K. Yoshimura,
Über das Vorkommen einiger organischen B asen im Steinpilze (Boletus edulis Bull.). (Vgl. Vf., Ztschr. f. U nters. N ahrgs.- u. G enußm ittel 19.253 u. 257; C. 1910. I. 1534.) D ie zu r U nters, dienende P ro b e en th ielt 7,443°/0
Rohasche, 5,674°/0 Gesam t-N , l,308°/0 G esam t-P20 6. Von 100 Tin. G esam t-N waren v orhanden als: P rotein-N 64,75°/0; A m m oniak-N 2,34°/0; sonstiger N ichtprotein-N 32,91°/0, davon w aren durch Phosphorw olfram säure fällb arer N 14,79°/0 un d N in an d erer F orm 18,12°/0. Es w urde 1 kg lufttro ck en er, zerk lein erter Steinpilze mit h. W . ausgezogen, die A uszüge m it B leiessig versetzt, das F iltr a t m ittels H 2S ent
bleit, etw as eingeengt, m it H2S 04 an g esäu ert u n d m it einer konz. L sg. von Phos
phorw olfram säure gefällt. D er N d. w urde m ittels Ba(OH)2 zers. u n d die von NH3
befreite B asenlsg. n ach dem N eu tralisieren m it H N 03 m it A gN O s g efällt; im Nd.
kon n te A d e n i n (0,12 g aus 1 k g A usgangsm aterial) nachgew iesen w erden. Das F iltr a t vom A gNO s-Nd. w urde m it A gNO s u n d B a ry t g efällt; im N d. konnten H i s t i d i n (0,14 g aus 1 k g ) un d T r i m e t h y l a m i n (0,15 g aus 1 k g ) nachgew iesen w erden. L etzteres stam m t w ahrscheinlich von zers. Cholin, das im G egensätze zu S c h u l z e (Landw . V e rs.-S ta t. 46. 23; C. 95. II. 687) n ic h t vorgefunden wurde.
(Ztschr. f. U nters- N ahrgs.- u. G enußm ittel 20. 153—55. 1/8. [31/5.] H alle a. S. Univ.-
L ab. f. N ahrungsm ittelchem ie.) R ü h l e .
C. Ravenna
u n dM. Tonegutti,
JEinige Bemerku/ngen über das Vorkommen von freier Blausäure in den Pflanzen. (Vgl. Staz. sperim . ag rar, ital. 42. 855; C.1910. I. 544.) Zum N achw eis von freier B lausäure pflegt m an au f die zu prüfen
den O rgane sd. W . zu gießen, sogleich d a ra u f im H20-S trom e zu d estillieren , das D estillat ü b er M agnesiam ilch zu sam meln u n d d a ra u f die q u alitativ e P rü fu n g mit B erliner B lau, die q u an titativ e m it titrie rte r A g N 03-Lsg. vorzunehm en. Vff. fanden nun, daß m an verschiedene R esu ltate e rh ä lt, je nachdem ob m an destilliert, nach
dem m an sd. W . a u f die B lä tte r von z. B. K irschlorbeer gegossen, oder aber wenn m an die B lä tte r in sd. W . g eb rach t h a t. E benso w urd en verschiedene Zahlen für H CN erh alten , w enn m an a u f die B lä tte r sd. A. goß, bezw. in diesen tau ch te, oder eine bei 110° sd. K alium acetatlsg. a u f die B lä tte r goß oder eine bei 106° sd.
K a liu m n itra tlsg ., bezw. in diese die B lä tte r eintauchte. Im allgem einen w urden n iedrigere Zahlen g efu n d en , w enn m an die B lä tte r in sd. W . ta u c h te , ab er auch in diesem F alle keine übereinstim m enden W erte. Vff. em pfehlen daher, die B lätter (25—30 g) fü r eine M inute a u f einm al in eine sehr verd. L sg. von sd. K O H zu tauchen, w obei die Tem p. d er F l. n ic h t sinken soll, die alkal. F l. d a ra u f m it W
ein-893 säure anzusäuern, im H20-Strom e zu destillieren u n d das D estillat über K OH -Lsg.
zu sam meln. N ach diesem Verf. ist, entgegen früheren A nnahm en, in den B lättern von Kirschlorbeer keine freie B lausäure anzunehm en, bezw. n u r so geringe Mengen, daß sie m it der B erlinerblaurk. n ich t naehgew iesen w erden können. (A tti B.
A ecad. dei L incei, Boma [5] 19. II . 19—25. 3/7.* Bologna. A grikulturchem . U niv.-
L aboratorium .) BOTH-Cöthen.
Friedrich. Strohmer,
Über das Vorkommen der Baffinose im Bohzucker u n d deren Bestimm ung. Vf. g ib t eine Zusam m enstellung der vorhandenen L iteratu r.N ach eigenen V erss. kom m t Baffinose n u r zeitweilig in sehr geringen Mengen in der B übe v o r; is t sie durch die B übe in den B etrieb der B ohzuckerfabrikation eingeführt, so en th alten n u r die letzten P rodd. 'm erkliche Mengen davon. E ine E rkennung ih re r A nw esenheit an äußeren M erkmalen der Prodd. is t n ich t möglich, ebenso wie auch eine zuverlässige M ethode zu r B est. der Baffinose n ich t existiert.
D enn die Inversionsm ethode von H e r z f e l d gibt bei B ohzuckem n u r A nnäherungs
w erte; m eistens sind die beobachteten P luspolarisationen durch Ü berhitzungsprodd.
des Zuckers u nd n ich t durch Baffinose verursacht. (Österr.-ung. Ztschr. f. Zucker
in d . u nd L andw . 39. 649—66. W ien. Chem.-techn. V ers.-Stat. f. d. Bübenzueker- in d u strie; Ztschr. Ver. D tsch. Z uckerind. 1910. 911—31. Sept.) F r a n z .
Julius Zellner,
Z u r Chemie der höheren Pilze. V. M itteilung: Über den M aisbrand ( Ustilago M ay dis Tulasne). (Vgl. M onatshefte f. Chemie 30. 655; C. 1909.
I I . 1668.) D as H auptgew icht w urde a u f die U nters, des Sporenpulvers gelegt, da im Mycel das V orhandensein von Stoffen, die aus der M aispflanze u nd nich t aus den Pilzhyphen stamm en, n ich t ausgeschlossen ist. Es w urden in den Sporen nach
gew iesen: ergosterinartige Stoffe, Ölsäure, feste un d flüchtige F ettsäu ren , L ecithin, G lycerin, ein in PA e. 1. un d ein uni. H arz, sog. Sklerotinsäure (vgl. Ba d e m a k e r, Fi s c h e r, Z tschr. Allg. Ö sterr. A poth.-V er. 25. 419), P hlobaphen, Gerbstoff, M annit, E ry th rit, Glucose, T rim ethylam in, U stilagin, eine am orphe Base, ein gum m iartiges K ohlenhydrat, ein in A lkali 1. k o hlenhydratartiger K örper, chitinhaltige G erüst- Substanz, E iw eißkörper, ein invertierendes u n d ein festtspaltendes F erm ent un d Amanitol. Vom phytochem isehen S tan d p u n k t ist die Ggw. von E ry th r it w ichtig, da dieser b isher n u r in A lgen u nd (als Ester) in F lech ten aufgefunden, bei Pilzen aber noch n ich t nachgew iesen w orden ist. E r findet sich in den M aisbrandsporen viel reichlicher als M annit. (M onatshefte f. Chemie 31. 617—34. 30/7. [21/4.*].)
Hö h n.
Julius Zellner,
Z u r Chemie der höheren Pilze. V I. M itteilung: Chemische B eziehungen zwischen höheren parasitischen P ilzen u n d ihrem Substrat. D ie U nterss.
des Vf. üb er die parasitischen P ilze bezw ecken, die Symbiose als chem isches P ro blem zu behandeln, d. h. festzustellen, wie die in G em einschaft lebenden Organismen einander chemisch beeinflussen. — D ie w enigsten Stoffe (Glucose, F ettsäu ren , ge
wisse M ineralsubstanzen) gehen unv erän d ert aus dem W irt in den G ast über. In erster L inie ist die Zus. der parasitischen Pilze durch ihre system atische Stellung bestim m t; auffallende U nterschiede in der Zus. saprophytischer un d parasitischer P ilze konnten bisher n ich t gefunden w erden. In 2. L inie ist das S u b strat bestim m end; besonders stehen die F erm ente m it dem N ährstoff im Zusam m enhang. — D ie A rt des Angriffes is t vorzugsw eise ferm entativ; es erfolgt kein direkter Saft
e in tritt aus dem W irt in den Pilz, sondern alle Substanz w ird osmotisch tran s
p o rtiert u nd im Pilz rasch um gew andelt. — A ußer den F erm enten w erden höchst
w ahrscheinlich noch andere Stoffe, gew isserm aßen Exkrem ente der Pilze, abgeson
dert. E s lassen sich h ier 3 Stufen unterscheiden: 1. D er Pilz bezieht N ährstoff vom S ubstrat, liefert aber dafü r andere n utzbare Stoffe (Mycorrhiza, Flechten)..
894
2. D er H ilz sau g t den W ir t aus, ohne ein Ä quivalent zu bieten (die m eisten den H ym enom yceten angehörigen Baumpilze). B. D er P ilz v erg iftet seinen W irt. In den k ran k h afte W achstum sform en h ervorrufenden A rten, w ie M utterkorn etc., sind es verm utlich die giftigen B asen, deren A usscheidung den Beiz zu krankhaftem W ach stu m d arstellt. (M onatshefte f. Chemie
31.
635—41. 30/7. [21/4.*].) H ö h n .Alexander Kiesel,
Über das Verhalten von Nuclem basen bei Verdunklung von Pflanzen. D ie V erm inderung des N ucleinbasengehalts bei der V erdunklung von R otklee (Ztschr. f. physiol. Ch.49.
72; C. 1 9 0 6 .1 1 . 1443) w urde durch eine quantitativ e B est. der einzelnen K om ponenten, X a n th in , G uanin, A d e n in u. H ypoxanthin in frischem u n d verdunkeltem Weißklee gen au er erforscht. A us 9,65 k g frischen Pflanzen, m it ll,2 8 ° /0 T rockengew icht, w urd en e rh a lte n : 0,0114 g X an th in , 0,062 g G uanin, 0,228 g A denin, 0,057 g H ypoxanthin, aus 10,92 k g w äh ren d 77 Stdn. ver
d u nkelten Pflanzen 0 g G u an in , 0,053 g X a n th in , 0 g A denin u n d 0,136 g H ypo
xanthin. D ie V eränderung der N ucleinbasen bei der V erdunklung b estan d dem
n ach in ein er w ahrscheinlich durch F erm en te bew irkte D esam idierung, die von w eiterem Z erfall b eg leitet w ar. H arnsäure konnte w eder in frischen, noch in ver
dunkelten P flanzen nachgew iesen w erden. (Ztschr. f. physiol. Ch. 67. 241—50.
18/7. [14/6.] M oskau. Pflanzenphysiol. L ab. d. Univ.) G u g g e n h e im .
Gioacchino Breccia,
Über die Reaktion des B lutes a u f Silberhydrosol. Die fällende W irku n g des B lutes a u f Gollargol ist an das H äm oglobin gebunden und k a n n auch m it H äm oglobin K ah lb au m erzielt w erden. D ie w irkende Substanz ist therm ostabil. I h r Einfluß au f das Collargol ist dem nach kein k a taly tisch er Vorgang..(Zentralblatt f. Physiol.
24.
253 — 58. 25/6. [28/5.] G enua. Med. U niv.-K linik.) Gu g g e n h e im.Carl A. Kling,
Untersuchungen über die bakterientötenden E igenschaften der weißen Blutkörperchen. D ie bactericiden Stoffe (E ndolysine) d er polym orph kernigen L eukocyten w erden aus dem P rotoplasm a freigem aeht, w enn die Zellen 1/2 Stde.lan g bei 50° in B ouillon, bei 37—38° in schw acher H Cl oder N atro n lau g e digeriert oder w iederholtem E infrieren u nd A uftauen ausgesetzt w erden. D agegen h a t es sich als unm öglich erw iesen, bei sonst gleicher V ersuchsanordnung Subtilis- und T yphusbacillen tötende F ll. durch D igestion der L eukocyten w ährend % Stde. hei 37—38° in Bouillon, physiologischer N aCl-Lsg. oder 5°/0ig. inaktiviertem Serum zu erhalten. D ie a u f den Bac. subtilis w irkenden Endolysine v ertrag en eine 1l2-stdg.
E rh itzu n g a u f 65°, ohne n en n en sw ert g eschädigt zu w erden, e rst nach einer gleich langen Einw . von 75° sind sie inaktiviert. D ie b ei Zim m ertem p. oder im D unkeln b ei 37° eingetrockneten Endolysine v ertrag en 100°, die Serumbakteriolysine w ider
stehen zw ar ein er E introcknung gleicher A rt, sind aber nach ein er solchen E rhitzung a u f 100° in ak tiv iert (gegen Bac. subtilis u n d anthracis). Im G egensatz zu Serum- bakteriolysinen gehen die E ndolysine durch ein PüKALLsches F ilte r hin d u rch ; die gegen Bac. su b stilis, A nthrax- u n d T y p h u sb acillen w irksam en E ndolysine w erden durch R ön tg en strah lu n g geschädigt, die S erum bakteriolysine nicht. D ie Endolysine können n ic h t m it Ä. e x trah iert w erden u n d befinden sich ungesch äd ig t im R ück
stand nach d er Ä th erex trak tio n ; die S erum bakteriolysine w erden dagegen durch B ehandlung m it Ä. zerstört.
D ie W irk sam k e it des in ak tiv ierten L eukocytenextraktes von K aninchen gegen Bac. subt. k an n durch kleine Mengen n ativ en K aninchenleukocytenextrakts w ieder h erg estellt w erd en ; ebenso k an n das in a k tiv ie rte K aninchennorm alserum oder das unw irksam e M eerschw einchenserum durch kleine M engen K aninchen- oder Meer- schw einchenleukocytenextrakt kom plettiert w erden. E x tra k t von polym orphkernigen L eukocyten verschiedener T iere verm ag die tuberkelbacillenähnlichen B akterien,
895 Tim otheebacillus, G rasbacillus II , Ko r n s Bacillus I u. Ru b n e r s B utterbacillus zu tö te n ; der Bac. tuberculosis A rloing, T ypus bum an u s, w ird vom E x tra k t des K aninehenleukoeyten vernichtet.
D as nach BüCHNERschem Verf. dargestellte E x trak t von K aninchen-, Meer
schw einchen- u. K atzenm akropbagen w irk t nicht häm olytisch au f die E rythrocyten vieler Tiere. (Ztschr. f. Im m unitätsforsch, u. experim. T herap. I. Tl. 7. 1—93. 22/8.
[30/4.] Stockholm. B akter. L ab. d. K arolin. In st. u. d. bakter. A btlg. d. Staatsm ediz.
A nstalt.) Pr o s k a u e r.
E. Friedberger
u n dCarlo Vallardi,
D ie quantitativen Beziehungen hei der A naphylatoxinbildung. D ie A rbeit en th ält U nterss. über die V erhältnisse der A naphylatoxinbildung aus E iw eiß, B lutkörperchen u nd „B lutkörperchenschatten“bei V ariierung der fü r die G iftbildung in B etracht komm enden Komponenten- (Ztschr. f. Im m unitätsforsch, u. experim. T herap. I. Tl. 7. 94—157. 22/8. [23/5.]
B erlin. Pharm akolog. In st. d. Univ.) P r o s k a u e r .
L. Preti,
Uber das Verhalten der anaphylaktischen Beahtionshörper gegen rote Blutkörperchen. D ie anaphylaktischen R eaktionskörper w erden w eder von roten B lutkörperchen, noch von T ierkohle absorbiert. (Ztschr. f. Im m unitätsforsch, u.experim. T herap. I. Tl. 7. 197—99. 22/8. [30/5.] P avia. In st. f. spez. P athol. inn.
K rankh. d. Univ.) P r o s k a u e r .
G. Izar,
Viscositätserniedrigung durch Gelatine-Antiserum. D as B lutserum von m it G elatine behandelten K aninchen besitzt die E igenschaft, in B erührung m it G elatine die V iscosität herabzusetzen; durch 1/2-stdg. E rhitzen au f 56° b ü ß t es diese E igenschaft ein. (Ztschr. f. Im m unitätsforsch, u. experim. Therap. I. Tl. 7.199—204. 22/8. [30/5.] P avia. In st. f. spezielle P athol. inn. K rankh. d. Univ.) Pr o s k a u e r.
A. Biedl
undR.. Kraus,
Z u r Charakteristik des anaphylaktischen Shocks. D er in einer früheren M itteilung der Vff. aufgestellte Satz, daß die anaphylaktische Intoxikation durch ein G ift hervorgerufen w ird, welches physiologisch als identisch dem W ittep ep to n zu b etrach ten ist, sollte ausschließlich n u r fü r den H und gelten.Bei der näheren P rü fu n g der V ergiftungsbilder, die m an bei M eerschweinchen durch intravenöse Injektion von 0,25—0,3 g W ittepepton (10°/oig. wss. Lsg.) hervor
rufen k a n n , zeigte sich eine vollkommene Id en titä t in der Wrkg. des Peptons u nd der bei der A naphylaxie in W rkg. tretenden toxischen Substanz. (Ztschr. f. Im m u
nitätsforsch. u. experim. T herap. I. Tl. 7. 205—22. 22/8. [24/5.] W ien.) P r o s k a u e r .
H. Ritz,
Sublim at u n d Wassermannsche Reaktion. D ie Sublim athäm olyse w ird ebenso wie durch Lipoide auch durch O rganextrakte erheblich beschleunigt und geringgradig verstärk t. A. beschleunigt und v erstärk t bereits an und fü r sich die Sublimathämolyse in hohem Maße. D ie beschleunigende W rkg. alkoh. O rganextrakte m acht sich auch auf m it H gCl2 beladenen B lutkörperchen geltend. H gCl2
w ird in ku rzer Zeit von den B lutkörperchen aufgenommen, obwohl die häm olytische W rkg. erst nach w esentlich längerer Inku b atio n erkennbar w ird. Es ist in vitro auf die WASSERMANNsche Rk. ohne Einfluß, größere Mengen davon können durch ihre häm olytische W rkg. die B eurteilung des Ergebnisses dieser Rk. vereiteln. Die Einw. des H gCl2 au f die Rk. in vivo kann n u r in d irek t durch Beeinflussung der die fü r Syphilis charakteristische B lutveränderung bedingenden, ursächlichen Mo
mente v eran laß t sein. (Ztschr. f. Im m unitätsforsch, u. experim. T herap. I. Tl. 7.
170—84. 22/8. [25/5.] F ran k fu rt a/M. Experim . - biolog. A btlg. des In st. f. experim.
Therapie.) P r o s k a u e r .
896
N.-A. Barbieri,
Über die N ichtexistenz freier oder gebundener Lecithine im Eigelb. D ie nach der E n tfern u n g des T ristearin s, Öles, C holesterins u n d O vins aus dem E igelb isolierte, gew öhnlich als L ecithin bezeichnete Substanz b e ste h t h a u p tsächlich aus F e tte n , die N -haltige cholinfreie S ubstanzen gelöst en th alten . D er P is t d ialy sierb ar un d n ich t lecith in artig an das G lycerin gebunden. D urch 2—3- w öchentliche D ialyse einer äth. L sg. von sog. L e c ith in w urde eine in W asser 1.
F r a k t i o n I. erhalten. G elbliche, schw ach saure P a s te , frei von Sulfaten und C hloriden, m it 1,4°/0 P , 0,85% S u n d 6,25% A sche (mit 12,75% P)- N ach der H ydrolyse m it l% ig . H2S 04 w urde ein in A. u n i., aus W . in gelben N adeln kry- stallisierendes C hloroplatinat (F. u n te r Zers. 215°; C 19,45% , H 7,95% , N 4,43% , P t 31,10% , CI 33,12% , S 0,156% , 0 3,39%) e rh a lte n , dem ein hygroskopisches, unbestim m t k rystallines C hlorhydrat (S 0,42% ) zugrunde liegt. D ie M utterlauge des C hloroplatinats e n th ielt eine gelbliche S ubstanz (S 1,1%).
A us der nach der D ialyse in Ä. verbleibenden Substanz schied sich bei längerem S tehen in äth. L sg. bei 0° eine geringe Menge ein er in A. 1. F r a k t i o n II. ab.
D ie gelblichbraune P a ste e n th ält eine geringe Menge von in W . 1. P rodd. der F ra k tio n I. un d gab nach der H ydrolyse m it l% ig - H2S 04 einen in W . u n i., bei d er V erseifung G lycerin u n d M argarinsäure liefernden A nteil u n d einen in W . 1.
A nteil, aus dem das bei der F ra k tio n I. erw ähnte C hloroplatinat d arg estellt w erden konnte. — D ie schließlich verbleibende, in Ä. 1. F r a k t i o n I I I . e n th ä lt die H aupt
m asse des u rsp rü n g lich en „L ecith in s“ als ölige, fa st N -freie Masse, die in methyl- alkoh. L sg. allm ählich T rim arg arin abschied. — D ie V erss. w aren m it 3000 Eigelb au sg efü h rt w orden. 100 g „L ecith in “ gaben n u r 5,5 g C hloroplatinat, F . 215°. Die A sche des „L ecith in s“ b e ste h t aus 9 0 % 1. un d 1 0 % uni. P hosphaten. (C. r. d.
l ’A cad. des Sciences 151. 405— 7. [1/8.*].) Gu g g e n h e im.
Edward B. Meigs,
D ie E in w irku n g von destilliertem Wasser u n d von verschiedenen Lösungen a u f Gewicht u n d Länge des quergestreiften Muskels. (Vgl.
Jo u rn . of Physiol. 39. 385; C. 1910. I. 846.) Es w urden die Ä nderungen an Ge
w icht un d L än g e bestim m t, welche S artoriusm uskeln des F rosches e rlitte n , wenn sie kürzere oder längere Z eit in W . oder in Lsgg. von N aC l, M ilchsäure, NaOH u n d R ohrzucker geb rach t w urden. D ie m eisten V erss. w urden bei gew öhnlicher Tem p., einige auch bei 0° angestellt, u. es w urden sowohl frische, w ie auch solche M uskeln u n tersu ch t, die durch h albstündigen A u fen th alt in W . ab g etö tet u nd so
dann durch E in b rin g en in RiNGEBsche L sg. w ieder a u f ih r ursprüngliches Gewicht g eb rach t w orden w aren. F e rn e r w urde die S äureproduktion des M uskels w ährend seines A ufenthaltes in W . u n te rsu c h t, un d es w urde g e p rü ft, ob die E rregbarkeit eines M uskels, der durch längeres V erw eilen in W . u n erreg b ar gew orden ist, durch B ehandlung m it RlNGEBscher L sg. w iederhergestellt w erden kann. E s zeigte sich, daß letzteres n ic h t m öglich is t; im ü brigen lehren die V erss., in Ü bereinstim m ung m it den B efunden von O v e e t o n u n d a n d eren , daß der q uergestreifte M uskel in zw eierlei A rt schw ellen kann. D ie eine A rt des Schw ellens ist m it d er gew öhn
lichen Osmose v ergleichbar u n d abhängig von der Ggw. einer sem iperm eablen M em bran; die zw eite A rt, w elche lediglich den M uskelfibrillen eigen sein dürfte, u n d am b esten am to ten M uskel stu d ie rt w ird, is t unab h än g ig von der Ggw. einer M em bran u n d analog dem Schw ellen von G elatine in W ., SS. oder A lkalien.
E in in W asserstarre befindlicher M uskel k a n n , wie diesbezügliche V erss. er
g a b e n , durch E in b rin g en in 0,7% ig. N aCl-Lsg. oder rasch er durch B ehandlung m it 0,7% ig. N aC l-L sg ., die 0,03% N a H C 03 e n th ä lt, w ieder a u f nahezu seine u r
sprüngliche L än g e zurü ck g eb rach t w erden. D iese T atsac h e bew eist im V erein m it den ü brigen V ersuchsergebnissen, daß, w ie schon McDo u g a l l angegeben h at, die K o ntraktion des quergestreiften M uskels das R esu ltat des Schw ellens der F ib rillen
897 is t, w elches seinerseits hervorgerufen w ird durch die in den F ib rillen erfolgende B. geringer Mengen M ilchsäure. (Amer. Journ. Physiol. 26. 191—211. 2/5. Ha r v a r d
Medical SchooL) He n l e.
Boss Aiken Gortner,
D er Ursprung des braunen Pigm ents in der H a u t der L arve von Tenebrio Molitor. (Vgl. Jo u rn . Chein. Soc. London 97. 110; C. 1910. I.1157.) W urden farblose M ehlw urm larven getötet und die K örper au f feuchtem F iltrierp ap ier der L u ft ausgesetzt, so erfolgte in norm aler W eise P ig m en tatio n ; w urde die L u ft durch C 02 oder N ersetzt, so blieben die L arven farblos, bis Zers, eintrat. W u rd en farblose L arv en 5 Min. lang in W . von 85—90° gebracht u. so
dann au f die Qrgw. der in ihnen (1. c.) nachgew iesenen Enzym e g ep rü ft, so zeigte sich, daß die T yrosinase zerstö rt w a r, wogegen die Laccase sich noch als aktiv erw ies; w urden die L arven je tz t der L u ft ausgesetzt, so tr a t keine Pigm entation m ehr ein. D ie V erss. leh ren , daß die Pigm entation der H a u t der M ehlwurm larve u n ter der Einw . einer Tyrosinase a u f ein Chromogen zustande kommt. Verss. zur R eindarst. des Chromogens verliefen resultatlos; dasselbe scheint n u r in sehr ge
ringen Mengen in der L arv e enthalten zu sein, u. es w ird von ihm offenbar im m er n u r so viel abgesondert, w ie eben zur B. des Pigm ents erforderlich ist. — W ährend Tyrosinase auch in der P u p p e un d im K äfer nachgew iesen w erden konnte, ist das Chromogen anscheinend in der P u p p e nich t enthalten. (Journ. of Biol. Chem. 7.
365—70. Mai. C a r n e g i e In stitu tio n of W ashington.) H e n l e .
C. L. Alsberg
u ndE. D. Clark,
D as H äm ocyanin von L im u lu s polyphemus.D urch fraktionierte F ällu n g des (zuvor m it etw as 0,05°/oig. E ssigsäure versetzten) B lutserum s von L im ulus polyphem us m ittels N H 4- Sulfats w urde ein amorphes H äm ocyanin erhalten, welches, in W . gel. und m it A. w ieder ausgefällt, 48,9°/0 C, 7 ,l°/0 H, 25,9% 0» 16j2% N, 1,6% S, 0,3% Cu enthielt, dessen Zus. also von der des H äm ocyanins von Octopus vulgaris ( H e n z e , Ztschr. f. physiol. Ch. 3 3 . 370; 4 3 . 290; C. 1901. II. 860; 1905. I. 261) beträchtlich abw ich. E s unterschied sich von dem O ctopushäm ocyanin w eiterhin dadurch, daß es durch D ialyse aus dem Serum vollständig niedergeschlagen w erden konnte, daß es durch M gS04 vollständig aus
gefällt w u rd e, un d daß es gegen SS. sehr empfindlich w ar. Es scheint demnach, daß es verschiedene H äm ocyanine g ib t; L im ulushäm ocyanin dürfte als eine Cu- Globulinverb. anzusprechen sein. (Journ. of Biol. Chem. 8. 1—8. Ju li. W oods Hole, M assachusetts, u. H a r v a r d M edical School.) H e n l e .
J. H. Padtberg,
Über die B edeutung der H a u t als Chlordepot.Durch B est.der Cl-Zunahme der H a u t nach intravenöser N aC l-Zufuhr un d durch Cl-Bestst. der Organe chlorarm g efü tterter H u n d e, w erden die Verss. von Wa l d g r e n (Arch. f.
exp. P athol. u. P harm ak. 61. 97; C. 1909. II . 1760) erw eitert, bezw. korrigiert.
D ie V erss. lehren, daß die H a u t beim H unde (Cl-G-ehalt 1,7—1,37%0) das w ichtigste Cl-Depot darstellt, w elches bei verm ehrter Zufuhr von Chloriden diese zu speichern u nd im B edarfsfall w ieder abzugeben verm ag. Sie e n th ält bei chlorreicher E r
n ährung % , bei chlorarm er ü b er % des gesam ten K örper-Cl. N ach intravenöser Cl-Zufuhr steigt der Cl-G-ehalt in der H a u t am höchsten, es w erden 28—77% des im K örper retin ierten CI darin gespeichert. Bei chlorarm er E rn äh ru n g sinkt der Cl-G ehalt des K örpers um 11—21% . D as abgegebene CI entstam m t zum größten T eil (60 bis 90%) der H au t. D ie ü brigen O rgane beteiligen sich n u r unw esentlich an der Cl- A bgabe. D ie auffallend niedrigen W erte fü r den Cl-G ehalt der G ewebe des H undes von Ne n c k i u n d Sc h o u m o w- Pim a n o w s k y (Arch. f. exp. P athol. u. Pharm ak. 34.
313) b eruhen au f fehlerhafter Methodik. (Arch. f. exp. P athol. u. Pharm ak. 63.
60—79. 21/7. U trecht. Pharm ak. In st. d. Univ.) Gu g g e n h e im.
X IV . 2. 62
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K. A. Hoffström,
E in e Stoffwechseluntersuchung während der Schwangerschaft.D ie V erss. um fassen die 6 letzten M onate der G rav id ität. W äh ren d der V ersuchs
periode w urde eine völlig befriedigende R esorption ko n statiert. E s zeigte sich eine M aterialretention von 7,1 kg, die V erw endung findet zum A u fb a u der F ru c h t n eb st ih re r A dnexe (4180 g) zur D eckung der erforderlichen zw eckentsprechenden Um
b ild u n g der G enerationsorgane u n d zur Schaffung eines R eservefonds, dessen R essourcen w ährend der G eh u rt u. w ährend des W ochenbettes ausgenutzt w erden.
— F ü r den Umsatz von N , S, P , Ca u. M g ivährend der Schwangerschaft ergaben sich g u te R eso rp tio n sw erte, d eren biologische D e u tu n g , sow ie D etails vgl. im
— F ü r den Umsatz von N , S, P , Ca u. M g ivährend der Schwangerschaft ergaben sich g u te R eso rp tio n sw erte, d eren biologische D e u tu n g , sow ie D etails vgl. im