gaßtg. 1925 §eft 3] fftecfjtfpredjuttg 238

228 fRedjtfprecßung [Q-miftifcße 'äBocßotfdjnft

54. gaßtg. 1925 §eft 3] fftecfjtfpredjuttg 238

Sauffuimrte in jßapiermarf p tte begnügen muffen, fo mag bieS ber bamalb ßerrftfiettbeti DiecijiSauffaffung entfpredjeit, ift aber burd, bie fpäterljitt in fRedjffprecfjuttg unb ©djrift»

tum anerkannten iRedjtbgrmxbfäge überholt. ®ie banaü) in gälten ber fraglichen 8lr t grunbfäijfici) gu berücEficfjtigertbe

©elbentmertung hat fidj t« ftänbiger ©ntroicflung fortgefe|t unb ift fdfon ßon bem geitpunft beb Saufabfd)luffeb an 31t berücfficfjtigen, wenn fie bereit® bamalb gutage getreten ift.

fe rn e r taffen bie Stabführungen beb 33®. nicht erlernten, baß eb ben oben ermähnten teitenben 3tei)tggebanfen ton«

fequent burc£)gefü£>rt i)<xt, baff näntiid) bie ©elbentmertung fotoeit 31t berüdfidtjtigen ift, baff bie Sl. nicht beffer geftettt mirb, alb fie bei redtjtseitiger unb orbmtngbmäfjiger beiher»

feitiger Seiftung geftanben £)ätte. ®ab S3@. befcijräitft fiel) feßeint, tteuerbittgg fidj bab 9t®. and) tiefer Slufgabe mehr unb meßr untergießt, ift m it S an i gu begrüßen.

„SBab bie §öße ber Slufmertung angeht, fo gilt im allgemeinen, baß hieb ©ad)e ber tatfädjlicßen Erörterung beb einselnen gatleb ift.

©3 läßt fic£) aber nicht »erlernten, baß bie Slufmertung nicht nur nach billigem ©rmeffen erfolgen lann, fonbern baß babei getoiffe rechtliche ®tunbfäße gu beachten finb. Sie richtige Slnroenbung tiefer

©runbfäße ift Stedjtbfrage, nicht Satfrage unb ift bebßalb in ber Siebifionbinftang nadjguprüfen." @0 St®. I 455/23, 17. ©ept. 1924, St®. 108, 379 (381).

SBie in tiefem, ¡0 hantelt eb fich and) in bem »orßeßenben Ur*

teile um bie grage beb Sßaßeb ber Slufmertung bei einem gegen»

feitigen Stertrage, b e i bem ©ach» u n b © e l b l e i f t u n g b e i b e noch au b f t e l f e n .

Ser ©runbfate, ben I I 561/22, 3. g u n i 1924: gSB. 1924, 186 c (and, 3 SB. 1924, 1460 10b) = S B a t n e p e r 1923/24, 179u s

aubfprad,:

„S ie ©elbentmertung tann niemalb in fjöijerem SRaße Betiid»

fidjtigt merben, alb bem ©olbmartturfe am Sage beb SSertragb«

fchluffeb entfprießt,"

finbet fid, in ben beiben ermahnten Urt. ebenfomenig mie in bem Urt. I 675/23, 27. Oft. 1924 mteber. ®r ift gu eng unb ftarr.

„Slttgemeine ©runblage ber Sluftoertung", heißt eb in bem leßt*

ermähnten Urt., „b itte n nach ber neueren 9ted,tfpred)uttg beb 3t®.

bie ©runbfäße »on Sreu unb ©tauben. Sataub folgt unmittelbar bie Sücßtigleit beb im Schrifttum anfgefteliten ©aßeb, baß b ie S l u f m e r t u n g m e b e r gu e i n e r S S e r e i d j e r u n g noch ä»

e i n e r « B e n a c h t e i l i g u n g beb e i n e n S t e r t r agb t e i I e b a u f S o f t e n beb a n b e r e n f ü h r e n b a r f . "

iganbelt eb fiel; um e i n e n 3m e i f e t t i g e n , a u f ben Slub»

t a u f d ; » o n © a e ß g ü t e r n ge g e n ® e l b g e r i c h t e t e n 3 3 e r * t r a g , fo mirb »om St®, u n t e r f d ß i e b e n , ob b i e ©ach*

t e i f t u n g noch a u b f t e h t o b e r f chon b e m i r i t ift.

a) 3 mar mirb unb barf fich auch in ben gälten, mo nur noch bie ©elbfdjulb gu entrichten ift, ertoägt St®. I 675/23, ber ©elbgtäu«

biger (©adjfdjuibner) barauf berufen, baß et bie eigene Seiftung »oll»

mertig bemirit habe. Sittern eb ift hoch ein erheblicher Unterfdjieb, ob bem ©achfcßuümer gugemutet mirb, nach eingetretener ®eibent«

roertung feine öottmerttge Seiftung nod, gu Bemirien, ober ob ber ge»

fcßulbete ©adjmert fdjon hingegeben mar unb eb fid) nur noch barum banbeit, bie burd) ben SBäbtungbOerfatt enfmertete ©egenieiftung aitgemeffen gu beftimmen. SBirtfchaftlich gefehen, ift im iejjten gatte im ©egettfaße gu erften ber ©djabe fchon eingetreten unb eb mirb fid) nur barum hanbetn, mie fich unter gtekbgeitiget S3erüdficf)tiguug beb üoraubgefeßten SBertüerhältnijfeb »on Seiftung unb ©egenieiftung bab 33erf)ältnib beb ©elbmerteb in ber geit »om SSertragbfdjluife bib gut ¿ahtung geftattet hat. g ü r foldje Stechtblagen merben bie »er*

fdjiebenen jemeitb in gtage tommenben gntanöbmeßäablen befonbere SBebeutung haben.

b) Sjbanbelt eb fid) bagegen nicht einfeitig um eine unberiebtigt gebliebene” ©elbfdjulb, fonbern um bie beiberfeitige ©rfüttuug eineb Saufgefd)äfteS, atfo um ben Slubtaufd) »on SBare gegen ®elb, ber erß jeßt »orgenommen merben fott, fo barf nach bem » o r f t e l j e n b e n Urteile ber Säufer nicht beffer geftettt merben, alb menn ber Sauf»

»ertrag beiberfeitb reeßtseitig unb orbnungbmäßig erfüllt märe. Ser Käufer alb '©elbfdjutbner unb ©adjgiäubiget barf burch ben Siefer»

»eräug beb S3er!äuferä alb ©ad)id)utbner feinen ©djaben leiben, aber er fott auch nicht infolge ber ©elbentmertung einen über bie burch bie SSorfdjnften in «8®33. § 249 f., inbbef. § 252, ferner § 242 geftedten ©rcitäcn h: uaubgehenben ©emittn madjen.

S ie Umrechnung beb Saufpreifeb nad) ber 3teic£)brid)tgabl 3- 8 t- beb Saufidjiuffeb einerfeitb unb beb Urteilb unb ber Sieferung an»

bererfeitb, mürbe ben ermähnten ©runbfaß nicht »ermirilichen. gnbb, mürben bie golgen beb SSeräugeb beb Stcrtäuferb bamü nicht, mie ermähnt, bahin begrenjt, bem Käufer leinen unberechtigten S3orteil JU bringen, menn auch ©chaben »on ihm fernäul)aiten.

Ser billige Stubgleid) fanit barin liegen, baß ber Säufer in bie Sage »erfeßt mirb, an bem »om Sierfäufer ju liefernben SBaren beim SBeitcrOcrfaufe bie gleiche ®emimt q u 0 1 e 31t erzielen, bie er bei recb)tgeiiiger Sieferung erjielt hätte, mobei bie in ber inämifchen eingetretenen ipreibetböfmng liegenbe ©rl)öhung biefeb ©eminnb

barauf, bie Stufm ertitug beb Staufpreifeb rem reeßnerifef) an ber § a n b ber im S tp ril 1922 unb ber 3m 8 ext beä ©rlaffeS beb S U . Sioüember 1923 maßgeblichen fReid)bnd)tsaI)i »or»

3unehmen u n te r V o rb e h a lt einer tn b e ru n g entfpred)enb_ emer etluaigen fpüteren Slnberung ber 3ieic£)bric£)t3af)Iert. Sluf biefc SBeife gelangt bab S3@. 3u r © in fte tlu n g eineb Saufpreifeb Bon 52 M illio n e n fp a p ie rn ta r! 3« r S e it gleich 52 © o lb m a rt pro S o rto ffelgrab er, m äljrenb la u t Xatbeftanb be§ S U - bie )Sdl. bert bergettigert $ r e i^ pro E arto ffe ig ro b e r auf 363 ö)oib^

m a x i unb nach Stbsug Bon 20°/o fR a b a tt.fü r b e n ,§ ä n b ie r auf 29 0,40 © oibntctrf angegeben unb bie SH. behauptet ijat, baß fie bergeit einen S arto ffe lg ra b e r f ü r 150 © o tb m a rl oerfaufe.

f£ab 33® . £jat nicht a u fg e tlä rt, ob unb intoiem eit bie betreffen*

ben fßarteiangaben ric h tig fin b . ® enn eb m eint, baß eine einen ©rfaß bilbet für bie SSorteile, bie ber Säufer ol)ne ben Set«

fiungboeräug beb 33er!äuferb aub einer entfprechenb früheren @e«

minneinäiehung erlangt hätte.

«Bei © r o ß h a n b e l b g e f e i l f ( h a f t e n insb., fagt bab » o r « f t e h e n b e Urteil ü b e r e i n f l i m m e n b m it Sl@. 108, 379, iaitn für bie Slufmertung beb Saufpreifeb ber Sebenbhattungäinbes leine etttfdjeibenbe Stelle fpielen, moht aber ber S K a r f t p r e i b b e r äu l i e f e r n b e n SBare am Sieferungbtage. Senn, fagt St®. 108, 383 *

„SBenn ber Säufer aub ber allgemeinen Stotlage, bem SBäh»

rungbfatt, leinen Stußen gieren fott, fo barf man ißm nicht bab Stecht äugeftehen, SBare ju einem billigeren greife 3« »er«

langen, alb bem burch ben SBährnngbßerfall beeinflußten SRarlt*

preib."

g n umfaffenberer Slegrüitbung führt 3t@. I 675/23 aub:

SDhtß ber ©ad)fd)ulbner bem SSertragbgegner feine »ölte Seiftung erft nod) gemähten, fo märe eb eine befonbere ¡gärte unb Unbillig*

teil, mentt bie Slufmertung erheblich unter bem SSerte ber ©ad)»

teiftung liegen mürbe ober menn fie gar einen geringen 33rud)teil btefeb SBerteb aubmachen fottte.

Serartige gälte »erlangen baljet tunlidjft Sintiäheruitg an ben gegenmärtigen SBert ber aubftehenben ©adjleiftung. ®b muß aber ftetb geprüft merben, ob ber Säufer nach bem ©taube 8 t- beb fBertragbabfd)tuffeä befonberb billig ober gerabe ber SKartlage ent*

fprechenb getauft hatte. S3en:I)t bet heutige ©otbmarlpreib auch auf SBarenlonjunltur, fo muß bereit SBorteil bem Säufer äugute lornmeu.

„S a b ift aber, feßränit St®. 108, 379 (382; ein, nicht baßin ju »erfteßen, baß b e r S K a r t t p r e i b 3. 3t- b e r S i e * f e r u n g a l l e i n a u b f c ß l a g g e b e i f b e f ö e b e u t u n g haben fott,

»ielmeßr finb nicht fetten Umftänbe »orßanben, bie baäu ämingen, ben aufäitroertcnbcn Saufpreib auf einen etmab geringeren Sletrag alb ben heutigen SKarttpreib feftäufeßen. gnbb. ift bab ber galt, menn bem Säufer burd) bie »erfpätete Sieferung ein ©cßabe m irgenb*

metd)er Sticßtung ermäcßft, fei eb, baß er fidj ßeute bie SRittel 3ur Haßtung Irebitmeife m it befonberb ßoßen Unloften »erbunben. be*

feßaffen muß, fei eb, baß er bie SBare ßeute nur m it geringerem Skrbiettfie roeiteroertaufen lann, alb 3. gt-, fei eb, baß bie SBare ßeute meniger marltgängig ift ober bergteießen. Sitte folcße feßaben»

bringenben Umftänbe beb ©msetfalteS finb 3U berüdfichtigen . . . aub ber ©elbentmertung fott . . . ber Säufer leinen SSortect gießen

©b ift mögtid), baß ber heutige fßreib nießt allein auf ®elbentmer*

tung, fonbern and) auf SBareutonjunttur berußt. Ob SBareittonjiinl»

tur mitfpiett, ift gmar in ber Stegei uießt leicßt feftguftetten. gmmerhm lann bie geftftetlung bureß §erangießung ber begleitenbell Umftänbe, Knappheit ober Überfluß an SBare ber geßanbelten Slrt, S3ergleict) ber greife m it ben SBeltpreifen ufro. gelingen. Ser SSortetl Der SBarenlonjunltur muß . .. allein bem Säufer gugute tommen.

Sie ßier fliggierten ®runbfäße beb St®, »erbienen tm me)em»

Hd)cn SBeifatt. , ,

Unter ber »oraubfeßnng, baß ber bem Säufer bu r^ bce fpätete Erfüllung entftanbene ©djabc meitßeräige Sendfichtigung finbet, ift m. ©. inbb. bei ©roßßanbelbgefdjäften, aber

ßinaub, bie Slufmertung beb Saufpreifeb btb gum ^

Sage ber Sieferung 311 billigen. Sie S l u b t a u l l i e b e r auf

»on beiben ©eiten nod, nießt erfüllt fmb, 0oJ eine ©runblage gehoben, bie bte unoerrenfte » n»<™un8 ber geftm arl aubgeßenben ©runbfäße bei, bürgerlichen Ste^b unb

beb §anbel|re<htb S S f c n ^ i b S S

S ben S r l » e £ herbeigeführte TOißberhältnib gmi»

¡dien ©acbleiftuna unb ®elbiei|tung meift nießt gemtgenb aubglei^.it.

Sarauf aber fomrnt eb an. Senn ber Stubtaufcßertrag fott ja nad) bclannter aub Stnlaß ber mirtfcl,aftlid,en Um m alpng eit Kriegs*

beginn entftanbener Steel,tiprcdjuug _ ein r t|b 11 * e r Umfaßertrag m it a n g e m e f f e i t e r ©elbleiftung für bie ©adjleiftung fein.

Saß bie ©djeibetinie gmifeßen beit gälten, mo bie ©aeßteiftung nod, aubfteßt unb mo fie feßon bemirit ift, im praftifeßen ©ingel*

falle nidjt immer fo feßarf mie im ®runbfa|e gegogen merben lann, menn „ber erforberlicße billige Slubgleicß ber tparteiintereffen oberfte Stidjtfdmur bleiben fo ll", »erfteßt f i^ .

Stil. D r. «pinnt, Söln.

234 fftedjtfpredfung

[guriftifche 9ßodfeitfchtift

etwaige T ifferenj stoifdfen bem oon itfm errerffneten imb bem iotrUidjeit Kaufpreis ju r ßeit ber Sieferung unb gaifiimg 8U Saften ber 93efl. gelfe, ba eine fßreiSertföifurtg, bte nicfjt

i n ber ©rtjöhung ber gtodiSridftjafji beriictfidjtigt fei, bie

»eit. atä fjiotge if)reS SeiftungSoerjugeS üertreten rnüffe.

®iefe ©rroägung ift aber m it ber oben bargeiegten SSegrengung ber S3eräug§foigen nicfft offne weiteres jn oereinbaren, ©et)t man baoon aus, bafe bie St. bei redftjettiger Sieferung ber Startoffeigraber burdf beren 9Beiteröeräufeerung einen be»

ftimmten tRupen erjieU, unb bafe fie bie fo erworbenen «Kittet in i^rem ©efdjäftSbetriebe ober auf anbere 9Betfe mtßbrtngenb oerwertet tjätte, fo würbe ber fo bis 51t bem geitpunf't ber Wtrfitrfjen Sieferung ber Sartoffetgraber feitenS ber «öefi. an bte St. öon ber teueren erjietbare unb i^ r burcf) ben Sei*

ftungstoer^ug ber SSefl. entgangene ©ett)inn normaierfteife bem ijier maßgeblichen ©ctjaben ber St. entfpree^en, über OJeldfen feinanS ber St. auS ber ©etbentwertung grunbfäßtidj fein SSorteit erwadjfen fott. ©s ift aber fetjr waf)rfd)eittiid), baß ein folget ungerechtfertigter SSorteit ber St. guftieBen Würbe, wenn fie für einen Sartoffetgraber nur 52 ©olbmarf 511 bejahten braucht, währenb fie ihn für 150 ©olbmarf weiter»

oertaufen fann ober gar ber übliche pnbterpreiS jirta 290 ©olbmarf beträgt. (£§ mfiffett fdEjon gan§ befonbere, oom

» © . nicht bargetegte Itmftanbe üoriiegen, um eine berartige Ttfferenj gerechtfertigt erfdtjeinen ju taffen. 9Bie bereits im Urteil beS 9t®. 0. 17. ©ept. 1924, I 455/23 auSgeführt ift, fann für bte Stufwertung beS SaufpreifeS bei ©rofetfanbctS»

gefcfiäften ber SebenShattungSinbep feine entfcheibenbe 9tolte fpieten. 93ietme!fr ift hier, wo eS ficCj um bie beiberfeitige ®r»

füttung eines SaufgefdjäfteS, atfo um einen erft je |t oor*

junehmenben StuStaufd) oon 98aren gegen ©etb hanbett, eine mafigebenbe Sebeutung bem SKarttpreiS ber ju tiefernben äoare ant Sieferung^tage gugufprecijen. 92ormaiermetfe iturb ber hier in 93etradft fomntenbe bittige StuSgteict) jwifdfen ben betberfeitigen fßarteiintereffen barin liegen fönnen, bafj bie St. m bte Sage öerfeßt wirb, an ben Oon ber SÖeft. ju liefern*

ben Sartoffelgrabern beim SSeiteroerfauf bie gleiche ©ewinn*

q u o t e jtt errieten, bie fie bei rechtgeitiger Sieferung ergiett hätte, Wobei bie in ber injWifdjen eingetretenen Preiserhöhung tiegenbe ©rtfölfung biefeS ©ewinneS einen © rfa | bitbet für bie SBorteite, weiche bie St. ohne ben SeiftungSOerjug ber 93e»

Ragten aus einer entfprectjenb früheren ©ewinneinjielutng erlangt hätte, ©eibfioerftänbiidf fönnen auch anbere ©r»

Wägungen oon erheblicher SSebeutung fein, Wie bieS in bem genannten 9i@Urt. 0. 17. ©ept. 1924 näher bargeiegt ift.

©S Wirb ©adje beS TatridjterS fein, unter Slnmenbttng ber angeführten 9iedftSgrunbfäfee unb unter 93erücificf)tiguttg ber tatfäujtichen 93erlfäitniffe beS ©injetfatteS ben erforberlichen btlitgen StuSgteich ber ißarteiintereffen herbeijufüferen.

(U. 0. 22. Oft. 1924; 63/24 I. — 93reSlau.) [Sa.]

* * 1 9 . T a g e s p r e i s am S i e f e r u n g S t a g e a l s St uS*

g a n g S p u n f t f ü r bi e St uf W e r t u n g bei © e f d f ä f t e n beS ©r of el f a n b e t s . ] f )

, _ Aufwertung, bie baS 93®. ber SBeft. jugebittigt hat, befteht tebigtich in ber Untredfnung ber SaufpreiSbetröqe auS ben Abfdftüffen ö. 20. unb 28. Quti 1922 in ©olbmarf nach bem SurSftanbe beS TottarS an beiben Tagen. SKit ©runb

3u 19. ®aS Urt. ift (ebenfo lote baS beS I. Q<B. 9i@.

108, 379 f.) beShatb p begrüßen, weit eS 1. bie quaestio quanti als 9 x e q } t 3 f r a g e anfntntmt unb bamit C S i n ^ e i t l i d ^ f e i t gegenüber ber öieiraci; fü r allein richtig gehaltenen @ntfdj. tum g a lt §u ga lt forciert unb 8te dj t s a n we u b u n g gegenüber bem Sßatten einer tnefr Oagett aIS Haren B ittig fe it; 2. bie unjutängtiibe f cf i ent at i f ci j e Umrechnung nach © o t b m a r t ober SebenShaitungSinbej abftettt, um ftatt beffeit an ben T a g e s p r e i s als baS näcijftiiegeitbe ansu*

ntüpfen. Über baS SSieOict ber Stufwertung befteftt noch tängft teilt

©möerftänbmS — Ogt. iß t um 32B. 1924,1458 unb bie bort Sinnt. 27 5tt. arbeiten; feftfteht im wefentlichen nur bie praftifche SBefiaub*

lung beS © r u n b Problems, atfo ber ftrage, ob überhaupt aufloer*

tung ober nicht, bagegen f e h l t eS an ber e i n h e l l i g e n St uf » i t a | me e i n e r p r a f t i f c f ) b r a u c h b a r e n f o n f t r u f t i ö e n S8 e»

g r ü n t it it g beS © e f a m t p r o b l e m S unb beSIjalb gehen bie SBege W ort mteber auSeinanber, wenn nun bie J-rage nach bem SBieOiet auftaucht. ®rei Q rrtüm cr beeinträchtigen Oor allem immer wieber öte einheitliche ©rfaffung: bie f c f ; ema t i f c h e © o i b m a r f * ( ® o i » i a r * ) U m r e c h n u n g , bann ber auS Oagem ©efüht für nötig ge, so1 butt^ ® (hä|ung beftimmte St b ^ u g f ü r b i e a t t g e * S ? e i i . i o s f r f , a Km U n 0 unfa W tie6iic§ ber © i u f a h beS r e i n e n n ä i d> 5 b e n * «u b i e f a t f d j c S t e l l e , n ä m li* tu bie Umwertung.rcchmmg felbft. (£iitc ftreitg fritifcf) geführte Unter»

Wettbet fich hiergegen bie iRebtfton. T er erfetmenbe ©enat hat in ber ©ache I I 561/23 (Urt. 0. 3. $ u n i 19241)) auSqefprotfjen, bte ©elbentwertuug fönne nicht in höherem iOtajje atS Bis 511111

©otbmarfBetrage beS SaufpreifeS ttad) bem Surfe üom Tag beS SBertragSfchtuffeS berücifidqtigt werben; bie grage, o& unb für welche Arten Oon Saufgefdjäften an biefer auffaffnng feft»

juhatten ift, Bebarf jeboch i)k t niä)t ber ©rörterung. Tenn bamatS hanbette eS fich um ben Sinfauf oon äKöbetn feitenS einer ißrioatperfon (511 AuSfteuerjweden); ber hier Oor»

©eiten noch auSftet)t, wirb baS nach ber Dlechtfprechung beS 94©. anjuftrebenbe ©rgebniS, baff ber Säufer burd) ben 93er»

fall unferer 98ährung jw ar nicht gefdjäbigt, aber au^, felbft bei SSergug beS 93erfäuferS, nicht ungerechtfertigt bereiter!

werben fott, am etjeftert erreicht, Wenn man im 9tnfchtufi an 91©. 108, 379, ferner 135/24 o. 22. Oft. 19242) unb 132/24 0. 27. O ft. 1924 ben Tagespreis ber 9Bare am SieferungS»

tage jum AuSgangSpimft nimmt. TaS 93erhättniS beS SKarft»

preifeS am SieferungStage 511m feinerjeit bereinbarten Sauf»

preis gibt bejügiid) ber injwifdjen ein getretenen 93erminbe»

rung ber Äauffraft ber SOiarf für ©efchäfte ber hier fragiidjeu A rt einen juoertäffigeren unb baffer brauchbareren SKajjftab atS ber SebenShattungSinbef, weit — wie eS in 9t@. 108, 382 jutreffenb helfet — bie Sauftraft beS ©etbeS in oieten @e»

fchäftSjweigen eine ganj anbere ift atS für ben Sieineinfauf Oon SebenSmittetn. Turd) 93erloenbung beS TOarftpreifeS am SieferungStage atS ©runbtage für bie ©rmittiung beS ÜKafeeS ber Aufwertung wirb oerhütet, bafe ber Käufer auS „ber att»

gemeinen iiottage, bem 98ätjrungS0erfa(t// (91®. a .a.D .) 93or»

teil jie tjt; eine ungerechtfertigte 93eOor5itgung beS 93ertäufcrS wirb aber babnrd) üermteben, bafe ber StKarftpreiS jn r ¿eit ber Sieferung bei 93emeffuug ber §öf)e ber Aufwertung nidjt fchiechtfjin unb atfein mafegebenb, fe nadj Umftänben üietmehr eine gewiffe f f ürjung biefeS 93etrageS geboten ift. 93or altem fuchung tann auf btefe SwWege gar nicht tommen; ich habe eine foldje bereits im S in te r 1923/24 in meiner bann im a p rit 1924 (bet SBe nSbe t me r als §eft 1 ber Oon © e i t e r herausgegebenen wirtfchaftrechti. abhanbl.) erfchienenen Wrbeit „©eibentwertung unb Wefergefchäfte" unternommen unb bin, auSgehenb it icf» t n u r Oom 99 i r t fehaf U i r h e i t , f q u b e r u and) o o m Iß f qd) 0 10 g i j rfi e 11 p r e i n h e i t l i c h e n £öfung alter auftaudjenbeu gingen gelaugt.

SStit bem erfien ber h^borgehobenen g-ehter, ber © o l b m a r t (ober SebenShaltungSinbejumredhnuug) räumt baS Urt. nun aut Schon im grüfjjahr 1924 haben gnftanäger. üereinäett ebenfo ent»

fdjteben, aber weiteren »oben hatte bie jept Oom 91®. aufgenommene Stnhcht noch nicht gewonnen; heute liegt aHerbittgS baS Sttipoerhält»

ttis pifcheu bem ©otbwcrt beS SSertragpreifeS mtb bem heutigen Tagespreis weit beutlidjer äutage. Stber fdjon Oor einem gaffte hätte man bie grage nicht m it einer §anbbemegttng abtun foilen, was bettn eigeittiich ber Toltar, atfo ber ©rabmeffer ber norbamerifantfdjen S irtfchaft ober toaS bie SohnungSmietett, iBrot» unb SButterpreife m it ber Errechnung beS aitgemeffenen preifeS für (Stfen im imterbeutfehen

Übet beit S l b p i g f ü r bi e a t t g e m e i n e SSerar m u t i g faqt bte Entfch- nichts; baS War Woffi bnreif baS g itfta n p rie il and) nicht oeranlafet; aber eine grunbfähiicfje Sinfeerung ift bringtich. ©eiten ein»

©ebanfe fo uitbefehen Oeraitgemeinert Worben Wie ber ¿ e i l e r S ; ((¡ebenfalls ift bafür teilt Dtannt bei ben fauftnünnifeffen Siefergefchäf»

ten. 9Kan nennt biefeS ®urct)hauen beS gorMfcffen Knotens meift etne billige Verteilung ber Entwertung auf beibe ©chultern; aber WaS hat eS nodj m it V illig te it ju tun, Wenn ber Staufer bie feiner»

äeit ¿um Ootlen Tagespreis getaufte SBare, 51t b e r e n S I b n ä h m e er j a n i c h t g e s w u n g e n w e r b e n t a n n , mm p m halbenVreis erhalten tann?

®en E ü t f l t t f j beS V e r j u g S f c h a b e i t S a u f b i e § ö ! f c ber a u f W e r t u n g hebt bas Urteil befonbetS Ijeröor. ®aS grunbl.

Urt. beS gerienfen. 0. 6. aug. 1923 hatte ben Säufer bamit auf beit Sßeg ber a u f r e c h n u u g berwiefen. hierbei follte eS bleiben;

m it ber Berechnung ber EntwcrtuugSfoIgen hat ber Versugidfabeii nichts su tun, giefjt man ihn in bie eigentliche UmwertiiitgSfedjHung hinein, fo fommt man immer wieber 511 gefühlsmäßiger ©djähmtg, für bie fdfoit beShalb feilt IRaum ift, Weit ber Schaben genau aitgege*

ben unb berechnet werben tann. Schließlich ift nicht einäufeijen, warum man bem Säufer ben ihm fonfi boef) obliegeitben Beweis für ben BerpgSicffaben baburdf abttchmen fott, baß man ben an fidf gegebenen fßreis um einen Sßroäentfaß ober einen ungefähr gefdfäb»

ten Betrag f ü r p

9ta. D r. g o h a n n e S f f l e p g a n b , Seipsig.

r ) 39B. 1924, 1867.

2) Vgl. bie nötige Entfcfj.

54. gaßrg. 1925 §eft S] fRecßtfßrecßuttg

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ift in Übemnjtitnmung m it Den Sntfcfjeibungen in Sb. 108 unb I 32/24 barauf ^irtäulnetfett, bafj ütfoWett, als bet heutige ißreis tticßt auf ©elberttwertmig, fonbent auf SBarenfonjunttur berußt, eg fieß um einen SSorteit ßanbelt, bet beut Saufet aßein gugute iontm t; Denn bie Sluftuettung faß ben Sertäufet nur gegen bie nachteiligen golgett SSäl)rung§oetfaße8 fdjii^en. 3m übrigen tonnen bie oerfcßiebenftert Umftänbe beg

©injetfaßeg ein gurüdbleiben Ijittier bem Siarftßreig gur 3 eit ber Sieferung rechtfertigen, ^Regelmäßig wirb eine folctjc S ü rp n g burch eine in bet SSerfpätuttg bet Sieferung be»

grünbete Scßäbigmtg beg Säuferg oeraitlaßt fein, wobei ing=

befonbete an bie fcßott Dom I. 3@- Seifßiele angeführten TOöglicßfeitett gu beuten ift, baß ber Säufer bie äRittel gut Segaßlmtg ber Sieferung fiel) feßt m it ßößeren Unfoften be»

fdjaffen muß ober baß er bie — jeßt oielleicßt weniger marft*

gängige — SBare m it geringerem Serbienfte berfattfen tann, al§ eg bei reeßtgeitiger Sieferung ber g a ll gewefen Ware. ®et 2tu§gleicE) gwifeßert ben beiberfeitigen Sntereffen foß eben, wenn nießt befonbete Umftänbe ein aitbereg ©rgebnig alg ber SBiüigfeit entfprecßertb etfeßenten taffen, baßin füßren, baß ber Säufer burch ben nunmehrigen SBeiterOerfauf biefelbe

geitigem ©mpfang ber SBare oermutlicß ergielt ßaben würbe (Ogi. Urt. 1 35/24 0. 22. DU. 19248)). 3)er Auffaffmtg ber fReoifiongbetlagten, baß bie ©rwägung beg 233t., aug ber er bie oom £®. feftgefeßten ©olbmarfbeträge alg eine nach Sacß*

läge augreießenöe Aufwertung eraeßtet ßabe, auf tatfäcßlicßem

ließ fei, tann nach ße* A rt, tote bag 33®. feine Attficßt be»

W dokumencie Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1925.02.01 H. 3 (Stron 57-60)