«wollen ihninden
(Fl"mfirt t-vs«
-
I- CixosditiowvKemmandantenssrraßeNr. 7. »k- Z««—Jik«hrgang;)
O
ge
- uOrgan für Jedermann aus dem Volke.
leisem täglich,mitAusnahmederTageBachden-SM- IIDFREESE-.Preiswöchentlich:1Gar-.DPf»tunsomit-ihn2Gar-,nwckatlichitin sPf.
sittDotalodnitSat.CPs»vierteljährlich: 22Car·CPf»MitBote-lehrt26Sar.sPf.—- DerAhounemeutbPrets »inbeiallenOstia-salu- des Julandei Ist-IstsVki Attila-des lThlr.6Satt-—therato diegespaltenPetitsellc2Cir-
sBerlin. Sonnabend den 8. Januar-. 18539
wie-m Dipldmatie.
WirhabmikeineuAugenblickdarangeziv"eifelt,daßOest-«
reich sofortdieallertiefste Liebeund Freundschaft fürLouis surS austellt, sobaldesihm gelungen seinwird, einlckCåchuty»undTrutzbiindnißzu·gewinnen. Es mag inderArtöstreichischerPolitikliegen,dieVortheiledes Friedenssichzuzueignenund-dieGefahrendesKriegesPreußen zuüberweisen.EinoffiziellerArtikeldesoffiziellenöstreichischn KorrespondentenbestätigtdieseunsereVoraussetzung,undwir
reis-unsererBetrachtungenziehen.
Dieserlesenswer"the·Artikelruftaus, wieman esmitder größtenBefriedigungaufzunehmenYhabefcdaßdie Anerkennung dernordischenMächtenunmehrerfolgtist:Daßdiese»großte Befriedigung«von Wienaus erschallt, sollein feinerdiploj matifcherKuiff sein,um inParisglaubenzumachen,daß
man Oestreichzu verdankenhabe,was so ebengeschehen-ist
Esmachtuns Spaß,wenn dieveraltetediplomatischePfiffig- keitsicheinbildet,siewerde·inParisdenGlauberi«e,rivecken, daßdieplötzlicheFreundschaftQestreichsgegenPreiYennichts seials dasBestreben,Preußenfiir einefriedlicheHOtimmung gegenFrankreichundfiir eine AnerkennungdesKaiserreiches zugewinnen. AlsobPreußeneigentlichderStaat sei,der so bitterbösegegen LouisNapoleon eingenommen,undDest- reichesgewesenwäre,welchesdurch OpfervonTendenzen und Interessen Preußengunstilgergestimmt habe fürLouis Napoleous KaiserthuinDieostreichischeDiploinatiekanndie veraltete Pfiffigkeitnicht lassen, welchesonsteinesogroßeRolle
in demJiabinetsWerstand spielte. .·
Aberesliegt mehralsPfiffigkeitdahinter,esliegtzu- gleichdie Schlauheitdarin- nöthigenfallsinvollemErnste HandinHändmitFrankreichzugehen, sobaldesnur bereit istItalienknebeln zllhellen-.DieganzeölkkelchlscheStaaten- iuasse»ich-eintUnshohlundmorschundkannbeim ersten eiskgcgsrufzusanmienbrechenItalien UndUngarnsind durch
»He-Mienene Funkenikj volle revolutionare Flammenzuver- n.
fühlVIITäuschungenundderunersiilltenHoffnungenverhei- ßenkrOelbstitändigkeieDarum magOestreichindepThat öUieVOMOpferbereitsein,.ivenn esnurFriedenerhaltenkann, Indenslavischenserovinzenregtsichdas bittereGe-«
undeswirdjedenAuswegoderUmwegergreifenmüssen,um denKrieg,«wennerkommt,auf das·deutsche,preußischeGebiet« hinüberzuspielen’ « -». -« -
Umdiese traurige Lagezuverdecken,nebenbeizuthun, alsobesderFriedensvermittler zwischenPreußenundFrank- reich gewesensei,undendlich,um möglichstgroßeFriedens- aussichtenzueröffnen,ebendazu istdelgenannte-Artikeldes.
östreichischenKorrespondenteneingerichtet. . "
Der Artikel sprichtdaher»von der«großenBefriedigun«,..
diedie«AnerkennungdesKaiserreichs seitensder nordischen
-Mächteerwecken muß.DieAnerkennung ist nemlichfür Oest-
»
reichdieGarantie desFriedens.»Es fügtaber demArtikel· hinzu, daßderFriede«eben wiederum das BestehenderVer-—
trägevon 1815 voraussetzt,undmit deutlichenWorten heißt diessoviel:wirwollen ausdenVerträgenvon 1815 Alles·
streichen,wasDich persönlichgeuir"t;.alleArtikel,diegegen eineDynastie Napoleons gerichtetsind, sollen vernichtetsein,-«
dafüraberlaßallesstehen,was uns konvenirt und erhalte
«mit uns-den Friedenund laßunsindemBesitzderLänder, diewirseit1815innehaben.
Aberauch gegenüberderWeltsoll derArtikeldiese Po- litikvertheidigen.»DerWiderspruch,der darin liegt, daßman dieVerträgevon 1815«inwesentlichenTheilen aufgiebt,und wiederumaufGrund dieserVerträgeeinenFrieden griinden will,dieser Widerspruchsoll durcheinePhrase gedeckt-werden DiesePhrase heißt,daßesweiseist,»unabweisbareThatsachen«
ruhig hinzunehmen;und»das Kaiserthum inFrank-
.reich,« sagt dieserArtikel,,,isteine solche Thatsasche!?«
Diese Phrase istwiederum doppelsinnigerNatur« Sie«
solleinmalsagen:wirfiigenuns uindesFriedenshalberin Dinge,diewirnicht abweisenkönnen, undsoll»andererseits andeuten,daßwenn man siewirdabweisenkönnen-«man auch.
nichts dagegenhaben wird« » «
Endlichsoll nocheindritter Vorwurfbeseitigtwerden.
EsgiebteinePartei in«DeutschlaudsowohlwieinFrankreich, dieesnicht begreifenkann,wieesMöchchist, daßdielegi-- timen Mächteeinenso unlegitimenKaiseranerkennenmögen- Wobleibt, fragen sie,dasPrinzip?wo dieGleichartigkeit
desRechtstitelssWiemögendieFürstenvon GottesGnaden einenKaiseranerkennen,derdurchdenWillen desVolkes
l
aufdenThronberufenist«-eh»latman nichtebeners von legitimerSeitearis,einendstien Kaiserdurch-Volksstim- Mgggzuberufem—füreineUnmöglichkeiterklärt-Z -
Diesem gegenüberisteineneue Phrase erfundenworden.
DiePhraselautet: daßman-Zier Politiknicht-H;Hympq- thiensondern-Tendenzenundzznteressenzuverfökgenhabe»
Das«««?Mit anern EinKaiserdurchVqlksalt- stillst-nitThaitnicht ytzhdathiwaberdieserKaiserkhat bishszso;vortrefflichUns-«Tendenzengehulltigtundes.liegt
sp« i
’ EisJFtteresfsihnsinArt-hezulassen,da-.—
miterutis NR- e ·,daßman ihn wdhl anerkennentijdarf.
Und-in That,dasLob dashierLouisNapoleongezollt wird,istebensowahr,wieesimInteresseOestreichsliegt mit ihm HandinHandzugehen.-DiefranzösischenTendenzen,die Vernichtungeines«Parlaments,dieEinschüchterungderOppo- sition,dieKorruption durch GehälterundStellen, die. sper- stellungeinesunerhörtenDespotismus,dieAufhebungder Verfassung,dassindfreilichThatem welchedenTendenzen Oestreichssehr naheverwandt sein mögenund-diesmuß denenzur Beruhigungdienen,dieaus puren Legitimats- prinzipien wähnen, daßnur das legitimeOestreichsohan- delndürfeundnichteinvom Volk ernannter Kaiser.—-
. Zuallerletztkommtaber auch nocheinkleinerzarter Wink für feinere Geister. Jn der diplomatischenSprache lautetdieserWink: »Die kaiserlicheGewaltinFrankreichhat dieProben ihrer Dauerhaftigkeit erst abzulegen.«-Jn glatter deutscherSprachebedeutetdieserinsichgarnichtmotivirte Satz folgendes: «’
· .
«
«
gSchauensmeineHerren,wirbietendenFrieden-»und wollenundmüssen-»unterjedem BedingdenFrieden aufrecht erhalten;aberwirwöllenholter sehen,wielangediesneue
«
Kaiserreichhält,wenn man demKriegimmerzuausweicht!"
—- Und dasistwirklichdaseinzig wichtigeindiesemertikeL FrankreichsHerrlichkeitist wirklichso beschaffen,daßsie»im
Fiede«windenschnell—- wie der»Schatten· - eines Traumes«. ver-
vFreilich folgtdaraus konsequent, daß Frankreich nicht Frieden haltetijwird. Aber wenns holternur nitOestreich trifft, so läßtman sichinWienkeingrauesHaardrum
d e fmannurinWienruiiL «it." . . · »,
wachsen,un wnn . hgis dann s.sttzentwan-betr.,die AufhebungderGemeinde-, Kreis-undPro-
bekanntlichDeutschlandgerettet!— . »
- Berlin, den s.Januar.
— Die,,Köln.Z.«widersprichtderNachrichtvoneinerbeab- sichtigtenVermählungdesKaisers NapoleonIll.mitderPrinzessin Stephaitie, TochterdesFürstenvon Hohenzollern-Sigmaringen.
Nichtnur seivonSeiten desKaiserswederdirektnoch indirekt irgendeineBewerbungumdieHand «dererstfünfzehnjährigenPrin- essmStephanie ausgegangen, sondern auch diese selbst, sowieihr aterseienweitentfernt; schon jetztmitVermählungsentwiirfensich
zubeschäftigen. ·s - « «
-m»H.1K.5«lesenwir: Diemünchener»Hiftorisch-politi- schenBlätter«,dieauchin denneuesten Heften fortfahren,dieZwangs-
"
arbeitundZuchthausstrafederprotestantischen EheleuteMadiai zu vertsheidigemnehmennun zurLügeundVerleumdungderUn- glücklichenihreZufluchtObgleichindergerichtlichenVerhandlung unddenveröffentlichtenEntscheidungsgründennicht das Geringste von politischen Umtrieben oder unsittlichem Verhalten vorkommt- undgegendieMadiainicht einmal BeschuldigungenderArtgerich- tetsind-vielmehrdasGegentheil vollkommenfeststeht, so entblöden sich die«Historisch-politischenBlätter-·nicht,zuschreiben:»Dieevan- gelischenShmpathieenwurden einemitalienischenLohnlakai und—·
dessenFrauzuTheil,diesichgegendieflorentinischenGesetzever-
—
"TLW. s-
fehltjunddie,einerKlassevonLeutenangehörig,derJedermann gernausdemWege geht-dasie--wieJedermannweiß,indek- RegelvonBetrugundUnzuchklebt, wenigstens fürsichnochdurch keinenBeweisderWeltdargethM-·daß-sieeineAusnahme vander Regel sind.'.'Spätersagen»die»H!st--ppl.Blätter«, allerWahrheit zuwider:,ePg«ß«die-V3rurtheitennichtwegenzreligiöseysondern
»s..wegen
polrttsich—» ,
·"
,·««Wahrlich soll als-keinpvls»s:«lkasts«ergehen selkM4WenE-"·and,eineinsin-
mGIetzeTosiamiszuwider,vonderkatholis zuk,pwtskst«u- ireheüber-trittHundsich öffentlichals reitest-zuhemmt-.
«ie VPTEXKUSTSMQsei-U-MilchUUVWITH-!ügMIW lfrchäxPerleumlJungEizssserthiftdtgenläßt,dieuns soabschcuiisrist, da unschuldigLeidendkdadurch gekränktwerden! « -«
·—— Jnderheutigen Sitzungder2.KammerstanddieWahl desPräsidentenfürdieübrigeDauer derSession aufderTages- ordnung.Eswurden -314Stimmzettel abgegeben,von denen 2 unbeschriebenwaren; dieabsolute Mehrheit beträgt demnach 157.
EserhaltenStimmen-. v.Kleist-Retzow,(Rechte) 147, Graf Schwe- rin (Linke) 117,v.Waldbott (katholische Partei) 42, v.Auerswald 4,v.Bonin2. Da Keinerdieabsolute Mehrheit erhalten, so,wirdzur engernWahl geschritten,bei welcher212Stimm- zettel abgegebenwerden. Daein Zettelungültigist, so beträgtdie absolute Mehrheit156. Eserhalten diesmal-Stimmen: v.Kleist- Retzow 147, Graf Schwerin 127,v.Waldbott 34, v.Bonin 2, v.Auerswald 1;essind also7bis8Kathjsgenbereitsins Lager derLinkenübergegangen.Jetztfindeteine««-«e«ngereWahl zwischen denbeidenErstgenannten statt. Eswerden 314Stiuunzettelab- gegeben-VDU denen6ungültig sind;dieabsoluteMehrheitbeträgt 155. Eserhaltenv.Kleist-Retzow154, Graf Schwerin154. Dxie MassederkathtzlifchenPartei, welchebeiderimDezember stattgSE habten Wahl surdieRechte gestimmt hatte, ist demnach diqsmckl zurLinken übergetreten.Bei Stimmengleichheitwirdangenom- men,daßdasLoosentscheiden soll.BeideNamen werden indie Urnegelegt,aus welcher sodann Graf Schwerin life-»ich Als Präsidsenthervorgeht! ..
« · «
LTON«
MI«:-c-OIHPf-ORL—Pf-S
Jnderheutigen Sitzungder2.«KanimerübergabderJustiz,« ministerzweineue Gefetz-Entwürfe.DererstebetrifftdieKompeten des Kammergerichtswegen Entscheidung überStaatsverbrechen·
DiesGesetzschließtsichdemArtikel95derVerfassungan. Der«
zweiteEntwurfbeziehtsich auf AbänderungendesStrafgesetzbuchs undzwar des§56(materielle Konkurrean,der§§ 219und240E DiebstahlUleHehlskediBeideGesetzewerdenderJustizkonunissjon überwiesen.—- Der AntragderKatholikenwirdeinerbesondern
Kommission zugewiesen. . .
—- DTO 1·KammerbegannheutedieBerathungübekden-Ge- vinzialordnung— vom11.März1850,
DerSchriftführerdesGewerberaths, Hr.Falk,welcher
»
voreinigerZeit auf BefehlderRegierung durchDenVorsitzeddm -fuspendirt,wurde,ist jetzt durchBeschlußdesGewerberathsvom
Amteentsctzt«- worden.i - .
Morgen (Sonnabend)wirdvordemKammergmchtin
—der ProzeßsacheArthur Müller’s wegenPech-Ihmlederpro- testantifchenReligionin weiterInstanz—- wahkschrinlichchochbei Ausschluß«— EinderOeffentlichieithiesiger Milchhändler,welcher— verhandeltwerden.voneinemSchutzmann dabeibetroffenwurde, alserineinemmiteinemdoppelten Boden versehenenQuartmaß Milch verabreichte,wurde wegenBetragszu 3MonatenGefängnißund50«Thlrn..Geldstrafeodernoch1 Monat Gefangnißverurtheil. - - «
«
—·· DiegesternstattgefundeneVersammlungderneuen ber- liner Liedertafel,mitwelcherdiesmaleingeselliges Mahlver- knupfts-lvar,swareinesehr lebendigeundbotvielfacheKunstgenkksses nebendenunterLeitungdesDirigenten HerrnTruth Illsgefuhw tenQuartettenwurden dieAnwesendendurchSolovvtkwgederk.
SCUSEVTheodor Formes undBosterfreut;VMGlanzpllnktdes AbendsbildetederVortragvonzwei SatzendesB-(1ukTkioVon- Beethoven durchdie.sHerrenGebrüderLdtzeund FranzKroll.
Einangenehmes Intermezzobildete andiesemAbenddasErschei- nen Jra AldridgeUZJwelcher nachBeendigungderOthello-Vor-
-
-d-
versuchte,veraiilaßt,durch
- «m Oernhause,voneinemMitgliede eingeführt,inBeglei-
ltililixngesSchäulpieletsHerrn Hermann,sich auf kurze»Seitim Säakessjkandundheiterundfrohgelauntsichunter denVersam-»
meltenbewegte.EinvondemGasteinenglischerSpracheausge-
bmchtxbevast’ aufDeutschlandunddasdeutscheVolkriefzahllose
ervor. s
GeschäftederfünftenAbtheilungdeshiesigenPolizei- Z«·SsiVIUMTwelchederverstorbenePolizeidirektorSchutzleitete- sind dem Staatsanwalt Rassel (bish«etMWVOUDUVOthmmissslrilch
übertragenworden.
’’ -"« -
— Polizeiberichtvom7.Januar.Ein39Jahrealter Mann M» Abends, seinem LebeneinEnde-zu machen,indem ersichmit eineinRasirmesser
kk· ebrachts ·« L
BeEli-ist«Dieneuestc Schriftdesehemaligendeutsch-katholi- schenPfarrersDr.Bergnianii über »die Moral derJesuiten-«bil- deteinwahrhaftesEreigniß; sosehristdieultraniontane Partei, wieihre Organe kund geben, überdieselbeerschrecktunderzürnt.
Alleintrotz allerMühewermag sieplesen,ausDenQuellenge- schöpftenLehren nichtsGegründetesentgegenzusetzenngegm hat diehiesigePolizeidiegedachteSchrift-vorlausigmitBeschlagbelegt.
Manglaubt jedoch nicht«daß'derPolizeianwaltbeiden Gerichten eineKlage wirdbegründenkönnen,undsiehtdemnachderbaldigen FreigebunngerjgihrihwelcheübrigensvorderBeschlagnahmeschon in«zahlreich-HE-·Æetiiparennach Leipzig versandtwar,entgegen.Or.
Dr.Bergm"ann«hat indeß auch selbsteinExemplardemKönig·von Preußengesandtund inseinemBegleitungsschreibendaraufhinge- wiesen,wiesolche Grundsätzedie kirchlicheund staatliche Ordnung
aufdasTiefste erschüttern-müßten : . »
Frankfurt a. M. DasPresbhtexiutnderdeutsch-katholi- schenGemeindehatdenAntrag einiger ihrer Mitglieder,insgesamnit zurprotestantischeiiKircheüberzutreten,ausdemGrunde zurückge- wiesen,dastatutengemäßeinsol»cherAntragvon achtzehnMitglie-
dernderGemeindeausgehenmusse. »
Polen. Das ganzeArnieekorps,welches aufdemMarsche nachderWestgrenze bereitsdieMittedesKönigreichserreicht hatte,er- bielt- den· Befehl, Halt
sunemen. - « »
Paris-ThousaleDer katholischeJiiFawird durchdie fanatischen BestrebungenseinerGeistlichendemalteren,protestantischenTheile desKantonsBernimmermehreiitfremdet.Schonindendreißiger Jahren erkanntendieFührerderliberalenPartei:umdenKantoii zueinem Ganzenzuverschmelzen,müsseeineAnstalt-g·eschasfeniwer-
den,auf welcherdiekatholischenGeistlichensichnzuPriesternbilden
können. WederdieNeuhaiisische,nocheinespatere Regierung ging darauf ein,undsokames,daßdieganzeGeistlichkeitdesJurain Frankreichgebildetwurde,dortdenultrainontanen Geisteingesogen hatunddenschweizerischenInteressen vollständigentfremdetworden ist«AusDieserBildungsweisefolgtganznatürlich,daßdiePriester- schaftDesJakhvlischenJuradieSchweiz, ihre Geschichteund,ihre jetzigenBestrebungen gar nicht kennt,odersie nichtzuwürdigen tveißwjedenfallsnichtmit.ihnenshmpathisirt. JhrVaterland nnd ihrHerz istinRom;indievollständigsteAbhängigkeitvonRom -möchtesie auchdasVolkführen.Beidersehr aiiffallendeiiUn- wissenheitderGeistlichkeit(in Besanaon nämlichlernen diejungen PriesterVonAllem,wasdieGegenwart fordert, nichts), suchensie deswegen auchdasVolk von jeder Aufklärungabzuschneiden.Sie wollendeswegennun auchdasSeminar für Volksschnllehrerauf- gehoben habentdasjenige für Lehrerinnen ist schon vernichtet)und arbeitendarauf hin- daßvondenGhmnasiendesJuraalleLehrer- tvelcheLaiensind, entferntundnur Geistliche angestelltwerden.
WieweitderUltraniontanismus inseinen Bestrebungen jetzt geht- erhelltausderThatsache,baß die Partei im Plane hat,,inBern eineKathedralezubauen,.um—dannvonhierausPropaganda«zu machen.DieFondszudiesemBauliegenalle bereit. » ·
.Paris, 5.Jan. DiewichtigsteNeuigkeitdesTages istdie ew« AnerkennungRußchVIJ "Hk-«V;Kisselesfübergabseine Trunksuchtund«Arbeitslosigkeit,-an«6.d.·
mehreretiefeSchiiittwundenamHalsebeibrachte., DerselbetvurdemittelstTragekorbszurKurnachdemKrankenhaiise
zumachenundanOrtnndStelle Winter--
SchreibeninfeierlicherAudienz.-——DieVollziehungdesHandels- vertragesmitBelgien istam31.DezzssixuBrüssel ausgewechselt worden-,derVertragtrittvom15.d.aninqu «— Einegroße
«
AnzahlhervorragenderMitgliederallerParteienHatvorgestem bei HerrnBerrherVisitenkartemabgegebenwegendesvonihmimNa- mendesAdvokatenstandes geschriebenenBriefes.HmV.Laroche- jaqueliii hateineVisitenkarte erhalten,auswelchersichDie Worte befanden:-,,DeiitzundMaroto.««Deutz istbekanntlichderJude, welcherdie dieHerzoginvonBerrhimJahre1833inderVendeean Regierung (Thiers)»verrieth,undMaroto derGeneral,welcher DonKarlosgegendaÆnde desspanischenBürgerkriegesimStiche ließ.DemHofe istesnicht gelungen, außerdemMarqiiisdela RochejaqueleinunddePastoretandere-namhafteLegitimistenzuge- winnen: Man-hatsichallemöglicheMühe gegeben, Männerder VorstadtSt.Germain,.des legitiinistischenHauptquartiers, fürdie großenHofchargenzugewinnen.Esgelangnicht.·DerHerzog- v.Mouchl)--uiideinige legitimistischeDeputirtehattendieUnterhand- lungengeführt.Siewurden aberiiberallaufs Unfreundlichsteein- pfangeiipsalssiemitihren AnträgenherausrücktemDerHerzog v. Moucht)-auseineraltadeligenFamilie,abermehr Spekulantals Politiker,wurde sogarvoneineinHerzog sehriiiihöflichan die Thüre gesetzt. AlsderKaiserkürzlichLarochejaquelinankündigte, daßerihnalsGesandten nach Konstantinopel schickenwerde,rief derselbeaus: »Sire,meineVorfahren habenden alten Königen Frankreichsimmer niit dergrößtenTreue gedient.Jchwerde Ihnen beweisen, daß ichmeinem Namen keine-Uuehre machen werde.«s- « «
"
s DasKapitelvonSt. JohannimLateran hatdenKaiserzum ersten Kanonikusernannt. — DerKaiser ist heutewiederimoffe- nen Wagen ausgesahren.—- Am31.Dezember kamen hier so viel BriefezurPost, daß siedieBeamten nichtbewältigenkonntenund 6000StückausdenandernTag zurückbleibenmußten-««-——"Heute früh warenxLeuteimHofedesLouvredamit beschäftigt,dasGras abzuschneiden,welchesin denletztenWochen beider warmen Witte- rungdaselbstgewachsenlwar.
Das Kaiserreich istderFriede! Einer derVertrauten L. Napoleons, Oberst Fleurt), hat kürzlichdenVorsitzbeieinem FestmahlederOffizieredesvon ihm befehligteiiGuidemRegiments geführt.BeimNachtische,alsderChampagnerdasBlutimKreise trieb,hieltdermitthigeObersteineRede,inwelcherfolgendeerbau- lickseWortelvoxkamem»Man hatgesagt, das Kaiserthum seiderFriede; ichabersage Euchsdas KaTiserthnmist der Krieg. DerTag ist nicht fern, anwelchemwir dieunslv angethaiie Schmach rächenund unsere Rossein der Weichseltränken werden.« — EineskandalöseFlugschristist«
jüngstinBrüsselerschienen.SieführtdenTitel:»DiedreiMar- schälleFrankreichs.«.DiesedreiMarschällesindNiemand anders alsSt.Arnaud,MagnanundCastellane.DieSchrift stecktvoll anstößigerAnekdoten,diegeeignet sind,dengutenRufderdreiHer- renzugefährden.— InsBellekJslewareineRevolte,weilviele derDeputirtensichdagegenauflehnten, daß ihreUnglücksgefährten—.
Amnestieverlangten.—- Jm DepartementderDordognelebteine Frauim«Altervon118Jahren,welchesichnochderZeitLudwigs XV.undLudwigsxVL erinnert;dieselbe sah Napoleoninseiner Glanzperiode, empfing Ludwig xvlll» alserdurchihr Dorf reiste.s Währendderhundert TagewtirdesiealsLegitimistin eingesperrt underhieltdurchdiezweite Restauration ihre Freiheitwieder.
Karlx.sahsieinBordeaiix5 sie wurdevonLudtvigPhilipp-freund- lichempfangen,alssie, bereits100Jahrealt,sich aufdenWeg nach Paris gemacht hatte,umbeimKönige Unterstützungfür ihren altundschwach gewordenen Pflegesohnzu -erbitten. zGeistigund körperlichnoch sehr kräftig,hegte sievondersoeben·eiiigeschlafenen RepublikvonAnfangandieMeinung, siewürdenicht alt werden, undprophezeihte,alssievomStaatsstreichedes2.Dez.hörte,das Kaiserthum.Aberauch diesem sagt siekeinelangeDauer voraus undhofft—- nochdenGrafenv.ChambordalsHeinrichV.auf demThroneFrankreichszusehen.
Paris, li.Januar. DieGesandtenPreußensundOestreichs
—habettheuteihreBeglaubigungsschreibenüberreicht. (Tel. Dep.)