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Abbildung der deutschen Holzarten für Forstmänner und Liebhaber der Botanik. H. 35

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Academic year: 2022

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Abbildung der deutschen Holzarten

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Höhe: In fünfzig Jahren erlangt diese Art eine Höhe von achtzig Fufs, und w ird dabey im Stamme drei bis vie r Fufs dick.

Alter: Ungefähr achtzig Jahr, alsdann w ird sie kernfaul und stirbt nach und nach ab.

Nutzen: D ie Benutzung dieser Pappel kommt m it der der vorhergenden überein; jedoch w endet man diese noch beim Wasserbau zu Faschie- nen an, w ozu man die Zw eige von den Kropfstämmen nimmt. Das Stammholz und die Zw eige geben nur ein schlechtes Brennholz, w elches sich zu dem der Rothbuche w ie 4 zu 1000 verhält. — D ie Knospen dieser Pappel w erden in den Apotheken zu einer Salbe an­

gewendet, die unter dem Nam en der Pappelsalbe bekannt ist.

E r k l ä r u n g d e r K u p f e r t a f e l .

Tab. 204. Zwei blühende Zweige in natürlicher Gröfse: fe in e r des männlichen und g ei­

ner des weiblichen Stammes, a) eine Schuppe des männnlichen Kätzchens mit der männlichen Blume und b) eine des weiblichen Kätzchens mit der weiblichen Blume, vergrößert, <) ein Zweig mit ausgewachsenen Blättern und einem fruchttragenden Kätz­

chen, dessen Kapseln im Außprmgen begriffen sind, in natürlicher Gröfse.

Zehnte Ordnung. Monadclphia.

64 . I U N I P E R U S . W A C H H O L D E R.

Gattungs- Charakter: D ie m ä n n l i c h e B l u m e : ein eiförmiges Kätzchen mit ziegeldachartig sich deckenden Schuppen, von denen die untern blu­

m enlos, die obern z w e i- bis sechsblumig sind. D er Kelch fehlend.

D ie Blumenkrone fehlend. D ie Staubgefäfse: in der gipfelständigen Blume d rey; in den schuppenständigen ein einziges m it fast fehlenden Staubfä­

den. D ie w e i b l i c h e B l u m e : ein eiförm iges Kätzchen mit ziegeldach­

artig sich deckenden Schuppen, die alle blumenlos sind. D er Kelch fehlend. D ie Blumenkrone fehlend. D er , ein einziger in

E e e

JUNIPERUS SABINA. 2 6 9

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der einzigen, gipfelständigen Blume. Griffel drei. D ie Beere ein- bis dreisam ig, m it den Schuppen des Kätzchens verw achsen und höckerig.

2 o 5 . Jukiperus Sabina. Stinkender W achholder.

Kennzeichen: D er Stamm strauchartig. D ie Blätter gegenüberstehend-vier- reihig- ziegeldachartig sich deckend, stumpf, m it einer D rüse begabt, die jüngern gegenüberstehend, aufrecht- abwärtsstehend, spitzig.

Man unterscheidet folgende Varietäten:

a. cupressifolia m it gröfsern Blättern.

ß . tamariscifolia m it kleinern Blättern, f variegata m it weifsbunten Blättern.

Benennungen: Sadebaum , Sathebaum , Sadelbaum , Sagebaum , Säbenbaum, Siebenbaum, Siegenbaum, Seegenbank, Segelbaum, Sevenstrauch, Rofs- schwanzbaum, Kindermord.

Vaterland: Portugal, Italien, die S ch w eiz, Ostreich, Kärnthen, Krain, Stey- ermark und Salzburg, so w ie auch Sibirien und die Levante.

Boden: Etwas bescliattetex-M itielhode». __

Blüthe und Frucht: D ie Blumen zeigen sich im M ai; die Früchte reifen erst im Herbste des folgenden Iahres.

Aussaat: D iese W achholderart läfst sich nicht nur durch Aussäen, sondern auch durch Ableger, ja selbst durch Stecklinge fortpflanzen.

Höhe: Ein sechs bis zehn Fufs hoher Strauch von sparrigem W üchse.

Alter: Zw anzig bis dreifsig Jahr und darüber.

Nutzen: W egen der im mergrünen Blätter macht sich dieser Strauch sehr gut in Anlagen. D er ihm eign e, eben nicht angenehme Geruch soll, w enn seine Zw eige zw ischen w ollne Zeuge gelegt w erd en , dieselben vor dem Besuche von M otten bewahren. D ie jungen Zw'eige, so w ie das aus ihnen destillirte ätherische Öhl, sind als Arzneym ittel aufge­

nommen.

2 7 O JUNIPERUS SABINA.

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E r k l ä r u n g d e r

Tdb. 205. Ein blähender Zweig von dem weiblichen Stamme in natürlicher Grofse, a) ein kleiner fruchttragender Zweig, b) eine reife Frucht queer durchschnitten und c) einer der darin liegenden Samen, in natürlicher Gröfse.

20 6 .

ju n i p e r u s

communis. Gem einer W achholder.

Kennzeichen: D er Stamm Strauch- oder baumartig. D ie Blätter dreifach, dornspitzig, länger als die B eeren , die ältern ausgebreitet abwärtsste­

hend, die jüngern ziegeldachartig sich deckend.

Mar. unterscheidet als Varietäten:

ct. v u lg a ris , m it meist strauchartigem Stamme, und Blättern von ei­

nem halben Zoll Länge.

ß . suecica, m it meist baumartigem Stamme, und Blättern, die fast ei­

nen Zoll lang sind.

Benennungen: W achholderbaum , W achholderstrauch, W egholder, W ackhol- der, R eckholder, M achholder, Rackholder, W achhandel, M achhandel, Iachhandel, Kram etsbeere, Kram m el, Kramot, Kranvet, Kranewecker, Kronvit, Kronavet, K reneet,K adig, Kattig, Kanick, Knirk, Knirke, Knirkel, Krupers, Klupper, Kranzeritz, Kranzbeer, Feldcypresse, Feldrypers, Qua­

ckelbeere, Quäckelbusch, Dexenstaude, Duxenstaude, Dürenstaude, D ü- jenstaude, Feuerbaum, Rackbaum, Reckbaum ,Rehbaum , W egbaum , W eck­

baum, Steckbaum, so w ie denn auch die meisten der ersten dieser Benen­

nungen noch mit Baum, Strauch, Staude, oder Busch zusammengesetzt Vorkommen.

Vaterland: D ie dürren W älder und auch freie unfruchtbare Gegenden Deutschlands und der kältern Länder Europens.

Boden: Sandboden — nicht so oft Kalkboden — ist der gewöhnlichste, w o dieses Gewächs als Strauch oder Baum vorkom m t; aber es befindet sich auch in einem guten Gartenboden sehr w ohl, w o es auch um so eher als Baum heranwächst, besonders, wenn man ihm durch die Kunst

etwas nachhilft. E e e 2

JUNIPERUS COMMUNIS. 2 7 1

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Blüthe und Frucht: D ie Blum en treten in Kätzchen in den Blattachseln der einjährigen Ästchen hervor; die Früchte reifen erst im Herbste des zw eyten lahres.

Aussaat: Das Aussäen geschieht auf gleiche W eise w ie b ey dem Getreide.

Auch soll die Verm ehrung durch Stecklinge b ew irkt w erden können.

Flöhe: Als Strauch, w o dieses Gewächs seine Zw eige sehr ausbreitet, so dafs es dieselben oft auf den Boden hinstreckt, erlangt es keine sonder­

lich e Flöhe; als baumartiger Strauch erhebt es sich bis zu zehn oder fünfzehn Fufs; und als Baum w ird es in gutem Boden zw anzig bis vierzig Fufs hoch.

Alter: V ierzig bis sechzig Iahr und darüber.

Nutzen: W enn gleich dieses Gewächs als Strauch in den Forsten nur lä­

stig w ird , indem es nutzbareren Holzarten die N ahrung entzieht, so kann man dennoch von ihm eine nützliche A nw endung in solchen Gegenden machen, w o ein sandiger, der Sonne ausgesetzter Boden die Anpflanzung oder den Anbau anderer Holzarten nicht so unm ittelbar zuläfst. M an besäet solche Gegenden m it den Beeren dieses Gewäch­

ses, und wenn es dann etwas herangewachsen ist, so lassen sich unter seinem Schatten und Schutze andre Holzarten, besonders Kiefern er­

ziehen. In Gärten und gröfsern Anlagen zieh t man den W achholder als Baum an, w o er m it zur Verzierung dient, und auch zugleich den N achtigallen, Grasmücken u. dergl. Singvögeln, die den schädlichen Insecten nachstellen, Gelegenheit zum N isten giebt. — Das FIolz der höhern Stämme, erhält fast die Härte eines Knochens, ist in der D auer dem Cederuholze gleich, und w ird von keinem Insect zerstört. Er w ird daher von Instrumentenmachern, Tischlern und Drechslern verarbeitet.

Aus den frischen Beeren, die getrocknet zum Räuchern dienen, berei­

tet man im Schwarzburgischen, w o sie in der Gegend von Arnstadt

272 JUNIPERUS COMMUNIS.

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und Rudolstadt in aufserordentlich grofser M enge von dem dort so häufig vorkom m enden Gewächse gew onnen w erden, den sogenannten W achholdersaft oder das W acliholderm ufs, w elches von dort her durch ganz Deutschland verbreitet w ird . Ferner dienen die Beeren zum W achholderw ein und zum W achh olderbrantw ein; so w ie auch aus denselben in Frankreich und Schw eden die ärmeren Landleute durch Übergiefsen m it W asser uud durch Gährung ein gesundes Getränk sich bereiten. D er Kram m etsvogel oder die W achholderdrossel (

la ris), hat von dem Genüsse dieser Beeren das wohlschm eckende Fleisch, so w ie sie auch noch überdies bei seiner Zubereitung als W ürze hin­

zugefügt werden. — In den Apotheken sind von dem gem einen W ach­

holder das Holz und die Beeren aufgenommen w orden. Auch scheidet man aus beyd en durch die D estillation m it W asser ein ätherisches Öhl* und bereitet auch aus den Beeren einrMtrfs. D as sogenannte Wachholderhari, S a n d a r a k (S a kommt aber nicht, w ie man ehedem meinte, und auch noch von B e c h s t c i n (Forstbotanik p. ii 25 ) angegeben w ird , von diesem W achholder, sondern von Thuja , einem im nördlichen A frica wachsenden Baume.

E r k l ä r u n g der K u p f e r t a f e L

Tab. 206. Ein blühender Zweig von dem männlichen Stamme, in natürlicher Grofse, «) ein männliches Kätzchen, Z>) eine Schuppe desselben mit vier Staubgefäfsen oder männli­

chen Blumen,

<0

eine andere, mit sechs solcher äufserst einfachen, völlig nackten männlichen Blum e, vergröfsert, d) ein weibliches Kätzchen, an welchem man oben die einzige weibliche Blume mit ihren drey Griffeln hervorragen sieht, etwas stärker vergröfsert als das männliche, gegen welches es in der Natur nur halb so grofs ist,

e ein Zweig mit reifen Beeren, und eine derselben queer durchschnitten, in natürlicher ) Gröfse.

207.

Ju n i p e r u s

nana. Zwerg-W achholder.

Kennzeichen: D er Stamm strauchartig. D ie Blätter dreifach, spitzig zuge­

spitzt, fast ziegeldachartig sich deckend, so lang w ie die Beeren.

JUNIPERUS N A N A . 2 7 5

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Benennungen: Sibirischer W achholder.

Vaterland: Sibirien und die hohen G ebirge der Schweiz, Salzburgs, Steyer- marks, Schlesiens und Böhmens.

Boden: Es kom m t dieser kleine Strauch in leichtem und auch in besserem Gartenboden sehr gut fort.

Blüthe und Frucht: D ie Blumen kommen im Junius; die Beeren reifen eben so w ie bei den beiden vorgehenden Arten erst im Herbste des zw ei­

ten Jahres.

Aussaat: W ie b ei der vorigen Art.

Höhe: Ein d rey bis vie r Fufs hoher Strauch, der seine untern Äste über die Erde hinstreckt.

Alter: Zw anzig Jahr und darüber.

Nutzen: Es kann dieser Strauch m eist so, w i e d e r gem eine W achholder, be­

nutzt w erd en , besonders ist seine Anpflanzung in Lustgebüschen sei­

ner schönen Gestalt w egen zu empfehlen.

F r k l ä r u n g der t a f e l .

Tab. 207. Ein blühender Zweig von dem weiblichen Stamme, a) ein weibliches Kätzchen

vergröfsert, b ein kleiner Zweig mit reifen Früchten, ) c) eine derselben queer durch­

schnitten und d einer der in ihr liegenden Samen, in natürlicher Gröfse, ) e) ein Blatt vergröfsert.

T A X U S . T A X U S .

Gattungs- Charakter:Di e m ä n n l i c h e B l u m e : D er Kelch fehlend, wenn man nicht die Schuppen der Knospe dafür nimmt. D ie Blumenkrone fehlend. D ie Staubgefäfse vielzählig. D ie Staubkölbchen schildförm ig, achtzähnig. D ie w e i b l i c h e B l u m e : D er Kelch fehlend, w enn man nicht die Schuppen der Knospe dafür nimmt. D ie fehlend.

D e r Griffel fehlend. Eine N u fs, umgeben von dem erw eiterten, mit den Schuppen der Knospe beerenartig gew ordenen Befruchtungsboden.

2 7 4 JUNIPERUS N A N A .

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208.

Ta x u s

baccata. Gem einer Taxus.

Kennzeichen: D ie Blätter lin ien förm ig, zw e ire ih ig , am Rande eben. D er Befruchtungsboden der m ännlichen Blume kugelrund.

M an unterscheidet als Varietäten:

«. g erm a n ica, m it breitem Blattern.

ß . italica m it schmälern Blättern,

Letztre w urde zuerst von G l e d i t s c h unterschieden. Sie soll sehr zärtlich und äufserst empfindlich gegen unsere W in ter seyn. -

de n o w ( B a u m [ . p . 5 o 3 .) meint, dafs sie durch die Cultur erst so zärt­

lich gew orden sey, w ozu der früher so verdorbene Geschm ack, näm­

lich diesen Baum in P yram iden , Kugeln und andere Gestalten durch die Scheere zu bringen, v ie l beigetragen haben könne.

Benennungen: Taxus, Tax, Eche, Eiben, E ie. Elfe. F.be. E ben. Ibe. Iben, Ifr, Ife, Ifen, E ve, Even, Haageie, Taxbaum , Taxusbaum, Eibenbaum , Eien- baum, Ebenbaum, Ibenbaum, Ifenbaum, Evenbaum, Bogenbaum , Echen- baum, d eu tsch er-T axus, iraiiäm scher -Taxus, nordischer Taxus, Pom­

m erscher Taxus.

Vaterland: D ie gebirgigen und w aldigen Gegenden am Caucasus, in Sibi­

rien, Schw eden, Schottland, Preussen, Deutschland, Italien und in der Schw eiz.

Boden: In schattiger Lage ein steiniger, aber frischer und guter, besonders kalkiger Boden.

Blüthe und Frucht. D ie Blum en kom m en im Marz und April hervor; die Früchte reifen im Ausgange des Augusts und im Anfänge des Septembers.

Aussaat: In W äldern w ird der gem eine Taxus durch das Aussäen, w elches die Natur verrich tet, fortgepflanzt; in den Gärten verm ehrt man ihn durch Ableger und Stecklinge.

Höhe: Ein dreissig bis vierzig Fufs hoher B aum , von äufserst langsamen W uchs, da er nach zw ei, d rei, ja fü n f Hundert Jahren erst seine Voll-

. TAXUS BACCATA. 2^5

(10)

2 7 6 TAXUS BACCATA.

lcommenlieit von gedachter Höhe, w o b ey er ein bis zw e y Fufs D icke im Stamme hat, erlangt. — Z u w eilen kommt er als Strauch vor.

Alter: D re i bis fü n f Hundert Jahr und darüber.

Nutzen: Das Holz des gem einen Taxus ist sehr fest, nimmt eine gute Po­

litur an, und w ird daher von "Verfertigern m usikalischer Instrumente, so w ie auch von T ischlern und D rechslern sehr geschätzt. Schwarz gebeitzt kommt es dem Ebenholze sehr nahe, w oher es auch den N a­

m en d e u t s c h e s E b en h o l{ erhalten hat. W egen der starken Elastici- tät, die es besitzt, bedient man sich seiner zu Bogen in den Armbrü­

sten, und daher auch der Name B o g e n b a u m . — Schon von den Grie­

chen und Röm ern w erden die Früchte und das Holz für giftig gehal­

ten; dennoch scheint man bis jetzt über die Schädlichkeit oder Un­

schädlichkeit dieses Gew ächses noch nicht einig zu seyn. W illd en o w sagt darüber folgendes. „E in ig e halten diese Pflanze für giftig, andre behaupten das Gegentheil. Sie ist aber w irklich giftig, ob man gleich in geringer D ose Blätter u n d Früchte gentefeerricarm, und an einigen Orten das V ieh m it den Blättern füttert. M an kann M enschen und T h iere allm ählig an diesen Genufs gew öh n en , aber zu viel darf man m it einmal nicht geben.” Ich kann h ier noch hinzufügen, dafs m ir ein Fall bekannt ist, w o ein Kind nach dem Genufs dieser Früchte starb.

E r k l ä r u n g d e r K u p f e r t a f e l .

Tab. 20ß. Ein blühender Zweig von dem männlichen Stamme, in natürlicher Gröfse, a) eine männliche Blum e, bestehend aus mehreren Staubgefäfsen, die mit den Staubfäden in eine Säule zusammen verwachsen sind, unten umgeben von ) den Schuppen der Knospe, aus welcher sie sich entfaltete, stark vergröfsert, ) eine weibliche Blume in natürlicher Gröfse und d) vergröfsert, c) ein kleiner Zweig mit einer unreifen und zwei reifen Früchten in natürlicher Gröfse,/) eine unreife Frucht vergröfsert, an wel­

cher man bemerkt, wie der Befruchtungsboden mit den Schuppen der Knospe nach und nach sich vergröfsert und mit demselben dann endlich den beerenartigen Theil der

Frucht bildet, g) die abgesonderte Nufs von gleicher Vergröfserung.

D R E I

(11)

A T R IP L E X

p o r t ü l a c o i d e s

.

DREI UND ZWANZIGSTE KLASSE.

POLYGAMIA.

E r s te O rdnung.

66. ATRIPLEX. MELDE.

Gattungs- Charakter: D ie z w i t t e r l i c h e B l u m e : D e r Kelch fünfblättrig.

D ie Blumenkrone fehlend. F ü n f D e r Griffel zw eitheilig.

Ein ein ziger, niedergedrückter S a. D ie w e i b l i c h e B l u m e : D er Kelch zweiblättrig. D ie Blumenkrone fehlend. D e r Griffel zw eitheilig.

E in einziger, zusam m engedrückter Same.

qoq. A t k i p l e x -portülacoides.

Portulak »Melde.

Kennzeichen: D er Stengel strauchartig, gestreckt. D ie Blätter gegenüberste­

hend, ganzrandig, länglich und lanzettförmig, stumpf, an der Basis ver­

schmälert—--- --- Benennungen: M eerm elde.

Vaterland: D e r M eerstrand im nördlichen Europa.

Boden: L eichter etwas salziger Boden.

Blüthe und Frucht: D ie Blum en treten im August und Septem ber hervor;

die Samen reifen im Spätherbst.

Aussaat: N ich t nur durch Aussäen, sondern auch durch Ableger und Steck­

linge läfst sich die Verm ehrung erzwecken.

Hohe : Ein kleiner, kaum ein bis anderthalb Fufs hoher Strauch, dessen Äste sich unten legen und dann mit den Spitzen sich erheben.

A lter: Acht bis zehn Jahr und darüber.

Nutzen: D ie Blätter und jungen Sprossen, in Essig eingem acht, w erden als Kapern in Salat gegessen.

F f f

(12)

E r k l ä r u n g d e r

Tab . 129g. Ein blühender Zweig in natürlicher Gröfse. d) Eine zwitterliche Blume und b) eine weibliche etwas Vergröfsert, c) letztere von einem Kelchblättchen befreyet, so, dafs inan den Stempel deutlich sehen kann, stärker vergröfsert,

67 . A C E R . A H Ö R N.

Gabtungs- Charakter: D ie z w i t t e r l i c h e B l u m e : D e r Kelch fü n f- , seltner

v ie r - bis neun - spaltig. D ie Blumenk fü n f - , seltner v ie r - bis neun­

blättrig (und noch seltner feh len d.) acht, seltner fü n f bis zw ö lf. E in ein ziger Griffel. Z w e i od er d rei einsam ige Flügelfrüchte.

210. A c e r Pseudo~ P la ta n u s. W eifser Ahorn.

Kennzeichen: D ie Blätter fü n flap p ig, u n g leich -sä g en a rtig , au f der untern Fläche etwas schim m elgrün, ziem lich kahl. D ie Blum en in hangenden Trauben. D e r gem einschaftliche B lum enstiel w eichh aarig,

f v a rieg a ta, m it g e lb - und w eifsbunten Blättern.

Benennungen: G em einer A h o rn , grofser Ahorn, deutscher Ahorn, B erg­

ahorn , w eifser B ergah n rn . 11 nechter— Ahorn r Asterahn rn , grofser M afsh o ld er, M afsholder m it traubenförm igen B lu m en , falscher Platanus, O h re, Öhre, E h re , Ä h re , A h re , A rle , A n erle, Ehrenbaum , E hrenholz, U rle, U rlen baum , Steinohre, Steinahre, Steinehre, W a ld ­ echse, B reitlöb ern , Spillenholz, Spinnelholz, Spindelholz, Flader, Fla­

derbaum , W ein la u b , W ein b latt, E ngelköpfchenbaum , w ild e r F eigen ­ baum, grofser M ilchbaum , Buschäscher, W aldäscher-

Vaterland: Fast ganz E uropa: Italien, die S ch w eiz, E ngland, Polen, Preu- fsen, U ngarn, und in D eutschlan d d iejen igen W aldu n gen , die einen frischen, fruchtbaren B od en haben.

Boden: E in m it Dam m erde verm ischter K alkboden, fern er Basaltboden, so w ie auch ein guter W aldb od en des M ittelgebirges, in n örd lich er oder östlicher schattiger Lage.

2 7 8 A CE R PSEU DO - P LA T A N U S

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Blüthe und Frucht: D ie B lu m en , w elch e theils zw itterlich und m ännlich auf einem Stamme, theils blofs zw itterlich, oder, was selten Statt findet, auf einem Stamme blofs m ännlich sich zeigen , kom m en, w enn die Blätter schon hervorgebrochen sin d , gegen das Ende des Mais zum Vorschein.

Aussaat: Man säet die Flügelfrüchte, nachdem sie b ei völliger R eife ge­

sammelt w orden sind, in guten Boden, der etwas beschattet ist, am, besten in R innen und überdeckt sie höchstens einen Zoll hoch m it Erde. — Um aber die Spielarten, w elch e man von diesem Ahorn m it w eifs- und gelbbunten Blättern hat, fortzupilanzen, mnfs man die Ver­

m ehrung durch Pfropfen oder O culiren zu b ew irken suchen.

Höhe: Sechszig bis achtzig, ja w ohl hundert Fufs, w o b ei der Stamm einen D u rch m esser von anderthalb, zw ei bis vie r Fufs erhält.

A lter : Z w ei Hundert Jahr und darüber.

Nutzen: D e r w eifse Ahorn ist ein eben so schöner als nützlicher Bäumt und daher^IIteTiran-Tirein^äls es-geschieht, auf seinen Anbau bedacht sein. Er führt einen zuckerhaltigen Saft, den er im Februar und M ärz, w enn er angebohrt w ird , in reich licher M enge fliefsen läfst, ohne dafs es ihm N achtheil bringt. Eingedickt und mit Kalkwasser be­

handelt, läfst sich dieser in M elasse und M oscovade verändern, w ovon aus erstrem eine sehr gute Art von R um bereitet, und letztere zum feinsten Zucker rafinirt w erd en kann. — Das H olz ist sehr hart, zähe und ela­

stisch, weshalb es auch so v ie l zu m usikalischen Instrumenten verar­

beitet w ird. Überhaupt aber w ird es von allen Holzarbeitern ge­

braucht, und es gieb t nicht leicht hölzerne G e rä tsc h a fte n , die man nicht auch aus diesem Holze verfertigte, und zwar so in M en ge, dafs sich ganze D örfer davon ernähren. W enn es häufiger vorkäm e, und n icht blofs zu W e rk - und N utzholz gebraucht w erden m üfste: so wäre

F f f 2

ACER PSEU DO -P L A T A N U S , 2 7 9

(14)

A CER PLA T AN O ID E S.

es das vortrefflichste B rennholz, indem es in dieser Hinsicht noch das der R othbuche übertrifft. Als Brennholz verhält es sich zu d ie­

ser w ie 1040 zu 1000, und als Kohle w ie 1029 zu xooo.

E r k l ä r u n g d e r K u p f e r t a f e l .

Tab. 210. Ein blühender Zweig, in defsen Traube zwitterliche und männliche Blumen sich

befinden, in natürlicher Gröfse. a Eine männliche Blume in natürlicher Gröfse, ) V) von derselben Kelch und Blumenkrone, so wie auch die Staubgefäfse bis auf drei wegge­

nommen und vergröfsert, c) die beiden Flügelfrüchte und d) der Same in natürlicher Gröfse.

211.

Ac e r

platanoides. Spitzer Ahorn.

Kennzeichen: D ie Blätter fü n f- und siebenlappig, auf beiden Flächen meist kah l: D ie Lappen gezähnt, lang zugespitzt und feinspitzig. D ie B lu­

m en in aufrechten D oldentrauben. D e r gem einschaftliche und die be- sondern Blum enstiele kahl.

M an unterscheidet folgende Varietäten:

a. v u lg a re, m it ganzlap p igen , auf beiden Flächen kahlen Blättern.

ß . pubescens, mit ganzlappigen, auf der untern Fläche w eichhaarigen Blättern *).

y. laciniatum, m it zerschlitzt-lappigen, auf beiden Flächen kahlen Blättern.

j- variegatum mit gelb - und weifsbunten Blättern.

Benennungen: Spitzer Ahorn, spitzblättriger Ahorn, deutscher Ahorn, norw e­

gischer Ahorn, Ahorn mit zarten spitzigen Blättern, Steinahorn, L ein ­ ahorn,

*) D iese Varietät fand ich in Zerbst bey H errn K o r t h u m in grofser Menge. In R ü cksich t der Rinde des Stammes und des W eichhaarigen der B lätter glich sie dem A c e r sa cc h a r in u m , — w o fü r sie auch ausgegeben w urde — , die K nospen und Früchte aber stimmten ganz m it denen des A c e r -pla­

ta n o id es überein. M ehrere K undert junge B äum e, in sch lechtem Boden gebracht, verloren alle die w eifsliche, ziem lich glatte Rinde die dem A c e r sa ccha rin u m so eigen is t, und auch das W eichhaarige der B lätter verschw and gänzlich, so, dafs man sie nun von dem gew öhnlichen A c e r p la ta n o id e s nicht m ehr unterscheiden konnte.

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Vorläufige Nachricht an den Leser.

A l l e Holzarten die in Deutschland, das heifst von der Nord • und Ostsee bis an die hohen Alpen, so wie vom Rhein bis zur Weichsel, wild angetroffen werden, sollen heftweise nach und nach in systematischer Ordnung getreu nach der Natur abgebildet, erscheinen. Jede Art wird ganz kurz nach ihren Kennzeichen, Benennungen in den verschiedenen Provinzen, Vaterlande, Boden Blüthe - und Fruchtzeit, Aussaat, Höhe, Alter, und Benutzung bezeichnet wer­

den. Voran steht jedesmal der systematische deutsche und lateinische Name.

Da man besonders dahin sehen wird, auf richtigen Unterschied verwandter Arten aufmerksam zu machen, so sucht man dadurch die genaue Renntnifs derselben

/

zu begründen und alle Verwechselungen zu vermeiden. Das ganze Werk wird aue zwei Theilen, jeder ungefähr aus höchstens 100 Platten bestehen.

D e r H e r a u s g e b e r .

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heilsames M ittel sein. Ein blühender Zweig in natürlicher Gröfse. a) eine männliche Blume, von welcher die Staubgefäfse bis auf eines weggenommen sind, und eine

2) im einzelnen naepgemiefen pat.. Diefe 'SBafchidjaiffel hieß SReitfcha. SBir m uffen einfpannen unb fahren.. Scfealtenbes ©eiäcfeter bracfe aus.. S te blieben bem

öfterreid)) niebergelaffen hatten. Die ßangobarben oerlegen nun ihre Sifee in bie ©bene norbmeftlid) ber Xheife- Öhr König 2Bado (geft. 540) behnte feine

Kennzeichen'. D ie Blatter um gekehrt-eyrund lanzettförmig, kurz zugespitzt, stachelspitzig, mit zurückgekrümmter Spitze, fast sägenartig, auf der obern Fläche grün,

Kennzeichen: Die Blatter oval, ganzrandig, zurückgekrüm m t-spitzig, auf der obern Fläche weichhaarig, auf der untern seidenartig, silberweils.. Ein blühender Zweig

Kennzeichen: D ie Blätter lanzettförm ig, zugespitzt, an der Spitze gezähnt, auf der obern Flache etwas kahl, auf der untern ru n zlich -ad erig, sehr w eich

grau -filzig erscheinen. Das Kätzchen, was seine Gestalt während des Blühen« verändert, kann noch weniger ein Kennzeichen zum Unterschied beider Arten geben,

Blüthe und Frucht: Die Blumen kommen theils zwitterlich und männlich auf einem Stamme, theils blofs männlich, so wie auch unvollkommen zwitterliche mit weiblichen