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ïTîecEjtsftreU bie ©efamtßeit ber ©emerfen irt ifjrer ficß ans bem OerrteinfdjaftiidEjett Eigentum am Bergmerf ergebenben Qu*

fammenfaffuitg anzufeßen. ©S mürbe baßer feinen fachlichen Unterfdjieb Pebeuten, ob lebiglid) bie ©eroerffcßaft als Partei bezeichnet » irb ober ob eine 91nzaßl namentlich aufgefüßder ißerfonen in ißrer ©igenfcßaft alS bie ©emerfen beë betreffen»

ben BergroerfS als ißartei angegeben mirb. Sofern affo bei bem Übergänge atter ®uje an einen einzelnen ©emerfen bie

©emerffcßaft als fortbefteßenb anzufeßen märe, mürbe barunter als berechtigtes fRecßtSfubjeft nur biefer Eigentümer ber ge«

famten ®uje §u oerfteßen fein, ber bemnacß Slileineigentümer beS BergmerfSOermögenS märe. @S fann baßer feineSfallS als unftattliaft angefeßen merben, baß in einem berartigeit gaiïe ber Shtjenbefißer in feiner ©igenfcßaft als Sllleineigen«

i ümer beS BergmerfS an Steife ber ©emerffcßaft aiS jßrozeß«

Partei bezeichnet mirb.

(U. 0. 27. Sept. 1924; V 720/23. - §amm.) [Sei).]

38. §1 £>Sßfi ®. 3 u m ¿ B e g r i f f b e r „ h ö h e r e n

© c m a 1t" .] f )

97ad) bem ißtan beS BaßnßofS üdermünbe führt oou 3a|nicf bodßin eine eingieifige Baßn, beren ©teiS fiep bei ber ©infahrt in bie Station in ¡$mei ¡Qauptgleife 1 unb 2 gabeit. f n r j _ Borßer gmeigt nörbiieh ein greifabegieiS ab, baS _ fid; in einer Sänge bon ungefähr 300 m neben bem ©leis 1 bis gunt EmpfangSgebäube ÇingteÇt. 31 uf bie«

feim fjreiiabegieiS ftanb ber ©ütermagen, bei bem bie DRutter ber m . gur Qeit beS UnfailS m it bem Berlaben bon ¿ieget«

fteinen befchäftigt mar. Sie hafte nach bem unangefochten gebliebenen Tatbeftanb beS BU. ihre bier fin b e r mit'gebradhi, bie bort neben bem BSagen fpielten. 211s ber $ug auf bem nur 5 - 6 m entfernten ÇiauptgleiS 1 einfußr, lief ii;m bie ®1.

fo ptößlid) in beu 28eg, bah er nicht mehr rechtzeitig hatten tonnte. Sic Befl. bezeichnet baS als höhere ©emaft (§ 1 St§ißfl©.),_ beren folgen fie nicht gu bertreten habe. ®a§

93®. hat biefen ©inmanb gudiefgemiefen. ®enn — meint ber Borberricßter — bei ßiefem ^ Berlaben ber .Qiegelfteine tarne eS immer bor, bah bie babei befdjäftigten Seute auch einmal gmifeßen ben einzelnen SBagen ßinbureß auf ein RacßbargleiS treten. Taljer müffe bie ©ifettbahn, meun bie Sibfperrung beS greilabegfeifeS buteß ein befonbereS © itter nicht möglich fei, beim §eranroiien eines SugeS gur Slbßattung ber mit bem Serlaben 33efdjäftigten bom êinfai)ctêgïet§ bet ben (Süter- mögen beS greilabegleifeS einen Beamten auffteiten, ober ben Bug fo tanfam einfahren taffen, baß er auf turge ©ntfer«

mengen gum Stehen gebracht merben tonne, ö b hier bie Pflichten ber ©ifenbaßn gegen bie m it bem «luflaben bc«

fcßäftigten ertoaeßfenen tßerfonen, mie bie Oieoifion behauptet, überfpannt finb, fann aus einem hoppelten ©runbe babin«

gcftelit bleiben: eS mürbe nicht eine foteße ißerfon, fonbern ein fin b »erlebt, unb bie BorauSfeßungen ber „höheren ©e*

matt" finb bamit, baß ber ©¡fenbafm fein Berfdjulben gur Saft fällt, noch feineSmegS erfüllt. 9Rit bem ltnoerftanb fo Heiner fin b e r muß bie ©ifenßahn rechnen. ©igeneS 93er»

fchutben beS bedeuten finbeS fommt hier nicht in Betracht (31©. 44, 30; 5 3,312; 54,409; 5 9 ,2 2 11) ; ©rueß. 50,1137).

3 u 38. ®ic ©erteilte heben mieberßolt unb ganz gleichmäßig Die Scnfccht »«treten, bie ©ifenbaßmiermaltuug Ifabe für eilten Un»

fall einguftehen, beffen leßte Urfacße bariit gu finbett ift, baß ihre Singe ft e 111 e lt Baßnpoligeimibrigfetlen nicht mirffam »erhinbert ober gar ftittfcßmetgenb gebuibet haben. W it biefer ungünftigett Sage hat fie gu rechnen itnb muff begfjaib jene gu gang befonberer Slufmerf»

famfeit anhaiten. Ttoßbem tuirb man nicht »erfennen bürfen, baß eS fehr oft tatfüchlich unausführbar fein mirb, jeher Übertretung bie ©pipe abgubrechen; looilte man bieg ln unferem gatte erreichen, fo hätte man eine Befonbere Wufficßt über bie fpiefenben finber ftetten muffen, beim bie ber ©ifenbaßnoermaltung angefonnene 916»

grengung big greilabegebieteg »on ben übrigen Betriebganlagen ift, wenn auch technifch ausführbar, ein tatfäcßlicßeg BerfehtSßiubernig, im übrigen aber ebenfomenig burcljgreifenb mie bie anberen Borge«

fchiagciiei! W ittel auf längere Seit oorguhatten pflegen. 91n unb für ftch betrachtet, ift alfo ber entfchiebene galt ein fchlagenbet Berneig bafür, baß bie ©reigniffe bie ©inrießtungen gu überholen ober gu nichte gu machen pflegen. Beadjtet man aber nun noch ben für bie

©ifiitbaßnoermaltung gang Befonberg ungiinftigen Umfianb, baß fidj um ein Sinb ßanbelt, bag offenbar unter bem Sende einer

®emüt§be»egung — gurdjt, ©cßrecien, Sleugier — ftanb, jo mirb müffen *e ®erneinul10 ber ©emalt atg richtig h«mehmen

i) gevg 1 9 0 5 i5 8fie09,i- ® a nom' fytanffurt a. b. £>.

[guriftiidjc SBoihénjdirifî 9iuch fann fict) bie Beft. ber f l gegenüber nicht barauf be«

rufen, baß bie SJlutter als gefejüiche Vertreterin ihre 2(uf«

fichtSpflicht nicht erfüllt habe (31®. 62, 346 ff.). ®aß Ijöfjetc

©cmatt oodag, mar Bon ber Bett, bargnlegen unb gu be«

meifen. Sie mar nur gegeben, menn eS auch bei Sfnmenbmtß ber äußerften (Sorgfalt nießt möglich toar, baS ^i.neittiaufcn eines finbeS in Die BahnhofSanlage BorauSgufehen unb ein Überfahren beSfelben m it noch mirtfepaftiieh erträglichen SRit»

teln gu oerhüten (9i®. 101, 95). So Heine fin b e r in fo ge»

ringer Entfernung non ben BahuhofSgieifen fpielen gu laffen, ift ein Unfug, ber um fo größer ift, menn bie einzige gur Stuf«

fießt berufene fßerfon m it bem Sluflaben Bon .giegelfteinen befchäftigt ift, unb baßer unmöglich ißre Slufmerffamfeit un«

auSgefept ben f inbern mibrnen fann. fSeSßal6 mar ber Siacß«

meiS ber höheren ©emalt Bon Bornherein auch barauf gu richten, baß bie Bell. baS SRitbringen foldßer fin b e r gum BreilabegleiS unmöglich öorauSfehen unb abmenben fonnte.

Sie hat aber meiter nidßtS Borgetragen unb unter BetueiS ge«

ft eilt, als baß fie baS SOi it&ringeit Bon fin b e rn gunt grei«

labegleiS nießt gebuibet ßabe. . ®aS genügte nießt. 9Rit bem gelegentlichen SBegmeifen folcher fin b e r mar nießt alles getan, mas gefcheßen fonnte. ©S mußten Bon ber Befl. meitergeßenbe, gegen baS ©inbringen Bon^ fin be rn in ben ©üterbaßnßof er»

griffenc, ben Erfolg Berbürgeitbe fOcaßnaßmen itacßgemicfen merben, unb eS mußte gegeigt merben, baß es unmöglich mar, mit mirtfcßafüid) crträglidjen SWitteln meßr gu tun. Taß eine SRutter B i e r fin b e r gnm BreilabegleiS mitbraeßte, fonnte nießt unbemerft bleiben, fa m ein foldjeS SRitbringen uon finbern, menn eS aueß nießt g e b u i b e t mürbe, mieber»

ßolt Bor, bann mußte gegen bie Eltern m it Strafanzeige (§§ 78 ff. b. ©ifenbaßnbau» it. BetriebSD. 0. 4. 5Roo. 1904, 9!®B1. 433) oorgegangen merben. 9iudß fonnten bie Sicßer«

ßeitspolizei, bie ScßulBorftänbe unb bie Eigentümer ber gum Baßnßof faßrenben Biegelfnßrmerfe zur iR itm irfnng bei ber Slbftellung biefeS Unfugs oeranlaßt merben. 28ar aber ber SabeBerfeßr ber Bicgcüü’ tt in Üdermünbe ein fo lebhafter, baß foldje fOiaßnaßmen nießt zum fießeren Erfolge führten, bann blieb freilief; nichts anbereS übrig, als ben ©iiter»

öaßttßof gegen bie Straße ober menigftenS baS BreilabegleiS, mie baS Bon bem Borberricßter Bedangt mürbe, gegen baS benachbarte §auptgteis 1 für fin b e r unb anbere zum Bc«

freien baS BaßnßofS nießt Berechtigte abzufperren. IS a m i 1 ßat baS B®. ber Bell. nid;t zu Biel zugemutet. 2)aß fie ber«

artige SRaßnaßmen ergriffen ßabe, ift oon ber Befl. nießt Bor«

getragen morbeu. Sind; ßat fie nießt etma behauptet, baß ein folcßeS SRitbringen Bon fin b e rn zum greitabegleiS oor bem Unfall nie ftattgefunben ßabe, unb baß im Borliegenbcn g a ll gmifdjen ber Slnfunft ber fin b e r beim greilabegleiS unb bem Eintreffen beS gugeS etma fo menig oerfloffen fei, baß bie Slnmefenßeit ber fin b e r aud; bei Slnmenbung ber äußerften Sorgfalt nießt rechtzeitig maßrgenommen merben fonnte.

®aßer ift ber ©inmanb ber ßößeren ©emalt unbegrünbet (U. u. 29. Sept. 1924; 52/24 IV . - Stettin.) [fo .]

* * 3 6 . £ r a n S p o r 1 0 e r f i d ; e r u n g . ® e r B e g r i f f bc*

U n f a l l s beS T r a n s p o r t m i t t e l s geht ü b e r ben beS

© i f e n b a ß n u n f a l l s ß i n a u S u n b i ft ni eßt a u f beu e i g e n t l i c h e n B e t r i e b s u n f a l l b e f c ß r ä n f t . j f )

97acß § 1 ber allgemeinen BerficßerungSbebütgungen trägt bie Befl. alle ©efaßren, melcßen bie Oerficfjerten ©üter maß»

g u 39. ©egen bag ©rfenntnig als folcßeg ift m. ®. nichts gu jagen. ®agegen muß lebhaft ©infprud) erßoben merben gegen bie

©letcßftettung beä Begriffs „U n fa tt" i. ber See» unb SraitSport«

üerfidjerung m it „U n fa tt" i. ©. ber üufaffoerficherung.

Bei ber Unfattoerftcßeruttg ift „U n fa tt" ein ftreng technifdjer, litit feftem gnhait anggeftatteter Begriff, beffen Borhanbenfeiit in jebetn eingeinen g a lt bie Boraugfeguttg für bie ® rfa |p iiid jt beg Berfidjcrereg bilbet unb bamit bie ©ruitbiage ber gangen Berfidjc«

runggart, loelcße alg „Unfattoerfidjetung" bcgeidjnet mirb.

Sagegen bei ber See« unb £rangport»er|ichemng ift bag 2Bort

„U n fa tt" nießtg meiter alg ein fpradjltdjeg W ittel, um alle mög«

liehen feßabigenben ©reigniffe in e i n e m 21uSbrucf gnfammeit*

gufaffen, »on benen ber öerfid>erte ©egenftanb (Trangportm ittcl ober trangportierte ©üter) betroffen m e r b e n f a n n ober betroffen m ü r b e (fo § ® B . §§ 818 (861 i. f.), 821 g iff. 3, 850I I ü iff. 1 u. 2, 882 Qiff. 3; glllg. See«BerfBeb. §8611; ftatt beffen gelegentlidi and; „Seeunfatt", § 8 5 1I I neben „U nfällen" § 8 5 1 III), unb im leß«

teren gatte fann baßer aueß ein gang beftimmteg ©reignig gemeint fern, g. B. eine eingetretene ©tranbung (9111g. SceBerfBeb. § 114III) .

©in „U n fa tt" in biefem ©innc liegt unter Umftänben fogar banit

54. g a íjrg . 19 25 ígeft 3]

fRecíjtfprecfjuug

255

tenb ber Tauer bet Berfidjerung auSgefeßt fittb, foioeit nidjt burd) bie nadjfolgenben Beftimmungen ein SlnbereS Bereutbart tDOrbeit ift. Sie trägt inSbefonbere bie ©efaljr ber (Elementar»

ereigniji'c ttnb ©ifenbafjnunfäfie, loie geuer, ©jplofton, Blits,

©rbheben, Überfdjmentmung, Sufammenflofj Bon ©tfenhahn»

magen unb bgi., bie ©efaijr beS 2li>bnnbenfommen3, T i e b « fta 1)18 unb ber B e r a u b u n g . . . " 9?acf) § 2 erfejjt bie BerfidjenmgSgefellfdjaft ntdjt „ben burd) bie natürliche Be»

fdfaffenfjeit ber ©fiter, namentlich burci) Brucf), fRoft, Un»

gejiefer, inneren Beröerb, ©elbftentgiinbung, Sedage, 2luS»

trodnung unb Berftreuung, fotote burd) S B i t t e r u n g S e i n » f l u f f e , ober burd) unjroedmäßige Betpadung uttb mattgel»

hafte gaftage ober (Emballage, entftanbenen ©djaben, rtocfj bie ju r Verhütung beSfelben aufgemenbeten, Soften, e8 fe i b e n n , baß biefer ©cpaben bie ermiefene fffolge eines bem T r a n s » p o r t m i t t e l j u g e f t o & e n e n U n f a l l e s ober einer höheren

©emalt ift". Sinn ift ber Schaben an ber (Eierfenöung baburd) entftanben, baß infotge Befcßäbigung ber (Eifenbahnmagctt

©djmelj* unb 9tegenmaffer eiugeörungen ift, baS BerpadungS»

ftrof) burdfnäßt unb Bereift unb ben SSerberb be§ größten Teiles ber gier ^eröeigefüijrt t)Qt. Slußerbem loaren im Sagen 9ir. 64806 10 (Eierfiften erbrochen unb eines Teiles ii)re8 SnhaftS beraubt. Tie B e fä h ig u n g ber Sagen beftanb barin, bah an beiben Sagen bie Tachtücher gcrriffen loaren, in je einem Tadjbrett befanben fid) 2öd)er Bon 4 x 30 unb 11 x 18 cm ©röße, am Sagen 9cr. 64 806 rnaren bei ber Bremgljütte einige Bretter IjerauSgefägt. Tem 53®. ift barin belüfteten, bah nach § 1 bet allgemeinen BerfirfjcruugSbebin»

gungen bie Seil, ben burch Tiebftal)l entftanbenen ©cpaben 31t erfe|en hat. Snfomeit erhebt bie fReoifion auch feine Eingriffe, ffh r A ngriff richtet fid) Bieimehr nur gegen bie SluSiegung beS

§ 2 ber allgemeinen BerfichetungSbebingungen,^ namentlich Bagegen, baß ber Sorberricf)ter in ber Befchäbigung ber SBagen burch unbefugte T ritte einen „bem Transportmittel jugeftoßenen U nfali" im ©imte biefer Beftimmung erbtidt hat. T ie Auslegung ber allgemeinen BerfidjermtgSbebin»

gungen unterliegt nad) ber ftänbigen 9ied)tfpred)nng beS 9t®.

ber 9tadjprfifung in ber fReoifümSinftanj. T er § 2 oerträgt nicht bie üluStegung, bah bie_ Bcfl. ben burch SBitterungä»

einflüffe Berurfachten ©djaben ftetS bann ju erfeßen hat, menn irgenbein anberer Umftanb bie Befd)äbigung bes Berficherten

©uteS burch bie SitterungSeinflüffe erft ermöglicht ober be»

gänftigt tjat. Sielmehr bringt er Har 311m 9lnSbrucf, baß n u r bann bie ©efellfchaft haftet, trenn ber burch bie Sitte»

rungSeinflüffe entftanbene ©chaben bie ffolge ganj be»

ftimmter Umftänbe, nämlich eines bem Transportmittel §u»

geftofjenen Unfalls ober einer ©etualt ift. Sjöüere

©etoalt fommt i)iet nidjt in Betracht. T ie ©ntfcheibung hangt alfo baoon ab, ob nad) ben getroffenen geftftellungen, alfo in ber B e fä h ig u n g ber Sagen burd) unbefugte T ritte , ein bem Transportm ittel jugeftohener U n f a l l ju finben ift.

T ie grage ift 51t bejahen. 3unäd)ft bedt fidj ber Begriff beS

„bem Transportmittel jugeftohenen U nfalls" nicht ganj mit bem Begriffe beS „CEifenbahnunfaKS". Transportm ittel fiub n f t nur bie (Eifen6al)nmagen, fonbern aud) bie Beförbe»

rungSmittel, m it benen bie ®iiter bei einer Umlabnng Bon Sifenbahntoagen ju (Eifenbatmmagen g e f afft toerben. Ter Sifenbahnunfall ift alfo nur eine ber Slrten ber Unfälle, toeldje bem Transportm ittel suftoßen fönnen. Ib e r and) ber SSegriff beS ©ifenbahnunfallS mürbe nicht fo eng 3U faffett fein, bah »wr bie eigentlichen Betriebsunfälle C8ufammen»

flöhe, (Entgleifungen unb bgl.) barunter fielen. Ter SSegriff beS Unfalls ift bei ber TranSportoerfidferung fein anberer, als bei ber fßerfonenunfaiioerficijerung. BerfidjerungSredit»

lieh Berftept man barunter jebe B e fä hig un g, bie burd) ein unfreimilligeS, p lö ß lf uon auhen her auf ben Körper einer fßerfon ober eine @ad)e einioirfenbeS (Ereignis f>erbeigefül)rt toirb. Sefentlid) ift alfo, bah ohne ober gegen ben S ille n ber an ber SSerftdjerung SSeteiligten, Bon auhen her; plöplich bie fchäbigenbe S irfu n g cintritt. Tiefe SSegriffSmerfmale beS Unfalls fittD fämtlid) gegeben, toenn unbefugte T ritte baS TranSportmittel befchäbigt haben- Unfreitoilligteit i)t bann ebenfotoenig auSgefdjloffen, tuie menn jentanb burd) Slufteifjen ber Schienen ober Slnbringung Bon Sginberttiffen auf bem SSahngleiS millentltch einen Qug jum ©ntgleifen bringt, fffift ben 93egriff ber Unfreitoilligteit fommt eS nidft auf ben S ille n beS britten unbefugten Täters an. Tie Sie- fd)äbigung Bon ©ifenbahntoagen burd) unbefugte T ritte ift and, ein oon auhen l)er tnirlenbeS ©reigniS. ©djltehüd) i)t auch, toie baS fR®. bereits bargelegt hat (fR®. 97, 189), ber SSegriff ber fßlöhlidddt nkl)t ba|in aufjufaffen, _ bah bas

©retgniS notmenbig augenblidlid), m it ©d)ne£ligfeit, fchabi»

genb eingetoirfi hat, fonbern „USlö^iicfjfeit" liegt aud) fd)on bann Bor, menn bie ©intuirlnng erft in ihrer einen Ber»

häftniSmähig furjen Scitraum nmfaffenben gortfehung bie S3efd)äbigung heröeigefüUrt Uat, fofern nur biefe S irfu n g überrafdjenb, unermartet, unBorhergefehen eingetreten i)t. Ta»

nach tuürbe eS 3. 53. feinen Unterfchieb bebeuten, ob ber uu»

befugte Täter m it einigen Slithieben Söcher in einen ©fern bahnmagen fchlägt, ober ob er fie m it S3o|rer ober ©age ober m it fonftigen langfamer arbeitenben Serfjeugen fjerflellt-

¿iernach ift bie Slnbringung oon Söchern in ben Sagen burch unbefugte T ritte , als ein bem Transportmittel ^ju»

geflohener Unfall im (Sinne beS § 2 ber allgemeinen 53er»

fidjerungSbebingungen aufäufaffeu.

(U. B. 25. 9?oo. 1924; 171/24 V I. — Nürnberg.) [ f u ,j 40. § 137,297 3 $ © . 5 3 e r u f u n g S f u m m e . — Über bi e S S e r u f u n g S f n m m e f a n n er f t nach S ß e r l e f u n g ber A n t r ä g e o e r l ) a n b e l t mer be n. ]

3m SRai 1920 finb ber Sil., bie im §aufe beS SSefi. eine

©tube gemietet hatte, nach ihrer Behauptung burd) Ber»

fdjuiben beS Belt. 89 ©egenftänbe (SäfcheeinrichtnngS» unb

©cbraud)Sgegenftänbe), bereu ©efamtmert fie in ber SUage auf 12 813 M angegeben hat, teils abl)anben gefommen unb teils befetjäbigt unb unbrauchbar gemacht morben. Tie Silage ift im S uui 1922 erhoben unb auf Berurteilung beS Bell.

§ur Bejahlung Bon 12 8 1 3 .« gerichtet. TaS 2®. h«t fie m it Urteil B. 18. 3 u n i 1923 abgewiefen, Joeil bie Slagebehaup»

tungen nicht bemiefen feien, ©egen biefeS Urteil hat bie Sil m it ©djriftfap 0. 17. 5lug. 1923, ber feinen Slntrag enthält, Berufung eingelegt. Qn einem meiteren ©chriftfa| Born 28.

gleiten SRonatS hat fie um Siebereinfeßung in ben Bongen

©tanb gegen bie BerfäumniS ber BerufungSfrift nachgefud)!

3mei meitere ©chriftfaße ber SH B. 12. T ej. 1923 unb 26. gebr. 1924 enthalten eine giffermä^ige Snbernng beS ur»

fprünglidjenSilägantragS: im jmeiten mürben 382,20 SRenten»

m ar! Bedangt. 9lm 24. SJiärg 1924 fam bie ©ache im 310«»

fett 9iechtS3uge 3ur Berhanblung. 92ad) bem ©ihnngSprotofoll mürbe „bie Berhanblung auf bie Quläffigfeit ber Berutung befchräuft". Ter Bertreter ber SH „oerlaS ben d « t r ag — auf Siebereirtfcijung ber £1. — auS bem ©chrtftfap BOm

Bor, trenn burch ba§ bamit begeichnere ereigniS ein ©ntfchäbigungS»

auipruct) gar nicht Begrünbet toirb (5333®. § 146, Slltg. ©eeSSerfSeb.

§ 40); baher lann ber SlttSbrucl ,,53eriicherung§fa!I'' hier feine 53er»

toenbttttg finben, ber fonft bei ben entfprechenbcit SSorfcEjriften au»

berer S3erfid)erungSarten üblich ift (5333®. §§92, 153,171), fogav bei ber toitfiiehen Hnfaltoerfichernng (SB33®. § 182).

TaS ©reigntS, toelcheS bei ber ©ec» unb TranSportoerfichernng mit Bielen anberen unter ben SluSbruc! „Unfatt" fällt, ift itt bet Sieget, aber nicht notmenbig ein auhergemöhnltcheS, b. ff ein foidjeS, toelcheS bei normalem SSerlauf beS Unternehmens nicht einjutreten pflegt, e§ braucht auch fein ptiSpticheS ju fein, ©benfomenig ein

„Bott außen auf bie Oetfid)erten ©egenftänbe eintoirfenbcS"; menn

3

.53. bie Steife burch ein ©reigniS („Unfatt"), für beffen folgen ber S3etfict)erer laut ©efep ober fßotice an fleh haftet/ }■ burd) Sftieg ober Verfügung Bott hoher ipanb, nngemöhnlid) Berjögert rotrb, fo hat ber S3erfid)erer auch für ben ©chaben aufjufontmett, roetcher burth bie tta»

lürticlje 93efcl>affcitf)ett ber Berficherten ©iiter,

3

.53. inneren S3evbcrb, uer»

urfacht mirb (ip©53. § 821 ¿tff. 3). Überhaupt aber fönnen bie

33

at»

len, imbefrfjabet bcS S3c|tehenS einer ,ob| r Ä nng, alíe jene angeblich i« r ©harafteriftif euteS fcftnb'taenbiit Hrexg^

tffeS als eines „U n fa lls " erforberlichen Momente bmch Beiern»

arung auSfdjließeu; menn fie bagegen bet einer

ie für ben SSegriff „U n fa ll" charafteriftifd)en SÄomente auSjd;ltcß.u tollten, fo bliebe eben gar nichts übrig, baS S3erembarte toare feine tnfattoerftcherung mehr.

Beiläufig fei noch Bemerft, baß b « aöortlaut beS § 2 bet 53.»

ingungen, auf ben fid; baS Urtetl f t u | , ber Sogtf entbehrt, beim ein bem Transportm ittel jugeftoßener Unfall ober eine höhere @t»

ta lt" bilbet feine logifdjc SllternatiBe, ba and) etn bem Transport»

litte t suaeftoßener Unfatt auf höherer ©emalt beruhen fann. ©emeint

•t bafi ei ner ber im § 2 aufgejählten ©chaben an ben Gütern, falls

c ' ertbiefenermaßen bie gotge einer höheren ©emalt ift, ben 33er»

ictiercr ftetS erfaßpftid)tig madjt; anberenfallS aud) fehon, falté er ie ffotge eines bem Transportm ittel jugeftoßenen ©reigniffeS („Un»

ittä ") ift.

©eh- $ ro f. D r. S3i ctor © h r e n b e r g , ©ötttngen.

256 jRetfjtfprecfjuug

[3urifti)dje ¡ßäochenjchtift 28. 8tug. 1923". „h ie ra u f B erlaub eitert bte Stnttäite über

ben Antrag auf SSiebereinfejjung in bett »origen ©taub unb bie fjuläfftgfeit ber ¡Berufung überhaupt". ©obann erging ein Urteil, ba§ bie Berufung ber SH. afö unäuläfftg jurücf»

me ¡ft, oljne bie grage ber ¡Kec^tjeitigteit ber Rechtsmittel»

eintegung p entfdjeioen. gifte Reaifton patte ©rfoig. ®er of)nc Rüctfidft auf ben SBert be§ VefchtnerbegegenftanbS (§ 547 R r. 1 3f|5D.) juläffigen ReBifton mar ber ©rfoig nic£)t §u oerfagen. ®er Vorberridfter f;at bie Berufung ber SH. aB unjitläffig üermorfen, meii ber ¡¡Bert beS Vefcpmerbegegen»

ffattbeä ju r $ett ¡Berufungseinlegung rticfjt ntepr afö 30000 a« betragen pa&e ( § 2 0 2[&f. 1 ber ¡8R V 0 . ju r ©nt»

taftung ber ©eriepte B. 9. ©ept. 1915, R@Vi. 566, m it A rt. I I I R r. 1 be§ zweiten ©ntiaftungsgefegeS B. 27. ¡Ratz 1923, R@VI- 218). ¡Sem tann nidft zugeftimmt werben. ¡Set U m f a n g be§ ¡BefcptnerbegegenftaubS bemifjt fiep für bie ¡Be»

rufungrinftans naep ben im $ w e i t e n fRec^tSgngc in ber testen münbiiepen Verpanblung Beriefenen Anträgen, wogegen alter»

biitg§ ber ¡¡B ert beS fo beftimmten ¡BefcproerbegegenftanbeS, fofern er fiel) niept, wie pier, of>ne weiteres aus bem ¡Betrag ber gorberung ergibt (R®. 34, 419), naep bem geitpunft ber ¡Berufungseinlegung jn beregnen ift (R@. 1 0 7 ,5 5 ; 76, 292ff; gomm. 5. ¡8R V D . B. 9. ©ept. 1915 Bon S o t p a r 0. © e u f f e r t § 20 Anm. 1, b unb 001t S r e n b e l e n b u r a

§ 2 0 Sinnt. 4, 5 b ; 3 ® . 1900, 47; § 4 35ßO. n. f r , R © VI.

1922, 570 A rt. I I R r. 1). 'Sie in ber SHage B. 13. g u n i 1922 at§ SBerierfaß berechnete Summe Bon 12813 a« tonnte Bon ber SH. — im ©egenfaß zur fReBifionSinftanj — int jmeiten RecptSzuge aus bem ©efieptäpunft be§ VerzugsfcpabenS (§ 288 Abf. 2 58@i8.) ober §ur iperfteifung be§ früheren .QuftanbS (§ 249 ¡8©83.) ohne ©inwittigung beS ©egnerS ber fortfeprei»

tenben ©eibentmertung entfpredpenb giffermäfjig erhöht wer*

ben (§ 268 R r. 2, § 529 Abf. 2 $¡$0.). ¡Satan war burep

§ 20 Abf. 1 ber ¡8R V D . 0. 9. ©ept. 1915 nichts geänbert worben. Der erhöhte Antrag tonnte ebenfogut auS einem fpäteren ©epriftfaß, wie au§ bem bie ¡Berufungseinlegung entpaitenben Beriefen Beerben. g ft bie SH., wie Bon ber ReBi»

fielt behauptet unb Weber burch ©ißungSprotofott, nod) bunh ben ¡Satbeftanb beS angefochtenen Urteils wibertegt wirb, in ber ¡BerufuttgSaerpaitbiung ». 24. ¡Ratz 1924 zur Veriefung ober gnbezugnaßme ihres im ©epriftfaß B. 26. gebt.

1924 angefünbigten Antrags nicht jitgelaffen unb überhaupt fein Antrag ju r Sache geftettt worben, fo fann burch biefen BerfaprenSrecptlicpen Verftofj gegen §§ 137 2Ibf. 1, 297 Abf. 1 unb 4 $$£)• bie Verwerfung beS Rechtsmittels wegen gep»

fenS ber ¡BerufmtgSfumme nicht gerechtfertigt werben. Ohne Veriefung beS ¡Berufungsantrags war ein Verpanbeln über bte jBerufnngSfumnte niept mögiief». g ü r bie fReoifionSinftattj mufi unterftettt werben, bah bie St., wenn fie ju r Antrag»

ftettung jugetaffen ober gegebenenfalls oerartiaht worben wäre, bie Verurteilung beS Veft. §ur Vejahiung Bon 382,20 ©alb»

mar! Bedangt hätte, womit bann etn ¡Befcpmerbegegenftanb gegeben war, beffen SBert nach bem SBäprungSfianb B. 1 7 .Aug.

mar! Bedangt hätte, womit bann etn ¡Befcpmerbegegenftanb gegeben war, beffen SBert nach bem SBäprungSfianb B. 1 7 .Aug.