Wochenschristfär den gesamten Osten
Herausgeber Dr.FranzLisette.verlag Bund DeutscherOstenE.V., Berlin W30.
ItETschetntwöchentl.einmal. Bezug:DurchdiePostvierteljährl.l.50M.Einzelnumtner 20Pf.u.5Pf. Postgebühr. Anzeigenpreis: Für jeden Millimeter Höheder6gelpall- Zelle80Pf-.beiFamilien-.Ortsarupvewu.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußandenTextaufTextbreite1.2liM.
Nin53, Berlin, 30.Dezember1933. 14.Jahrg.
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Knlialtt S.;«73: Vor15Jahren. lS.574:-thae«riidcs ngxschainl S.575: Das LanddesRegenbogens-(— EdelsteineansderasplteuKrone·Preiifzens«.l S·576:
HinsugmukuusudeStumm-an —-Dcr silzeiiielkouilitnJS.zw:Aiitoverkehr uiidAiituwirtfchastindendeutschen,Ostprovluch-lS-5sdt ch sprichtzudenAusland- deiitschen— Litlaiid-Wochc. lS.57kl:Die4silldcnfktinc111Polen. lS.580:Der Parteitag dcrFreiheitskäinpfer iiiEstland.— Tcr PUlUlstlJcAusstandiiiPosen.!
S.582:Tictrich Eckart. — AusderArbeit desB«DO.
WettgefthichtttcheEntscheidungen vor 15 Jahren
Zum27.Dezember 1918 inPosen.
VonDr.Franz Lüdtke.
Am9.November 1918halltendieSchüssedesBsiirgerkriegesdurch dieReichshaiuptstaidtund durchdasReich. In einer Stunde,da«es aufdaseiserneZusammenhaltenaller zuallen ankam, meuterte nicht das deutsche Volk,nichtderdeutscheSoldat,sondernein del-bedien durch Hungerund Lüge irregeleiteter Haufe. Deutschlandbrachzu- sammen.Deutsche Cragik.
" .
Wir Menschen des Ostlandes begriffen, daf-
dsr Srhiisse voin 9.November ein graiieuhaftes Echo in der Osstsniarlc merken Will-dem Wir Ivutheit, daf; der Pole darauf wartete, deutsches Landaus deutscher Vetduudenheit Zu lösen. Langft vor deinKriege begann der Kampfder Polenum«UnlSke«OltpkvvxlltenzIm Kriegetrieben die Pol-zugiugeschicktesdiplomatischesSpiel-;sie hattenihreAgenten in alle Lager gesandt, nachBerlin undBstem ebensowie nachParis»
London, Petersburg UndReugork. Eine ParteiderKriegfiihrendeu mußte doch liegen; io Muth man,1n,ia-mtltcheuLagernltehenund konntedann(dersormnachl)densenigenabschuttelmderismLager der Besiegtenstaindz MgtlholtellchOliO"«gU.lgekUlthlDaf-durch die Heere der Riiittelmakhte Polen·b9fk211».lll1idTemernationalen Selbständigkeitwiedergegebenworden wiar,—«rii«hr·tediePolen selber nicht. Siehsatteiinur ein»die-l:nachderOertrummersungRuhlquds auchDeutschl-andZuzertrumlnekn Und Dasdeutsche,durchhöchste Kuslzur ausgeseichnete OlllandDem UVUEU POlUlskhEUStaat einzu- verleihen.
Wir Ostdseutschen wuftjeth was die Uhr ge-
schlagen hatte. Der Zeiger sim Osten wies auf
.Sturml
IndenOstprovinzenbildetensichnebendenanbefohleiienArbeiter-«
uiidSoldatenräten »dienationalen Volkstäte,derdeutsche,derpol- nischeundder— jiidischeVolksrat. IndenA.-—»undS.-Röten trat der Einflussdes deutschenClsenients,das sich stark revolutionär- JEAN-: bald zuküqu hinterdemder,,Arbeiter«. Diese»Arbeiter-«
waren jumeisst polnische Rechtsanwälte,Presseleute,Ag-jtatore-n,»die
dennaiven Revoltesoldaten desdeutschenHeeresanIntelligenzund Diplvmatieweitüberlegenwaren- Siesetzten dieEntwaffiiungder sheinikehrerdenCruppendurch— wobei niasnfreilich darauf sah, das-;
möglichstnuk »diedeutschen Cruppenteiledeinobilisiertwurden, während iijpoiuisfchguLautebeisainmengehaltenundvorallemauchdieWaffen
mppsuixjchgHandübergefiihrtwurdens In derStille stellteman rein polnischeVerbände aufundriistete sieZurErledigung ihrerkünftigen Ausgabe aus.
«
Diepolnisfihen Volkstäte beanspruchteninderProvinz Posen undinder StadtselbstdieRegierungsgeivailtundverhandelten mit derRegierunginVzarschauIhren Ansprüchentraten diedeutschen Volk-stateentgegen. SiefordertenBewaffiiungderDeutschen, Aus- stelluugeines Selbst-fil)ut-zes,Vor alle-mEingreifen derBerliner Regie- rung, um diedrohenden Gefahren noch rechtzeitigZubannen. Die zionistischen Kreise hieltendenAugenblick fiir gekomnien,eineeigene Politik szutreiben,dasZudenluni von derdeutschen Sachezutrennen undeszurvölkischen Minderheitmitautonomen Rechtenzuerklären.
Injenen kritischen Augenblickenbedeutete diesesjiidische Verhalten einen-Verrat gegen Deutschland-,dieFührerdieserverräterischen Politik aber habenseinerzeit,als siedann dochaus Polen ab-
wauderten,»beiuns,,Ciitscha,digungen«erhaltenundsitzen heutenoch, ivie man hort,iniDeutscl)en.Reich.
InjenenvNovember-— undDezemsbertagen habe ichinBerlin immer wieder aufdasKommende hingewiesenund namentlichinAiiffötzen, dievon der nationalen Pressevielgedrucktwurden,gewarrit. Die deutschenVolkstäte derProvinz PosensandtenihreVertreter in dieReichshauplstapdtundversuchten,beider damaligenRegierung Verständnis fiir die RötedesOstensZuerwecken. VergveblichlDie inneren Streitigkeiten waren vielwichtigeralsdasSchicksalderOst- inark. MehrheitssozialistemUnabhängige, Spartakisten kämpfteiium diecMacht;Berlin war einHeer-lagen
Was bedeuteten Srzberger, Scl)eid21110nll,»HOOse
und ihrem Aiihang·das Posener Land und die Ost-
markl
Umdievoii denDeutschengenau beobachtetenpoluischenVor- bereitungenJuni bewaffnetenAusstand Zu,,un·tersuchen,wurdeder Patifist Helniuth von Gerlach, dersein landesverraterisches Handwerk auch heutewiederbetreibt,nachPosenentsandt.Crwar -,,Untersta-atssekretär«undverfügte nachderMeinungderNovember-—
»Regi21·ung« infolgedessen iiberdas nötigestaatsmaiinischeTalent.
Seine ,,l.lntersuchusngen«und,,Verhaudlungen«spieltensich»g·ro·s7ten-
teils indenpolnischen Weinstuben ab,wo ihmdie,,Logalitat der Polen klargeinachtwurde. Die BefürchtungenderdeutschenBes- völkeruiig bezeichneteer als iibertrieben;-di-e Polen wurden das Ergebnis der Zriedenskvnferenz ergebenabwarten undkeinerslei feinidlikhe Schritteunternehmen. Gerlachverhindertedeirmilitarischeii Schutz Posens durchdeutsche Cruppenz erwird mitRecht alsder CotengräberderProvinzbezeichnet.
Sogeschah,was geschehen mufzte Die Polenivollteii denCr- gesbnissendes ,,8rie,dens··Zuvorkonimeiiund vollendete Tatsachen schaffen.·Als derVertreter desPoleiitunisi-ii»Ainerika,der«Pianist Paderewski, inPosenerschien (denschwachlichenProtosten der deutschen Regierung undallen Versuchen,ihnferiizuhaltemtrotz.end·), wurde ervon derpolnischen BevölkerungPosens, die»nur aufein Signal gewartet hatte, enthusiastischbegriifpt «Zahneniiiden pol- itischen, französischen,englischen und anieriskanischen Farben wogten inderStadt. Die Deutschenveraiistalteten eineGegeiikuiids gebung, uin darzutun,daß Posen immer noch eine deutsch-e Stadt seizSieunternahmen daheram dritten cWeih- nachtstage einen Demoiistrationszug durchPosen, um das Einsiehen derEntentefahnen zuerreichen. Da ertönten Schüsse.Dann begann derAufstand— derStraßenkampf— derKampfum Stadt und Festung— —: Der 27.Dezember1918,derschwärzesteCaginden wechselvvlleii Schicksaleiider0slmark,gingZuEnde-.
Am29. Dezemberhatte,das nochlebendige deutsche Heldentum iiberwindeiid,dei-Pole gesiegt. gabkeinen wirklichendeutschen ZsiihrerinPosen;ratloswaren dieBehörden, ratlos dieKoinniandan- tur. DieinnereSchwäche lähmtealles. SogingdieOstmarkverloren.
Strahlenförniig riickteii nun, unter Grausamkeiten gegen diewaser- lose deutscheBevölkerungderProvinz,diepolnischen Aufftändischen vor, bissieiniNorden undWestenbeidendeutschenBauern-—und
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BiirgerivehreneinenWiderstandfanden,andemihre Kunst scheiterte.
Aber vieldeutschen Bodenhattensieindieser Zeit deutscher Schwäche, deutscher Entschluszlosigkeitunddeutschen Verrats in ihre Händege- gebracht.WäreihrHandstreich mifzglükkt,wäreihre Absicht, deutsches Landvom Mutetrland zutrennen,anderStandhaftigkeit von Re- gierung,Militär undzioilerGewalt zuschanden geworden, hätteda- durchdieEntente erkannt, dafzdieOstmark deutsch enmpfandund deutschbleiben wollte — sowären dieFriedensbedingungen ganz
andere geworden.Man hättealsdann den Ostlanden eine
Volksabstimmung gewähren müssen, die uns diese
Gebiete deutscher Kultur erhalten hätte. Wenn
PosenbeiDeutschlandblieb, hatteauchderKorridor keinen Sinn—
erwäreniegeschaffenworden. »
Eskamanders,unddamitistunserm Geschlechtunddenkunftigen
GenerationeneineAufgabevon gröfzter, weltgeschichtlicher Bedeutung zuteilgeworden. Dafz wirdieseAufgabenur friedlich lösen wollen, hat derKanzlerundZUhPerzimmerwieder ausgesprochen,und es istsinnlos, wenn die Polen jetzt, um die deutsche Friedenslinie zuverwirren, inihrer Presse einen Gegensatz zwischen Ad».olfHitler auf der einen,
Rosenberg und mir auf der anderen Seite kon-.
struieren wollen. Rein,unsere Linie istdiegleiche,dieder Kanzlerverfolgt.
Frohallem,was seit15Jahren geschah, auch trotz jenement-»
scheidnngsschweren27.Dezember, wollen auchwirFührerder ost- deutschenBewegungdenFrieden,-dereinFriededesvölkijchenAus- gleichs,dernationalen Ehreundderpolitischen Gleichberechtigung iein
wirdnnd musi. .
Zögerndes
DieWarschaner Regierungvermesidet es sorgsam, sich eindeutig aufdendeutschen Verständigungskurs fest-legenzulassen,densieain 15.November mitdemBesuch-e ihresBerliner Gesandtenbei Adolf Hjtler eingeleitethat. Zeder wirklichweitgreifenden Entscheidung geht siemitVorbedachtausdemWeg-e.InReben- undEinzelfragen dagegenist siezuBesprechungenundAbm-achungen durch-aus bereit.
Die erste persönliche Füshlungnahsmeistinweiteren Besuchenfort-
.gesetztworden: Lipski war beimReichslandwirtsschsaftsministerund undvon Moltke beimpolnischen AuszenministenPieracki hat dieFührerderdeutschen Vsolksgruppen empfangenund Ealonder hat,wieesscheint,dieQuertreibereien GrazgnskisinWarschauzur Sprache gebracht. Zwischenderdeutschenund polnisschen Eisen- industrie isteinRahmenabskommen zustasndeg-eko-mmen.In der Roggenfrage wurde ein Übereinkommen erzieltund deutsche Getreidesachoerständigesind nach Warschaugegangen, umwegen einer
weiteren agrarpolitischen Verständigun mit polnisschen
Laufdertsrhaftskreisen Fühlungzunehmen.Bezügli deskleinen Grenzverkehrs wurde eine neue Vereinbarung getroffen,und indeipolnischen PresseistdavondieRede,daszman sich viel-leicht schon fürMitte ZanuaraufdenAbschluszeinesprooisorischen ' Handels ve rtrage s zwischen Deutschland und Polen gefaszt machen könne.
Möglich,dsafz sich dieseMethodeein-erschrittweisen Ver- ständigunginEinzelfragen mitderZeitzueinergenerellen Verständigungsaktionausbauen läfzt. Ungewifz ist jedoch,osbdiepol- nsiischeRegierunginWirklichkeit daran denkt,durchderartige hin-·
haltendeEinzelbesprerhungen und -asbkommen denBoden füresine umfassendenndgrundsätzlicheErörterung ides deutsch-po-lnischen Fragen- komplexesvorzubereiten.Ungewifz ist, ob sieüberhaupt ernst- lichan die Möglichkeit einer allgemeinen deutsch- polnischeii Verständigung über die äufzerst heisklen politischen Streitfragen glaubt. Bisher hatsiesichzu dieser Fragejedenfalls noch nicht g·eä«ufzert,undOsberstB eckhatsich gegenüberdennationaldeniokratischen Versuchen, ihnzumSprechenzu bringen, aufdenStandpunkt gestellt, dafz für ihn nochk ein Anlass;
vorliege, zur aufzenpolitischen Lage öffentlich Stel- lung zunehmen. Eskommt derpolniischenRegierungoffenbar darauf an, Zeitzugewinnen,abzuwarten, wie die deut- schen Versuche, mit den Westniächten und vor allein mit Frankreich in Fühlung zu kommen, auslaufen werden, nmdann ihr eigenes Verhalten nachdemErgebnisdieser Versuche einrichtenzukönnen. Vielleicht hatsie damals,alssie ihren Berliner Gesandten zumKanzlerschickte, auchnur die Ab- sicht gehabt, der Welt nnd namentlich Frankreich
einmal zn zeigen, daszsie es gegebenenfalls auch
wagen würde, in der grofzen Politik ihre eigenen
Wege zu gehen. Viel-leicht hatsie sichnur deshalbmitBerlin inVerbindung gesetzt,usmsichinParis wieder inErinnerungzu bringen,da sie sichderfranzösischenBundestreue nichtmehrganz sicher ionsjteuiidsichvon Frankreich oernachlässigtfühlte.
Wenn,das fiir siedereigentliche AnlaßzurVerstänidignngsaktion mitDeutschlandgewesen sein sollte,dann hatdiepolnische Regierung einigenGrund, mit dem Erfolg ihres Schachzuges zu- friedenzusein.Denn inParis hatman es angesichtsderdeutsch- polnischen GesprächemitderAngstzutun bekommen;man hatsich daraufbesonnen, dafzBundesgenossen nichtnur dazu «dasind,um sich von ihnendieKastanienaus demFeuerholenzulassen, sondern dasz man essichmitnnter auchetwas kostenlasseninusz,wenn man Wert darauflegt,sich ihredauernde Anhänglichkeitzuerhalten. Dieaussen-- politischenSeslsbstänldigkeitsbestresbiungender osteuropäischen Staaten, vor aslleiiiPolens, aberauchderBiaslskasnländerundder Cschechos sloivakei. habendenMechanismus derPariser DiplomatieinBewegung gesetzt: Der französische Aufzenininister Paul- Bonronr wird demnächst die östlichen Hauptstädte besiichen,»nin dievielfach schon brüchsiggewordenenFäden, »dievon Parisdorthinführen,zuerneuern und,wenn möglich,dieZügelwieder wiederetwas strafferziuspannen. Esistbemerkenswert, wiePolen auf dieseiiene AktivitätdesQuaid’0rsag reagiert. Einigenatio - n al de niokrati] cl) e.Bl ä t te rbehandeln inihre-nKonimeiitaren Indembevorstehenden französischenBesuchdie,,Berliner Extratour«
des OberstenBeck ziemlichunverblümt als eine»erledigteSache«·.
War-schaut.
Borsichtigeräufzsertsich die ,,Gazeta· Polslca«,das halbqpskklkhI Organ der WarschsauerRegierung. Sie schicktdem franzosslschett Auszenministeru.a.folgend-e Grusiivorteentgegen: »Auch dem offi-.
ziellsen BesuchedesMinsissters Zofe-f Beck,derderfranzösischenRe- gierungEnde September d.Z.abgesstattet wunde, wir-ddas ange- kündigte Eintreffendes MiiiiistersPsaulsBoncosurinWarschauails eineneue EtappeinderVerengerung derpersönlich-enFühlung-nehme zwischendenLeitern derauswärtigen Politikzweiermiteinander ver-.
bündeterStaaten sein—,ein-er Fühlungnahme, die gegen- wärtig notwendiger istals jemals«. Das hört sich beinahe soan,alsobdieWarschauer Regierung — froh darüber,wieder diefürsorgliche Teilnahme ihres Pariser Bundesgenossen gefundenzu haben— nur nocheisngeringesInteressean einerFortsetzungder VerständigungsbestrebungenDeutschland gegenüber besäfze
Wenn dastatsächlichso wäre,dannhätte zdie poilsnischeRegierung durch ihrManöoer zwar fiir den Augenblick einenErfolgzu verbucheii, ohneaberfür die Dauer Gewinn daraus ziehenzu- können. Ein erneutes Abriicken von Deutschland koönnte in der gegenwärtigen Situation nur als ein Eingeständnis aufzenpolitischer Schwäche aus-
gellfgt werden. Der Zuwachsanpolitischer Geltung,dseiidie Berliner Gespräkhe der Warschauer Regierung zweifellos eingebracht haben, würide wohl sehr baldwie-derverblsassen,wenn es sichsetzt heraussstellen sollte, daßessichbeidieser Wendusng nachBerlin gar
nich;usmsdieÄåijfzerungeinerihrer selbst sicherenuntd in
ishrcemHandeln
una än ien eierun eandelt at ondern umeinen ea errou ,
zu eingsikhseineglet3u"rge"iii"·ur"iii"i"fJaTilgenuns 1Eifrigenhautfsgierafxst
habenin derständigen Angst davor-, daszeretwa nicht schnellgenug zumZiel führen könnte.Wenn also die polnische Regierungvon dem von ishr eingeschlagenen Wegewieder abweichen würde,usmsichwieder indiefranzösischeBevormundung zurückzubegebe-n,dsise siederMühe eigener Initiative enthe«bt,dannkönnteman idasnur alseinenie-—- ral is che.R iede rlage bezeichnen. Dise allgemeine pol;«äiss:l)e Situation iist heute so, dasznur diejenigen Staaten, als die
wirklich vorwärtstreibenden Kräfte der europä-«
ischen Politik gelten können,die sichernstlich vvn der französischen Hegemonie und von dem anriichig ge-
wordenen Liberalismus Genfer Prägung frei zu
mache nve rsuchen.Man kannwohlsagen, dafz PoslenderAuf- enthasltinderfreien Luft selbständigen Handelns bishernicht schlecht bekommen isstunddaszesin den wenigen Wochen, die es nunmehr zu Deutschland in einigerinafzen erträg- licheii Beziehungen steht, der europäischen Politik mehr Auftrieb gegeben hat, als in den 15Jahren,
indenen sein Staatsschiff vom Quai d’0rsan aus
fertige-lenkt wurde.
Man kannwohlauch annehmen,daszes Männern wiePils- sudski undBeck schwer fallen dürfte,nun wiedervon deraufzens politischenKommandobrücke herunterzuste-igen,um anstelleihresper- sönlichenWillens wieder dieetwas rostigeApparaturder Pariser DiplomsatieinFunktiontreten zulassen.ImmerhinbleibtdieTatsache bestehen, dafz die WarschauerRegierungesbisherabgelehnt hat,sich:
über»dieFrage einer Generalbereiniguiig derdeu«tsrh-polnischenStreit- fragenunumwunden zuäufzernunddafz sie sichisndemAugenblick,in dem siemit Deutschland unter UmgebungzdesVsolkerbu-iides·il)re Sonderverhandslungenführt,uin einen ständigenRatssitzni diesem selben Völkerbusndebemüht. RunMUsZMO« IV!ss21!,idasies MERMIS dieArt desMarsch-alls,des richtunggebendenLeiiters der Aus-zeit- politikPo-len"s, gewesen ist,Politiknach einemSystemoder nach einemProgramni zubetreiben. Sein-e Politik istnachinnen und aufzen immer systemlos geweseii,·spruiig;haf·tv,- unberechenbar, iniprooifiert. Sei-nePolitik läfzt sich mir nichts besser charaikterisierenalsmitseinen eigenenWorten: »Mein- poslitischesProgramm? Ich habekeines undkann keines habe-n..—«
Man niufz List anwenden, lavieren und verbergen- ivas man denkt. Man erwartet mich rechtsundichschlage UNli links,Man erwartet michlinksumdschnell gehe ichngclxkechssUUTZ falleüberdenüberraschten Gegnerher...« Esistnichtsle sichbei der Beurteilung der aufzeiipsoslitischen Möglichkeiten Deutschlands gegenüber Polen andiesetreffliche Charakterisierung derpolnischen
Politik zuerinnern. Dr.Kredel,