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Thorner Presse 1888, Jg. VI, Nro. 40

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(1)

. ^ Abonnementspreis

>ur T h o r n und^ Vorstädte frei ins Haus: vierteljährlich 2 M a rk, monatlich 67 ... Pfennig pränumerando;

lur A u s w ä r t s frei per Post: bei allen Kaiserl. Postanstalten vierteljährl. 2 Mark.

A u s g a b e

tä g lic h 6V2 Uhr Abends m it Ausschluß der Sonn- und Feiertage.

40.

Redaktion irud Expedition:

Katharinenstraße 204.

Jnsertionspreis

fü r die Spaltzeile oder deren Raum 10 Pfennig. Inserate werden angenommen in der Expedition Thorn Katharinenstr. 204, Annoncen-Expedition „Jnvalidendank"

in B e rlin , Haasenstein u. Vogler in B e rlin und Königsberg, M . Dukes in Wien, sowie von allen anderen Annoncen-Expeditionen des I n - und Auslandes.

Annahme der Inserate fü r die nächstfolgende Nummer bis 1 Uhr M itta g s .

Donnerstag den 16. Februar M 8 . V. Iatira.

Die Ursachen der Zwangsversteigerungen ländlicher Krundstücke.

F ü r das J a h r 1 8 8 6 /8 7 ist zum ersten M a le versucht worden, w Gesammtbild der Ursachen ländlicher Zwangsversteigerungen A.. gewinnen. D ie Unterlagen fü r diese A rb e it des Statistischeil

^ureaus boten die Berichte, welche über jeden derartigen V er- ge>gerungsfall und seine Ursachen einzureichen waren. — Nach

"Lscheidung der zu Theilungszwccken vollzogenen Zwangs- nsteigerungen, sowie derjenigen Fälle, in welchen der H aupt- M>f dxg Besitzers nicht der landwirthschaftliche w a r oder die ersteigerte Fläche nicht den U m fang von 75 a erreichte, ver-

>n> . ^ Berichtsjahre in Preußen noch 2835 Versteigerungen ü einer Fläche von 103 949 Im und einem Grundsteuer-Rein- ,.^age von 934 802 M k., bei welchem im Ganzen 5469 ursäch-

^rh ä ltn is s e , und zwar 1117 als alleinige oder wesentliche y ° 4352 in Verbindung m it anderen Ursachen der Zw angs-

^ig e ru n g gemeldet wurden.

. ^ o n der Gesanlnitzahl dieser Ursacheil entfielen 41 Procent eigenes Verschulden der Besitzer (schlechte W irthschaft, T ru u k - Verschwendung, Proceßsucht rc.) 19 P rocent auf ungünstige ..^Ü bernahm e (zu hoher P re is , N iangel an B etriebsm itteln rc.), Procent auf Familienverhältnisse und Krankheit, 6 Proceut w,! Geschäftsverluste, B auten, Speculationen, Bürgschaften, 6

^ "cent auf Naturereignisse und U nfälle, nahezu 6 P rocent auf aus Egemeine ungünstige Lage der Landwirthschaft, 5 Procent

i unzweckmäßige E rb re g u liru n g , 3 P rocent auf Wucher.

A uf den ersten Blick mag es auffallen, daß ein verhältniß- ->?big so geringer Procentsatz — insgesammt n u r in 324 Uen w ar die ungünstige Lage der Landwirthschaft als alleinige saiu ^ Mitursache angegebeir — auf eben diese Ursache ent-

>ve ' "u d freisinnige B lä tte r sind schon bei der Hand, hierin, , ' U l Acht grade einen Beweis fü r die günstige Lage, so doch rUlgstens eine Gelegenheit zu erblicken, den allgemeinen Rück- z '.'3 der Landwirthschast zu läugnen. Aber es w ill uns scheinen, k,? uu einzelnen Falle eine ungünstige allgemeine Lage als U r- sehr schwer festzustellen ist und sich leichter besondere Gründe, bauten, Betriebseinrichtungen, A iangel a ll B e trie b sm itte ln ,' dj "ükheit und dergl. darbieten. Jedenfalls ist in den Fällen, Gut uilzweckmäßiger E rb re g u liru n g , unter ungünstiger a»s Übernahme und lin te r ungünstigen Familienverhültnissen x „ M ä h lt sind, die schlechte Lage der Landwirthschaft oft m it Hai» idend fü r den S tu rz des Besitzers gewesen und mancher sich trotz dieser besonderen Umstände halten können, wenn

» " uicht der landwirthschaftliche Erw erb überhaupt so zurück- y>°^ügen wäre. A n sich bleibt es im m er schon sehr bedenklich, IchaO ^ r h a u p t die allgemeine ungünstige Lage der L a n d w irth -

^ kine Anzahl von F ällen als Hauptursache angegeben

^ e n kann.

„F re is illn ig e Z e itu n g " weist ferner m it einer gewissen

«„^söthuung daraus hin, daß m it dem Umfange der Besitzungen schütt ^"günstige W irku n g der allgemeinen Lage der L a n d w irth - dg« .abnehme lin d umgekehrt m it der Größe der Besitzungen iun Verschlilden als Ursache der Zwangsversteigerungen

„j"dhnle. Ersteres ist richtig. I n Verhältnißzahlen ausgedruckt, M n " ^ «allgemeine Lage ... - . -

3kn v o ll 50 Im und

der Landwirthschaft" bei den Be- darüber 17,02 Procent, bei den­

jenigen von 10 bis unter 50 Im 7,07, bei denen von 2 bis unter 10 Im 3,13 und bei denjenigen von 75 a bis unter 2 Im 2,56 P rocent der sämmtlichen ursächlichen Verhältnisse ein. Dieses ist bei dem Sinken der landwirthschaftlichen G ru n d ­ rente auch ganz erklärlich und spricht sogar fü r dasselbe, da unter ihm der größere Besitzer auch re la tiv mehr zu leiden hat, als der kleinere, bei welchem diese eigene A rb e it mehr in den V order­

grund tr itt. D ie zweite Behauptung, daß das eigene Verschul­

den beim größeren Besitz zunehme, ist falsch und beruht auf einem groben Mißverständniß. D as Gegentheil ist nach der vorliegenden S tatistik richtig. D as eigene Verschulden begreift bei der obersten Klasse (5 0 Im und mehr) n u r 30, bei der zweiten 4 1 , der d ritten 4 4 und bei der letzten 45 Proceut der sämmtlichen Ursachen.

Schließlich darf, wenn man diese S ta tistik richtig w ürdigen w ill, vor Allem ein P u n kt nicht vergessen werden: sie kann überhaupt n u r ein unzureichendes B ild des jährlichen Vermögens­

verfalles und seiner Ursachen geben, da sie die große Z a h l von Fällen ganz unberücksichtigt lassen muß, in denen alle Vorbe­

dingungen fü r zwangsweise Subhastation vorhanden sind, diese aber doch unterbleibt, w e il der G läubiger sich keinen E rfo lg ver­

spricht und vorzieht, den Besitzer fü r sich (den G läubiger) weiter arbeiten zu lassen. Solche Fälle find nach dein Gesetz über die Zwangsvollstreckung vom 13. J u l i 1883, nach welchem die v o r­

stehenden G läubiger Deckung in dem Mindestgebot finden müssen, vie l häufiger geworden. Könnte es eine S ta tistik dieser Fälle geben, so würde sie unbedingt an den Ursachen des Vermögens­

verfalles den A n th e il des eigenen Verschuldens vie l geringer und den der allgemein ungünstigen Lage vie l höher erscheinen lassen, als die vorliegende S ta tistik über die wirklich stattgehabten S u b - hastationen. D enn der G läubiger drängt dann am ersten zum Verkaufe, wenn der W irth persönlich untüchtig ist, wogegen seine Nachsicht bei guten W irth e n , oft schon in seinem eigenen I n t e r ­ esse, eine größere ist, letzteres auch dann, wenn die unverschul­

dete N oth des Schuldners ganz oder theilweise der allgemein ungünstigen Lage der Landwirthschaft entspringt und wegen des Rückganges der Gutüwerthe der E rfo lg der S ubhastation die Forderung und die Kosten des betreibenden G läubigers voraus­

sichtlich nicht deckt.

politische Tagesschau.

D e r gestrige „Reichsanz." veröffentlicht folgendes B u lle tin aus S a u R e m o : „D a s Aussehen der Wunde S r . Kaiserl. und K önigl.

H oheit des K r o n p r i n z e n ist das beste. D er S chlaf w ar in der letzten Nacht nicht unterbrochen. Kein Fieber. Husten und Schleim­

a u sw u rf müßig. Mackenzie. Schröder. Krause. Hovell. v. B erg­

mann. B ra m a n n ." D ie „N a t.-Z tg ." hat unterm 13. d. folgende Nachrichten aus S ä n Remo erhalten: „D e r K ronprinz ist heute M itta g wieder aufgestanden und vier S tu n d e n außer B e tt ge­

blieben. D er W u n d ve rla u f ist anhaltend günstig, die Athm ung ungestört; es sollen n u r einm al täglich B u lle tin s erscheinen.

Ueber Virchow's letztes Gutachten ist jetzt der Schleier gelüstet:

dasselbe ist abermals in der Hauptsache negativ ausgefallen. D as zur Untersuchung übersandte Gewebsstückchen entstammt der linken Kehlkopfhälfte, derselben S telle, die im November als Sitz des Krebsleidens bezeichnet wurde. Virchow fand ein Stück M uskel

und an anderer S te lle elastische Fasern, welche vermuthen lassen, daß sie von dem linken Stim m bande selbst herrühren. E r hat nichts gefunden, was krebsähnlich wäre. D e r ganze Prozeß v o ll­

ziehe sich, soweit die Untersuchung urtheilen lasse, in den ober­

flächlichen Schleimhäuten, aber in der T ie fe finde sich nichts von charakteristischen Zellen - Nestern. (Dieser Satz ist in dem T e le ­ gramm so undeutlich überm ittelt, daß w ir fü r seine richtige Wiedergabe nicht einstehen können. D ie Redaktion der „N a t.- Z tg ." ) Es ist der Beschluß gefaßt, Virchow's Gutachten zu publiziren. Auch Mackeuzie w ill demnächst ein V o tu m im

„Reichs - Anzeiger" veröffentlichen, w o rin er sagt: er habe im November die Krebsdiagnose unterschreiben müssen, w e il S ym ptom e dafür vorhanden waren. I n einem S e p a ra t- G u t- achten aber habe er damals betont, daß er den Prozeß zwar krebsähnlich finde, jedoch ohne mikroskopische Untersuchung nicht zugeben könne, daß Krebs vorliege. Leider sei damals eine mikroskopische Untersuchung unmöglich gewesen. Jetzt sei M a ­ ckenzie mehr denn zuvor überzeugt, daß kein Krebs vorliege.

P o sitiv könne er augenblicklich n u r sagen, daß eine tiefgehende Entzündung der Kehlkopf - Schleimhaut, kom binirt m it K norpel- hautentzündung, vorhanden sei. Mackenzie gedenkt in wenigen Tagen abzureisen. D a er die Veröffentlichung dieser Ansicht im

„Reichs-Anzeiger" angekündigt, habe ich fü r angemessen gehalten, sie Ih n e n zu überm itteln, ohne ih r eine andere Bedeutung bei­

zulegen, als den bisherigen persönlichen Erklärungen Mackenzie's.

D r. B ra m a n n bleibt auf unbestimmte Z e it hier. — „ W . T . B ."

meldet von gestern aus S a u R em o: „D ie Aerzte fanden das Befinden S r . Kaiserl. und K önigl. H oheit des Kronprinzen auch heute ganz zufriedenstellend. Höchstderselbe w a r heute V o rm itta g im S tande, etwas festere N ahrung zu sich zu nehmen, und konnte in ; Z im m e r etwas auf und ab gehen."

E in auch in Deutschland geschätzter Fachmann (G eneral B ria lm o n t? ), der militärische Berichterstatter des halbamtlichen

„Brüsseler J o u r n a l" , bespricht das m i l i t ä r i s c h e F r a n k r e i c h vom vorigen Jahre eingehend. E r kommt zu dem Schlüsse, daß Frankreich weder im vorigen Ja h re kriegsbereit gewesen ist, noch in diesem Jahre in Folge der radikalen Umgestaltungen, welche es theils vorgenommen, theils noch ausführen w ill, kriegsbereit werden w ird. A lle Anerkennung verdiene dagegen die O pfer­

freudigkeit Frankreichs, welches außer seinem großen E ta t fü r Armee und M a rin e fü r die Wiederherstellung seines Kriegs­

m aterials bis heute 2 289 4 22 000 Frauks verausgabt hat.

Dieses U rth e il ist ein unbefangenes, also sicher von Bedeutung.

D ie H offnung auf die H ü l f e E n g l a n d s in einem zu­

künftigen Kriege gaukelt den F r a n z o s e n immer verführerischer vo r den Augen. S o reproduzirt die „ P a tr ie " ihren Lesern die Version der „M oskauer Z e itu n g " über die russische Reise Churchills und die „moralische A llia n z ", die dadurch zwischen England und R ußland hergestellt worden sei. Und der „F ig a ro "

bezeugt seine Befriedigung m it den W o rte n : „ S o ist denn das Manchesterthum wirklich to d t! J o h n B u ll, der auf seiner In s e l so lange den Einsiedler gespielt hat, erkennt heute die N othwen­

digkeit, in dem Hexensabbath kontinentaler P o litik auch eine R olle zu übernehmen." — Andere B lä tte r fahren fo rt, die Re- vanchards in it der unbesieglichen S ym pathie der Ita lie n e r zu vertrösten. S o b rin g t das „ M o t d 'O rd re " ein In te rv ie w m it

Die Keyeimniffe des Aergschlostes.

Roman von P i e r r e Z a c c o n e .

--- Nachdruck verboten.

(43. Fortsetzung.)

A is jetzt hatte Ram on ziemlich gleichgültig zugehört.

Was lag ih n l an der V erhaftung Lurecs.

sp^Aiochte doch die Comtesse lebe« und die Erbschaft bean-

N u r Genovefa wollte er sein nennen.

Fetzt drohte auch seiner Liebe neue Gefahr,

sein konnte S ilv io Genovefa reklamiren, dann w a r all ' Glück vernichtet.

Das durfte nicht geschehen.

M it einem S p runge befand er sich an Bruscatelles Seite.

»Sprich, sprich, ist das w a h r? "

„-vollkom m en."

" D ie Comtesse erscheint heute Abend m it ihren, S o h n ? "

"Wahrscheinlich."

«Und Genovefa weiß darum ?"

«Ich glaube."

"2 iu n . das schwöre ich, Genovefa soll nie einem Andern als m ir."

«W as gedenken S ie zu thun?"

' A " ^ n Augenblick herrschte tiefes Schweigen.

D ?ffn zog Ram on den Vicom te in eine Fensternische.

sagte er, „es bleibt keine Z e it, alles muß fallen,

"N r entgegentritt."

«Hüten S ie sich."

" D u w illst reisen? D u bleibst."

„Aber — "

DchW '^ur /wenige S tunden. D u darfst es m ir nicht abschlagen.

" .irüh magst D u den ersten Z u g nach Bordeaux benutzen z u e rs t n u r eine Nacht."

"W as wollen S ie von m ir? "

"D u sollst es erfahren."

„W o bleibe ich, bis meine Zeit gekommen?"

„ I n meinem Zimmer, dort bleibst D u, bis ich Dich auf­

suche."

„M orgen aber kann ich reisen?"

„Ic h verspreche es D ir , und, wer weiß, vielleicht reist D u nicht allein."

Vruscatelle wollte antworten. Ramon legte ihm den Finger auf die Lippen.

„Geh, geh," sagte er, „ich muß noch m it meinem Vater sprechen."

Bruscatelle grüßte, und Ramon empfahl einem Diener, ihn auf sein Zimmer zu führen.

„Jo h a n n ," sagte er dann, „wenn D u den Herrn Vicomte verlassen hast, begieb Dich zu Fräulein d'Alcantara und bitte sie, m ir die Ehre ihres Besuches zu schenken. D u bringst m ir A n tw ort."

Der Diener entfernte sich m it Bruscatelle.

Ramon aber tra t lebhaft auf seinen Vater zu.

Dieser w ar uoch ganz niedergeschlagen von den Entdeckungen Bruscatelles.

Jetzt blickte er seinen Sohn an und der Ausdruck in dessen Gesicht ließ ihn errathen, was seine Seele bewegte.

„R am on," sichte er, „Ram on, mein Kind, beherrsche Dich, Bruscatelle hat übertriebe«, hat sich getäuscht — ich bürge D ir dafür, nichts bedroht Dein Glück!"

E in bitteres Lächeln fuhr über Ramons Züge.

„Beruhige Dich, Vater — ich bin stark, ich möchte n ur einige Fragen aus Deinen! Munde bestätigt hören."

„S p rich."

„E s ist keine Frage, daß sich heute noch die Polizei in unsere Angelegenheit mischen w ird ? "

„Fürchtest D u fü r mich — fü r Genovefa — fü r D ich?"

„Zuerst antworte m ir. Is t Dein Vermögen und das Deines M ündels verloren gegangen?"

„W oher weißt D u das?"

„Gleichviel. Ich tadle Dich nicht, ich w ill n ur Gewißheit.

Is t es w ahr?"

„E s ist wahr."

„ W ir sind also verloren, wenn sie den Sohn des Grafen Romero heirathet?"

„ S ilv io — n iem als!"

„Recht. So lange ich lebe, gebe ich diese Hoffnung nie verloren."

„W a s gedenkst D u nur zu thun?"

„Frage jetzt nicht; antworte m ir bis zu Ende."

Der Banquier sank matt zurück.

Siebzehntes Kapitel.

V a t e r u n d S o h n .

Ramon beachtete den Zustand seines Vaters nicht weiter.

„ I n einer Stunde also," fuhr er in trockenem Tone fort,

„ist Deine Schande in aller Munde — ist meine Zukunft ver­

nichtet. G ut — und kann mich ein Verbrechen n ur reiten, so soll es geschehen."

D er Banquier blickte seinen Sohn verzweifelnd an.

„M e in G ott, mein G o tt!" stainmelte er. „Diese Strafe hast D u in ir in meinem A lte r zugedacht!"

Dann erhob er flehend die Hände zu Ramon und fuhr m it gebrochener Stim m e fo rt:

„M e in K in d ! mein armes, theures K in d ! Aus Erbarmen, aus Gnade — "

„N ein, nein," fiel Ramon ein; es ist genug der Schwäche und der Lüge — jetzt vorwärts! Ich liebe Genovefa, D u weißt es, und gehört sie heute Abend nicht m ir, so w ird sie auch kei­

nem Anderen gehören!"

„O thu' es nicht!"

„Ic h werde es th u n ;"

„D a s ist ein Verbrechen — ein ewiger Schandfleck auf unserer Ehre?

Ramon lachte ironisch auf.

(2)

dem G rafen G reppi, dem ehemaligen Botschafter Ita lie n s in S t. Petersburg. Nach den M itth e ilu n g e n dieses allerdings wohl nicht ganz zweifelsfreien Gelegenheitsinterviewers sieht G ra f G reppi sehr schwarz: „n ie , solange er D ip lo m a tie tre ib t, ist der H orizont so dunkel gewesen. Aber Frankreich braucht nicht n u r auf R ußland zu rechnen: auch K önig Hum bert kann Frankreich nicht feindlich gesinnt sein ; und C ris p i's P o litik ist die eines Einzelnen, nicht die der Ita lie n e r."

I n der f r a n z ö s i s c h e n D e p u t i r t e n k a m m e r . wurde der fü r Tonkin geforderte Kredit im Betrage von 20 M illionen nach längerer Debatte m it 256 gegen 256 Summen abgelehnt.

D er Ministerpräsident T ira rd erklärte, wenn m it dem Votum der Kammer die Zurückziehung der Truppen aus Tonkin beab­

sichtigt würde, so könne die Regierung die Verantwortlichkeit dafür nicht übernehmen, wenn jedoch dadurch lediglich eine A u f­

forderung zu größerer Sparsamkeit in dieser Frage ausgesprochen werden solle, so sei die Regierung bereit, hierauf einzugehen und verlange die Bewilligung eines Kredits von 19 800 000 Francs, welchen die Kammer m it 264 gegen 256 Stim m en genehmigte.

I n einen: von den P ariser Zeitungen veröffentlichten Schreiben an den P r i n z e n N a p o l e o n ersucht C a s s a g n a c diesen, er möge seinem Sohne L o u is befehlen, den Dienst in der italienischen Armee, die offen gegen Frankreich organisirt werde, zu verlassen und seinen Degen an anderer S telle zur V erfügung zu stellen, wo dessen Spitze nicht gegen das Herz des Vaterlandes gerichtet wäre.

D e r französische Revancheprediger, D o r o u l o d e , hat einem Redacteur des „F ig a ro " sein Herz ausgeschüttet. D e r K rieg ist fü r ih n unvermeidlich, w e il ganz E uropa sich aus der jetzigen Unsicherheit, die durch Deutschlands Vormacht geschaffen sei, be­

freien wolle. M a n müsse „jedem V o lk seine Unabhängigkeit wiedergeben, dem M ilita r is m u s ein Z ie l setzen und Preußen nach Preußen zurückwerfen. Eine solche B efreiung sei das B lu t vieler M ä n n e r werth. J e allgemeiner der K rieg sein werde, desto kürzer werde seine D a u e r sein." D ie „Gazette de France"

findet es nicht schmeichelhaft fü r die V aterlandsliebe und Sicher­

heit Frankreichs, daß der „F ig a ro " nichts besseres dem Fürsten Bismarck entgegen zu stellen gefunden habe, als den überspannten Döroulede.

D e r unbeschreibliche J u b e l, welchen der offizielle D ra h t bei der Rundreise des P rinzen F e r d i n a n d in Ostrumelien aller­

orten verzeichnete, blieb wenigstens bei der A b fa h rt des Hofes von P h ilip p o p e l unbemerkt. E in Berichterstatter der „Vossischen Z e itu n g " fu h r die Nacht vorher m it dem T r a in , der den P rinzen abzuholen hatte, selbst nach P h ilip p o p e l, muß aber gestehen, daß, als der P rin z abfuhr, höchstens hundert Personen am B a h n ­ höfe zur Verabschiedung anwesend waren, w orunter der meiste T h e il Offiziere und Beamte. Nicht anders ging es in T a tra - Bazardschik und Vakarell. Eine Neuerung fiel dagegen auf und die hat man jedenfalls von Rußland sich herübergeholt. A u f der ganzen Bahnstrecke von P h ilip p o p e l bis S o fia nämlich waren in einer E ntfernung von 4 — 500 S c h ritt M ilitä rp o ste n auf­

gestellt, die hinwiederum auf größere Distanzen durch Vedetteu abgelöst wurden. Ueber die Reise selbst ist der P rin z höchst be­

friedigt. Wenigstens äußerte er sich heute in diesem S in n e zu dem Korrespondenten des „F ig a ro " . I h m theilte er auch m it, daß die Reise seinem Säckel die nette S um m e von 185 000 Francs kostete. D ie im Auslande verbreiteten Gerüchte von einem beabsichtigten Attentate gegen das Leben des P rinzen auf seiner ostrumelischen Reise finden in B u lg a rie n keinen A n h a lts ­ punkt.

Deutscher Reichstag.

D a s H a u s beendigte heute die zweite Lesung der Novelle zum Sozialistengesetz. Nachdem auch die V ertheidig er der Verschärfungen der R eg ierung svo rlage m it Rücksicht au f den G a n g der V erh an d lu n g e n da­

vo n Abstand nehmen m ußten, dieselben im Hause durchzusetzen, drehte sich die ganze D ebatte hauptsächlich um den A n tra g des Abg. D r . W in d t- horst, den 8 2 8 des Sozialistengesetzes (kleiner B elagerungszustand) zu beseitigen. D e r Antragsteller ist höchstens bereit, w e n n ihm das B e ­ d ü rfn iß nachgewiesen w ir d , den 8 2 8 fü r B e r lin bestehen zu lassen. D a s E rg ebn iß der langen B e ra th u n g , in welcher der A n tra g bei den Deutsch­

freisinnigen und bei den Sozialdem okraten Unterstützung fand, w a r indeß die A blehnung desselben in namentlicher Abstim m ung m it 153 gegen 100 S tim m e n . — D ie dritte B erath u n g des Gesetzentwurfs, betr.

den E rla ß der W ittw e n - un d W aisengeldbeiträge von A ngehörigen der R eic h s-Z ivilverw altu n g , des Reichsheeres rc., w u rd e nicht zu Ende ge­

fü h rt, sondern ein zu 8 3 gestellter A n tra g in die Konimission v e r­

wiesen; dagegen der Gesetzentwurf, betr. die Zurückbeförderung der H interbliebenen im A usland e angestellter Reichsbeamten rc., debattelos in d ritte r B e ra th u n g erledigt. M o rg e n I U h r : A n trä g e und P e titio n e n .

„Unsere E h re !"

„R a m o n !"

„E s ist ja nicht der erste M o rd ; denk' an Friedrich B a lie r !"

„ S t i l l , s till!"

Und ein entsetzliches S töhnen entrang sich seiner Brust.

S eine Wangen glühten; W ahnsinn leuchtete in seinem Auge.

F ühlte Ram on M itle id oder Furcht?

W e r kann es sagen!

E r bezwäng sich und fu h r fo rt:

„ Ic h mußte diese Vergangenheit lebendig werden lassen, dam it w ir entschlossen der Z u ku n ft entgegen gehen."

E r durchschritt mehrere M a le das Z im m e r und setzte sich dann neben den B anquier.

„ Ic h w ill Genovefas Gatte sein," sagte er fest, „nicht ihres Vermögens wegen, sondern w e il ich sie liebe. W ird sie nicht m ein W eib, rekla m irt sie ihre M illio n e n ; hiervor schützt uns dann n u r ih r T o d !"

„A b e r neue Spekulationen können uns noch retten. Ic h habe unermeßlichen C re d it."

„Täusche Dich und mich nicht; er ist dahin, sobald die Comtesse Lauria n n e a u ftr itt — und das geschieht noch heute."

„ T h u ' es nicht, mein S o h n ."

„ Ic h b in entschlossen — Nichts kann meinen Entschluß er­

schüttern."

D e r B a n q u ie r wollte antw orten, da meldete der D iener, das F rä u le in d'A lcantara Ram on erwarte.

Ram on folgte der E in la d u n g sofort.

A ls er in das B o u d o ir seiner B ra u t tra t, entfernte sich Cora, die sich seit den: vorigen Tage in der Ehausiee-d'Antin befand.

Genovefa begrüßte ihren V etter m it freundlichem Lächeln und sagte:

„ S ie hatten mich um eine Unterredung gebeten und trotz

preußischer Landtag.

D a s Abgeordnetenhaus berieth den E ta t der J u stizv erw altu n g . B e i demselben gab die F ra g e der juristischen V o rb ild u n g w iederum A n la ß , verschiedene Wünsche zum Ausdruck zu bringen. D e r H e rr Justizm inister erklärte, daß er eine A enderung des R e g u la tiv s bezüglich des V o rb e ­ reitungsdienstes der R eferendarien bei den Amtsgerichten in s A uge ge­

fa ß t habe. I m W eiteren w u rd e dann auch aus der M it t e des Hauses die Nothwendigkeit der W ied ereinführun g der B e ru fu n g in Strafsachen, sowie der Entschädigung unschuldig V e r u r t e ilt e r darzulegen gesucht. D e r H e r r Justizm inister entgegnete, daß die B e ru fu n g in der Reichsjustiz­

gesetzgebung durch eine große Reihe von G a ra n tie e n fü r die Angeklagten ersetzt w orden sei. Neben diesen G a ra n tie e n die B e ru fu n g einzuführen, halte er seinerseits fü r nicht gerechtfertigt. Uebrigens habe die F ra g e der W ied ere in fü h ru n g der B e ru fu n g auch einen sehr m ateriellen (finanziellen) H in te rg ru n d , der ebenfalls zu berücksichtigen sei. W a s die Entschädigung unschuldig veru rth eilter Personen anlange, so sei er bestrebt, überall, w o ihm der Nachweis thatsächlich unschuldig erlittener H a ft geführt werde, durch B e w illig u n g aus dem ihm zu Gebote stehenden F o n d oder durch Allerhöchste G nade einen Ausgleich herbeizuführen. Gegenüber der von verschiedenen S e ite n in A nreg u n g gebrachten Gehaltsaufbesserung der Justizbeam ten erklärte der H e r r Justizm inister, daß seiner M e in u n g nach eine solche Aufbesserung isolirt a u f dem Gebiete der Ju stizv erw altu n g nicht vorgenomm en werden könne, sondern allgemein geschehen müsse, w a s auch hoffentlich recht bald möglich sein werde. D ie B erath u n g ge­

langte über den T ite l 1 (M inistergeh alt) nicht hinau s. Dieselbe w ird morgen fortgesetzt.

Deutsches Reich.

B e r lin , 14. Februar 1888.

— Seine Majestät der Kaiser hatte am gestrigen Tage auch noch die zum Geburtstage S r. Königl. Hoheit des Prinzen Georg, ihres erlauchten Chefs, hier eingetroffene Deputation des 1. Pommerschen Ulanen-Regiments N r. 4 empfangen, an deren Spitze sich der Regiments-Kommaudeur Oberst-Lieutenant Frhr.

von Entreß-Fürsteneck befand. Zugleich meldete sich diese Depu­

tation dann auch bei Seiner Majestät dem Kaiser ab, vor ihrer bereits heute wieder erfolgten Abreise nach ihrer Garnison Thorn.

— Am Abend besuchte Seine Majestät der Kaiser die Vorstellung im Opernhause, wohnte derselben bis zum Schlüsse bei und nahm später den Thee im Königlichen P alais allein ein. — I m Laufe des heutigen Vormittags hörte Seine Majestät der Kaiser zunächst den Vortrag des Ober-Hof- und Hausmarschalls Grafen Perponcher und nahm darauf im Beisein des komman- direnden Generals des Gardekorps Generals der Infa nte rie v. Pape, des Gouverneurs Generals der Infanterie v. Werder und des Kommandanten Generalmajors Grafen v. Schliessen die persönlichen Meldungen des aus Freiburg in Baden hier eingetroffeuen Kommandeurs der 29. Division Generallieutenant v. Petersdorff, der Kommandeure der 12. und der 16. In fa n ­ terie-Brigade Generalmajors v. Wittich und von Alantep, des Kapitäns zur See Glomsda von Buchholtz und mehrerer zur Beiwohnung der Frühjahrs - Exerzitien bei den hiesigen Garde- Infanterie - Regimentern hier eingetroffener Königlich sächsischer und Königlich bayerischer Offiziere rc. entgegen. — M ittags arbeitete Seine Majestät der Kaiser längere Zeit m it dem Chef des M ilitär-Kabinets General der Kavallerie und General-Adju­

tant v. Albedyll und hatte darauf später auch noch eine kurze Unterredung m it dem Chef des Civil-Kabinets W irkt. Geh. Rath v. Wilmowski. Nachmittags unternahm Seine Majestät der Kaiser, wie auch am vorhergehenden Tage, in Begleitung des Flügeladjutanten von: Dienst Oberst v. Brösigke, eine Spazier­

fahrt nach den: Thiergarten. Nach der Rückkehr von derselben konferirte Allerhöchstderselbe längere Zeit m it dem Reichskanzler Fürst Bismarck. Zum D iner waren heute keine Einladungen ergangen. Die fü r den heutigen Abend von den Kaiserlichen Majestäten in Aussicht genommene größere Soiree in den Fest­

räumen des hiesigen Königlichen P alais, ist vorläufig wieder auf­

gehoben worden.

— Ih r e M ajestät die Kaiserin unternahm an: heutigen Nachmittage in Begleitung ihrer Hofdame wieder eine Spazier­

fahrt.

— S eine K önigl. Hoheit der P rin z W ilh e lm hatte sich heute V o rm itta g zur Rekrutenbesichtigung zum Garde-Fttsilier- Regiment begeben und demnächst einige persönliche militärische Meldungen entgegengenommen. A m Nachmittage des vorher­

gehenden Tages entsprach Höchstderselbe einer E inla d u n g des Gouverneurs von B e rlin , Generals der In fa n te rie v. W erder zum D in e r. D en Abend über verblieben dann der P rin z und die Prinzessin W ilh e lm im hiesigen Königlichen Schlosse.

— D ie Deputation des russischen Regiments „K a lu g a ", welche auf Befehl des Kaisers vou Rußland in B e rlin eintreffen wird, um dem Kaiser W ilhelm anläßlich der 70 jährigen Feier als Chef des Regiments die Glückwünsche desselben zu über­

bringen, w ird an: Sonnabend den 18. d. M . erwartet.

der vorgerückten S tunde w ollte ich Ih n e n dieselbe nicht ab­

schlagen."

„ Ic h danke Ih n e n von ganzem Herzen d a fü r."

„U n d was fü h rt S ie her?"

Ram on fu h r sich m it der Hand über die S t i r n und be­

gann:

„B e v o r der feierliche Akt, der das Glück meines Lebens begründet, vor sich geht, w ill ich mich Ih n e n ganz zu erkennen geben, um Ih n e n in der Z u ku n ft Kum m er oder Reue zu er­

sparen."

Genovefa blickte Ram on erstaunt an.

„ Ic h verstehe S ie nicht," stammelte sie.

„G ennvefa — ich wiederhole Ih n e n , unsere Vereinigung begründet das Glück meines Lebens. Ic h liebe S ie nicht seit heute — S ie wissen es w ohl — ich liebe S ie seit dem ersten Tage, da ich S ie gesehen."

„R a m o n ;"

„ Ic h w a r noch jung, Niemand hatte sich um mich geküm­

mert, so w a r mein Geist, mein Herz ungezügelt. D ie Nach­

sicht meines V aters und meiner Lehrer ließen mich vergessen, daß es Schranken giebt, die man nicht nach Laune und W illk ü r durchbrechen d a rf; mein B lu t würde ich hingeben, könnte ich die Gewaltthätigkeiten auslöschen, dereir Schande mich heute bedrückt."

„ Ic h sage Ih n e n schon, ich denke nicht mehr daran."

„A b e r ich kann sie n u r nie verzeihen, und mich fü h rt der Wunsch her, auch die letzte S p u r einer schlimmen Vergangen­

heit aus I h r e r Seele zu löschen."

„E rklä re n S ie sich."

„E s ist möglich, daß noch in dieser S tunde eine letzte Furcht S ie von der V ereinigung zurückschreckt. I s t dies der F a ll, Genovefa, sagen S ie es m ir offen, fre i, und so schwer es m ir auch fallen, so sehr die W unde auch bluten mag, die Ih r e

— D e r russische Botschafter am diesseitigen Hofe, P a u l Schuwalow, erschien gestern Nachmittag bei dem Fürffe»

Bismarck zu einstündigein Besuch. I n diplomatischen Kreist»

w ird erzählt, der Botschafter hätte den Auftrag, dem Fürste»

Bismarck die besondere Anerkennung des Zaren fü r seine letzte Rede im Reichstag auszusprechen.

— D er „Reichsanzeiger" publizirt heute das Gesetz best Aenderungen der Wehrpflicht. Dasselbe hat am 11. d. M , die

Kaiserliche Sanktion erhalten. ,,

— D ie große Rede des Fürsten Bismarck über das Bündwk zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn ist bei Puttkamwec und Mtthlbrecht in einer Separatausgabe erschienen, welche außer der Rede auch den V ertrag selbst bringt.

— Dem Bundesrath sind zwei am 20. September bez»'- 12. Dezember v. Js. zu Guatemala unterzeichnete Freundschaft^

Handels-, Schifffahrts- und Konsular-Verträge zwischen de«>

Deutschen Reich und den Freistaaten Guatemala und Honduras zur Beschlußnahme vorgelegt.

— Die Nachricht, daß der vom Landtage zu fordern^

Eisenbahn-Kredit von mehr als 100 M illionen lediglich st"

Eisenbahnzwecke in Ostpreußen bestimmt sei, bezeichnet der

„B e rl. Act." als unrichtig: „ I n der Vorlage dürften sich allere dings 6 000 000 Mk. fü r den Antheil Preußens an den Koste»

des Umbaues der Bahnstrecke Dirschau-Marienwerder finden, der meist in: militärischen Interesse vorgenommen w ird, fü r de»

somit das Reich auch 9 000 000 Mk. zuschießen soll; es ist auch nicht zu bezweifeln, daß noch ein oder der andere Bahnbau >»' Osten Preußens vorbereitet w ird, den man in heutigen Zeit?"

als strategisch wichtig w ird bezeichnen wollen, allein von eiistr auch nur überwiegenden Verwendung der mehr als 100 Milbst nen fü r strategische Bahnen iin Osten ist nichts bekannt.

Vorlage wird alle Theile der Monarchie bedenken."

— Dem Abgeordnetenhaus ging eine Eisenbahnvorlage w orin fü r neue Eiseubahnanlagen inklusive der Beschaffung d?' Betriebsmittel 7 670 400 Mk., zur Anlage neuer Geleise """

sonstiger Bauausführungen und zur Beschaffung von Betriebs'

mittet:: bereits bestehender Bahnen 34 853 000 Mk. veranlaß' werden. Die Gelder sollen durch Ausgabe von Staatsschuld verschreibungen gedeckt werden. Unter den beabsichtigten Anlagst' befinden sich Hohenstein (Ostpreußen), M arienburg m it Abzw?"

gung nach Maldeuten 14 267 000 Mk., Miswalde - Elbi»ß 2 915 000 Mk., Treptis-Blankenstein 9 090 000 Mk., Arnst»".

Saalfeld 10 700 000 Mk., Volmerhausen-Brttgge 5360 00 Mk., Mayen-Gerolstein 9 500 000 Mk., ferner fü r Erweitern»!' von Brttckenanlagen und Bahnanlagen bei Dirschau-Marienb""' 6 000 000 Mk., fü r Umgestaltung und Erweiterung der Bah»

Hoss-Anlagen Spandau 1 300 000 Mk., fü r Mehrkosten der l'" "

gestaltung der Bahnhofsanlagen Düsseldorfs 2 300 000 Alk., ""

fü r Verlegung des rheinischen Gttterbahnhofes in Aach?"

2 300 000 Mk.

— D e r Ausschuß des Zentralverbandes deutscher In d u s trie s hatte, wie w ir seinerzeit m ittheilten, in der Sitzung an: ^ , November v. I . beschlossen, an den Fürsten Reichskanzler ?'"

Eingabe zu richten m it der B itte , die M 146 und 151 Reichsgewerbeordnung dahin abzuändern, daß an Stelle häufig garnicht ortsanwesenden In h a b e r oder Leiter von Fabrik?'' die fü r die betreffenden Betriebe verantwortlichen Beamten >"

die Vergehei: gegen die den Schutz der A rbeiter betreffe"^' gesetzlichen Bestimmungen verantwortlich gemacht werden. H , auf hat n u n , w ie w ir hören, das D ire kto riu m des Zentral»*"

bandes aus dem Reichsamt des In n e n : die M itth e ilu n g e r h a ll' daß eine Abänderung des § 146 der Gewerbeordnung im Sä»

des gestellten Antrages bereits der Erw ägung unterliege.

— D as M itg lie d des Hauses der Abgeordneten K a rl Rud»

v. Lessing, Landrath des Kreises S o ra u , Geh. R e g ie ru n g sr"!' geb. 14. November 1809, der konservativen P a rte i angeh^'r ist am Btontag gestorben. Derselbe w a r gewühlt fü r 7. F»"", fü r t (G u b e n -S o ra n ) und ve rtra t diesen K reis von 1858— 1^"

und 1866— 1869, sowie seit 1878 bis zu seinem Tode. V?' v. Lessing w a r das älteste M itg lie d des Hauses der Abge»^

neten und fu n g irte bei E röffnung der gegenwärtigen Legisla'"

Periode als Alterspräsident.

Stuttgart, 13. Februar. D ie letzten hier eingetroffn"^

Nachrichten aus Florenz bestätigen, daß eine langsame Bester"

in dem Befinden des Königs K a rl eingetreten ist. Das und die bronchitischen Erscheinungen sind im Rückgang begnüg übrigens ist noch wenig Nachtruhe vorhanden und die Mlidiist

W eigerung n u r schlägt, ohne M u rre n w ill ich gehorchen, I h r W o rt zurückgeben."

Erstaunt, v e rw irrt blickte Genovefa ihren V e tte r an. . Sprach er aufrichtig oder wollte er sie in den F a ll loo?

Achtzehntes Kapitel.

D ie R iv a le n . Aber schnell faßte sie sich.

„ Ic h danke Ih n e n fü r diese W o rte ," sagte sie, „w e n "

auch gestehen muß, daß diese S tu n d e eigenthümlich daz" " i w ä h lt ist."

»Ich zögerte so lange, w e il — w e il ich meinen N i" " ! fürchtete."

„ V e tte r !" ^

„ Ic h kannte Ih r e Empfindungen fü r ih n , ich wußte, S ie auf der S oiree bei D o n Esteban fliehen w o llte n ."

„W e r hat Ih n e n das gesagt?"

„Ic h befand mich in : P a rk — ich sah S ie ."

Genovefa schüttelte tra u rig das Haupt.

„U n d sind S ie nicht selbst daran schuld, V etter, daß ^ zärtlicheren Gefühle fü r sie in meiner B ru st e rw a c h te "-,,"

fürchtete S ie und wollte m ir selbst meine Z u ku n ft schaffe"- ^

„Jetzt aber gehen S ie ohne Hintergedanken auf unser?

einigung ein ? " ,F

„E in e solche Frage in dieser S tu n d e ist fast eine gung."

„G e n o ve fa !" .

„U ebrigens enteilt die Z e it; die S a lo n s müssen bere"

fü llt sein, w ir dürfen nicht länger zögern."

A n R am on's A rn : betrat sie einige M in u te n

S a lo n . )

(Fortsetzung f " " '

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