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Die Naturwissenschaften. Wochenschrift..., 13. Jg. 1925, 12. Juni, Heft 24.

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D I E

NATURWISSENSCHAFTEN

H E R A U S G E G E B E N V O N

A R N O L D B E R L I N E R

U N T E R B E S O N D E R E R M I T W I R K U N G V O N HANS SPEMANN IN F R E I B U R G I. B R

ORGAN DER GESELLSCHAFT DEUTSCHER NATURFORSCHER UND ÄRZTE

U N D

ORGAN DER KAISER WILHELM-GESELLSCHAFT ZUR FÖRDERUNG DER WISSENSCHAFTEN V E R L A G V O N J U L I U S S P R I N G E R I N B E R L I N W g

HEFT 24 (S E IT E 5 1 7 — 540) 12. JUNI 1925 D R EIZEH N TER JAHRGANG

I N H A L T : Die Entw icklung der Bildtelegraphie in den letzten

zehn Jahren. Von Ar t h u r Ko r n, Berlin . . 517 Bemerkungen über einige Vererbungslehren. Von

R . Fi c k, B e r l i n ... 524 Über Mischkrystalle, regelmäßige Verwachsungen

und Schichtkrystalle. Von A. Jo h n s e n, Berlin 529 Zu s c h r i f t e n u n d v o r l ä u f i g e Mi t t e i l u n g e n:

Vorläufige Mitteilung über die Anwendbarkeit der Michelsonschen Methode zur Bestimmung der W inkeldistanz von Doppelsternen auf die Messung des Radius kleiner Tröpfchen. Von O. v. Ba e y e r, Berlin und Ul r i c h Ge r h a r d t, B e r l i n ...533

Zur Goethe-Arbeit der deutschen Naturforscher.

Von Ju l i u s Sc h i f f, B r e s l a u ...5 3 3

Ge o p h y s i k a l i s c h e u n d g e o g r a p h i s c h e Mi t t e i­ l u n g e n: The geological implications of the doc- trine of isostasy. Untersuchungen über Schwer­

kraft und Isostasie. Observations de pendule sur la mer pendant un voyage en sous-marin de Hollande ä Java. Earth movements in California.

D er Kerguelen - Gaußberg - Rücken im Indisch- Antarktischen Gebiete. Die Vermessung des H in tereisfern ers...534 Ph y s i k a l i s c h e Mi t t e i l u n g e n: American Physical

Society ... 538 Mi t t e i l u n g e n a u s v e r s c h i e d e n e n Ge b i e t e n:

Eine fossile Schnecke in einem vorgeschichtlichen Tongegenstand . . ... 540

Bild 71. Fertiges W asserschloß]

Aus: Das Dauernwerk und seine Kraftquellen

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(2)

II D I E N A T U R W I S S E N S C H A F T E N . 1925. H eft 24. 12. Juni 1925

DIE NAT URWI SSE NSC HAF TEN

erscheinen in wöchentlichen H eften und können im In- und Auslande durch jede Sortimentsbuchhandlung, jede Postanstalt oder den Unterzeichneten V erlag be­

zogen werden. Preis vierteljährlich für das In- und Ausland 7.50 Goldmark (1 Gm. = 10/42 D ollar nord- amerikanischer Währung). Hierzu tritt bei direkter Zustellung durch den V erlag das Porto bzw. beim Bezüge durch die Post die postalische Bestellgebühr.

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V / F 314 2 . a u f V e rla n g e n

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DIE NATURWISSENSCHAFTEN

Dreizehnter Jahrgang 12. Juni 1925 Heft 24

Die E ntw icklung der Bildtelegraphie in den letzten zehn Jahren.

V o n Ar t h u r Ko r n, B e rlin . In einem frü h eren A rtik e l, w elch er in J ah rg . 4

d er N a tu rw isse n sch a ften im Jah re 19 16 erschien, h a b e ich die E n tw ic k lu n g der B ild te le g ra p h ie in d er Z e it v o n 1905 — 1915 d a rg e le g t; der gegen ­ w ä rtig e A r tik e l so ll die E n tw ic k lu n g der B ild ­ teleg rap h ie in der Z e it vo n 19 15 — 1925 besch reib en . D ie w esen tlich sten G ru n d la gen a ller M eth od en d er B ild tele g ra p h ie w aren sch on in der V o rk rie g s ­ z e it gelegt, sow oh l fü r die tele g rap h isch e Ü b e r­

tra g u n g v o n P h o to g ra p h ie n u n d S ch w a rz- und W e iß -D a rste llu n g en d u rch D ra h tle itu n g e n als au ch a u f d rah tlo sem W eg e. D ie g e w a ltig e E n tw ic k e ­ lu n g der d rah tlo sen T ele g ra p h ie in der le tz te n Z e it h a t zur F o lg e g e h a b t, d a ß au ch in der B ild te le ­ grap h ie vo rzu gsw e ise die d rah tlo sen M eth od en ve rb e ssert u n d der p ra k tisch e n V erw en d u n g n äh er­

g e b ra c h t w u rd en , im beson d eren h a t d ie V e rw e n ­ d u n g der verstä rk e n d en E lek tro n e n rö h ren bei diesen d rah tlo sen M eth od en d u rch g reifen d e F o r t ­ sch ritte g e b ra ch t. D ie V erw en d u n g der V e rstä rk e r- röh ren h a t ab er au ch fü r die M eth od en der B ild ­ ü b e rtra g u n g d u rch D ra h tle itu n g e n V o rte ile er­

geben, die n ic h t zu u n tersc h ä tzen sind. S ch lie ß lich h ab en a u ch in der in d ire k ten B ild te le g ra p h ie (m it H ilfe v o n B u c h sta b en tele g ra m m en u n d L o c h ­ streifen) in ste tig e r W e ite re n tw ic k lu n g der frü h eren A n sä tze zah lreich e neue V ersu ch e s ta ttg e fu n d e n , w elch e die B e d e u tu n g der in d ire k ten M eth oden fü r b estim m te Z w eck e k la rstelle n .

D er B e ric h t ü b er die le tz te n F o rts c h r itte w ird sich d em en tsprech en d in d rei T e ile glied ern :

I. D ie F o rts c h r itte der d rah tlo sen B ild te le g r a ­ p h ie.

II. D er E in flu ß der V e rs tä rk u n g s te c h n ik a u f die B ild te le g ra p h ie d u rch D ra h tle itu n g en .

I I I . D ie F o rts c h r itte der in d ire k ten M eth od en d er B ild te le g ra p h ie .

1. D ie Fortschritte der drahtlosen Bildtelegraphie.

H ier k o m m t v o r a llem die te la u to g ra p h isch e M eth ode in B e tr a c h t, w elch e an fa n g s nur zu r Ü b e r­

tra g u n g v o n H a n d sc h rifte n und Z eich n u n gen v e r ­ w en d b ar schien, sp ä ter ab er au ch zur Ü b e rtra g u n g v o n P h o to g ra p h ien in der G e s ta lt vo n R a s te r b il­

d ern b e n ü tz t w erd en k o n n te . F m die F o rts c h r itte d er d rah tlo sen T e la u to g ra p h ie v e rs tä n d lic h zu m achen, m üssen w ir zu n ä ch st k u rz an d as P rin zip d er te la u to g ra p h isc h e n M eth od e b ei der Ü b e r­

tra g u n g d u rch D ra h tle itu n g e n erinnern. D ie zu ü b ertra gen d e H a n d sc h rift oder Z eich n u n g w ird m it ein er die E le k tr iz itä t n ic h t leiten d en T in te a u f eine M eta llfo lie gesch rieb en und diese um einen M e ta ll­

z ylin d e r g e w ic k elt, der d reh b ar e in g e rich tet ist.

A u f der F o lie sc h le ift eine M e ta llsp itze, w elch e sich, ä h n lich w ie der T a s t s t ift eines P h o n o grap h en , bei

jed e r D reh u n g des Z y lin d ers ein w en ig in der R ic h ­ tu n g der Z y lin d erach se ve rsc h ieb t. Jed esm al, w enn die M eta llsp itze eine leiten d e S telle der F o lie b e ­ rü h rt, w ird d u rch die F e rn le itu n g ein S tro m zum E m p fä n g e r gesan d t, w äh ren d der S tro m u n te r­

b roch en ist, w en n die T a s ts p itz e a u f eine n ich t- leiten d e S telle der F o lie, also a u f die H a n d sc h rift oder Z eich n u n g trifft.

Im E m p fä n g e r ro tie rt, syn ch ro n m it dem G eb e ­ zylin d e r, ein Z y lin d er, u m w elch en das E m p fa n g s ­ p ap ier a u fg e w ic k e lt ist, a u f dem die H a n d sc h rift oder Z eich n u n g re p ro d u ziert w erd en soll. A u f dem E m p fa n g sp a p ier w erd en h ierzu , d u rch die in te r­

m ittieren d en v o m G eb er an k om m en d en S trö m e b e ein flu ß t, M arkieru n g en g e m a ch t. B e i den u r­

sp rü n glich en , elek tro ch em isch en E m p fän g e rn trä n k te m an d as E m p fa n g sp a p ier m it ein er g e ­ e ig n eten L ö su n g (F e rro c ya n k aliu m , J o d k a liu m u . a.) und ließ a u f dem E m p fa n g sp a p ier eine M e ta llsp itze sch leifen , ü ber w elch e m an die L in ien strö m e in d as g e trä n k te P a p ier, den E m p fa n g s z y lin d e r u n d v o n d o rt zu r E rd e le ite te . D a s P a p ie r fä rb te sich je d e s­

m a l u n ter der M e ta llsp itze b la u , w en n ein S tro m a n k am , w äh ren d es farb lo s b lieb , w en n k ein S tro m a n k am . So w u rd e b e i syn ch ro n er B e w e g u n g im G eb er und E m p fä n g e r d ie H a n d sc h rift oder Z e ich ­ n u n g a u f dem E m p fa n g sp a p ier w eiß a u f b lau em G ru n d re p ro d u ziert. D e r elek tro ch em isch e E m p ­ fa n g k o n n te eb en sow en ig w ie der e le k tro m ech a ­ n isch e E m p fa n g , — b ei w elch em d ie M arkieru n g en a u f gew ö h n lich em , w eißen P a p ier m it H ilfe eines S c h re ib stifte s g e m a ch t w u rd en , der e le k tro m ec h a ­ n isch d u rch die L in ie n strö m e an d as E m p fa n g s ­ p a p ier g e d rü c k t w u rd e, — die T ra n sm issio n s­

g e sc h w in d ig k e it der m odernen p h o tog rap h isch en E m p fä n g e r erreich en, b e i denen p h o to g ra p h isch e M a rk ieru n g en a u f einem E m p fa n g sfilm oder p h o to ­ g rap h isch em P a p ie r d u rch die L in ie n strö m e a u s­

g e lö st w erd en . Im b eson d eren h a t h ier d as vo n m ir se it 1906 in die E m p fa n g sa p p a ra tu re n der B ild ­ tele g ra p h ie e in g efü h rte S a ite n g a lv a n o m e te r (ein zw isch en den P o le n eines E le k tro m a g n e te n a u s­

g esp an n ter, fein er M etallfad eft, d u rch den die L in ie n strö m e h in d u rch g eleite t w erden) neben dem O szillo grap h en (einem v o n den L in ien strö m en e le k tro m a g n e tisc h ged reh ten Spiegelch en) den ersten P la tz b e h a u p te t. D e r groß en T ra n sm issio n s­

g e sch w in d ig k e it der p h o tog ra p h isch en E m p fä n g e r w a r es zu d an k en , d a ß au ch P h o to g ra p h ien in d er G e s ta lt v o n R a ste rb ild e rn te la u to g ra p h isch ü b e r­

tra g e n w erd en k o n n ten , und B eisp iele solcher Ü b e r­

tra g u n g en a u f große E n tfe rn u n g e n sind b e reits in m einem le tz te n B e ric h te gegeb en w ord en.

E s h a n d elte sich nun daru m , diese te la u to g r a ­ ph isch e M eth od e au ch ohne D r a h t zu r p ra k tisch e n

Nw. 1925. 66

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Ko r n: D ie E n tw ic k lu n g der B ild te le g ra p h ie in den le tz te n zehn Jah ren . [ D ie N atur­

wissenschaften

A u sfü h ru n g zu b rin gen . D e ra rtig e V ersu ch e sind b ereits in der V o rk rie g sze it, allerd in gs nur in ziem ­ lich roh er W e ise, a u sg e fü h rt w ord en. W e n n es n ic h t a u f eine ra sch e T ra n sm issio n a n k o m m t, e rsch ein t ja die Ü b e rtr a g u n g der M eth od e d u rc h D r a h t­

leitu n g e n a u f die R a d io teleg ra p h ie ziem lich e in ­ fach , u n d d e ra rtig e V o rsch lä g e ta u c h te n b a ld in d er ersten E n tw ic k lu n g sz e it d er d rah tlo sen T e le ­ g rap h ie a u f. B e re its m it H ilfe des K o h ä re rs k o n n te jed e sm al, w en n v o m G eb er aus eine e le k trisch e W e lle g e sa n d t w ird , u n ter V erw en d u n g eines e le k tro m ech a n isc h en R e la is im E m p fä n g e r eine M a rk ie ru n g a u f dem E m p fa n g s p a p ie r g e m a ch t w erd en , in d em m an je d e sm a l W ellen a u s­

san d te, so b ald der T a s t s t ift im G eb er a u f eine leite n d e S telle der G eb e fo lie tra f, w ä h ren d die W elle au sb lieb , so b ald d er T a s t s t ift im G eb er a u f eine n ic h tle ite n d e S te lle der G eb erfo lie g e lan g te . In A n g lie d e ru n g an d ie F o r ts c h r itte der d r a h t­

losen T e c h n ik w u rd e d an n a u ch die V erw en d u n g and erer D e te k to re n im E m p fä n g e r vo rg esch lag en , je d o c h w a r b e i den b e treffen d e n V o rsch lä ge n im m er ein ele k tro m ech a n isc h es R e la is im E m p ­ fä n g e r zu verw en d en , d as die W ir k u n g des D e te k ­ to rs a u f d ie M a rk ieru n g en fü r d as E m p fa n g s ­ p ap ier v e rm itte lte .

D ie V e rm e id u n g solch er ele k tro m ech a n isc h er R e la is, w elch e einer geeig n eten T ran sm issio n s­

g e sc h w in d ig k e it h in d ern d im W e g e steh en , su ch te ein vo n m ir im J ah re 1910 g e m a ch ter V o rsch la g , b ei w elch em im E m p fä n g e r die W ir k u n g au f den D e te k to r so gleich einen A u ssc h la g eines e m p fin d ­ lich en S a ite n g a lv a n o m e te rs b e w irk en so llte, ohne V erw en d u n g w eiterer R e la is :

o

F ig . 1. Sch em a z u r E rlä u te ru n g des G run d prin zip s d er drah tlo sen T ela u tog rap h ie.

Im G eb er w erd en in dem P rim ä rk reise I m it der S e lb stin d u k tio n 1 u n d d er K a p a z itä t 2 u n g e ­ d ä m p fte oder sch w ac h g e d ä m p fte S ch w in g u n g en e rz e u g t; d ie S e lb stin d u k tio n 1 is t m it d er S e lb st­

in d u k tio n 3 g e k o p p e lt, w elch e zw isch en E rd e und A n te n n e e in g e sch a ltet ist. Is t d ie G eb e rsta tio n a u f eine gan z b e stim m te S ch w in g u n g sd a u e r a b g e ­

s tim m t, so k a n n m an die S ch w in g u n ge n d a d u rch v e rstim m e n , d a ß m an einen T e il 5 der S e lb stin d u k ­ tio n 3 k u rz sc h lie ß t. D ies g esch ieh t jed esm al, w enn der G e b e rs tift des K o p ie rte le g ra p h e n 4 a u f eine leite n d e S telle der G eb erfo lie tr ifft; d agegen is t die g a n ze S e lb stin d u k tio n e in g e sch a ltet, w en n der G e b e rs tift sich a u f einer n ich tleiten d e n S telle der F o lie b e fin d e t. Im E m p fä n g e r is t ein S c h w in g u n g s­

k reis II v o rgeseh en , w elch er au s der K a p a z itä t 8, d er S e lb stin d u k tio n 7 und einem D e te k to r 9 b e ­ ste h t. B e i E in tre ffe n e le k trisch er W e llen gan z b e stim m te r S ch w in gu n g sd a u e r g e h t ein S tro m in ein er g a n z b e stim m te n R ic h tu n g d u rch den D e te k ­ to r, w en n d em S tro m e ein W e g d u rch eine p a ra lle l zu der K a p a z itä t 8 g e sch a lte te L e itu n g gegeben w ird . D a m it die S ch w in gu n g e n n ic h t d u rch die P a r a lle lle itu n g gehen, is t in diese n och eine S e lb st­

in d u k tio n 10 zu r A b d ro sselu n g der S ch w in g u n g en ein g e sch a ltet. W e n n w ir in die P a r a lle lle itu n g ein S a ite n g a lv a n o m e te r ein sch a lten , so w ird dieses, v o r ­ a u sg e se tzt, d a ß es e m p fin d lich gen u g ist, einen A u s ­ sch la g zeigen , w en n W e llen einer b estim m ten S ch w in g u n g sd a u er an k om m en , im änd ern F a lle k e in e n A u ssch la g , u n d w ir k ö n n en w ied er, w ie b ei der T e la u to g ra p h ie d u rch D ra h tle itu n g e n , d u rch p h o to g ra p h isch e M a rkieru n g en der A u ssch läg e d as a u f der G eb e rfo lie in n ich tleiten d e r M aterie a u f­

g e tra g e n e B ild im E m p fä n g e r a u f ein em p h o to ­ grap h isch en E m p fa n g sp a p ie r oder F ilm rep ro d u ­ zieren .

A u c h die m it H ilfe d ieser M eth od e in d er V o r ­ k rie g sz e it e rh a lten en R e s u lta te w aren ziem lich roh, d a die A n z a h l d er in ein er S ek u n d e re p ro d u zier­

b a ren Z eich en ziem lich gerin g w a r ; die V e r s tä r k e r­

röh ren w a ren ja n och n ic h t g en ü gen d a u sg eb ild et, u m im E m p fä n g e r d as S a ite n g a lv a n o m e te r d u rch g en ü gen d sta rk e S trö m e b eein flu ssen zu kön nen , u n d fern er w a r m an a u ch im G eb er zu r V e r s tim ­ m u n g der ele k trisch en W e llen m it H ilfe der T a stu n g e n des G eb e rstifte s a u f e lek tro m ech a n isc h e R e la is angew iesen . D ie G esc h w in d ig k e it dieser sog. T a s tre la is k o n n te h ö ch sten s b is zu 6 0 — 100 Z eich en in d er S eku n d e g e ste ig e rt w erd en , so d a ß die T ra n sm issio n sg esch w in d ig k e it d er d rah tlo sen T e la u to g ra p h ie im allg em ein en n u r a u f den zeh n ten b is z w a n zig sten T e il der T ra n sm issio n sg esch w in d ig ­ k e it d u rch D ra h tle itu n g e n gelan gen k o n n te . F ü r die p ra k tisc h e V erw en d u n g b e d e u te te dies die B e ­ sch rä n k u n g a u f die Ü b e rtra g u n g ziem lich roh er Z eich n u n g en u n d H a n d sc h riften , u n d es w a r n a tü r lic h n ic h t d a ra n zu d enken , in p ra k tis c h m ö g ­ lich en Z e ite n ein igerm aß en d e ta illie rte P h o to ­ g rap h ien in der G e s ta lt vo n R a ste rb ild e rn a u f diese W eise d ra h tlo s zu ü b e rtra g e n . Im m erh in h a tte a b er a u ch sch on die M ö g lich k eit d er d rah tlo sen Ü b e rtra g u n g ein fach er Z eich n u n gen fü r gew isse Z w eck e eine g ro ß e B e d eu tu n g , n äm lich fü r d ie d rah tlo se Ü b e rtra g u n g ein fach er m ilitärisch er K ro k is , im beson d eren aus F lu g ze u g e n . D ie B e ­ d e u tu n g d ieser A n w en d u n g w u rd e w äh ren d d e sW elt- k rieg es e r k a n n t; g e eig n ete A p p a ra te w u rd en a lle r­

din gs erst in dem le tz te n K rie g s ja h re k o n stru ie rt.

(5)

Heft 24.

12. 6. 1925

Ko r n: D ie E n tw ic k lu n g der B ild te le g ra p h ie in den le tz te n zehn Jahren. 519

D u rch die E lek tro n e n rö h ren w a r nun ab er ein M ittel gegeben , über diese R e s u lta te , w ie sie bis zu m Jah re 1918 e rzie lt w u rd en , h erau szu geh en und zu T ra n sm issio n sg esch w in d igk eiten zu kom m en , die den T ra n sm issio n sg esch w in d ig keiten d u rch D ra h tle itu n g e n gleich k om m en , ja sie sogar ü b e r­

treffen kön nen .

D ie E lek tro n e n rö h ren , w elch e m it drei E le k ­ tro d en , der g eh eizten K a th o d e , der A n o d e und der G itte re le k tro d e a u sg e rü stet sind, sind ja sehr fein-

So ko n n te n im le tz te n J ah re n ich t b lo ß H a n d ­ sch riften und Z eich n u n gen , sondern au ch P h o to ­ grap h ien , in G e s ta lt vo n R a ste rb ild e rn , in ebenso ku rzen Z eiten , w ie ü b er D ra h tle itu n g e n , d rah tlo s ü b ertra g en w erden .

G egen ü b er m einer A n o rd n u n g der d rah tlo sen T ela u to g ra p h ie d ü rfte sich die in den V erein ig te n S ta a te n vo n Je n k i n s a u sge b ild ete M eth od e nur darin u n tersch eid en , d a ß m eine p h o to g ra p h isch e E m p fan gsm eth o d e d o rt ein w en ig m o d ifizie rt

Oa xA V L t i L i ) A ^ ß ß

F ig. 2. D ra h tlo s ü b e rtra g e n e H a n d sch rift (Telautographie).

fü h lig e R e la is, die g e sta tte n , d u rch gerin ge V e r ­ änd eru ngen d er G itte rsp an n u n g en , ohne E in sc h a l­

tu n g v o n e lek tro m ech a n isch en R e lais, die g e ­ w ü n sch ten W irk u n g e n au szu lösen. So w erd en ja in der d rah tlo sen T ele g ra p h ie und T elep h o n ie solche E lek tro n en rö h ren als M o d u lation srö h ren fü r S en ­ der e le k trisch er W e llen b e n ü tz t, in dem d u rch ge­

eig n ete V erä n d e ru n g en der d em G itte r der M o d u ­ latio n srö h re z u g e fü h rte n S p a n n u n g die W e lle n ­ sen d u n g b e e in flu ß t w ird .

D ie ein fac h ste A n w en d u n g dieses G ru n d g ed a n ­ ken s au f die d rah tlo se T e la u to g ra p h ie b e ste h t darin , d a ß d u rch den T a s t s t ift des T e la u to g ra p h e n dem G itte r der M o d u lation srö h re eines S enders e le k ­ trisch er W e llen (der Sen d er b ra u c h t k ein R ö h re n ­ sender zu sein, sondern jed e r S end er u n g e d ä m p fter oder sch w ach g e d ä m p fte r W e llen k a n n V erw en d u n g finden) w irk sa m e S p an n u n g z u g e fü h rt w ird oder n ich t, je n ach d em der T a s t s t ift a u f eine leite n d e oder n ich tleiten d e S te lle der F o lie tr ifft.

Ic h h a b e b e i m einen A n o rd n u n g en d er d r a h t­

losen T e la u to g ra p h ie in W e ite rfü h ru n g m einer u rsp rü n glich en d u rch die F ig . 1 a n g ed e u tete n M e­

th o d e die E in ric h tu n g getro ffen , d a ß eine b e stim m te S ch w in g u n gsd a u er der e le k trisch en W e llen v e r ­ s tim m t w ird oder n ich t, je n ach d em der T a s ts tift m it der F o lie K o n ta k t h a t oder au f d as zu ü b e r­

tragen d e B ild tr ifft. D ie M o d u lation srö h re b ild e t einen T eil des S ch w in gu n g sk reises im G eb er, und in d em ih rer G itte re le k tro d e d u rch den T elauto- g rap h en geb er S p an n u n gen z u g e fü h rt w erd en oder n ich t, verä n d ern sich ihre E ig e n sch a ften u n d d a m it die die S ch w in g u n gsd a u er der W ellen b estim m en d en E ig e n sch a ften des Sch w in gu n gsk reises.

E rs t d u rch die V erm e id u n g des e le k tro m ec h a ­ nischen T a s tre la is im G eb er k a n n der V o rte il des S a ite n g a lv a n o m e te r-E m p fä n g ers a u sg e n ü tzt w er­

den, der gle ich fa lls ohne m ech anisch e R e la is a rb e i­

t e t ; die frü h eren D e te k to re n sind n a tü rlich d u rch eine A u d io n - und V erstä rk era n o rd n u n g e rsetzt.

F ig . 3. D ra h tlo s ü b ertragen e P h o to g rap h ie (T e lau to ­ graphie) .

w ird . O b w o h l m ir die gen au en D a te n der Jen kin s- sch en M eth od e n ic h t zur V e rfü g u n g steh en , g e h t aus den in der Presse v e rö ffe n tlic h te n k u rzen M it­

teilu n g e n h e rv o r, d a ß b e i den vo n Je n k i n s b e ­ n ü tzte n E m p fa n g sa p p a ra te n eine Ö ffn u n g, d u rch w elch e d as L ic h t a u f den E m p fa n g sfilm w ärkt, ä h n lich w ie die B le n d e eines p h o to g ra p h isch e n

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52 ° Ko r n: D ie E n tw ic k lu n g d er B ild te le g ra p h ie in den le tz te n zehn Jahren . [ D ie N atur­

wissenschaften

M o m e n ta p p a ra te s, bei E in tre ffe n v o n W e llen b e ­ stim m te r W e llen lä n g e g e ö ffn et w ird . M it R ü c k ­ s ic h t d a ra u f, d a ß d as S a ite n g a lv a n o m e te r allen d e r­

a rtig e n B le n d e n an E m p fin d lic h k e it und R a p id itä t ü b erlegen ist, is t n ic h t an zu n eh m en , d a ß d u rch die J en kin ssch e M eth od e bessere Ü b e rtra g u n g sre su l­

t a t e m it gleich er oder g a r h öh erer T ra n sm issio n s­

g e sc h w in d ig k e it e rzie lt w erd en k ö n n en . A u c h die V e rw e n d u n g des O szillo grap h en , die sich in den E m p fa n g sa p p a ra tu re n vo n T e la u to g ra p h e n anderer K o n str u k tio n e n ( B e l i n , Pe d e r s e n u. a.) fin d e t, k a n n dem S a ite n g a lv a n o m e te r n ic h t den R a n g des b esten , p h o to g ra p h isch en R e g is trie ra p p a ra te s fü r T e la u to g ra p h ie d u rch D ra h tle itu n g e n u n d au f d rah tlo sem W e g e s tre itig m ach en . D ie d rah tlo se S y n ch ro n isieru n g m a c h t e tw a s größere S c h w ie rig ­ k e ite n als die S y n ch ro n isieru n g ü ber D r a h tle itu n ­ gen . A u f n ic h t allzu große E n tfe rn u n g e n (z. B . E n tfe rn u n g e n in n e rh a lb D e u tsc h la n d s u n d z w i­

sch en D e u tsc h la n d und den N a ch b a rlä n d ern ) w ird m an die die S yn ch ro n isieru n g regeln d en Z eich en w irk u n g sfä h ig gen u g m ach en kön nen , so d a ß der S y n ch ro n ism u s d u rch atm o sp h ä risch e S tö ru n g en u n d d u rch Z eich en and erer S ta tio n en n ic h t a llzu n a c h te ilig b e e in flu ß t w ird , ab er a u f sehr große E n t ­ fern u n gen , w ie z. B . zw isch en E u ro p a u n d A m erik a , d ü rfte die A u fre c h te rh a ltu n g des S yn ch ro n ism u s a u f d rah tlo sem W eg e große p ra k tisc h e S ch w ie rig ­ k e ite n b ereiten .

W e n n a u ch v o r k u rzem ein ige V ersu ch e der M a rco n i-G esellsch a ft u n d der R a d io C o rp o ratio n zw isch en L o n d o n u n d Newr Y o r k a u sg e fü h rt w u r­

d en, b ei denen im ü b rigen im G eb er n ich t die tel- a u to g ra p h isch e M eth od e, sondern die M eth od e der lic h te m p fin d lic h e n Z ellen b e n ü tz t w u rd e (w orauf w ir u n ter II zu rü ck k o m m en w erden ), so h a t es sich d o rt o ffe n b a r um ein E x p e rim e n t geh an d elt, b ei dem k ein e K o s te n g e sch e u t w u rd en , u n d b ei dem es a u ch n ic h t a u f die K ü r z e d er T ra n sm issio n szeit a n k am , u n d ich m ö ch te m einer A n s ic h t A u s d ru c k geben , d a ß diese V ersu ch e n och n ic h t eine direkte B ild te le g ra p h ie zw isch en E u ro p a u n d A m e rik a fü r p ra k tisc h e Z w eck e in seh r n ah e A u s s ic h t stellen . G erad e d ie S c h w ie rig k e it der A u fre c h te r h a ltu n g des S y n ch ro n ism u s a u f so g ro ß e E n tfe rn u n g e n w ird — w en igsten s v o r lä u fig — der indirekten B ild ­ tele g rap h ie , au f die w ir u n ter I I I ein geh en w erd en , d en V o rz u g geben lassen.

2. D er E in flu ß der Verstärkungstechnik a u f die B ild ­ telegraphie durch Drahtleitungen.

D ie te la u to g ra p h isc h e M eth od e d u rch D r a h t­

leitu n g e n b e d a rf im a llg em ein en der V e r s tä r k u n g n ich t, d a m an h ier le ic h t m it L in ie n strö m e n vo n i o — 20 M A a rb e ite n k a n n , ohne au f der G eb erfo lie m it a llzu stören d en F u n k e n zu tu n zu h ab en . F ü r seh r große E n tfe rn u n g e n (über 1500 km ), fü r w elch e die d an n n otw en d ig e rw e ise zu erhöhende S p an n u n g fü r die L in ie n strö m e b e reits stören d e F u n k e n au f d er G eb erfolie zu r F o lg e h a b en k ö n n te, is t sow ieso d ie tela u to g ra p h isch e M eth o d e (durch. D r a h t­

leitu n gen ) d u rch die K a p a z itä t der L e itu n g e n in

ih rer T ra n sm issio n sg esch w in d ig k e it b e gre n zt. W enn au ch in v e re in ze lte n F ä lle n die V erstärkerrÖ h ren h ier N u tz e n b rin g en kön nen , e rg ib t sich d u rch ihre V erw en d u n g d o ch h ier k ein b a h n b rech en d er F o r t ­ sc h ritt.

A n d ers b ei der M eth od e der lich te m p fin d lich e n Z ellen . E s sei k u rz d a ra n erin nert, d a ß h ier die S en d u n g sich fo lgen d erm aß en a b sp ie lt: D ie zu ü b e rtra g e n d e P h o to g ra p h ie w ird als tra n sp a re n ter F ilm a u f einen G la sz y lin d e r a u fg e w ick elt, der d re h ­ b a r e in g e ric h tet ist u n d sich b e i jed e r D reh u n g ein k le in w'enig in der R ic h tu n g der Z y lin d erach se v e r ­ sch ie b t. D a s L ic h t ein er hellen , k o n sta n te n L ic h t ­ q u elle w ird m it H ilfe eines L in sen sy ste m s a u f ein B ild e le m e n t k o n ze n triert, d u rch d rin g t den F ilm u n d den G la sz y lin d e r u n d w ird a u f eine lic h te m p ­ fin d lich e Z elle gew orfen , w elch e die E ig e n s c h a ft h a t, d a ß d u rch sie größere oder k lein ere e le k trisch e S trö m e a u sg elöst w erd en , je n ach d er S tä rk e der B e lic h tu n g . B e i der D reh u n g des Z y lin d ers w ird so d as B ild vo n der lich te m p fin d lich e n Z elle a b g e ­ ta s te t, und m an k a n n fo rtla u fe n d S trö m e d u rch eine F ern le itu n g zu m E m p fä n g e r senden, w elch e d en H e llig k e itstö n u n g e n der gerad e d u rc h le u c h ­ te te n B ild e le m e n te en tsp rech en . Im E m p fä n g e r d ien en die v a ria b le n , v o m G eb er a n k om m en d en L in ie n strö m e d azu , d as B ild w ied er au s seinen E le ­ m en ten p h o to g ra p h isch zu sam m en zu setzen . D ie E m p fa n g sm e th o d e m it H ilfe eines S a ite n g a lv a n o ­ m eters, m it deren H ilfe m ir die ersten d e ra rtig e n F e rn ü b e rtra g u n g e n 1) gelan gen , h a t sich b ish er am b esten b e w ä h rt. D a s F a d e n s y s te m des S a ite n ­ g a lva n o m eters (z. B . zw ei M e ta llfäd e n , w elch e zw isch en den P o le n eines E le k tro m a g n e te n a u s­

g e sp a n n t sind u n d a u f deren M itte ein klein es A lu m in iu m b lä ttc h e n a u fg e k le b t ist, od er ein e in ­ ziger M e ta llfad e n , der in der M itte e tw a s v e r ­ b re ite rt ist) d ie n t a ls B le n d e fü r L ic h tstra h le n , w elch e d u rch eine enge Ö ffn u n g in den E m p fa n g s ­ k a s te n fa lle n und d o rt einen p h o to g ra p h isch en F ilm (oder p h o to g ra p h isch es P ap ier) b eein flu ssen, der a u f einem m it d em G e b e zy lin d e r sy n ch ro n ro tieren d en Z y lin d e r a u f g e w ic k e lt is t ; die L in ie n ­ ström e w erd en d u rch d as G a lv a n o m e te r g e le ite t, b ew irk en eine g rö ß ere oder klein ere A b le n k u n g des F a d e n s y s te m s, je n a ch der H e llig k e it der gerad e d u rc h le u ch te te n B ild e le m e n te im G eb er und b e ­ w irk e n d a d u rch stä rk ere oder sch w äch ere p h o to ­ grap h isch e E in d rü c k e a u f dem E m p fa n g s film b zw . E m p fa n g sp a p ier, u n d b e i sy n ch ro n em G a n g des G eb e- und E m p fa n g sz y lin d e rs w ird die im G eb er v o n der lich te m p fin d lich e n Z elle a b g e ta s te te P h o to ­ g rap h ie a u f dem E m p fa n g s film oder E m p fa n g s ­ p ap ier p h o to g ra p h isch re p ro d u ziert.

V o n den lic h te le k trisc h e n Z ellen k a m e n frü h er ein zig u n d a llein die S elen zellen in B e tr a c h t (ge­

eig n ete S elen p rä p a ra te h ab en , w ie b e k a n n t, die E ig e n sc h a ft, ih ren W id e rsta n d m it der B e lic h tu n g ih rer O b erflä ch e zu än d ern ), d a a lle an d eren lic h t­

ele k trisch en Z e llen v ie l zu gerin ge E ffe k te zeig ten . x) 1907 B e r lin — M ün chen ; B erlin — P a r is ; P aris — London.

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Heft 24. 1

12. 6. 1925 J Ko r n: D ie E n tw ick lu n g der B ild te le g ra p h ie in den le tz te n zehn Jahren . 521 D ie ersten F ern ü b e rtra g u n g e n sind m ir in der T a t

v o r ca. 20 Jah ren m it H ilfe vo n S elen zellen im G eb er gelu n gen. A u c h die S elen zellen zeigen k e i­

n esw egs seh r k r ä ftig e E ffe k te ; die S tröm e, w elch e fü r die F ern ü b ertra g u n g e n zu r V e rfü g u n g stan d en , w aren im allg em ein en k le in e r als 1 M illiam pere, und nur die V erw en d u n g der seh r sen siblen S a ite n ­ g a lv a n o m e te r-E m p fä n g e r k o n n te fü r solche k lein e S trö m e zu erfo lgreich en E rg eb n issen fü h ren .

D iese S a ch la g e h a t sich nun d u rch die V e r w e n ­ d u n g der V erstä rk errö h ren in der le tz te n Z e it g e ­ ä n d ert. E in m a l h a t die S elen m eth o d e d u rch die V e rs tä rk u n g der L in ie n strö m e ein e erh eb lich e V e r ­ b esseru n g erfah ren , die Ü b e rtra g u n g e n k ö n n en j e t z t n ich t m ehr, w ie so o ft frü h er, d u rch W ir k u n ­ gen vo n N a c h b a rle itu n g e n g e s tö rt w erd en , a n d erer­

seits kö n n en j e t z t fü r die Ü b e rtr a g u n g ab er au ch andere lic h te le k trisc h e Z ellen h era n g ezo g en w e r­

den, deren E ffe k te frü h er fü r die B ild te le g ra p h ie v ie l zu g e rin g w aren .

V o r a lle m k o m m en die lic h te le k trisc h e n Z ellen in B e tr a c h t, deren E ffe k t a u f d em E in flu ß des L ic h te s a u f die F u n k e n e n tla d u n g bzw\ a u f die E n t ­ la d u n g in e v a k u ie rte n R ö h ren b e ru h t. N a ch d em He r t z zu erst ein geh en d den E in flu ß des u ltr a ­ v io le tte n L ic h te s a u f die F u n k e n e n tla d u n g u n te r­

su c h t h a tte , fan d Ha l l w a c h s, d a ß b ei der B e ­ s tra h lu n g der K a th o d e einer e v a k u ie rte n R ö h re deren S p an n u n g in m erk lich er W eise v e rä n d e rt w erden k a n n ; es fin d e t d u rch die B e lic h tu n g eine A b stra h lu n g n e g a tiv e r T e ilc h e n v o n der K a th o d e aus s ta tt, die der I n te n s itä t der B e lic h tu n g p ro ­ p o rtio n a l ist. D ie a u f diese W eise zu erzielen d en S trö m e h a b en z w a r n u r den tau se n d ste n T e il der In te n s itä t der vo n g u ten S elen zellen g elieferten S tröm e, ab er d u rch die V erw en d u n g g eeig n eter, v e rstä rk e n d er E lek tro n e n rö h ren k a n n m an zu Ström en gelan gen , w elch e fü r die p ra k tis c h e B ild ­ ü b e rtra g u n g g eeig n et sind . D iese p h o to e lek trisch e n Z ellen , denen im beson d eren El s t e r u n d Ge i t e l w irksam e F o rm en gegeb en h ab en , sind in einer B e zie h u n g den S elen zellen ü b erleg en : Sie zeigen k ein e m erk lich e T rä g h e it, w äh ren d den S elen zellen im m er diese u n an gen eh m e E ig e n s c h a ft a n h a fte t.

E in e Selen zelle, w elch e lan ge h ell b e lic h te t w a r und p lö tz lic h ins D u n k le g e b ra c h t w ird , n im m t n ic h t in sta n ta n ih ren groß en D u n k elw id ersta n d an, die E in flü sse frü h erer B e lic h tu n g e n m ach en sich n och ein e ku rze Z e it la n g n ach ih rem V ersch w in d e n b e ­ m erk b ar. A lle rd in g s ka n n m an die T rä g h e it der S elen zellen um so m ehr verrin g ern , je d ü n n er m an die w irksam en S elen sch ich ten der Z ellen m a ch t, und m ir sind die ersten Ü b e rtra g u n g en m it H ilfe der S elen zellen ta ts ä c h lic h nur d a d u rch gelu n gen, d a ß ich ein m a l Z ellen m it sehr dünnen, w irk sa m en S ch ich ten als F ü h le rzelle n a u sw ä h lte, u n d d a ß ich zu r V erm in d eru n g der T rä g h e its e ffe k te n och einen besonderen K u n s tg r iff a n w a n d te : Ich b e n ü tz te zur M essung der H e llig k e itstö n u n g en der ein zeln en B ild e le m e n te n ic h t b lo ß eine F ü h le rzelle , sondern zw ei Zellen, au ß er der F ü h le rzelle n och eine K o m ­ p en satio n szelle, w elch e der F ü h rerze lle en tg e g e n ­

a rb e ite te. In d em ich die F ü h le rzelle v o n b eso n ­ derer E m p fin d lic h k e it und gerin ger T rä g h e it, die K o m p en satio n szelle e tw a s w en iger em p fin d lich , aber e tw as trä g e r w äh lte , k o n n te Ich in der D iffe ­ re n zw irk u n g die T rä g h e its e ffe k te w esen tlich v e r ­ m indern. Im m erh in b lieb die T ra n sm issio n s­

g esch w in d ig k eit d u rch die T rä g h eitsersch ein u n gen b egren zt, d a die V e rrin g e ru n g der T rä g h e it au f K o ste n der In te n s itä t der L in ien strö m e erreich t w urde.

D ie V erw en d u n g trä g h eitslo se r Zellen h a t d ah er ziem lich große E rw a rtu n g e n b e zü g lich der T ra n s ­ m issio n sgesch w in d igk eit der M eth ode h e rv o r­

geru fen, und die im vo rig en Jah re zw isch en C le v e ­ lan d und N ew Y o r k a n g estellten V ersu ch e m it solchen Z ellen und g e w a ltig e n V erstä rk u n g e n , —

F ig . 4. M it der Selen m ethode ü bertragen e P h o to ­ graphie. (D irek te M ethode.)

V ersu ch e, w elch e die A m erican T ele grap h and T elep h o n e Co. a n g estellt h a t, — h a b en e rm u ti­

gen d e R e s u lta te ergeben.

Ic h m ö ch te aber sogleich b e m erk en : d u rch die T a tsa ch e , d a ß die gen an n ten Z ellen d u rch die V e rs tä rk e rte c h n ik fü r die B ild te le g ra p h ie b ra u c h ­ b a r gew ord en sind, h a t n ich t e tw a die V erw en d u n g der S elen zellen ih r T o d esu rteil em pfang en . In der T a t h a b en ja die S elen zellen den großen V o rte il, d a ß die E ffe k te erh eb lich größ er sind, und d a ß w ir d ah er die K o m p lik a tio n der g e w a ltige n V e r s tä r­

ku n gen , die fü r die trä gh eitslo sen Z ellen erfo rd er­

lic h sind , verm eid en . A n d ererseits kön nen w ir d u rch V erw en d u n g der V e rs tä rk u n g au ch b ei der S elen m eth o d e den E in flu ß der T rä g h e it w esen tlich verm in d ern . Ich b e m erk te b ereits, d a ß die S elen ­ zellen u m so gerin gere T rä g h e it au fw eisen , je d ü n ­ n er m an ihre w irk sam e S ch ich t m a ch t. D a d u rch w erd en n a tü rlic h die W id e rstä n d e der Z ellen er­

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5 2 2 Ko r n: D i e E n tw ic k lu n g der B ild te le g ra p h ie in den le tz te n zehn Jahren . f Die Natur- Lwissenschaften

h eb lich v e rg rö ß e rt und die E ffe k te v e rrin g e rt, ab er d u rch ge eig n e te V e r s tä r k u n g kö n n en w ir diesen N a c h te il a u s g le ic h e n ; ferner k a n n a u ch d ie K o m ­ p en satio n sm eth o d e um so w irk sa m er g e s ta lte t w erd en , m it je k lein eren B e lic h tu n g en w ir a rb e ite n ; w ied eru m h a b en w ir b ei k lein eren B e lic h tu n g e n m it gerin geren E ffe k te n zu rechn en, die in d essen d u rch die V erstä rk errö h ren in g e eig n eter W e ise v e r ­ g rö ß e rt wrerden können.

So w ird denn erst die Z u k u n ft d a rü b e r e n t­

sch eid en kön nen , ob die S elen zellen ihre V o rh e rr­

s c h a ft b ew ah ren oder ve rlie re n w erd en ; v ie lle ic h t is t es au ch m ö glich , d a ß fü r m anch e Z w eck e die einen Z ellen , fü r and ere Z w eck e die and eren Z ellen sic h a ls n ü tzlic h e r erw eisen w erd en .

E rw ä h n u n g fin d en m öge h ier, d a ß die d r a h t­

losen V ersu ch e , w elch e k ü rz lic h v o n der M arcon i- G e se llsc h a ft und der R a d io C o rp o ratio n zw isch en E n g la n d und den V e re in ig te n S ta a te n g e m a ch t w u rd en , m it p h o to e lek trisch e n , trä g h eitslo se n Z e l­

len im G eb er a n g e s te llt w u r d e n ; die gerin gen S p a n ­ n u n g ssch w an k u n g e n , w elch e an der K a th o d e der lic h te le k trisc h e n Z elle d u rch die versch ied en en B e ­ lic h tu n g e n h e rv o rg e ru fe n w erd en , w irk e n au f die G itte re le k tro d e n v o n M o d u la tio n s-E lek tro n e n - röh ren, d u rch w elch e die v o n ein er d rah tlo sen S ta tio n au sgeh en d en e le k trisch en W ellen g e steu e rt w erd en . G en au ere E in ze lh eite n ü ber die S e n d e r­

v o rric h tu n g der M a rco n i-G esellsch a ft liegen n ic h t vo r, im b eson d eren is t in den m ir vo rlieg en d en B e ­ ric h ten ü ber d ie V ersu ch e n ic h t an g egeb en , ob e n t­

sp rech en d den H e llig k e itstö n u n g e n versch ied en e In te n s itä te n ele k trisch er W e llen oder W e llen zü g e ve rsch ied e n e r Z e itd a u e r g e sa n d t w u rd en , w ie dies au ch g e leg en tlich v o r g esch lagen w ord en ist.

In b e zu g a u f die d rah tlo se B ild te le g ra p h ie m it H ilfe der M eth od e der lic h te le k trisc h e n Z ellen ist a lle s n och in der ersten E n tw ic k lu n g b e g riffen ; h ier h a t die te la u to g ra p h isc h e M eth od e zu n ä ch st n och einen V o rsp ru n g .

E in e k u rze B e m e rk u n g sei a u ch der sog. R e lie f - m eth o d e g e w id m e t: D iese b e n ü tz t im Sender K lisch e es, b ei denen die T ö n u n g en d u rch ein g rö ­ ßeres oder klein eres R e lie f d a rg e s te llt sind . S olche K lisc h e e s kö n n en d u rch K o p ie re n v o n P h o to ­ g rap h ie n a u f C h ro m gelatin e, d u rch A u fq u e lle n ­ lassen und H ä rte n der G ela tin e h e rg e ste llt w erd en . Ä h n lic h w ie b ei dem te la u to g ra p h isc h e n Sender lä ß t m an a u f dem um einen ro tieren d en Z y lin d e r g e w ic k e lte n K lisc h e e einen T a s t s t ift sch leifen , der je t z t en tsp rec h en d dem R e lie f m ehr oder w en ig er geh ob en w ird und d a d u rch in die F e rn le itu n g m ehr oder w en ig er W id e rsta n d e in sc h a lte t. Solche R e liefsen d e r w u rd en sch on v o r ca. 30 Jah ren vo n den A m e rik a n e rn E a t o n und A m s t u t z v o r g e ­ sch la g en u n d v o r a lle m (von 1907) ab) v o n d em fra n zö sisch en In gen ieu r B e l i n a u sg e a rb eitet.

G eg en ü b er der S elen m eth o d e so llte die R e lie f­

m eth ode den V o rte il h ab en , d a ß m an m it größeren L in ien strö m en a rb e ite n k o n n te und d a ß die T r ä g ­ h e it der S elen m eth o d e verm ied en w ird. D e r N a c h ­ te il der M eth ode b e ste h t ifidessen d arin , d a ß es

n ic h t le ic h t ist, gen ü gen d sau b ere R e lie fk lisc h e e s in sehr k u rzer Z e it h erzu stellen u n d die K lisch e es in p rä zise r W e ise u m den S e n d e zylin d er zu w ick eln . M it s o rg fä ltig v o rb ereite te n K lisch e es sind Be l i n

g u te Ü b e rtra g u n g e n gelu n gen, u n ter V erw en d u n g eines p h o to g ra p h isch e n O szillo grap h en em p fän gers (eines k lein en D reh sp iegelch en s, d as v o n den L i ­ n ien strö m en e le k tro m a g n e tisc h g e d re h t w ird und je n ach der In te n s itä t der L in ien strö m e m ehr oder w en iger L ic h t v o n ein er L ic h tq u e lle a u f den E m p ­ fa n g sfilm r e fle k tie rt). M it R ü c k s ic h t d a ra u f, d a ß d a n k den V e rstä rk errö h ren die In te n s itä te n der L in ie n strö m e a u ch bei der M eth od e der lic h t ­ e le k trisch en Z ellen d u rch a u s allen p ra k tisch e n A n ­ fo rd eru n g en e n tsp rech en , d ü rfte die R eliefm e th o d e k e in e e rn sth a fte K o n k u rre n z fü r die M eth od e der lic h te le k trisc h e n Z ellen d a rstelle n , so in te re ssa n t an sich die b e treffen d e n A n o rd n u n g en sind.

. D ie Fortschritte der indirekten M ethoden der B ild - 3 telegraphie.

Ic h w ill h ier v o n den M eth o d en sprech en , b e i denen die S en d ea n o rd n u n gen d a zu b e n ü tz t w e r­

den, zu n ä c h st ein fü r die tele g ra p h isch e n Ü b e r­

tra g u n g en geeig n etes Z w isch en klisch ee, z. B . einen tele g rap h isch e n L o c h stre ife n b zw . ein B u c h s ta b e n ­ tele g ram m h e rzu stelle n . D iese B u c h s ta b e n te le ­ g ram m e b zw . d er L o c h streife n w rd en n a c h den g e ­ w ö h n lich en V erfah re n , d u rch D ra h tle itu n g e n oder d rah tlo s, zum E m p fa n g so rte ü b e rtra g e n , u n d d o rt w ird m it H ilfe des B u c h sta b en tele g ra m m es oder L o c h streife n s d as B ild rep ro d u ziert.

D iese V erfah re n sind e tw a s u m stä n d lich er und k o stsp ie lig e r als die d irek te n V erfah re n m it S y n ­ ch ronism u s im G eb er u n d E m p fä n g e r, b e i w elch en d as B ild g le ic h z e itig m it der A b ta s tu n g im G eb er im E m p fä n g e r re p ro d u ziert w ird , sie stellen ab er den ein zigen A u sw e g fü r die F ä lle dar, in denen eine d ire k te B ild te le g ra p h ie zur Z e it n och n ic h t m ö g lich oder sehr u n sich er ist, also im b eson d eren fü r Ü b e r­

tra g u n g en a u f seh r gro ß e E n tfe rn u n g e n , w ie z. B . vo n E u ro p a n a ch A m erik a .

Ic h h ab e b e reits in m einem frü h eren R e fe ra te ü b er die E n tw ic k lu n g d er B ild te le g ra p h ie v o n I9°5 — 19 15 ein V erfa h re n b esch rieb en , w elch es g e ­ s ta tte t, m it H ilfe der S elen m eth o d e fü r jed es B ild ­ elem en t ein en B u c h s ta b e n b zw . eine L o c h k o m b i­

n atio n in ein em tele g rap h isch e n L o c h stre ife n a u to ­ m a tis c h h erzu stellen , und M eth od en , m it H ilfe d ie ­ ser T eleg ram m e im E m p fä n g e r d as B ild zu re p ro ­ d u zieren . D ieses V erfah re n is t w e ite r a u sg e b a u t und zu w irk lich en F e rn ü b e rtra g u n g e n a u f seh r große E n tfe rn u n g e n b e reits v e rw a n d t w ord en . E s sei k u rz d a ra n erin n ert, d a ß b ei d ieser M eth od e die v o n dem Selen sen d er — m an k a n n n a tü rlic h au ch andere lic h te le k trisc h e Z ellen m it g e eig n e ter V e r ­ stä rk u n g b e n ü tzen — b e re itg e ste llte n S trö m e, die fo rtla u fe n d den H e llig k e itstö n u n g e n d er d u rc h ­ le u c h te te n B ild e le m e n te en tsprech en , a n s ta tt d ire k t zu m E m p fa n g so rte g e sa n d t zu w erd en , d a zu dienen, m it H ilfe des Ü b ersetzers eines Ä/em m sschen S ch n e llte leg ra p h en B u c h s ta b e n zu d ru ck en oder

(9)

Heft 24. 1

12. 6. 1925 J K o r n : D ie E n tw ick lu n g der B ild te le g ra p h ie in den le tz te n zehn Jahren. 523 L o c h k o m b in a tio n en in einem tele g rap h isch e n L o c h ­

streifen zu stan zen , z. B . ein ,,a “ , w en n gerad e ein seh r helles B ild e le m e n t a b g e ta s te t w ird , ein ,,z “ , w enn ein seh r d u n k les E le m e n t a b g e ta s te t w ird , w äh ren d die and eren B u c h s ta b e n den M itte l­

tö n u n g en z u g e o rd n et w erd en . E s e n ts te h t so ein (ziem lich langes, in W o rte u n d Z eilen a b zu te ile n ­ des) B u c h sta b e n te le g ra m m oder ein en tsp rech en d er L o c h streifen , in w elch em jed e r B u c h s ta b e (bzw.

jed e L o c h k o m b in atio n ) ein B ild e le m e n t m it seiner H e llig k e itstö n u n g d a rste llt. D a s T ele g ra m m w ird in g e w ö h n lich er W eise an den E m p fa n g s o rt ü b e r­

m itte lt, u n d d o rt b e d ien t m an sich am ein fac h sten ein er S ch reib m asch in e zu r R e p ro d u k tio n , w elch e s ich vo n ein er gew ö h n lich en S ch reib m asch in e nur d a d u rch u n tersc h eid e t, d a ß b ei dem N ie d erd rü c k en jed es T y p e n h e b e ls an S te lle eines B u c h sta b e n s ein kleines Q u a d ra t oder R e c h te c k g e d ru c k t w ird , des-

F ig. 5. M it der Selen m ethode ü bertragen e P h o to ­ graphie. (R o m — N ew Y o r k 1922. In d ire k te M ethode

m it H ilfe eines B uch stab en telegram m es.)

sen D im en sion en fü r die versch ied en en a n g esch la ­ genen B u c h s ta b e n versch ied en sind. So w ird m an fü r ein ,,z “ , w elch es den d u n k e lste n B ild e le m e n te n e n tsp rich t, ein k lein es R e c h te c k d ru cken , d as den g an zen einer T y p e b e i der S ch reib m asch in e zur V e rfü g u n g steh en d en F lä ch en ra u m fü llt, fü r ein ,, y “ ein e tw a s klein eres R e c h te c k usf. b is zu k lein en P ü n k tc h e n ; dem ,,a “ , dem h e llsten B ild e le m e n t, w ird m an den Z w isch e n rau m der S ch reib m asch in e en tsp rech en lassen.

E in e w esen tlich e S c h w ie rig k eit w a r die V e r ­ w en d u n g der klein en , vo n dem Selen geb er zu r V e r­

fü g u n g g e stellten S trö m e zu m D ru ck en v o n B u c h ­ stab e n b zw . zu m S ta n zen v o n L o c h streife n . D ie K u n stg riffe , w elch e ich v e rw a n d t h ab e, um diese S ch w ie rigk eit, a u ch ohne beson dere V e r s tä r k u n g s ­ ein ric h tu n g m it H ilfe v o n E lek tro n en rö h ren , zu beheben, h ab e ich in m einem le tz te n R e fe ra te schon besch rieben , und die M eth od e w a r bis zu m Jah re 19 15 b ereits so w e it e n tw ic k e lt, d a ß im L a b o ra ­

to riu m gu te R e s u lta te erzie lt w'erden ko n n te n . In der le tz te n Z e it h a b en nun au ch b ereits sch on V e r ­ such e au f große E n tfe rn u n g e n sta ttg e fu n d e n ; im Jah re 1922 h a t d as italien isch e M arin em in isteriu m vo n den d rah tlo sen S ta tio n en C entocelle und San P a o lo b ei R o m aus eine größ ere Z a h l vo n F e r n ­ ü b ertra gu n g en au sfü h ren lassen, im besonderen w u rd en V ersu ch e R o m — M assau a — R o m , vo n R o m au f S ch iffe im M ittellä n d isch e n M eere und Von R o m über N a u en — B a r H a rb o r n ach N ew Y o r k gem a ch t.

E rs t gan z k ü rz lic h w u rd en au ch bei dieser M e­

th od e die V erstä rk u n g e n d u rch E lek tro n e n rö h ren fü r V erb esseru n gen im S end er h eran g ezo gen , und h ierd u rch is t ein w eiterer erh eb lich er F o rts c h r itt

Fig. 6. Drahtlos übertragener Fingerabdruck. (In­

direkte Methode m it Hilfe eines Buchstaben­

telegrammes.)

e rzie lt w orden. E in m a l g e lin g t eine rasch ere H e r­

stellu n g der im G eb er a u to m a tisc h h erzu stellen d en T eleg ram m e b zw . L o c h streife n , un d*zw eitens ka n n au ch , w ie dies aus den D a rle g u n g en u n ter II h e r­

v o rg e h t, der E in flu ß der T rä g h e it der S elen zellen w e ite r v e rm in d e rt w erd en , m an k a n n au ch die trä g h eitslo sen , p h o to e lek trisch e n Z ellen im Sender h eran zieh en .

D ie M eth od e wdrd fü r a lle die F ä lle vo n B e ­ d e u tu n g sein, in denen die d irek te M eth od e S ch w ie ­ rig k e ite n m a ch t, also im besonderen a u f sehr große E n tfe rn u n g e n , w ie zw isch en E u ro p a und A m erik a , v o n diesen E rd te ile n n ach J ap a n usw . Z u r Ü b e r­

m itte lu n g der T eleg ram m e k a n n m an die d rah tlo se T ele g rap h ie oder K a b e l verw en d en . D ie a u ssic h ts­

reich e F o rte n tw ic k lu n g d er S ch n e llte leg ra p h ie d u rch K a b e l und a u f d rah tlo sem W eg e is t fü r diese M eth od e v o n g rö ß ter B e d eu tu n g .

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