©efdjäftSjaßteS bte SSilanz für b a § . b e r f i o f f e n e ©efcßaftS*
jaßr aufpftellen, öa§ HoutürSüerfaßcen ift ober bereite am 9. 91oü. 1921 eröffnet toorbeit, fo baß eine Saßregßiianz für 1921 nießt me^r in grage tarn. ®aß etwa bag (5Jefc£)äftä=
faß» bcr ©efelifcßaft rtidjt mit bcm Haleitöeriaßt: pfammert*
gefallen märe, ift im Urteil rtid)t feftgeftctlt. ®iefer ÜÄattgri gefäßrbet jebocß nießt ben Seßulbaugfpntcß, ba ein SScrgeßen naeß § 240 9ir. 3 HD. einmanbfrei bargelegt ift, unb naeß ftänbiger 85ed)tfpred)ung im fjaIle eineg gufammentreffenS mehrerer 83anterottßanblungen nicljt mehrere fet&ftänbige Straftaten, fonbern nur unfetbftanbige 33eftanbteile einer ein*
ßtgen ftrafbaren §anbiung oortiegen (3t@St. 13, 242 u. a.), toie bie§ offenbar aueß bag (Sdjöffengeridjt annimmt. 2lud) bie 5eftfleßun8 beg inneren Satbeftanbeg lägt fiel) bem an*
gcfoAtenen Urteil nod) auSreicßenb entnehmen. ®enn menn ber Slngefl. alg ber für bie SSucßfüßrung oerantrüortltdjc
©efcßäftgfüßrer biefe einem Singefteliten überläßt, unb toenu meßrere SKonate überhaupt feine ©inträge in bag Journal erfolgen, fo bemeift bieg, baß eg bcr Slngefl. an jeber Über*
roaeßung, p ber er üerpflicßtet mar, Ejat fehlen laffen. ©r ßat baßer junt minbeften hierbei faßrläffig geßanbeit. 5E)te Slntoenbung ber nötigen Sorgfalt bei ber Slug ma ß t beg Slngeftellten allein genügt nießt. Ob ber oben ertüäßnte SOiangel beg Urteilg bag Strafmaß pungunften beg S3e*
feßroerbefüßrerg beeinflußt ßat, braueßt nießt unterfueßt p Werben, ba ber Strafaugfprucß aug einem anberen, algbalb p erörternben ©runbe aufgeßo5en roerben muß.
(U. 0. 14. Oft. 1924, 1 D 763/24.) [$ .]
6. [ §66 % a b S t ©. „ Un e c ß t e " S t c u e r j c i c ß e n i n
§66 £ a b S t © . ] + )
Sie Slnroenbung beg Strafgefeßeg auf ben feftgeftellten Sacßüerßalt begegnet feinem fRedßtgßebenfen, ingbefonbere be*
fteßt entgegen ben Slugfüßrungen ber S3efcßroerbefüßrer fein Slnlaß ju bem S3erbacßt, baß bie StH. ben ffteeßtgbegriff ber
„uneeßten Steuerzeichen" im Sinne üon §66 STabSt®. Oer*
lannt ßabe. Unecßt ift bag Steuerzeichen allerbingg nur bann, menn bag bei feiner §erfteilung ttacßgeaßmte SSorbtlb ju r ¿eit ber Slacßbilbung amtücße ©eltung ßat. ®ie SSoraug*
feßung ift aber gegeben, fo lange bag eeßte Steuerzeichen naiß ben maßgebenben SSorfcßriften amtlicß alg eine S3efcßeinigung über bie ©rfüllung ber in ißm auggebrüeften fteuerlidfen Seiftung anerfannt mirb. Unerßeblicß ift eg babei, ob bie nacßgcaßmten eeßten Steuerzeichen p r 3 ^ ber ftrafbaren iganblung — fei eg infolge einer Slbänberuug ber in ißm begeießneten Steuerfäße, fei eg infolge üon SSetanberungen ißrer äußeren ©eftaltung, fei eg aug irgenbmelcßen anberen
©rünben — nießt meßr neu angefertigt unb auggegeben mer*
ben, fofent nießt gleicßäeitig and) bie früßer auggegebenert eeßten Steuerzeichen biefer Slrt augbrüdlicß aug bem S3er*
feßrgleben prüdgejogen unb ißrer fteuerlicßen Sebeutung entfleibet finb. ©g g ilt in biefer §inficßt für § 66 $abSt@.
nießtg anbereg mie für § 146 St©S3., beffen Satbeftaub in glcidjer SZBeife jmar eüterfeitg bureß bie Siacßaßmung üer»
rufenen ©etbeg nießt erfüllt, aber anberfeitg z- 58. babureß nidft beeinträeßtigt mirb, baß bie nacßgeaßmten ©elbjeicßen ju r 3cit ber gülfcßung megen eingetretener ©elboerfißlecßte*
tung ißre prattifeiße SSermenbbarfeit üerloren ßaben unb beg*
ßalb nießt neu auggegeben merben. SSon biefer Stuffaffung geßt erfennbar aueß bag angefodjtene Urteil aug. ©g nimmt erfidjtlicß an, baß natß ber Sage ber bamaligen Steuer*
oorfdßriften bie üon ben Singet! natßgeaßmten eeßten ©teuer*
eießen üon ben maßgebenben 93eßörben alg Slugroeig über ie in ißnen auggeörüdte ©teuerleiftung zu beßanbeln maren
«nb baßer bie SSenuenbung ber üon ben Singel! ßergeftellten uneeßten Steuerzeichen eine otbnunggmäßige SSerfteuerung bet in fjfrage fommenbett Slrt erfolgreich üorzutäufeßen üer*
modjte.
(U. ü. 8. Slprii 1924, 4 D 258/24.) [®.]
7. [§259 S t © 9 3 . ; §1356 S3@S5.; § §6, 7, 13 bes
© e f e ß e g ü b e r ben SSer f eßr m i t u n e b l e n S i e * l a l l e n . SBann Eattn bi e © ß e f r a u e i n e g © e f d ß ü f t g * i n ß a b e r g a l g S D i i t t ä t e r i n e i n e r § e ß t e r e i a n g e *
3 u 6. ®er ©ntfeß. ift bcizupfticßtcn. ®ie buriß bie 3. Steuer*
StotSSO. erfolgte Neuregelung ber ©teuerjcidjenbeltfte (ögt. § 56 8 ¡íf- 8) toar bem Urteil nießt ¿ugrunbe ju legen, ba § 57 Sibf. 3 ber 3. StcuerNotSO. bie ©trafnorfeßriiten beg ¿a&affteuergcfcßeg 6iá ¿ut filitpöffung an bie NSlbgO. augbrüdlicß aufrecßterßalt.
^ ro f. D r. N e u t o i em , ©reifgroalb.
f e ßen m e r b e n ? E a t e i n ß e i t l i c ß e g ß u f a m m e n * t r e f f e n b er © t r a f ü o r f c ß r i f t e n beg ©e f e ß e g ü b e r ben SSer f eßr m i t u n e b l e n S O l e t a l l e n m i t bem S a t * b e f t a n b b er i g e ß l e r e i - l f )
1. Sie Slnttaßme ber StH., baß bie S3efcßmetbefüßrerin fieß ber §eßlerei (§ 259 ©t©58.) in ber 33egeßunggform beg Ülnfaufeng feßutbig gemaeßt ßabe, mirb bureß ben feftgeftellten Sadjüerßalt nießt getragen. §eßlerifcßeg 3lttfaufen alg Unter*
art beg ßeßlerifeßen Slnficßbringeng im Sinne beg § 259 St©58. fegt üoraug, baß ber ©rroerber bie tatfaeßiieße SSer*
fügungggemalt über bie ©aeße erlangt, um über fie alg eigene (ju eigenen _3wec£en) zu nerfügen (31©©t. 56, 335; 57, 73).
33ei ber ©ßefrau eineg ©efcßäftginßaberg mirb biefe SSoraug*
feßung nießt oortiegen, menn fie fieß nur a(g feine ©eßilfin, ingbefonbere in bloßer ©rfüllung ber Dbliegenßeiten einer
©ßefrau (§ 1356 Slbf. 2 SS©S.) an ben Slnfäufen für bag
©efcßäft beteiligt. Sagegen mirb Säterfcßaft ber ©ßefrau bann in ffrrage tommen, menn etma — mie eg ßäufig ber gßß * 1 2
3 u 7. 1. SBann bie Sätigfcit einer ©ßefrau alg fet&ftänbige SKitleitung be§ SBctriebeS ober aueß nur eineg Seiieg beSfelbeu an*
pfeßen ift, mann als eine igiifeleiftung, bte fie bem W ann atg bem Seiter beä ©efcßäftg in ©rfüllung ber iß t im § 1356 Slbf. 2 SS®33. auferlegten ißfließten geroäßrt, ift Satfrage, bie im Singeifall oft feßr feßroer ¡ u entfeßeiben ift. SBeicße S ätigfeit naeß ben SSei'*
ßältniffen, in benett bie Sßegatten leben, übließ ift, muß babei be*
fonberg beamtet roerben (f. baju bag jum ^oeßfipreiggefeß ergangene Urteil beg 4. ©en. ü. 21. Quni 1918 9l@3t. 52, 279). ©ine große Nolle fpielen babei naturgemäß bie »on bem ©ßemann ber ©ße*
fran eingeräumten SSefugniffe ingbefonbere bepglicß bet Semeffung ber SSreife. Ob ißre ©tettung ber einer Seiterin ober ber einer Slugeftellten entfprießt, mirb Uarer ßeroortreten, roenn nießt nur öoriibergeßenbe, fonbern regelmäßige SSertretungeu beg ©ßemanng in g-vage tommen. 2lber fetbft roenn fttß fo eine ©el&ftänbigfeit ber
©ßefrau feftftetlen läßt, bte ißr fogar bag Necßt gibt, in Sbroefen*
ßeü ißreg Wanneg bie SBare p bejaßien, in bie ©efcßäftg&ücßer ein*
ptragen, gu lagern, ju fortieren unb aneß barüber p oerfügen, fo Wäre bag rooßl für geroer&erecßtücße (f. § 151 ÜkroD.) unb ißr gleicßfteßenbe Ißflicßten ber ©ßefrau Bon S3ebeutung, nießt aber für ben Satbeftanb beg ßeßlerifeßen ©troerbeg. ®enn bag Saibeßattbg*
merfmat beg „Sinfießbringeng" i. @. beg § 259 @t©23. fegt oorang, baß ber ©mpfänger bie tatfaeßiieße Verfügung über bie ©aeßen mit bem SBitlen ermirbt, über fie alg eigene unb gu eigenen 8 mecfen bureß Necßtggefeßäft p oerfügen (3l@3t. 4 ,4 8 ; 9 ,1 9 9 ; 17,59 [60, 61]; 18,303 ; 39 ,308 ,3 65 ; 47,313 [315]; 5 5 ,220 ; 56,212,213).
8 um minbeften muß fie begßalb itt r o i r t f e ß a f t l i c ß e m ©inne W i t i it ß a b e r i n beg ©cfeßäftg fein, roenn fie überßaupt atg S ä t e r i n einer §eßlerei in einem ißrem ©ßemann geßörigen ©e*
feßäft in Slnfprucß genommen roerben foff. Sebigltcß baraug, baß ber einzelne Sintauf roirtfcßaftlicß ittfofern für fie Sebeutung ßat, baß fie auf ©raub ber eßelteßen ©emeinfeßaft aug Sßermögeitsoorteileu beg Wanneg einen iitbireften SSorteil ßat, tarnt ißre Säterfcßaft rtid)t gefolgert roerben. Slnberg ift eg, roenn bie ^Beteiligung ber ©ßefrau an einem §eßtereibeit!i in einem W itroirfen zum Stbfag beftanben ßat. S3ei bieier gorm bcr öeblerei fteßt nur in Stage, ob bag Sat*
bcftnnbgmertmal „jeineg 58ortetl? niegen" aug ber bureß bie ©ße Bebingten ©emcinfeßaftließfeit ber roirtfcßaftüdjen Qnterejfen ge*
folgert roerben barf, unb ba ift atferbingg zu [agen, baß fokßcr mittet*
bare SSorteil genügen tarnt. S ür biefen fja ll ßat benn aneß ber 1. © t© . in bem Urteil ». 30. W a i 1918 Sß. 1918,1219 N r. 18 feine Siebenten getragen, ben ©igemtuß auf feiten ber ©ßefrau gu befaßen (»gl. aueß bag zum ® elift ber fßceigtrei&etei ergangene Urteil beg Serienfenatg ». 6. Sing. 1917 3i®©t. 51, 211 auf ©. 214 f.).
©oroeit bie S3egeßunggform beg Slnficßbringeng in ¡jrage fleßt, bie ©ßefrau alfo in ber Negel nur aig ©eßilfin in Scage tommen fann, »erroirfließt fieß ber ftrafbare ®atbeftanb in bem Slugeublici, in bcm ber ©ßemann fieß trog ber fieß ißm aufbrüugeuöen Über»
Zeugung »on bem ftrafbaren ©rroetb ber SBare eutfcßließt, fie feiueS SBorteilg wegen zu beßalten (»gt. 9l©© t. 55,220). ®aß bie Sei*
ßilfeßanbinng ßier zeittieß »or ber ®at liegt, gu ber Seißüfe ge*
leifiet ift, ift naeß ben ©runbfägen, bie allgemein für bie Strafbar*
teit beg ©eßilfen geilen, recßtücß oßne Sebentuitg (N © 3 t. 28, 287).
2. ®ag ©efeg über ben Serfeßr m it uneblen Wetallen B. 11. Quni 1923 ergänzt, foweit ber §anbet m it Siltmetallcn ufro.
in grage tommi, zunt ®eil bie IgeßlereiBorfcßriften beg S tS S ., zum
®eü bureß »orbeugenbe Waßregeln, fo bureß bie betaillierte Scfiim * mnng über bie Sueßfüßrunggpfiiißt (§ 6 Stbf. 1), bag S3erbot, »or St&lauf »on 3 Sagen naeß bem ©rroerb nnb ber ©intragung bie erworbenen ©egenflänbe roeiterzuoeräußern ober irgenbroeleße 33er*
änbcruitg an ißnen »orzuneßmcit. ®uccß bie Seftimntung beé § 17 ß iff. 4 wirb bie Scaeßtmtg biefer SSorfcßrift unter ftrafreeßtließcn
©cßug gefteüt. ®iefe Seftimmungen roerben ßäufig ba gut Sin*
roenbung fommen, wo ber fu&jeftioe Satbeftanb beg § 259 ©t®23.
nießt ttaeßzntoeifen ift. ®aneben tommt aueß je ttaeßbem eilte 9leat*
ober Sbealfonfurrenz biefer Satbeflänbe in Setracßt.
8i2l. Dr. W a j S llgberg, ©erlin.
54. gaßrg. 1925 §eft 8]
©edjtfptecfjuttg 263
ift — ber Gßemann gwar nach außen hin als alleiniger ©e*
fcßäftSinha&er a uftritt, im ©erßältniS ber Gßeteute unter- einanber aber ba3 ®efdjäft t>ort beiben betrieben ttrirb unb für beibe eine gemeiitfame GrwerbSquelle ift. Taß bei teßtere gaH hier oorliegt, ift inbeffen auS bem Urteil nidjt gu ent
nehmen. 3m ©egenteil roirb bargelegt, bie angcftagte Gße- frau habe baS M etall nicht für fiel), fonbern für baS ©cfdjäft ihres Mannes getauft. T a m it flehen auch bie Grörterungen über bie grage, auS welchem ©eweggrunb unb gu weifen
©orteil bie ©efdjwcrbefüßrerin tätig geroorben ift, im Gin- Hang. SSenn auSgefiit)rt wirb, fie habe infofern einen ©or
teil „ auch für fiel)" erftrebt, als fie fiel) bewußt gemefen fet, baß ber ©eroinn auS ihrem Slnfauf bagu beftimmt fet, bie Soften ber gemeinfamen SebenShaltung gu beeten, fo tann baS nur bahin oerftanben werben, baß fie in erfter Sinie ben ©or
teil ißreS GhemanneS als beS ©efdjäftSinßaberS im Stuge hatte unb baburch mittelbar einen ©orteil auch für fich et»
gielen wollte. T a hiernach ber ©egeiff beS SlnfaujeitS im (Sinne beS § 259 S t® © . oerfannt ift, war baS angefochtene Urteil aufgußeben. Sollte baS ©ericljt erfter gufiang auf
©runb ber erneuten ©erßanblung gur Sinnahme gelangen, baß bie ©etätigung ber ©efchwerbeführerin nur als ©cihilfe angufehen ift, fo fei auf bie ftänbige ©edjtfprecßung beS SK®, hingewiefen, wonach bie ©eftrafung wegen ©eihilfe gut ge
w e r b s m ä ß i g e n §eßlerei oorauSfeßt, baß auch in ber
©erfon beS ©ehilfen gewerbsmäßiges §anbeln oorliegt.
(© © S t. 26, 3.) - 2. Sie Slnflage legt ber ©efchwerbeführerin außer gewerbsmäßiger Hehlerei gur Saft, bureß weitere felb- ftänbigi. §aublungen gegen §§ 6 1, 7, 17 Slbf. 1 © r. 4 beS
©efeßeS über ben ©erfeßr mit uncblen Metallen ü. 11. gunt 1923 (©©©1. 366) oerftoßen gu haben. T ie Schlußfeftfteliung ber S tS . geht bahin, baß bie ©efchwerbeführerin fich biefer Suwiberßanblungen in tateinheitlichem gufammentreffen mit ber Hehlerei fchulbig gemadjt habe. Slbwcidjenb hieroon fpridjt bie UrteilSformel nur bie ©erurteilung ber ©cfdjwerbe- führerin wegen gewerbsmäßiger Hehlerei auS. Turcß bie in ber ©egrünbung angenommene Tateinheit m it ©ergehen gegen baS ©efeß o. 1 1 .3 uni 1923 ift bie ©efdjwerbeführerin infofern nid)t benachteiligt, als auf bie Minbeftftrafc aus §260 S t© © , erfannt ift. ©ei ber erneuten ©erhanblung unb Gntfdjci- bung wirb inbeffen baS ©eridjt erfter 3nftang — unbefdjabet ber © orfdjrift beS § 358 Slbf. 2 S t© Q . ben ßeroorgeßobenen SBiberfprucß gu üermeiben unb babei folgenbeS gu beadjten haben: T er bisher erwiefene Sadjoerßalt enthält feine auS- reießenbe Unterlage für bie Slnwenbung beS §17 Slbf. 1 Dir. 4 beS ©efeßcS 0. 1 1 .3 u n il9 2 3 gegen bie ©cfdjwcrbcführerin.
©acßgewiefen ift ihr nur, baß fie oon S. 4 Mcffingtürtnöpfe angefauft unb ihren Ghemann bei bem Grßißen unb ßu- fammeufdjlageit oon Metallteilen behilflich gewefen ift. Slb- gefeßen oon ber Tatfeite wäre gu prüfen gewefen, ob unb in
wieweit bie ©efchwerbeführerin rechtlich wegen Täterfdjaft ober
©eil)ilfe haftbar gemacht werben fann (ogl. § 13 @ef. bom 11. 3uni 1923 in Scrbinbung mit § 151 ©ewD.). Stuf bie grage, ob unb inwieweit bie Sinnahme ber Tateinheit ber
©ergehen gegen § 17 Slbf. 1 Dir. 4 beS angegebenen ©efcßeS untereinanber unb m it ber §eßlerei ober ber ©eiljilfe bagu haltbar ift, bebarf eingeßenber ©riifung.
(2. Sen. D. 2. M a i 1924, 2 D 185/24.) [SL]
8. [§ 49 S t © © . T i e S i n n a h m e m e h r e r e r f ad) = lid ) g u f a m m e n t r e f f e n b e r © e r g e h e n b e r © e i h i l f e gu e i n e r f o r t g e f e ß t e n S t r a f t a t beS § a u p t t ä t e r S i ft r e c h t l i d ) m ö g l i d j . ]
©on ben brei fadjlid) gufammentreffenben ©ergehen ber
©eihilfe gur unerlaubten SluSjußr, wegen bereu p . oerurteilt worben ift, begießen fich gwei auf baS bem Mitangeflagten
©eorg S t., eines auf baS bem Mitangeflagten SlnbreaS S t.
gur ilaft liegenbe ferrgefeßte ©ergehen ber unerlaubten SluS- fufjr. © ur begüglid) ber erften beiben ©ergehen fann bie grage auftauchen, ob bie Sinnahme _ mehrerer fachlich gu»
fammentreffenber ©ergehen ber ©eihilfe gu einer fortgefeßten S tra fta t beS £aupttäterS redjtlicß guläffig ift. Stad) ber
©edjtfprecßung beS ©©. ift biefe grage gu bejahen (gu Ogl.
bie in © © S t. 17, 227 [229]; 23, 300 [304]; 56, 326 [328]
auSgefprodjenen allgemeinen ©runbfäße, ferner ßinfidjtlich ber ©eihilfe im befonberen ©@Urt. I I 95/21 0.1. Stpril 1921).
T e r Senat hat feinen Slitlaß gefunben, ßicroon abguweidjen.
(1. Sen. o. 26. Sept. 1924, 1 D 533/24.) [Sl.]
9.
[S lr t. I I I S B ®©D .©
ef cß ä f t S o er m i 111 u ng i f t © e t r i e b e i n e s § a n b e l s . ] f )T ie ©erurteilung ift nidjt gu beanftanben. Sie fteht m it ber reid)Sgerid)tlichen ©eeßtipreeßung im Ginllang. T er Stn- geflagte ift gwar, als er bie SBare bem geugen 9- äum aaui antrug, nid)t als Selbftoerfäufer aufgetreten, fanbe™
brüdlich nur als ©erm ittlet für ben Mitangeflagten M . TaS
©@. l;at aber wieberholt auSgefprocßen, baß unter ben ©er
griff beS §anbels im ©ereieße ber angewenbeten © 0- auch b ie © e r m i t t l u n g eines auf ben ©üterumfaß gerichteten
©efdjäfteS fä llt unb baß baoott auch ein bloß g e l e g e n t - l i d i e S ©ermittlungSgcfdjäft feine SluSnaßme macht. ©on biefer ©eeßtipreeßung (g. ©. 9i@St. 51, 3c9; 5 D 441/19, Urt.
0. 23. 3an. 1920) abgugeßen, bietet ber oortiegenbe Sacßoer- ßalt feinen Slnlaß.
(1. Sen. 0. 17. O ft. 1924, 1 D 781/24.) [Sl.]
* * 1 0 . [1. Slucß f a ß r l ä f f i g b e g a n g e n e g u w i b e r » ß a n b l u n g e n gegen bi e © D . ü b e r ben § a n b e l m i t S e b e n S - u n b g u t t e r m i t t e l n o b e r gegen bi e ©O.
ü b e r ¿ a n b e l S b e f d j r ä n f u n g e n f i n b f t r a f b a r . — 2. T e r © ö r f e n - o b e r M a r f t p r e i S i. S. beS § 3 Sl bf 3 S a ß 2 © r e i S T r © D . 1923 becft fieß m i t bem
„ r i d j t i g e n S o a n b e l S p r e i S " ; i f t j e n e r e i n g e ß a t t e n , f o i f t f ü r e i n e N a c h p r ü f u n g , ob bi e ©e f t e ß u n g S » i o f t e n u n b b e r e c h t i g t e n © e w i n n g u f d j l ä g e e t w a n i e b r i g e r w a r e n , n u r b e i m © o r ß a n b e n f e i n e i n e r N o t m a r f t l a g e ber im § 3 Slbf. 3 S a ß 2 b a f e l b f t b e g e i d j n e t e n Sl r t © a u m . - 3. Slucß im g ä l t e beS
§ 6 © r e i S T r © D . 1923 f a n n t e b i g l i c ß ei ne f o l c ß e S f o t m a r f t t a g e f ü r ben S e t t e n ß a n b e l o o n S e he u t u u g f e i n , bi e a u f e i n e n b e r b r e i i m § o Slbf. 3 S a ß . 2 b a f e l b f t b e g e i d j n e t e n © r ü n b e b e -I U ^ TaPRechtsmittel ber StSl. ift nur gum T eil begrünbet.
1. 3u redjtlidjen ©ebenfen gibt tebiglicß bie greifpreeßung beS Stngefl. g . oon ber Sluflage wegen §anbelä mit SebenS- unb gutterm itteln oßne bie erforbertieße GrtaubniS Slnlaß.
T ie S tÄ . ßat bie im ijjinbtid auf ben § 59 Slbf. 2 S l© © . ge
botene ©rüfung unterlaffen, ob bie UnfenntniS beS Stngefl.
oon bem gehlen ber §anbetSertaubniS felbft nießt burdj gaßr- gaßrläffigfeit oerfdjutbet war. T ie ©D. über ben §anbet m it SebenS- unb gutterm itteln 0. 24. g u n i 1916/10. gebr.
1923 ($R@©t. I, H l ) ftellt fich, ebenfo wie bie an ißre Stelle getretene ©D. über §anbelsbefcßränfungen 0. 13. © u li 1923 (©@©1. I, 706) als ein fog. ©oligeigefeß bar. TeSßalb ge
nügt, obfdjon bieS in ben ©D. nießt auSbrüdlicß auSgefprodjen ift, audj gaßrläffigfcit als Scßulbform. T er Strafrahmen (ogl. § 5 gernßaltSO. i b. gaff. b. Slrt. I I I SG3ucß®er©D.
0. 27. ©oo. 1919 unb § 28 ber ©D. über §anbelSbefdjrän- funaen o. 13. g u ti 1923, oon benen ber erftere baS milbefte Strafgefeß i. S. beS § 2 Slbf. 2 S t© © , ift), ift für oor- fäßlidje unb faßrläffige gumiberßanblungen gleidjhocß. - II. Tagegen fonnte bie ©eoifion feinen Grfolg ßaben, fowcit fie fidj gegen bie greifpreeßung Oon ber Slnttage wegen ©reiS- wudjerS unb SettenßanbetS rießtet. 1. Soweit eS fieß um ben
©reiswudjer ßanbclt, geßt bie St®, gutreffenb baoon auS, baß hier ber § 3 Slbf. 3 © reiS Tr© 0. 0. 13. g u li 1923 (ogl. © 0 . oon biefem Tage gur SluSf. beS Slrt. V I Slbf. 3 ©ot®. oom 24. gebr. 1923 [© © S l. I, 699]) als baS ©efeß, baS im ge
gebenen galle gegenüber bem § 1 © r. 1 © © ©0- ö- 8- ^ 1 1918 (©©©1. 395) gu einer bem Slngefl. günfttgeren
tsnt-3 u 9 T ie Slnfitfjt ift in ber T at ßerrfeßenb. SBfll-
7. Stuft. ©. 173, © d j ä f e r , „©reiStm bem redjt ' f Sine «obere Stnfidjt ßat tebiglicß bo» « ® . ^ tre te n , b«S - - btt
®cte«e bei S t l S b e r g a. a. 0 . ßinficßtl. ber SSO. u 24 g u m la ib , bie fdjon ben gleichen begriff beS §«nbetS enthielt wie bte ©D.
t) 13. ^ u ii 1923 — ba£ (£rforberm^ ber ©emerb^magigtitt auf- ftettte, fo baß alfo in einet gelegentlichen ©ermittlertatigfeit, wie im Dort, gälte, fein „£>anbei" erblicft worben wäre.
g jjt. D r. IRub. S Ba f i er nt ai t n , Muncßen.
3 u 10 3 u a i f f . 1 faer t t b e r f e ß r i f t : Gbenfo © c ß ä f e r , IBreiStreibereirecßt" (1924) 6 . 94, S3at,Db©2. I I 0. b. gan. 1923
= Iffilß 1923 ©. 43 unb S US b e r g ßinf. b. forrefp. ©eftimmun»
aen in 8 5 ober ©D. o. 23. Sept. 1915/27. ©ob. 1919. T ic im T ert ber Gntfcß. erwäßnte ©D. o. 13. g u li 1923 ift ingwif^cn teil
weife aufgeßoben worben bureß © 0 . b. 26. g u n i 1924 (9t@©f.
© . 661).
8 u g i f f . 2 b e r Ü b e t f e ß r i f t : T ie im T e jt erwäßnte Gntfcß. 4 D 640/23 b. 1«. Teg. 1923 ( ni eßt 1922 wie im Tejct)
264 jRedjtfpredjung
[Suriftifcße SBocßenfeßriftfcßeibung führen fönttle, gemäß § 2 2lbf. 2 ©t©S8. attWenb»
bar ift (pgl. aueß SR©Urt. 4 D 540/23 P. 18. (Sej. 1923).
SRacß § 3 Slbf. 3 ©aß 2 a. a. 0 . liegt Sßreigwucßer nießt Pot, wenn ber SßreiS ber für bte SSerteitimgöftufe beS SBeräufjererg geltenben SPIarftlage, üxSöef. bem unter amtließer Sülitwirfung befanntgentacßten Söörfen« ober SÖlarftpretfe entfpricßt, fofern nießt bureß SBarenmangel ober burcf) ecljeblicfje ©cßwierig»
feiten, SBare an ben SPtarft ¿u bringen, ober bureß unlautere SRaeßenfcßaften eine SRotmarttlage gefcßaffen ift. igiernacß foli nur noeß eine SRotmarttlage, bie auf einem biefer brei be»
¿eicßneten ©rünbe berußt, bie jwingenbe flieget beS § 3 Slbf. 3 über bie SBirtung beg Torfen* ober SDtarftpreifeS naeß ©aß 1 bafetbft augfcßliefjen, ber Einfluß einer SJIotmarftlage in»
foweit atfo befcßranft fein, (gegenüber bem früßcren sReeßte liegt junäeßft ein Unterfcßieb barin, baß naeß § 1 für. 1 fßceig»
(£»330. 1916 in alten fa lle n , in benen fein anberer ÜUiaßftab gegeben war, bei ber fßrüfung ber grage, e*ne übermäßige ijkeiSfteigerung oorliege, ber auS ben ©efteßungSfoften unb ben wirtfcßaftlicß berechtigten ©ewinnjufcßlägen fid; ¿ufammen»
feßenbe SßreiS (ogl. SR©3t 56, 319, 321; 57, 290, 293) ju»
grunbe gelegt werben mußte. § ie lt fiel) ber im ©injelfalle geforberte ober gewährte SßreiS noeß innerhalb beg SBörfen»
ober SRarftpreifeS, fo war bieS ein nießt unwicßtigeS (Beweis»
anjeießen bafür, baß ber in ißm entßaltene (Reingewinn fein übermäßiger mar, eS feßtoß aber ben ©egenbeweiS nießt auS.
3ft bagegen ber SJiarft» ober SBorfenpreiS eingeßalten, fo ift abgebr. gSB. 1924, 824, bort aber infolge eineg ®rud»cr«
feßenS untießtig batiert („18. ffebr." ftatt „18. © 05."). Ebenfo im übrigen aueß bte im ®ept nießt gitierte Entfdj. beg erf. ©en. I 201/24 ». 28. OKärg 1924 = SR©©t. 58, 123 = 9»$. 1924,
©. 35.
g u 3 i f f . 3 b e r t t b e r f e ß r i f t (SBept ber Entfcß. II, 2):
®iefe ®ßeje bringt einen bebeutfamen g o rtfd jritt ber SRecßtfpr. Eg ergibt fieß bemgentäß folgenbeg ©eßema:
a) „ 3 m gweifet" ift bei SBefteßen einer normalen SRarftlage eine fßreiSfteigerung i. ©. ber KettenßanbelSBorfcßrtft t a t f ä c ß l i e ß uttmöglicß (fo aueß ftßon ber gleitße ©en. am 23. 9Dtar¿ 1923 I 5/1923 = 3»$. 1923 74 Urt. 0. 30. SRai I I 278 24; SR©St. 58, 219 unb Dom 4. 3 n ti 1924 1 D 325/24 = 3SB. 1924, 1997).
®te fieß alg „K ette", barftettenben SSorgänge beg EinfaufS nnb Skr»
fauts firtb fein „Kettenßanbel" im SRecßtSfinne, ba eS an bem ®at«
bcftanbSmerfmal ber „SßreiSfteigcrung" gebrießt. SSenn baS SR©, be
hauptet, baß bei SBefteßen einer normalen Sölarttlage Kcttenßanbel
„ r e cß t í i dß mögließ" ift (fo aueß feßon früßer in ber oben erroäßnten Entfcß. 0. 23. SüRärj 1923), fo bürfte ßier infofern ein ®rugfcßluß
»erliegen, alg eben in ben gallen, in benen eg mögließ ift, bei befteßenber normaler SÜtarftlage ben Sßreig einer SBare bureß Siet»
t e n ß a n b e i ¿u fteigern, bie angebtidje normale SDlarftlage in SBirtlicßfeit feßon gu einer (Rotmarftlage i. ©. beg § 3 I I I gewor«
ben iß. Stießt ßierßer geßören ¿w.eifetloS gälte, in benen eine SBare, bie bureß meßrere §änbe gegangen ift, etwa einem Unfunbigen 311 einem $reiS aufgeßängt wirb, ber über bem 3Jtarftpreig iß (weil biefer ben SRarftpreiS nießt fennt), benn in biefen gälten wirb ber crßößte SßreiS nießt bureß bie Kette eigielt, foitbern bureß bie Un»
fenntnig unb eg wäre ein berartiger Vorgang aueß mögließ, wenn bie SBare unmittelbar »om Erjeuger ¿um Ignoranten geßt.
b) ®et SJegriff ber SRotmarftlage i. ©. ber KettenßanbelSüor»
feßrift ift ibentifeß m it bem gleicßen SSegtiff i. ©. ber $teismudjer«
»orfeßrift naeß § 3 III .
c) S3ei Slefteßen einer S R o t m a r f t l a g e liegt eine SßreiS»
fteigerung i. ©. ber Kettenßanbelsoorfcßrift ftetg bann »or, wenn ber „rirfjtige IßanbelSpreiS" überfdjrittcn ift. SBie ber „rießtige
§anbelgpreig" gefuitbett wirb, ßat ber glcteße ©ett. in einer anberen,
§anbelgpreig" gefuitbett wirb, ßat ber glcteße ©ett. in einer anberen,