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Technische Chemie

F. Giolitti und Carnevali, Untersuchungen über die Herstellung von Zement

stahl. V I. Zementation von Stahlsorten von hohem Kohlenstoffgehalt m it Gasen von atmosphärischem u n d vermindertem Druck. Vgl. Gaz. chim. ital. 38. II. 309; C.

1908. H. 1545. D ie Vff. arbeiten m it 2 Stahlsorten (A: 0,18% C , 0,35% Mn, 0,17% Si + S + P ; B : 0,94% C, 0,90% Mn, 0,23% Si + S + P). D er eutektische Stahl B w ird bei 800° durch Ä thylen, K ohlenoxyd, M ethan u nd L euchtgas n u r langsam un d w eit w eniger zem entiert als ein extra w eicher Stahl. S tahl A und B w erden bei 900° m it allen 4 G asen behandelt (je 7 1 in 5 Stdn.). D er Stahl A ver­

h ält sich, wie zu erw arten , der früher untersuchten Sorte ähnlich. Bei B m acht sich, wenn man bei 900° arb eitet, die Diffusion der carburierenden Gase in der m etallischen M. deutlich geltend: Die hypereutektische Schicht steig t, w enn die KW -stoffe A tm osphärendruck h ab en , bis au f 0,8 mm. A rb eitet m an m it K ohlen­

oxyd oder einem an solchem reichen L eu ch tg ase, so überw iegt die W rkg. der Diffusion des Gases w eitaus ü b er die W rkg. der Diffusion des Kohlenstoffs, denn die U nterschiede zw ischen beiden Stahlsorten verschw inden. D asselbe gilt fü r 1000°.

Bei 1100° u. 3-stdg. V ersuehsdauer verhalten sich die beiden Stahlsorten sein- verschieden: Stets ist die D icke der in B entstandenen hypereutektischen Schicht erheblich größer als die Summe der drei Schichtdicken (hypoeutektisch, eutektisch und hypereutektisch) bei A. Mit CO bildet A n u r eine hypoeutektische Schicht.

— D ie V orbedingungen zum A b b lä tte m des zu stark zem entierten Stahles (liqua- zione, vgl. Gaz. chim. ital. 39. H. 386; C. 1910. I. 775) tre te n bei dem S tahl B, w enn er bei 1100° m it KW -stoffen behandelt w ird , deutlich auf, wie M ikrophoto­

gramme zeigen. D ie W rkg. von „K rystallkeim en“ a u f die Zem entation is t d eu tlich ; als solche können Sehlackenkörnchen oder Sulfidknötchen w irken; auch plötzliche Ä nderungen der Tem p. oder des G asdruckes können in ähnlicher W eise w irken.

So zeigt ein Photogram m einen zw eimaligen W echsel von hypereutektischer und eutektischer S chicht, w ährend eine andere Stelle desselben Zylinders n u r eine einzige außen gelegene hypereutektische Schicht aufw eist. D er öfters, aber nicht im m er beobachtete M indergehalt der äußersten Schicht an K ohlenstoff kan n nicht a u f einer „U m kehrung der Zem entation“ ( W ü s t) beruhen.

V ielm ehr zeigt e r, daß es sich nicht um die Diffusion des in fester Lsg.

be-924

findlichen C handelt, sondern um W rk g . einer Gasdiffusion. D ie lokale A nhäufung von groben Z em entitkrystallen fü h rt die B rüchigkeit herbei. E rw ärm t m an vor dem A bschrecken (tempra) genügend lan g e, so lösen sich die K ry stalle vollständig im y-E isen auf. A n einem vor dem A bschrecken n ich t genügend lange erw ärm ten S tück w ird die leichte B rüchigkeit u n d ihre U rsache gezeigt. D ie Schäden lassen sich durch eine besondere A rt des Z em entierens oder des nachherigen A bschreckens verm eiden; ersteres is t das sicherere. (A tti d. R. A ccad. d. Science di T orino 45.

14 Seiten. 27/2. [Febr.] T urin. L ab . f. m etallurg. u. m etallograph. Chem. d. K . Poly-

techn.) W . A. RoTH-Greifswald.

F. Giolitti

u n d

G. Tavanti,

Untersuchungen über die H erstellung von Zem m t- stahl. V I I . Untersuchungen über einen Zementierungsprozeß, der a u f der spezifischen

W irkung von K ohlenoxyd beruht. W ie der Z em entit, so k a n n auch der prim äre F e rr it plötzliche K onzentrationsänderungen zeigen, die zu stark er B rüchigkeit A nlaß gehen (liquazione). E in ty p isch er F all, B ruch einer A chse aus w eichem , zem entiertem u nd gehärtetem S tah l, w ird an der H an d zahlreicher A bbildungen ausführlich d isk u tiert: D er B ruch findet genau a u f der L in ie sta tt, die die scharfe Grenze zw ischen höherem u n d tieferem C -G ehalt b ild et (F errit-Perlitgrenze). D iese scharfe G renze ist eine Folge der unzw eckm äßigen A bkühlung n ach der Zementierung.

M an m uß rap id e ab k ü h len , um die bei der Z em entierung erreichte gleichförmige • V erteilung des Kohlenstoffs zu b ew ah ren , u n d , w enn n ö tig , nochm als zu einer passenden Tem p. erw ärm en u n d ein zw eites Mal abschrecken. W o das nicht m öglich ist, m uß d er Zem entierungsprozeß so g efü h rt w erden, daß je n e plötzlichen S tru k tu rän d eru n g en n ic h t au ftreten können. D as erreich t m an am besten, wenn m an m it d irek t w irkenden G asen, speziell m it K ohlenoxyd zem entiert, u nd zwar bei 1000—1100°, u n d einem langsam en G asstrom . U n te r U m ständen k an n man dem CO etw as K W -stoff beigeben oder ih n in Ggw. von H olzkohle w irken lassen.

D ie Vff. gehen n u r a u f die im L aboratorium gem achten V erss. ein, n ic h t auf die im großen Stil gem achten, deren E rgebnisse zu rzeit p a te n tie rt w erden. Zwei gleiche kleine Z ylinder aus S tahl (0,14% C, 0,80% Mn, 0,10% S —f- P —j— Si) werden, von g ra n u lie rte r H olzkohle um geben, in einem P o rzellanrohr erhitzt, das sich in einem H eraeusofen befindet. D urch den Ofen streich t C 0 2; ein besonderer Vers.

zeig t, daß die durchstrichene K ohleschicht g e n ü g t, um CO zu erzeugen. Zwei in stru k tiv e M ikrophotogram m e zeigen, w ie a b ru p t die Ü bergänge zw ischen den verschiedenen Schichten sind, w enn m an m it Ä thylen zem entiert, u n d wie allm ählich sie sind — fa st stets u n te r F o rtfall der h y p ereu tek tisch en S chicht —, w enn man CO verw endet.

E ine hypereutektische S chicht b ild et sich n u r , w enn die Zem entation sehr lange d au ert (1000°, 36 Stdn., 1 1 in 40 M inuten; 1100°, 12 Stdn.). D ie D icke der im ganzen zem entierten Schichten u nd die K ürze d er dazu nötigen Z eit zeigen, daß d e r von den Vff. vorgeschlagene Prozeß den in der T echnik b en u tzten m indestens gleichw ertig ist. M an k an n bis 5 mm tiefe Zem entation erreichen, ohne daß der C -G ehalt irgendw o 0 ,9 % üb ersteig t. F ü r viele Zw ecke g ü n stig is t es, daß die h y poeutektische S chicht stets relativ dick is t, d icker als bei anderen Verff.; sie m acht die H älfte bis zw ei D ritte l der G esam tschicht aus. B en u tzt m an feines H olzkohlepulver s ta tt g ran u lierter K o h le, so w erden die R esu ltate n ich t besser;

d ad u rch w ird bew iesen, daß das G as carb u riert, n ic h t die feste K ohle. D ie H au p t­

sache ist, daß das G as leich t an die S tahlstücke k a n n (nicht zu dichte E inpackung in K ohle, horizontale L ag e des Ofens). P a c k t m an die kleinen Stahlzylinder n u r in ihrem u n teren T eile in K ohleköm er ein, so w irk t das CO noch ca. 1 cm über d er K ohlegrenze genau so ein wie da, wo d er Z ylinder ganz von K ohle um geben

925 w ar. A uch in den noch w eiter entfernt liegenden P artien ist die W rk g . des CO n ic h t sehr stark verm indert.

E in zem entierter Z ylinder m it 1,4 mm dieker hypereutektischer Schicht w ird ohne K ohle im langsam en CO-Strom 7 Stdn. au f 1000° erw ärm t, wobei die h y p er­

eutektische Schicht ganz verschw indet, die beiden anderen so stark w achsen, daß die O esam ttiefe der Zem entation 6 mm b eträg t sta tt 4. Bei einem zw eiten Vers.

verschw indet bei einem zw eiten 8 ständigen E rhitzen au f 1000° im CO-Strom auch die eutektische S chicht, so daß n u r eine 8,5 mm dicke hypoeutektische bleibt.

D as CO ist also ein vorzügliches „Vehikel“ für den K ohlenstoff, zum A usgleich der verschiedenen K onzentration. B ehandelt man C-armen Stahl m it CO, so ü b e r ­ steigt der Zuw achs an C in den äußersten Schichten selbst nach 15 Stdn. noch n ich t 0,15°/0.

D urch die gesam te A rbeit zieht sich eine Polem ik gegen Po r t e v in u. Be r j o t

(Rev. de Met. 7. 1910). D ie Behandlung, die die Vff. vorschlagen, hat, wie die Vff. kurz zusam m enfassen, folgende V orteile: Größere D urchdringungsgeschw indig­

k eit des C; größere G leichförm igkeit des C -G ehaltes; die M öglichkeit, die K on­

zentration des C nach W unsch zu regulieren; die M öglichkeit, die passenden V ersuchsbedingungen vorher sicher zu regulieren; kontinuierlicher G ebrauch der Zem entierungsm aterialien; die Sicherheit, kein unerw ünschtes, fremdes E lem ent dem Stahl zuzuführen; die Oberfläche der Stahlstücke bleib t b lan k , die Ä nderungen der Dim ensionen minimal (kleiner als 0,03 mm auf 150 mm L änge); man verm eidet die unbequem en „Zem entierungskassetten“ . (A tti d. R. Accad. d. Science di Torino 45. 27 Seiten. 17/4. [März.] Turin. L ab. f. m etallurg. u. m etallograph. Chem. K.

Polytechnikum .) W . A. RoTH-Greifswald.

E. Heyn und 0. Bauer, Über den E in flu ß der Wärmebehandlung von Bronze a u f die Härte. Zwei Bronzen von annähernd gleicher chem ischer Zus. (Sn 6,52 u.

7,03%, Cu 93,07 und 92,77%) zeigten verschiedene H ärte. Mittels G efügeunters.

konnte festgestellt w erden, daß diese V erschiedenheit in der verschiedenen W ärm e­

behandlung der P roben zu suchen ist, derart, daß die h ärtere Probe innerhalb des zwischen B eginn und E nde der E rstarru n g (1030—850°) liegenden W ärm egradbe­

reiches eine raschere, die weichere P robe eine langsam ere A bkühlung durchgem acht hatte. (Mitt. K. M aterialprüfgs.-A m t G roß-Lichterfelde W est 28. 344—48. A bt. 4.

[Metallographie.].) Rü h l e.

Th. Aufsberg, H ie Milchzuckerbereitung aus Molke. N ähere A ngaben über das Verf. der D arst. des M ilchzuckers und der Raffinierung des danach erhaltenen

Rohzuckers. (Chem.-Ztg. 34. 885. 20/8.) Rü h l e.

K. Andrlik, Über den Saturationseffekt u nd seine E rm ittlung. (Vgl. Cl a a s s e n, Ztschr. Ver. D tsch. Zuckerind. 1909. 385; C. 1909. I. 2033.) Die übliche B erech­

nung des Saturationseffektes aus den R einheiten gibt deshalb keine richtigen W erte, weil bei der Scheidung u nd S aturation ein R ückgang der Polarisation eintritt, der für die B eurteilung des Effektes bek an n t sein m üßte. D urch die A nalyse des Diffusions- u nd D icksaftes erh ält man n u r Aufschluß ü b er den Saturationseffekt gegenüber einzelnen G ruppen von N ichtzuckern, nicht über den Gesamteffekt.

W as zunächst die A sche betrifft, so kan n nu r die kohlensäurefreie Asche in R ech­

nung gesetzt w erden; denn die E ntfernung von Asche bei der Saturation ist ta t­

sächlich größer, als aus dem V ergleich der kohlensauren A schen sich ergibt, da die A sche des D icksaftes w esentlich m ehr C 02 enthält als die des Diffusionssaftes.

E ine allgem eine G ültigkeit kom m t dem Saturationseffekt bei den anorganischen B estandteilen nich t zu, da die Menge der fällbaren A schenanteile (Mg, P2Os, Al, Fe)

926

in der R übe n ich t k o n stan t ist. D er K alk w ird u n te r norm alen V erhältnissen u nd bei d au ern d er A lk alität durch die S atu ratio n bis a u f Spuren en tfern t; er kann aber u n te r abnorm alen U m ständen eine Steigerung des A schengehaltes veranlassen.

Ä hnliches g ilt auch fü r die organischen N ichtzucker, so daß der Saturationseffekt allgem ein von der Zus. der R übe abh än g t un d m it dieser sich ändert. Als drittes, fü r die P rax is am besten geeignetes V erf. kom m t die B est. des G ew ichtes u nd der Zus. des Schlammes in B etrac h t; fü r dieses ist eine W äg u n g des C 02 nach der A bsorption in L au g e u. das Trocknen des Schlam m es bei 125° in einer C 02-Atmo- sphäre zu empfehlen. — E in m echanisches A usfällen von S ubstanzen bei der Sa­

tu ratio n dürfte n u r in sehr geringem Maße stattfinden. (Ztschr. f. Zuckerind.

B öhm en 34. 639—58. A ugust. [4/5.*] P ra g . V o rtrag im V erein der Z uckerindustrie.) Fb a n z. H.

C. Prinsen Geerligs

u nd

L. G. Langguth Steuerwald,

D er unbekannte organische Nichtzucker in Bohrzuckermelasse. W u rd e eine L sg. von Saccharose m it O xalsäure in v ertiert u nd das resultierende P rod. u n te r Z usatz von K -A cetat oder von K -C itrat -j- K -Sulfat längere Zeit a u f 90—100° erw ärm t, so erfolgte eine nicht unb eträch tlich e Zers, des Invertzuckers, die sich hauptsächlich im E ntw eichen von G as u n d in einem R ückgang des R eduktionsverm ögens der L sg. äußerte. Eine genauere, durch B ehandlung der P rodd. m it B leiacetat un d B est. des R eduktions­

verm ögens vor u n d n ach dieser B ehandlung au sgeführte U nters, ergab, daß sich u n te r den durch E rw ärm en von In v ertzu ck er m it Salzlsgg. gebildeten Zersetzungs- prodd. Stoffe befinden, die durch B leiacetat niedergeschlagen w erden u n d red u ­ zierende E igenschaften b e sitz e n ; doch is t das R eduktionsverm ögen dieser Zersetzungs- prodd. geringer als das des Invertzuckers selbst. D ie U n terss. führen m it großer W ah rsch ein lich k eit zu dem Schluß, daß die bei der A nalyse von R ohrzucker stets in F orm eines Defizits an der G esam tanalyse angetroffenen, b ish er unbekannten organischen N ichtzuckerstoffe dureh p artielle Zers, der G lucose des Saftes w ährend der F ab rik atio n e n tstan d en sind. B estst. des R eduktionsverm ögens verschiedener R ohrzuckerm elassen vor u n d nach K läru n g m it B leiacetat, durch w elches Reagens In v ertzu ck er bekanntlich auch in Ggw. von Salzen n ic h t gefällt w ird, un d andere Verss., besonders G ärverss., b estätig ten diese Auffassung. M an m uß annehm en, daß u n te r den in den R ohrzuckerfabriken obw altenden B edingungen ein T eil des Invertzu ck ers zers. w ird, u nd daß die Z ersetzungsprodd. zum T eil gasförm ig ent­

w eichen, zum Teil in den S äften Zurückbleiben. D ie zurückbleibenden P rodd. sind optisch n u r w enig aktiv, d u nkelbraun bis schw arz gefärbt, besitzen ein unstabiles u. verhältnism äßig geringes R eduktionsverm ögen u n d u nterliegen einer stets w eiter fortschreitenden Zers. E in T eil dieser P rodd. w ird n ach vollständiger V ergärung im G ärungsrückstand w ieder aufgefunden. (M ededeelingen v an h e t Proefstation voor de Jav a-S u ik erin d u strie 1910. 319—37. Sep. v. Vff.) He n l e.

A. Aulard,

Über die bei Am uendung von flüssigem Schwefligsäureanhydrid erhal­

tenen Resultate. (Vgl. B ull, de l’Assoc. des Chim. de Suer. et D ist. 26. 1175; C. 1910.

I. 209.) D er Vf. schildert die A nw endung von fl. S 02 einerseits, von H ydrosulfiten anderseits in der Zuckerfabrikation un d h e b t die V orzüge der ersteren, besonders in F orm der Sulficarbonatation, gegenüber der d er letzteren hervor. (Bull, de l’Assoc.

des Chim. de Sucr. et D ist. 27. 1066—69. Mai.) Bl o c h. P.

de

Sornay, Über die W irkung von schwefliger Säure a u f die Farbstoffe des Zuckerrohres. (Vgl. Bull, de l ’Assoe. des Chim. de Sucr. et D ist. 27. 676; C. 1910.

I. 1078.) A u f m ehrere E inw endungen hin w iederholt der Vf., daß fü r die K ontrolle der A cid ität der Säfte die alkalim etrische M ethode genügen, aber nich t die jodo- m etrische ersetzen kann, w enn m an die Menge des in die Säfte als S 02 eingeführten

927 Schw efels bestim m en will. Die Oxydation der S 02 w ährend der Schw efelung bei 90° ist w ahrscheinlich n u r a u f diese Temp. zurückzuführen. D ie Farbstoffe fallen nicht ins G ewicht, und sie können die verhältnism äßig b eträchtliche O xydation der S 02

nich t bew irken. D ie S 02 en tfärb t als solche, ohne sich in H2S 04 zu verw andeln.

(Bull, des l’Assoc. des Chim. de Sucr. et D ist. 27. 1078—81. Mai. Stat. agronom.

Ile Maurice.) Bl o c h.

Bysow

, Z u r Theorie der Kaltvulkanisation. D er Vf. suchte festzustellen, welchen Einfluß die K onzentration des Chlor Schwefels im B ad und die D auer der V ulkanisation a u f den G ehalt des E ndprod. an gebundenem Schwefel ausüben.

Er gab in je 100 ccm von Lsgg. von 0,6—3,6 g S2C12 in 100 ccm Bzn. ca. 0,5 g schw ere P la tte n P a rak au tsch u k von gleicher D icke und gleicher Oberfläche, spülte nach einer gew issen Zeit m it Benzin dann m it Aceton a b , extrahierte 12 Stdn.

lang m it A ceton, bestim m te dann direkt den S-G ehalt der P roben und bezog ihn auf das ursprüngliche G ew icht. B ei diesen K onzentrationen ist das G leichgew icht nach einer Stunde noch nich t eingetreten. Bei Lsgg. von 0,1 g S2C12 in 100 ccm Bzn. ist das G leichgew icht nach einer S tunde, bei L sgg. von 0,2 g S2C12 in 100 ccm Bzn. nach 2 Stdn. eingetreten etc. — D ie dann m it Lsgg. von 0,0125 bis 0,1 g in 100 eem Bzn. durchgeführten V erss. bezüglich der A bhängigkeit der Schwefelbindung von der K onzentration (nach 2-stünd. Einw.) zeigten, daß die S- W erte m it den von der A dsorptionsgleichung geforderten innerhalb der F eh ler­

grenzen übereinstim m en, un d daß das G leichgew icht sich unabhängig von den absoluten Mengen einstellt. — D er Chlorschwefel w ird als solcher adsorbiert, die G ehalte an CI entsprechen den S-G ehalten. D araus erklären sich die chemischen Verbb. von C. O. W e b e b .

E ine V ulkanisation durch Lsgg. von Schwefel allein könnte n u r dann zustande komm en, wenn durch den S die O berflächenspannung erniedrigt w ürde. Bei Bzl.

w ird sie jedoch durch S erh ö h t, durch S2C12 erniedrigt. D aher muß S2C12 ad­

sorbiert werden. (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der K olloide 6. 281—83. Mai.

[15—28/3.]; Journ. Kuss. Phys.-Chem . Ges. 42. 638—46. St. Petersburg.) Bl o c h.

Wolfgang Ostwald,

Beiträge zur Kolloidchemie des Kautschuks. I I . Weitere Bemerkungen zur Theorie der K altvulkanisation. (I. Vgl. Ztschr. f. Chem. u. In d u str.

der Kolloide 6. 136; C. 1910. I. 2091.) D ie Befunde B y s o w s (vgl. vorsteh. Ref.) stützen die A nw endbarkeit der A dsorptionsform el a u f die K altvulkanisation, w ährend davon abw eichend H i n b i c h s e n und K i n d s c h e b (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der Kolloide 6. 202; C. 1910. I. 2091) ein konstant zusam m engesetztes, reproduzierbares und auch stöchiom etrisch deutbares P rod. erhielten un d n ich t die fü r die A dsorp­

tionsgleichung w ichtige K onzentrationsfunktion w ieder fanden. D er Vf. sucht diesen W iderspruch in den R esultaten aufzuklären. B y s o w tauchte K autschukstückchen in Chlorschwefellsg., H i n b i c h s e n u. K i n d s c h e b b enutzten eine kom pliziertere indirekte Methode u. eine K a u ts c h u k lö s u n g . L etztere arbeiteten m it verhältnism äßig stark konz. Lsgg. (1,237—2,362% S2C12), B y s o w m it sehr verd, (0,0125—0,1%). D ie Verss.

von H i n b i c h s e n u n d K i n d s c h e b fallen in das K onzentrationsgebiet, in welchem sich die A dsorptionskurve bereits asym ptotisch einer G eraden u nd P arallelen zur Abszisse nähert. D agegen fallen die Verss. von B y s o w in den Bereich der großen V erdünnungen, bei w elchen die charakteristischen quantitativen G esetzm äßigkeiten ' der A dsorption am deutlichsten zutage treten. D ieses G ebiet eignet sich be­

sonders g u t fü r A dsorptionsm essungen, weil das A dsorptionsgleichgew ieht sich viel schneller einstellt als in konz. Lsgg. s#- Die W idersprüche zw ischen diesen beiden R esultaten sind n u r scheinbar, beide sprechen durchaus im Sinne der A dsorptions­

theorie der Schw efelaufnahme des vulkanisierenden K autschuks. — Schließlich

928

w endet sieh der Vf. gegen Re y c h l e e (Journ. de Chim. physique 8. 3; C. 1910.

I. 1562), b ei dessen V erss. der A ufnahm e von schw efliger S. durch K autschuk die adsorbierte Menge durch au s n ic h t proportional der K onzen tratio n is t, sondern hei steigender K o nzentration regelm äßig k lein er w ird. D as is t gerade das C h arak te­

ristik u m d er A dsorptionserscheinungen gegenüber den A uflösungsvorgängen gemäß dem He n e ysehen V erteilungsgesetz. A uch die A ufnahm e von S 02 durch W olle lä ß t in ausgesprochen deutlicher W eise die K onzentrationsfunktion d er A dsorption w iedererkennen. — D er A usd ru ck „Q uellung“ s ta tt „kolloide L ö su n g “ is t unnötig.

(Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der K olloide 7. 45—49. J u li. [21/5.].) Bl o c h.

Henry A. Gardner,

D er E in flu ß krystallinischer Pigm ente a u f die E rh a ltu n g von H olz. D ie W id ersta n d sfäh ig k eit von Holz ist w esentlich ab h än g ig von seinem F e u ch tig k eitsg eh alt; sie is t am größten, w enn überschüssige F e u ch tig k eit entfernt, das Holz vielm ehr gerade dam it g esättig t ist. D an n is t auch die H a ltb a rk e it eines F arbenüberzuges zum w eiteren Schutze des H olzes g ew ährleistet. D ie W rk g . ge­

w isser kry stallin isch er P igm ente, die wie Quarz u n d B a S 04 die P o ren des Holzes ausfüllen, in bezug a u f die Steigerung des Schutzes, den ein F arb en ü b erzu g Holz gew ährt, is t p rak tisch u n d durch V erss. erprobt worden, u n d es w erden von den F arb en fab rik an ten zu diesem Zwecke solche P igm ente in geringem P rozentsätze verw endet. Zum G rundieren w erden deshalb auch oft solche F arb en , die, wie Ocker, bereits einen gew issen G ehalt an krystallinischen P igm enten (hier Quarz u.

Silicate) besitzen, b en u tzt; noch b esser ist es allerdings, das G rundieren m it einer F a rb e vorzunehm en, die einen Z usatz rein er k ry stallin isch er P igm ente erh alten hat.

A bbildungen von M ikrophotographien von V erss. an A hornholz zeigen die R ichtig­

k e it dieses V erfs. Zu sehr h a rte n H ölzern, die einen größeren G ehalt an harzigen, das E in d rin g en d er F a rb e in die P o ren verh in d ern d en Stoffen enthalten, w erden gew öhnlich m it T e rp en tin oder anderen flüchtigen L ösungsm itteln v ersetzte F arben verw endet, w odurch ein E indringen d er F a rb e in die P o ren erm öglicht u n d deren V erm ischung m it den H arzsubstanzen herb eig efü h rt w ird. N euerdings is t das T erp en tin d urch Bzl., X ylol un d Toluol m it gutem E rfolge ersetzt w orden. Ein kleiner m ikrophotographischer H andapp. zu r P rü fu n g von F arb ü b erzü g en a u f Be­

schaffenheit u n d H altb ark eit, der sich g u t b ew äh rt h at, w ird an H an d einer Ab­

b ildung nach E in rich tu n g un d H a n d h ab u n g beschrieben. (Journ. F ra n k lin Inst.

170. 117— 23. A ugust.) Rü h l e.

Andrew Short,

D ie H erstellung von Koks. Z usam m enfassender B ericht über die F o rtsc h ritte d er K oksdarstellung un d Ü b ersich t ü b er die zurzeit in dieser In ­ du strie g ebräuchlichen technischen Verf. u n d E inrichtungen. (Journ. Soc. Chem.

In d . 29. 921—28. 15/8. [17/3.*].) Rü h l e.

Raymond Ross

un d

Joseph Race,

Über die E x tra k tio n von Schwefelverbin­

dungen aus Leuchtgas. E ine M ethode der K ontrolle d e r O xydreinigung durch jodo- m etrische T itratio n des S-G ehalts des G ases gab w eder konstante, noch u n te r sieh übereinstim m ende W erte. C arburiertes W asserg as en th ielt m ehr a u f die Jodlsg.

ein w irkende G ase als L euchtgas. U m diese R esu ltate aufzu k lären , untersuchten die Vff. verschiedene im G ase vorkom m enden S ubstanzen a u f ih r Verhalten gegen­

über Jodlösung. R eines Ä t h y l e n reag iert p rak tisch n ic h t m it Vioo'n - Jo d lsg .; m it stark er Jodlsg. (in K J) w ird es allm ählich ab so rb iert u n te r B. von Ä thylendijodid;

die vollständige A bsorption d a u e rt indes W ochen lang. ■*- A c e t y l e n is t nach 15 Min. dauerndem S chütteln von Vioo'11* Jodlsg. n ic h t b eträch tlich absorbiert, nach

die vollständige A bsorption d a u e rt indes W ochen lang. ■*- A c e t y l e n is t nach 15 Min. dauerndem S chütteln von Vioo'11* Jodlsg. n ic h t b eträch tlich absorbiert, nach