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C o rn e lio D o e lte r u nd F e l i x C ornu, D ie A nw endung der Kolloidchemie a u f M ineralogie u n d Geologie. In einem V orw ort w eist Do e l t e k a u f die B edeutung

X H I. 2. 77

der K olloidchem ie fü r die M ineralogie u n d Geologie, insbesondere die p raktische Geologie, V erw itterungs- u. L ag erstätten leh re sowie die B odenkunde hin u. k ü n d ig t eine B eihe von A rbeiten ü b er kolloidchem ische T h em ata an. A ls erste derselben erscheinen:

F. Cornu, Optische Untersuchung der von Stremme dargestellten Kieselsäuregele.

D ie G ele A l,O g : 2 S i0 4, AljOs : 3SiO a (Z en tralb latt f. Min. u. Geol. 1908. 622;

C. 1908. II. 2032) w aren u. Mk. k la r, durchsichtig un d vollkom m en isotrop.

A la0 3 : 4SiO s w ar trü b un d w urde erst nach längerem L ieg en in W . u n te r A bgabe vieler L uftbläsehen klar, zeigte in polarisiertem L ich te schw ache Spannurigsdoppel- brechuDg, quoll (ebenso w ie die beiden erstg en an n ten Gele) bei B eh andlung m it K upferoxydam m oniak stark an u nd fällte aus d er K upferlsg. K u p feroxydhydratgel aus. Bei stark er V ergrößerung zeigen alle drei G ele schöne W a b en stru k tu r.

E . D i t t l e r , Über die K olloidnatur des Erbsensteins. C alcit u. A rag o n it färben sich im kry stallisierten Zustande m it basischen Farbstoffen (Fuchsin) n ic h t an , da­

gegen fä rb t sich grob zerstoßenes E rbsensteinpulver schon n ach w enigen M inuten intensiv rot u. nim m t n ach 3 —4-stdg. Stehen den F arb sto ff vollständig auf, so daß die FI. k la r w ird. G anz ähnlich v erh alten sich typische g elartig e M ineralien (Ora- witzit, G lagerit, Bazumoffskin). A u f einem in F uebsinlsg. g etau c h ten u n d etw as erw ärm ten D ünnschliff tre te n in A m m oniak ausw aschbare F a rb rin g e auf, die bei stärkerem E rh itzen verschw inden; der E rbsenstein b esteh t also aus kry stallo id en u.

kolloiden Schichten.

H a n s L e itm e i e r , Über D endriten u n d Verwitterungsringe u n d ihre Beziehungen zu den von Liesegang u n d Bechhold studierten Erscheinungen. Vf. g ib t zunächst eine ausführliche L ite ra tu rü b e rsic h t und te ilt die D en d riten in solche, die sich n u r a u f einer F läch e ausbreiten, un d in solche, die sich n ach allen B ichtungen h in ver­

breiten. D ie letztere G ru p p e zerfällt w ieder in 1. kolloide D en d riten in einem krystalloiden K ö rp er (W addendriten im K alkspat); 2. kolloide D en d riten in einem K olloide (W addendriten im O pal); 3. krystalloide D en d riten in einem krystalloiden K ö rp er (G raphitdendriten in einem G ranulit); 4. k rystalloide D en d riten in einem K olloid. D ie erste H au p tg ru p p e der D en d riten en tsteh t, indem kolloide oder k ry ­ stalloide Lsgg. in die feinen S palten un d C apillaren eines G esteines ein treten un d teils durch einfaches E introcknen, teils wohl auch durch H in zu treten eines E lek tro ­ ly ten zum A bsätze gelangen (F e- u. M n-H ydroxyd). Z ur E n tste h u n g von nach allen 3 B ichtungen verb reiteten D en d riten sind offenbar D iffusionsvorgänge n o t­

w endig, doch b e d a rf es h ier noch viel au fk lären d er Forschung. L i e s e g a n g (Ztschr.

f. anorg. Ch. 48. 364; C. 1908. I. 1214) erh ielt ebenso wie Vf. k ry stallo id e D en­

driten in einer kolloiden Substanz, indem er K alium dichrom atlsg. zu ein tro ck n en d er G elatinelsg. brachte. C o r n u un d Vf. ließen m it S ilb e rn itra t g e trä n k te G elatinelag.

etw as eintrocknen, brach ten verd. H Cl dazu un d erhielten nach erfolgtem Q uellen und E in tro ck n en den F ucoiden des Flyschs ähnelnde D endritengebilde. — D ie in sehr feinkörnigen Sandsteinen häufigen konzentrischen V erw itteru n g srin g e n am en t­

lich von E isenhydroxyd kan n m an nachahm en, w enn m an ein S tü ck aufgekochte G elatine m ehrere T age in K alium chrom atlsg. leg t u n d dann längere Zeit in Silber- nitratlsg. läßt. Beim D urchschneiden zeigt sich eine B änderung, h ervorgebracht durch die A usscheidung von Silberchrom at. (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der

K olloide 4, 2 7 5 —85. M ai) E t z o l d .

F. Cornu, D ie heutige Verwittcrungslehre im Lichte der Kolloidchemie. Vf. w eist d a ra u f hin, daß u n te r dem N am en V erw itteru n g die h eterogensten V orgänge zu­

sam m engefaßt w erden, w ährend dieselbe eigentlich eine senile E rscheinung ist, näm lich die V eränderung, w elche die G esteine an d er E rdoberfläche d u rch den Einfluß der A tm osphärilien (und auch der H um ussäuren) erleiden, u. w elche im m er

1155 zugleich G elbildung iät. So e n tste h t aus dem F eld sp at durch therm ale Prozesse das K rystalloid K aolinit (N akrit), durch V erw itterung aber in der H auptsache K ieselsäuretonerdegel von ähnlicher Zus. Von der eigentlichen V erw itterung scharf zu scheiden ist die sogenannte säkulare V erw itterung, welche stattfindet, indem die die Oberflächen V erwitterung bew irkenden A genzien in der T eufe u n ter konstanten V erhältnissen (konstanter Tem p. un d konstantem D ruck) tä tig sind und alsdann auch K rystalloidbildung bew irken. So ist bei den E rzlagerstätten der eiserne H u t der S chauplatz der norm alen V erw itterung, die Oxydationezone ist die der nor­

malen, die Z em entationszone die der säkularen V erw itterung, u. ganz entsprechend ist der A ckerboden der Sitz der norm alen V erw itterung. Von der V erw itterung auszuschließen sind die Zersetzungsvorgänge, wie die K aolinsierung, soweit krystal- loider K aolinit in therm alzersetzten Gesteinen entsteht, die G rünsteinbildung (Pro- pylitisierung nach Do e l t e b als therm aler Vorgang), die Saussuritisierung u. Serpen- tinisierung, die T alkbildung (m agnesiareiche Lsgg. dringen in P b y llite ein), die Serizitisierung (H inzutreten schw acher dynam ischer Prozesse), schließlich die Zeo- lithisierung (die Zeolithe sind Prodd. der postvulkanischen Phasen nicht der V er­

w itterung). Sind die typischen Prodd. der V erw itterung Gele, so müssen Ä nde­

rungen in den V erw itterungsvorgängen auch solche in der G elbildung zur Folge haben, in anderen K lim aten m üssen andere G ele auftreten. W äh ren d bei uns der F eld sp at zu Tonerdekieselsäuregel verw ittert (Ton), liefert er in den T ropen roten L a te rit (fast n u r Tonerdegel). D ie eisernen H ü te in den T ropen haben andere G ele als die in den gem äßigten und kalten Zonen. So dürften w eitere Studien die E in teilu n g d er E rde in G elprovinzen erm öglichen, und von ihnen aus eröffnen sich A usblicke a u f einen Zusam m enhang m it den Pflanzen- und Tierprovinzen. (Ztschr.

f. Chem. u. In d u str. der K olloide 4. 291—95. Mai.) Et z o l d. F . C o rn u und M. L a z a r e v iö , Adsorptionsverlindungen im Mineralreiche. Die einfachen H ydrogele, sowie die G em enge, aber auch die gem engten G ele (ent­

stan d en durch gegenseitige A usfällung entgegengesetzt elektrisch geladener Hydro- sole) können K rystalloide absorbieren, wobei häufig stöchiom etrische, sowohl in krystalloider wie in kolloider Form auftretende V erbb. entstehen (Gesetz der Homo- isochem ite Co b n ü s). D ie Synthese solcher K örper erfolgt u n te r Q uellung, doch ist auch Schrum pfung möglich (Eisenoxydhydratgele). K ennzeichen solcher Ad- sorptionsverhb. sind: 1. D ie A nalogie m it den A dsorptionen an P rodd. des L ab o ra­

torium s (M anganhydroxydgel adsorbiert K ,0 ). — 2. Die selektive A dsorption. Be­

stim m te H ydrogele en th alten stets n u r ganz bestim mte Stoffe, selbst dort, wo letztere im U rsprungsm aterial n u r in S puren vorhanden sind. — 3. D ie Existenz aller Ü bergänge von einfachen A dsorptionaverbb. zu sekundären, te rtiä re n etc., denen meist analog zusam m engesetzte K rystalloide entsprechen (2 F es0 8 -j- 3 H 20 [Stilpno- Biderit] — 2 Fe,O a + P , 0 5 -j- aq, [D elvauxit] — 2 F e 20„ + P 20 5 + 2SO„ + aq.

[Diadochit]). — 4. D ie H om ogeneität u. Mk. Als w ichtigste A dsorptionsverbb. zählt Vf. folgende au f: 1. G ruppe der H ydroxydgele, a) B auxit und L a te rit (Gemenge von A lum inium hydroxydgelen n eb st den entsprechenden krystalloiden V erbb., sowie Eisenhydroxydgelen), b) E isenhydroxyde (adsorptionsartig gebunden Phosphor-, Schwefel- und Vanadinsäure), c) Opal (m it C aO , M gO, K 20 , N a ,0 , N aC l, C 0 2 ]?J und organischen Substanzen), d) Psilom elangruppe (mit B aO , K 20 , L iaO, CoO, NiO, CuO, ZnO, TIO). e) E ukrasit un d F rey alith (mit P 20 6, C 0 2 häufig auch den seltenen Edelgasen). — 2. Sulfatgele (der G lockerit ist kolloides Eisenhydroxyd m it adsorptionsartig gebundener Schw efelsäure. — 3. P h o sp h ate (Eisenphosphate a b ­ sorbieren Schw efelsäure, A lum inium phosphate CuO). — 4. A rseniate (P ittizit absorbiert reichlich H 2S 0 4). — 5. Silicate, a) C hrysokollgruppe (die der Form el CuSiO„ e n t­

sprechenden V erbb. en th alten a d so rb iert: MgO, CaO, ZnO, PbO , C 0 2, CuC)2, Cu2Cl2)

b) G ym nitgrnppe (m it N iO , w ohl auch A820 6, P 20 6, CaO un d CuO). c) T onerde- kieselsäurcgele (für die K oagulationsprodd. A liopban un d H alloysit sind ch arak te­

ristisch CaO, MgO, CuO, ZnO, PbO , C 0 2, P 20 6, S 0 8, fü r die M ontm orillonitgruppe CaO, MgO, MnO, N asO, K 20 , fü r die durch V erw itterung entstan d en en G eltone ist das selektive A dsorptionaverm ögen fü r K alium salze, sowie das kaum fehlende CaO und MgO bezeichnend, andere G eltone, nam entlich die B raunkohlentone, e n th alten V anadinsäure), d) M etalloxydkieselsäuregele [für die G rü n erd e (Tonerdeeisenoxyd- inagnesium silicat) kom m t in B etrac h t N aaO, K sO , C aO , M nO , P 20 6 u n d C 0 2, der C hloropbalit e n th ä lt MnO, CaO, K 20 , N a20 der H isin g erit Schw efelsäure]. — 6. O rga­

nische G ele [der D opplerit (w esentlich H um ussäuren) e n th ä lt m ehr oder w eniger CaO]. (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der K olloide 4. 295—98. Mai.) Et z o l d.

F . C o rn u , D ie System atik der Kolloide des Mineralreiches. D ie K olloidehem ie kan n und m uß nach Vf. a u f folgende G ebiete der M ineralogie u n d G eologie a n ­ gew endet w erden: 1. A u f das G ebiet der S edim entation. H ier kom m en Suspen­

sionen (G letscherw asser, m it Schlam m teilchen b eladene W ässer) und Em ulsionen (Verwesung organischer S ubstanzen in S üm pfen, E rd ö l in W asser [?]) in B etracht.

2. A u f die H ydrogele und H ydrosole des M ineralreiches [die H ydrogele entstehen zum kleineren T eil durch K oagulation der H ydrosole, zum eist a b e r durch A us­

laugungsvorgänge an Silicaten (A ckerboden, L aterit)]. 3. A uf die h y alin en K örper der M ineralogen (natürliche G läser) und 4. a u f die diluten F ä rb u n g e n von K ry stal­

loiden. Vf. fü g t bereits eine T abelle m it d er E in teilu n g der K olloide des M ineral­

reiches bei. (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. d er K olloide 4. 2 9 8 —300. Mai.) Et z o l d. F . C o rn u , D ie B edeutung der Hydrogele im M ineralreich. D ie vorläufige Mit­

teilu n g e n th ä lt eine system atische A ufzählung der G elkörper, eine T abelle m it den Gel- un d K rystalloidform en gleicher Zus. un d eine C h arak te ristik der G ele des M ineralreiches (traubig-stalaktitisch oder glaskopfähnlich, m usehliger B ruch, d u rch ­ sichtig bis durchscheinend, oft seifig, erdig oder g a lle rtig , häufig durch W .-V er- lu st an der Zunge klebend und d ann optiäch den trü b en M edien gleichend, isotrop oder m it stark er Spannungsdoppelbrechung, vielfach m it T rockenrissen). (Ztschr.

f. Chem. u. In d u str. der K olloide 4. 15—18. J a n u a r, Leoben.) Et z o l d. F . C o rn u , Hydrogele des Mineralreiches in den G ruppen der Elem ente, Sulfide u n d Haloidsalze. Es stellt sich h eraus, daß noch viel m ehr H yd ro g ele vorhanden sind, als zuerst geg lau b t w urde (s. vorstehendes Ref.) U n te r den E lem enten sind solche gewisse M odifikationen des C (A uthracit) u. S (Absatz der Schw efelquellen), w ahrscheinlich g ib t es auch kolloides A u ü.- A g (G ilben u. B räunen). U n te r den Sulfiden geboren Silberscbw ärze, gelber, pulveriger G reenockit, schw arzes, am orphes Q uecksilbersulfit, erdiger K u p ferin d ig , A rsentrisulfid im O pal von K n ittelfeld in S teierm ark, rotes A ntim onsulfid, M etastibnit Be c k e r s u nd an d ere m ehr hierher.

Von H aloiden is t das Buttermilchsilber, das H ydrogel des Silberchlorids, zu nennen, für das Vf. die B ezeichnung Oswaldit vorschlägt. (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der

K olloide 4 . 187. März. Leoben.) E t z o l d .

C. D o e lte r un d F . C o rn u , Vorläufige M itteilungen über Arbeiten a u f dem Grenzgebiete zwischen Kolloidehemie, M ineralogie u n d Geologie. I. F . C o rn u , F orm u­

lierung u n d B egründung des Gesetzes der Homoisochemite. Jedem einfacher zu­

sam m engesetzten G el de3 M ineralreiches en tsp rich t ein analoger krystalloider K ö rp er (Gesetz der Homoisochemite) D ie in ih re r Zus. stöchiom etrisch zusam m engesetzten K ö rp ern entsprechenden G ele sind Pseudostöchiolithe. D ie H ydrogele des M ineral­

reiches zerfallen in 1. einfache (prim äre A dsorpiionsverbb., z. B. Opal), 2. sekundäre,

tertiäre (Delvauxit, Diadoehit), 3. Verbb. vom T ypus des CASSlUSscken G oldpurpurs (Kupferpecherz?). E ine m olare Menge eines Gels adsorbiert die äquivalente molare Menge eines anderen K örpers, dann en tsteh t ein gelartiger K örper, der von letzterem nichts m ehr zu adsorbieren verm ag (Pseudoatöchiolitb) und sich spontan in das gleich zusam m engesetzte K rystalloid um w aadelt (Gesetz der Homoisochemite). D er neu gebildete K ö rp er is t eine sekundäre Adsorptionsverbindung, analog entstehen tertiäre, q u artäre etc. — II. H . L e itm e ie r , D ie D endriten u n d ihre Analogien m it den Liesegangscken Untersuchungen an diffundierenden Medien. Vf. unterscheidet sich in der Ebene u. in einem anderen Medium nach allen R ichtungen ausbreitende D endriten und beh ält sich die w eitere U nters, vom S tan d p u n k t der K olloidchemie aus vor. — III. V. P ö s c h l, W abenstrukturen an den Hydrogelen des Mineralreiches.

Die Opale und viele andere G ele des M ineralreiches besitzen W a b en stru k tu r, Vf.

will dieselbe system atisch studieren.

IV. F . C o rn u und K . A. R e d lic h , D er B a u x it. Bauxit besteht, abgesehen von adsorbierten V erbb. (Pa0 3 etc.), a) aus einem Gemenge von A lum inium hydroxyd­

gelen (AlJ0 3*Hi 0 ; K liachit-a C o k n ü , — A LjO b^H jO ; K liachit-ß C ob n u ) und von E isenhydroxyden verschiedener Zus.; b) aus den K rystalloiden D iaspor und B ydr- argillit. D ie Rolle der V auadin- und T itansäure ist noch nich t b ek an n t, vielleicht liegen V erbb. im Sinne des CASSiüSsehen P u rp u rs vor. — V. E. C ornu, D er „Ton­

geruch'“ u n d andere Gerüche der Hydrogele des Mineralreiches. Vf. h a t bei fast säm tlichen H ydrogelen des M ineralreiches G erüche konstatiert und fü h rt dieselben a u f adsorbierte S ubstanzen zurück. — VI. E. C ornu, D ie isotropen Umwandlungs­

produkte der M ineralien der seltenen E rden u. ihre Analogien m it den Eiweißkörpern.

Vf. entscheidet sich dafür, daß die genannten K örper K olloide sind. — VII. B anco, Synthese des Thaumasits. D ie Chem iker stellten die Existenz des Thaum asits, CaSiOj -|- C a C 0 3 -f- C aS 0 4 -f- 15H sO, in A brede, da eine solche Verb. nicht existieren könne. Seine E ntstehung ist jedoch leicht begreiflich, da w ir auch seine Gelform k en n en , es ist eine q u artäre A dsorptionsverb., die durch A nlagerung der Moleküle C aC 0 3 m it C aS 0 4 a n eine dem Plom bierit (Gel) ähnliche Substanz:

C aS i0 3 -f- a q , entstanden ist. — V III. F . C o rn u und H . L e itm e ie r , D ie D ehydra­

tationsreihen der natürlichen Kieselsäure-, E isenhydroxyd- un d M anganhydroxyd- gele. D urch D ehydratation entsteht eine vom O pal über den K acholong zum Chaleedon verlaufende R eihe, ferner eine solche vom Stilpuosiderit zum H äm atit (roter G laskopf) über X anthosiderit und braunen Glaskopf. H y d ratatio n kann in beiden F ällen den um gekehrten Vorgang erzeugen. G anz analog jenen Prozessen verläuft, w ie SCHADE (Münch, med. W chschr. 56. 77) d artut, die H arnsteinbildung.

E ine d ritte D ehydcatationsreihe verläuft vom W ad ü b er den Psilom elan zum L eptonem athit, welch letzterer das krystalloid gew ordene Psilom elangel ist.

IX . K. A. R e d li c h , Genesis u n d Synthesen des kolloiden Magnesits (Thermate- rites magnesius Br.). Synthese leicht durch Lösen von M agnesia usta in Soda­

w asser, bei 0° d ann neben kolloidem M agnesit M gC 03 -}- 5aq. (Laosfordil), bei höheren Tem pp. dagegen MgCOa -f- 3 a q (Nesquehonit). — X. F. C ornu, Schrum p­

fu n g , der inverse Vorgang der Quellung un d das Gesetz der Homoisochemite. D as gen an n te G esetz ist die K onsequenz desjenigen vom V. chem ischer Verbb. in ver­

schiedenen A ggregatzuständen (Phasen), da die G ele im Sinne T a m m a n n s dem fl.

A ggregatzustande angehören im G egensatz zu den K rystallen. Vf. stellt den in ­ versen V organg der Q uellung, die Schrum pfung, auf. N ach M a c h existieren spannungsdoppeltbrechende Substanzen, die gegen D ruck u. Zug optisch entgegen­

gesetzt reagieren; bei Q uellung tr itt n un n egative, bei Schrum pfung positive D oppeltbrechung au f, beiden V orgängen entsprechen A dsorptionsverbb., und zw ar dem letzteren z. B. die stöchiom etrischen M ineralien der D ehydratationsreihen der K ieselsäure-, Eisenhydroxyd- und M anganbydroxydgele. — X I. F. C ornu, Analogien

zwischen den H ydrogelen des Mineralreiches u n d den organischen Gelen. Vf. n e n n t:

W a b e n stru k tu r, Intu ssu szep tio n , Schrum pfung, V ergiftung der H y d ro so len , A ltern der K olloide, K olloidsym biose (Li e s e g a n g, Z tschr. f. Chem. u. In d u str. d er K olloide 4 . G3), B escbränktsein der H ydrogele des M ineralreiches a u f isoklim atische Zonen, Ü bereinstim m ung der V erbreitung in v ertik aler R ich tu n g (in B ergw erken reich t die G uhrenbildung genau so w eit wie die Pilzflora). — X II. F . C o rn u , Natürliches kolloides M olybdänsulfid (Jordisit). D er Ilscm annit e n tste h t aus schw arzem , stau b ­ förm igem , kolloidem M olybdänsulfid (Jordisit), sein F u n d o rt ist der F reiesieben­

stehende a u f H im m elsfiirst in F reiberg. (Ztschr, £ Chem. u. In d u s tr. d er K olloide

4. 8 9 — 92. F e b r. 1 8 9 - 9 0 . M ärz.) Et z o l d.

C. D o e lte r , Über kolloide Färbemittel im M ineralreich. Vf. em pfiehlt fü r ein­

schlägige U nteres, abw echselnde B estrah lu n g durch R adium u. u ltrav io lette Strahlen.

K ünstliche F ärb u n g en g e sta tte n keine zuverlässigen Schlüsse, so fä rb t K obaltoxyd S aphire und G läser, in n atü rlich blauem S ap h ir ist aber kein Co v o rh an d en ; eine vergoldete Q u arzplatte nahm infolge D urchleitens eines Btarken elektrischen Stromes rosen- u. bräunlichrote F a rb e an (Gold in kolloidem Z ustand fein st verteilt), selbst­

verständlich sind jed o ch n un n ic h t alle R osenquarze goldführend. E in Stoff kann ganz verschiedene F ärb u n g en g eb en , je nachdem er kolloid (C itrin, R auchtopas, R osenquarz, die m eisten Saphire, F lußspat, Topas) oder k ry stallin g efärb t ist. Die isom orph gefärbten, wie die idiochrom atischen Stoffe v erän d ern eich n u r w enig beim E rhitzen, bei E inw . von G asen, R a und u ltrav io letten S trahlen. M anchm al Bcheint ein lab iles, kolloides u nd ein stab iles, isom orph beigem engtes F a rb m itte l zugegen zu sein , augenscheinlich schw indet ersteres beim violetten R ubin im R a u n d k eh rt im u ltrav io letten L ic h t zurück. (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der K olloide 4 . 188

bis 189. März.) Et z o l d.

F . C o rn u und H . L e itm e i e r , Über analoge Beziehungen zwischen den Mineralen der Opal-, ChaJcedon-, der S tüpnosiderit-, H äm atit- u n d Psilomelanreihe Vf. zeigt a n einer R eihe von V orkom m en die E xistenz der D ehy d ratatio n srcih e O pal-Kacho- lo n g -C h alced o n -Q u arz u nd andererseits der H y d ratatio n sreih e Q uatz-C halcedon- K acholong. E rstere ist die U m w andlung eines K olloids in ein K rystalloid, letztere die eines K rystalloids in eia Kolloid. W e ite r w ird a u f die synthetischen A rbeiten aufm erksam g em ach t, die zu gleichen R esu ltaten g efü h rt haben. — G anz analoge V erhältnisse liegen bei der U m bildung des S tilpnosiderits (G elbbrauneisenerz) zu rotem G laekopf v o r, wobei als Zw ischenstufen X a n th o sid e rit u. H ä m a tit auftreten, w ährend andererseits der ro te G laskopf durch H y d ra ta tio n w ieder in eine bestim m te oekerige V a rie tä t des X anthosiderits un d w eiter in Stilpnosiderit übergehen kann.

D ie U rsache der W asserentziehung sucht hierbei Vf. hau p tsäch lich in der Eis­

b ildung u. e rk lä rt dam it die T atsache, daß der rote G laekopf sein H au p tv erb reitu n g s­

g eb iet in Zonen m it w echselndem K lim a hat. In diesem Sinne k ö n n te n au ch die E iszeiten u. die Interglazialzeiten gew irkt haben. D er D ruck b e g ü n stig t ganz all­

gem ein die U m w andlung der kolloiden in die k rystalloide P hase. — A uch in der P silom elanreihe zeigt sich eine sekundäre H y d ratatio n sreih e von P o lia n it, bezw.

P y ro lu sit zu W ad gegenüber einer D ehy d ratatio n sreih e von W ad üb er Psilom elan un d L ep to n em atit zu P o lian it und P yrolusit. (Ztschr. f. Chem. u. In d u str. der

Kolloide 4 . 285— 90. Mai.) Et z o l d.

M. L a z a r e v ic , Spannungsdoppelbrechung an H ydrogelen im M ineralreich. M anche G ele zeigen fast stets Spannungsdoppelbrechung, an d ere sind fa st im m er isotrop, w ieder an d ere zeigen Ü bergänge in C halcedonstruktur. 1. H y d r o x y d g e l e . Am besten stu d iert sind die O pale, viele derselben zeigen m ehr oder m in d er starke

1150 Spatm ungsdoppelbrechuD g, an d ere sind selbst in dicken Schichten isotrop. Mit dem S teigen des W assergehaltes sin k t die Lichtbrechung. Viele Opale zeigen u. Mk. das B raun der trüben Lsgg., dasselbe verliert sich bei längerem Liegen in W ., rascher im QuelluDg verursachenden K upferoxydam m oniak. Opale vom C harakter trü b er Medien haben bereits W . verlo ren , kleben an der Zunge und zeigen, in W . ein­

g ebettet, B lasenentw . D urch G ehalt an krystalloiden G ebilden der G renzphase (Chal- cedon) zeigen m anche O pale A ggregat Polarisation. — A lum inium hydroxydgel (Bauxit partim), S tilpnosiderit und E h ren w erth it verhielten sich stets isotrop. — 2. S u l f a t ­ g e le . G lockerit, L öw igit und Pissopban waren stets isotrop. — 3. P h o s p h a t ­ g e l e . D iadochit der Gelform un d D elvauxite w aren isotrop, K upferphosphatgel von L ibethen (L unnit partim ) w ar schw ach doppeltbrechend, Plum bogum m it war teils isotrop, teils zeigte er C halcedonstruktur. — 4. A r s e n a t - u. C a r b o n a t g e l e . i P ittizit, kolloider Magnesit, basisches Z inkcarbonat w aren stets isotrop. — 5. S i l i s a t -g e le . G ym nitvorkom m en zeigen m eist starke Spannungsdoppelbrechung, andere zeigen A ggregatpolarisation (K raubat, N ickelgym nit von Frankenstein, Sabonit von Cornwall, Pikrolith vom Bachergebirge). D ie Chrysokolle zeigten m eist mehr oder m inder deutliche C halcedonstruktur, also Ü bergänge in das K rystalloid D ioptas.

K upferpecherze w aren vollkomm en isotrop. Von Tonerdekieselsäuregelen w ar nur 6 das R ochlitzer Steinm ark isotrop, alle anderen w aren sehr schw ach doppeltbrechend.

U n te r den M etalloxydkieselsäuregelen w ar N ontronit von Schemnitz doppeltbrechend, U nghw arit un d alle H isingerite w aren isotrop. (Ztschr. f. Chem. u. Industr. der

K olloide 4. 306—7. Mai.) Et z o l d,

E . D i t t l e r , Über die E inw irkung organischer Farbstoffe a u f Mineralgele. Vf.

dehnte die Färbverss. H ü n d e s h a g e n s (Ztschr. f. angew . Cb. 21. 2405; C. 1909.

I. 463), SülDAs (Sitzungsber. K. Akad. W irs. W ien 113; C. 1905. I. 128. 974) und P e l e t s un d L. G b a n d s (Chem.-Ztg. 1907. 803; C. 1907. II. 1028) au f die Mineral- gele aus. D iese verbreiteten beim Zerschlagen einen auffallenden G eruch, w urden feinst zerrieben und reagierten meist sauer, n u r die Ca- und Mg-haltigen M ineralien der T alk g ru p p e w aren stark alkalisch. Das Färbverm ögen w ar nich t von der K orngröße, dagegen sehr von der sauren Beschaffenheit abhängig. Zu den Verss.

dienten verd. uud k. gesättigte Lsgg. von D iam autfuchsin, chlorzinkfreiem M ethylen­

b la u , M ethylgrün, Bhodam in und Säureviolett. N ach 12-stdg. Stehen w urde m it W . 3—4 T age sorgfältig ausgew aschen. Besonders fest hafteten die basischen Farbstoffe. Sim ultane K om binationsfärbung im Sinne H ü n d e s h a g e n s w urde durch verd. kom binierte neutrale Lsgg. von M ethylenblau-Fuchsin S und M ethylgrün- Rhodam in erzielt. D ie in einer langen Tabelle niedergelegten R esultate zeigten:

D ia H ydroxydgruppe und die der w asserhaltigen Ar3enate, A ntim onate und Phos­

p h ate (sauer bis auf den Pharm akolith und den W applerit) zeigen fast ausschließlich N eigung zu basischen Farbstoffen. D as A nfärbeverm ögen ist bei starkem W asser­

p h ate (sauer bis auf den Pharm akolith und den W applerit) zeigen fast ausschließlich N eigung zu basischen Farbstoffen. D as A nfärbeverm ögen ist bei starkem W asser­

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