C. 1930. I. 2530) haben Vff. bei der Berechnung der A ffinitätskonstanten der

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