• Nie Znaleziono Wyników

Brouwer, Über die Zuverlässigkeit von Fütterungsversuchen mit Milchvieh. II

Aufstellung einfacher u. komplizierter Formeln, mit deren Hilfe die Zuverlässigkeit von Fütterungsverss. mit Milchvieh berechnet werden kann. (Vereenig. Exploitatie Proofzuivelboerderij Hoorn 1928. 19— 44. 1929.) GROSZFELD.

E. Brouwer, Über die Zuverlässigkeit von Fütterungsversuchen mit Milchvieh. II.

Verss. einer Anwendung der Formeln (I. vgl. vorst. Ref.) auf Versuchsgruppen von 72 Kühen, wobei sich zeigte, daß die Wahl der Methode den Umständen anzupassen ist.

(Vereenig. Exploitatie Proofzuivelboerderij Hoorn 1928. 45— 58. 1929.) Gr o szfe ld. R. E. Evans, Der Einfluß von niedriger und hoher Calciumdiät auf die Entwicklung und chemische Zusatnmensetzung des Skeletts bei Schweinen. (Vgl. C. 1930. I. 1643.) Das Skelett von Ferkeln bei Fütterung reiner Getreidekörner unter Zusatz von Leber­

tran zeigte einen ausgesprochenen Mangel an Calcifizierung; der Asehengeh. der Knochen war etwa 1 2 % niedriger als bei n. Tieren. Die Calcifizierung schreitet bis zur Aus­

reifung fort, Unterschied von 360 g Ca3(P04), bei n. u. Ca-Mangeltieren. Das Verhältnis Ca: P war bei n. u. rachit. Knochen stets dasselbe; der Unterschied besteht vorwiegend nur in dem Asehengeh. (Journ. agrieult. Science 20. 117— 25. Jan. 1930. Cambridge,

School of Agric.) GROSZFELD.

J. C. de Ruyter de Wildt, Über fettarmes und fettreiches Fischmehl bei der Schweinemast. Nach den Verss. mit 7—8% bzw. 1— 2 % (mit Trichloräthylen extrahiert) Fett enthaltendem Mehl (250 g/Tag neben Gerstenbrot, Maisschrot u. Molke) ergab das fettreichere im Durchschnitt (22 Schweine) eine größere Gewichtszunahme von 3,03 kg je Schwein. Für 1 kg Gewichtszunahme wurden bei Fütterung der extrahierten Mehle 0,1— 0,2 kg mehr Futter verbraucht u. die Schlachtverluste waren dann erhöht.

Dio Unterschiede in JZ. u. Erstarrungspunkt des Fettes aus Rückenspeck war nur wenig verschieden, 57,58— 59,54 bzw. 27,91— 29,11°. In Geruch u. Geschmack waren abnorme Eigg. auch bei dem gekochten Fleisch nicht zu bemerken.'— Die Fischmchl- zugabe hörte 2— 3 Wochen vor der Schlachtung auf, was aber nach Vf. wahrscheinlich ohne Einfluß auf das Ergebnis ist. (Vereenig. Exploitatie Proofzuivelboerderij Hoorn

1928. 59— 96. 1929.). Gr o szfe ld.

Valentin Horn, Vitamin'D-Wirkung bei der Schweinemast. Hemon-Auf baumehl, ein Vitamin D-Präparat, zu 47,5% aus Leinkuchenmehl, 4 7 ,5 % Sojaschrot u. 5 % phyto­

sterinhaltigem bestrahlten Öl bestehend, übte im Vergleich zu Sojaschrot eine bessere Wrkg. auf die Gewichtszunahme u. Futterverwertung bei im Wachstum zurück­

gebliebenen Schweinen aus, wobei das Vitamin D eine bessere Ausnutzung der Nähr­

stoffe zu bewirken scheint. Die Rentabilität der Mast wurde aber durch Hemon- Aufbaumehl trotz der besseren Gewichtszunahmen nicht gesteigert. (Tierernährung 1.

194— 205. Jan. Giessen, Univ.) Gr o szfe ld.

James Stewart, Eine Untersuchung über den Stickstoffwechsel von Schafen bei proteinreicher Diät. Verss. über patholog. Wrkg. übermäßiger Proteingaben unter jeweiliger Feststellung der N-Bilanzen u. Gewichtskurven an 5 Schafen. Ausführliche Besprechung der Einzelergebnisse. (Journ. agrieult. Science 20. 1— 17. Jan. 1930.

Cambridge, Univ.) Gr o szfe ld.

B. Bleyer und F. Fischler, Studien über den Phosphorsäurestoffwechsel. I. Für den Stoffwechsel sind die Ester der Phosphorsäure mit den Kohlehydraten von be­

sonderer Wichtigkeit, für den tier. die Hexosephosphorsäureester (Lactacidogen), für den pflanzlichen namentlich die Inositphosphorsäureester. Kohlenhydrat- u. P-Wechsel erscheinen vielfach auf das engste gekoppelt. Wichtig sind ferner die Phosphatide, ebenso im tier. wie im pflanzlichen Stoffwechsel, wobei namentlich Verbb. mit

Lecithin-1930. I. E 6. Ti e r p h y s i o l o g i e. 2 1 1 9 Charakter in Betracht kommen, bei der Pflanze ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit Inositphosphatiden u. noch größeren Komplexen zu rechnen. In physikal.- chem. Beziehung steht die Wichtigkeit der Phosphatide an erster Stelle, sie bilden die Lipoidhaut der Zellen, die für die Austauschbeziehungen der Zelle mit ihrer Um­

gebung den Regulationsfaktor bilden. In biol. Hinsicht hervorzuheben ist die Ver­

knüpfung der Phosphatide mit der Feinregulicrung des Stoffwechsels. Vff. weisen v dann noch auf die organ. Pliosphorsäureverbb. mit N-haltigen Komponenten hin, so auf die von Em b d e n gefundene Adenosinphosphorsäure u. das von EGGLETON ent­

deckte Phosphagen. (Tierernährung 1. 88— 103. Dez. 1929. München, Forschungs-

stanalt f. Lebensmittelchemie.) Fr a n k.

A. R. Colwell, Die Verwendung konstanter Traubenzuckerinjektionen zum Studium der Änderungen im Kohlehydralstoffwechsel. I. Methoden und Kontrollen. Wenn man Katzen bei gleichmäßiger Narkose durch Amytal fortlaufend Traubonzuckerlsgg. bei konstanter Geschwindigkeit in die Vene einlaufen läßt, so beginnt die Glucosurie im Durchschnitt bei 0,35 g Traubenzucker pro kg u. Stde. Sie nimmt zu bei größeren Mengen u. erreicht 5 0 % der zugeführten Menge bei 1,5 g pro kg u. Stunde. Dabei wurden individuelle Schwankungen um den Durchschnitt in Höhe von ± 1 5 % gefunden.

Es konnte nach den ersten 2— 3 Stdn. bis zu 19 Stdn. lang konstanto Glucosurie er­

zeugt werden. — Die Höhe des Blutzuckers ist beim einzelnen Tier unter konstanten Bedingungen sehr konstant, dagegen nicht bei verschiedenen Tieren. — Muskuläre Tätigkeit (wie z. B. durch Kälteschauer) mit erhöhtem Zuckerverbrauch führt zu deutlicher Verminderung der Glucosurie. — Man kann also die angewandte Methode benutzen, um beim betäubten Tier den Kohlehydratverbrauch zu beurteilen. (Amer.

Journ. Physiol. 9 1 . 664— 78. 1/1. 1930. Harvard Med. School, Lab. of Physiol.) F. Mü.

A. R. Colwell, Die Verwendung konstanter Traubenzuckerinjektionen zum Studium der Änderungen im Kolileliydratstojfwechsel. II. Die Wirkungen von Insulin, Pankreas- entfemung und nervöser Störungen des Pankreas. (I. vgl. vorst. Ref.) 1. Durch Insulin wird die Glucosurie herabgesetzt, durch Ejnnephrin gesteigert. Bei bestimmter Dosierung kann dabei der Blutzuckerspiegel nicht-entsprechende Änderungen aufweisen. — 2. Totale Entfernung des Pankreas führt zu totaler Ausschüttung des Traubenzuckers aus dem Körper. Die Wrkg. ist voll entwickelt nach 4— 8 Stdn. — 3. In Amytal- narkose wird die Fähigkeit der Traubenzuckerausnutzung nicht geschädigt durch Reizung des Splanchnicus nach Entfernung der entsprechenden Nebenniere u. Durch­

schneidung der Lebernerven, ebensowenig durch Durchschneidung der Pankreasnerven oder doppelseitige Vagusdurchschneidung. (Amer. Journ. Physiol. 9 1 . 679— 89. 1/1.

1930. Harvard Med. School. Dept. of Physiol.) F. M Ü LL E R .

Hans Rösch, Weitere "Untersuchungen über die Ammoniakbildung in der Netzhaut.

Die früher (RÖSCH u. Te Ka m p, C. 1 9 2 8 . I I . 168) unter der Einw. einer bestimmten Belichtungsart in der Netzhaut des eröffneten Froschauges gefundene NH3-Bldg.

konnte bestätigt werden, doch ergab sich, daß im Frühjahr u. im Frühsommer die gleiche Belichtung, die zu anderen Jahreszeiten an den Augen vorher dunkel gehaltener Frösche eine starke NH3-Bldg. herbeiführt, nur schwach wirksam oder unwirksam ist;

auch zu dieser Jahreszeit fielen dagegen jene Verss. ausnahmslos positiv aus, zu denen Frösche verwendet wurden, die einige Zeit vor dem Tode in diffusem Tageslicht ge­

halten worden waren. Es wird versucht, diese Befunde auf die besonders vollkommene Reversibilität der NH3-Bldg. während der Frühjahrsmonate zurückzuführen. Auch am lebenden Frosch gelang es, die NH3-Bldg. in der Netzhaut durch länger andauernde starke Belichtung nachzuweisen, u. zwar auch im Juni, also zur Zeit ihrer vollkommen­

sten Reversibilität. Dementsprechend ist der NH3-Geh. der Netzhaut von Fröschen, die sich in diffusem Tageslicht aufgehalten haben, fast immer erheblich höher als derjenige von gleichzeitig untersuchten gleichartigen Dunkelfröschen. Gleichmäßige Belichtung der beiden isolierten Augen eines Froschcs führt zu einer beiderseits sehr ähnlichen Steigerung des N H3-Geh. Bei gleichbleibender Belichtungsstärke konnte in während des Herbstes vorgenommenen Verss. die Belichtungszeit, die in den Grundverss. stets 10 Min. betrug, auf 2 Min. abgekürzt werden, ohne daß die NH3-Bldg. deswegen aus­

blieb. Eine Belichtungszeit von nur einer Min. führte dagegen keine NH3-Bldg. herbei.

Wurden zu dieser Jahreszeit beide Augen während 2 Min. belichtet u. im Anschluß daran das eine sofort verarbeitet, das andere erst nach einem Dunkelaufenthalt von 8 Min., so konnte ein Mindergeh. an NH3 in dem zuletzt verarbeiteten Auge nicht fest­

gestellt werden. Es gelang also bisher nicht, die Reversibilität der NH3-Bldg. am iso­

lierten Auge nachzuweisen. Der im Grundvers. stets angewandte Lampenabstand von

2120 E s. Ti e r p h y s io l o g i e. 1930. I.

80. cm konnte auf 160 cm u. auch auf 200 ccm vergrößert werden, ohne daß deswegen die N H3-Bldg. bei der Belichtung ausblieb. Wurde dagegen die Entfernung der Lampe auf das Vierfache gesteigert, so trat keine oder nur eine geringfügige NH3-Bldg. ein.

Wurde statt der Metallfadenlampe in 80 cm Abstand zur Belichtung eine Hanauer Quarzlampe in einem Abstand von 140 cm verwendet, wobei der Energiegeh. der die Netzhaut treffenden Strahlen demjenigen in den „Grundverss.“ mit der Metallfaden­

lampe entsprach, so trat stets erhebliche NH3-Bldg. ein. Im Gegensatz dazu erwies sich eine äquienerget. Menge von ultravioletten Strahlen, die zum überwiegenden Teil die Wellenlänge 365— 366 /i hatten, als unwirksam. Röntgenstrahlen verschiedener Beschaffenheit führten nach 10 Min. langer Einw. auf das isolierte u. eröffnete Frosch­

auge starke NH3-Bldg. herbei. Bei Verwendung harter Strahlen trat diese NH3-Bldg.

entweder gar nicht, oder doch nur in geringem Maße ein, wenn die Strahlenmenge auf 1,7 R. vermindert wurde, während unter den gleichen Bedingungen weiche Strahlen (Grenzstrahlen) hoch wirksam waren. Es wird darauf hingewiesen, daß die NH3-Bldg.

in der Netzhaut weitaus am raschesten von den bisher bekannten biolog. Röntgen- wrkgg. nachweisbar ist. In Übereinstimmung mit dem Verh. von Muskelbrei werden durch lebensfrischen Netzhautbrei Muskeladenosinphosphorsäure u. namentlich Adenosin rasch desaminiert. Auch die Feststellung, daß Adenin durch die lebens­

frische Retina kaum angegriffen wird, stimmt mit den am Muskel gemachten Er­

fahrungen überein. Der Befund, daß Netzhautbrei auch aus Hefeadenosinphosphor­

säure NH3 abspaltet, freilich unter vergleichbaren Bedingungen weitaus schwächer als aus Muskeladenylsäure, findet vielleicht durch primäre Phosphorsäureabspaltung unter intermediärem Auftreten von Adenosin seine Erklärung. (Ztschr. physiol. Chem.

186. 237— 59. 23/1. 1930. Frankfurt, Univ.) Gu g g e n h e im. Gustav Embden und Gerhard Schmidt, Über die Bedeutung der Adenylsäure für die Muskelfunktion. 6. Mitt. Weitere Untersuchungen über die Herkunft des Muskel­

ammoniaks. (5. Mitt. vgl. C. 1929. I. 1123.) Es wird der Nachweis geführt, daß die gesamte, bei mehrstd. anaerober Exposition lebensfrischer Froschmuskulatur unter bestimmten Bedingungen freiwerdende NH3-Menge nach vorheriger Zerstörung sämt­

licher Fermente durch eine Fermentlsg. in Freiheit gesetzt wird, die lediglich Muskel- adenylsäure desaminiert. Hierdurch wird bewiesen, daß die bei kurzdauernder Autolyse des Froschmuskels auftretende NH3-Bldg. ausschließlich in der Muskeladenylsäure ihre Quelle hat. Die Verhältnisse am Kaninchenmuskel liegen ähnlich. (Ztschr.

physiol.lChem.J 186.^205— 11. 23/1. 1930. Frankfurt, Univ.) GUGGENHEIM .

E. Keeser und J. Keeser, Die Bedeutung der Sublimation für die Erforschung pharmakologischer Fragen. Es . gelingt, intravenös zugeführte Arzneimittel (z. B.

Barbitursäurederiw., Adalin, Bromural, Phenacetin, Salicylsäure, Coffein, Chinin u. a.) aus dem Zentralnervensystem durch Sublimation z. T. wiederzugewinnen u. durch mikrochem. Methoden zu identifizieren. Es wurden von den Barbitursäurederiw.

50— 60 mg pro kg Kaninchen, von Adalin u. Bromural 100— 200 mg u. von Chinin 0,25— 25 mg injiziert. Von den untersuchten Arzneimitteln weisen lediglich die Barbitursäurederiw., Morphin u. Harmin — jedoch nur nach Zuführung kleiner Mengen (Morphin 5-—10 mg, Harmin 0,3— 7 mg) — eine charakterist. Verteilung im Zentralnervensystem auf. Die Empfindlichkeit des Nachweises ist sehr groß.

(Arch. exp. Pathol.jPharmacol. 147. 360— 65. Jan. 1930. Berlin, Pharmakol. Labor.

Techn. Hochsch.) Wa d e h n.

0 . W . Nikolajew, Bolle von Ionen und Elektrolyten bei physiologischem Beiz.

Ringcrlsg. bewirkt eine schwache Speichelabsonderung. Bei Zusatz von NaHC03 zur Lsg. wird der Speichelfluß stärker, nach HCl etwas schwächer. Beim Vergleich der Wrkg. neutraler Elektrolyte mit gemeinsamem Anion kann man den Einfluß eines jeden Kations auf die Speichelsekretion bestimmen. Ionen u. Elektrolyte spielen die Hauptrolle bei der n. Reizung des lebenden Gewebes. (Journ. exp. Biologie Med.

[russ.Shurnal exp. Biologii i Mediziny] 11. Nr. 28.114— 27.1929. Moskau.) SchÖNF.

A. Rouveyron, Antitoxische Wirkung des Calciums gegenüber Mangan bei Bom- binator igneus. Auf 1 ccm einer 1 % MnCl2-Lsg. (subcutan) kommt es bei der Unke zu Lähmungen u. nach 2, spätestens 24 Stdn. zum Tode. Enthält die Lsg. die gleiche Menge MnCl2, aber 2 % CaCl2, so treten die Erscheinungen entweder gar nicht, oder viel langsamer u. weniger ausgeprägt auf. Äquivalente Dosen Mn-Lactat bzw. Ca-Formiat oder -Lactat ergeben die gleichen Resultate. (Compt. rend. Soc. Biol. 103. 396— 97.

14/2. 1930.) Op p e n h e im e r.

1930. I. E s. Ti e r p i i y s i o l o g i e. 2121 Marie A. Hinrichs und Ida T. Genther, Die Einwirkung von Alkaloiden auf die frühzeitige Teilung bei Arbacia punctulala. Bis zu Konzz. von 0,025— 0,050%

war der Einfluß von Coffein u. Pilocarpin auf die Teilung gering. Atropin hatte schon bei einer Konz, von 0,01% eine hemmende Wrkg. (Proceed. Soc. exp. Biol. Med.

27. 189— 91. Dez. 1929. Departm. of Physiol., Univ of Chicago; Washington Univ.

St. Louis.) Wa d e h n.

Marie A. Hinrichs, Entwicklungsbeeinflussung bei Arbacia punctulata durch die verschiedene Empfindlichkeit Alkaloiden gegenüber. (Vgl. vorst. Ref.) Je nach der Konz, kann die Entw. durch Atropin, Coffein u. Pilocarpin beschleunigt oder ver­

langsamt werden. Atropin wirkt am ausgesprochensten hemmend. (Proceed. Soc.

exp. Biol. Med. 2 7 . 192. Dez. 1929. Chicago, Departm. of Physiol. Univ.) Wa d e h n. R. Lorimer Grant, Adam A. Christman und Howard Lewis, Exogenes Ar- ginin als Kreatinbildner beim Hund. Die tägliche Zuführung von 1— 2 g Arginin über 35 Tage hatte keine Steigerung der Kreatin- u. Kreatininausscheidung im Harn zur Folge. (Proceed. Soc. exp. Biol. Med. 27. 231— 33. Dez. 1929. Ann Arbor, Labor, of Physiol. Chem. School of Med., Univ. of Michigan.) Wa d e h n.

Fernand Mercier und Jean Régnier, l-Cocain und d-Pseudococain. Vergleich der Toxizität und verschiedener Abbau durch den tierischen Organismus. Die minimal letale Dosis für beide Isomere bei intravenöser Injektion am chloralisierten Hund ist 0,025 g/kg; bei nicht narkotisierten Tieren für l-Cocain 0,012— 0,015- Bei im Abstand von 1 Min. wiederholten Injektionen von 0,005 g/kg steigt die tödliche Grenzdosis beim d-Pseudococain auf 0,032 g/kg im Mittel, während die 1-Cocainmenge unverändert auf 0,025 g/kg stehen bleibt. Pseudococain wird also rascher zerstört. (Compt. rend.

Acad. Sciences 189. 872— 74. 18/11. 1929.) Op p e n h e im e r. Ilse Riedel, Untersuchungen über die Beeinflussung der Dauer der narkotischen Avertinwirkung. Glucuronsäure-, Glykogen- u. Traubenzuckergaben beeinflussen den zeitlichen Ablauf u. die Tiefe der ¿Iferfinnarkose nicht. Es erscheint daher zwecklos, zur Beschleunigung der Bldg. des Entgiftungsprod. yl^rttra-Glucuronsäure die drei Stoffe zu verabfolgen. Nützlich kann eine solche Zufuhr nur als schnell verwertbares Nährmaterial sein. — Starke Zuckerverluste u. niedriger Blutzucker nach Phlorrhizin haben keine Verlängerung der Avertinnarkose zur Folge. Hingegen tritt im Hungerzustand regelmäßig eine Verlängerung der Avertinnarkose auf; stark unterernährte Personen sollten daher mit Avertin gar nicht oder mit kleineren Dosen als n. narkotisiert werden. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol 148. 111— 18. Jan. 1930.

Münohen, Pharmakol. Inst. Univ.) Wa d e h n.

Erich Hesse und Gert Taubmann, Untersuchungen über den Guanylthiohamstoff und einige seiner Derivate. Eine Anzahl Sustanzen mit dem Biuretgrundskelett wurden auf ihre fieberwidrigen Wrkgg. untersucht, u. zwar Biuret, Biguanid (I) Guanylham- Stoff (U), Thiobiuret (HI), Guanylthiohamstoff (IV), N w-Methyldithiöbiuret (V). Von diesen Körpern geben IV u. V mit Silbernitrat eine H2S-Rk. in der Kälte, V Rk. mit Nitro-

I N H S.C (N H )-NH .C(N H ).N H2 I I NHS • C(NH) ■ N H• CO -N H , I I I N H ,• CS *NH • CO • NHj IV N H :C (SH ).N H .C (N H ).N H s V CH3N :C (SH ).N H -C(SH )-N H VI C5H nN :C(SH)-NH• C(NH)•NH-C(SH):NCSH U prussidnatrium. Biuret ändert die Körpertemp. fiebernder Kaninchen in einer Dosis 0,25 g/kg nicht. Biguanid gab wechselnde Resultate, da sein Einfluß auf die Körper­

wärme durch blutzucker- u. blutdrucksenkende Wrkg. kompliziert wird (vgl. C. 1929.

II. 1938). Guanylhamstoff u. N M-Methyl-N,J’'-guanylhamsloff waren ohne Wrkg. auf die Körperwärme. Thiobiuret u. seine am Endstickstoff methylierten u. äthylierten Deriw. setzten bei Anwendung letaler Dosen (0,1— 0,25 g/kg) subcutan Fieber in er­

heblichem Umfange herab; die Tiere gehen infolge starker Blutdrucksenkung, Gefäß­

lähmung, kollapsartiger Erscheinungen, Lungenödem zugrunde. Die Gefäße des Kaninchenohres werden von den Biguaniden u. Thiobiureten (Konz. 1 : 10 000) nicht erweitert. N^-Methyldithiobiuret senkte bereits bei 0,05 g/kg die Körperwärme n.

Kaninchen, wurde aber seiner leichten Schwefelwasserstoffabgabe in vitro wegen nicht weiter untersucht. Guanylthiohamstoff (0,15— 0,3 g/kg subcutan) beeinflußt die Körpertemp. n. Kaninchen nicht, während durch Heuinfus erzeugtes Fieber dadurch wesentlich (bis zu 2°) herabgesetzt wird. Es wird wahrscheinlich gemacht, daß dieses Verh. der Thiolgruppe zugeschrieben werden muß, da die Wrkg. bei ihrem Ersatz durch Sauerstoff u. Iminogruppe verschwindet, andererseits aber auch Thiophenacetin er­

heblich stärker antipyret. wirkt als Phenacetin. Es wurden anschließend eine Anzahl

2122 E 5. Ti e r p h y s io l o g i e. 1930. I.

Deriw. untersucht, bei denen der Endstickstoff am Thioharnstoff mitaliphat. u. aromat.

Alkylen substituiert war, u. zwar durch einen Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Isobutyl-, Isoamyl-, Allyl-, Amyl-, Plienyl-, 4-Oxyphenyl-, 4-Äthoxyphenyl-, 4-Athoxy-3-brom- phenyl-, 4-Dimethylaminophenyl-, Äthyl-ß-phenyl-, 4-Oxymethylphenyl-, Phenylcarbon- säure-4-äthylesterrest, weiter das N 1-(Amyl-N2-[(N 1-isoamylthiocarbaminyl)-guanyl]- thiohamsloffchlorid (VI) u. das l,4-Phenyle.n-N1-N 1-bis-[N2-guanylthiohamstoffchlorid'\

(VII).

V II H2N • C(NH)■ N H - C ( S H ) = N < ^ \ f i = :C ( S H ) - N H - C(NH) ■ NH„

Optimale Wrkgg. weisen unter diesen die Methyl- u. Äthylverbb. auf, doch senken diese auch die Temp. des n. Kaninchens. Die Abnahme des Fiebers tritt ohne Änderung des Blutdruckes ein, u. beruht jedenfalls auf Wärmeabgabe, denn der Effekt bleibt aus, wenn man die Umgebungstemp. des Tieres erhöht. Der 4-Äthoxyphenylguanylthio- harnstoff u. das Oxyphenylderiv. wirken nur am fiebernden Tier temperatursenkend.

Die wirksame Dosis beträgt V20 der letalen. Leberschädigungen wurden nicht beob­

achtet. Injektion in die Talami erwies sich im Gegensatz zum Chinin als wirkungslos, der Angriffspunkt liegt also peripher. Bei größeren Dosen tritt unveränderte Substanz im Harn auf; in der Ausatmungsluft war H2S nicht nachzuweisen; dadurch wird wahr­

scheinlich gemacht, daß die SH-Gruppe im Organismus nicht ohne weiteres abgespalten wird. Binnen 24 Stdn. waren 8 0 % des Schwefels nach W o l f u. ÖSTERBERG (C. 1 9 1 1 . I. 684) im Harn nachweisbar. Silberrk. gab diese Ausscheidung nicht mehr. Die vor­

läufige klin. Prüfung am Menschen ergab eine geringe antipyret. Wrkg. der aliphat.

D eriw ., der 4-Äthoxyphenylguanyl thioharnstoff, der Phenylcarbonsäureäthylester- guanylthioharnstoff u. der Oxyphenylguanylthioharnstoff wirkten analget., nicht antipyret. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 1 4 6 . 113— 28. Nov. 1929. Breslau u.

Göttingen, Pharmakolog. Inst.) ZlMMERlIANN.

Knud 0 . Möller, Experimentelle Untersuchungen über die Pharmakologie des Salyrgans. I. Mitt. Untersuchungen über die Salyrgandiurese bei Kaninchen. Sa- lyrgan ruft bei Kaninchen mit erhaltener Nierenfunktion bei intravenöser Injektion von 2— 4 mg pro kg eine Diurese nicht hervor; diese setzt erst bei der Steigerung der Dose auf 5— 7 mg in mäßiger Weise ein. Die Cl-Ausscheidung u. Cl-Konz. im Harn steigen dabei an. Folgt der /SaZi/rjaranjektion auch kleiner Dosen eine kon­

tinuierliche intravenöse Infusion mit 0,95%ig. NaCl-Lsg., so wird die Diurese stark gesteigert. Bei Kaninchen mit aufgehobener Nierenfunktion ruft Salyrgan eine Er­

höhung der Cl-Konz. im Serum u. eine starke Herabsetzung der Hämoglobinkonz, im Blut hervor, die auf eine Vermehrung des Blutvol. zurückzuführen sein dürfte.

Cl-Geh. im Plasma ist erhöht. Diese Ergebnisse weisen darauf hin, daß das Salyrgan sowohl eine renale Wrkg. (Steigerung der Diurese) als auch eine e^trarenale Wrkg.

hat, u. daß durch letztere ein verstärkter Transport von W . u. NaCl aus den Geweben in die Blutbahn hinein zustande kommt. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 1 4 8 . 56— 66.

Jan. 1930. Kopenhagen, Pharmakol. Inst. Univ.) Wa d e h n. Knud 0 . Möller, Experimentelle Untersuchungen über die Pharmakologie des Salyrgans. ü . Mitt. Untersuchungen über die nierenschädigende Wirkung des Salyrgans bei Kaninchen. (I. vgl. vorst. Ref.) Intravenöse Injektion von 6 mg Salyrgan er­

zeugt bei Kaninchen akute Nephritis, die sich teils auf die Glomeruli u. teils u. noch stärker auf die Tubuli contorti I lokalisiert, u. später chron. wird. Injektion von 15 bis 30 mg ruft eine augenblicklich eintretende Anurie hervor, die im Allgemeinen bis zum Tode anhält. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 1 4 8 . 67— 80. Jan. 1930. Kopen­

hagen, Pharmakol. Inst. Univ.) Wa d e h n.

Knud 0 . Möller, Experimentelle Untersuchungen über die Pharmakologie des Salyr- gans. III. Mitt. Untersuchungen über die Quecksilberausscheidung nach Verabfolgung von Salyrgan an Menschen. (II. vgl. vorst. Ref.) Der gesunde Mensch scheidet intravenös zugeführtes Salyrgan se h r schnell.durch die Nieren aus. In der ersten Stde. nach der Injektion werden etwa 4 0 % , in 24 Stdn. etwa 7 0 % der injizierten Menge ausgeschieden.

Die Hg-Konz, im Ham ist in der ersten Stde. nach der Injektion sehr hoch — bis zu 70 m g -% Hg. In den Faeces werden in den ersten Tagen insgesamt 5—6% aus­

geschieden. Beim Gesunden wird die durch 24 Stdn. entleerte Gesamthammenge durch die Salyrganva.}ektion nur wenig gesteigert. Wohl aber kann eine Diurese­

beschleunigung bis zum 30-fachen des Normalwerts festgestellt werden, wenn die Harnentleerungen in ganz kurze Beobachtungsperioden unterteilt werden. Die Diurese­

steigerung beginnt etwa % Stdn. nach der Injektion u. erreicht ihr Maximum etwa

1930. I. E5. Ti e r p h y s io l o g i e. 2123 1 Y 2— IV4 Stdn. nach der Injektion. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol 148. 8192.

Jan. 1930. Kopenhagen, Pharmakol. Inst. Univ., II. Innere A b t . Kommunehosp.) Wa d. Arthur Bühl, Über Gefäßinsuffizienz. (Vgl. C. 1930. I. 708.) Gefäßinsuffizienz ist die Unfähigkeit der peripheren Gefäße, eine der notwendigen Kreislaufleistung adäquate Blutzufuhr zum Herzen in Gang zu halten. Es wurde die experimentelle Gefäßinsuffizienz durch Dauerinfusion von Histamin u. die Gefäßinsuffizienz bei zentraler Vasomotorenlähmung durch Novocainausschaltung der Medulla oblongata studiert. Nach Histamin: Sinken des arteriellen Druckes; Sinken des Druckes im rechten Vorhof u. Abnahme des Minuten vol. als Ausdruck der Zuflußverminderung.

Als Ursache der Zuflußverminderung ist die Erweiterung der peripheren Strombahn, vor allem der Capillaren u. Venen, anzusehen. Der Mechanismus nach Ausschaltung des Gefäßzentrums in der Medulla oblongata ist der beschriebenen Zuflußstörung prinzipiell gleichartig. (Arch. exp. Pathol. Pharmakol. 148. 24— 25. Jan. 1930. Berlin,

Pharmakol. Inst. Univ.) WADEHN.

Charles M. Gruber und William B. Kountz, Die Wirkung von Pitressin ( Vaso-pressin) auf das Herz. (Vgl. C. 1929. II. 3232.) Das Elektrokardiogramm zeigt, daß beim nicht narkotisierten Hunde der Herzschlag nach der Pitressininjektion sich erst verlangsamt, dann 10— 15 Sek. nach der Injektion sich stark beschleunigt, um dann wieder für mehrere Min. langsam zu werden. Diese Verlangsamung des Herz- schlags ist zentralen Ursprungs, da sie nach Injektion von Atropin schnell verschwindet u. bei Tieren, denen die Vagi durchschnitten sind, nicht oder nur schwach auftritt.

Charles M. Gruber und William B. Kountz, Die Wirkung von Pitressin ( Vaso-pressin) auf das Herz. (Vgl. C. 1929. II. 3232.) Das Elektrokardiogramm zeigt, daß beim nicht narkotisierten Hunde der Herzschlag nach der Pitressininjektion sich erst verlangsamt, dann 10— 15 Sek. nach der Injektion sich stark beschleunigt, um dann wieder für mehrere Min. langsam zu werden. Diese Verlangsamung des Herz- schlags ist zentralen Ursprungs, da sie nach Injektion von Atropin schnell verschwindet u. bei Tieren, denen die Vagi durchschnitten sind, nicht oder nur schwach auftritt.