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212 kleinere Siitffälje fSutifHfdje Sodjenfdjrift

Bundes fid) für Eommunale 2lrBeitSgeridjte auSfprad), wägrenb iObernmtSricgter Dr. K r ö it i g , Hamburg, auf ©rund der Erjag«

rungen bei beit §anfeatifd;en ©ewerbegeridjten uttb wegen bcr @e*

fa^r fü r bte Unabgängigf'eit beS 31icE)ter§ fid) für bie Singlieberung ber ©ewerbegeridjte an bie ordentlichen ©eridjte auSfpradj.

Slnt ätueiten 8SerganbiuugStage fpradj SRtdjter Dr. © c g n t t n d e , ber SSorfijjenbe beS SBtemer ©emerbegeridjtS, über bie Erfahrungen m it „ber neuen ©djlidjtungSorbnung". ®er Slebner befdjrättfte feine Slufgabe auf bie Erfahrungen, bie bie ©ein. u. KaufmEer. auf ©runb ber ihnen pgewiefenen neuen guftönbigleit gemacht geben. Sind) ber neuen ScgidjtungSorbnung hoben bie ©ein. u. KaufntEer. Streitig«

feiten auS bem SöetriebSrätegefeg, ber Sanbarbeiterorbnung, bem fReicgSOerforgungSgefeg ufw. 5« entfdjeiben. ®er fRebner betont bie Slotwenbigfeit ber ¿uweifung biefer Slufgaben, Weil eS fich unt rein richterliche handele, fo 5. SB. bie Entfdjeibitng über beit Einfprucg gegen Kündigung, Slitträge auf Erfegung ber ßuftimmung ju r Sün»

bigung 001t S3etriebSöertretern ufw. ®ent für bie ihm »erbliebenen Slufgaben durchaus geeigneten ©djtidjtungöauSfdjug fehlen bie Eigen»

fdjaften, bie ju r Urteilsfindung in einem S treite notroenbig finb, ber nur im Sege fühler Erm ittlung beS ©adjbergaltS nad) objef«

tiüer Sürbigung unter ftrenger Slnroenbung beS fRecgtS entfchieben Werben fantt. Siebucr behanbett bie facglidje Quffäitbigfeit nach ber erwähnten 350., bie SBefegung ber Strbeitggeridjte, bie ^Berechtigung ber 83etriebS»ertreter ju r Klageergebung, bie 3wangS»otlftTedung unb ntandje anbere Streitfrage, bie fid) fcgon feit bem fitrjen 83eftefjen ber 850. aufgeworfen hat. E r weift gin auf ben SluSfdjtug »ott

^Rechtsmitteln gegen bie Entfcgeibungen ber SlrbeitSgeridjte, waS er billigt, bebauert aber ben Mangel ber S3efdjwerbe gegen Entfdjeibun»

gen wähtenb beS S5erfagrenS. — ®er erfcgöpfenbe Hare S$ortrag fanb großen 83eifall unb gab Slnlag 5U einer lebhaften 83efprechung, wo*

g tcu cvtto tticro rltm tn e ;.

I.

©elbfcgulb unb baS fie fidjernbe fpfanbredjt föitneu, Wie bie

©djornfteinggpotgefen ¿eigen, wirtfdjaftlid) einen berfchiebeuen S e rt haben. §ier»on geht auch die StSfotSJD. aus. ®er S taat fragte f‘d):

1. S ie hoch Knnen bie ©clbfdjutb unb baS fßfanbredjt (beibe hüben ¿ufammen gefejjticg bie ¡pgpotgef) aufgewertet werben, ofirte bag bie ©teuereiitgänge auS bem ©runbbefig barunter leiben?

2. S ie hoch tann allein bie ©elbfcgulb aufgewertet werben?

®agegen ift bie Staatsgewalt niemals auf ben wunderlichen E in fa ll gefommen, nach bem SägrungSoerfall bem f£fanbrcd)t allein noch wieber einen ^ötjerert S e rt ¿u Oerteihen, nadjbem bie ©etb*

fcgulb unter ber §ertfdjaft beS SpapiergelbeS fcgon enbgiiltig ¿urüd*

gezahlt war.

Manege ©chriftftelle.r unb ©eridjte fegen bieS bennodj in bie St9Jot350. hinein. S ie flogen fich baran, bag im § 1 giffe r 1 »on ben §ppotgefen unb in g iffe r 4 »on ben burcg ipppotgef gefidjerten gorberungen (ber ©elbfcgulb) bie Siebe ift. ®aS ©egenftüd ju r

©elbfcgulb, meinen fie, fei baS ißfanbredjt; folglich werte giffe r 4 bie ©elbfcgulb, giffe r 1 aber baS ipfanbredjt auf.

®er ©cglug ift aber falfch, ber ©egenfag ein anderer. Siicgt ipfanbrecgt unb ©elbfcgulb gegen in ber 850. einander gegenüber, fonbern ¿wei »erfdjiebene SlufmertungSOerfagren, baS eine gegen ben Eigentümer, baS anbere gegen ben Schuldner.

SBetracfjten w ir ¿unädjft baS 3krfagren gegen ben Eigentümer, gw ar haftet biefer nur pfanbrecgtlidj. ®a aber ein «Pfandrecht ohne

©elbfchitlb etn Suftgebilbe wäre unb fid) in ben ®runbbudj»erfegt nicht einfügten liege, fo mug ber Staat (ober bie SlufwertuugS*

gelle) auch fc£)on gegen ben Eigentümer aitger bem «Pfandrecht bte jugegörige ©elbfcgulb feftfegen. ®aS ©efeg Wertet, wie eS richtig fagt, bie §ppotgef auf, fügen w ir auf 10000 ©TO.

Unabhängig gierüon ift baS 35erfagren gegen ben Schuldner.

Sgm gegenüber tann bie ©elbfdjulb (innerhalb ber ©renjen ber

®urchf85D.) höher ober niebriger aufgewertet werben. SBirb auf 15 000 © M . eriannt, fo haftet ber ©¿hulbner jw ar in biefer §öge, aber ber Eigentümer nur für bie gegen ign feggefegten 10 000 © M . SBirb umgelegrt bie ©elbfchnlb gegenüber bem Schuldner auf 6000 ©SR. begrenzt, fo gaftet ber Eigentümer ebenfalls nur für 60C0 ©TO., mägrenb bie etwa fcgon eingetragenen 4000 ©TO. Eigen*

tütnergrunbfdjulb werben.

SBegen biefeS doppelten S5erfagrenS mugte bie S5D. als ©egen»

ftanb ber Slufwertuitg in giffer 1 bie ¡ggpotgel unb itt giffer 4 bie

©elbfcgulb beäeidjncn.

SBer ein ©efeg anwenbet, Wirb annegmen lönuen, bafj ber

©efeggeber bas SBort „Sphpotge!" in ber gefeglid) unb wiffeufchaft»

lieg feggelegten ©ebcutung gebrandg gat. Unmöglich lägt fid) fageit, er gatte äWar »on einer §gpotgef gefprod)en, a6er nur baS f)3fanb«

redgt gemeint.

Stucg baS SBort „Slufwerlung" barf nicht Beliebig gedehnt wer*

ben. ®ie 35£). W ill beftegenben Slnfprücgen einen gögeren SBert »er*

Bei aHerbiugS nicht fetten »on bem SEgenta beS 85ortragS abgeirrt würbe. ^Bemängelt würbe oott Strbeitgeberfeite befonberS der »öllige SluSfcgtug ber Berufung bei arbeitSgericgtlidjen Entfcgeibungen.

3um ©cglug ber SEagung fpraeg © tabtrat Dr. © o t b f c g m i b t , TOagbeburg, über bie IBebentung ber gwitproäegnooetle für bie

©ern. u. ®aufm@er. Stuf baS ,S5erfagren »or ben ®ew®er. findet naeg § 26 ©ew®er©ef., foweit in dem Slbfcgnitt „SSerfagren" nicgit befonbere SSorfcgriften erlaffen finb, bie für baS amtSgericgtlid>e S5erfagren geltende SSorfcgrift ber 3'f5D. entfpreegenbe Slnwenbuug.

®rog Mangels jeglicgen §inWeifeS in ben ©efegen w ill Siebner bie EntlaftungSoerorbnung fowogl Wie bie 9lo». 0.13. fjebr. 1924 an«

gewenbet Kliffen, aber nur foweit fie paffen. ®aS ©üteoerfagren legnt er für bie ©ewerbegeriegte ab, ba hierfür fdjon der 85ortermin beftege (waS fieger bei ben neun alten rgeinifdjen ©eridgen m it igrer 85er»

gleicgSfammer gutrifft), augerbem in jeder Sage beS S5erjagrenS unb

»or der Entfcgeibung ber ,85ergleicgS»erfuch ju wiebergolen fei. ®aS TO a g n b e r f a g r e n paffe niegt für bie ©ewerbegeridjte, b a e S baS S 5 e r f a g r e n » e r l a n g f a n t e , während bie ©emerbegeridjte gerade für eine f di l e u n i g e fgu ftij beftimmt feien. Slucg baS

©cgiebSurteil legnt ber fRebner als »öllig uttoereinbar m it bem 3wed beS ©efegeS ab. SSei ber 3t»angS»ollftreciung ftegt geute baS

©ewerbegericgt äurüd gegen bie ordentlichen ©eridjte,. ba beffen Ur=

teile bis 500 ©olbmarf »oltftredbar finb, bie ©ewerbegericgtSurteite nur bis 300 © olbm arf; bieS fügre ju .Qnmfdn unb eine gefegtid;e fRegelung fei bager notwenbig . 83ei ber Stefpredjung beS S5ortragS madjte öberamtSridjter Dr. S r ö n i g barauf aufmerEfam, bag baS SdpebSurteil bei Objeften bis 50 ©olbmarf »on igm angewandt Worden fei, ba eS nach Hamburger 3 uffettungS»ergältniffen für den Kläger günftiger fei und igm fdjuetter bie ätnongSOollftrecfung ermöglidpe.

leigen, als ignen naeg bem Stande ber SBägruttg jutommt. S enn aber ber frühere ©laubiger bie ¡pgpotgef als ©olbmarfgrunbfcgulb ergalten foß, fo mügte weit ntegr gefcgegeit. ®em Eigentümer ntügte bie angefallene Eigentümergrunbfcgulb, ben jaglreid^en anderen 35c*

redjtigten bie angefatteue §gpotgef wieber abgenommen werben, um fie bem früheren ©laubiger surüefäuerftatten. SSon einem fo ein*

fdjneibenben, aueg grunbbucginägig fegt wichtigen fRedjtSOorgang ift in ber S5£>. mit feinem S orte bie Siebe.

®ie SSerfcglecgterung ber S ägrung bureg bie ^5apiergelbauSgabe war eine Siotmagnagme, ogite bie ber Staat, als alles äufammen*

braeg, fein ©elb gätte befegaffen fönnen. Um aus Sfßapier ©elb maegen, mugte er den ©runbfajs aufftellen, bag naeg ber fo rm e t

„TOarf gleich er fowogl Wie alle anderen m it biefem bebrucfteit Rapier bie ©djulben tilgen durften. Senn er aueg für bie 3 itf uttft gieröon abgegen, alfo ben noeg begehenden §gpotgefen einen göge»

ren S e rt »erleigen Eann, fo mug eS boeg fü r bie »ergangenen

©djulben bei bem bleiben, waS damals in ber üiot baS ©efeg ju»

lieg. ®er Staat triebe ein ®oppe!fpiel, Wenn er fagte: ®ie ©cgulb ift jw ar getilgt, aber eS begeht nod) eine ©olbmarfgrunbfcgulb.

®iefe ©runbfcgulb Wäre aud) un»ereinbar m it ber SitlenS»

erflarung, bie ber Eigentümer bei ber ipgpotgefbeftellung abgab.

E r wollte fieg für eine ftentbe ©dpilb m it bem ©runbgücf »erbürgeit, nur pfaubrecgtlicg gaften. ®ag er aber darüber hinaus ogite fRücfgriff gegen ben Schuldner swangsweife belaftet werben würbe, damit gat er nie unb nimmer gerechnet.

2tucg bie IRecgtc ber folgenden ^Beteiligten gegen biefer Slrt »01t

„Ülufwertung" entgegen:

1. ®er Eigentümer, bem bie Sggpotgef gemäg §§ 1143, 1153 anfiel, als er galt beS Schuldners .fie auSjaglte,

2. bie im § 1150 anfgefügrten ^Beteiligten, die in gteidjer Seife bie ^ppotgef erwarben,

3. der ©cgulbner, ber naeg § 1164 ©laubiger ber ipppotgef Wurde, Weil er gegen ben Eigentümer ein fRücfgriffSrecgt gat,

4. bcr frügere Eigentümer, ber bie igm angefallene Eigentümer»

grunbfrijulb bei ber SSeräugerung beS ©rmtbftücfS als Sicherheit für den fReftfaufpreiS begiett.

Sille biefe 33eteiligten find redjtmägige Sngaber ber §gpotgef unb »erlangen gleidjfallS Sfufwertung. S ie würben fid; alfo m it bem früheren ©laubiger ftreiten, ber bie ^gpotgef als ©runbfcguib be»

anfpruegt. S ie folleit ber ©runbbudjridjter unb ber fprojegriegter ent*

fdjeiben ?

3weifetloS ift, als bie 85.0. ausgearbeitet würbe, aueg die fjjrnge erörtert, ob bie fdjon äurüdgeäaglten, aber ju fä llig no4 niegt ge*

Iöfcgten §gpotgefen aufäuwerten feien. ES ift unerquidlicg, bag gier»

über jaglreidge foftfpielige ^cogeffe jn fiigren find. ®er Staatsbürger fagt fich m it fRecgt: Entweder gat der ©efeggeber fid) unflar aus*

gebrüdt ober bie ©eridjte fträuben fidp ben erfemtbaren S ille n beS

©efeggeberS 51t beadjten.

M ir fdjeint, bag gerade an biefer Stelle ber 850. ber S o rtla u t faum beffer gälte fein fönnen. S enn die ©elbfcgulb niegt megr auf»

gewertet werben fantt, fo »erftegt eS fieg »on felbft, bag ©elbfcgulb unb «Pfandrecht jufammen, aifo bie ¿gpotgef, ebenfalls niegt megr

K l e i n e r e f l n f f ä f y t .

14. Safog. 1925 §eft 3]

f leinere Siuffa^e

aufgetreriet tnerben iöttttejt. Ober mußte bieg tuirflidj befonbetg ge*

fagt werben?

«Sprachliche SSünfdje befielen bagegen fü r beit § 12, in bem bet einer neuen ffaffung ber SSO. die beiben finnoerwitrenben S3ernei*

nungen Bermiebeit werben fönitten.

§ 12 Abf. 1 unb 2.

1. Soweit bie Aufwertung Bon AnfBrüdjen aug SSermögenglagen anberer alg ber int § 1 Abf. 2 beäeicßneten A rt Bextangt werben iann, barf fie bag int § 2 Bor*

gefeßene ©laß nid^l (!) überfteigen.

S ie Slorfdjrift beS § 1 1 g ilt ent- fpredßenb.

2. Anfpriidje aug gegenfeitgen Verträgen, ©efeHicTjaftSoerträgeit ttnb anderen SBeteiiigunggBerhäit*

niffett fowie Anfprüdje auf wieder*

ieljreitbe Seiftungen, bie bei Slb*

finbungeit, Augetnanberfeßungen ober ähnlichen 9lecf)täoorgängen begrünbet finb, gelten nicht (!) alg Slermögenganlage i. © beg Abf. 1.

Sffiemt englifcße ©tinifter eine unbequeme Anfrage int Unter*

tjauS beantworten, Oerbunteln fie bie ©äße burdj eine mehrfach Ber*

neiiteube g-orm. E in ©efeß foH fagen, wag wirtlich ift.

3121. D r. S lro n g , g-reiburg a. b. Elbe.

II.

®er ©egenfaß äwijdjen ber 2tuffaffung Bon 3 3 t o n g unb ber Bon m ir unb anderen Betretenen Auffaffung beg § 3 ber 3. ©tSlSSQ.

beruht auf einer gruubfäßltdj Berfdjiebenen Stellung 31t bem Sie*

griffe ber ighpotbet. g u t 33rong ift bie §i)pothei nur eilt aijefforifdjcg

©fanbredjt für bie perfönlidje Forderung, währettb ich bag SBefen der

§i)pothei darin fefje, baß fie eine dingliche 33eiaftung beg ©tunb*

ftiicfg nach A rt der ©tunbfdjuib barftellt unb fidj Bon ber ©rund*

fdjulb nur dadurch unterfcheibet, baß fie ber Siegel nach die Qioed*

beftitnmung ber ©idjerung fü r eine perfötttiche gorberung f»at. ®te fid) hieraug ergebende Slerbinbung äWtfdjen Sghpotbei uitb gorberung Wirb gelöft, Wenn fie ju r Eigentümergrunbfcfjulb Wirb. Sie §t)po*

ifjet fann aber auch in der §anb beg ©läubigerg fachlich ju einer

©runbfchulb werben. ®ieg g ilt fdjon nach bigßerigem Stecht, wenn bie perfönlidje gorberung alg foldhe nicht geltend gemacht werben fann, infolge beg öffentlichen ©laubeng beg ©cunbbudjeg bie perfön*

liehe gorberung aber nach §113 8 23(3533. fü r bie ¡ ö h p o t ß e i a(g beftehenb gilt. ®ag bebeutet, Wenn man bag ©ewanb ber g ittio n ab*

ftreift, nicßtg anbereg, alg baß bem ©laubiger eine ©runbfchulb in iQöße ber ¡gßpotljei äitfteßt. ©ine gleiche «Sonderung äWifdjen ber dinglichen Saft ber §ßpotljei unb ber perfönlidjen gorberung wirb burdj bie S3orfdjriften ber 3. ©tSlSIO. herbeigeführt, unb jiBar nicht nur burdj § 3, fonbern aud) durch den § 11.

SBenn S ir 0 ng augfüßt, baß ber Eigentümer, Wenn bic höher aufgewertet werbe, alg bie perfönlidje gorberung in ¡Qöfje beg Übetfdjufjeg fein Slüdgriffgredjt gegen ben perfönlidjen «Schuldner habe, baß er aber nic|t bie A bfidjt gehabt fyahe, bag ©tunbftücf ohne ein Diücfgriffgredjt gegen den perfönlidjen Sdjulbner ju Beiaffen, fo ift hierjn ju bewerten, baß bie SEatfacfje, baß ber perfönlidje

©chulbner bem ©laubiger gegenüber ¡tu einem hinter bem 2!ufwer*

tunggbetrag ber §t)pothei surüdbleibenben betrage Berpflidjtet ift, nicht augfdjtießt, baß er bem Eigentümer ju r ©rftattung beg Bollen Bon il;m 5u äaßlenben Slefrageg Berpflidjtet ift. Eg hangt bieg, wie idj in 21nm. 5 ber 2. Auflage meineg Komntetttatg gu § 3 unb Be*

reitg in 21ttm. 4 ber 1. 2tuflage ßerBorgeljoben habe, Bon ben jw i*

fdjen bem Eigentümer unb perfönlidjen «Schuldner beftehenben 3tedhtg*

Begebungen ab.

SBirfl. ©eh- 31at ©taatgfetretür i. 91. © l ü g e t , 93erlin*9litoIagfee.

©egenBorfdjtag.

2Inbere ©ermögengattlagen föniten aufgewertet werben, foweit bag fonftige 31ed)t bieg juläßt, in ber Siegel jedoch nur in ben ©tett*

jen ber §§ 2 unb 11, augnahmg»

weife auch ohne biefe Eittfdhrün»

tung, nänilid) wenn fie betreffen:

Anfprücße aug gegenseitigen Siet*

trügen, ©eieUfdjaftgBerträgcit ober anderen SleteiligunggBerbältniffen ober Slnfprüdje auf wiebertehrenbe Seiftungen, bie bei Abfindungen, Slugeinanbcrfeßimgen ober ähn*

ließen Stedjtgoorgöngen begründet finb.

fleat-iff bev |ir t ‘jitr»(jfnen«litflic itt § 13 der dritten gtenernotuererduung.

®er Siegriff S3ermögenganlage beseid^rtet bag fadjtiche ©eltungg»

gebiet ber Aufwettunggnornten ber 3. ©teuer3tot33D. ©eine 2Iug*

legung, bie für § 121 wichtig ift, hat teilweife ju gruttbfäßiidj Ber*

fdffcbrnen Ergebniffen geführt. Um ju einem Stanbpunit 5U ge*

langen, der auch eine iritifd je ©tetlungnaljme ju ben anderen big*

hcrigen AuglegunggBerfudjen geftattet, fo ll Boit einer metijobifdjen Überlegung auggegangeit werben. ®ie Beiben Stutoren, bie Bielleidjt am eingeljenbfien bisher 5U ber grage ©tellung nahmen, © l i d j a e * l t g (Stufwertung, SSerlag ©uttentng 1924, § 1 Sinnt. 3) unb

© l a e r d g (FSB. 1924, 1130) gingen Bon einer Unterfuchung beg Ä g n ffe g SSermögengantage, wie er in ber ©prache beg täglidjeu Sebeng gebraucht wirb, aug. ®ie hier gefundenen Slefultate legten fre bann unmittelbar ihrer Slugleguttg ber S5D. jugriutbe unter Ssornaljme augfchließtidj ber Snberungeu, bie bie S5D. in § 1 2tbf. 2 unb § 12 21bf 2 unb 3 augbrüdlidj anorbnet. ®tefeg Slerfahren ift Bebenlitch, weit jeder Bocwiffenfdjaftlicije Slegriff burch Stufnaljme

in ein ©efeß gletchfam m it einem teleologifcgen ©efpinft i'tberjogen wirb ( 2 a g { , 91ed)tgffhtlofophte in „® ie 2ßi>tIofop>£jie im S3eginn beg 20. «gahrljunbertg", 2. Slufl., §eibelberg 1907, 307) unb fo feine SSe*

beutung wanbeit. ®ie Erfaffung beg llmfangeg eineg juriftifd)en Siegriffeg ift in aller Siegel nur Bon feiner S ^iilbeftim m uitg her mögiieh.

®er Erlaß ber Siufwertunggbeftimmungen, inghefoitbeve bie Einführung ber feften Stufwertungggrettäe Bon 15 0/0 Be^wedte int wefenttichen, eine einigermaßen eindeutige Errechenbarieit beg SBerteg all ber gorberungen ju fdfaffen, bie nidjt einen m it einiger ©tdjer*

heit beftimmbaren Slufwertunggmaßftab in fieß felbft trugen, (Bgl.

amh Sleichgminifter D r. Suther in ^SS. 1924, 473). garberungen, benen eilt Slufwertunggmaßftab immanent ift, wie Slnfprüdje aug gegenfeitigen Verträgen m it Slüdficht auf bag ©hnallagma, Sin*

fprüdje auf wieberieljreitbe Seiftungen aug Slbfiubungen, Slubein*

auberfeßungen unb afjulidjen SteihtgBorgängen woljt m it Slüd*

fidjt auf ihre regelmäßige Bertragiidje Seftimmmtg, einen befiimmten S eil ber Unterhaltgbebürfuiffe äu Befriedigen, unb aud) hier m it SSüdficht auf bag ©hnallagma, Slnfprüdie aug ©efellfchaftg* unb SleteiligunggBerhältuiffen WoI)l m it Slüdficht auf den ©tunbfaß ber gleichmäßigen ^Behandlung der 33eteiligten nach ©laßgabe ber Sie*

teiligunggquote, fchloß bie 330. itt § 12 Stbf. 2 augbrüdlid) Bon ihrer Siegelung aug. 33ei ©chabenerfaß* unb Sereidjerungganfprüchen gibt eg ftrenggenommen fein Slufwettuuggproblem. 23ei Slnfprüchen aug' ©cfjrniuitg beftanb lein gefamtwirtfchaftlid)eg Sntereffe an einer gefeglidjen Siegelung ber Sluftoertunggfrage. ®ie übrigbleibenben Siechtggefihäfte, aug benen einer gefeßiid)en Siegelung bebürftige

©elbforberungeit entfprangen, faßte bie S3D. mangelg eineg. Bor*

Ijanbenen Befferen gemeinfamen Slegriffg unter dem ©amen S3er*

ntögeitganlage gufammen, Wohl beghatb, weil ber größte Seit Oon ihnen, auch wirtfdjaftlid) betrachtet, alg S3ermögenganlage beäeidjnet werben tonnte. ®aß (ich aber ber 9iecE)t§begrtff ber S3ermögeng*

antage in ber S3D. nur feljr annäheruitgswetfe m it bem wirtfdjaft*

ließen Siegriff bedt, lehrt ein Sllid auf §§ 1 Slbf. 2 unb 12 Slbf. 2 ber S3D. ©lan tommt be§f)alb §u folgettber ® efinition beg Segriffg Slerntögengaitlage in § 12 Slbf. 1.

S3crmögenfganiagen fittb alle einfeitig Berpflichtenben, nicht tu

§ 1 Slbf. 2 genannten entgeltlichen Slechtggefcfjäfte, bie bie 58e*

grünbung Bon ©eibforberungen §um ^yrt^alt ßaben, unb benen nicht ein eindeutiger Slufwertunggmaßftab für biefe gorberungett inne wohnt.

®iefe ®efinition, bie praftifch am weitgehendsten m it ber Bon S i p p (SSB. 1924, 483) unb © l ü g e ! (Stont. ju r 3. ©teuerSlotSIO., SBerlin 1924 § 12 Slnm. 1) iibereinftimmt, unterfcheibet fidj Bon allen bigherigen baburch, baß nach ih r bem ¿wed ber S30. entfprechenb SarlehengBerträge, die äfntltcC) ben in § 12 Slbf. 2 genannten Sledjtggefdjäften einen Slufwertunggmaßftab in fidj tragen, Bon ber Siegelung beg § 12 Stbf. 1 auggefdjioffen werben, ©lan bente att

®ar!eijen, bie Sleteitigungen ähneln, etwa an bie ¡gütga&e etneg ® ar*

leheng jum Bertragtidjen Stntaufg eineg ©pefulationg*

guteg m it ber Sleftimmung ber Slüdäaljlung nach S3ertauf beg ©uteg.

3 m ©egenfaß ju ©l a e r d unb ©1 i dj a e I i g wirb bie ©eltuitg beg § 12 Stbf. 1 nicht auf langfriftige ®ar!ef|en eingefdjränft. Eine derartige ©efdhränluug war ¿war im Slocentwurf § 1 3 'ff- 7 ent*

halten, würbe aber bann fallen gelaffen. SBeber aug bem Qwed ber 330. noch übttgeng auch au8 der SBortbebentung beg SBorteg Slermögenganlage im Sprachgebrauch beg täglichen Sebeng läßt fidj eine foldje Eittfchränlung rechtfertigen.

Slud) auf bie ©Zotioe beg ©täubigerg bei Slbfdjluß beg Sledjtg*

gefchäftg, iommt e§ für bie SInwenbuttg beg § 12 Slbf. 1 im ©egen*

faß 51t © l i d j a e l i g , m. E. nidjt an. ©ad) © l i c ß a e i i g ift ein Sledjtggefchäft nur SSerntögenganlage, Wenn auf feiten beg ©lau*

bigerg der S^ed, burd) Slerwanblung eincg Slermögengbcftanbteilg in einen anderen bie 33ermögengfubftattä su erhalten, 5U fid)ern mtb aug ih r Ertrag §u gieren, ^Beweggrund für ben Stbfdjtuf) beg ©c*

fd)äftg war. ®iefe Stnftäjt führt ju bem parabojeu ©aß, baß bann, Wenn unb Weil ber ©laubiger darauf augging, fein Vermögen ju ficheru, er fieß hö<hfteng 15 o/0 beg SBertg erhalten to n n te unb nur bann, wenn unb weil er ben Qwed bet Sicherung nicht oerfolgte, biefeg Qiel mögtidjerweife fü r ißn erreid)6ar iß u . , f l f ef.Y.?Ue Slufwertung eintreten iann. ®er SSD., bie oor allem wirtid)aftna)en Erwägungen ißre Entßehung Berbanit, lag auch l rtUn5.

©lotiüe ferne derart, baß jemand,ber aug Drreunbidjiift ober iOufs*

bereitfdiaft ein ®arlehen gab, ju r Sietoljnung ^ oolle Aufwertung Berlattgett iann, ein anderer aber iticf)!. Außcrbent Berfagt, Wenn man der Anficßt ©Z i dj a e I i S folgt, bie 330. tu etner A njaht praitifch Wichtiger ffrälie, wo fie ißrem ganzen 3ttbecie naih hntte eingreifen müffen. ©0 dürften nach © I t d j a e l t g Hauttonen,.ferner Forderungen, bie nur wegen ber momentanen ff opiunqg unfähig fett beg <3 d)ulbnerg b u r^ ©ooation aug urfprünglidjen Saufgelbfor*

berungen in Sarleßen Oerwanbelt wurden, im ©egenfaß ju ber hier Betretenen Anfid)t, nießt der . Aufwertunggbefd)täniung beg § 12 Slbf. 1 unterliegen. ®ie 330. f elbft ßat aber überall ba, Wo fie felbft Anhattgpunite für bie Auglegung beg «Begriffs 33ermögeng*

antage gab, Wie in §§ 1 I I unb 12 I I gu feiner Slbgreitjung nur obfei*

tioe Kriterien benüßt, nirgenbg fubjeltibe. Wie bieg © l i c ß a e l i g tut.

StecßtganWalt D r. K. Sl beußei mer , Kartgruße. 3

214 Stieiuere Stuffäge [guriftifdge SBodgenfcgrift

S c i& c n ittw lu ttg uuti Slttfwcrtiutg.

Jlarcm pfa na imi» © e lbrcitln rtftu utj.

®ie grage, inmiefern aitSgletc^ungSpflic^tigc ©orentpfänge {§§ 2050 ff. ©@©.) Bon ber ©elöentmertung berührt toerben, toirb in ber SptajiS, fomeit fie ntir befannt ift, bagin gelöft, bag biefe

©oretnpfättge ebenfo mie gorberungen auf einen burep ©ereinbaruttg ber ^Beteiligten beftimmten fjSrogentfap beS urfptünglicgen SBertS

„aufgemertet" toerben. ®iefeS ©ecfapren ift metneS EracptenS nict)t richtig.

SluSgugepen ift bon folgenben ©eficptSpunften:

1. ®ie SluSgleidpungSpflicpt ift feine üßaeplagBerbinblicpfctt ( © t a u b i n g e r , 7./8. Sluflage, 1914, Sinnt. I I Stbf. 6 g. §§2050 bis 2054 ©©©. unb Sinnt. I Slbf. 2 g. §§ 2055, 2056), baS UtecEjt beS SluSgleicpungSberecptigten alfo auep feine Sßacplagforbetung; bieS unt fo toeniger, aß etn SDtiterbe, ber bttrcp bie gntoenbimg mepr ermatten pat, aß ipm bei ber SluSeinanbexfepung gufommen mürbe, gur

¡gerauSgaptung beS SßeprbetragS niept Berpfltcptet ift (§ 2055 Slbf. 1).

2. 9?adp § 2055 Slbf. 2 ©@©. beftimmt fiep ber SBcrt ber gutoenbung ttaep ber geit, gu ber bie gumenburtg erfolgt ift. ®tefen SBert pat ber SluSgleiepungSpflidptige fiep naep SKaggabe beS § 2055 Slbf. 1 auf feinen Erbteil anretpiten 311 laffen. ®ieS g ilt in allen gälten, optte 8?ücfficpt barattf, ob unb intnieroeit baS gugeioeitbete ttoep Borpanben ift; auep gufältiger Untergang beS gugeroeubetert

2. 9?adp § 2055 Slbf. 2 ©@©. beftimmt fiep ber SBcrt ber gutoenbung ttaep ber geit, gu ber bie gumenburtg erfolgt ift. ®tefen SBert pat ber SluSgleiepungSpflidptige fiep naep SKaggabe beS § 2055 Slbf. 1 auf feinen Erbteil anretpiten 311 laffen. ®ieS g ilt in allen gälten, optte 8?ücfficpt barattf, ob unb intnieroeit baS gugeioeitbete ttoep Borpanben ift; auep gufältiger Untergang beS gugeroeubetert