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Die Naturwissenschaften. Wochenschrift..., 13. Jg. 1925, 26. Juni, Heft 26.

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DIE NATURWISSENSCHAFTEN

D reizehnter J a h rga n g 26. Juni 1925 H eft 26

W issenschaftspflege.

V o n Fr i t z Ha b e r, V o r einigen W o ch en bin ich vo n einer lan g en R eise um die E rd e z u rü c k g e k e h rt und h ab e v o n ih r d ie Ü b e rze u g u n g h eim g eb ra ch t, d a ß w ir n ich ts N ö tigeres und N ü tzlich eres tu n können, als alle A u fw en d u n g en verd op p eln , die vo n den ö ffen tlich en K ö rp e rsc h a fte n fü r die W issen sch a ftsp fleg e ge­

m a c h t w erden.

E s schien au ch einen A u g e n b lick , als ob dieser S c h ritt vo n den m aß geb en d en S tellen im R e ich und in P reu ß en b ereits so g lü c k lic h und v o lls tä n d ig v o r ­ b e reite t sei, d a ß an seiner A u sfü h ru n g kein Z w eifel b esteh en könne. A b e r in diesem A u g e n b lic k ist alles w ieder u n sich er und zw e ife lh a ft gew orden, w eil der R eich sfin a n zm in ister eine große B e sc h rä n ­ k u n g der A u sga b en fo rd ert, und d esh alb w en d e ich m ich an alle, die h elfen können, m it diesen Zeilen, die für den S p arau ssch u ß des R e ich sta g s bei G e ­ legen h eit der B e ra tu n g üb er die B e w illig u n g en fü r d ie N o tgem ein sch a ft d er d eu tsch en W issen sch a ft g eschrieben sind.

E s g ib t eine F ü lle vo n D arlegu n g en , die zeigen, w ie w en ig A u ssic h t ist, den W o h lsta n d des L an d es u n ter dem D r u c k d er V erb in d lich k e iten , die au f uns liegen, d u rch S teig eru n g der W a ren au sfu h r w ied erh erzu stellen . F ü r den ein fach sten V erstan d is t deu tlich , d aß es au ch andere L ä n d er m it g rö ­ ßerem R e ich tu m an w ertv o llen R o h sto ffe n und b e ­ d eu ten d erem K a p ita lb e s itz g ib t, die fü r den eigenen B e d a r f und fü r den frem d en V e rb ra u c h in d u strielle P ro d u k te erzeu gen w ollen, und es is t n ich t zu sehen, w o die K ä u fe r lierkom m en, die diesen A n g eb o ten eine en tsprech en d e K a u fk r a ft g egenü berstellen .

In dieser V erleg en h e it tre te n b ei uns diejen ig en au f den P la n , die v o n neuen F o rts c h ritte n unserer L eistu n g sfä h ig k e it eine A b h ilfe erw arten , und v e r ­ einigen sich in d er F o rd eru n g , die L a n d w irtsc h a ft a u f einen h öh eren S ta n d zu brin gen , so d a ß sie einige M illiarden im J ah re m ehr au s dem h eim ischen B o d en h erau sh o lt. D iese L e u te h a b en ga n z und g a r recht, sow eit es sich d aru m h an d elt, d a ß unsere L a g e eine v ö llig and ere w äre, w en n w ir 10 % oder 2 0 % S teig eru n g unserer la n d w irtsch a ftlich en L e i­

stu n g au fzu w eisen h ä tte n . A b e r sie h a b en gan z und gar u n rech t, w en n sie glau b en , d a ß sich ein so gro ß er E rw e rb ssta n d d u rch irgen d eine A rt' vo n energisch en E rm ah n u n gen zu sch leu n iger E rfü llu n g einer großen F o rd e ru n g b rin gen ließ e. D ie E r ­ h öh u ng des K ö n n en s in einem groß en L eb en skreise is t im m er die L ö su n g einer groß en E rz ie h u n g sa u f­

gabe, w eil es n ic h t n u r d a ra u f an k om m t, d a ß die H ilfsm itte l irgen d w o vo rh a n d en sind, sondern d a ß die M enschen in einem w eiten U m fa n g e lernen, sie m it S ich erh eit u n d L e ic h tig k e it zu b eh errsch en .

B erlin -D ah lem .

W enn es sich ab er um die E rzieh u n g sau fg a b en h an d elt, deren L ö su n g einen g ro ß en B e itr a g zum W oh lergeh en unseres L an d es stellen kan n , dann is t w ah rlich eine and ere solche A u fg a b e n ich t w en iger n ah e gelegen.

M an kann n äm lich den R e ic h tu m n ic h t n u r aus dem B od en holen, sondern au ch au s dem m en sch ­ lichen V erstän d e, w eil m an an d as A u slan d n ich t n u r W a ren liefern kan n, sondern au ch A r b e its ­ w eisen, und w eil aus dieser L ie feru n g B eteiligu n g en erw ach sen , au s denen E in k ü n fte fließen . D a m it e n tsteh t das, w as die N a tio n alö k on o m en einen u n ­ sich tb a re n P o sten (in visible item ) in der B ila n z nennen. D ie n atio n alö ko n om isch en S ch riftle iter sprech en v ie l vo n solchen u n sich tb aren P o sten und b eto n en beson ders die a u sw ä rtig e n A n la gen , den See- und L a n d tra n s p o rt und d as B a n k - u n d V e r ­ sich eru n gsw esen, u n ter denen die a u sw ä rtige n A n ­ lagen n ach ihnen frü h er fü r uns D e u tsch e der g rö ß te und w ic h tig s te P o sten gew esen sind. A b e r w ie diese A n lagen Zu sam m enh ängen m it der A b g a b e d e u t­

sch er E rfin d u n g en und F a b rik a tio n serfa h ru n g e n an das A u slan d , d a vo n reden sie n ich t. D ies ab er is t der P u n k t, der m it jed em Jah re w ic h tig e r w ird . D en n w en n alle frem d en S ta a te n seit dem K rie g e d a ra u f au s sind, vo n der W a re n ve rso rg u n g au s dem A u slan d e u n ab h än g ig zu w erd en , und hohe M auern zu bauen , in deren S ch litze sie eine eigene In d u strie e n tw ick eln , so sind sie n u r um so b ereitw illiger, diese E n tw ic k lu n g zu b esch leu n igen d ad u rch , d aß sie A rb e itsw eise n u n d erfin d erisch e G ed an k en vo n and eren übern eh m en . D ie s sind die T o re in den w irtsc h a ftlic h e n S ch u tzm au ern , und es k o m m t n u r d a ra u f an, w ie m an am b esten v o n ih n en G eb rau ch m ach t. D a b e i is t eines gan z k la r. A lle g e sä ttig te n M enschen, d eren L eb en au f verg an gen e L eistu n g en a u fg e b a u t ist, und die a u f ih rem frü h eren K ö n n en ausruh en, sind v o ll des g rö ß ten B ed en ken s, ihre E rfa h ru n g en an and ere w eiterzu geb en , w eil sie sie d an n n ich t m eh r allein h aben . A b e r diese L e u te h elfen u n serer W ir ts c h a ft n ic h t zu einem neuen allgem ein en W o h lstä n d e . D ie aber, deren L eb en und Z u k u n ft a u f dem gegen w ä rtig en K ö n n en und au f der sch ö p ferisch en L e is tu n g sich a u fb a u t, die sie tä g lic h neu vo llb rin g en , die kön nen v ie l ab geb en an d as A u slan d , w eil sie selb st v ie l N eu es h e rv o r­

b rin g en und d u rch d as fü h ren d bleiben, w as sie neu sch affen .

N u n h a b en w ir eine B e v ö lk e ru n g und ein A u s ­ bild u n gssystem , die m ehr geeignete M enschen fü r erfin d erisch e L e is tu n g a u f n a tu rw issen sch a ftlich ­ tech n isch em G eb iete h e rv o rb rin g e n können, als irg en d w o in der F rem d e, M enschen, die vo m S ta n d ­ p u n k te d er N a tio n m it den H ü h nern ve rg leich b ar

Nw. 1925. 72

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566 Ha b e r: W issenschaftspflege. [ Die N atur­

wissenschaften sind, die goldene E ier legen. W ir h a b en ih rer m ehr,

n ich t w eil w ir vo n H au se au s b e g a b te r sind als andere, sondern w eil w ir den W e g , a u f dem m an die B e g a b u n g en e n tw ic k e lt u n d n u tz b a r m ach t, besser a u s g e sta lte t haben, u n d w eil C h a ra k te r und T ra d itio n b ei uns dem E rfo lg e beson deren V o r ­ sch u b leisten . W ir h ab en v o r den F ra n zo sen das A u s b ild u n g s s y ste m v o rau s, v o r den E n g lä n d ern den engen Z u sam m en h an g v o n H o ch sch u lleb en u n d in d u striellem B e trieb e , v o r den A m erik a n e rn die G ed u ld und die N a ch d e n k lich k e it, die sich in la n g fristig e A u fg a b e n v e rtie ft. A b e r w ir m achen uns unseren groß en V o rte il selb er zu sch and en , in ­ dem w ir die gerin gen Su m m en scheuen, die es zu r A u fre c h te r h a ltu n g un serer L e istu n g en b ed arf, und d as in einer Z eit, in d er die frem d en V ö lk e r, in s­

besondere die A m erik a n e r, k ein erlei Sum m en scheuen, u m den M an g el zu bessern, so w eit er sich m it G eld bessern lä ß t. D en n d as W e sen tlic h ste bei u n s fü r unsere w eitere E n tw ic k lu n g is t d o ch die T a tsa c h e , d a ß eine gew isse m ittle re S c h ic h t der B e v ö lk e ru n g , au s d er vo rzu gsw e ise die ve rla n g ten B e g a b u n g en h ervo rgeh en , v e ra rm t is t u n d n ich t m eh r die M itte l b e sitzt, die sie frü h er h a tte , um die Söhn e a u f d as g rü n d lich ste au sb ild en zu lassen.

E s k o ste t h eu te m in d esten s 3000 M a rk im Jah re, um einem M enschen zu erm öglich en , d a ß er n ach b een d etem S tu d iu m sich zu einem selb stän d ig en K ö n n e n w eiterb ild et, u n d w ir m üssen m in d esten s 600 solche S tip en d ien neu sch affen , w en n w ir d as frü h ere K ö n n e n a n g esich ts des p riv a te n V erm ö ge n s­

v e rfa lls a u fre c h te rh a lte n u n d d o rt, w o die d eu tsch en E rzeu g n isse n ic h t ü b er d ie frem d en G ren zen h e r­

ü b er können, a u f dem W e g e vo ran k o m m e n w ollen, a u f d em k ein e in te rn a tio n a le S ch w ie rig k e it b e ­ s te h t u n d alles a u ssch ließ lic h d a v o n a b h ä n g t, d a ß u n sere geistig e L e is tu n g h o ch ist, n äm lich b ei den u n sich tb aren P o sten d er in te rn a tio n a le n W irtsch a ft, die v o n den A rb e itsw eise n und E rfin d u n g e n h e r­

stam m en , die v o n uns in die F rem d e w an d ern und uns d o rt B e te ilig u n g e n erw erb en und E in k ü n fte , d ie a u s diesen B e te ilig u n g e n erw ach sen .

Z u diesem P u n k te w äre n och vie lerlei zu sagen, w as h ier zu la n g e a u fh ielte, w eil es n och e tw as R a u m b e d a rf fü r den zw eiten G egen stan d , der s elb stv e rstä n d lic h er is t und ö fte r b ereits erö rtert.

D a s is t der Z u sta n d un serer F o rsch u n g sm itte l.

W e n n m an n äm lich an den w issen sch aftlich en S t e l­

len F o rsch u n g sa rb eit m ach en w ill, so m u ß m an A p p a ra te h a b en u n d E in rich tu n g en , die es frü h er re ich lich er gab , w eil es der W ir ts c h a ft besser gin g, u n d w eil m an sie v o n den In d u strie llen g esch en k t b ekam , w en n die S ta a ts v e rw a ltu n g e n h ier und d a v o rs ic h tig m it dem A u f tu n des G eld b eu tels w aren.

D a n n is t der K r ie g gekom m en und die N a c h k rie g s­

zeit, u n d w ir h a b en a llgem ein eine F lic k tä tig k e it angefan gen , u n g efäh r in d er A rt, w ie m an bei einem A n zu g e, d er n ic h t m eh r ga n z g u t ist, sich d o ch noch b eh ilft, in d em m an d u rch K u n s tsto p fe re i ein L o c h v e rd e c k t u n d an ein er S telle, w o er sich dü n n g e ­ sch eu ert h a t, ein S tü c k ein setzt, u n d so äh n lich . N u n is t es w ah rlich eh ren w ert und w ü rd ig , s ich der

Z e it anzu p assen u n d den äu ßeren L e b e n s v e rh ä lt­

nissen und d as g e flic k te B e in k le id od er den k u n s t­

g esto p ften R o c k m it A n sta n d zu tra g en , w ie w ir es im d eu tsch en W issen sch a ftsb e trieb e g etan haben seit dem K rieg e . A b e r h ier h a n d elt es sich n ich t um das, w as eh ren w ert und w ü rd ig ist, sondern um d as, w a s uns im W e ttb e w e rb m it den anderen V ö l­

kern in der L e is tu n g an der S p itze h ä lt, fü r die w ir die M enschen, die O rgan isatio n en u n d die V e r ­ w ertu n g sm ö g lich k e iten in gleich em M aße b esitzen . D a z u m üssen w ir unsere w issen sch aftlich en E in ­ ric h tu n g en erneuern, unsere In stru m en ten b estän d e verb essern , ku rz, d as w en igsten s im m ittleren M aße tu n , w a s im reich sten und v o lls te n M aße in den V erein ig te n S ta a te n gesch ieh t. E s is t n u r w en ige M on ate her, seit ich in P a sa d en a in K a lifo rn ie n w a r und das p h y sik a lisch e I n s titu t sah, d as an der d o rtig en kleinen H o ch sch u le v o r n ich t g a r la n g er Z eit e rrich tet w ord en ist. Ic h leite selb er ein ä h n ­ liches In s titu t. A b e r ich h a b e gefu n d en , d a ß die A n s ta lt in P a sa d en a so viel Q u arzsp e k tro g rap h e n h a t als die m einige S ch ieb ew id erstän d e. U n d so s te h t es n ic h t n u r in den V erein ig te n S ta aten , so s te h t es a u ch in dem a u fg e w a c h ten L a n d e des fernen O sten s, in J ap an , und ich d en ke, so s te h t es ü b erall, w o die M enschen a u fw a ch e n u n d e r­

kennen, d a ß ein V o rsp ru n g v o r den and eren V ö l­

kern n iem als bei m ä ß ig em K lim a u n d b esch ei­

denen B o d e n sch ä tze n zu errin gen od er fe s tz u ­ h a lten ist, ohne zuneh m en d e V ertiefu n g , und z u ­ nehm ende V e rtie fu n g n ic h t ohne F ö rd e ru n g des F or sch u n g sb etrieb es.

E s w äre au ch n u r ein h a lb es T u n , w enn m an die M enschen u n te rstü tz e n w o llte , d a m it sie eine gediegenere A u s b ild u n g bekom m en , und die H ilfs m itte l v e rw e ig erte, die sie zu ih rer F o rs c h u n g s tä tig k e it b ra u ch en . D esw egen t r it t bei der N o tg e m ein sch a ft n eben d as B e d ü rfn is n ach F o rsch u n g sstip en d ien die F o rd e ru n g n ach S ach - m itte ln in v e rw a n d te r H öhe. N u n k a n n m an v ie l­

leic h t ein w en den , d a ß a ll dies schon gesch ieh t u n d e tw a a u f den p reu ß isch en H a u sh a ltp la n h inw eisen, der bei dem T ite l „ K u ltu s m in is te riu m “ einen groß en F o rts c h r itt zeigt, der in der H ö h e der Z if­

fern im Jah re 1925 g egen ü b er d em Jah re 1924 u n d dem J ah re 19 13 in E rsch ein u n g tr it t . D a sehen w ir z. B ., d a ß K u n s t u n d W issen sch a ft fü r die w ir I 9 I 3 44 M illionen im H a u sh a lt steh en h a tte n , 1924 m it 42 M illio n en und 1925 m it 64 M illionen ein ­ g e s e tz t s in d 1). D a s is t sich er gu t, u n d es is t eine gro ß e E h re fü r d as K u ltu sm in iste riu m , w en n es diese Z iffe r erfo lg reich erstre ite t, u n d die W issen ­ s c h a ft sch u ld et d ieser b e rü h m te n a lte n V e r w a l­

tu n gsb eh ö rd e den grö ß ten D a n k . E s is t au ch g e ­ w iß sch w er, u n d v ie lle ic h t u n w ah rsch ein lich , m ehr zu erreichen, n ach d em diese In sta n z ih r B e ste s g e tan h a t, u m die Z iffe r zu erhöhen. A b e r w aru m is t es sch w er und u n w ah rsch ein lich ? W e il w ir w en iger in u n serem L a n d e als in den V erein ig te n

x) Ungerechnet 4,8 Millionen für spezielle wissen­

schaftliche Anstalten und Zwecke, zu denen z. B . die Kaiser W ilhelm -Gesellschaft zählt.

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H e ft 26. 1 26. 6. 1925J

N o d d a c k und T a c k e : Die Ekam angane. 567

S ta aten , ja selb st als in J ap a n den Z u sam m en h an g dieser A u sg a b en m it unserem L eb e n sehen, und w eil w ir ihre B e d e u tu n g u n zu län glich ein sch ätzen . D en n w enn w ir denselben p reu ßisch en H a u s h a lt­

p lan desselben M in isteriu m s d a ra u fh in ansehen, w as der S ch u le z u fä llt und der K irch e, d an n find en w ir, daß, ve rg lich en m it 19 13 , d ie A u sga b en fü r die K irc h e im Jah re 1925 u m 7 1 % und die A u sga b en fü r die Sch u le um 88 % h ö h er a n g esetzt sind, w ä h ­ ren d bei d er K u n s t u n d W issen sch a ft die E rh ö h u n g 4 5 % a u sm a c h t1). G la u b t e rn sth a ft jem an d , d a ß es fü r das w irtsc h a ftlic h e W o h lerg eh en unseres V o lk e s m eh r au f die K irc h e u n d die Sch ule, als a u f die W issen sch a ft a n k om m t, od er is t d as w irts c h a ft­

lich e W o h lergeh en in d iesen un seren T a g en n ich t w ic h tig genug, um dem , w a s Q uelle und U rsp ru n g ist, n äm lich d er W issen sch a ft, gleich e m a terielle F ü rso rge zu zu fü h ren w ie d er K irc h e und der Sch u le ? D ies ab er is t der P u n k t, an dem die B ed ü rfn isse d er K o tg e m ein sch a ft d er d eu tsch en W issen sch a ft a u ftrete n . D en n w en n es au ch in der F o rm u n d in d er E in glied eru n g in d as V erw altu n g sw esen U n te r ­ schiede m a ch t, ob die H ilfe a u f dem W e g ü b er die B u n d e ssta ate n oder a u f dem W e g ü ber die N o t­

gem ein sch aft erfo lgt, so is t es d och fü r die W issen ­ sc h a ft in le tz te r L in ie n u r w ich tig , d a ß sie ü b e r­

h a u p t erfo lgt. E s is t ab er au ch bei dem W e g ü ber die N o tgem ein sch a ft ein beson derer vo rte ilh a fte r U m stan d . D en n es g ib t v ie le D in ge, bei denen m an sich begn ügen kan n, d a ß sie an einer S telle in D e u tsch la n d g e p fle g t w erden , und es is t fü r die N o tge m ein sch a ft leich ter, solche B ed ü rfn isse zu befriedigen , ohne E ife r s u c h t zu w ecken , als fü r die B u n d e ssta ate n , die u n terein an d er w illk o m m en er­

weise um den R a n g ih rer A n s ta lte n w etteifern . M ir klin gen im O hr, b e v o r sie ausgesp roch en sind, alle die W o rte , w elch e d a zu b e stim m t sind, m it einer re sp e k tv o lle n V ern eigu n g v o r den G rü n ­ den, die fü r die B e w illig u n g v o r g e b ra c h t w erden, ,,n ein “ zu sagen, und sie kom m en alle d a ra u f h in au s, d a ß es uns sch lech t geh t, w eil w ir d e n K rie g verlo ren haben, und d a ß es d ringen dere F o rd eru n g en g ib t, die zu v o r b e fried ig t w erd en m üssen. D a zu h ab e ich nur zw eierlei zu sagen. D a s erste ist, d a ß au ch Japan, a u f d as ich h in gew iesen h ab e, ein S ch ick sal erfah ren h a t, w elch es gleich b ed eu ten d is t m it einem verloren en K rieg e . D en n a lle stim m en d arin ü b e r­

ein, d aß d as E rd b eb e n dem jap a n isch en S ta a te und B e r ü c k s i c h t i g u n g d e r 4,8 Millionen d e r v o r a n ­ s t e h e n d e n Fußnote ä n d e r t d i e Zahl auf 56% .

V o lk e m ehr g e k o stet h a t als die beiden K rieg e , die es 1894 und 1904 gegen C h in a und R u ß la n d g e fü h rt h a t. T ro tzd em s te h t J ap a n a u f dem S ta n d p u n k t, a u f dem F rie d rich d er G ro ß e gestan d en h a t, als er d as N eue P a la is n ach dem S ieb en jäh rigen K rieg e b au te, der w irts c h a ftlic h so viel fü r P reu ß en b e ­ d eu tete als je ein verlo ren er K r ie g fü r ein L a n d b e ­ d e u tet h a t. D ie J ap a n e r m einen n äm lich , d a ß , so arm ein L a n d sein m ag, es nie zu arm ist, w en igsten s an einer S telle das zu sch affen , w a s n o tw en d ig ist, und sie rich ten sich d a n a ch bei der A u s s ta ttu n g vo n F orsch u n gsstellen . U m ein B e isp iel zu nennen, e r­

sch ein t es ihnen n ich t zu ko stsp ielig, fü r die k o l­

loidchem ische A b te ilu n g eines ch em isch en F o r ­ sch u n g sin stitu ts zw ei D e stilla tio n sa p p a ra te fü r rein stes W asser zu besch affen , vo n denen der eine aus reinem G olde und der andere gar aus P la tin ist.

D ie w en igen M illionen, u m die es sich fü r solche A u sg a b en in sg esam t h a n d elt, w erd en gefunden, u nd ich denke, sie w erd en au ch b ei uns sich finden , w en n die Ü b e rze u g u n g d er N o tw e n d ig k e it, v o n der ich e rfü llt bin, sich au sb reitet, w ie ich h offe. D enn es h a n d elt sich um einen B ru c h te il der R e ich sa u s­

gaben , d er so k lein ist, d aß m an die L u p e n ö tig h a t, um ih n ab zu lesen .

Ic h h ab e im m er gefun den , d a ß in diesem u n ­ serem L a n d e d erjen ige s ta r k ist, d er n ich ts fü r sich w ill, u n d d er m it seinem H erzen fü r eine neue große A u fg a b e e in tritt. E s is t ab er eine neue gro ß e A u f ­ gabe, uns au fzu h elfen d u rch L eistu n g en au f g e i­

stigem G eb iete, die d u rch unsere heim isch e In d u ­ strie h in d u rch den W e g ins A u sla n d nehm en und uns d o rt B e te ilig u n g e n erw erben u n d u n sich tb are E in k o m m en p o sten im in tern a tio n alen W ir ts c h a fts ­ ve rk eh r. E s is t d as eine große A u fg a b e, w eil w ir die V o ra u ssetzu n g en zu ih rer E rfü llu n g in b eson ­ ders reich em M aße in unserer N a tio n u n d in unseren E in rich tu n g e n besitzen , und es is t eine n eue A u f­

gabe, w eil w ir frü h er v o r dem K rie g e au f d ie V e r ­ so rgu n g des A u slan d es vo n d er H e im a t au s m it W a re n g e s te llt w aren und n ic h t m it dem leid en ­ sch a ftlich en W u n sch e d er frem d en L ä n d e r zu rech n en h a tte n , der e rst au s dem K rie g e h e rv o r­

g egan gen ist, a lles W ic h tig e a u f eigenem B o d en zu erzeu gen .

So h o ffe ich , d a ß diese W o rte b ei den S tellen , die d as L a n d regieren, G eh ör finden, w eil diese S tellen die a lte W e ish eit w issen, die in dem S a tze sich a u ssp rich t:

R eg ieren h e iß t vo rau sseh en.

D ie E kam angane.

Chem ischer Teil.

V o n W a l t e r N o d d a c k u n d I d a T a c k e , B e rlin . V o n den w en igen n och vo rh an d en en L ü c k e n im p eriod isch en S y stem der chem isch en E le m e n te is t die in te re ssa n te ste die u n ter d em M an g an , d a h ier zw ei E lem en te fe h le n : d as E k a m a n g a n m it der O rd n u n gszah l 43 und d as D w im a n g a n m it der O rd n u n gszah l 7 5.

E s h a t d a h er se it der E rk en n tn is der L ü c k e n n ic h t an V ersu ch e n gefeh lt, diese b eid en E lem en te a u fzu fin d en oder w en igsten s den O rt ihres V o r ­ ko m m en s v o ra u sz u sa g e n 1). In den le tz te n Jahren,

*) Vgl. Ab e g g: Handb. d. anorg. Chem. Bd. IV . 2, S . 6 2 9 . — G. Be r g, Zeitschr. f. angew. Chem. 37, 352.

1924. — Die meisten Arbeiten über diesen Gegenstand sind leider nicht veröffentlicht worden.

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568 No d d a c k u n d Ta c k e: Die Ekam angane. [ Die N atur­

wissenschaften s e it m an in der R ö n tg en sp ek tro sk o p ie ein e in fach es

R eag en s a u f neue E lem en te b e sitz t, h a t d as S uchen n ach den selb en neu e in g e s e tz t1).

A n d e re rse its sind H y p o th ese n a u fg e ste llt w o r­

den, d ie die E x is te n z d ieser E le m e n te a u f der E rd e in F ra g e s t e llt e n 2).

Im F o lg en d en w ollen w ir u n sere U n te rsu c h u n ­ gen, d eren Z iel die A u ffin d u n g der E k a m a n g a n e w ar, m itteile n . W ir beginn en m it der V o ra u ssag e der w ic h tig s te n geologisch en und ch em isch en E ig e n ­ sch a fte n , d ie zu m A u fsu ch e n der u n b ek an n te n E le m e n te d ien ten .

I . Voraussage.

1. Vorkommen. Ü b er d a s V o rk o m m e n d er E k a ­ m a n g an e la ssen sich m ehrere V erm u tu n g e n a u f­

stellen . Z u n ä c h st w erd en die b eid en E lem en te , ä h n ­ lic h den ein a n d er v e rw a n d te n M eta llen Y - L a , Z r-H f, N b -T a , M o-W , R u -O s usw . zu sam m en zu find en sein, u n d d ie A u ffin d u n g des einen w ird w ah rsch ein ­ lic h a u c h d ie des anderen h erb eifü h ren . W e iterh in b e ste h en zw ei M ö g lich k eite n : E n tw e d e r die E le ­ m en te b ild en sp ezifisch e neue M in eralien oder aber

F e, N b , T a u n d e n th a lte n m ehrere P ro ze n te vo n T i, V , Cr, M n, Zn , A s, Y , Zr, Sn, W , P b , U , dan eb en gerin ge M engen (0,001 — 0,1 % ) v o n Sc, G a, G e, M o, Cd, In, Sb, L a (und die folgen den E rd en ), H f, B i, T h .

W ie m an an F ig . 1 sieh t, h a n d elt es sich b e i b) u m zw ei geschlossene E lem en tg ru p p en , die d u rch den u n ter a) angegebenen K o m p le x g e tre n n t sind . M an erk e n n t ferner, d a ß die b eid en großen S a m m elv o rk o m m en sich an der S telle Cr, M n, F e ü b ersch n eid en . b ü r die u n ter dem M angan feh len ­ den E le m e n te is t ohne näh ere K e n n tn is ih rer E ig e n s c h a fte n d as V o rk o m m en in den b eid en ge­

n an n ten Z en tren g le ich w ah rsch ein lich . B e i einem S u ch en n ach den E k a m a n g a n en m u ß ten d ah er so ­ w oh l d as gediegen e w ie d as o x y d isc h e V o rk om m en b e rü c k s ic h tig t w erden .

2. H äufigkeit. D a im p eriod isch en S y s te m in der n äh eren U m g eb u n g der E k a m a n g a n e d ie ch e­

m isch en E ig e n sc h a fte n sta rk e Ä n d eru n g en vo n E lem en t zu E le m e n t zeigen, w ar n ic h t a n z u ­ nehm en, d a ß die b eid en feh len d en E lem en te sich h in ter b e reits b ek a n n te n E lem en te n verb ergen , w ie Tabelle 1.

Das vergesellschaftete Vorkom m en der Elem ente.

I S c T i V C r M n F e Co N i Cu i Zn G a G e A s

11 Y Zr N b M o R u R h P d A g : C d In Sn Sb

I I I L a H f T a W O s Ir P t A u i H g TI P b B i

I V ^ : P la tin e rz

Colum bite

sie fin d e n sich v e rg e s e llsc h a fte t m it anderen E le ­ m en ten in b e reits b e k a n n te n M in eralien . D e r erste F a ll e rsch ein t n ach d em je tz ig e n S ta n d e unserer K e n n tn is vo n der E rd rin d e u n w a h rsch ein lich . W ir w ä h lte n d e sh alb den zw e ite n F a ll a ls A u sg a n g s­

p u n k t.

F ü r d as v e rg e s e llsc h a fte te V o rk o m m en der M e ta lle v o m S ca n d iu m b is zu m U ra n (m it A u s ­ sch lu ß der A lk a li- u n d der E rd a lk a lim e ta lle ) lassen sich zw e i g ro ß e Z e n tren a n g e b e n :

a) D a s ged ieg en e V o rk om m en , dessen H a u p t­

re p rä s e n ta n t d as P la tin e rz ist,

b) d as o x y d is c h e V o rk o m m en , dessen S a m m e l­

p u n k te d ie C o lu m b ite u n d T a n t a lit e sind.

D a s P la tin e rz b e ste h t h a u p tsä c h lic h aus P t und F e u n d e n th ä lt dan eb en w en ig e P ro ze n te v o n Cr, M n, Co, N i — R u , R h , P d , Os, Ir — Cu, A g , A u , d .1 h. einen n ah ezu geschlossenen K o m p le x vo n E le m e n te n im p eriod isch en S y s te m (T ab. 1).

D ie C o lu m b ite und T a n ta lite b esteh en aus

*) Ba u s a n q u e t und Ke e l e y, Phil. Mag. 4 8 , 1 4 5 . 1 9 2 4 .

2) Lo r i n g, Chem. News 225, 309 u. 386. 1922. — V gl. auch P r a n d l und G r im m , Zeitschr. f. anorg. u.

allg. Chem. 136, 283. 1923.

z. B . d as H a fn iu m h in ter dem Z irk o n . D iese Ü b e r­

leg u n g und die T a ts a c h e , d a ß m an b ish er n ic h t a u f diese E le m e n te gestoß en ist, lassen ve rm u ten , d aß sie in der E rd o b e rflä ch e ä u ß e rst selten sein m üssen.

A u f ihre S e lte n h eit w eisen a u c h die u n gerad en O rd n u n g szah len 43 und 75 h in . D a die H om ologen in den in F ra g e k o m m en d en H o rizo n ta lre ih e n (T ab. 1, 2 und 3) ein e ä h n lich e H ä u fig k e it haben , k a n n m an sch ließ en , d a ß a u ch die E k a m a n g a n e in e tw a g leich er M enge in der E rd o b e rflä ch e v o r ­ han d en sind. Im allg em ein en sind die E lem en te m it u n gerad er O rd n u n gszah l e tw a 10 b is 20 m al selten er a ls die d a ra u f folgen d en m it gerad er O rd ­ n u n gszah l. D e sh a lb n eh m en w ir an, d a ß sich die H ä u fig k e it vo n E k a - und D w im a n g a n zu der v o n R u u n d O s v e rh ä lt w ie M n zu F e, die ge­

su ch ten E lem en te also n ach T a b e lle 2 eine a b so ­ lu te H ä u fig k e it v o n e tw a i o ~ 12 bis i o ~ 13 h ab en . D iese A b sc h ä tz u n g h a t z w a r kein e gro ß e S ich er­

h eit, sie g ib t ab er einen A n h a lt b e i der U n te r­

su ch u n g ein zeln er M in eralien, b is zu w elch er A n ­ reich eru n g in d er v e rm u teten R ic h tu n g m an n ach der W a h rsc h e in lic h k e it gehen m u ß , u m ü b e rh au p t ein A u fta u c h e n d er vo rau sb erech n eten ch em isch en E ig e n sc h a ften erw arten zu können. So m ü ß te m an

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Heft 26. 1 26. 6. 1925J

N o d d a c k u n d T a c k e : Die Ekamangane. 569

beim P la tin erz au f G ru n d der K o n ze n tra tio n des P t in der E rd o b erflä ch e vo n 10 ~ 9 einen G eh a lt an E k a m a n g an en v o n 10 ~3 b is 1 0 _ 4 des E rzes er­

w arten , w äh ren d beim C o lu m b it die b ek an n te K o n ze n tratio n des N b vo n ca. 10 ~7 in der E r d ­ rinde zu einem w ah rsch ein lich en E k a m a n g a n - g e h a lt vo n 10 ~5 bis 1 0 _ 6 in diesem M ineral fü h rt.

3. E inig e 'physikalische Eigenschaften. D a das E lem en t 43 zw isch en dem M o m it dem A to m g e ­ w ic h t 96,0 und dem R u m it dem A to m g e w ic h t 10 1,7 steh t, d ü rfte sein A to m g e w ic h t zw ischen 98,0 und 99,5 lieg en . E n tsp rech en d in te rp o liert m an d as A to m g e w ic h t des zw isch en W (184,0) und Os (190,9) liegen d en E lem en tes 75 zu 187 bis 188.

D ie D ic h ten der gesu ch ten E lem en te ergeben sich aus denen vo n M o (10,2), und R u (12,26) fü r d as E lem en t 43 zu e tw a 1 1 ,5 und fü r d as E le m e n t 75 aus W (19,1) und O s (22,48) zu e tw a 21.

D ie S c h m e l z p u n k t e s o l l t e n bei e t w a 23000 a b s . fü r 43 u n d b e i e t w a 33000 a b s . fü r 75 l i e g e n .

4. Chemische Eigenschaften. A u s den E ig e n ­ sch aften der u m liegen d en E lem en te Cr, M n, F e, Mo, R u , W , Os und U lassen sich eine A n z a h l

Salze. D a alle N a ch b a relem en te w eiß e S alze I

vom C h a ra k te r M e2X04 b ild en, sollten au ch 43 und 75 d era rtige S alze h ab en , au ß erd em kö n n ten sich a n alo g dem n ah esteh en d en Cr b e im A n säu ern

I

S alze vo n der A r t M eaO • ( X03)n bild en. D em 1

K M n04 sollten Salze v o m T y p u s M e X04 en tsp re­

chen, die aber a n a lo g d em gerin gen S a lzc h a ra k te r der A u flö su n g vo n R u04 und 0s04 in A lk a lie n w en ig b e stä n d ig sein d ü rfte n .

D ie S ch w erm etallsalze der Säuren H 2X04 so ll­

ten schw er lö slich sein ; n ic h t g ew iß ist, ob au ch die S ch w er m e ta llsalze vo n H X04 sch w er lö slich sind. W a h rsc h ein lich is t es, d a ß M ercu ro n itrat, das m it den L ösu n g en a ller um steh en d en E lem en te N ied ersch läg e g ib t, au ch m it den E k a m a n g an en schw er lösliche S alze b ild et.

S u lfid e. Im p eriod isch en S y s te m m a ch t sich zw isch en der ersten H o rizo n talreih e u n d der z w e i­

ten und d ritte n (T ab elle 1) eine eig en a rtig e V e r­

sch ieb u n g b em erkb ar. T i h a t m anch e Ä h n lic h k e it m it N b und T a , V m it M o und W , M n m it R u und Tabelle 2.

H äufigkeit der Elem ente in der Erdrinde.

Sc T i V Cr Mn Fe Co N i Cu Zn G a Ge A s

2 • IO -3 3• 10 -5 3• 10 -5 7 • IO-2 IO “ 2 3 * IO ~6 3• IO -5 IO ~7 IO -6 IO -9 IO "

Y Zr N b Mo 43 R u R h P d A g Cd In Sn S b

2 • i o -6 6 • i o -5 IO -7 IO -7 ~ IO -13 2 •IO -12 IO -11 IO -11 IO -9 IO -8 IO -9 7 • i o -6 7 • IO “

L a H f T a W 75 Os Ir P t A u H g TI P b B i

6 • i o -7 6 • i o -6 T h 7 • IO -8

5• i o -7 5• i o -7 U 7 ■ IO ~8

~ IO ~ 12 2 •IO -1101 W 0 1 IO -9 IO -9 i o -9 4 • IO -9 4 • IO -7 IO “

ch em isch er E ig e n sc h a fte n der u n b ek an n te n E le ­ m ente V o r a u s s a g e n oder d och w en ig sten s w a h r­

sch ein lich m achen.

Oxyde. E n tsp rech en d den n ied rigen O x y d e n der N a ch b a relem en te m ü ß ten die O x y d e der E k a ­ m angane v o m C h a ra k te r X O , X 2Ö 3 und X02 d u n kle, in Säu ren u n löslich e S to ffe sein. D a g egen kö n n te X O s en tsprech en d dem C rO a und dem M o03 h eller g e fä rb t und als A n h y d rid der Säure H 2X04 in W asser löslich sein. A m in te re s­

san testen ab er m ü ß ten die h öch sten O x y d e vo m C h arak te r des M n 207 sein. D u rch In terp o la tio n zw ischen den flü ch tig en O x y d e n M oO s (Sm p. 790 °) und R u04 (Sm p. 21 °) fin d e t m an fü r 43 den Sm p.

vo n X 207 b ei 350 b is 4°°°> der S ied ep u n k t d ü rfte d ich t d arü b er liegen. Ä h n lic h e rg ib t sich fü r 75 ein Sm p. vo n 400 b is 5000 und ein ä h n lich er S u b li­

m a tio n sp u n k t. D a C rO s d u n kelro t, M n aO , v io le tt, M o03 in der H itze gelb und R u04 orange ge färb t ist, sollte X 207 für 43 h ell (rosa oder gelb) g e fä rb t sein, für 75 als M itte zw isch en W O a (gelb) und O sO (farblos) w ü rd e eine h ellgelb e oder w eiß e F arb e folgen. D er M o lek u la rstru k tu r vo n X 207 n ach sollten die K r y s ta lle der h ö ch sten O x y d e der E k a m a n g an e m onokline oder trik lin e N ad eln sein.

O s. M an geh t daher v ie lle ic h t n ich t feh l, w en n m an die E k a m a n g a n e in m anch er B e zie h u n g dem Cr zu ord n et. N u n is t Cr ein E lem en t, d as in w ä ss­

rig e r' L ö su n g im allgem ein en kein S u lfid b ild e t (nur in kon zen trierten C h rom osalzlösu n g en e n t­

s te h t in term ed iär besonders b e i erh öh tem D ru c k CrS), tro tzd em es zw ischen den su lfid b ild en d en M etallen V und M n steh t. M an kan n d arau s sch lie­

ßen, d aß sich in der zw eiten und d ritte n H o rizo n ­ talreih e diese U n terb rech u n g der S u lfid b ild u n g bei E k a - und D iv a m a n g a n w ied erh o lt, diese E lem en te also nur sch w ierig oder gar n ich t Su lfid e in v e r­

d ü n n ter L ö su n g bild en.

I I . D ie A u fsu ch u n g der Ekam angane.

1. Arbeitsweise'1). D u rch die ve rm u teten E ig e n ­ sch a ften w a r im w esen tlich en der G an g der U n te r­

su ch u ng, die die A n reich eru n g geringer M engen der E lem en te 43 und 75 erstreb te, vorgesch rieben .

D ie M in eralien w urden in fein g ep u lvertem Z u ­ stan d e in M engen v o n ca . 1 k g m it Ä tz a lk a li und S a lp eter aufgesch lossen, die Sch m elze m it W asser

*) Eine eingehendere Darstellung der Arbeits­

methoden erfolgt demnächst in einer fach wissenschaft­

lichen Zeitschrift.

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57° N o d d a c k u n d T a c k e : Die Ekam angane.

b eh an d elt und der gelöste A n te il v o m un gelösten a b filtrie rt. So w u rd e v o r allem d as in n ah ezu allen M ineralien in groß er M enge vo rko m m en d e F e e n t­

fernt. E n th ie lt die L ö su n g m erklich e M engen vo n Mn, so w u rd e dieses m it H 202 g e fällt. D ie w eitere B e h a n d lu n g der L ö su n g ric h te te sich n ach ih rer Z u sa m m e n se tzu n g ; e n th ie lt sie große M engen vo n säu reb ild en d en E lem en te n (wie z. B . b eim C h ro m ­ eisenstein ), so w u rd e m it H C l ü b e rs ä ttig t und e in ­ g e d a m p ft, die sich au ssch eid en d en K ry s ta llm a s s e n w u rd en w ied erh o lt m it kon z. H C l ausgezogen , die L ösu n g en zu sam m en getan und sch lie ß lich au f ein m ö glich st kleines V o lu m en (ca. 10 — 50 ccm ) ge­

b ra ch t.

E n th ie lt die A u fsch lu ß lö su n g nur geringe M engen v o n S ch w erm etallen , so w u rd e w ied erh o lt a b ­ w ech selnd in sau rer und a lk alisch er L ö su n g m it H 2S b eh an d elt, bis keine sch w er lö slich en S u lfid e m ehr au sfielen . D ie L ö su n g w u rd e d an n m it H C l a n g esä u ert u n d u n ter d au ern d em A u szu g der a usgesch ieden en Salzm en gen m it H C l ein geen gt.

B e i dieser B e h a n d lu n g w a r anzun eh m en , d aß v o r­

h an d en e O x y d e der E k a m a n g a n e sich in der sa lz ­ sau ren R e stlö su n g befan den , so w eit sie n ich t m it den S u lfid en a u sg efa llen w aren . D iese R e s t­

lö su n g w u rd e w ied erh o lt m it H 2S b eh an d elt. A lle N ied ersch läg e w u rd en gesam m elt und u n tersu ch t.

W ir erh ielten d ad u rch ein en Ü b e rb lick , w elch e E lem en te vo rzu g sw eise die E ig e n s c h a ft h aben, bei der besch rieb en en ersten B e h an d lu n g m it H 2S in v e rd ü n n ter L ö su n g n ich t q u a n tita tiv au szu fallen . E s w aren dies v o r a llem T i, Zn, G a, N b , W , Os, Ir, U . S ch lie ß lich w u rd e die L ösu n g , aus der H 2S w ed er in a m m o n ia k a lisc h er noch in sau rer L ö su n g m ehr S u lfid e fä llte , vo n H 2S und N H 3 b efreit, n eu tra lisiert und m it M ercu ro n itrat im Ü b ersch u ß v e rs e tzt. D a b e i e n tstan d m e ist ein gerin ger N ie ­ d ersch lag, der g etro ck n et, im W assersto ffstro m g e ­ g lü h t und so v o m H g b e freit w urde. A lle S u lfid e und der M ercu ro n itratn ied ersch lag w u rd en a n a ­ ly s ie rt u n d je n ach ih rer Z u sam m en setzu n g w urde ve rsu ch t, den m etallisch en H a u p tb e s ta n d te il zu entfernen, um eine w eitere A n reich eru n g der g e ­ su ch ten E lem en te zu erzielen.

N eb en dieser M eth ode w u rd en M engen vo n e tw a 500 g M in eral in fein g e p u lve rtem Z u stan d e ab w ech seln d im W a ssersto ff- und S a u e rsto ffstro m b ei ca. 9000 g e g lü h t und es w u rd e d a b ei a u f S u b lim a te g e a c h tet. D ie S u b lim a te w u rd en je n ach ih rer M enge ch em isch a n a ly sie rt, oder fü r die R ö n tg en a u fn a h m e a u fg e sp a rt.

2. Untersuchung einzelner M ineralien. F ü r die U n tersu ch u n g k a m in erster L in ie P la tin e rz v e r ­ sch ied en er H e rk u n ft in B e tr a c h t. E s w u rd en u n ter­

su ch t P la tin e rz , O sm irid iu m und S p e rry lith (P tA s 2), leid er aus M angel an M a teria l n ic h t L a u r it (R u S 2).

W e iterh in h ab en w ir alle uns erreich b aren C olum - b ite u n d T a n ta lite u n tersu ch t, sow ie die M ine­

ralien , d ie ein e der h ä u figeren K o m p o n en ten des C o lu m b its als H a u p tb e s ta n d te il e n th a lten . E s seien g e n an n t: C o lu m b it, T a n ta lit, W o lfra m it, T ita n ­ eisen, R u til, V a n a d in it, G a d o lin it, F erg u so n it,

I" Die N atur- [ Wissenschaften M on azit, Z irko n , Z in n stein , sch ließ lich als m ehr h eterogene M in eralien C h rom eisenstein, P y ro lu sit, M angan blen de, Z in kb len d e, A rsen kies und G ra u ­ sp ieß glan z.

W ir b egan n en m it ru ssisch em P la tin e rz, vo n dem w ir e tw a 80 g besaßen. D a s E rz w urde m it K ö n ig sw a sser b eh an d elt, die L ö su n g zu r T ro ck n e ein ge d a m p ft und die zu rü ck b leib en d e S a lz ­ m asse im W a ssersto ffstro m red u ziert. D ie re ­ d u zierte S u b sta n z w u rd e dann m it d em u n au f­

geschlossenen R e s t des E rzes zusam m en a b w e ch ­ selnd im W a ssersto ff- und S au erstoff strö m s ta rk geglü h t. D a b ei d estillierte eine große M enge 0s04 über, v e rm isch t m it etw a s R u04. A n der W an d des Q u arzroh res zeigte sich ein sta rk er sch w arzer A n flu g vo n R u02, ein m erk lich es w eißes S u b lim a t vo n As2Os und ein sehr gerin ger w eiß er A n flu g , der aus m ikroskopisch k lein en N ad eln b estan d . B e im Ü b e rle iten vo n H 2S färb ten sich diese N ad eln d u n ­ kel, anscheinend u n ter B ild u n g eines S u lfid s, b eim G lühen im S a u e rsto ffstro m versch w an d der d u n kle B e la g und an den k a lte n S tellen des R o h res setzten sich w ied eru m klein e w eiß e K r y s ta lle ab. Sie w u r­

den in W a sser gelöst, die L ö su n g rea g ierte sau er und ließ sich w ed er d u rch H 2S noch d u rch (N H 4)2S fällen . D a ein solches V e rh a lte n fü r die E k a m a n ­ g a n e zu e rw a rte n w ar und sich keines der b e­

k a n n ten E lem en te in der L ö su n g n ach w eisen ließ , n ah m en w ir an, d a ß es sich hier u m die E k a m a n ­ gane, w ah rsch e in lich u m d as E le m e n t 75 h an d elte.

B e im E in en gen w urde die H 2S -h altig e L ö su n g gelb und h in terließ b eim E in tro ck n en k ein en m erk­

lich en R ü c k sta n d .

W ir versu ch ten d u rch n och m aliges A u fsch ließ en des schon b eh an d elten E rzes, die sublim ierend e S u b sta n z w ied erzu erh alten , ab er ohne E rfo lg. D a ­ gegen ließ sich b eim G lü h en vo n O sm irid iu m im S a u erstoffstro m d as S u b lim a t in seh r gerin ger M enge erkennen. W ir versu ch ten , seine L ö su n g d u rch S ch w erm etallsalze zu fällen, verlo ren es aber b ei d iesen V ersu ch en .

D a unser P la tin e rz ansch ein en d ersch ö p ft w a r und w ir neue M engen n ic h t b esch affen ko n n ten , w an d ten w ir uns dem o x yd isch en V o rk o m m en zu und ric h te te n unser A u g e n m erk h a u p tsä c h lic h au f den C o lu m b it, bei dem allerd in gs eine re la tiv e K o n ­ z en tra tio n an E k a m a n g an en vo n nur 1 0 _ 6 er­

w a rte t w erd en kon nte. A ls ein fach es R eag en s w u rd e vo n je t z t an d as R ö n tg en sp ek tro g ra m m b e n u tzt.

D er C o lu m b it (ca. 1 kg) w urde m it N a O H und N aN O g au fgesch lossen, u m n eben dem F e die H a u p tm en g e des N b und T a a ls u n löslich es N a- N io b a t und -T a n ta la t im R ü c k s tä n d e zu h a lten . D ie filtrie rte L ö su n g des A u fsc h lu sse s w u rd e in b e k an n te r W eise a lk a lisch und sau er m eh rfach m it H 2S b eh an d elt, dann u n ter Z u sa tz vo n kon z. H C l bis a u f ein V o lu m en vo n e tw a 50 ccm ein geen g t.

A u s der n eu tralisierten L ö su n g su ch ten w ir m it M ercu ro n itrat einen N ied ersch lag zu fällen . A lle erh alten en N ied ersch läge w urden zu sam m en ­ g e b ra ch t und red u ziert. D a sie bei 1 k g A u sg a n g s­

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H eft 26. 1 26. 6. 1925.I

B e r g und T a c k e : Die Ekam angane. 571

su b stan z e tw a 1 g b etru gen , ko n n te ih r G eh a lt an E ka m a n g an en b ei id ealer A u sb eu te th eoretisch io/oo b etragen . In der T a t ließ sich im R ö n tgen - sp ek trog ram m in den m eisten F älle n die A n w esen ­ h e it des E lem en ts 43, seltener die des E lem en ts 75 erkennen.

D ie red u zierten N ied ersch läge w urden vo n neuem w ie v o rh e r au fgesch lossen und g e fällt. E s gelan g hierb ei, d as N b und T a re la tiv w e it­

gehend zu entfernen, w äh ren d A s, Mo, W , Zn, Sn zusam m en aus der L ö su n g des A u fsch lu sses d u rch H 2S ge fällt w urden . D a d u rc h stie g die K o n ze n tra tio n der beiden neuen E lem en te in dem S u lfid n ied er­

sch lag bei d em E lem en t 43 a u f e tw a 0 ,5 % , b ei dem E lem en t 75 au f e tw a 5 % - M it dieser angereich erten S u b stan z, d ie e tw a 20 m g b etru g, w u rd en noch ein ige S u b lim a tio n sversu ch e gem ach t. Im S a u er­

sto ffstro m e n tstan d n och e tw a s w eißes S u b lim a t, d as w egen seiner gerin gen M enge n ic h t d ire k t au f die A n tik a th o d e g e b ra ch t w erd en ko n n te. E s w urde m it N io b säu re ve rm isc h t und ergab eben ­ fa lls die L in ie n des E lem en tes 43. E in e w eitere A n reich eru n g v e rb o t bish er die geringe M enge der zu m S ch lu ß erh alten en S u b stan z.

E in ern eu ter A u fsch lu ß der b eim ersten A u f­

sch ließen u n gelö st gebliebenen M asse des C olom b its lieferte b ei w eiterer V e ra rb eitu n g keine Spuren der neuen E lem en te m ehr, so d a ß diese also b eim ersten A u fsc h lu ß v ö llig in L ö su n g gegan gen w aren.

B e i der U n tersu ch u n g ein iger anderer M ine­

ralien in der g esch ild erten W eise ergab en sich sehr geringe M engen vo m E lem en t 43 im S p erry lith , G ad o lin it u n d F ergu so n it, Spuren vo m E lem en t 75 im T a n ta lit und W o lfra m it.

I I I . Resultate der Untersuchung.

A u s u nseren U n tersu ch u n g en g e h t h ervor, d aß die beid en H om ologen des M an g an s a u f der E rd e e xistieren und im C o lu m b it beid e in einer K o n ze n tratio n vo n ca. 1 0 “ 6 b is 1 0 “ 7 en th a lten sind, also e tw as w en iger a ls g e s c h ä tz t w ar. Ih re E ig en sch aften m üssen im w esen tlich en den v o r ­ au sberech neten entsprech en , d a sie in der ge sch il­

derten W eise n ach einer A n reich eru n g u m den F a k to r 1000 a u fta u ch te n . D ie Id e n titä t der ge­

fundenen S to ffe m it den gesu ch ten E lem en te n v o n den O rd n u n gszah len 43 und 75 is t d u rch d as R ö n tg en sp ek tro g ra m m bew iesen . E in e genauere E rfo rsch u n g der ch em isch en und p h y sik a lisch en E igen sch aften der neuen E lem en te w erd en w ir v o r ­ nehm en, sob ald w ir in der L a g e sind, erh eb lich größere M engen A u sg a n g sm a te ria l a u fzu arb eiten .

R öntgenspektroskopischer Teil.

V o n Ot t o Be r g u n d Id a Ta c k e, B e r l i n . D as R ö n tg en sp ek tru m einer S u b sta n z is t nur d u rch die in ih r e n th alten en E lem en te b e d in g t und in w eitem M aße u n ab h än gig vo n deren ch em isch er B in d u n g. D a h e r v e rm a g das R ö n tg en sp ek tru m die F ra g e der A n w esen h eit eines E lem en tes ein ­ d eu tig zu entscheiden . D a s g ilt n ich t n u r v o n den

E lem en ten , deren S p ek tren gen au d u rch gem essen sind, sondern au ch v o n solchen, die n och nie rö n tgen sp ek tro sko p isch u n tersu ch t w u rd en . D en n die G esetzm ä ß ig k eiten des A u fb a u es der R ö n tg e n ­ sp ektren sind so ein fach , d a ß die W ellen län gen der L in ien au ch eines u n b ek an n ten E lem en tes aus denen der N a ch b a rn im p eriod isch en S y stem m it großer G en au ig k e it b erech n et w erd en können.

( M o s E L E Y S c h e R egel, n ach der die Q u ad ra tw u rze l aus der rezip rok en W e llen län g e ein er L in ie p ro p o r­

tio n a l m it der O rd n u n gszah l an steigt.) D ie V o rte ile der R ö n tg en sp ektrosk o p ie gegen ü b er der in m a n ­ chen F älle n w eit em pfin d lich eren op tisch en S p e k ­ tra la n a ly se beruh en a u f den ein fach en G ese tz­

m äß ig k eiten im B a u der S p ek tren und au ch a u f den ein fachen A n regu n gsb ed in gu n g en des R ö n tg e n ­ sp ektru m s. W ä h ren d d as o p tisch e S p ek tru m einer S u b sta n z je n ach der A r t der A n reg u n g ein sehr versch ied enes A u sseh en h ab en kan n , is t d as E m is ­ sion ssp ektru m der R ö n tg en stra h len n u r vo n der B e trieb ssp an n u n g am R ö n tg en ro h r ab h än g ig . S o ­ b a ld diese au sreich end hoch ist, erscheinen alle L in ien einer Serie a u f ein m al, und z w a r in einem g a n z b estim m ten In ten sitä tsv e rh ä ltn is, das sich ebenso w ie die W ellen län ge der L in ien vo n E lem en t zu E lem en t nur w en ig und ko n tin u ie rlich änd ert.

D a h e r g e s ta tte t das R ö n tg en sp ek tru m n ich t nur eine rein q u a lita tiv e , sondern d u rch B e o b a c h tu n g der In te n sitä t der L in ien au ch eine m in desten s sch ätzu n gsw eise q u a n tita tiv e A n a ly se .

A u s diesen G rün den w u rd e seit läng erer Z e it im p h y sik a lisch en L a b o ra to riu m des W ern erw erk s M an der A u sa rb e itu n g der q u a lita tiv e n und q u a n ­ tita tiv e n R ö n tg e n s p e k tra la n a ly s e n a ch ve rsch ie ­ denen M eth od en g e arb eite t. W äh ren d dieser U n tersu ch u n g en e n tsta n d au f G ru n d p aralle l geh end er an d erer A rb e ite n die V erm u tu n g , d a ß die W o lfra m m in eralie n u n b ek a n n te ch em isch e E lem en te e n th a lten , w o ra u f der eine vo n uns g e ­ m einsam m it H errn H a u s s e r n ach den E le m e n ­ ten 43 und 75 m it H ilfe der R ö n tg e n s p e k tra l­

a n a ly se , die d iesem Z w e c k n ach M ö g lich k eit a n ­ g e p a ß t w u rd e, sy ste m a tis c h su ch te. M itte 1924 e rfu h r H err H a u s s e r vo n den A rb e ite n vo n N o d d a c k und T a c k e ü b er diesen G egen stan d . Z u r sch n elleren F ö rd e ru n g des P ro b lem s w u rd e die A r b e it gem ein sam fo rtg e se tzt.

V o n den sp ektrosk op isch en M eth oden kam fü r den N a ch w eis d er E k a m a n g a n e in erster L in ie die E m issio n sm eth o d e in B e tra c h t, bei der die c h a ra k te ristisc h e R ö n tg e n stra h lu n g d u rch den A u f­

fa ll vo n E lek tro n e n (K a th o d en strah len ) a u f die zu un tersu ch end e S u b sta n z e rzeu g t w ird. V o n dieser w ird eine klein e M enge a u f die A n tik a th o d e n ­ fläch e eines geeigneten R ö n tgen ro h res geb rach t.

D ie S ch w ierigk eiten und F eh lerqu ellen d er M eth o ­ de, die h ier n ich t im einzelnen besproch en w erden, besteh en h a u p tsä ch lich in der G efa h r der V e rä n d e ­ ru n g der U n tersu ch u n g ssu b sta n z d u rch das E le k ­ tron en b o m b ard em en t, w äh ren d die vo n diesem F e h le r freie A b so rp tio n sm eth o d e b ed eu ten d unem p­

fin d lich er ist. W ir h ab en a lle S u b sta n zen v o r der

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