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220 kleinere Sluffäge fguriftifdje SEocfjcnicEictft

geficßert ober nießt, a u ß e r ß a l B bei SiufmertunggBerotbnuitg auf*

äumerten. ©egenüBer bem Slnfprueß beg ©cßulbnerg auf Söfcßung einer folcßen §t)potßef fann alfo ber ©laubiger tut SBege beg Qu*

riicfBeßaitunggrecßtg feinen perfönließen, ßößer als ¿um Slortnalfaf}

aufäumertenben Slnfprueß äur ©ettung Bringen. ®aBei fann int Siaß«

nten biefer SIBßanblung baljingeftelit BleiBen, oB uitb inmiemeit burdj

§ 7 ber erften ®urcßfüßrungg8erorbnung ber Sfreig ber ttadO § 12 SIBf. 2 frei aufäumertenben §orberungen eingeengt mirb (Bgl. iiiergit S i o t ß , Sieue ©teuerrunbfäßau 1924, © . 150ff.). Siebenfallg BleiBen jal)lreid0c gälte, in benen bag QurücfBeßattunggrecßt bent Söfcßungg*

Begehren m it ©rfolg entgegengefeßt merben famt. ®aß bag ©efeß biefe §anbßa6e bietet, ift um fo Befriebigenber, alg meite Streife m it einer SlBänberung ober gar SIufßeBung ber I II . ©teuernotBerorbnung rechnen unb eg fü r ben §t|potßcfengiäu6iger eine neue §ärte Bitben mürbe, menn naeß Söfcßung feiner §ppotßef ber Stufioertunggfaß bureß bag ©efeß erßößt merben mürbe.

£®3i. D r. i ß a u l § a f f e g 6 r i n g , ©teBe.

II.

®ie Slunaßnte, baß bem ©laubiger, beffen perfönlicße gotberung ßößer aufgemertet mirb alg bie §Qpot^ef, bag Siecßt pflege, Big äur öötligen S3efriebigung feiner perfönließen gorberung bie ©rtei*

tung ber SöfeßunggfietriHigung ju »ermeigern, ßalte icß in Überein*

ftimmung m it ber ©ntfcßeibung beg £)£©. Sarigruße Oom 31. SJiai 1924 in Q2B. 24, 1551, © c ß l e g e t B e r g e r 2lnm. 2 ju § 3, B. 18 e I * f e n , ®QQ. 1924, @. 724 Sinnt. 2 nießt für §utreffcttb (Stnm. 5 ber 2. Sluflage meineg Sommentarg ju § 3 ber 3. ©191580.). ®er Sin*

naßme eineg QurüefBeßattunggreeßtg gemäß § 273 83@S3. fteßt bie SIBficßt ber unbebingten 5Befeßränfung ber binglicßrn 58elaftung auf 15% entgegen, § a f f egBr i n g macßt fieß felbft benSinmanb, baß bie perfönließe gorberung beg ©läuBigerg megen beg § 5 ber 3. ©t3i58D.

mcßt fällig fei. SSenn er biefen ©ittmanb fü r Sinfprücße aug gegen*

feitigen Verträgen bamit augräumen w ill, baß biefe Sinfprücße naeß

§ 12 SIBf. 2 feine 58ermögengantage feien unb begßalB nießt unter bie Sßorfeßriften ber §§ 3 unb 5 fielen, fo fteljt bem entgegen, baß

§ 12 Slbf. 2 fiel) augbrücflicß nur alg eine ©infeßränfung beg Slbf. 1 beg § 12 barftetlt unb baßer fü r bie im § 1 Slbf. 2 geregelten Sin*

fprücße, tngbefonbere für bie bureß §ßpotßef gefieberten gm betitngen feine (Geltung ßat.

SBirfl. ©eß. Siat^Staatgfefretär D r. ©l ü g e t , SBerlin-Slifotagfee.

© in »esrfielTette« ©*(*%*

®ie „2 . 58D. ju r Sleuregetung ber im §anbelggefej36ucß fomie in ber ®D. Borgefcßenen ©eßaltggrenäen" B. 23. D ft. 1923 (Si@23l.

990) ßat folgeitbeg Berorbnet:

§ 1.

®ie in ben §§ 68 SIBf. 1, 74 a SIBf. 2 ©aß 1, 75 b ©aß 2

§®58. unb im § 1 3 3 a b SIBf. 1 ber ©D. alg ©eßaltggreuäeit Borge*

feßeneit feften ©clbBeträge merben bureß © r u n b ^ a ß l e i t erfeßt, bie m i t b e r j e t o e i l i g e n ® e u e r u n g g ä a ß l o e r o i e t f a e ß t merben.

§2.

®tc © r n n b j a ß l e n betragen: 1. in ben gällen beg §6 8 beg §©23. unb beg § 133 a b ber ©emO. günftaufenb SRarf; 2. im galle beg § 74 a beg §©58. g-ünfäeßitßunbert SJiarf; 3. im gälte beg

§ 75 b beg §©23. Slcßttaufenb SJiarf.

§3.

Stlg ® e u e r u n g g ä a ß t g ilt bie fReicßginbejrjiffer für bte SeBengßattunggfoften, bie Bon bem ©tatiftifeßen Sieicßgamt für bie bem maßgebenben Qeitpunft Borangegangene Satenberlooeße Beröffent»

ließt ift. ®ie ®enernnggäaßlen merben auf Bolle Qeßntaufenbe naeß unten abgerunbet.

® i e f e g e f e ß l i e ß e 2 3 e f t i m m u n g g i l t «oeß ß eut e . Slucß jeßt nodß muß alfo bag ©erießt Bei faufmännifeßen unb tecßnifcßeit Stngeftellten, beten ©eßaltgoerßältniffe fie in bie Sieiße ber Beffer Se^aßtlen Bringen, ju r Prüfung ber fjrage, ob im Slnftettungg*

Bertrag bie Sünbigunggfrift Beliebig geregelt merben tonnte ober nur unter ©inßaltung ber SKinbeftfünbigunggfrift Bon einem SKonat auf SKonatgenbe (§§ 67, 68 §©23.), an §anb ber Dieicßgfeuerungginbej*

giffer augreißnen, ob ber SIngeftellte innerßalb ober außerßalB ber bie S3efcßränfung ber S3ertraggfreißeit Begrenjenben ©eßaltgßöße fteß Bcmegt. ®agfelbe gilt Bei beit Beffer Bejaßlten faufmännifeßen Sin*

gefteiften für bie grage, ob bie © ültigfeit einer ißnen auferlegten Stoufurrenjflaufet baBon abßängig ift, baß in ber Sonfurrcnsflaufel ber StrBeitgeBer bie ©ntfißäbigunggBfliißt — fog. StarensBesaßlungg»

pfließt — übernommen ßat (§©33. § 7 4 SIBf. 2, § 75 b ©aß 2).

Ebenfo muß Bei gering Be^aßlfen faufmännifeßen ^ngeftetlten an

§anb ber üteicßgteuerungginberäiffer auggereeßnet merben, ob bag SKin*

beftgeßalt, an bag bie Quläffigfeit ber Stonfnrrenäflanfel uberßaupt gefnüpft ift.(§ ® 3 3. § 7 4 a Slbf. 2), erreießt ift ober nießt. S8ei alte«

bem fommt ni eßt e t ma bie jemeitg l e ß t e fReicßgteuerungsinbej*

äiffer in ginge, nltg f,en tpreffeoeröffenttießungen oßne ©eßmierig»

feit entnommen merben tonnte, fonbern eg ift bie Dteicßgteuerungg*

inbepsiffer ber „bent maßgebenben Qeitpunft" Borangegangenen Sa*

lenbermoeße entfeßeibenb. Sllg ber maßgebeitbe Qeitpunfi ift aber ber ®ag anäufeßen, an bem bie Sünbigunggfriftuereinbarnng ober

bie SonfurrenäftaufetBereinBarung abgefißloffen mürbe. ®ag ©erießt muß alfo gegebenenfatlg B on m e i t ä u r i i c f l t e g e n b e n Q e i t e n ttaeßträglicß feftftellen, mie barnalg bie Sieicßgtenerungginbejjiffer gemefett ift.

SKan fragt fieß OergeBeng, aug melcßem Bernünftigen ©ruub biefe ©efeßegBorfcßrift big ßeute aufreeßt erßalten morben ift. ©ie äloingt bag ©erießt, fiel) m it f]3apiennarfäaßlen aBäuntüßen, itatßbent in 5tnifißen nießt nur. tängft ber Übergang Bon ber ißapiermarf jn r Sientenmarf unb ©olbmatf bureßgefüßrt morben ift, fonbern auiß ber Übergang Bon biefen ju r neuen fReicßgmarf fieß feßon Boltäogen ßat.

©g m ä r e © e l e g e n ß e i t g e m e f e n , bie ©eßaltggrenäeit beg §©58.

unb ber ©emO. auf ©olbmatf ju Bringen, alg bieg in Slnfeßung ber

©eßattggrenäen beg @em®@. unb beg Saufmanng©®. bnriß bte SSO.

B. 6. 3 uIt 1924 (5R©581. 645) gefeßaß. ®ie innere S3ermanbtfcßaft ämifcßeit ben ®eßaltggren§en beg §©58. unb ber ©emO. einerfeitg, beg @em®©. unb beg Saufm©@. anbererfeitg ift fo groß, baß ißre gteießgeitige Umftellung auf ©olbmarf unbebingt geboten mar. Q u m ä l o e i t e n m a l m a r © e l e g e n ß e i t , bie 58efeitigung ber Rapier*

marfmirtfeßaft in Slnfeßung ber ©eßattggrenäen beg §@33. unb ber

©emO. ßer&eiäufüßten, alg bureß bie „Qmeite 33D. äur ®urcßfüßrung beg SHünägefeßeg" B. 12. ®eä- 1924 (3f@58t. 775) für eine ganäe Sin*

äaßt Bon ©efeßen — §. 58. fü r bag 58©5B. — bie Umftelluitg ber ißapiermarfäiffern in bie neue SReicßgmarf Bottäogett mürbe.

SlKe biefe ©etegenßeiten Blieben unBenüßt. S B a r u m ? ®ie Sin*

naßnte liegt naß’, baß man bie ©eßaliggrenjen beg §©53. unb ber

©emD. B e r g e f f e n ßat. ®eitn ein innerer ©runb, eg ßier Bei ber müßfamen Slugredjnung ber ißapiermarfäiffern äu Beiaffen, ift fcßlecß*

terbingg nießt äu erfenneit. @g f o l l t e b a ß e r b a g S S e r f ä u n t t e f o f c ß n e l t mi e m ö g l i c ß n a e ß g e ß o t t m e r b e n . Qebenfalfg mirb bieg äur unabmeigbareit Sfotmenbigfeit, menn, mie Spreffemittei»

Inngett ber leßten Seit befagt ßaBen, BeaBficßtigt ift, bie Oieicßgteue*

rungginbejäiffer üBerßanpt nießt meßr möeßentlicß, fonbern nur noeß monatlicß feftäufteHeu unb BefanntäugeBen. SBenn bieg gefeßießt, mer*

ben fieß ber fpapiermarfaugreeßnung ber ©eßattggrenäen beg § ® 33.

unb ber ©emö. gemäß ber 58D. B. 23. D ft. 1923 aueß formelle

©eßmierigfeiten in ben 28eg ftelleit.

iptof. Dr. © rb e l, fOJannßeint.

e ttig c ß tt u n ß c n .

3Lrt»iitei»u0)el?tm8 (Pcrkitrutriaubunu).

(Qu 3 ° ß t t « n e ä fjueßg S®3- 1924, 1854.

Slacß bem SEarifnettrage ber Sölner SRetallinbuftrie erßalten bie SlrBeiter je naeß ber ®auer ber SBefeßäftigung meßrtägigeit Urlaub.

S3ei einer g irm a maren eine große Slnäaßl SlrBeiter naeß längerer 5ffierf6eurtau6ung feßtießließ entlaffen morben, inbem man ißnen bie fßapiere unter fK itteilung ißrer ©ntlaffung überfanbte. ©ie Berlang*

ten nuttmeßr ftatt beg nießt erßaltenen UrlauBg entfpreeßenbe ©elb*

entfcßäbigitng, inbem fie bie Qek ißter 5!BerfgBeurlau6ung in bie Siefcßäftigunggbauer einreeßneten unb banaeß bie Slnäaßl ber ißnen eingelit jufteßenben UrlauBgtage Beftimmten. ®ag ©erießt ßat ben StrBeitern nidjt bie Bolle ©ntfeßäbigung äugebittigt, fonbern nur eine folcße, bie fieß Bernißt naeß ber UrlauBgäeit, bie ber eirtgeltte Sir*

beiter entfprecßenb feiner t a t f ä e ß t i e ß e n SBefeßäftijunggbauer äu Be*

anfprußeit geßaBt ßätte, menn ber ®arifBertrag eine folße - 23eftim*

mung entßielte. Qn bem Urteil ßeißt eg mörtlicß:

„® ie iparteien fonnten Bei SIBfcßtuß beg ®arifoertrageg bie ungemößnlicßen S3erßättniffe, in bie m ir ßier geraten finb, nießt Boraugfeßen. ®ag ©erießt glaubte baßer in einem galt, mie bem ßier Borliegenben, ben ®arifoertrag baßin ergäben äu müffen, mie er ätnifeßen ben iparteien Bei Bernünftiger 33erücffißtignng ber jeßt Befteßenben 58erßältniffe a&gefaßt morben märe, ©g ßält eg baßer fü r rießtig, ben SarifBertrag fo ä« ergäben, baß bie Sir*

Beiter enffpreeßenb ißrer 58efßäftigunggäeit in bem abgelaufenen UrtauBgjaßre Slnfprueß auf UrtauB ßaBen, unb ba biefer nießt meßr gemäßrt merben fann, eine gelblidje 58ergiitung erßalten."

tf- u cß g m ißbilligt biefeg Urteil unb meint, baß nur bag Ber*

meintliiß Befriebigenbe ©rgeBnig fü r bie ©ntfeß. beg ©erießtg maß*

gebenb gemefen märe, ©eine meiteren Slugfüßrungen taffen aber erfennen, baß er bag Urteil nießt rießtig Berftanben ßat. 5E3ie aug bem Urteil ßerBorgeßt, ßat eg feinegmegl „bie f t d t ber SüBerfgbeur*

laubung ber eigentließen SSefcßäftigunggbauer ßinäugereeßnet", unb aueß nießt „®age ber SBerfgBeurlauBung alg äu Beäaßlenbe UrlauBg*

tage angefeßen", fonbern eg ift Bon ber maßren S3efeßäftigunggbauer auggegangen unb ßat aueß nur einen Slnfprueß entfprecßenb biefer maßren ffiefcßäftigunggbauer für Begrünbet eraeßtet, inbem eg ben

®arifoertrag entfprecßenb ergänäte.

®er ©ebanfe, baß aueß ber merftätige SlrBeiter Slnfprueß auf UrtauB ßaBe, ßat fitß erft feit ber UleBoIution in ben ®arifoerträgen allgemeine SInerfennung Berfcßaffen fönnen. ©eine 5Regetung ift in ben Betfcßiebenen ®arifBerträgen nießt einßeitliäß erfolgt unb er ift Bielfncß juriftifcß unBeftimmt formuliert, ©r gibt baßer nießt feiten Slnlaß äu Stagen Bei ben ©emerBegericßten. ©eiten ift bie Siegelung eine fo gtüeflicße, mie in bem SReießgtarifBertrag ber ©eßußinbuftrie;

fie fann aueß nießt allgemein in einer folcßen SSeife getroffen merben.

Qn beit meiften anberen Verträgen ift bie Siegelung fo getroffen, baß

54. Soiirg. 1925 $eft 3]

kleinere Stuffä^e 221

bie Slrbeiter nad) einer beftimmten ®auer ber SBefdjäftigung in bent

^Betriebe ben Slnfprud; auf Urlaub erlangen, ber bann jäi)rlidj fteigt entfpr. ber »eiteren ©auer ber S3efd)üftigung unb nur mäljrenb einer beftimmten geit genommen »erben lann. ©er Slrbeiter fajjt nun biefen UrlaubSanfprud) als einen wohlerworbenen Slnfprudj auf, Bon bent er m it jebem SlrbeitStag fie l ein Quäntchen Berbiene, äl)n»

lieh Wie ber ¡QgnblungSgefjilfe, ber eine Qaljreggratififaiion am Ende beg Qaf)reS erljält, m it jebem ©ag ber SlrbeitSleiftung einen ©eit ber © ra tififation gu Berbienen Bermeint. Sei bem Handlungsgehilfen hat fich biefer ©ebanfe auch ©urdjgang »erfc^afft, wonach ber Sin»

fprud) auf © ra tififation auch bann befiehl, wenn ber SpanblungS»

gehitfe ohne fein S3erfdjulben während beS S3ertragSja!jreä gut ©nt»

laffung iom m t; allerdings hat er bann nur einen S l n f p r u d j a u f b i e © r a t i f i f a t i o n i m S S e r l j ä l t n i S b e r © a u e r f e i n e r S S e f d j ä f t i g u n g i m S e r t r a g S f a h r e . Qft eg ba nicht begreif»

lieh, bafj ber Slrbeiter baSfelbe für fich erfirebt, unb bafj er eS als unbillig empfindet, wenn er ben Slnfprudj Bertieren foll, obfehon baS ©ienftBerljältniS nicht burd) feine ©djulb i?or§eitig gelöft werben ntufs? ©erabe bei ber SBerfSbeurlaubung, bie w ir hoch in ber feigen Strt unb bem feig en Umfange erft feit bem 3tuhreinbrudj tennen, empfanden bie Slrbeiter eS als eine Unbilligfeit, bafj, obfehon fie arbeitswillig waren, infolge ber Ungunft ber Serhältniffe. ihre Sit»

beitsfraft feitenS ihre? SlrbeitgeberS nicht angenommen werben tonnte'unb fie daher, tro|bem ba§ ©ienftoerhältnig nicht förmlichft gelöft war, beS Slnfprucheg auf Urlaub oerluftig gehen fottten, ob»

fdjon fie einen ©eil baoou Berbient gu haben glaubten. ®ie Slrbeit»

geber hatten hierfür auch botleS Serftänbnig. ®ie Slrbeitgeber ber Wetattinbuftrie hatten nämlich in bem Bortiegenben gälte genau bag als SBergteidjSBorfdjlag gemacht, wag bag © eridjt in feinem Ur»

teile auSgefprocljen hat. ES tr ifft baher wohl nidjt gu, Wenn g u d j S bag Urteil alg unbefriebigenb begeidjnet, bag für ben Sir»

beitgeber eine bedauerliche ¿arte barftelle. ®ag ergibt fid) auch baraug, bafj ber SlrbeitgeberBerbaitb ber SDietatlinbuflrie fich einheit­

lich auf ben ©tanbpunft bcS Urteils geftettt hat, unb bag auch der S e r b a n b b e r E l j e t n i f d j e n Q n b u f t r i e — bie bebeutenbfte Qnbuftrie in t ö ln neben bet WetaHinbuftrie — ben ® runbfa| beg Urteils ohne weiteres übernommen hat. Wan barf annehmen, bafj hierbei bet oben bargelegte ©efidjtSpunft maßgebend gewefen ift.

QiR. D r. © a u e r , Solu.

streik kittt ©ntlrtfTttnßöentttl«?

1. SBenn ba§ in 328. 1924, 1059 Sir. 6 abgebrurfte Urteil beS £©. in g ra n ffu rt a. SÄ. B. 20. Q uli 1923 augführt, ber §anb»

lungSgehilfe, welcher fich in ©emeinfefjaft m it anderen bem ©treif»

befdjlufj feiner ßrganifation füge, unterftüjje babei nur ein an»

erfannteS W itte l im wirtfdjaftlidjen Stampf burd) feine ©eitnaljme und mache fich feiner beharrlichen ©ienftoerweigerung fdjulbig, ba er in Erfüllung höherer Pflichten hanbele, fo ift bie damit gunt Slugbrucf gebrachte 3iedjtSanfidjt bebettflid) uttb_ wtberfpricht auch feer herrfdjenben Weinung; Dgl. ! g o e n i g e t » @ d j u l h » 2 8 e f ) r t e , Qaljrb. b. StcbeitSrechtS I II , 52 (S11 e e i S), IV , 15, 53 (9t@©t. 56, 413), 57 (SlrbeitSredjt 1923, 618), 58 ©cfjlSBef. 1923, 213; Itrt.

m . ». 8. gebt. 1922).

2. §ingewiefen fei inSbefonbere auf bag U rteil beg SR®., in welchem bie grage im Hinblid auf § 152 ®e»D. befprod)en wirb,

© ort heifet eS: „Q m übrigen erfennt biefe SBeftimmung (§152

@ew£).; b. Sßerf.) aber audj ben in iljr genannten Sßerfonen fein

«Recht gu, behufs Erlangung giinftiger Sohn» unb SlrbeitSbebinguugen bie Slrbeit ohne Einhaltung ber gefejjtidjen ober oertragSmäfjigen .fünbigungSfrift einguftellen. Eine foldje Borgeitige SlrbeitSeinftellung ift »iberredjtlidj." Und Weiter wirb darin auSgeführt, bafj bie in Strt. 159 der SRSBerf. gewährleiftete SBereinigungSfreiljeit nicht aud) baS © treif r e d j t in fid) fdjlic^e.

SluSfül)rlid)er gel;t SlrbeitSredjt 1923, 618 ff. auf bie grage ein. Sind) dort aber wirb aitSbrüdlid) darauf htngewiefen, bafj der © treif nad) geltendem SRcdjte SlertragSbrud) ift. g ilt bag fiin ftig gu fhaffenbe SlrbeitSreht wirb alterbingg eine Säuberung biefeS QuftanbcS gewünfdjt, unb eS »erben SSorfdjläge bafiir

gemacht-©eilweife, fo im Urt. beS St®. B. 8. gebt. 1922, wirb fogat bie Slnfidjt Bertreten, bafj bie infolge beS ©treifg erfolgende SlrbeitS»

nieberleguttg als ftittfdjweigenbe friftlofe fünbigung wirfe unb bamit bag SSertraggBerhältniS gwifdjen Slrbeitgeber unb Slrbeitnehmer fofort auflöfe.

SRur baS ©e»©. gettlenroba bertritt in feiner Entfdjeibung B. 4. Q uli 1922 ( S g o e n i g e r » @ d j u i h s 2 8 e h t t e , Qaljrb. beS'Stc»

BeitSredjtS I II , 56) bie abweichende Slitficfjt, bafj der © tre if feinen

©runb gut fofortigen ©ntlaffung bilde.

3. ©er © tre if ift ein — wie bag befämpfte Urteil gang richtig Bemerft — feit gewiffer Qeit Bon ber Sprajig aiterfannteg W itte l beg Slrbeitneljmerg, im wirtfc^aftlicl)en Stampfe bem Unternehmer bie E rfüllung jw n gorberungew abgugwingen. ©er Swang, Weldjer burd) ben © tre if auf ben Unternehmer anSgeiibt »irb, befteljt barin, bag imOorljergefebenerweife unb gang ptö|lid) bie Slrbeitnehmer»

fh a ft die ©ätigfeit für ben Unternehmer einftettt uitb feinen betrieb auf biefe 28eife m it einem ©djlage gum © tiliftanb bringt, ©er SluS»

gang beS fo eröffneten »irtfd)aftlid)en SantpfeS hängt bann reget»

«tägig baoon ab, ob eS bem Slrbeitgeber gelingt, rechtzeitig Erfah für bie ftreifenbe Slrbeitnehmerfdjaft gu finben, ob eg ipm möglid) ift, bie auf jeben ¡fjall, wenn aud) nur furge Seit, eutftehenbe Söe- triebgftodung finanziell auSguhaltcn unb ob für ihn bie 23e«

w illigung ber gorberungen feiner Slrbeitnehmer w irtfd ja ftiih er»

fraglicher if t . a ls ber ©haben, welcher normalerweife aud) durch bie ootübergehenbe SetriebSftitlegung big gum ginben geeigneten ErfapeS entftel)t.

S ilit biefen wirtfehaftspotitifdjen Sampfgefid)t§puuften darf nun aber ber Einflug nidjt oermifcht werben, wetdjen ber © treif auf ben redjtlidjen 23eftanb beg ©ienftoerhältniffeS gwifhen bem Unter»

neljmer uitb bem eingelnett Slrbeitnehmer auSübt. Qn biefer §itt*

fidjt ift ber © treif bie w ilttü rlih e Slieberlegung ber Slrbeit unb ihre Serweigerung für eine Born Slrbeitgeber nicht gebilligte geitbauer.

©am it oerweigert aber ber ®ienftDerpfIid)tete btm ©icnftbered)tigten bie Erfüllung feiner »idjtigften SäertragSpfliht, ttämlid) bie £ei»

ftung ber BertragSmüfjigen ©ienfte. ES ift eine äufjerft bebenflid)e iRed)tSanfiht/ wenn gegenüber biefer Pflicht ber DrganifationS»

gel)orfam als bie höhere Pflicht begeihnet wirb, ©ie Dtganifierung ber Strbeitnel)merfd)aft unb ber jeweilige E ütfa| ihrer SÄadjt» unb tam pfm ittet fo ll ber SluSgeftaltung beS ©ienft» unb SlrbeitSoer*

träges im ©inne ber Slrbeitnehmerfdjaft bienen, ntufj fiep über babei hüten, baS ©ebilbe beg Vertrages felbft gu gerftören, fonbern fich in ben ©chranfen ber für ben Vertrag geltenben gefeglicfjett Seftimmungen hoü««- ®i r ®ienftoertrag ift gegenüber ben W ittein gu feiner SluSgeftaltung baS redjtlid) SSefentlidjere, SSäichtigere, unb bie aus ihm fliegenden «Pflichten flehen höh^ bie «Pflichten beS einen SertragSteilS gegenüber einer Einrichtung, Welche felbft erft Wieder gum ©ienft an bem b e i d e ©eile Bereinigenden ©ienft» ober SlrbeitSBertrag beftimmt ift.

4. ©er befämpfte ©tanbpunft beS granffurter Urteils würbe aber fchliefjlich aud) in unbilliger Einfeitigfeit bie gefamte ©efaht beS m it bem © tre if geführten SampfeS bem Slrbeitgeber allein aufbürben; denn gelingt bet © treif, fo erringt ber Slrbeitn e h m e r bie gewünfehte »efferung feiner Sage; fcplägt er dagegen fehl, fo ift eS nidjt unbillig, wenn« ber Slcbeitneljmer infolge der Slieberlage BertragSloS haftest; baS S®. i. g ra n ffu rt a. W . dagegen w ill il)m für biefen g a lt wenigftenS bie Erhaltung beS urfprlinglichen gu»

ftanbcS Berfdjaffen, b. h- W ill ihn Bor ©chaben bewahren, benft aber offenbar babei nicht daran, bag ber Slrbeitgeber in biefem gälte trog beg fcheinbaren ©iegeg minbeftenS baburdj — unb g»ar allein — gefd>äbigt fein Würbe, bafj er auch aodj den durch den

© tre if angeridjteten ©chaben tragen müfjte, »e il ja nach der

«RedjtSanfidjt beS granffurter £© . ber Slrbeitnehmer nicht recht?»

Wibtig gehandelt hat, alfo auch für ben ©chaben nidjt in Slnfprudj genommen »erben fattn. ®ag ift ungerecht unb fteljt wie auSgeführt auch im flaren SBiberfprudj gum geltenden ©efejj.

IRSl. D r. © ü l b e , ©reSben.

I.

®aS in Q28. 1924, 1590, Dgl. »eridjtigung Q2B. 1924, 1797, abgebruefte U rt. beg 81®. Born 17. Wärg 1924, wirb Bon Stufj»

b ä u m m it einer Slnmerfitng Berfehen, deren SluSführungen itt faufntännifdjen, inSbef. iBerficherunggfrcifen 23cfremben erregen werben.

©djon bie Überfchrift ber abgebrudten Entfdj. beS 8i®., ,,23a»

lutafdjaben bei SÄarfoerfidjerung" ift ungutreffenb, guminbeftenS irreführend. 2BaS war ber ©atbeftanb? ©üter, bie Bon §ambitrg nach 23ombatj beförbert werben follten, waren am SSeftimmungSorte befdjäbigt angefommen. ©er Slcrfidjerte liefj ben 3 uftaab der Spare burdh ©achoerftänbige feftftetten. ©aburd) entftanben an SoRcu

£ 2.1.4, deren Qahhirtg feer SScrficljerte Bon ber SSerfidjerungSgefeU»

fdjaft Berlangte. ©iefe Bertrat beit ©tanbpunft, fie brauche nur ben»

jenigen Warfbetrag gu galjten, ber nach bem Surfe Bon Ende Ql»

tober 1921, bem ffeitpunft, an bem ber SSerfidjcrungSuehmet oett SBetrag BerauSlagt hätte, bem betrage Bon £ 2.1.4 entfprüdje. 5_o>.

unb D £®. Hamburg haben feltfamerweife biefen «tanopuntt ge»

b illig t unb bie Silage beS SSerficIjerten auf £ 2.1.4 bg». bej Oegcit»

Wertes in SteidjSmarf abgewiefen. ®aS 9i@- hat m,t eincr durchaus einwandfreien SSegriinbung bie 25efl. nadj bem Eoentualantrag gitr Satjlung beg ©egeitwerteS Boit £ 2.1.4 öcrurteilt uitb gwar aus bem ©efidjtSpunfte ber auftragSlofcn ©efdjäftgfuljritng. (b§ 6^0, 6 c 7, 683 23E23.)

« R u f j b a u m greift biefe Entfch- an, inSbef. m it ber Skgriht»

bung, bafj baS 91®. bie SSorfdjriften über bte auftragglofe ©e»

fchäftSführung angewandt habe, ba ber Slnfprudj beS Sil. ¡ich auf ben S S e r f i c I j e r u n g S B e r t r a g gründe. §tergegen find an fid) feine Sebcnfen gu erheben, ©agegen ift eg unridjtig, »entt Sl nf j » b ä u m im »eiteren »erlauf feiner SluSführungen die Sluffaffung Bertritt, bafj „® ie Slufioenbungen (beS SSerficherungSneljmerS) einen

© e i l beS Bom S S e r f i d j e r e r gu e r f e ^ e n b e n © d j a b e n g "

bildeten unb baß, ba bie 2?erfidjerung in W a r f abgefdjfoffen fei, aud) hinfidjttich biefer Slufwcnbungen bie b e u t f e h e S B ä h r u n g gugrunbe gelegt »erben ntüffe. ©emgegenitber ift folgendes gu bemerfett:

222 fReifitfuredmng

[guriftifcße SBoeßentdjrift

$ ie ßier fraglichen Slufmenbungen beS SBerfießerungSneßtiterS gehören p ben Sofien, bie burdj bie geflftettung beS bem aSerftcßerer ju r Saft faltenben ©cßabenS entftanben finb, itnb bie nadj § 32 S iff. 3

91

®©S$a

3

. bem SBerfießeter p r Saft falten, weil bie gusießuttg bon ©aeßberftänbigen im gegebenen g a lt gemäß § 93 d SB®©*®. bem aierficßerungSneßmer p r «pflicßt gemacht mar. ®erartige ®often aber niemals als „® e ii beS Bon bem Skrficfjerer p erfeßenben ©cßa»

benS" angefeßen merben, benn attbernfattS märe eine fpegifigierte Slufpßlung berartiger Slufmenbungen in § 32 nicht notmenbig ge»

mefen, meil eS äiSbann felbfiBerftänblid) märe, baß ben SBerficßeter im ©cßabenSfaffe auch biefe Soften treffen müßten, gnfolgebeffen mar eS für bie Entfd). beS Borliegenben gatteä botttommen gieidj»

gültig, ob bie SBetficßerung in «Kar! ober in Säaluta abgefeßloffen mar, meil eben berartige Soften eine Kebenberpflicßtung beS «Ber»

ficßererS barftetten, bie m it feiner §auptberpftidjtung, nämtieß ber

ficßererS barftetten, bie m it feiner §auptberpftidjtung, nämtieß ber