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Reifje non ücroffentlidjungen über neuere ©rgebnifje ber ant{)ropoIogifd)en 5ot[d)ung in biefem B e r e if erfdjicnen, auf bie im Joigenben f u r j bingetoiefen rocrben foil, roobei rotr uns in biefem § e ft auf ben iltenfdjen ber ©egenmart bef^tänfen. Dor 1937 erfd)ienene Slrbeiten, bie bort nid)t genannt find, werden gieidjjeittg nadjgetragen, um ein einiger=

maßen Dpllftänbiges © dirifttum soerjeidinis gu f^affen .

©in foldjer ©ammelberidjt muß felbftoerftänblid) aud) neue ©efid)tspunfte in ber all=

gemeinen menfddidjen Biologie berüdfidjtigen unb bie regionalen ©tgebniffe nad) ißnen orbnen ©o baben 3. B. bie ^ortfdjritte der ©rbbiologie einen entfdjeibcnbcn IDanbel in ber iluffaffung bes Baffenbegtiffs Ijerbeigcfüfjrt: ftanb früljer bie Hfjnlicbfeit bes f6rperlid)en

©rfdjemungsbilbes im üorbergrunb (Baffe als „Sormgemeinfdjaft"), fo toirb Ijeute befiniert:

„Baffe iff eine ©ruppe non Bicnfdjen mit gemcinfamem Befiß beftimmter ©ene (€rban=

lagen), bie anberen ©ruppen fehlen" (o. D e r f d) u e r)2). ©rbanlagen erfdjließen mir aus

ber J e f t f i e l l u n g derjenigen iTterfmale, bie bie einzigartige Btetfjobe ber ^roillingsforfdjung

uns als erblich — roomoglid) in ihrem ©rbgang befannt — unb möglich ft „umroeltftabit"

fennen lehrt. Bezieht (ich, roie in unferem Bericht, bie Baffenforfdjung nur auf einen fleinen unb einheitlich oon Singehörigen bes großen meißen (europiben) Baffenfreifcs bemohnten Bereich, fo laßen ftd) allerbings llnterrajfen fchroer burch bas abfolute Sehlen ober Dor=

hanbenfein beftimmter ©rbanlagen ooneinanber abheben, roohl aber burd) bie roechfelnbe ifäufigfeit bes einen ober anberen Bberfmals anndhernb fennzeichnen. €s bleibt alfo bie forgfältige unb gebulbige Barftellung oon Blerfmalhäufigfeiten unb Bierfmalsoerbinbungen eine Dorausfeßung für bie Slrbeit bes Slnthtopologen. ©ol<he STterfmalftatiftifen allein rour=

ben gelegentlich als unbefriebigenb empfunben unb ber Derfud) gemacht, eine größere Sln=

fchaulicßfeit baburĄ zu erzielen, baß bie Dielfalt bet ©inzelmerfmale in einer „Baßenformel"

zufammengefaßt wird. Demgegenüber meifen neuere Slrbeiten über bie ©rbbiologie oon Sortpflanzungsgemeinfdjaften („Populationsgenetit") roieber auf ben töcrt hin, ben eine möglichft unooreingenommene üntetfucßung ber geograplufdjen Derteilung oon e t n = Z ei nen ©rbmerfmalen hat (ogl. z- B. © f p e n f ch i e b).3)

feigen ftd) in einem beftimmten Baum geroiße Blerfmalsoerbinbungen gehäuft, fo be=

red)tigt bas u. ü. bazu, bie ©ruppe ber betreffenöen IftTerfmalsträger einer beftimmten Baße zuzuorbnen. ©oroeit bie europiben Slnterraßen allerbings fdjon oor längerer 9eit erffmalig oon einem Sorfdjer bcfchrteben mürben, fehlt biefen Darftellungen bie erbbiolo»

gifdie Sfritif, unb eine Durcharbeitung ber alten Baßenbefchreibungen unter ben neuen

©efichtspunften fehlt uns für bie ünterraßen z. noch- ©o roeift S n ö b l 4) baraufhin, baß „eine fo umfaßenbe unb ben ©ypus fo flar herausarbeitenbe Slrbeit, mie mir beren mehrere über bie norbtfcfje Baße, befonbers über bie fälifche Komponente ober aud) über bie binarifche Baße befißen, leiber roeber oon ber alpinen noch oon ber ofteuropiben Baße oorhanben ift” . Ón einer ftarf bur^mifchten Beoolferung ftefjen baßer foldjer „Baßen=

biagnofe” befonbers am ©inzelinbioibuum feßr große ©djroiertgfetfen entgegen, ©in ©in=

zelbeifpiel mag bas erläutern: Jur „typifcßen” Blerbmalsoerbinbung ber ofteuropiben („oftbaUifchen”) Baße gehört ber einroärts gebogene (tontaoo) Pafenrücfen, fo fpielt benn au4 bie „©tupsnafe” in oielcn hier noch 3U befprechenben üeröffentlichungen eine Bolle

f^icóene form en óes fcnfatjcn flafenrütfens 31t geben, l e i d e r ftellte feft, itojj 6ee gegen eine gange Beige „raffenfenngeidjnender" Bterfm ale madjen. £öir müjfen uns das bei der Beroertung der im folgenden gu fdjiidernden (Ergebniffe oor 5Iugen galten.

Dn ©ftdeutfcgland augergalb ©cglefiens ift roenig tteues gu dem bisger befannten gingu»

getreten. S e t t e r 8) unterfudjte öangiger Biennoniten (386 Berfonen) und roar beftrebt, fie auger durdj tgre metriftgen Bterfmaie aud) durd) forgfältige Befdjreibung tgrer pgyfto=

gnomifd)en B icrfm alc gu tenngeicgnen. £Inter 6 oon tgm befcgriebenen mitteleuropäifcgen Beoölferungen bieten fie „die durd)f<gnitttid)ften Dergäitniffc": die iRänner m it meift mägtg geneigter oder geneigter © tim , deutlicgen Öberaugenbögen, mägig fonoergenten <Befid)ts=

feiteniimen, fta rf gefnidtem © tirn na fe np rofil ufro., die grauen m it meift mägtg geneigter

© tirn , fegienden oder fcgroatgen Bberaugenbogen, mägig fonoergenten oder fonoergenten (ßeficgtsfeitenlinien, fdjroacg gefnicftem © tirnnafenprofil ufro. B l a r t i n und 3 i m m e r » m a n n 7) ftellten Ergebungen im £andfrets öangiget Btederung an (415 Blänner, 484 Stauen aus den Dörfern öogelfang und Bodenrotnfel) und fanden eine ausgefprodjen groge, furgföpftge (bradjyfepgate bis gypotbtacgyfepgale) Beoölferung; die öogeifänger ftärfer blond und blauäugig als die Bodenroinfler. Eine fletne ©erte durd) i) e f cg unterfud)ter Blennoniten gat f i e i t e r 8) im Bagmen feines Bucges über „Buglanddeutfcge Bauern und tgre ©tammesgenoffen in Deutfcgland" bearbeitet, ó e f d) s9) Bnterfucgungen über 5lugen=

färbe und »3 rtsgetd)nung und deren 5lltersroandel berugen auf Jeffftellungen an 796 Per»

fonen aus dem Steife © tugm , trennen aber leider nicgt deutfege und poInifd)e probanden.

Eine Beubearbeitung des B laterials unter Erennung der Hnterfucgten nadg der oöififcgen Q erfunft roäre dager roünfcgensroert. — B l a t t g e e 10) ftudierte in einem oftpreugif4 on 5ifd)erdotf (Peyfe) die ffandletftenmuffer und feguf damit üergleicgsmaterial gu den oon 10 t g11) längft bereitgeftellten Etgebniffen am ^andleiftenm uflef der Polen.

Eine oberforbifeg als Blutterfpracge fpreegende ©ruppe in der ©berlauftg gat

© 0 1 1 0 n g12) ls) m it befonderer © o rg fa lt bearbeitet. E r gat aus der Beoölferung oon Boycrsroerda=£and dtefentgen altanfäffigen Btenfcgen ausgeroäglt, deren Barnen mindeftens feit Beginn des 17. Jagrgunderts durd) fitrdjenbucgeintragungen (frügeftens 1635) nadtgjs»

rotefen roerden fonnten (165 Blänner, 144 Stauen). Un der ©rogelterngeneration ergält man bereits einen 5lgnenoerluft oon 41,2 Progent. Diefer genetifege Jufammengang gibt der an flĄ fleincn 3agl der Bnterfudjten ergögtes ©eroiegt. Es gandelt fid) um figlanfroücgftge) langatmige, übermittelgroge Blänner und mittelgroge Stauen oon etgeblicger Surgföpfig»

fe it m it mittelgogem ooalen ©efiegt und fcgmalförmtger, roeit oorfprtngender Bafe; meift blauäugige Blänner und gelläugige Swuen bet braunen bis fegroargbraunen paaren, pn der Sopfbreite, der ©efiegtsgöge, Jocgbogenbreite und anderen Blerfm alen ergibt fid) eine

6) S e i t e r , Beufaledonten — B litte le u ro p a . üergleid) der ©efiegtsgüge. 3. B lo rp g .

große 3Ifjn ü d ;fd t 6er Qogersroer6aer Seoölferung m it 6er oon ©Ü6er6it[)marf(^en/ ijefimarn

„J^affenunterfu^ung ©djlefien" óucd) das 2lntcopologifd)e O n ftitu t öet H nioerfitat ©reelau oor, 6enen d. © i ft e 6 t einen Überblicf über 6en ilm fa n g 6ee © lateriale (run6 65 OOO iltenfthen in run6 800 Dörfern erfaßt) un6 über 6ie Slrbeiteroeife ooranftellt. ilm „ganj»

bettlicbe” ©rfaffung 6er ilnterfud jten bemüht, laßt d. € i cf ft e 6 t14) nad) 6er łHerfmale=

aufnahme eine Äaffen6iagnofe ftellen un6 gelangt nach einem geroiffen ©unftefyftem fogat 3U beftimmten Eingaben über 6en pro3entualen A n te il 6er ein?einen ilnterraffen an einer D orf* o6er Sreiebeuolferung. © ęh to i 6 e (3 f y hat 6ic iTlöglidjfeit gefd)il6ert, foldje 5af)len=

angaben nadjjuprüfen un6 6ie 6iagnoftifd)en ©rgebniffe mehrerer ©eobachter gegeneinander abjuftimmen. nachprüfbar ift dabei allerdings nur, ob jeder ©eobadjter die oon ihm unter*

fudjfen ©tenfdjcn an dem gleichen, ihm eingeprägten „© id jtb ild ” maß, nicht nadjprüfbat ift — nach dem eingangs Slngedeuteten — bei einem D e rjid jt auf „familienanthropologifche"

5lrbeif3todfe die erbliche ©rundtage fü r beftimmte nierfmalsausprägungen. € s ift daher oerftändlid), daß £ e n 3,,s) © a u l 16) u. a. (ich gegen das Derfaßren der ©affendiagnofe ausfpre^en. Die D isfuffion über diefe wichtige methodifdje Jrage ift noch Im ©ang, lä u ft fie 3U ungunften der „© ajjenform eln" der „Sreslauer ©chufe” aus, fo bleibt der EDert einer umfaffenden © le rfm a lfta tiftif beftehen, fann dod) d. © i © ft e d t17) 3. ©. eine ©abeile über die Verteilung der Körperhöhe oon 17 050 ©berfdjlefiern oorlegen. © 0 große Jahfen lind als „repräfentatipe © tidjproben" angufehen und oermögen bei Darftellung der ©rgebnijfe auf JTlerfmalsfarten 3tpeifeIlos tm'chtige Tiuffdjlüffe gu liefern. ©0 gelang es 3. ©., ein ffie rfm a l des fdjtefifdjcn „© autypus” heraus3uarbeiten und 3U fichern: die fd)lefifd)e Sut3*

föpfigfeit, die ejctreme tDerte annimmf, und 3tDar auf © rund einer besonders großen Kopfbreite (©djroidehfy)18). Berücffichtigt man die Körpergröße, indem man die Kopfbreite als S rud jteil der Körperhöhe ausdrücft (fog. „relattDe" Kopfbreite), fo ettoeifen fich die

©chlejier als die breittöpfigfie ©ruppe JTJitteleuropas. Der © rund fü r diefe ©rfcßeinung ift noch unbefannt.

ETachdem 0. © t cf ft e d t20) und © ch ro i d e tj f y19/ 21) oerfchiedentlich eine Dorfchau auf

©rgebmffe der ©affenunterfuchung in ©äjlefien gegeben hatten, liegen feßt an regionalen D ar*

ftellungen oor die 2lrbeiten über die Kreife £öu>enberg (D a e n i cf e),22) landeshut

*j:tfd)berg (Ö o g e t),27) ©els (@ t r u b e),28) Jronfenftem (5: b o m a n c f ) 29 unb Bricg (51 n 11 a u f),30) ^abdfĄ roerbt (S l i e g e l),31) Jtofenbecg unó ©uttcntag (© Ä to i 6 c b = f y),32) Cofel un6 © tcßftrcbltb ( S I e n f e)33) un6 ©ppeln (£D i e b [ e).34)

SDĆibęenó co fid) beł ócn meijten 5(cbeitcn urn fd)[id)tc JTtatenalbarbietungcn banielt, óic ublidjcn Jltcrfmale tute ßorperböbe, Sopf= unó ©eftdjtsmagc, Haarfarbe, iiófpatten=

rtditung, n a fcncütfcnfom ufro. tabellarifcb óarftcllen, Untccfdjieóc innerhalb óeo fiteifes erm itteln (/o flnóet 3. B . D a e n i (f e Im fuóUa>en 5tntell óes fireifes lo w e n b e rg grogere abfolute ©efiibtsbBb^/ Heinere 3 o^bpgenbrelte, nleórlgere fiorperbóbe unó óunflere ^aar»

farbę ais Im noróHdjen 5ln te ll) unó eoentuellen gef<bl<btlld)en Bejlebungen nadjfpuren (Cbomanef fte llt 3. 8 . mebr Horólfdje In óen óeutfcben fiolonlftenóorfern um óas fü r óle óeutfdje Befleólung im firclfe 5 rantenfteln fo roldfilge djelnrlcbsau feft unó mebr £>inavi}d)e In óen fiolonlftenóBrfern óes ©eblrges unó ©ebirgooorlanóes), oóer „©tanóortsoarletaten’

ermitteln (fi 11 e g e l : fiörperlldje Slnterfdńeóe ^tuifdjen Berg= unó ©alberoobnern, fo etoa Im Derbalten óes fiopf=, ©efl«bte= unó iiafenlnóe^, óle fämtH<b eine gröbere Breite bet

^albetuobnern erfennen laffen) (teilen einige aud) Bcglebungen 3u nld)tfd)lefifd)en Der=>

gleldjsgruppen b « - 2lm elngebenóften bat © < b r o l ó e b b y ólefen öergleld) fü r nor0o)t=>

pberf(bleflen öurdjgefübrt. © le gelangt 3u óem ©rgebnls, 0aß (Id) Horóoftober(d)leflen

„felnesmegs genau ln óle JTtltte jrolfdjen óle roeftlld) unó óle öftlld) benadjbarten öerglel^s»

gruppen ftellt. (Eine fßld)e B llttelftellung Ift bäcbfteno bet fiapflänge unó fiepflnóe^ feftgu»

(teilen. 3 n einer Bellje aelterer BterEmale aber (onóert (l<b unfer ©eblet oon belóen, foroobl óen óeutfcben tnie óen polntfcben Hadjbarn ab (©eflcbtsböbe, ©ejtdjtslnóe^, Hafentnóe^, Slugenfarbe, fiorperbobe) unó näbert (id) über óas benachbarte BtlttelóeutfĄlanó binroeg noróóeutfcben ©ruppen.” Btan oergletcbe blrr3U óas pen © c 11 o n g über óle ©berlauftb óle aus óen 250 óamals relcbsoberfcbleflfĄen £anógemelnóen getponnenen unó tartograpblfcb óargeflellten Daten37) nlcßt als „gefamtoberfcbleflfdje” bejelcbnet totróen ófirfen. iln te r ólefem ©eßd)tspuntt l)t aucb óle ©d)tlóetung eines nteóer= unó oberfdjlepfdien „© autypus"

unter/udjung ©djleffens" Jiellten © r o u39) und £ a b e i f e40) Dovfunterfucfyungen an.

SefonóŁra beriictfidjtigte £ a b e r f e bte Jorberung, baß in unferer BcBDtterang ftcts bte i)eran3ief)ung bes gefamtcn © ippm bilbes fü r bte Jeffftellung bet tafftfdjen ^ e r fu n ft eines JTienfcben erforberlid) ift. ©eine ©cfülberung ber förperlidjen ilie rfm a le fjat eine ,,DDrf=

ftammtafel” ju r ©runblage, bie auf oier ©ippen ju tü tffü iir t, meld)e oor 200 Jaijren bem D o rf if)r ©epräge gaben. Die ßier aufgejei^neten DertDanbtf^aftsDerfledjtungen umfaffen in unferer ©eneration über ein D ritte l aller Familien bes Dorfes. Sinter 607 bort poIt3ei=

\iü) ©emelbeten finb 502 Dollunterfucßt unb eigentlid) nu r bie fiinber im ©auglings= unb Srippenalter rocggefalien. Die an © injelijeiten teidje SIrbeit meift eine Slijnlicßtcit bes förperli(f)en ©rfdjeinungsbilbes ber ©intoofmer oon Deutfd)=£eippe m it benen bes Steifes Heuffabt unb bes Steifes B atib or nad) (febod) finb bie Bauern in Deuffcf)=£etppe fie in e ri);

gegenüber bem <Querfd)nitt bes Steifes © ro ttfa u ßaben bie Bauern oon Deutfd)=£eippe breitere 3o^bögen, entfpredjenb niebere © efi^tsinbices, mentger fonoe^e unb etmas breitere flafen, bunfiere fjaare unb Singen. Die Unterfucßungen im Bewirf oon Btäßrif<ß=©cßön6erg ( S n o b i ) ergeben bort eine nod) geringere Sorperijoije, fleinere Sopfmaße, Heinere unb fdimalere ©efidjtsroerte unb bunfiere ^aar= unb Siugenfarbe.

SInfang bes 3aßres 1938 regte ber öerf. an, bas fommenbe Deutfd)e Curn= unb © portfeft ju antf)ropologifd)en SInterfudjungen an ben beteiligten uolfsbeutfdjen ©urnern unb 5eft=

teiineßmern ju benußen. € s fonnten bamais runb 1400 tttänner unb grauen unterfud)t toerben. © ci) ro i b e ß f y 41) benußfe bas ITiaterial %u einer © tubie über 300 Deutfdje aus bem ehemaligen Polen, © ie fanb bie Dolfsbeutfcßen ©ruppen burcßroeg fd)mainafiger unb bod)tBÜd)figer, m it Slusnaßme oon £ob3=£ißmannftabt aud) fcßmalgefidjtiger unb helläugiger als bie oon y b I a r s f i unterfudjten Befruten bes poIntf(hen feeres aus bem ent*

fpredjenben Be3ir f. Die lo bse r ©ruppe hotte bie niebrigften ©efidjter unb bie niebrigfte Sörperhohe, fotoie ben 1)öd)[ten Sinteii an bunfien Siugen; bie iängften ©efid)ter hot pofen*

©tabt, bie größte Sörperhohe Pofen*iBeftpreußen. Die ©emeinbe Ja błonna bei iöarfdm u bearbeitete © o 11 o n g.42) ©s fehlen bei ben 447 Deutfcßen runbe unb quabratif<he ©e*

fidjtsformen, breite 3od)bögen; fiiehenbe ober fdjtoad) ausgebiibcte Sinnformen, enge, fdiräge (nach außen oben oerlaufcnbe) Slugenlibfpaitcn, breite unb tiefiiegenbe Hafen*

u)ut3ein, ftraffes ober bid)t oeriaufenbes Ifa a t, reiche Setteinlagerung ber ifa u t, alfo bie fjinroeife auf ftärfere alpine unb ofteuropibe ©infdjläge. ©tatiftifche Daten über ©oma*

S30tD*łtla3. hat © o 11 o n g43) burd) B ilbe r oon ben ©inroohnern lebenbiger geftaltet, nach benen bie phyjiognomtldjen JHerfmale ber bortigen Deutfchen etroa in ber gleichen töeife 3U fenn3eid)nen finb.

Befchreibungen polnifcher ©ruppen finb oon B o u t i l unb oon © o 11 o n g oeröffent*

lid )t roorben. B o u t i l s44) Slrbeit ift oor allem wegen ber ausgejeidjneten Stbbilbungen herpor3uheben, lefber ift bie 3itgrunbeliegenbe ©erie sahlenmäßig Hein. © o 11 o n g45) unterfuchte 105 meift fugenbliche Singehörige bes fog. polnifchen Baubienftes im ©eneral*

gouoernement. ©ie ftammen oortniegenb aus bem Steife Srafau=£anb. ©s hanbelt fleh um übermittelhohc Planner m it mittclbreiten ©chultern, mittellangen unb m ittelbreiten, fta rf runbformigen Söpfen bei mittelhohen unb mittelbreitförm igen ©efid)totn; runb bie § ä lfte

39) © r a u , B .: Die erfte raffenfunbliche ©rhebung in ©berfd)lefien. ©berfchlefier 16,

ift fjeltäugig, t'un6 D im ie r te l braun= unó fdttDacjbraunftaarig. Die bcigefugten 5(bbi[6un=

gen geben © o 11 o n g red)t, toenn er oermutet, baß ea ßd) um eine ittifdm ng non »er=

fdjtebenen „Jormengruppen” Ijanble. ©inen einijeitlicßcn <Tgp 6ea Stabauers, tnie er ncn C a l f o = ^ r y n c g e t n i c3 b e trie b e n touróe, gibt es óemnad) n i^ t. HnĄ ben łlte r f*

malanerbinbungen ermittelte © o 11 d n g onßonb einer Stlettjobe non © t o ł y f) ro o nier fjauptformengruppen, bie m it ben uns geläufigen Kaffenbefdjreibungen n i^ t 3ufammen=

fallen.

©ine fu r3e © i^ilbcrung bes u fra in if^ e n ©ypus Ijat S u 3 i e I a46) gegeben, nad) bem bie binadfdje Önterraffe 3um ausfc^laggebenben ©runbelement bes ufrainifdten Öolfes ge=

tDorben ift. Die H fra in e r roerben als übermittelgroß, fu r3!6pfig unb fdjmalgejidjtig gefd)il=

bert, m it meift geraber unb 3iemlid) fdimaler ttafe, nerßältnismäßig h t t3en 5ltmen unb langen Seinen bei norroiegenb bunflen fjaaren unb bunflen ober grauen 2lugen. £anb=

fdjaftlidje $lnterfd)iebe befteßen infofern, als eine nörblidie ?one (norblidjes Syfiroer unb

©fdjernyßotoer ©ebiet, Horbtoolfiynten, ©ßotmlanb) einen ßelleren unb fdjtoad) bursböpfigen Cyp erfennen läßt, bie m ittlere 3onc (© ftufraine, Dobolien, ©übtoolljymen, ©ftgalisien ebne tfu3ulen unb fübl. Soffen unb ©ftarfitner ©ebiet) meßr binarifd) erfdjeint, toäfjrenb bie füblidje Jone (ßarpatf)en=Slfraine, ©übboffenlanb, i)U3ulengebiet, Sufotoina ufro. am meiften 5lf)nlid)feit — befonbers aud) in ber £jod)ttmd)ftgfeit — mittlere ©tanbl)Si)e — 168,9

— m it ben © ü b fla to e n Beigen.

©0 fä llt auf, baß bie meiften ßier angeführten Slrbeiten fid) mehr m it ber Sefd)retbung bes Sopfes unb ©efid)tes, als m it bem fiorperbau ber dnterfud)ten befaffen. Jiuf bie Se=

beutung bes © tubium s ber Storperformen bot 4 e n 3 erneut bingeroiefen. Sei ben oerftänb=

lieben ©d)roierigfeiten, bie foldjen £lnterfu<bungen an einer DurcbfdjnittsbeDÖlferung ent=

gegenfteben (Seurteilung bes befleibeten Sörpers ift faft toertlosl), finb entfpreebenbe Stn^

gaben in ben meiften SJrbeiten äußerft fpärltcb- © 0 1 10 n g bot in ber ^oyersroerbaer Se=

nolferung © i^b ób d 5lrmlänge, ©ebultcrbreite (,,burd) bünne ©ommerfleibung binb urĄ "),

©panntoeite, fjanblänge unb ^breite unb ffanbgelenfsumfang, bei ben S iännctn aud) bie Seinlänge feftgeftellt. ©r fanb bie JTeänner in feinem Ś ia te ria l fcblanf, leidjt beroeglid), außergeroöbnlid) tangarmig, oud) bie $«uien boger. Syfnifd)e ©ypen ober foldje m it reife rem ^autfettpolfter roaren äußerft feiten. 4 a b e r f e47) befdjreibt ©lieber, ©laden unb 5 a ls feiner oberfd)lefifd)en Säuern, © ärtner, Slrbeiter unb ^anbroetfer. ©r finbet bie JTlänner oorroiegenb atbletifd) unb leptofom (am meiften rein fdjlanfroüdjfig erfdjeinen bie Säuern); bie Sauernfrauen erfdjeinen ibm „a tb le tifd ” . Don 4 a b e r f e ftammen aud) ©e=

roidjtsangaben, bie 3u r Seurteilung ber Sörperbaunerbältniffe besbalb roenig bieten, toeil

— nad) bemfelben 2lutor — Btuifdjen ©rnte= unb tt)inter3eit üerfdiiebungen oon 5 bis 12 k g eintreten fonnen. f f e f f e 48) finbet, baß bie oon ibm bearbeiteten fd)lcfifd)en JTTänner nid)t nur febr flein, fonbern aud) geringgeroiditig jmb (21= bis 25=fäbrige 61,75 k g ). Diefer

©etDid)tsuntetfd)ieb gegenüber anberen beutfdSen ©tämmen (Äbeinlänber ber gleidjen Slltersflaffe 65,13 k g !) ift nidjt allein burd) ben £lnterfd)ieb in ber Sorperbóbe bebingt,

2lls einBige planmäßige 55rperbau=£lnterfu(bung aus ©djlefxen im engeren ©inne er=

f<bien eine 2lrbeit eon © a cb e r 49) über Sreslauer P roftituierte, bie bu 70_ ProBent aus

©(blefien ftammen. © ie ift Btoecfmäßig im Broeiten, fpäter erfdmnenben ©eil biefes Seridites unter foBialantbropotogifdjem © efiditspunft bu befpreien. öorläufig beftebt bie ^grotesfe

© ituation, baß m ir über eine foldje abfeitige ©ruppe beffer Scfdieib roiffen als über ben Seoölferungsburd)fd)nitt. fiörperbauftubien an JTlännern unb «Srouen in ©djleficn bleiben

4e) f i u B i e l a , 3.: Saffe unb tta tio n a t^a ra fte r bet ü fra in e r. Dtf<b. P oft a. b. ©ften 13,

óaf)er eine fef)r roiditige fünftige Aufgabe. C inffro dkn töiffen roir Icöiglid) über Me B e t f e n m a ß e ber ftßlefifüien BeoMferung burd) £łnterfud)ungen oon 6 e 11 e r 50) Be=

fdjetö. © ie beließen fid; auf 3648 Berfonen, baoon 451 männlidje un6 3197 meibüdje. 211s

«Ergebnis fann © e 11 e r tDadjstumsfuroen bes Becfens Dom © äuglingsalter aufroarta 3cid)nen —• Barjlellungen, bie aus feiner onberen Cnnbfdjoft norliegen! Der öergleid) m it ben Betfenmaßen erma^fener grauen aus anberen ©tämmen 3eigt, baß bie © ^iefiEtinnen ein oerbältniamäßig fcßmales Becfen ßaben. Soßlfnmäßig ßnb bie £tnterfd)iebe ftßroer an=

jugeben, meil f i ^ 3. B. 6 <f) a b e 0 ttteffungen an ©«fjroaimerinnen au«f) auf Baßlrefdje ältere Dnbiuibuen be3ieben, mäßrenb © e i l e t bie Durcßf^nittsmaße nur bis 3u ber

©ruppe ber 20= bis 21 Wäßrigen ©d)lefierinnen angibt, © idjer lagert aud) bie ältere ©d)le=

fierin ein reicßlidjes ilnterßautfettpM fter an, boeß feßeint fid) ber ©inbruef ber BteittDÜd)fig=

feit, ben man in ©eßlefien ßäufig gcroinnt, aud) non einer relatiu großen © djultcrbreite unb nid)t etroa uon einem feßr breiten Beden ßet3uleiten.

tDie © 01 1 0 n g in ber ©berlaufiß, fo oermißt f i n o b l in Horbmäßren ein reußeres

^autfettpelfter aud) bei ben 5tauen. „^a rte unb abgerunbete, eeßt roeiblicße ßorperformen m it einer getoiffen gefeßmeibigen IDeicßßeit . . . tote m ir fie 3. B . bei ber toeiblicßen £anb=

beoölferung maneßet fübeuropäifdjer £anbf«ßaften bis ina ßödjfte Silier ßinein betounbern, finb unter ber ßiefigen £anbbeoölferung eine ©eltenßeit". € r finbet in ber gefamten Rötperform, im JTiusfeltonus, in ber JTlusfeB unb Jettentioicflung überßaupt eine 2ln=

gleidiung an ben männli<ßen Habitus (breite © Ą u lte rn , f. 0.!).

2luf reießes förperbaufunblicßes tttate rial, baa in J lin in JTfäßren oon Betriebaär3ten ber Bata=0)erfe gefammelt tourbe, leiber aber nodß unoeröffentlußt ift, ßat Ś f e 11 p 1) aufmerffam g e m a lt. Sedenmaße polnifdjer ©portftubentinnen unb ißre üeränberung bur«ß intenftoe fportlicße Betätigung ßat gleicßfalls Ś f e r l f52) mitgeteilt. Die © rf^einung, baß bie B rufttiefe fleiner, bie Bruftbreite im 3toeiten 3aßrgg. größer ift, b. ß. eine Der»

flad)ung bea Sruftforbea einfrat, baß ber Bedeneingang fid) oerfieft unb ber Bedenauagang fuß oerftaeßt, baß aud) bie fenbenlorbofe fla«ßer toirb, teilen bie Polinnen m it anbcrs=

oBlfifd)en ©portlerinnen. Öergleicßamaterial aua ©«ßleßen feßlt una basu, unb m ir fönnen bie «Ergebniffe einftmeilen ßödtftena 3U B o t t a53) Rorperbauftubien an beutf<ßen grauen (töettfäm pferinnen auf bem Deutfdien © urnfeft in iRün«ßen 1923) in Be3ießung bringen,

© 0 ließ uns bie oorfteßenbe £lberfi(ßt neben ber oerßältniamäßig großen ?aßl neuer Der»

offentlicßungen 3uglei«ß beträd)tlid)e Jorfdjungslüden erfennen. Slua bem Dorßanbenen ein einigermaßen gefdjloffenea B ilb 3U 3ei<ßnen, toirb troßbem im 2lnf«ßluß an ben 3toeiten

© eil biefea Bericßtea oerfuißt roerben, ber bie fo3ialantßropologifcßen, raffengef^icßtlitßen, raffenpßyfiologifcßen unb raffenpfydjologifdjen tteuerf^einungen seigen foil.

60) © e i l e r , S t. ©ßr.: iDacßstum unb ßormenenttoidlung bea menf(ßli<ßen Bedene.

3ena 1931.

51) Ś f e r l f , B .: Sfotypolpgie in JPäßren. 3., Baffenf. 10, 92— 93, 1939-

5!) Ś f e r l f , B .: Die £eibeaübungen ber ßrau ala beoolfetungapolitifcßea Problem.

3. Baffenf. 2, 178— 185. 1935.

53) B o t t , 21.: fiorperbauftubien an beutfeßen ßrauen. Slntßrop. 2ln3. I I I , 39— 45, 1926.

©«ßriftleiter: P i f t o r R a u b e r , ßattotoiß, Reßbangtoeg 3 D ru d : Papierbrud — R arl 3afob, Pofen, Jröbelftr. 6.

€>ftdeuffdje $ o t ^ u n g e n

fjecauegegcbcn oon ü.'ftoc ßaudec

236. 1. O c f, R.: D e u t le Slufbaufräftc in 6« (Entroirftung Polens. Jotfcf).

ju r 6eutf(l)=poln. nad)t)arfd)aft im oftmitteieuropaifcljen Kaum 1. X V I I u. 680 © ., 25 Hafeln, 10 Karten. 1. Auflage oergriffen, 2. Oluflage in Uorbereitung.

B6. 2. Kuljn, Ü ) . : . P eu tf^e © pradjinfelfotfdjung. ©efrfiic^te, 2lufgaben, öerfa^ren. 410 ©eiten. (5eb. 10,— K 2 ll, fa rt. 9,— KStt. üergriffen.

236. 3. ©eefelbt, ©uellenbuĄ sur 6eutfcl)en 2tnfie6lung in ©alisien unter Kąifer Jofef I I . ©eb. S,—- KJTt., fa rt. 7,— K2TT.

236. 4/5. © d)illing S.: H rfprung un6 ^rübseit 6es Deutfdjtums in ©d)lefien

236. 4/5. © d)illing S.: H rfprung un6 ^rübseit 6es Deutfdjtums in ©d)lefien

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