Dichtungen

é

D n i t s ch e § i ch t n

S a r i Giocbefe unb R uling îtttm a n u .

g u n f j e i j n t e r 23 a n b .

fiicjitungen bon foljann Jfcscjjart, genannt Penser.

C f i D î i g :

J 9 S ~ 3 0 ¿ /

Itidltiwgen

3 o I) a u u g f i f d j a i t ,

4 1 2 4 1 2

( E i n l e i t u n g .

3 B a S w i r über baS £eben gifcf)art, !3, Don bent I)icr eine üiuSw alji feiner rticf)t=f3otentifcf)eit ® id)tu ngen bargeboten w irb , Welcher beffen „® e fd )id )tfiitte ru n g " folgen fo li, biSje^t w iffe n, ift wenig unb erft in biefem SalfrIJu nbert erfoi'frfjt w o rb en , benn bie frü h e m befüm m erten fid ), einige curiofe Siebtfaber abgered)- net, überhaupt nid)t u m ib n . 33ei iebjeiten fjatte er ein auS= gebreitetes iß u b lifu m . Sind) nad) feinem ©obe w ürben feine äBerfe, wenn aud) nid)t alte in gleicher SSSeife, beamtet, am iängften feine „¿ H b iifd fe u ^ if t o r ie n " , bie nod) 1 6 9 3 neu gebrudt w ü rb e n , wäljrenb „ © a r g a n tu a " ben ® reif?igjäl)rigen S rie g nid)t überbauerte. SliS bie neue © d)ule non §cibei= berg auSgieng, w o bie grem biiinberei ₃ucrft ißtaf} fa nb , fu g te n bie Jungen Seitte ifjn, ber m it itfrent SDiufter SDtetiffuS a uf g e ka nn te m g u jj geftanben i;aben fo li, m it einigen fauer= fü §en SBenbungen unter ba§ alte © erätf; ju w erfen. ₃incgref w oKte i()m biefert SiebeSbienft teiften, etwa wie bie SRomantifer c§ m it <₂cf)iHer uerfudjtcn. © r gebenft bcS „© (iicffjaften © d fiffg " unb erfennt jw a r ben Sfeidjtjjunt „p oetifdjer © eiftcr, artiger S i n f ä ü e , fd)öner S B o rt unb m erfw ürbiger © p r ü d )" , unb glau bt eS g ar w o l ber griedjifdjen, röm ifd)en, itaiienifdjen unb franjöfifcijeit ißoefie an bie © eite , wenn nid)t boran= ftctteu ₃U b ü rfe n ; aber w a s er m it ber einen nolteu fpanb g ib t, n im m t er m it ber anbern ₃u r i i d , inbern er bebauert,

VI Siuíeitung.

baß g ifd ja rt nirfjt ben g ie iß m it ber S ta tu r O erm ü h ít, fo n * bern ficf) an bent, w a « ihnt einfach a u « ber geber gefíoffen, l)atie genügen ía ffe n ; biefer SStann ^abe fo nft mol e tw a« S ta ttlid je « íeiften fönnen. ₆r m eint a l f o , g ifd ja rt fei nicfjt fleißig gemefen, wäljrenb bod) a líe «, w a « er geboten h a t, eben n u r g ru d jt feine« gteiß e« w a r. U n b inbem 3 in c g re f if)n m it ber unadjtfam en ©emofjnheit feiner g e to ti entfcßulbigt, fd)iießt er ih n a t« veraltet oon feiner © efetlfchaft, w o S D te liffu «, ₈ingei«tjeint, SDenaifiu«, C p i g unb ₃iucgref felbft am Steigen ftanben, oont S a n j au« 1 unb b a m it, guten © ta u b e n «, oon ber ₃u h m ft. Stber fo ieidjt w a r ein SJtaun oon g ifd ja rt’« S lrt n id jt tobtgemacßt. E in e r ber ₃£its genoffen, unb fein fcfjlec^ter, S o lja n n ÜSafentin Slnbrcae ( 1 5 8 6 — 1 6 5 4 ) , fanb feine Svfjtjtijmen bew unberu ng«w ürbig unb nannte iijn ben S c h riftfü h re r ber beutfdjen S ta tion_{. 1 2} 3 n S tr a ß b u r g felbft hatten ihm ä ö o lflja rt S p a n g e n b e rg3 a t« Spcoftfjene« iPfettionoru « Stnbropebiacn« unb © eorg g rieb rid ) SDtefferfdjm ib4 , ber unter bem Stauten © rip tjan g o g a b ro * SJtiranba „33on be« © fei« Slbel unb ber S a u S r iu m p h " wie jener ben „ @ a n « t ö n i g " unb bie „S ln b inb ober g a n g b rie fe ", fowie „₂>er Einm ütigen ₂Bei«t)eit S u ftg a rte n " a n«fp ie itc n, ba« Stäufpern unb S p u d e n abjugucfeit öerfud)t. ß in je tn e S t ü d e in ber legten ftraßburgcr 3tu«gabe be« „g iö ffh a g e « " ( 1 6 1 0 ) fa nn m an ihm nidjt fo obenhin aberfennen ober abernagetn unb ab filrjen . 3öenn aber and), fo ift er e« bocf), bem nachgefprungen unb nachgerungen w irb . O tt SWüudjcn fcfjrieb Siegibiu« Sltbertini ih n unPerfroren a u « . ₂lud) in Storbbeutfchtanb ließen feine S ie g e ben P f a r r e r -3ohann S o m m e r5 j u D fte rw eb b in g en bei SJtagbeburg ben Stird)cnfd)(af nicht genießen, ber a t« ■Sohaunc« C t o r i n u « SSariácn«, ober § u (b r id ) Jljc a n b e r unb S h e ra n b e r, ober a t« © ornc tiu « SBeiberfreunb Pon g ra u e n *

1 Opicii Poemata. ©trafjburg 1624. 40. 161.

2 6. Döpfner, SRefonn6eftrebungen, S . 21; 2. Ufjtattb, Schriften, V, 297. 3 Sgl. ©oebefe, ®rimi>n& l, 431 fg.

4 (Sbenbaf. 1, 431 fg. 5 Gbenöai. 1, 431 fg.

(gmíeitmtg. VII

írarg in P re u ß e n (mäfjrenb er bod) n id )t fo metí íjer m a r, n u r ein 33ruber 3m icfauer) m it aiíeríei fd)nurrigen S ü d je rn audftanb. X o d ) 5ifd )a rt’d K ä u fe r blieben and. (Sr fiifjrt and bern „ iß a n ta g r u e i" uub beiu , , b)5í)iloío^í;ifdf)cn ©l)5ud)t= biicf)íin" 3 X § ifd ) a r t’ d einzelne S te d e n ató betn eiéíraftigc docu m e nte an unb m ad)t nene üieinte ju g ifd ja rtó alten_{. 1} •3a, fo g ín jlid ) abgetjfan m ar g ifd ja r t nad) 3 in c g re f’ S S ta b = bredjen bod) nod) n id jt, ba 1 6 3 1 bie ,,@ e fd )id )tí(ttte ru n g " bad 3 n greubett © ebenít SDlein nodjtnató in (Erinneru ng bradjte. U n b menn Slnbread © rp p íjiu d_{1 2} itn „iß e ter S q u e n j " biefen non feinem „ a f f ent curtid) e n " S p ie le fpredjen lä ß t, fo geftcfjt er m it bem bloßen ÜBorte fdjon ein, baß fein S d ju lm e ifte r, ober er feíbft, menigftend ben X it e l fenn t. © a n j »erfta u b t m ar aud) bad ,,(Eß ä u d )t6ücßlein" bei 9)íattt)iad Síbeíe bon unb ju £ilien= berg in S te ie r nod) n id )t, ba er and biefern SSudje 3oau= g ifd f a r t’ d einen m it feinen Seltsam en © e rtd jtd p n b e ln gleid)= förm igen (ia fu n t a n fü i;r t, baß nemlid) 51t einem 3nubcrer ein arm er X r o p f unb jm eif eil) öfter © u g g u d gefontmen unb benfelben gefragt ijabe, ob ed red)t jugelje, baß fein 2Beib ade 3 a ß re ein richtiges Ä in b auf bie 2Belt gebäre_{. 3} 3 a and) „ © a r g a n tu a " m ar 1 6 7 3 nod) itnuergeffen, ba Dteinfjolb „bie ₂iffenteurlid)e 9iaupengeljeuriid)e © e fd jid jtfiitte ru n g " ber ganjen Sänge bed X ite ld nad) ald ein „23 eifp iel cäfianifdjer (₃efen’ fcßer) 3trt ju re b e n " a n fü ljrt_{. 4} ® a d aded f'ann m an freilid) lein eigentliches gortlcben nennen, eljer bie neue Slud» gäbe ber „23iblifd)en £>iftorien" (S tr a ß b u r g 1 6 9 3 ) , bie inbeß m ol !au m ber f^ifd ja rt’ fcfien 93crfe, fonbern ber SBilber megen oeranftaltet m ürbe, © rbm an Uteum eifter, ju A n fa n g bed 1 7 . 3 aljrl)u n b ertd , ermähnt berfelben unb meiß baoon nidjtd anbered ¿u fa g e n , ató baß bie S e rfe oijite .(tunft feien, mad 1 3ot|. ßlortnitS SBariScuS, Etfjograpljiii ffliunbi. 1609. I I , 140 u. 180. 1614. U . 122 u. 153.

2 Slnbr. ® rw ^iuä, ©ebidjte, 1, 730. $eutfcöe S i i t e t bes 17. 3abv= bunbertS, 4. staub, 8 . 178.

3 Stbete, ®erict)tsfiätibel. Siiirnbetg 1668. I, 34. 3m ®íjejucf)tb¡¡4)Iiti 1578, £ 8 » ; 1597, fflí 3 a , (. 8 . XV, Sfiote 2. SBgl. ®oebete, ©nntbrig 395, 48.

VIII Einleitung.

»om ©tanbpunfte ber 33evSiimft am (inbc bcS 1 6 . v}al)r= ljunbertd ittcfjt einmal waljr ift. Cfrft in ben ©treitigfeiten ber ©djweiger unb ©acfjfen in ber erften ö ä lfte beä »origen ffaffrtjunbertd wie§ 39obmer, burd) 3tn cgrefd Grrwäljnung auf= merffant gemad)t, tnieber auf ffifd)art’8 „©tütfljafted S d )iff" , beging aber ben P tid griff, in bem wa§ er niitttjeilte bie Perfe in feine P rofa aufgutöfen, „bamit fid) bie fädjfifdjen O jren an ber alten ©pradj unb Perdart nidjt ärgern m ödften''.1 SBa8 er fonft »on fvifdjart gu rühmen weif; ba§ fein 9?ame ber Liebling ber Padjanten (nidjt ber fafjrenbcn ©djütter, fonbern ber ftiirmifd) 2ludgelaffenen), fein ® eift gur Poffenreißerei aufgelegt gewefcn fe i, geigt nur, baf; nid)t allein fäd)fifd)en 0 f)ren ber „fdjinte fhüjalt" »erborgen geblieben war. @ottfd)eb’d ©dßtle wollte aHerbingS nidjtS öon f5Udf)cirt wiffen. ® en „if-löbbab“ wollte ftc m it feinem „ffrofdjmeufeler" uergleid)en taffen, woran fie feljr woljl tljat, weit jebcr Per» gleid) l)inft; ba fie e§ aber bed^alb nid)t wollte, weil er aud bem niebrigen $»d)e bed ©paßljaften (jergenommcit fei, fo »erglid) fie bod) unb ttjat bem ®ebid)t bamit llnredjt. P o n ber „®cfd)id)tfd)rift" wußte fie nur gu beridjten, baß bie Ueberfe^ung ebenfo ßoffierlid) unb unflätig fei wie bad ffrangöfifdje. 3)ie P erliner l'it erat urbriefe brachten ed aud), obwol £effing bie fveber führte, nid)t über einige Pc= merfungen in Söegrtg auf g ifd )art’d SSerfudje in ^ejam etern unb Pentametern Ijiuaitd, bad ÜlHeräußerlidjfte, Wad fitf) beim 1 2

1 Sammlung ber Sürcberifdjen Streitfdjriften 2, 7, 58—72.

2 „Mach SJrauben tarn ein Sopf bon SiabelaiS’ SBerWanbten, SeS Marne gifdjart war, ber Siiebling ber Sacbanten! e in Seift, recht aufgelegt jurSBoffen= reijserei, 311s ob er mit bem 8eib Oou einer Erben fei. SBiemot)!, bag mir ihn nicht an feinem Sobe tränten, ®r tonnte, wollt’ er n u r, natürlich = fefleräiiaft beuten. So bat fein gliicflidj Schiff jwar einen täftgen (brutto, Unb giebt bod) bie Matur in ftarten groben tunb. Surdjfidjten, SBafferfäll, alb fo berfchiebne Sühnen, Eharattcr, Meigungen, aud) Sieben unb Miaicfjinen; Sieb alles fehlt hier nicht. S e r Sigein unb Sinbmag fcfiauten Seftürjt unb boKer Suft bie neuen Argonauten. Allein fein altes Seutfd) ftetjt it)m gu febr im Sicßt; Ein fächfiitf) Auge fiept ben fchönen 3nfialt nicht.“ Sobmer, Eharatter ber beutfchen ©ebicbte, in Sottfdjeb’S „Septrägen gut Eritifdjen fjiftorie ber beutfchen Sprache“, V. (1738), 629.

Umleitung. ix

fliidjtigften SQtättevn in „ © a r g a u tu a '' ergeben fo n n te .1 © ittcit 3BtCfen brad)te S8vetfd)itetber m i t , aber er fanb feinen; Biel- Ieicf)t auef) mod)te ifjm fein S o r f a f j, beim 2lbbrucf ber „@ c= fd jid jtflitte ru n g " non 1 6 0 8 — eine üble SBalji — bie oeralteten S B ö rte r, bie Schiebungen a uf © efdjidfte unb L ite ra tu r ber 3 e it unb alles S u n f l e auf jubelten, beim näbern (Singeben auf bie S a d je bod) 'etroaS bebenftid) e rfre u te n . (Sr lief? eS menigftenS bei ber Slnfiinbigung unb S tu b e bemenben.1 2 3 ® a n n gab ber fleißige S a m m le r g lö g e l eine reid)t)attige 3ufam m enftetiung non S ite tn fy ifd )a rt’ fd)cr S d jr if te n m it einjetnen tünfitprungen unb S e m e rfu n g e it:t, tnonad) (Srbuin ftod) in feinem (Sompenbium bie SBerfe eiitorbnete, ohne 9ieueS btnjitjnfitgetr. 21uf biefent S ta n b p u n fte blieb bie S c n n tn if; Bon f f if d ja r t , tute m an auS ber m itpfetigen, alles tr ü b e r e u m faffenben, aber (SigcneS nid)t barbictenben 3 u= fammenftettung bei O örbenS e rfie bt.4 (SinjeineS ift in 3 £it fd)riften in S e ju g auf einjetne 3 ) rüde m ol nod) befannt ge= m ad)t, aber nicpt Bott S e b e u tu n g .5 6 (Srft ber übereilte Serfucp eines jungen S KanneS, S L fp a ü in g ’ S , baS in S tu tt g a r t faunt gefebette (Spcmptar beS ,,© (ü d p a fte n S d ji ffe S " perauSjugebett, j u commentieren unb babei bie O e fa m m ttite ra tu r g ifd p a rt’ S attfS neue j u be()anbetn, opne irgenbeinen alten ® ru<f ge= feljen ju paben, brad)te neue A n re g u n g , einm al baburep, baf? U b la n b eine cinleitenbe iübpanblung über bie jfreifcpiefjeu beifteuerte8, unb bann burdj bie iWcceitfioit, tueldje Fre ih e rr

1 I, 111 fg. ©tal&aljn VI, 44 fg.

2 (.peinrid) Öottfrieb bon ©retfdmeiber.) Sinfünbigung unb $robe einer neuen NuSgabe bon $ . ftobann ftifebart’* UeÖerfefcung bes erften ©ucbel bon SRabelaiä' „© argantua", Nürnberg 1775. 8. ftörben3 (ßejifon I, 524. 543) meint, er möge bon unberufenen ftrititern abgefebreeft fein; ober gleichseitig fcfjeiterten auch bie bon SBeintar au§ morm empfohlenen ©emübungen, $an§ Sach# neu

511 bruefett.

3 ftlögel, ©efd)id)te ber fomifeijeu ßiterotur. I I I (1787), 320—378. 4 ftörbenä, Siejilon beutfeper Xidjter unb fßrofaiften. Seipjig 1806. 1, 318—44 unb VI, 93-97.

5 3- befdirieb ft. ft. SHotfj in ben Nürnberger literarifeben ©I&tteru V I, 359 fg. eine 9lu8gabe be3 ©bejucbtbücbleiuä bon 1614, ohne bie frühem ©ruefe 511 berücffid)tigen.

X Umleitung.

oon (Dieufebadj bicfet* ungeniigenben 3?eröffentiid)utig § a ttin g ’ b mibmete. * 1 S ie fe Ä r i t i i ift ¿m ar überfdjäfct, ba fie , außer einigen ^Berichtigungen unb uedenbcn fpinmeifen auf S ifd g a rt’ fctje S c h r ifte n , bie ätteufebadj befaß ober ¿u b e fre it m ünfdjte, fomie einer gram m atifdptepifatifdjen S a m m lu n g über „beiber, beibe, b e ib c b ", bie uie^t einm al bab © tü d ljafte S c h iff er= fcfjöpft, nicfjtö gibt aib bie Stufftettung beb atterbingb richtigen S a p e b , baß m a n , um über g ifd ja rt bab fftidjtige j n fcßreiben, nicfjt blob bab eine ober anbere feiner SBerte gelefen ßaben m ü ffe, fonbern alle in allen Ülubgabeit. S a b toar n u n freiiid) fd jm e r, unb SDieufebad) fetbft ßat tro £ beb aubbauernbften Sam m etfteißeb nicfjt atteb äufammeugebracßt, mab er fanute, unb nidfjt atteb g e fa n n t, toab m irttidj nodj oorhanben m ar, bagegen aber fü r eine Jperaubgabe ber SSJerfe ffifd ja rt’ b fo umfangreiche S a m m lu n g e n ber L ite r a tu r , bie g ifd ja rt etma gelefen haben to n n te , ₃ufam m engcl)äu ft, baß eine © efan tm O aubgabe g ifc fjart’ S m it (Kom m entar ficfj ofjne bie 33ibtiotfjef SO’ieufebacfj’ b taunt benfen (aßt. S a ß biefetbe nicfjt, aib äJtenfebad) am 2 2 . ütuguft 1 8 4 7 geftorben m a r , in äße Sßinbe ¿erftrcut m ü rb e, b a ju ()abe idj inbirect beigetragen. 3 n ber toftbaren S a m m lu n g beb 2tntiquarb ituppitfcf) in ä ö ie n , bie riete SBerte g ifd ja r t’ b ent(jieit, m ar aud) ein © pemptar feineb bib bafjin unbefannten „© e faitgb u d jeb " ent h a tte n , bab m it ben übrigen beni 33ritifcf)en iDcufeunt fei)icn= ben äßerfen ber S a m m lu n g borthin oertau ft m ürbe. 3ttb idj bieb oon Stffjer, ber ben ißerm ittter gemacht h ^tte, e rfu h r, beftagte idj ben S?ertuft biefeb © c f a n g b u d j e b in einem SBcridjte ber Sßeferjeitung ( 1 8 4 6 , 9 tr. 7 0 7 , 1 5 . 2 lp rit) unb jm a r in einer a u f bab firdjticfje © efü h t S rie b rid ) ₂Bii= hetm’b I Y . fpeciett berechneten 923eife. 2Bie m an m ir gtaub=

einem treuen 2lbbrucf fjerau^gegebeit unb erläutert burcf) Sari Jolling, mit einem einleitenben ©ertrage jur ©efcf)icf)te ber Sfreiftfjiefcen begleitet Don Subroig llijianb. Tübingen 1828. L X II unb 260 ©. 8°. UfjIanb'S 2lbf)anblung fteljt nun unöeränbert in beffen Schriften V, 291—321.

Einleitung. XI

w iirb ig oerfid)ert f»at, ift ber 3Xuffa§ bent Könige Borgelefen worben unb £)at bie S ß irfu n g gehabt, baß bie ungleich wichtigere © am m lu ng © ieufebadj’ S angefauft unb ber © enera! o . © elow beauftragt w ü rb e , fü r bie Verau sgabe beS „© e fa ng b ttd je S " ju forgen, baS befanntlirf) wäljrenb beS © elagerungSpftanbeS in 93er!in 1 8 4 9 , fow eit g ifd ja rt’ S © eiträge reichen, in 1 7 0 Gtpent» piaren gebrucft worben ift. ® e m $ in ia u f ber © ibliotljei ©teufe» badj’ S, w o ra u f ber Ä ö n ig 4 0 0 0 0 S p ä te r oerwanbte, folgten bann anbere, Bon 5 u lb a , © agel nnb V e p fe , fobaf? bie f'öniglidje © ibliotljei in © e r lin , w a s bie ältere beutfcfje L ite ra tu r unb befonberS bie beS 1 5 . — 1 7 . ffaijrbunbertS b e trifft, affen anbern überlegen ift. © iit ifjren © d )ä h e n , bie beftänbig erweitert w erben, tonnten bann bie jü n g e r« ©eleljrten bie altern ffreunbe g ifcfjart’ S unb beS 1 6 . S ahrlju nbertS leid)t über» boten, ba fie nicht wie © e ro in u S , © U n ta r unb icf) ntiibfam p fa m m e n fu d je n ntü ffe n, w a s uns unerreichbar btieb.

© eit © ilm a r in ,,@ rfd ) unb © ru b e r’S (Sncpflopäbie" u n b , wenn ict) wich baneben nennen b a rf, feit id) in meinem ,,@ n t n b » r iß " bie bis bahin bcfannte Lite ra tu r g ü fdja rt’ S nicht nact) ben alten u n p o e rlü ffig e n K a ta lo g e n , fonbern nach ben © iidjertt felbft Bezeichnet haben, ift es leidjt, aufftoßenbe $ unbc einjn» orbnen unb baS in ben großen SSibliot^efen ©erftreute unb nid)t au sb rü d lid j m it g ifd ja r t’ S © am en ©ejeidjnete n u fp fp ü r e n , wie

5. © . in ber göttiuger © ib lio tfe f, bie faft affe © itd)cr g ifd ja r t’ S, wenn and) nid)t affe SluSgaben berfelben befi(3t . $>a ich nu n biefe © djäjje feit -3af)ren benuhen tonnte unb nodj benufse, audj bie © ibliottjef V eh ie’ ^ f £it länger als einem © tenfdjenalter bnrchgearbeitet nnb and) fo nft unabläffig gefam m elt habe, fo b arf id) hoffen, auch ° h ne ©teufebad_)’8 ©apiere j u r © erfügung P haben, Bieffeid)t nicht unBorbereitet an bie Verau sgabe einiger @ebid)te J if d ja r t ’S unb beS „ © a r g a n tu a " h e m n p tre te n .

® abei w ill id) jweieríei bewerten, einm al, baß ohne glü d » lid)e gunbe beS ß u fa ffS , bie fid) m it allem § l eEBe nicht erjw ingen laffen, ein V Ei'auSgeber g ifd ja rt’ S über beffen fd)riftftefferifd)e © hätigleit nicf)t ins fila re fom men w i r b , unb fo b a n n , baß

XII _Siníeitung.

Srifdjart’ S @ ebid)te, bie feine eigene S chö p fu ng fin b , aud) too er anbereS ₅₁t © ranbe le g t, eine g an j anbere SBeife ber S klja n b íu n g geftntten oté feine oíjne niele 5luSnal)men ab= gängigen ₂Bcrfe in fß rofa.

D ie fe tnerben gemöljnlidj Ijöljer gefteílt alé feine ge= reim ten. S a fo b © rim n t fprad) baS itm nm m m ben au§. _©8 ift w a ljr , mo jfifd ja r t fid) oljnc ben ₃>oang 33crfeS itnb ber M ein te , ber übrigens fiir ifjit nid)t brüdenb w a r , freier bewegen fa t tn , gebietet er über einen unbergleidjlicf) g roß em

2B ortfd)ntJ itnb í;at er ben fpietenben 2Bed)fet non © ru ft nnb ©eßerj w eit fid)erer in feiner © ew att als im SSerfe. ₉tber Wenn er f)ier w eit feltener entlehnt, nnb ber f f0rat im eirt= jetnen nad) w o i niem als, fo nerbanit er b o rt, in ber fJ r o fa , fa ft atieS einem itnenblid) ntitfjfeligen 3 llfammenfttd)en ber © injelfjeiten, bie er _{3 U9} um ₃l ,g in ben geborgten ilfafjmen e in trä g t, fobaß er, wenn m an feine D u e lle n gefttnben, nid)t mefjr als ein 33erfd)Wenber erfdjeint, ber ben itnerfdjöpflidjen S d ja tj beS ©rlebten nnb E rfa h re n e n auSftreut, bielmef)r als ein fleißiger S a m m l e r , ber überaüljer b o rg t, ₃ettei itnb ß in fd jla g , 3 e'djnung nnb S t i f t , ffre ilid j beS © inbrnd'S, auf beit eS iffnt bei biefer “S to fa ifa rb eit a n lo m m t, bleibt er im m er gew iß, wenn m an feine „ i ß r a f t i f " , feinen „ ® a rg a n = t u a " , baS „ißobagram n tifdj D r o ftb iid jle in " nnb baS ,,;f3f)iío= fopljifd) © ^esud)tbüd)tcin" fowie ben „ S i n e n f o r b " im ganjen n im m t. D i e ffü d e ü b e rw ä ltig t; baS © an je w i r f t , Wie eS fo H . 9lber ob Don ben 3c' l9euoffen ffifd ja rt’ S il;n irgenb= einer in allen ©injell) eiten Uerftanben Ija b e, baS ift eine ffra g e , bie id) niefjt bejahen m odjte, obgleid) fie ben D in g e n itnb feinen D u e lle n näf)er ftanben als w i r . U n b ebenfo möd)tc idf eS bezw eifeln, ob gegenw ärtig einer bon benen, bie fid) m it ffifd ja rt befdjäftigt Ijaben ober befdjäftigen, im S ta u b e i f t , jebe ©ntleijnung nadjsuweifen ober jebe 2ln= fpielung m it Sicf)erf)eit ju beuten. SBon m ir m uß icf) fagen, baß m ir bieteS bunfel geblieben unb m an d jeS , w aS id) ju

(Sinleitung. XIII

üerftcijen m eine, n u r ju fä ttig aufgegangen ift. 1 Etnbered erga6 fid) burdj methobifdjeb Siadjforfcfjen. 1 2 ® teb uerfagt feine $ ü tfe aber in rieten g ä lte n , ba g if d j a r t , m itten im B uge beb beften StuSfdjreibenS einer V o r ta g e , aub einer wcitabiiegenben D u e tte © n fd ja ttu ng e n n ta d jt, auf bcren (Sntbecfung n u r ber B u fa tt führen fa t tn 3, roenn m an nictjt atteö getefen unb im © ebädjtnifj betjatten f)at, w ab g tfd ja r t getefen ober in ber (¡Erinnerung bew ahrte; m itu n te r in ge= triib te r , fobaß feine Ein fü hru n ge n m it ber offenbar benu^ten, ja aubbntditd) angejeigten D u e tte nidjt übereinftim m en, wie id) ein 33eifpiet, eben n u r beb 33eifgietb w egen, anberbwo nadjgewiefen habe_{. 4} tpin unb wieber ift burd) flüchtiges 3ln= fehen feiner SSortage ein täd)erticf)er 3 rrtt)u m entftanben, unb fotd)e g älte finb hoch aud) in Etnfd)tag j u b rin g e n , wenn m an oon feiner ₂i r t ₃₁t arbeiten eine richtige tßorftettung ge= w innen w itt_{. 5} tßottfom m en beuttid) ntad)en läßt fid) biefetbe

1 „ S aê rufen feiner iöerefßntifcßer grauen", ©arg. 1582, & 8 b ; 1590, 195,5. Saß ßier auf berecynthius (Berecynthius Attis. Persius 1, 93. Barecynthia mater. Virg. Aen. 6, 785. Stat. Theb. 4, 782) angefpielt tbirb, ergibt fid) feießt, tnomit freilich nicßt§ erfliirt ift. Sa» frembe 2ßort ift „ a ls frabatifcß in bie ©ßren lautenb" gebraust, um ben begriff: „Äinb gebärenb", angubeuteu unb gu berfcßleient.

2 2öie © p e r io l 129, 15 auë $ericleë entftellt, b a g fe ß ire n , 90, 28 (maë im ©rimm’fdjen SBörterbud) mit gragegeidjen berfeßen) auë bacchari gebilbet ift, ergab fid) auè ben bon gifeßart benutzten Oueßen. ©öttinger ©ei. 2ing. 1880, ©. 344 fg.

3 ©arg. 89, 4. 5 toirb eingefeßoben: „ fra g ab: laßt ben SBauren bie ©anë gaßn"; gmei ©ntleßnnngen auê gmei SBücßern: bie erfte au3 greß'3 ©artengefeßfdjaft (©eßtbänfe 9ir. 111, ©. 160), bie anbere auê ÏRontanuê’ ©arten» gefeßfeßaft (©cßroänfe 9?r. 241, ©. 288).

4 ©öttinger ©ei. 2lngeigen. 1880, ©. 347. Sie Söeifpiele finb gaßlreid); im ©arg. 354, 25 fdjiebt er bem £ebin fiemniuë unter, toaê biefer nur at§ Meinung beê gemeinen 9Jianne§ fplebei nostrates) berichtet.

5 Sni ^obagr. Sroftbücßl. ® 8a läßt er baê gräulein ^obagra fagen: ,,©iute= mal id) bie freub ßinnem, baê Iacßen betßeure, ben feßimpf berrimpfe, bie f'urg» rneii berfangmeiie, bie gefeUigfeit berbittre, aße füßigfait berfanre, bie b a u t , fjänb, finger — furgnm ben gangen leib berfriimme." 3ft eë fcßoit lounberlicß, baß fJSobagra bie ^ a n t berfriimme, fo ift eê noeß munberlicßer, baß gifeßart ben Cfonjunctib p e l l a m mit bem Siccufatib p e l l e m bertoedjfelte, benn feine 3$or= läge, Laus podagrae bon SBilib. ^irfßeimer (Opp. 1610, p. 208 unb fo auiß in ben friißern Srncfen), fagt: „utpote laetitiam auferam, lepores, risus, jocos p e l l a m , manus, digitos . . . totum denique corpus incurvera." Ü8erfd))bei= gen miß idj jeboeß nießt, baß bei Sornabiuë (Amphitheatr. Sapientiae joco- ßeriae. Hanoy. 1619. 2, 206a) baë unrießtige p e l l e m fteßt.

XIV _(Einleitung.

n u r burd) eine bis trtg fteinfte geführte ö rtä u te ru n g eines feiner S e r i e in iß ro fa , befonberS ber „O efd fjicfjtfittte ru ng ", ober tnie m an getnötjniid) unb fiirger fa g t, beS „ © a r g a u t u a " . $ o d ) ift jebe anberc feiner ißrofnfdjriften bnjit geeignet, itnb an einer, ber „ i p r n f t i f " , tjabe id) fdjon im 3atjre 1 8 5 0 ( S © engenbad), © . 4 1 5 fg .) baS 2$erl)ättnij; § ifd ) a r t’ S J « einer feiner V o r la g e n , ber „ iß r a f t if " feines fonftigen © tid)= b latte S, 3ol)anneS 9 ia fitS , nadjgetoiefen. g ü r unbefangene g o rfd fe r fonnte eS feinem ₃tuc>-fel unterliegen, baff nidjt etwa beibe aitS einer gcmcinfdjafttidjen O u e lle gefdjöpft, fonbern bafj g ifd ja rt ben Berftedten 9fam en (3 o n a S ißljitog* nifiu S ) n id jt e r r a te n (jatte unb ()ier Bon einem fonft Ieibcn= fdjaftlid) angefeinbeten 2lntor entlehnte, ioaS i()m gefiel, tuic in feinen übrigen tßrofafdjriften Bon anbertt © djriftftettern unb S i n t e r n . tDennod) l;at S ittje tm S a tfe r n a g e l, um bie © adje nid)t „ j u U ne^ren ffiifdjart’S " beuten gu m uffen, gem eint, m an bitrfe „b ie Siebtidjfeit beS te g te rn " feibft bann nidjt in ¿ w e ife t gieren, trenn fid) „ e r tr a ljr e n " fotttc, bafj bie erfte SluSgabc ber „i)3raf'tit" beS 9?afitS (Bon 1 5 0 6 ) in gleicher S e i f e m it ber jfiifdjart’ S (Bon 1 5 7 2 unb 1 5 7 4 ) gufam m entreffen, ja feibft bann fotien beibe eine unb bie» felbe iiitere O u e fte benupt fjaben_{. 1} ®iefe Bernteinte ge= m einfam e V o rta g e tjat fid) n u n freitid) nidjt gefunbert unb fa n n fid) nidjt fin b e n, ba fie nidjt Borijanben getnefen if t ; bagegen Ijat bie SBcrgteidjung ber elften StuSgabc ber , , ‘ )3raftif“ beS -3. 9 ?afuS_{1 2} ergeben, baf; nidjt n u r bei ben SKonaten, fonbern aud) bei ben ü a tjre S jeite n , unb fo n f t , an © djerjen , bie S ifd ja r t unter feiner gtagge auSgeljen lieg, bem $ ran jiS= faner bie P r i o r i t ä t unb bas Botte ©igentljum ju fom rat. 3 en er O rrtfju tu ift n u r begreiftidj, trenn m an fid) ber 2fn=

1 3of|ann gifdjart Bon (Strafjburg unb Safels SIntljrit an tljnt. Soit SB. SBacfernagel. Safe! 1870. S . 67.

2 Sgl. aud) SKaj Sioffett int ¿njeologifdjen Siteraturbtatt Bon 3- -V- IReufd). 1875. SJ}r. 19. Sp. 444fg., wo bie sfatfacben richtig angegeben, aber irrige 2 rf) Ui fie barauä gesogen finb unb ber ®efid)t8punlt Berfdfoben toirb. Gß pan» beit fid) nid)t um S le f in lid ile ite n , fonbern um m ö r ttid je U e b e re in ftim = m u n g e n , bie autf) Sofien beftätigt.

©nleitung. XV

jtcfjt e rin n e rt, g ifd fa r t Ija&e in feinen profatfdjen © djrifte n aus noKent eigenen 23efip gefcijöpft unö biefen and reicfjer eigener Se&cndcrfaljrung erw or& en, nicf)t and 23iici)crn. U n b bod) toerbanft e r, »nie niet er nurf) felöft gehört unb gefeßen i;aben ntag, biefen ben größten S ß e il, ja tnefleidft alted, wad und wie ein unerm eßltdfer 3ieid)ti)um erfdjeinen fo n n .

® te ₃₃etttiif)ungen, f^ifdjart in feinen ₂lt)i)ängigfritöOerf)ält= ntffen fennen ₃U le rn e n, finb b id lje r, footel baöon befannt gew orben, n id jt felfr eifrig unb einbringlid) gewefen. ₂lud) bie S tu b ie n 9JZeufebad)’d fd)einen fid) ntetjr auf bie CSr m itteluug g ifcß art’ fdjer @ d )rifte n unb gelegentlidje <₂rUiitte= ritng burd) fßarallelftellen, SBorterflärungen u . bgl. crftredt jtt ßaben, ald auf eine confequent burcfjgefüßrte SSergleicfjung m it ben benupten S B e rfe n , wie fid) aud ben Deröffentlidjten SInm erfungen j u ber „ iß r a f t tf " ergibt, and benen jebod) tjeroor» geßt, baß SDZeufebad) feinen geliebten Stutor öon bem $ o r= w ü rfe bed Slbfdjrcibcnd nirf)t fretfpredjen w ollte_{. 1} ©eine Steigung, unbefannte © d frifte n 5ifd )a rt’ d ju entbcden, fiißrtc ißn bann m itu nte r irre , unb auf ber ©ttdje banad) iiberfal) er audj w ot bad naße am SBege Siegenbe1 2 3, wie bad jebem begegnen f a n n , ber fid) nidft in metpobifdfer SBeife, eycer= p tre n b , regiftrirenb unb fonft alle ^ ü lfd m itte t fü r bad @e= bädftniß ₃₁t Statlje netjmenb, m it frifd fa rt befdfjäftigt. 9)Zan= d)ed mod)te biefer fcßon in encpflopäbifcffen S B e rfe n , befom berd in bem bed §>. © teppanud, gefammelt borfinben. (Sbenfo reic^Iicfje S a m m lu n g e n boten iljnt groß angelegte Kom pilation

1 5ifcf)rtrtftubien beS greiperrn Karl Hartwig ©regor bon 9J?eiifei>ad^, herauS= gegeben bon Dr. ©amiüuS SBer.beler. £aüe 1879. 3 . 198 fg. Süe gufätje beS Herausgebers geigen, Wie bielfacf)er Berichtigungen Wcufebach'ä Slnfichteu unb Bermutfjungen beburften, wie benn SBenbeler eigentlich ber erfte ift, ber bie tfifchartftubien nid^t auS Siebhaberei, fonbern mit ernfter 9fletljobe betrieben hat.

2 3 . 293 fg. bemerit er, im ©hguchtbftchlin werbe manches angeführt, was auf unbefannte SBerfe gifchart’S leiten fönne, unb bezeichnet als eine biefer 2in= führungen bie B o n t r e i e n K a u f m ä n n e r n , was ber Herausgeber ohne Be- merfung burcpläbt, währenb, wenn gifcpart bie ©efcpicpte berfafct haben füllte, bieS etwa 20 Sapre bor feiner ©eburt gefächen fein mühte, ba fie einfach aus SlgricoIa'S Sprichwörtern 9tr. 673 abgetrieben ift, auch in beffen günfpunbert Sprichwörtern 9ir. 65 ftetjt. ©S ift bie bei Sibete (f. 3 . V II, 9iote 3) erwähnte ©efdjichte.

XVI Umleitung.

nett tute bte uott $ o n b o rff („iß ro m p tu a riu m S ie m p to m m " , 1 5 7 2 , ffiotio ), © abeÜicud uttb 3 'u in g e r. SMeleS tonnte er aud befonbern §ad )fd )rifte n entnehmen. S m m e r bleibt feilte © djrififteß e re i, tuad bte ¡fülle bed (S to ffs betrifft, auf fleifji» ged Santttteitt angetoiefen, tuäljrenb bie funterbim te SBertuen» buttg bed © efam metten feinett eigentlidjen fdjriftfteüerifdjcn S fja ra ite r auSntadjt. U m tijtt alfo ₃₁t öerftejjeu, ntiif; matt nicfjt allein b a d , mad ev barbietet, uerftefjen, fonbern and) bas S3evftänbnif; feiner D u e lle n ertuorben Ijabett. U n b ift m an annäfjerungdtueife baljin gelangt, fo fa nn matt jugebett, baff in gram m atifd)er uttb leyifalifdjer fpin fid)t feine ifk o fa » f ü n f te n über betten in W erfen ftefjen, baff ab er, roetttt matt bie (Setbftänbigf'eit bed (S tra ffe nd ju m 2Bertf)tneffer n im m t, bie profaifdjen SSerfe fiel) ju ben in Werfen abgefaften tttie bie alten Sentonen ju fonftigen © ebidjten üerfyalten. (Seit rein em fre ie m @enuj? bieten bie fe s te m , tuäfireiib ber @e= nufj ber profaifdjen © d frifte n bem SBergnügen an gelöften Siätljfeln gleidffom m t.

2Bie nid)t a lle s , mad- ffifd ja rt in fßrofa fdjrieb, uon bett blofjen Ueberfepungett g an j abgefefjen, gleichen 2öert^ I)at, fo ift aud) bei ben gereimten jtm fdfen ben polemifdjen unb bett übrigen ₃₁₁ unterfdjeiben. ® ie polentifdjen jerfaHett tuie» ber in firdflidje unb p o litifd je. S e tte , gegen S a c . Stabe, S o l). Stafu S unb bie S efu iten g e rie te t, ijabeit fefjon ₃₁₁ ifjrer

3eit geringe Sljeilnaijm e gefunbett unb fönnen jetjt n u r nod), tueil fie uon ffifd ja rt fo m m e n , bie Sfafnterifam feit a uf fid)

3ief)ett. © eine erfte berartige S lrb e it: ,,'Jfacf)t Stab ober Siebe!» f r ä i) " ( 1 5 7 0 ) , ift nidjtd ald eine perfönlidje © dfm äljfd jrift gegen Sacob S iab e , ben © ofjn bed Subtuig Siabe 3U SJient» n tin gen , © tra ffb u rg unb U lm . S . Stabe m ar ₃um fia tljo li* ciSmuS übergetreten unb ertuieS fid) a ls einen eifrigen 2$or» fe s te r beffelben. S n t „S ta d )tra b e n " merben iljtu, naef) einigen fd)uifüd)figen © djulm eiftereien, bie fdjanbbarften SBubenftreicfje nad)gefagt, bie auf m ünblidjem Älatfcf) berufen m odften, uon i^nt felbft aber geleugnet unb aud) fonft nidjt berichtet tu er»

Shileitung. XVII

ben_{. 1} g ifd ja rt feltift fcfjeint fid) auf baë fßadquiit nid)t wenig jugute getljan ju fjabett; ev c itirt eê tnt , , 33tnett= f o r b " oierntat unb einm al aid fein S B e r f1 2, w o fü r m an eê in SB er iicf fi cf) tigung beê trodenen © tiib fonft fa u m ijaiten W ürbe. (Stw aê (ebenbiger ift bie gegen S)îafuê gerichtete, n id jt perfönlid) gehaltene © atire „₂>oit © . ÜDominici ttttb <3. fÇrancifci arttidjem S e ie n " ( 1 5 7 1 ) , w o rin fid) w enig' ftenê fdjon etw aê © rfinbungëgabc jeigt unb bie 9)töttd)b gcfd)id)ten luftig behanbeit werben, © roßen SBertf) h i t jebod) auch ^ ef e S a t i r e nicht, Weber fü r jene ß e it nod) fü r bie © eg e nw art, g ifd ja rt bejieljt fid) auf biefe , , S©^eomadf)ta, b. i . ber Ze itig e n © ötterfrieg ttnb ₂(cnipter₃a n f " , ntehrfad) int „23inenfori>" unb einm al fog ar im „ © a r g a n t u a " , in bent er fonft bie confeffioneffen ® inge m ögüdjft fern h ä lt_{. 3} ® ie iieinern ©ebidjtc poiem ifdjer ₂( r t, wie beit „© e c te n ftre it", bie „ © h i n ü b e r " , „© o rg o n e u m c a p u t", „9 Jie b ttfe ito p f" , „9ütald)0= p a p o " , „© e iftlo fe S D îü t" 4 , übergeljenb, habe id) n u r nod) beê ,,3 e fu ite n h ü tte in ê " 3U gebenfen, bem, wie ,Sp. S u r j entbedte5, ein fra njo ftfd jcë © ebid)t 3um © ru nb e liegt. fDîait ïa n n baratt recht beutlid) erfennen, wie fÇ iidjart m it feinen frentben ₂>or= la g e n , and) in ben gereimten ® id )tu n g e n , ttntgieng. ft u r j fa g t: ,,© r hat auê ber fra njô ftfd je n O u e ï ï c , bie int ganjett

1 gacob Stabe, ber 3- SDÎarpad) für beu SBerfaffer pielt, fagt: „îertoegen er mir bann biganper nit altain mit groben fcpanb unb tanbtugen, mit blin= ben naeptraben (Sîatptrab ober 9£ebelträp opn ein titet anno 70 anggangen), mit toit falfdien erbidjten mippanbtungen unb anber niematg bergeftalt, toie cr fürgibt, gegebenen fadjen begegnet.“ 3ac. Stabug in ber Siorrebe beg gpriftl. unb tootgegrünbten ©egenberitptg rniber 3 0b. SJiarpad), Superintenbenten ju Strajjburg. 1573. 4». SBijb.

2 „SarBon (Bon ben Sefuiten) ber Skribent bei Stacptraben fepr luftig nach ber läng tu enb ber Stebelfräp“ , baju bie Stanbgloffe: „Stacptrab ober Stebelfräp Bon fRejnem toiber ©eiet Stab gefdjriben." iöinenlorb. 1579 <S7a unb 1581 unb 1586, 24a. 1588, 19b.

3 „fflie ins Sltengerg ®. $ominico ftebt, fo brennen ibn autb bie getneib= ten fterjen an bie ginger“ , ©arg. 1575, bb6a. 1590, 489, 17.

4 Sion ©. SSenbeter im StrcpiB für Sit. ©eftp., V II, 308 fg. natp bem £ola= feimitt in îarm ftabt Beröffentlidit.

5 SlrcpiB für bag Stubium ber neuern Spraepen, 34, 61 fg. : Blason, légende et description du Bonnet Carré, in SJÎontaigton’g Receuil de poésies fran- çoises des XVe et XVI" siècles (>)äar. 1855), I , 265 fg., r.ur 212 SSerfe, bei gifepart 1142.

XVIII Einleitung.

fo farblos i f t , baß t^irc cigentlicfje Je n b e n j faum ju erten* n e tt, ein SDfeiftermerf ber S a t i r e gcfdjaffen, bie m igigffe tmb

3ugleid) treffenbfte, bie je gegen bie S efu iten gefdjriebett m o r* ben i f t ." 3)aS ift ein menig übertrieben unb n u r inforaeit m a k r , baff g ifci]art aus te ilte n Slnbeutungen ein au§gefit^r= teS 93iib ju machen Berftanben (jat. 9?ad)bem ber STeufef, a ls S tü tze feineä i)ieid)S, bie einkernige 5)iönd)Sfappe auS §cut([)eit, fpeudjelei unb J r u g , bann auS H o ff a r t unb fperrfd)* fttdjt ben giuei^örnigen S i f d j o f S k u t , unb brittenS baS pap ft* lidje breifad)e £>orn aus einer ÜJienge Bon Saftern unb S e r * bred)en gefdjaffen, arbeitet bie gattje fpöfite an bent Bierf)örni= gen -3efuitenl)iitiein, baS Bon oierfadjen 33öSmid)teit getragen »werben fo H unb m it allerlei © reue! Bernäijt ift, unb in baS bie Je u fe i felbft niften, fobajj Sitcifcr fogar baBor e rfd )rid t. fO ia n fiet)t, eS ift eine jiem lid) froftige S M e g orie , bie fid) leid)t untfe()ren ließ unb beit O e fu ite n nid)t feljr melje getkan kaben »wirb. ® ie S a t ir e fanb febod) ntekr S e i f all als bie ü b rig e n , ba fie breim al gebrudt tnurbe_{. 1} J a f g ifd ja rt attd) pier feinen lieben g ra te r 9fafen einmengte unb baS ^ ittle in a u f bent X ite l „ (S tro a n beS Sd)neiberined)tS Diafett ge* toefeneS S ü e ifterftitd " n a n n te , geigt n u r , toie »wenig er über biefen fjeftigen unb luirffantett @ cgner ber ■Sefuiten unter* ricfjtet lu ar. 1 2

2£ie anberS als in biefen confeffioneH^poientifdjen J i d i * titttgen geigt er fid) in beit patriotifet) = p otitifd je n , a u f bie id) ttod) ju rü d lo m nte n »werbe, unb in ben kartttlofen 9icimett feines „G itlc n fp ic g c l" , bett er felbft ba, w o fid) ®elcgcn()eit ju r ißolem if b o t, itidft burd) v*pereingief)u»tg berfelben feines u rfp rü n g lid jen (ik ara tte rS enttleibete. 2 r gebenft biefer 2 lr* beit oft m it fid)tbarem ₂Bo()lgefalien_{. 3} S r m ar ₃₁t ber 1 Saufannen, Sei ©angwotf Sudjuacg. 1580. 1591 unb 1593, am Scfjluffe 1603. Stad) ber legten SluSgabe wiebergott »on ßgr. Sdmb (Seipgig, 1845) unb naeg ber erften bei siurj, gifdjart’S Eidjtungen, I I , 239 fg.

2 Sgl. (Snng) „Sog. 9lad unb bie Sefuiten", in 3 . 50!. SSagner’s 5(rd)iP für bie ©efegiegte beutfeger Sprenge unb $icgtung. äSien 1873. S . 49 - 66. gut. 8nng, S ur ©efegiegte ber ©egenreformation in Sirot, Snnibrucf, 1874, S . 5—24. 3 ffiie folegs bem Siirdner beroeifet ber SKeimenroeid ffiulenfpigel, ißratt.

Siníeitung. xix

Bearbeitung in 9ieinten aufgeforbert roorben, -mahrfdjetniid) üon feinem S cf) w ag er B e rn h a r t 3 o b in , ber Sttitoerteger bed Bttdjed m a r; u n b , fagt er, ba er gem erft, baß friifjer nnbcre fjöfjere, oerftänbigere @etef)rte folcfje SOiaterie ₅₁t ₆el)anbein n id jt fü r ungefdjicft gehalten, fo fei e r, als ein j u n g e r , ber nod) nidjt in gebauter ÜJiänttcr (© d fe it unb £>an§ <Saci)ö mären genannt) 2(iter unb B e rfta nb ermacfjfen, bafb geneigt gemefen, bie fe ilte ülrbcit )u übernehm en, Junta! ba ber -öugenb ber Sei)er) m e^r ju fa g e ; bemt biefer ()abe, nicht of)ne h °h e fa h ru n g , bei ben ©riechen 001t ber Ottgcnb ben 9fanten m a iS ia empfangen. „ ® a n n mo er fefjon einen fticht, baff er fief) 00m fd)taaff a u ffrid jt, unb nach befferm ficf)t, barmtet) er fic ht, m a§ fau jhnt fotd)ed fehaben bringen? 3 f t e§ nicht angenemer, erraant merben m it fdjerpen bann m it fdjm er^en? U n b fd)im pffiid) bann ungtim pfftid) unb ftüm pfflid) ? U n b m it füße bann m it büßen? fO iit S ö o rt atd m it 9)corb? m it rtjaten unb reben bann m it fdjaben, räbern unb tobten? ® o ift fein herbe, ba ift fein fterbeu, ® a feinb tinbe SOfittei, bie braudjen feinen B ü t t e i , ® a tt)nt m an feinem übet auf) jornigen m u t , fonber fchimpff(id) rebt m an übet b e m , ber übet t h u t, ® a m irb t niem anbt üerad)t nod) o e ria d )t, bann mer fid) fetbft üeradft oerm eint, meldjed fteinm iitigen Leuten gemein i f t , fo attjeit oerargm ot)nen, fie merben 31t gering gefdjept, bann mo eint meh i f t , ba hat er bie § a n b t ." iUiau fieh t, er ftettte fich auf ben lehrhaften © ta n b p u n ft, baß aud)

1574 ®it>b. Sonft nerfefituefteu bie Xradjett fetbS einanber, wie fotcfieS ber ¡ReimenroeiS Eutenfpigel bewärt unb le rt, als er 511 SBifmar auf bem ntarfi ftein fäet. Sßraft. 1574. g . 7a. $ocfi tan icfi nieijt mit galten beijen, So muß icfi eud) mit Eulen reisen, S ie Eulenreimers Utenffiiegei, ben er macfit su tliiffeSfpiegel. Sßratt. 1607. ¡8. 6a. reuten ein apfelgraues SRojj, wie fioefigebaefiter Eulettfpiegel, Sgratt. 1607. E 5b. £ ir getaufte gubett . . . ber SReimenweiS Eulenipiget tau euefi fd)impfweiS int tpj Eapitul fein treffen mit ben Stulräufiern. @arg. 1575. X 7b „bann » e r wolt niefit glauben, baS ber Fimmel filo fei, mas and) ber (beS ffliengerä ©efatigSroeifi [geftelter 15S2. 8 2b ]) SReimeweiS Cutefpiget bifputirt, grün fei pío. lib. I , Sufi. 65“ . @arg. 1575. Eap. 12 5ln= fang«. „ES ftefiet itt beS gereimten EutenfpigeiS SBorreb, eS fei angenemer ermattet werben fcfierjlicfi als jcfimerjiicfi.“ @arg. 1575. 21 4b. 1590, 30 fg. „Unb Wie ber »orrebner im gereimten Eulenfpiegel an bie ScfialtSfliigler jefireibt.'' ÍOobagr. 1577. SS 8b.

XX ßinleitung.

ber ₂d)erj utovalticf)cn 9hit?cn bringen fo tie , unb er utad)t ed wie alte © a tirife r jener inbem er ftd) ucrm aijrt, irgenbjentanb perfönlid) 51t m einen; mer jd)reie, m uffe fid) getroffen fügten unb ßabc ftd) fetbft bie © dju ib ₃₁t geben, nid)t ifjut. l i e f e n tefjrljaftett (il)n ratter tragen ade feine nidjt» potemifdjen ® id )tu n g e n , ben „ g t ö lja js " audgenoittnteit. ® ie reine greube am R e ite rn ober am ©cfyihten bannte bie f^eit nid)t. Stud ber Üaorrebe ju m „ S u te n fp ie g e t" ift ber einzige

Sinßait ₅₁₁ entnehmen, u m menigftend antmijevungdmeife

g ifd ja v t’ d Sebendjeit ₃₁t beftimm en. Steifere Siteratoren, mie flö g e t unb ₃örbend, ließen bie ₃<nt feiner © ebu rt jm a r u n * b e ftim m t; ba fie aber bie erfte Studgabe bed „ © a r g a n t u a " in bad S a ijr 1 5 5 2 fe s te n 1, fo mußte g ifd ja rt eine geraunte B e tt früh er geboren fe in , p a ttin g fdjob bedijaib g ifd ja rt’d © eb u rt bid in bie jm an jige r S a p re jttr itd , mad SDleufebadj in ber ftfecenfion jtu a r aid unrichtig bejeidjnete, aber babei bie mibcriegenbcn © ritnbe §uriicf£;ielt. 3 n ber SSorrebe jttnt „S u ie ttfp ie g e l" , ber 1 5 7 2 ju e rft e rfd jien1 2, nannte fid) g ifd ja rt jung unb fta d p a r © d je it, ben SJSerfaffer bed beutfdjen „ @ r o * b ia n u d " , „feinen lieben £>errn S e tte r unb preceptor feliger © eb cd jtnu ß ". ® a n u n © d )eit, nad) einer SOiittpeitung Sonicer’ d, in ber SSorrebe ₃₁t £>eiibad)’ d „ © r o b ia m td ", im 3 aß re 1 5 6 5 mit g r a u unb fin b e r n ₃U S Borm d an ber fßcft geftorben mar unb g ifd ja rt fid) fedfjd bid fiebert Oafjre ttad) beffen £obe ju n g n e n n t, fa n n fein © ebu rtdjafir faitm uor 1 5 5 0 falten. U n b bam it ftim m t bann and) bad ü b rig e , mad m ir über fein l'ebett m iffe n , gan₃ gut überein.

1 tie fe r angebliche $rucf boit 1552, ben Slnton in ©örlifc befigen mollte unb im 2)eutfchen SJtufeum, 1778, II, 543 fg. befcfjrieb, mar nichts anbereS al§ bic Ausgabe bou 1582, in beren S a h r^a h l bie 8 für eine 5 gelefen mar. $ a ¡•Habelaiä 1553 ftarb unb in jener angeblichen Siuigabe bon 1552 fein $ob fd)Oit befannt unb fein Gpitaph bon 9Jtarot=3riidjart fefton enthalten mar, fo mußte ba3 geringfte Sttachbenfen bie Unmöglichfeit eine» iruefe» bon 1552 ergeben.

2 «gl. unten 6 . 122, 56. 3 n ber Gulenfpiegelborrebe ermähnt yfifchart, ^,baß fo manche unb biel iianbSarten unb Nationen in ihren frentbben Sprachen mit unferer Spiegeleulen prangen unb fie für anbern «fiebern oerbolmetfchen unb füraiehen". 1571 mar eine franjofifche Ueberfefcung in Orleans erfchienen.

©iníeitung. X X I Sind) ber ¡Drt feiner ©eímrt mirb nid)t auébriicfíicí) ge= nannt. S é erfdfeint mir jebocf) até eine bíoffc miiffige 3meifel= fudft, ben Sínbeutungen, bie er feíbft gi6t, itidjt folgen unb einen anbern ©eím rtéort até Stiainj annetjmen ju motten. S r nennt ficf) jmar in früfjen Sinjeidjnungen ,,» o n 0traj?= tm rg"1, aber nid)t oíjite habet auf SDlainj fjinjubenten; er itmfdjreibt bieé ,, SDíenjer" in ben Síamenéfpieíen, bie unten nerjeidfnet fielen , unb in I^anbfdfriftíidfen Sinjeidfnungen, non benen mir (am 0d)íuffe ber Sinteitung, 0 . x x x i v ) ein ffíacfimite geben. S r fagt in atíen Stuégaben beé „ ®ar= gantua": „meiner 5D?en¿erifd)en Sanbéteute 0rauianifd)er SW agunt".1 2 Xicfem 3eugniffe gegenüber beríiert 0traf?buvg jeben íínípntcf), f$ufd)art’é ©eburtéort genannt ju merben, unb bie £>inbeutungen auf bie etfäffifcffe $>anptftabt fünnen nur für ben Síufcnttfaítéort geilen.

Ucber $ifd)art’é friifjefte -3ugcnb ifi nidjté bcfannt ge= morben, nicf)t einmal ben tBornamen beé SSateré ober ben

1 „ J . F isch tert cognom inatus M enczer du S tr.“ J . Fi s c h irrt cognom ine M entzer du S trassb o u rg .“ 21. b. Seiler im Sernpemn 1847. g . 202 fg.

2 ©arg. 1575 3St>», 1582 337» 1590, S . 50, 23, 1594, S3611, 1600 » I. 16», 1617 337». (Sr bejeidjnet ficfi: 3 . g . «Sifone«); 3- 3 . TO. (Gifoneü unb Banb= fdjriftllcf) in Sßotfcnbüttet); 3- 3- ®. TO. ( CSutenfpiegel, 21tnabis, 3fmcnius, ©argantun, 3Mbti(die Jpiftorieit, ©efangbucB, irll^nrfitbiiriilin, Snttälieb, Ufjrniert, gtiSBBnS 1577); 3. g . 98!. ®. (gectenftreit); TO. ®. g . 3. (ißraftif); S . 3. g. ®. 9)!. (SEialrae, ©nted)iSntub, 2tntimncd)ia»etij: 3 . g . ®. TOenBer ( Siob ber baute); S . 3- 3- ®- TOeinSer (15 33. gelbbuu); 3 . gifcBuert ®. TO. («äfftgieS); 3. g . TOenBer (Sontinicuö, 33inenlorb); 3. gi(d)nrt TO. (paub(rf)riit); TOenBer (Sarg. 4S9, Sinenforb 1579 8 8b); TOogonjer (pnnbidjtift); TOoigonjer i'.'panb ict»rift); TOögeinjer (®org.), 3fgem (®arg. 1575 ® b , 1582 33671', 1590, S . 414); nad) (einem Sobe nennt ifm baö gi>äud)ttmcf)Iin: 3ßet)Ianb ben ©Bmbeften Badi= g e irrte n pernt Sodann gi(d)arten genanbt (OienBer, ber SRediten Soctorn; er (elbft bejeidinet firf) in ber Unteridjrift ber Sämonomunie: 3ofiann gifcfjart ©. TO. ber SRediten Soctor, unb: p . 3 . gi(diart ®. TOenBer (TOeinBer 1586. 1591) ber SRediten Soctor; 3 . g . TOenBer genant (Sontin.) Joh. Fischartus d. M. (Ono= ntaftica); J. Fischartus Menzer D. (panbjdjriit in Berlin). Sie gewöfjnlid)e Signatur 3 . 3 . @. TO. limidireiiit er: 3» grcuben ©ebenft Wein (©arg.); 3 fiter giirftlidien ©naben TOutmittiger (®arg.); 3m gi(d)en ©iltä Wijdien (®arg.); 3 n gonüten ('lebte TOittel (©fei, äSortournung 1580, äintimacdi.); 3 n gordlten ©aBtö TOittel (Sorrectorium); Jove Fovente Gignitur Minerva (Embl.); In- vento Filio Gaudemus Messia (Sümon. 1586, 1591); Immundi Fimus Gratia Mundi (©elefirte SBerteBrte). S ann: geiutontt SßidBart non fflenß (3e(uiten= Bütt.); J. Frid. Guicciard Moguntinus (Binenforb 1581. 64h); D. W iekartus de Moguntiaco (Catalogus); 3. g . TOanaBer (Catalogus); J . F. D. M. D. (Minus Celsus). Sie übrigen fftantenjpiele tönneu Bier unberüdfitBtigt bleiben.

X XII (Sinlettung.

gam iU enu anteu ber SÖiutter fcnnen m ir. 3 m „g iö h h a fs " 3 2 4 2 gebenft er fdjerjenb fctncö © ro ß B a te rd , bei* » o r g u rtfjt im B r a n d ) gehabt, §ttjet ÜDegett um ^ugürten, unb in ber gereim= ten B o rre b e ¿um „Gtuienfpiegef" nennt er feinen B a t c r , ber itjnt SBeltEiugtjeit prebigte. 1 ® e r 9?ame ftef)t nidf)t g an j feft. 3 n S inje id iitu ng e n Born 3nf)re 1 5 0 7 fdfreibt fid) ber ©ofjn g if d ja r t , unb biefe g o r m braudjt er aud) auf bem S rte t ber „ B a b f t b i l b e r " 1 2, mad auf nieberlänbifdje ütbfu nft pin^ubeuten fcfjeint, fobaß ber B a te r frü h nacf) SDlainj eingemanbert fein itnb eine 9fieberiänberin ¿ur g r a u gehabt haben tonnte. ® er ID lu tter gebentt g ifd ja rt nirg e nb d ; fie m ag früf) geftorben fe in , unb ba m it itjrent fXobc bad Bertoaifte § a u b nidjt fü r bie iPffege ber ftin b er geeignet erfd )ien , gab ber B a te r ben © ofjn nacf) ₂B orm d ¿u .ftadpar © djeit in bie £ d )u fc unb, ba jtBifdjen biefent unb bem ß ö g lin g ein näf)ered B c rh ä itn iß b e ftan b 3, mol and) ¿ur ₆rjief)ung in bad § a u d .

lieber © djeit finb m ir faft nod) m angelhafter unterridjtet afd über feinen © d)itler. © eine bidfjcr betannt gemovbenen $ id )tu n g e n falten ¿mifd)en 1 5 5 1 unb 1 5 6 4 4 unb ¿eigen, bei entfdjiebener H in n e ig u n g ¿ur fra n jö fifd je n sf3oefie, and) eine große Siebe j u r beimifdjen oolfdm äßigen S ite ra tu r. @ r madjte burd) feine beutfdjc B e arb eitu ng bed „© ro b ta n u d " Bon g r . ® ebetinb bad B iid ) fe in , Bon beffen Sehren man atlcjeit bad äBiberfpiel t()un fo tlte , popitför unb hatte bie Ü lb fid ft, ben „© u lenfpiegei" ¿u bearbeiten, mürbe a b e r, mie g ifd fa r t berichtet, „B o n megen © d)utgefd)efft unb ernftiid)ereut ftubicren baroon abgef)aiten". ₃d) gebe ed fü r nidjtd anberd

1 „ 3 # öenf nod) an ba§ fpridjtuort iuerb, ü£a§ nticf) einmal mein Gatter teljrt, $ aß man 31t frennb ijielt einen fdjaltf, SBer beffer, al§ baß man jn mafef." 2 Accuratae Effigies Pontificum, 1573 fol. 2)ie ^oljfdjnitte finb tüieber= ßolt in 92igrtnu3’ $ rpiftifd) ftupnifition nnb ©iilben Sluß ber 9?6miid)en ftirdfen. 1582. ^ol. Sind) SEraufdjif nennt fidj ¿yifd^art tjanbfdiriftlidf) nnb in ber Crbern lidjen 93efcf)reif>ung, 1588.

3 2>a§ „R ätte r" in GuIenfpiegePS 23orrebe fann Reißen: ©ebatter, S£auf= aeuge (f)3fetter, Söinenforb 1588. I07b. „W an ermölet bie gefattern nacf) ber SBürbe nnb nad) ber #ofnung ber feßenfnng." 3 . £ero!b, Ge H9b), ober SScr= toanbter, cognatus.

Einleitung» X X III

a i« eine bloße 33ermutf)ung, baß © ¿feit, befielt unter feinem gramen audgegangene © d )rifte n feit 1 5 5 1 w eiften« bei © regoriu b ,£>offntan §u SiSorni« erfdjtencn, tu frü h e m ₃ai;= ren fü r lpoffntan_’8 V o rg ä n g e r © cb . Süßagner beit „ffrre ib a n f", 9iebf)un’S „ © u fa n n a " ( 1 5 3 8 ) unb nnbereS₁ bearbeitete, 3eben= falls marett feine f'iebtjabereien bon großem ß in flttß auf g if d ja r t , ber tute fein fe e re r ber fra njö ftfd jcn mie ber beut= fdjctt DoilSm äßigeu Lite ra tu r fjolb w a r unb m it iijttt in ber

35er«au«iegitng btblifdjev S ilb e r wetteiferte, non if)ttt and) bic ß rb fd ja ft beS „ß u ie n fp ic g e t" übernahm. 1 2

SBantt fftfd ja rt S B o m t« bertaffen, ift ungew iß. -Sttng gteng er auf (Reifen. 3u r S e ftre itu n g ber Soften gehörten itt jenen S a u re n nid)t eben große SDiittel. ß r fla g t ¿war uid)t gerabeju über Üirntuti), erw ähnt aber nteßrfad), baß er feine 9feid)t^iinicr befeffcn. 3 3Bo er feine etgentlidjen © tu b ieu ge= m adjt b o t, fagt er n id )t, unb anbere fdjwcigen gleidjfaH « bar= über. ® a ß er Dieifen g e m a lt, w tffen w ir n u r and gelegene lidjctt A n ga b e n in feinen © d jrtfte n , bie td) jufam m cuftellc, o^ne bam it behängten j u w o lle n, baß er bie fä n b e r unb © täbte

1 Som ©chlauraffen fianbt (Stofa), SBormbS, Sei«. SSagner (1541). 12 Söll. 4°. Sßolfenb., Cuobl. 104. 15.

2 3m Slöhhab nannte er Scheit ben beften SReimiften ber %t\i, eine Stelle, bie er fpäter tilgte (f. unten 122, 45). $ n ber i^raft. 9t 5a ermähnt er einer bon Scheit gereimten ©efchichte (ähnlich mie Schmänfe 9ir. 150), bie in ben mir befannten SSerfen Sdjeit'S nicht fiept. 3m ©arg. 1500, 35 fiitjrt er auS bem ©robiano beS „frommen CE. Scheit“ einige Serie an , unb in ber Srunfenen ßitanei (©arg. 1590, 3 . 187, 21 fg.) corrumpirt er, ohne 3cf)eit gu nennen, einige Serie beS ©robianuS, ben er auch fonft ftreift.

3 (3n grancifci Siegel ftept, baß feine Sriiber fein ©elb neunten füllen). /,3ch fann auch galten bis gelübt, 3>enn es begibt fiep manche» 3 a r, $aS ich fein ©eit anrür fürroar, SaS ift mir auch ein fernerer Crben, Sßierool ich noch fein SKüncb bin morben." Sontinic. 1571. 3 3. „Siun baS ich eS recht befcbließ, benn fo baS enb gut ift, fo ift eS altes gut, fagt einmal ein |>err fepr Sieidh, mir ungteid), belegt er ein gmitchenen bittet mit Sorten bon gulbenen ftutfen.“ S raft. 1593 ßija. (Sgl. ClorinuS, ©tbograppia, IV , 353 fg.) „'Sie fepr üieicpe unb mir ungleiche". Sobagr. 1597. ©iija. „ S o lp e r erinnrung ich nicht barf, Senn fie ift mir gu 9tbelfcharf, 3ch fpür genug an meiner 9irmut, Sah mir baS effen fcpmacft ohn SBarmut. ©S niften bit mehr gu Sorten Sie Spinnen als pelg üon ßibeten. $af. S b. „© in geringes ©elb für einen ber feinS hat.“ ©arg. 1575. 9Jtob. 1590. 3.230, 18. $ ie mitunter aus ©argantua angeführte ©teile (1590. 3 . 49, 11 fg.) mag fyifchart’S ©ebanfen auSfprcchen, ift aber nur

XXIV Einleitung.'

in ber fKeijjenfoige befurf)t ijabe, mie teil b k ßrttm fjm m geit bariiber orbne. ® a ff ntatt aber neben feinen A n gaben audj feine D u e tte n .beriicffidjtigcn m u ff , geigt eine © teile bed „ iB in e n fo rb " , nacij meldjer er in Üintmerpen getnefen m äre, mäfjrenb er n u r iib e rfe g t1 ; boef) nennt er feibft g ia n b e rn , mo er einen S Rin oriten Ijabc ftrebigett fjoren_{. 1 2 2}iudj fonft geigt er fief) m it ben Sfieberiattben feijr b efannt, m oraud feboef) itidjt 3U foigern i f t , baff er feibft g e fe h lt, mad er a n fitfjrt, ober bie © p ra d je , bereu er fief) ftettentoeid bebient, b ort geiernt tjabe, ba er bad alled aud SBücfjern entnehmen fonnte unb nacijrueiöiici) u ta n d p ta i entnommen Ijat. @ r mag b ort oon üäteriidjer unb m iitteriidjer ©eite Bermanbtfcf)nftiici)e iBerbinbungen gehabt nnb biefe f ü r fid) nu jfbar gemadjt fjabett. Sinei) in (Sngiaitb ift er gemefett_{. 3} Heber bie ® idpu= tationen ber grauen unb fdjmargen fDiöndje in fß a rid , bie fid) gegenfeitig audfcf)arren unb audpodjen, a(d moiiten fie ben 3 u b a d ja g e n , fp rid jt er mie and eigener Sinfdfam tng 4, unb ebeitfo über ben B u ia u f 31t bent froftftjeiienbcn K ö n ige aitbbrticf(id) aid Siugengeuge_{. 5} 3 n t „3 3 in e n fo rb_{“ 6} fdjeint er auef) a uf eigene Sinfdjauung (fingubeuten; ba aber bie ₃£it bed ‘pc'bfted, beffett er gebenft, ju friii) fä t it , ift ed eben n u r © d je in , unb bie © te ile , obmoi burd) ben ® ru tf aid @infcf)aitung begcidjnet, ift n u r iiberfe^t. ® agegen fabe id)

1 „at* icp untangä in ber S ta tt Sinter) ein grangöfifd) unb Siiberteutfcp 6iidjlin feit fape". SBinenforb 5b, fo fepon bei ffliarnip.

2 „28ie icb benn fotepä erfaren bab 3 n gtanbern, ba eä ficb begab, $ a ä ein SJtinbruber, irie maus nent, Stunb auf bie Kangei lttib betent, l a b tool bie 3acobitcr Srüber $en Steuern feien febr guttiber", Xcminici Beben 1571. £ a. 3 „Sfematt, mie ber Königin .f>an~ in Bonbon." @arg. 1590. 547, 27 (ftbon 1575); „bab for furgen jaren mit grofer Serwunberung an ben funft= merfen ber beriimteften SDteifter, beren gange S ät boti im Sdjiojj gu Bonbon oorbanben, watgenommen", SBibtifcpe giguren, 1576. 1. Stpr.

4 Sominici Beben, 1571. S2a.

5 3 n einer eingettammerten unb fo al§ fein Sufap begeitpneten Stelle beS Selbbaub peijit e8 (ftbon 1579. S . 223): „S aru m laufen ihrer oit an« weiten Banben, bie ioltben prüften haben, gweimat im 3 a r unb begeren gefunb gu werben, bebe fie gwat gefepen etticb mal ben König angreifen, aber baft fie beit fein worben, weif; id) niept, pabö auep oon tainem gepört." XV SJüeper oom gelbbau, S . 325.

6 I58<^äüi.221a : „fflie genugiam benienigen befant, bie gu feiner (ißantuäIII.) geit gn 3iom geroept unb gemanbett paben." $autu§ I II . f 1549.

(Einleitung. XXV

fern (Bebenfen, ben (Eingang beS größern „SectenftreiteS ber (B a rfü ß e r" fü r gtaubm ürbig ₃₁t galten :

2>a icp in Sfßelfdjlanb w a r Bor ja re n 3 « < 2eniê, etm aê p i e rfa re n , $ a m ein ftubieren ju Bollenben,

ba fjabe er g e h ö rt, mie ftetS am 1 . ütuguft im fte rjo g tfju m S p o le t ₃U S ffftfi, ber fpeim at beS feiligen ffra n c iS c u S , ein großes ffeft gefjatten merbc, unb fo Ifabe er ftdj baljin auf= g e m a lt u . f . m . 2fu f biefen (Befucf) in Ü iffifi m irb fid) bie © teile beS „(Jia d jtra b e n ", ber früljer gefcfjrieben ift, bejiefjen, anê ber moi gar gefolgert m orben, fÇifcffart felbft fei in jungen O a ljre n fntljolifcf) gemefen. 1

21u f biefen feinen R e ife n m ag er feine © pradffenntniffe ermeitert ober ermorben fjaben. (Sr fagt getegentlid) fdjer= Senb, er fönne fü n f S p r a y e n , mobei baS ® eutfd)c unb 9iie= berlanbifcfje m ol fa u m mitgeredjnet ift. 1 2 2)aß er an 2Belt= unb fDienfdjcnfentttniß, an localen Sfnfdjauungen unb allge= m e in e m 331id geminneu m u ß te , ift felbftOerftänblid), bod), icß mieberffole eS nicf)t oft g en u g , baß er a lle s , ober and) n u r ben größten ï i j e i i beffen, maS er fe n n t, unm ittelbar au§ ber perfönlid)en (Srfaijrung gemonnen fa b e , ifl ein S r r tfju m . Oelegentlid) fdplbert er ben großen (Bieljm arft ₃U S in₃, auf bem bie SRefjger ungarifd) (Biel) tauften, fo b rn ftifd j, als ob er babei gemefen3, unb bod) m iß id) cS Ijter bafjingefteßt fein

1 „ftdj Mn im 23apftum aud) gemefen, 2Den 2e;et molt id) eud) fönnen lefen." 9tad)trab ©iija, ba? Reifet nur: id) bin and) in Säubern gemefen, mo ba? fßapft= tfjum fjerrfc^t.

2 ,,$d) fann aud) nod) fünf S i e b e n obue Scbmäfcenfcbroäbiid), ba? ift bie fecb?t, beißt Siigen." ©arg. 1590. 8 . 564, 18. ©r öerftanb ©rieebifd), 2atei= uifcb, ftrangöfifd), Spanifcb unb Stalienifd), oießeid)t auch etma? Jpebräifd) ($ä= monom. 1591. I, 4. 8 . 28), mie er beim aud) fonft mol einzelne frembe 23roden gibt, $en immer citirt er nach einer iateinifd)en Ueberfetjung (septum den- tium . ©arg. 465, 19).

3 „mie ba? ungarifcb 35iei) baber äntenmäßig modelt unb grattett". ^obagr. 1591. ©7a. „ba ma? nichts aB alle freub, bil taufent miHfontm, bii bwnbert guter tag, fäd boll grüß, ein fold) baubgeben?, bflnbfd)Iagen3, banbtruden?, bie bänb auf bie tnie ftofeung, aB ob alle megiger jn Sind auf ben oiebmarit gu= fammen fommen meren, ungarifcb bibe ju taufen, ein fold) umfangen?, ruden= tiopfen?'' u. f. ro. ©arg. 1590. 8 . 468, 24 fg.

XXVI ©nleitung.

ta ffe n , ob er jem als bie ® o n a u gefeiert. U n b mie bic 23e= jiehungett ju 23afel Don äßadernagel aufgefud)t f in b , ließen fid) bte ju Slugsbu rg, fto n fta n j, g r a n l fu r t , §eibelberg, S ö ln , Seipätg, fD ia in j, ben ÜRieberlanben, S tö rb lin g e n , N ü rn b e r g , S teutiingen, fR o ten b u rg, © d)affi)aitfen, T ü b in g e n , U irn unb S B te n , allein äug „ © arg an tu a " , japtreid) jufanunenftetleu, offne baff bantit etmaS gemonnen m äre, u m feine perfönlid)c 93efauntfdjaft m it biefen D r t e n 3U ermeifen. S o d ) bin id) Weit e n tfe rn t, j u behaupten, baff er feine biefer S ta b te bc= fitest tjabe, Don beneit m ir eS nirfjt fonft fdjon miffen.

9Bo g-ifdjart gelebt unb mornit er ftd) befdjäftigt pabe, als er feine Steifen Dollenbct, läßt fid) n u r öerm utljen. 3 )u rd ) feine S d jm e fte r Stnna tra t er in fotgenreidje IBerbinbungen. ® iefe i;atte ben 23ud)f)änbier SBerntjart S o b itt gef)eiratf)Ct unb bemfetben einen S o lj n geboren, ber aut ₈. Stuguft 1 5 7 0 ₃₁t S tr a fjb u r g getauft unb nad) feinem S a itfp a tfje n , bem fötaler ® obiaS S tim m e r , S o b ia S genannt mürbe. 1 (frm ä g t m au n u n , baff bie beiben erften batirten ® id)tu ngen ₅i)cf)art’ S , „ ® e r S ta d )tra b " unb „® o m in ic i Sebctt", ot)uc Slngabe beS ® ru d orteS unb Verle ge rs 1 5 7 0 unb 1 5 7 1 crfdjienen, unb baf? ber „ S u i c n f p i g e t " , bei bent frciiid) fein ¿ a t)r beS GrrfdjeinenS angegeben, ber aber nad) ben SJteßfatalogen unb ber 9lu= gäbe beS „ ^ lö ljh a h " ₃m- ^aftextmeffe 1 5 7 2 in g r a n lfu r t aus gegeben mttrbe als gcmeinfdjaftlidjeS Unternehm en beS §ie= ronpm u d geiera be n b1 2 unb 23ernljart S o b in ’ S : fo fdjeint bar= aus ()erOor₃uget)cn, baf? 3 o b iit bamatS nod) fein eigenes ®e= fd )ä ft hatte unb erft im £aufe beS 3al)reS 1 5 7 2 ein foldjeS in S tr a ß b u r g begrünbete, ba bie S a m m lu n g „S c h ö n e r ?au= te n ftiid e " bort unter feiner § ir m a 1 5 7 2 erfdjien. Stuf bem S ite ! nennt er fid) „SB u rg e r ₃U S t r a f i b u r g " , SJtag •Sobin Dorper nu n an ber 23ud)l)anbiung geierabettb’ S in

1 gridj Sdjtitibt in ber allgemeinen beutidjeit ®iograbt)ie, V II, 32. 2 ®ct)on bet Sinter, ©igimmb geierabenb, batte SBerlagSgenoffen: @eorg Stab uttb ffiettganb ©attenS gtben, mit benen et 1563 SNeifiner’ä SBfalmenbttl terlegte.

(Einleitung. XXVII

g r a n f fu r t ^erfönitd) ober n u r non © tra ß im rg aus tßeii* genommen ßattett, fo ift bocti mot a nju n eß m en , baß fein ©dßmager g ife ß a rt, beffen ©cßriften fo rta n fa ft oßnc 2tu3= naß me in O o b in ’ S V ertag e erfdjiencn, fid) i()ttt angefcfjtoffen ßatte u n b , ba fid) einfttoeiien fein anberer SBirfungätreiS eröffnen m oltte , fein iiterarifdjer 9iatßget>er, attenfattö and) G orre c to r in feiner 83ud)bruderei gemefett. 3 n biefer S te t» h ing m ar c§ ißm le id jt, fid) m it ber ? iteratu r ber ₃ent ₆e= fa nitt ju mad)ett unb feine © am m tungen aitb um fängtidjem bDiateriai aller ffrädjer ju bereidßern, fomic feine fieinern ober groß em äöerfe rafd) j u neröffentlid)en. ® ic SBerbinbung m it S o b iit unb © tim m er fjatte bann freiiid) and) bic g d g s , baß gifeßart fid) ₅₁t maneßertei literarifd)en © pecufationeu, Ueberfetjungen, ©ebießten gitr G rftä ru n g © tim m e r’ fcßer § ₀(₃= fdjnittbtätter unb ₃m- fitcrarifdjen SluSfüttuug non 33ücßern m ittig finben taffen m ußte, in betten bie SBiiber bie fpaupt» fadje auSmacßten. _©0 erfd)ienen bie ©ebid)tc über ba§ ,,© tra ß = burger U ß rm e rt" unb bie „© ßiertütber im D Jiiiu fte r", bic S e rfc

31t bem „Ülttbfpritd) beb G fe tS in ftrittigen ©adjett ber 9iad)= tig at an einem, miber ben © u d g u d anbern © ß e ils ", bie m ir n u r in einem nü rnberger 9?acßbrud fennen, unb ₃₁t anbern 33iibern, bie entmeber tßeitroeifc ober gan3 nerfdjotten finb. 1 SÖJte menig fyifdjart aib ® id)ter fid) babei non üortßeiißafter ©eite jeigen tonnte, erfießt m an attb ber trodenen 9feinterci über bab U ß rm e rt itnb attb ber miberiteßett „S B u n b e rje itu n g non einer © djm angeren O u b in ₃₁t S in jm a n g e n " , bie ant ₁₂.® e =

1 3$on beit Silbern über bie gehn Süter ber grauen unb 9Mitner hat (X. SBeitbeler in Sdjnorr’S 9lrd)it>, V II, 370 ba3 britte iülalt über ba£ Süter ber Männer t>eröffentlid)t, ba3 fidi in ber &upferftid)fammlung be» StönigS f^riebrid) Sütguft üon Saufen befinbet. 211s ich im Satyre 1847 bort nach biefeu Silbern anfragte, mürbe mir am 21. 9)tai 1847 eine fKbfdjrift be» Uhrroerf* mitgetheilt unb babei geschrieben: „3$on allen übrigen gemiinfehten Stiicfen be= fi£t Se. 9J?ajeftät ber ftönig meiter itid)t§." ?lnbere SBerfe aus ben 2Utern ber SBciber führt 5iitflQri i,u CSf)5itd)tbüd)Iin 1578 9Ji5a , 1597 -itiijk an , unb bie im Gf)5nditbüd)iein 1578 ®ija , 1597 0 61’ angeführten SBerfc gehören bem gmeiten S3latt ber SUter ber Leiber an, bod) finb fie au§ bem ©ebächtnifj ci- tirt. 2in ber „Wubicng be3&aifer3" gmeifelt auch SBcnbeler a. a. 0 ., V II, 361 fg. nicht, uttb an ber ©jifteng be» „Wafiniffa" (©arg. 1590, 344 fg., 356, 12) baielbft S . 371 fg. ohne übergeugenbe ©riinbe.

XXVXXI Siuieitimg.

centber 1 5 7 4 , , jtnai leibhafte © d fw e in lin " geboren ^aben foH te. ® iefe S trt fpeculatitxer (SdjriftfteÖerei beranlaßte bann S e r i e wie bie „ iß a b ft b iib e r " , bie g i f d j a r t , ber © egner beb ‘¡ßapfttlfum d, m it tleberfetjungen lobenber ©cbidjte beb D n u = pf)rinb iPanßiniub begleitete, unb bie audiegenben 33erfe ju Ü o b ia b © tim m e r’ d „SBiblifdfen g ig u r e n " , unter beren iBorrebe oorn 1 . S ty rii 1 5 7 6 f^ifdljart fid) ju m erften male „b e r b)iec^= ten ® o c to r" nennt_{. 1}

3iifd)art ^atte alfo fein ₃iri über feine S djriftfte tie re i nidft aud ben Singen öerloren. SOfeufebnd) w a r fdfon 1 8 2 9 burdf be S e t t e bie 9iad)ridjt ertljeiit, baß g ifd ja rt im Siuguft 1 5 7 4 ju 23afel ® o c to r ber 9iedjte geworben fei. S . S a d e r = nagei ücroffentlidfte bann 1 8 7 0 juerft bie 91otij an ber <Spi<3e feiucb S3ud)b über g ifd ja r t : „ 3 n bern SDoctorem bndje unferer Ouribifcfjen gacnltcit finbet fid) unter bcm ■Saijre 1 5 7 4 , aib 2ibant §enric=ißetri ® ecan unb 23afi(iud Slm orbad) ißrobecau w a r , neben m efjrern anb ern , bie a. d . I I I I I d . A u g . c iv ilis et c a n o n ic i iu ris p u b lic e fa c ti su n t, aucf) öergeidfnet J O A N N E S F is c h a rtu s A r g e n to r a te n s is ." d a m iH u b S e n b e le r fjot feitbem bab „ Grinlabungdprogram nt

5u r ® octo rpro m o tio n g ifd ja rt’ d " unb einen S lu b p g ber 9)?a= trife l ber jitribifcfjeu g a a titä t p 93afei befannt gemacht_{. * 2} 3 d ) w ill auf ben U m fta n b , baß biefer 0 . $ ifd )a rt berfelbe ju fein fd je in t, ber oorljer in bemfelben O a ljrc alb Jo h a n n e s P is c a to r A r g e n tin e n s is₃₃₁t 93afcl im m atric u liert w ü rbe, fein @ewicf)t legen unb bie 9)1 ö g l i d f f e i t jugeben, baß ber am 9 . Üluguft promoüierte S tra ß b u rg e r u n fer g ifd ja rt fe i; aber bie baraub gesogenen rom anhaften g o lge ru n ge n, wie bab

X ©rnnbrig, § 164, 25. ta g e t ber erften taägabe ift in ©öttingen (Theol.

bibl. 268b) ejne j U g t ragburg 1693 f,cj „S ajart Segneri (Seligen) g r ie n " in Dcta» erfdjienen, baä Siegte, waä Sen gifcgart in alter Seit notg aufgelegt würbe. Sie frügern S ru ie , fämmtlicf) in SBerlin, finb: 1576 (©öttingen, Uffen= bacf) 457); 1579; 1586; 1590; 1625; 1628.

2 Seitfcfirift für beutfdjeä aittertfmm, 1878. 58b. x x n , 252 fg.

3 Sie gfifcger, Piscatores, Pisoatorii waren in Stragburg nidjt feiten; ein SoganneS ^Sifcator, geb. 27. Wät$ 1546, ift ber SBerfaffer ber Son 3. SOiarbatg besorworteten Fides Jesu et Jesuitarum (1573. gobinä SSertag), bie fyifciutrt mit Unrecht jugelegt ift, worauf fcf)on äSacfernagel S . 7 fg. ginwiel.