Danziger
Herausgegeben vom Lehrervereinschulzeitung
der Freien Stadt DanzigVerantwortlither Schriftleiter:
W.Kriamp, Danzig-Lanigfu.hr, Brösener Weg 53.
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III-«-·- Verleger und Anzeigenveriwalten L. Wawer,
Danzig,
Am Trumpsturm 9.
Danzig,den 16.Juni 1931 12.Jahrgang. «Nummer 12
Die Deutsche Lehkecvecsammlnng in Frankfurt a.M.
Zum Höhepunkt deriaus allen deutschen Gauen beschicktenTagung inderStadt, die
nor nun bald hundertJahren in ihrer
«Iciitlski1«cl)edenwohl wiirdigsten Willens- ansdruck des deutschen Volkes zu nationa- lerEinheit undFreiheit erlebte, wnrsde das oou tiefster Uberzeugnng getragene Be-
kenntnis dergrossenVersammlung zum Ge-
danken der
Einheit der deutschen Bildung.
Unioersitätsprofessor l)r. Hoffmann, Heidelberg, nndKollegeKarl eiss,Nürn- berg, hatten hierzu in ihren Vorträgen
»Weltanschauung, Erziehung nnd Schule«
nnd »Die Einheit der deutschen Bildung«
noch einmal zusammengetragen und dar-
gelegt, was begriffliche Untersuchung, histo- rische Betrachtung nnd dieBeobachtung der sozialen, politischen und weltanschaulichen Spaunnngen der Gegenwart als Aufgaben ergeben.
Die Tagung iuFrankfurt brachte ferner eineSahnngsäudernng, diedurchwesentliche Einschränkung der bisherigen Sonderrechte desVorortes -- Berlin — aufdieVereins- führung und entsprechende Verstärkung des Einflusses der Bertreteroersanunlnug eine weitere
Demokratisiernng sder Vereins-
leitnng bedeutet.
kamwährend derTagung endlich zu einer ernsten nndentschiedenen Kundgebuug der Lehreroersanunlung
gegen erneute Sonderbelastung
der Beamten.
Stärker aber als allepersönlichen Opfer-, stärker als alle Widerstände, die sichder Einheit nnd geistigen Freiheit derdeutschen Bildung entgegenstellen, stärkerals alles, was sonstdieLehrer angeht, drücktunder- regt sie. gegenwärtig die durch die hem-
mxuugslosen Sparmafsnahmen bei der
Schule verursachte Not der Schule.
Das brachte dieTagung zu erschiitterndew Ausdruck, nnd tiefsterGroll entlud sich hier
gegen die dafiir oerantwortlichen Führer
desdeutschen Volkes. ’ lvgr gewissbedauerlich, dassesdabei nicht ohne persönliche Bitterkeiten abging, und dochwar es gut und Befreiung saus- lösend,dassindieser Frage sooffen ge- sprochen wurde-. Dem preußischen Kultus- minister Grimme, der dieVersammlung durchseinaufallePoseoerzichtendes männ- lichfreies Auftreten fürsichgewann, war einUngeschickiuiterlanfen. Durch Herein- ziehung einer non einem Mitglied des D.L.V. an anderer Stelle zuderDrosselung der Schnlansgsaben gebrauchten Redewen- dnng beschwor er eine sehrscharfeEntgeg- nung desbetroffenen Kollegen Brin.k"- man u, Westfalen --— heraus, welcher die Berechtigung nichtabzusprechen war. Das persönlich Zugespilzte an dein Zusammen- stosswar unerquicklich In der Sache aber
uertiesteerdenEindruck des oon Reibe r, ivesseih gehaltenen Vortrages
Schule in Gefahr, den dieVersammlung durchihre dauernde Zustimmung zu einer besonderen allgemei- uen tinndgebung gestaltete.
Im folgenden sei nun überdie Tagung ihrem Ablauf nachdas Wesentliche berichtet.
Eine erschöpfende Darstellung erlaubt unser Raum nicht« Den Vortrag oon Professor
Hoffmann iiver »Weltauschau1mg- Er-
ziehung nnd Schule« werde ich seiner grundlegenden Bedeutung wegen in einer späteren Nummer unserer Schulztg. ganz zum Abdruck bringen, besonders auchdes- halb, weil wir in unseren Danziger Ver- einen diese oom D.L.V. seinen .:3weigoer- einen gestellte Aufgabe noch nichtinAngriff
genommen haben.
Erwähnt seinoch,dassdiegrosse Hitze und dieUngnnst der Versammlungstäume die Arbeiten der diesjährigen Lehrer- bersammlung überaus erschwerten. Die»da- durchnotwendig gewordenen plötzlichenUm- stellungen inder Erledigung der Aufgaben seienhierjedoch nichtberücksichtigt,vielmehr die Tagung indem gewollten Verlauf
gezeigt. o-»-
Nachdem am Abend des 2.Pfingstfeier- tages der Tagung durch eine
Feier in der Paulskirche
dieEinftimmnng gegeben worden war, be- gann am Dienstag, dem2(5.Mai, um 9Uhr die 39. Vertretetversammiucig, dieder1.VorsitzendedesDeutschen Lehrer- bereins, Schulrat Wolfs, Berlin, unter Ber- zichtauf jedefeierlicheBegrüssung eröffnete,
um sofort dem Kollegen Raeppel das
Wort zur Erstattuug des lsieschäfts- berichtes zu geben.
R.wies darauf hin, dassein ausführ- licher, gedruckter lsäeschästsbericht vorliegt.
Au einigen typischenBeispielen wolle er
darum nur denSinn und dieRichtung der
Vereiusarbeit darlegen. Dabei solle bewnsst alles ausgeschaltet werden, was allgemein als Beamteufragen bezeichnet werden könne.
Dochgaber einen nichtmisszuoerstehenden Hinweis aufldieaugenblicklich brennenden Probleme des Bernfsbeamtentnms. lHierzu führteer ans, dass unserBerufsbeamtentnm aus dem Obrigkeitsstaat inden Volksstaat übernommen worden sei, ohne dasses bis- herindieinnere Struktnr desVolks-staates eingebaut worden sei.Jnsbesondere istdas dlltassder staaisbürgerlichen Freiheit des Beamten nichtumgrenzt. Alsgrundlegende Ansichtdes Deutschen Lehreroereins hob"er hernon dassim Volks-staat »das Mass der staatsbiirgerlichen Freiheit des Beamten nichteingeengt werden dürfe» Dasserferner alle politischen»Rechte uneingeschränkt be- sitzen müsse, wobei er sich allerdings beider Ausübung dieser Rechte eine gewisse Zu- rückhaltung auferlegen müsse.
In engem Zusamnienhang mit dieser
lFrage steht die augenblickliche Beunruhi- gung der Beamtenschast, diedamit zusam- meuhäugt, dassman beidenheutigen Regie- rungswechseln in deutschen Ländern oon den Beamten eine Umstellung verlangt, die sichzueiner Unsicherheit inderBehandlung non Beamtenfragen auswächst.
Die Stellung des Deutschen Lehrer-
oereins zualldendamit verbundenen Fra-
gen ergibt sichaus seinem dreisachen Wesen.
Der Deutsche Lehreroerein istzunächst eine Berufsgewerkschaft mit all ihren Renn- zeichen Aber erist nichtnur das,darf des- halb nichtunr als eineInteressentengrnppe betrachtet werden. Es sollnichtgesagt wer- den, dassder Deutsche Lehreroerein besser seials andere lsöewertschafteihjedenfalls ist
er anders. Das liegtimWesen desBerufs
seiner Mitglieder-. Das Institut, an demsie arb-eiten,"ist nnfertig und bedarf des Aus- banesund der Vollendung. Daraus ergibt sichdiepädagogischeAufgabe des Deutschen Lehrerbereins als zweites Wesensmerkmal DieVertretung pädagogischcr Ziele juder Offentlichkeit führtzum dritten: der schul- politischeu Aufgabe des D.L. V.
« ««(si»eiii·issistder Verein pädagogisch nicht schopserisch,schöpserisch istniur der einzelne.
DochderVerein greift pädagogische Ideen anf,erörtert sieundfördert sie.In Deutsch-
landwerden wichtige Institute wiedie in
Leipzig, München, Braunschweig und große Büchereien oom Deutschen Lehrernerein ge- tragen. Bei dem Versagen des heutigen Staates in diesen knlturellen Dingen ist demDeutschen Lehrer-herein hiereinegrosse Finltnraufgsabe gestellt, an der auch die
stentlicbkeit im weitesten Masse inter-
essiert ist.
Der Schwerpunkt der Vereinsarbeit liegt allerdings inderscluilpolitischen Aufs- gabe;dieVolksschnle einznbaneu inden Bollsstaat Diese Ausgabe empfinden wir als im engsten Zusammenhang stehendmit der Erziehungsanfgabe. Doch wird die Durchführung unserer schulpolitischen Ideen uns in Deutschland oon allen Parteien reichlich schwer gemacht. All zugering sind die politischen dlltachtmitteh mit denen der Deutsche Lehrer-bereist wirken kann.
ilnter den verschiedenen berufsgewerk- schastlichen Aufgaben sehenwir dieals bor- driuglich an, dieuns dieVerbindung auf- nehmenlässtmit den Lebt-ern anderer Na- tionen, mit den-en uns dieselbe beauiten- rechtliche Stellung unddieselbe Erziehung-Z- aufgabe innerlich.verbindet. Diese Dinge stecken noch in ihren Anfängen, und die augenblickliche Stimmung scheint derartigen Versuchen nichtmehrso günstigzuseinwie
in den oergangeuen Jahren. Doch istes-
derunabänderliche WillederVereinsleitnng, das als richtig erkannte Isielunbeirrt zu verfolgen.
ngeppcl überläßt inseinem Schlußnwrt dieBehandlung von Einzelfragen derDis-
kussion und verweist imübrigen aufdie einzelnen Punkte der Tagesordnung.
DieVersammlung nahm dieAusführun- gen mit großem Beifall aufund verzichtete auf eingehende Diskussion
Der nächste Punkt der Tagesordnung nmschließteine Reihe von
Satzungsänderungen
Die Aussprache- hierzu war sehr
ausgedehnt und die Stellung der ein- zelnen Verbänsde verschieden Es han- delte sichvornehmlich um die Frage, ob die Vertreterversammlung des Deut-schen Lehrervereins nachwievor einjährlich und die Hanptoersamnilung zweijährlich statt- finden solle. Es wurde dieAnsicht ver- treten, daßdie Ersparnisse, die bei seiner Vergrößerung der Tagungszwsischenräume gemachtwerden könnten, fürschiulpolitische Zwecke freigemacht werden könnten Die MehrheitderVersammlung sah aber inder Beibehaltnng des gegenwärtigen Zustandes einwichtiges Mittel, Einfluß aufdieOffent- lichkeitzugewinnen
Regierungsdsirektor Pretzel-B-erlin nahm als Reserent zudiesenFragen Stellung und begründete dieAnsichtdes Geschäftsführen- den Ausschusses Die Mehrheit der Ver- sammlung entschied sich fürdie Beibehal-- tung des bisherigen Zustand-es. Ebenso wurde esabgelehnt, dieZahlder Vertreter zuverkleinern dadas dem demokratischen Geistedes Deutschen Lehrervereins wider- spreche. Esblieb auch hierbeidembestehen- dsen Zustand, daß aufje300Mitglieder des D.L.V.1Vertreter entfällt. Jn Zukunft wirdbeieiner Mitgliederzahl von 150000 dsise Vertreterversammlung von 500 Ver- tretern beschickt sein Der Geschäftsführende Ausschußdes Deutschen Lehrervereins wird sichkünftighinaus 13Mitgliedern desBer- linerVerbandes und 15Mitgliedern der nbrigen Verbände zusammiensetzens alsoein- schließlichseines 1.Vorsitzenden 29 Mit- glied-er zählen-, dieallevon der Vertreter- versammlung zu wählensind.
Der daneben bestehende Hauptausischuß, derdiegrößere Vertretung derProivinzial- verbänide darstellt, bleibt bestehen,ihmwird dieVorbereitung wichtiger Maßnahmen und be rate ndeStellung zugewiesen
Aus denWahlen geht unter großem
Beifall Georg Wolff wieder als
1.Vorsitzender hervor.
Für uns besonders erfreulich istdann die Wahl unseres Kollegen Friedrich
ztuiåiMitglied derSchulpolitischen Haupt- se e.
AIIsOrt dernächsten Vertreterversamm- lung 1932wird Rostock bestimmt.
NachErledigung der Wahlen beschließt dieVersammlung zudem
Antrag auf Vereinfachuug der
Rechtschreibung, den der Schlesische Lehrerverein vorgelegt hat, ihn der Erziehungswissenschaftlichen Hauptstelle zuüberweisen Der Antrag hat folgenden Wortlaut:
»Um eine amtlich angeordnete Verein- fachung dserRechtschreibung vorzubereiten istder Wegder Selbsthilfe zu beschreiten Dieser Wegwird darin gesehen,daß der Deutsche Lehrerverein mit seinen Zweig- vereinen indeneigenen.Veröffentlichungen eine vereinfachte Rechtschreibung anwendet und zugleich an die großen Wirtschafts- verbände herangeht, um »diesezn dem glei-
chen Vorgehen zu veranlassen «
Der Deutsche Lehrerverein gibt nach Vereinbarung mit den dafür geeigneten Stellen»einRegel- nnd Wörterverzeichnis für«e1neversetnfachte Rechtschreibung her- aus«
Dann erörterte. die Vertreterversamm- lung nochdie schul-,kultur- und beamten- politische LageimReichund indeneinzel- nen Ländern DieWünscheund Forderun- gen, dieder D.L.V. angesichts der gespann- ten Zeitlage zu stellen hat, fanden ihren Ausdruck inderAnnahme nachstehender
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Entschließung zur schul- und
beamtenpolitischen Lage:
»Die·Vertreterversammlung des Deut- schenLehrervereins spricht ishr lebhaftes Be- dauern darüber aus,daß das Reich seit Ein- führung der Verfassung außerdemGrund- fchulgesetzinkeinem einzigen Falle von dem Artikel 10Gebrauch gemacht hat, um die wichtigsten Schulbeftimmungen der Reichs- verszassung durchzuführen Selbst beidiesem Gesetzist aber der vorgesehene Abbau pri- vater Vorschulen immer nochnichterfolgt.
Jnvielen Fällen könnte dasReichgesetz- geberisch vorgehen, ohnesichund dieLänder finanziell zu belasten
Während der Gedankeriner Verlänge- rung derSchulpflicht dieOffentlichkeit stark beschäftigt, istin einer Reihe von Glied- staaten des Reiches nochnichteinmal die achtjährige Volksschule allgemein durch- geführt.
Sehr dringend ist auchvon Reichs wegen eine Entscheidung darüber, was unter der in Artikel 174 erwähnten ,,bestethenden Rechtslage« des Volksschulwesens in den einzelnen Ländern zu verstehen ist,damit nicht bei jedem Regierungswechssel die Schule inUnruhe versetztwerden kann
Ganz notwendig istdieVerabschiedung eines Reichsgesetzes über das Beamtenrecht, das die in der Reichsverfassung den Be-
amten und Lehrern zugesicherten Rechte
gegen jedenGesinnungsdruck unsdjede Will- kürsichert.«
Die Vertreterversammlung stimmte fer- ner nocheiner Entschließung zu, die von den beiden Landesverbänden Hessen- Darmstadt und Thüringen, in deren Ge- bieten dieneue Lehrerbildung ernstlich be- droht ist,zur Frage der
Lehrerbildung eingebracht wurde.
»Der Deutsche Lehrerverein hatwieder- holtdie einheitliche Regelung der Lehrer- bildung durchReichsgesetzgemäßArtikel 143 der RV. verlangt: Vorbildung auf einer voll ausgebauten höheren Schule, berufs- wissenschaftliche Ausbildung durch minde- stens sechssemestriges Stusdium aus einer
Hochschule. ,
Welche Folgen das Fehlen einer reichs- gesetzlichen Regelung nachsich ziehen kann, zeigendiebedauerlichen Vorgänge inHessen und Thüringen
Die Loslösung der Lehrerbildung von derHochschule(Hefsen) unddieHerabsetzung derStudiendauer von 3auf2Jahre (Thü-- ringen) haben alle Freunde der Lehrer--
bildung schmerzlich enttäuscht. ,
DieVertreterversammlung desDeutschen Lehrervereins wendet sichmit Entschieden-
heitgegen die insolchen Regelungen zum
Ausdruck kommenden rückschrittlichen Be- strebungen und fordert erneut eine reichs- gesetzlicheRegelung sderLehrerbildung, die
allen Anforderungen dieheutean dieAus-
bildung der Lehrer gestelltwerden müssen, gerecht wird.«
Nachmittags um 4Uhr konnte dieVer- treterversammlung geschlossenwerden
Die beiden folgenden Tage werden voll
inAnspruch genommen durchdie
DeutscheLehrerversammlung,
dieüber 5000Lehrer und Lehrerinnen zählt.
Nach einem einleitenden Chorvortrag er- öffnetGeorg Wolff dieTagung, dievon zahlreichen Vertretern staatlicher undstädti- scherBehörden, befreundeter Vereine aus dem Inland und Ausland beschickt ist.Die Lehrervereine von Dänemark, England, Frankreich, Holland, Luxemburg, Schweiz, Ungarn haben Abgesandte geschickt, ebenso sindVertreter des Deutschen Leshrer-bundes im TschechoslowakischenStaat anwesend.
Dieeinleitenden Worte desVorsitzenden haben als Grundmotiv das Wort:
Undde nnoch! Die deutscheLehrerschaft will sichinSchick- salsgemeinschaft mit demnotleidenden Volke
verbunden fühlen Sie läßtsich nichtent- mutigen und indumpfe Verzweiflung trei- ben,verlangt allerdings denSchutzder Ju- gendund dieOpferbereitsschaft der nochlei- stungsfäshigen Teile des Volkes.
Wolff stelltedie Zeit, in der dieletzte DeutscheLehrerversammlung in Frankfurt stattsand — 1888 —, dem Heute gegenüber:
Damals einjubelnder Ruf überdas starke Reich,ein starkgläubiger Optimismus für Aufschwungund Fortschritt, ein Ruf des DeutschenLehrerverenis an dienoch abseits stehendenVereine, einbescheidenes Suchen in einigen schulorganisatorischen Fragen Und heute: Die deutsche Lehrerschaft steht geschlossenim großen Verein zusammen, aber die Freude darüber wirsd übertäubt durcheinschmerzlich-wehes Gefühl überdie Lage unseres deutschen Volkes, wie sie heute, 13 Jahre nach dem Kriegsende, drückend lastet.
Und daraus ergibt sichder Sinn der Tagung:
Wir haben, soführte Wolff aus, die
Pflicht, einzutreten für das
Lebensrecht unseres Volkes, wir haben diePflicht, offen und fest
zu sprechen für unsere Kinder-
und wir haben die gewerkschaftliche
Pflicht, für unser Recht als Ve-
amte und Lehrer einzutreten!
Wir sehendie Riesenheere der Arbeits- losen! Wir wissen, was das bedeutet an
materieller Beschränkung, an seelischem
Druck. Wir sehendieSinulosigkeit derVer- hältnisse,daß hier Brotgetreide verfüttert wird, dort Menschen hungern; daszhier Gold aufgespeichert wird und die güter- hungrigsten Völker dort durchdieLastun- erträglicher Reparationen weiter geschwächt werden; daßdieVölker ohneRücksicht auf-
einander produzieren Wir haben denGe-
danken der Völkerverständigung vertreten, darum sagen wir: jetzt gilt es, ernst zu machen mit der Verständigung Statt des Bekenntnisses gilt es Taten, der Gedanke derVerständigungistindieZone derEnt- scheidung getreten Es mußzur wirtschaft- lichenZusammenarbeit kommen Die un- tragbare Last der Reparationen mußge-
ändert werden Wir sprechen das aus in
aller Schärfe um unserer sein-der willen- wir sehenihre Not täglich vor uns. Und wir müssenvor dieJugend uns stellen;bei
aller Anerkennung der Not des Staates
habenwir dochdie Pflicht, dieBildungs- ecurichtungenzuverteidigen Wir rufen auf zklrHxlfefür Jugend und Volk. Wir sehen dieWirkungen der Not: verzweifelte Stim- .niung, Hoffnung auf Radikallösung, Auf- begehren gegen allen Druck, fruchtbares Wachsenaller Parteiungen undSpaltungen Wir wollen derNot außenund von innen entgegentreten: wir mühen uns um die Ein-heitdeutscher Bildung, wir lenken unser Besinnen ausf Schule und Erziehung im Aufeinanderprallvon Staat und Volkstum hier, Weltauschauung und Partei dort; wir glauben an die Verbundenheit aller Men- scheneines Volkes und dieVerbundenheit aller Völker.
Wir sehendieNot des Volkes und ent- ziehen uns nichtderPflicht zuopfern und unseren Anteil an der Lastzu tragen Wir wollen sie tragen mit der Allgemeinheit Aber wir müssenunsgegen eine besondere Belastung wehren Wir müssenunser Recht wahren um derFolgen willen,dieans nn- gerechter Belastung entstehen müssen
So solluiisere«"Ta·g1kltgihxePflicht er- füllen,diegewerkfchaftllchc PfllchtfiirBe- amte nndLehrer, die·kUIt1,Ufe,I»lCPflichtgegen Kind und Schule- dle VDIkIfchC Pflicht für unser Volk und seinLebensrecht. Das wird weder geschehenimSinne der Niedergeschla- genheit nochsderDeinagogikhwohl aber im
Sinne fester Entschloffcnheitund mit dem
Versprechen, indieser»Seit derNot doppelt unsere Pflichtzutun,UNDEkadesHutten- schen ,,Durch«. Der Geist· Frankfurt-Z sei dafüreinglücklichesSinnbild!