DIE BAUTECHNIK
6. Jahrgang BERLIN, 8. Juni 1928 Heft 24
Über die W irtschaftlichkeit großer Spannw eiten im Garagenbau.
Von Dipl.-Ing. Q u a rg , Direktor der A llgem einen Berliner O m nibus-A .-G . I. Ä lte re B a u e rfa h r u n g e n .
Die A llgem eine Berliner O m nlbus-A ktien-G esellschaft (ABOAG) hat bei ihren beiden nach dem K riege g ebauten G r o ß g a r a g e n in C h a r l o t t e n b u r g , H e l m h o l t z s t r a ß e (Bauzeit 1925/26), und T r e p t o w , E i c h e n s t r a ß e (Bauzeit 1927/28), die neuerdings g ew ährten Erleich
terungen für den Bau großer G aragen in besonders w eitgehendem Maße ausgenutzt. Die vor dem K riege gebauten B etriebshöfe der Gesellschaft sind — w esentlich u n ter dem Druck der dam aligen behördlichen Be
stim m ungen — größtenteils als K l e i n b o x e n - G a r a g e n mit E inzeltüren für einen oder höchstens drei W agen ausgeführt. D er letzte vor dem
bew egenden, insgesam t 92 eisernen Türflügel des Hofes verlangten aus allen m öglichen G ründen (A ngefahrenw erden, Auf- und Zuschlägen durch Wind, insbesondere A nschlägen an ein- oder ausfahrendc O m nibusse,
Abb. 3.
w enn die F ahrer das F esthaken unterlassen hatten, w as nam entlich nachts häufig geschah, usw.) ständig viele A usbesserungen. A ußerdem w urde die H eizung der Räume durch das Zusam m enw irken der vielen U ndichtig
keiten und großen A bkühlungsflächen der eisernen Türen stark verteuert.
Schließlich w urde durch eine an sich geringfügige Ä nderung des herrschenden W agentyps, näm lich eine V erlängerung um 50 cm, der Zu
stand auf diesem Betriebshof unerträglich, w ell selb st bei engstem Auf-
15,70--- ---17,55--- Abb. I b. D achkonstruktion des Hofes W eißensee nach dem U m bau.
die dam alige Zeit ganz ungew öhnliche Zahl. D abei w urden allerdings nur im m er je zw ei W agen hintereinander aufgestellt, und für jedes W agen
paar w ar eine eigene, unm ittelbar ins Freie führende A usfahrt vorgesehen (Abb. 1 u. 2). Selbst diese verhältnism äßig großzügig gebaute Anlage brachte im Laufe d er technischen W eiterentw icklung der W agen erhebliche Mängel für die Betriebsführung mit sich. Die täglich m ehrere M ale zu
einanderfahren der W agen die Türen überhaupt nicht m ehr geschlossen w erden konnten. Aus dieser N otlage half die G esellschaft sich durch ein verhältnism äßig einfaches M ittel, näm lich durch Ü b e r d a c h u n g d e r u r s p r ü n g l i c h o f f e n e n M i t t e l f l ä c h e des Hofes in ein er Länge von 55 m u n ter gleichzeitiger B eseitigung der entsprechenden 36 doppei- flügeligen Tore nebst den zugehörigen Zw ischenstützen. Dadurch entstand -st,oo--- s-i
Abb. 1 a. Hof W eißensee.
D as n a c h trä g lic h e in g e b a u te M itte ld a c h Ist d u rc h S c h ra ffie ru n g b e z e ic h n e t.
K riege g eb au te Betriebshof in W eißensee (Baujahr 1913) konnte infolge großzügigen E ntgegenkom m ens der örtlichen Baupolizei, die sich von dem besonderen Interesse des dam als noch selbständigen Vorortes W eißensee an der Einrichtung des O m nibusbetriebes leiten ließ, im m erhin schon mit ungeteilten E i n s t e l i r ä u m e n f ü r 46 W a g e n geb au t w erden, eine für
Abb. 2. Abb. 4.
316 D I E B A U T E C H N I K , Heft 24, 8. J u n i 1928.
Z u s a m m e n s t e l l u n g a u s g e f ü h r t e r u n d d u r c h g e r e c h n e t e r D a c h b i n d e r .
S y s t e m d e r B i n d e r
Stütz- Ent- w eite I fernung
der Binder
A usführung H elm holtzstraße
D reigelenkbogen m it Zugband
5 3 + 1 8 ,6 18
6 0 + 15
G ewicht j Preis
der Eisenkonstruktion
k g /m 2 G ru n d riß M /m 2 G ru n d riß
20
91
76
D reigelenkbogen mit Zugband
Z w eigelenkbogen mit Zugband
6 0 + 1 5 20 92
I
Binder in St 48: 86
60 + 15 20 86
Binder in St 48: 82 A usführung Treptow
70 20
Binder in St 48:
98 93 31,90 34,30 32,50
76 24,30
77 89 32,20 27,00 31,20
:: 30,00
77 85 30,00
28,70
27,00 29,70
86 26,60
82
__
25,4070
Z w eigeienkbogen mit Zugband
20
Binder in St 48:
Abb. 6.
107
101
37,50
35,40
ein ungeteilter Einsteilraum von 3221 m 2 G rundflüche. Auf V erlangen der Baupolizei m ußte eine zw eiteilige feuersichere Schiebew and eingebaut w erden (Abb. 3 u. 4), deren b eid e H älften im Brandfalle nach A bschm elzen von H alteketten lediglich durch die Schw erkraft in die aus Abb. 1 ersicht
liche A bschlußstellung rollen und so die G arage in zwei Räum e von 1564 m2 und 1657 m2 G rundfläche teilen. D ieser verhältnism äßig einfache U m bau h at die vorher allm ählich unerträglich gew ordenen Erschw erungen d er B etriebsführung in befriedigender W eise behoben.
a A usgeführte D achkonstruktion des B etriebshofes H elm holtzstraße,
b „ Treptow ,
c Entw urf der D achkonstruktion für Treptow nach dem System der H elm holtzstraße.
Abb. 5.
G r u n d l a g e n f ü r d i e s t a t i s c h e B e r e c h n u n g : B e l a s t u n g e n : Eindeckung Ruberoid auf Leichtstein
decke, auf eisernen Sparren . . . 75 kg/m 2 S c h n e e la s t...75 W inddruck w a g e r e c h t... 125
Z u l ä s s i g e B e a n s p r u c h u n g für F lußstahl S t 37 ¿ = 1400 kg/cm 2.
Die B elastungen und zulässigen Beanspruchungen entsprechen den „Be
stim m ungen üb er die bei H ochbauten anzunehm enden B elastungen und ü b er die zulässigen Beanspruchungen der Baustoffe“ vom 30. Juni 1925.
D ie G e w i c h t e d e r E i s e n k o n s t r u k t i o n sind errechnet für 1 m 2 einschließlich der G ew ichte der Stützen und der anteiligen G ew ichte aus den W ind- und M ontage
verbänden, jedoch ohne das Eisenfachwerk der Längs- und G iebelw ände.
D e r P r e i s d e r E i s e n k o n s t r u k t i o n aus St 37 w urde einschließlich A ufstellung für die K onstruktionen mit Bindern in Fachw erk zu 32 0 R .-M ./t, für diejenigen m it Bindern als Blechbogen zu 350 R.-M./t angesetzt.
Bei V erw endung von St 48 für die w eitgespannten Binder w urde m it durchschnittlich 360 R.-M./t gerechnet.
D e r P r e i s f ü r 1 m 3 M a u e r w e r k d er F undam ente, einschließlich A usheben, V erkarren des Erdbodens, L ieferung der M aterialien und H erstellung w urde zu 37 R .-M ./m 3 angenom m en.
II. D ie w irtsch aftlich e B erech tigu n g groß er S p an n w eiten .
Die G esam theit solcher Erfahrungen, w ie sie am vor
steh en d en Falle nur beispielsw eise geschildert worden sind, führte beim N eubau des B etriebshofes in C harlotten
b u rg , H elm holtzstraße (1925/26), zur Schaffung eines v ö l l i g s t ü t z e n l o s e n R a u m e s für die eigentliche Ein
stellung der W agen und dam it zu ein er Spannw eite der H aupthalle von 53,5 m. W egen der vorzüglichen B e
w ährung dieser B auw eise für die B etriebsführung w urde beim N eubau des Hofes Treptow (1927/28) auch noch der für die W agenw aschung und -pflege notw endige
Abb. 7.
Raum in den stützenlosen Bereich einbezogen und dam it die S p a n n w e i t e a u f 70 m e r h ö h t (Abb. 5).
D ie w i r t s c h a f t l i c h e B e r e c h t i g u n g d e r A n w e n d u n g s o g r o ß e r S p a n n w e i t e n soll nachstehend kurz u n tersu ch t w erden. Zu diesem Zweck sind in Abb. 5 und der zugehörigen Zahlentafel (Abb. 6) die für die neueren B etriebshöfe der ABOAG durchgerechneten B indersystem e zusam m engestellt (nach den V orarbeiten von Herrn Z ivilingenieur H a l t e r n , Berlin-W ilm ersdorf).
Zur Erm ittlung der durch die großen Spannw eiten en t
stehenden V erteuerung w ird den ausgeführten System en als billigste überhaupt in Betracht kom m ende Ausführung eine K onstruktion von etw a 30 m Stützenabstand g eg en übergestellt, für die mit Einschluß der für große G aragen
bauten üblichen oder behördlich verlangten B esonder
heiten ein Preis von 15 R.-M./m2 angenom m en wird (Eisenkonstruktion einschl. S tü tzen , W ind- und M ontage
verbände). In dieser billigst m öglichen A usführung hätte die D achkonstruktion der H elm holtzgarage 15 • 72 • 90 = rd.
97 000 R.-M. gekostet. W äre die Konstruktion mit den tat
sächlich angew andten S tützw eiten, jedoch als F a c h w e r k t r ä g e r ausgeführt w orden, so hätte sie rd. 24 R.-M./m2, also 24 • 72 • 90 = rd. 155 000 R.-M. gekostet. Die Stützen
freiheit hätte also zum m indesten einen M ehraufw and von 58 000 R.-M.
erfordert. In der Tat w aren die Kosten erheblich höher, w eil teils infolge behördlicher Forderungen, teils aus ästhetischen G ründen kein Fachw erk
träger, sondern ein D reigelenk-B lechbogen mit versenktem Zugband in der H aupthalle angew andt w urde, ln dieser Form kostete die K onstruktion rd. 32,50 R.-M./m2, also rd. 210 000 R.-M. (vergl. hierzu A bschnitt III).
Für die E i s e n k o n s t r u k t i o n in T r e p t o w ist der Preisunterschied zwischen der billigsten ü berhaupt in Frage kom m enden und der aus
geführten K onstruktion w egen der größeren Spannw eite entsprechend höher. Wird der Preis der billigsten m öglichen K onstruktion von etw a 30 m S tützw eite w ieder m it 15 R.-M./m2 angesetzt, so h ätte die Ausführung in dieser Form 15 • 70 • 100 = 105 000 R.-M. gekostet, w ährend die ta t
sächlich ausgeführte K onstruktion 2 6 , 6 0 - 7 0 - 1 0 0 = 186000 R.-M. gekostet hat. D ie V e r t e u e r u n g b e t r ä g t a l s o 81 000 R.-M . o d e r 7 7 % .
Dieser erhebliche U nterschied in den Kosten läßt die B erechtigung der A nw endung so g roßer Spannw eiten zunächst fraglich erscheinen. Die praktischen Erfahrungen bew eisen aber das G egenteil. Eine G arage unterliegt ganz anderen B etriebsbedingungen als etw a eine M aschinenhalle, nam entlich dann, w enn sie für l e b h a f t e n R a n g i e r v e r k e h r v o n W a g e n d e r h i e r in F r a g e k o m m e n d e n G r ö ß e geeignet sein soll. (Die beiden neuen G aragen w erden zum großen oder sogar größeren Teil mit Sechsrad
w agen von 11 m Länge und Fassungsraum für 80 Personen besetzt werden.) Jed er E rdaufbau und insbesondere jed e D achstütze ist ständig auf Anfahren durch die schw eren W agen gefährdet, und sie gefährdet ihrerseits die Wagen ganz besonders in einem Betriebe, der sich überw iegend in der Nacht abw ickelt. H ierzu kom m t, daß jed er Erdaufbau die Nutzfläche der Garage keinesw egs nur um den Betrag seiner eigenen G rundrißfläche verm indert, auch nicht nur um den Betrag der Insel, die zum Schutz seiner selb st und der W agen um ihn herum angeordnet w erden muß, sondern um einen durch praktische E rfahrung zu bestim m enden, erheblich größeren Betrag, der durch H inzufügung des allseitigen Schutzabstandes entsteht, den die Fahrer ihrerseits beim U m fahren der Schutzinsel vorsichts
halber noch elnhalten müssen. D iese N utzflächenverluste erstrecken sich wiederum nicht nur auf die einzelnen Stützen, sondern ziehen sich wie ein Band durch jed e Stützenreihe hindurch. Denn — gleichgültig, ob die Fläche an den Stützen m ehr als Fahrbahn benutzt w erden soll, w as natur
gem äß ganz unzw eckm äßig w äre, oder ob sie m ehr als Aufstellfläche dient — ln keinem F alle ist mit der zw ischen zw ei Schutzinseln liegenden Fläche von der Länge eines m ittleren B inderabstandes, also w enig m ehr als einer großen W agenlänge, etw as V ernünftiges anzufangen. Denn die O m nibusse m üssen — navigatorisch gesprochen — in D warslinie auf
gestellt w erden, w obei also die bestim m ende Linie für die A ufstellung durch die am w eitesten vortretenden P unkte der Schutzinseln gegeben wird. V orsprünge und Zwickel lassen sich nicht ausnutzen. Auf diesen Einfluß w ird später bei der B eurteilung der E isenkonstruktion in der H elm holtzstraße noch zurückzukom m en sein, bei der er sich besonders ungünstig ausw irkt.
Na ch d e n p ra k ti sc h en E rfah ru n g e n d e s nächtlic hen R a n g ie rb etrieb e s darf a n g e n o m m e n w e r d e n , d a ß b e i e n g e r S tü tz e n s te llu n g , w ie sie für einen K o n s tr u k tio n sp re is v o n 15 R .- M ./m ', also für d ie o b e n a n g e n o m m e n e billigste A u s f ü h r u n g n u r gelie fe rt w e r d e n kann , u n d bei V e r w e n d u n g der g e k e n n z e ic h n e te n se h r l a n g e n W a g e n e tw a 2 0 % d e r G r u n d f l ä c h e n i c h t a u s g e n u t z t w e r d e n k ö n n e n (vergl. III, 2 ; 7 , 6 % u n m it t e l b a re r N u tz flächenverl ust d u rc h w e n i g e Bind erfüß e!). D ie se r V e r l u s t w irk t sich n a tu r g e m ä ß nicht n u r in H ö h e d e r a n te ilig en K os te n d e r E is en k o n s tru k tio n aus, s o n d e rn i n H ö h e d e r g e s a m t e n G e s t e h u n g s k o s t e n , zu d e n e n auch i n s b e s o n d e r e die G r u n d e r w e r b s k o s t e n , d ie B a u k o s ten d es eig entlichen
Fußbodens und diejenigen der D achhaut gehören. Setzt m an diese hinzü- tretenden K osten mit dem für B erliner V erhältnisse niedrigen D urchschnitts
satz von 40 R.-M./m2 an, so betragen die G esam tkosten für 1 m 2 G rundfläche bei der oben angenom m enen billigsten Konstruktion 15 + 40 = 55 R.-M.
und für die in T reptow ausgeführte K onstruktion 26,60 -(- 40 = 66,60 R.-M.
Bei A nrechnung des oben angegebenen N utzflächenverlustes von 2 0 % auf den ersteren Fall w ürden die spezifischen Kosten auf — 69 R.-M./m2 steigen, die v i e l s t ü t z i g e K o n s t r u k t i o n w ü r d e im E r f o l g a l s o s o g a r t e u r e r w e r d e n a l s d i e a u s g e f ü h r t e s t ü t z e n l o s e .
Zu dem gleichen Ergebnis führt die U ntersuchung der A r b e i t s e r s p a r n i s s e , die durch die g u te Ü bersichtlichkeit der H alle und die bequem e R angierbarkeit der Fahrzeuge erm öglicht w erden. D iese V orzüge gestatteten die Zusam m enfassung der säm tlichen A rbeiten zur W agenpflege ln einer Art von F l i e ß v o r g a n g . W ährend auf den älteren B etriebs
höfen der G esellschaft das gesam te ln der W agenreinigung beschäftigte Personal im D urchschnitt je Kopf in der achtstündigen N achtarbeit vier W agen fertigstellt, ste llt es in der H elm holtzstraße nach nunm ehr zw ei
jährigen B etriebserfahrungen sieben W agen fertig. Das entspricht bet voller B esetzung des Hofes einer E r s p a r n i s a n L ö h n e n u n d G e n e r a l u n k o s t e n v o n j ä h r l i c h rd . 50 000 R.-M . In einem einzigen Jahre wird also schon ü b er die H älfte der gesam ten M ehrkosten für die E isen
konstruktion gespart. — Einen dritten, besonders w ertvollen Beitrag zur B eurteilung der Frage nach der W irtschaftlichkeit der großen Spannw eiten w ürde die zahlenm äßige K enntnis des Einflusses vieler Stützen auf die H äufigkeit der B eschädigung von W agen liefern. Daß derartige Be
schädigungen einen außerordentlich lästigen U mfang annehm en können, ist b ek an n t (vergl. A bschnitt I). Leider fehlen für diese Art der Betrach
tu n g g en au e U nterlagen, w eil die betreffenden Schäden en tw ed er gar nicht oder jedenfalls nicht gleich vom Aufsichtspersonal bem erkt und von den be
treffenden Fahrern begreiflicherw eise nach M öglichkeit verschleiert w erden.
Die verhältnism äßige G eringfügigkeit der besprochenen V erteuerung der Eisenkonstruktion zeigt sich auch bei deren U m legung auf die in der V erkehrstechnik üblichen R echnungsgrößen, wie z. B. W agentage. Wird der K apitaldienst für den M ehraufw and an der D achkonstruktion m it 1 0 % jährlich berechnet, so ergibt das bei den oben angegebenen 81 000 R.-M.
im Jah re rd. 8000 R.-M. D iese v erteilen sich bei einem B etriebshof von der G röße des Treptow ers auf rd. 150 W agen, also 55 000 W agentage, so daß auf jeden W agentag 14,5 Pf. entfallen, also ein Betrag, der w enig über den U nterhaltungs- und A usbesserungskosten für ein einziges W agenkilom eter liegt.
A lle diese Betrachtungen können selbstverständlich keinen Anspruch auf völlige G enauigkeit erheben, sie sollen auch nur die beiderseitige G rößenordnung mit ausreichender Schärfe kennzeichnen. Jedenfalls wird die w irtschaftliche B erechtigung der A nw endung der großen Spannw eiten durch sie erw iesen.
III. B le c h - o d e r F a c h w e rk b in d e r . 1. B e s c h r e i b u n g d e r a u s g e f ü h r t e n B i n d e r .
A ußer diesem Beitrag zur B eurteilung der w irtschaftlichen Zw eck
m äßigkeit sehr großer Stützw eiten für G aragen von G roßfahrzeugen gaben die beiden N eubauten auch w ertvolle U nterlagen zur V ergleichung der V o r- u n d N a c h t e i l e v o n B l e c h - u n d F a c h w e r k b i n d e r n für d er
artige Zw ecke.
In der H e l m h o l t z s t r a ß e (Abb. 7) gaben die A bm essungen des B augeländes V eranlassung zur Schaffung eines Baues von rd. 82 m Breite, von denen 10 m auf einen W erkstattanbau entfallen m ußten, so daß für
318 D I E B A U T E C H N I K , Hef t 24, 8. J u n i 1928.
Abb. 8.
Abb. 9.
die eigentliche K raftw agenhalle rd. 72 m Breite zur V erfügung standen.
Da gleichzeitig aus G ründen der inneren Betriebsführung die Absicht zur Zusam m enfassung aller A rbeiten der W agenpflege in einer besonderen Fahrgasse (Fließarbeit) bestand, und da man dam als noch die ungeteilte Ü berspannung d er ganzen B reite in einem Binder scheute, ergab sich die aus Abb. 5 a ersichtliche U nterteilung dieser Spannw eite in 53,5 und 18,6 m. Für die konstruktive A usbildung dieses System s kam en nur F achw erkbinder oder B lechbogenbinder in Frage. Bei der großen Vorsicht, mit der man dam als an diesen Bau heranging — er w ar der größte G aragenraum der W elt und ist aus dieser Stellung auch bis heute nur durch den N eubau in Treptow verdrängt w orden — , und bei der besonderen repräsentativen B edeutung, die man ihm beim aß, entschied man sich für den B l e c h b o g e n b i n d e r . D er H auptgrund für seine Wahl w ar neben der besseren ästhetischen W irkung die besonders von behördlicher Seite b eto n te größere W iderstandsfähigkeit schw erer B lechträger gegen Einflüsse d er E rw ärm ung in B randfällcn. (Die beiden B etriebshöfe haben übrigens selbsttätige Feuerlösch-, sogenannte Sprinkler-Anlagen.) ln folgerichtiger D urchführung der gekennzeichneten E instellung w urde nun auch der ungew öhnlich große B inderabstand von 18 m (G esam tlänge der H alle 90 m) gew ählt, der durch Z usam m enfassung großer K räfte und Baustoffmassen sowohl die W iderstandsfähigkeit gegen Erw ärm ung als auch die ästhetische W irkung verbesserte, sow ie ferner die Zahl der Z w ischenstützen sow eit wie möglich verringerte. Die U nzuverlässigkeit des Baugrundes führte im V erlauf der w eiteren V orarbeiten zur A nw endung von D reigelenkbogen m it Zugband für die Binder der H aupthalle. Die gew ählte Form der Binder nötigte zur V erlegung der Zugbänder unter den Fußboden. Auf E inzelheiten der konstruktiven D urcharbeitung und der Ausführung, die in H änden der F i r m a A. D r u c k e n m ü l l e r G .m .b .H ., Berlin-Tempelhof, lagen, soll hier nicht eingegangen w erden, ln dieser B eziehung mag auf die V eröffentlichung d er H erren Baurat A h r e n s (als bauleitenden Archi
tekten) und D irektor H a m m a c h e r im „B auingenieur“ 1926, H eft 50, verw iesen w erden.
Bei dem letzten N eubau in T r e p t o w (Abb. 8 u. 9), der M itte F ebruar d. J. vorläufig in B etrieb genom m en w orden ist und in diesen Tagen fertiggestellt wird, w urde der Blechträger verlassen und ein F a c h w e r k b i n d e r angew andt. Die örtlichen V erhältnisse ergaben in diesem F alle zufällig w ieder eine G esam tbreite der Anlage von 82 m, von denen 12 m auf den W erkstattanbau entfielen, also 70 m für die eigentliche G arage übrigblieben. Da die vier Zw ischenstützen zw ischen W asch- und E instell
halle in der H elm hoitzstraße im m er noch als erhebliche Störung des Betriebes und als E inschränkung der A us
nutzbarkeit der G aragengrundfläche em pfunden worden w aren, entschloß man sich, in Treptow auch diese noch fortzulassen, also die 70 m v ö l l i g s t ü t z e n l o s zu über
dachen. Das führte auf die A nw endung eines H alb
parabel-F achw erkbinders, gegen den von den an Entw urf und G enehm igung beteiligten Stellen höchstens noch ästhetische Einw endungen gelten d gem acht w urden. Die früheren bau- und nam entlich brandtechnischen Bedenken, die bei der H elm hoitzstraße nur durch großes E ntgegen
kom m en der genehm igenden B ehörden zurückgcstellt w orden w aren, hatten sich inzwischen stark verm indert, vor allem durch allgem eine Festigung des V ertrauens zu den Sprinkler-A nlagen, durch die B ew ährung der H elm hoitzstraße und auch durch eine gew isse G ew öhnung an die außerordentlich großen A usm aße. Um ihnen trotz
dem nach M öglichkeit Rechnung zu trag en , w urde bei d er B earbeitung des Entw urfs noch m ehr als in der H elm hoitzstraße auf Zusam m enfassung großer Kräfte und B austoffmassen W ert gelegt. Die durch die örtlichen V erhältnisse gegebene G esam tlänge d er H alle von 100 m führte so auf eine Fünfteilung m it B inderabständen von 20 m. M it Rücksicht auf eine der ungünstigen Erfah
rungen in der H elm hoitzstraße w urde auf die Erhaltung der vollen F r e i h e i t d e s D u r c h g a n g p r o f i l s a u c h a n d e n B i n d e r a u f l a g e r n besonders geachtet. Zu diesem Zweck w urden die Binder auf senkrechte S tützen von 4,50 m H öhe geleg t (diese H öhe entspricht dem all
gem ein üblichen D urchfahrtprofil für überdachte Doppcl- deck-O m nibusse), und zw ar w urden auf der Seite des W erkstattanbaues, an der also Platz zur A nordnung von durchtretenden M auerkasten w ar, feste, im M auerwerk vergossene Stützen innerhalb der T rennw and zwischen G arage und W erkstatt und etw as durch diese hindurch
tretend angeordnet, auf der anderen S eite, die nur eine zwei Stein starke A bschlußm auer gegen einen frei zu haltenden Bauplatz b o t, besonders flach konstruierte Pendelstützen. B eide Stützen liegen für die Ansicht von der G arage aus praktisch innerhalb der U m fassungsw ände. Sie sind ledig
lich aus architektonischen G ründen durch halbsteinstarke M aucrvorlagen betont. D iese V orlagen treten w eniger vor die W andfläche hervor als die Feuerlöscher und sonstigen an der W and befestigten G eräte. Das Durchfahrtprofii wird also von ihnen nicht eingeengt. Konstruktive Durch
arbeitung und A usführung lagen hier in H änden d er F i r m a C. H. J u c h o , D ortm und.
Neben dem ausgeführten Fachw erkbinder war auch ein B lechbogen
binder mit hochliegendem Zugband zw ischen den A uflagern auf eisernen Stützen in engeren W ettbew erb gezogen w orden. D er w äre aber teurer gew orden als der Fachw erkbinder, ohne daß er in ästhetischer B eziehung einen ähnlichen Reiz g eboten hätte w ie der Binder im Stil der H elm holtz- straße. Denn bei den hier auftretenden Kräften erhalten die Z ugbänder schon A bm essungen, die den in der H elm hoitzstraße erzielten Eindruck einer stattlichen Freiräum igkeit der H alle nicht m ehr aufkom m en lassen.
2. V e r g l e i c h u n g d e r a u s g e f ü h r t e n B in d e r .
W ie in den vorstehenden A usführungen schon verschiedentlich an
g e d e u te t w orden is t, ist bei dem Treptow er Bau der B lechbinder ab
sichtlich verlassen w orden zur V erm eidung der N achteile, die er in der H elm hoitzstraße in bezug auf Bau- und B etriebskosten mit sich ge
bracht hatte.
W as zunächst die B a u k o s t e n anbelangt, so ergäbe sich für die A b
m essungen der Treptow er G arage (70* 100 m) ein G esam tunterschied von (37,00— 26,60)-7000 = rd. 73 000 R.-M. zugunsten des Fachw erkbinders.
Auch hier können gegen die A ngaben der T abelle (K onstruktionsgew ichte und Einheitspreise) selbstverständlich E inw endungen nach oben oder unten zugunsten des einen od er anderen System s erhoben w erden. Die Tabelle hält sich in diesen P unkten an das, w as die statische U ntersuchung und die Rücksicht auf die Forderungen der Baupolizei einerseits, sow ie der D urchschnitt der billigeren A ngebote an g eseh en er deutscher Eisenbau- A nstalten ergeben haben.
Den geringeren Baukosten entspricht auch eine kürzere B a u z e i t . Die ausführende Firm a brauchte für die gesam ten A rbeiten in Treptow von E rteilung des A uftrages bis zur F ertigstellung der Eisenkonstruktion (rd. 600 t) nur 19 W ochen, von denen 9 W ochen auf die eigentliche M ontage entfielen. Dabei w ar besondere B eschleunigung der A rbeiten nicht g e boten, da die Errichtung des tief unterkellerten vierstöckigen W erkstatt
anbaues ohnehin m ehr Zeit in A nspruch nahm.
Der B lechbogenbinder mit unter Flur liegendem Zugband hätte auch für B e t r i e b u n d U n t e r h a l t u n g fast nur N achteile gebracht. Sein H auptm angel, auf den oben w iederholt hingew iesen w urde, ist die Be
schränkung des lichten Profils durch die große Steghöhe der Binderfüße, nam entlich in der A usrundung am Knick. Schon bei der Spannw eite von 53,5 m in der H elm holtzstraße b eträg t der T iefenverlust an dieser Stelle — gekennzeichnet durch den V orsprung der Schutzinseln an beiden Binder- fiißen — 3,35 m. Im Falle der H elm holtzstraße w irkt sich dieser M angel durch einen G esam tverlust von drei Streifen mit einer Gesam tfläche von 494 m2, d. h. 7 ,6 % der überdachten Fläche aus. D ieser M angel ließe sich nur durch V erlegung der Binderfüße in die Seitenw ünde verm eiden.
Dann w ürden die hohen Träger aber sehr w eit durch die W ände durch
treten — w as bei G renzm auern unm öglich ist — , und vor allem w ürde der beinahe einzige Vorteil geopfert w erden, der dem B lechbinder über
haupt noch bleibt, näm lich seine g u te ästhetische W irkung.
Ein zw eiter M angel für den Betrieb ist die unerw ünscht große F irst
höhe. Im Falle der T reptow er G arage w ürde die Firsthöhe eines Blech
bogenbinders im Stil der H elm holtzstraße bei E inhaltung einer D achneigung von 1 :8 15,2 m betragen, w ährend der jetzt angew andte Fachw erkträger mit 12,5m auskom m t, also mit einer H öhe, die für eine derartige G arage ■ völlig ausreicht. Ein dritter für den Betrieb nicht unw ichtiger M angel des B lechbogenbinders, oder — um gekehrt ausgedrückt — Vorteil des Fach
w erkbinders ist die angenehm e Schaffung von A nbringungsm öglichkeiten für R ohrleitungen, L aufkatzenbahnen u. dergl. an den U ntergurten der
Binder. Bei der Schw ere der hier in Betracht kom m enden Profile kann je d e im A utom obilbau vorkom m ende Last ohne w eiteres an jedem b e liebigen Punkt der U ntergurte angehängt w erden.
Bei unzuverlässigem Baugrund ist ein w eiterer Nachteil des Blech
bogenbinders die N otw endigkeit der V erw endung von u n ter dem Fußboden liegenden Zugbändern, die in der H elm holtzstraße vorsichtshalber sogar in besonderen bekriechbaren K anälen auf nachstellbaren U nterlagen ver
legt worden sind. Die Trockenhaltung dieser Kanäle und die Pflege der Zugbänder durch E ntrosten und A nstreichen verursacht bei dem allnächtlichen W aschen von 160 O m nibussen erhebliche Schw ierigkeiten.
W as schließlich die ästhetische W irkung anb elan g t (Abb. 4 bis 8), die sich als G eschm ackangelegenheit besonders w enig für exakte B ehandlung eignet, so ist beim Entw urf der Fachw erkträger in Treptow auf deren sorgfältige B erücksichtigung ganz beso n d erer W ert g eleg t w orden, vor allem — w ie schon erw ähnt — durch Zusam m enfassen großer Baustoff- m assen, dann ab er auch durch A nw endung eines besonders frischen, grünen A nstrichs, der im Z usam m enhang m it rotem A nstrich des eng verzw eigten Rohrnetzes der selbsttätigen Feuerlöschanlagc und der farbigen B ehandlung der kassettierten D eckenfläche aus B im sbetonplatten ein ziem lich farbenfreudiges Bild ergibt.
Beide Bauten sind in allen Teilen aus Flußstahl St 37 ausgeführt.
Die V erw endung von hochw ertigem B austahl St 48 w äre für den schon länger zurückliegenden Bau in C harlottenburg überhaupt noch nicht in Frage gekom m en. Für den N eubau in Treptow scheiterte sie an der dam aligen U nm öglichkeit, das M aterial in der kurzen Zeit zu beschaffen, die für die A usführung des B aues zur V erfügung stand. Ü brigens hätte sich die V erw endung von Baustahl St 48 in jed em Falle nur fiir die G urtungen und die äußersten D iagonalen gelohnt, da die übrigen Füllstübe im G egensätze zu eisernen Brücken w egen des F ehlens großer b e w e g l i c h e r Einzellasten verhältnism äßig geringe Kräfte aufzunehm en haben.
Die Larssen - Spundw and mit w e c h s e lw e i s e stehenden, im Schloß g ep reß ten D o p p elb ohlen.
Von Sr.=3»g. E rich L o h m e y e r, M inisterialrat in Berlin.
(Schluß aus H eft 21.)
A l l e R e c h t e V o r b e h a l t e n .
Die A uftragungen beginnen im G egensätze zu den früheren erst bei einem W asserdruck der Pressen von 20 kg/cm 2. Die A blesung bei 10 kg/cm 2 ergab sich bei w iederholtem Nachprüfen der M anom eter als unsicher, überdies fallen U ngenauigkeiten bei den geringen D urchbiegungen b e sonders stark ins G ewicht. Hinzu komm t, daß infolge anderer A nordnung der Einrichtung für das P ressen des Schlosses die Bohlen stärker verdreht w urden als früher und daß infolgedessen die Platte, solange sie nur gering beansprucht war, eine größere Höhe und dam it ein größeres W iderstands
m om ent h a tte , das mit dem A nwachsen d er B eanspruchung auf den Sollw ert zurückging, da die Platte dann zwischen der Last und den Auf
lagern in die ebene Sollage zurückgedrückt wurde.
Die n eb en steh en d e Z usam m enstellung 2 enthält die zu Abb. 7 gehörenden Zahlenw erte. Die rechnungsm äßigen D urchbiegungen f w
— txw p ergeben sich aus der auf S. 283 gegebenen Z usam m enstellung 1 der W erte von «.
Das W iderstandsm om ent der W and erreicht einen höheren W ert als 0,939 des vollen Betrages, wenn m ehr als vier D oppelbohlen auf eine dazw ischenliegende Einzelbohle entfallen.
Es wird bei 6 D oppelbohlen 7 i3 (2 - 6 + 0,448) = 0,958, . 8 „ 1 j ; (2 • 8 + 0,448) = 0,968,
„ 10 . V2i (2 • 10 + 0,448) == 0,974 des vollen, auf die W andachse bezogenen W iderstandsm om entes. Durch Versuche könnte man diese Ziffern nur mit entsprechend breiteren Platten belegen. D er Kosten w egen m ußte davon abgesehen w erden, zum al nicht einzusehen ist, w arum das E rgebnis solcher V ersuche ungünstiger w erden könnte.
Das volle W iderstandsm om ent kann man erreichen, w enn man in der Mitte nicht eine E inzelbohle, sondern eine Dreifachbohle, die aus drei Einzelbohlen gepreßt ist, einschaltet. Im allgem einen wird der erreichte Erfolg ab er nicht im Einklang stehen m it dem M ehraufw ande für das H erstellen und Ram m en dieser unhandlichen Bohle, zum al man mit Rück
sicht auf die Reibung, die durch den Boden im Schloß hervorgerufen wird, meist unbedenklich m it dem vollen W erte des W iderstandsm om entes rechnen darf. Von V ersuchen m it D reifachbohlen, die auch eine V er
breiterung der V ersuchsplatte bedingt h ä tte n , ist deshalb abgesehen worden.
Legt man u n ter besonderen V erhältnissen — etw a bei auf große Länge freistehenden Bohlen — W ert auf Erreichen des vollen W iderstands
mom entes, so kann m an diese D reifachbohlen oder an ihrer S telle b e sonders hergestellte, etw a kastenförm ige V erstärkungsbohlen verw enden (Abb. 2). Nach den E rgebnissen der V ersuche kann man ohne Bedenken annehm en, daß das angestrebte Ziel dam it voll erreicht wird.
Z u s a m m e n s te llu n g 2.
Zahlenw erte der V ersuche m it P latte ! V ersuch am 28. April 1927.
St 37.
i D u rc h b ie g u n g / in mm, ... gem essen an den W asser- ¡| s M eßstellen
druck
kg/cm 2 : 1 ; 2 3
7 8 9
f w in mm (gerechnet,
bezogen auf die W andachse)
f - f w
V ersuch 1, Belastungsfall a.
6,4 6,2 i 5,8 6,24 1,02 0,99 0,93
20 8,2 7,8 7,6 8,08 1,01 0,97 0,94
5 4,5 4,5 4,88 1,02 0,92 0,92
10 9,5 ! 8,5 9,36 1,07 1,01 0,91
30 12,7 12 11,8 12,12 1,05 0,99 0,97
7,8 7 6,5 7,32 1,06 0,96 0,89
13 13,5 : 12 12,48 1,04 1,08 0,97
40 17 16,5 ■ 16 16,16 1,05 1,02 1,05
10 10 ! 9 9,76 1,02 1,02 0,92
17 16,5 ; 15 15,60 1,09 1,06 0,96
50 22 21 : 21 20,20 1,09 1,04 1,04
13 12 ; 12 12,20 1,06 0,98 0,98
20 20 19 18,72 1,07 1,07 1,01
60 26 25,5 ! 25,5 24,24 1,07 1,05 1,05
15,5 15 ' 14,5 14,64 1,06 1,02 0,99
24 24 ! 23 21,84 1,09 1,09 1,05
70 31,5 30,5 ! 31 28,28 1,11 1,08 1,09
18 17,5 | 17,5 17,08 1,05 1,03 1,03
27,5 27,5 27 24,96 1,10 1,10 1,08
80 | 36 35,5 1 36 32,32 1,11 1,10 1,11
21
20 20 19,52 1,08 1,02 1,0230 31 30 28,08 1,07 1,10 1,07
90 1 40,5 39,5 40,5 36,36 1,11 1,09 1,11
24 23,5 24 22,96 1,05 1,02 1,05
I 33,5 34 : 34,5 31,20 1,07 1,09 1,11
100 : 44 43,7 45 40,40 1,09 1,08 1,11
25 25 26 24,40 1,02 1,02 1,07
1,5 2,2 2,2
0 2 2,2 2,8
1,5 1,5 1,0
320 D I E B A U T E C H N I K , He f t 24, 8. J u n i 1928.
W asser
druck kg/cm 2
D urchbiegung / in mm, gem essen an den
M eßstellen
f w in mm (gerechnet, bezogen auf die W andachse)
/ : / 1w
Versuch 2, Belastungsfall b.
1 9 9,3 8,5 9,05 1,00 1,03
20 10,6 ' 10,8 1 10,2 11,2 0,95 0,96
6,8 7,3 6,5
’ 7,17 0,95 1,02
14,8 13,5 13,5 13,6 1,09 0,99
30 17 17 16,5 16,7 1,02 1,02
11 11,5 10,5 10,75 1,02 1,07
20 19 19 18,1 1,10 1,05
40 24 24 23 22,3 1,07 1,07
15 15,5 15 14,3 1,05 1,08
24,5 23,5 ! 23 22,6 1,07 1,03
50 29 29 27,5 27,9 1,04 1,04
18 18,5 1 18 17,9 1,01 1 ,0 3 :
30 29,5 28,5 27,1 1,11 1,09
60 36 35,5 33,5 33,4 1,08 1,06
22,5 22,7 22 21,5 1,05 1,06
35 35 33 31,6 1,11 1,11
70 42 42 1 39,5 39,0 1,08 1,08
25,6 26,6 26 25,1 1,02 1,06 |
41 40 40 36,2 1,13 1,11
80 48,5 48 45 44,6 1,09 1,08
30,5 31 29,5 28,6 1,10 1,12
46 45 ! 44 40,7 1,13 1,11
90 55 54 51,5 50,2 1,10 1,08
35 33,5 34,5 32,2 1,09 1,04
3,5 3,0 2,0
0 2,5 2,5 1.5
2,0 1,8 1,2
V ersuch 3, Belastungsfali c.
16,5 16 15 15,2 1,09 1,05
20 21 20 19 19,2 1,10 1,04
1
12
12,5 j 12 12,1 0,99 1 ,0 3 ;! 24,5 23 ! 22,4 22,8 1,07 1,01
30 | 30 29 28 28,8 1,04 1,01
17,6 18 18 18,15 j 0,97 0,99 i
' 32 31 | 29,5 30,5 ] 1,05 1,02 !
40 ; 3 9 38,5 37,6 38,4 1,02 1,00
I 23,5 24 ' 24 24,2 : 0,97 0,99
40 40 40 38,1 1,05 1,05
50 i 50 50 49 48 1,04 1,04
j 30 30,5 : 31 30,2 ; 0,99 i 1,01
48,5 48 i 48 45,7 1,06 1,05
60 60 60 : 59 57,6 1,04 1,04 |
:
37
38 ; 38,5 36,25 j 1,02 1,05! 57,5 57 ¡ 5 6 53,3 1,08 1,07
70 j 70,6 71,2 : 70 67,2 i 1,05 1,06
43,5 43,7 44,7 42,3 1,03 1,03
66 66 ! 65 61,0 1,08 1,08
80 I 81 81,5 80 76,8 1,05 1,06
! 49,7 50,5 52 48,35 1,03 1,04
6 6 6
0 ; 7 7,5 7
4 5 | 4
0,94 0,91 0,91 0,99 0,99 0,98 1.05 1.03 1.05 1,01 0,99 1,01 1.05 1,00 1,02 1.05 1,01 1.04 1,11 1,01 1.03 1,08 1.03 1,07
0,99 0,99
r e c h n e n . D e r v o l l e W e rt i s t o h n e w e i t e r e s v o r h a n d e n , w e n n m a n s t a t t d e r H a l b w e l l e n b o h l e n im S c h l o ß g e p r e ß t e D r e i f a c h b o h l e n o d e r a n d e r e B o h le n (z. B. K a s t e n b o h l e n n a c h A b b . 2) e i n f ü g t , d e r e n W i d e r s t a n d s m o m e n t a u f d i e W a n d a c h s e b e z o g e n z u e r r e c h n e n is t.
II. V ersuche über den W iderstand der P reß stellen .
Schon im Zusam m enhänge m it den ersten D urchbiegungsversuchen w aren V ersuche über den W iderstand der P reßstellen in den D oppelbohlen gem acht w orden. (Vergl. „Die Bautechnik" 1927, S. 74.) Inzwischen ist die Art der Pressung durch Ä nderung d er P reßstem pel (Abb. 5) verbessert w orden, und die nachstehend beschriebenen V ersuche zeigen, daß der W iderstand der Preßstellen dadurch erheblich höher gew orden ist.
Zunächst w urden die V ersuche in genau der gleichen W eise wie früher mit drei je 300 mm langen B ohlenabschnitten ausgeführt. Die A b
schnitte w urden ineinandergeschoben und im Schloß gepreßt, w ie es Abb. 12 zeigt. D arauf w urde die m ittlere Bohle durch eine D ruckwasser- presse belastet, bis sie nachgab. Die V ersuche w urden für säm tliche sechs G rößen der Wand durchgeführt, und zw ar jedesm al für St 37 und für H artstahl (Festigkeit 50 bis 60 kg/m m 2). Für alle zwölf Fälle w urden je drei V ersuche gem acht, im ganzen w urden also 36 nach Abb. 12 aus je drei B ohlenabschnitten b esteh en d e V ersuchsstücke geprüft.
Das Ergebnis ist in Abb. 13 zeichnerisch aufgetragen. Man sieht, daß durchw eg die B ew egung im Schloß m it steig en d er Last erst langsam , dann schneller zunim m t. Die A uftragungen sind bis zu dem Punkte fortgesetzt, bei dem die höchste Last erreicht war. Der W asserdruck fiel dann schnell, w ährend die Bohle unaufhaltsam im Schloß w eitergeschoben w urde. Die V erschiebungen in beiden Schlössern sind bei den v er
sch ied en en Laststufen (5, 10, 15, 20, 25, 30 t usw. für beide Preßstellen, die H älfte für nur eine P reßstelle) und bei der erreichten H öchstlast ab
gelesen w orden. In der A bbildung sind die M ittelw erte aus beiden Ab
lesungen aufgetragen.
ln Z usam m enstellung 3 sind für jede G röße und Eisensorte die drei gem essenen W erte des größten W iderstandes und ihr D urchschnittsw ert
Z u sam m en stellu n g 3.
W iderstand der Preßstellen. G rößte erreichte Tragkraft einer Preßstelle in t.
V ersuchstücke 300 mm lang, nacli Abb. 12 angeordnet.
V ersuch am 4. Juli 1927.
St 37 H artstahl 50 bis 60 kg/m m 2 0,99
0,98 : 0,97 , 0,99
Größe
K leinst
w ert
M ittlerer W ert
G rößt
w ert
Durch-1 schnitt |
K leinst
w ert
M ittlerer W ert
G rößt
w ert Durch schnit
la 9,9 10,6 12 10,8 i 11,5 11,7 12,5 11,9
! 0,97 I 16 17,5 18 17,2 13,3 16,8 22,3 17,5
0,98 11 23,3 40 ») 53,6») — 14,5 19,8 21,4 18,6
0,99 111 14,3 18 19 17,1 20 43 ») 44*) —
1,05
! 1,02
IV 15,5 16,8 18,5 16,9 14,5 17 20,8 17,4
V 17,5 19 45 ‘) — 15 17 20 17,3
1.03 1.05 1.03 1.06 1.05 1.04 1.06 1.07 1.04 1.08
Z u s a m m e n f a s s u n g : O r d n e t m a n in L a r s s e n w ä n d e n d ie im S c h l o ß g e p r e ß t e n D o p p e l b o h l e n n a c h A b b . 1 o d e r 2 s o a n , d a ß d i e d e r K r a f t r i c h t u n g z u g e o r d n e t e n S c h w e r a c h s e n d e r D o p p e l b o h l e n g r u p p e n w e i s e g e n e i g t z u e i n a n d e r l i e g e n , s o d a r f m a n f ü r d i e D o p p e l b o h l e n d a s a u f d i e W a n d a c h s e b e z o g e n e W i d e r s t a n d s m o m e n t e i n s e t z e n . D ie V e r s u c h e h a b e n n u r in e i n e m F a l l e e i n e n u m 1 b is 2 % g e r i n g e r e n W e rt e r g e b e n . F o l g e n b e i d e r A n o r d n u n g n a c h A b b . 1 a u f e i n e H a l b w e l l e n b o h l e 4 , 6 , 8 , 10 u s w . im S c h l o ß g e p r e ß t e D o p p e l b o h l e n , so i s t d a s W i d e r s t a n d s m o m e n t d e r W a n d — m i t d e r g e n a n n t e n U n g e n a u i g k e i t v o n 1 b i s 2 % — 9 3 ,9 % , 9 5 ,8 % , 9 6 ,8 % , 9 7 ,4 % u sw . d e s v o l l e n , a u f d i e W a n d a c h s e b e z o g e n e n W e r t e s ( „ K a t a l o g w e r t e s “ ). S in d d ie W ä n d e im B o d e n e i n g e r a m m t , d e r d i e R e i b u n g im S c h l o ß e r h ö h t , s o d a r f m a n b e i d e r g e n a n n t e n A n o r d n u n g s t e t s m it d e m v o l l e n W e r te d e s W i d e r s t a n d s m o m e n t e s
') Die zu hohen W erte sind offenbar durch Schiefstellen der m ittleren Bohle verursacht (vergl. Text), sie können zur Bildung des D urchschnitts
w ertes nicht herangezogen w erden.
Z u sam m en stellu n g 4.
W iderstand der Preßstellen. G rößte in den einzelnen Laststufen gem essene V erschiebungen (in mm). V ersuchstücke 300 mm lang,
nach Abb. 12 angeordnet. Versuch am 4. Juli 1927.
G röße
St 37
L a s t In
H artstahl 50 bis 60 k g / m L a st In t
m 2
||. 5 7,5 10 12,5 15 5 7,5 10 12,5 15
la 1,5
5 Q - : 3 10 17 j — —
I 1 1 2 6 14 1 3 6 14
Il 1 2 2,5
” 1
5 ¡ 1 3 2 3 5 ! 10
in : i 2 3,5 7 ! - ‘ 1 2 1,5 3 10
IV 1 3
...
5
j
10 16 1 3 5,5 12 —
V 1 2
...
3,5 7 14 1 3
_ |
4 ! 10 18 angegeben. In Z usam m enstellung 4 sind die den einzelnen Laststufen entsprechenden größten g em essenen V erschiebungen enthalten. Rechts d er stark ausgezogenen Linie liegen alle V erschiebungen, die größer sind als 3 mm, rechts d er stark punktierten Linie alle V erschiebungen, die größer sind als 5 mm. Aus Z usam m enstellung 4 ist zu entnehm en, daß, w enn m an keine größere V erschiebung in d er Preßstelle als 5 mm zu
lassen will, die H öchstbelastung nach diesen V ersuchen b eträgt:
Abb. 12. M essen des W ider
standes der Preßstellen. Kurze V ersuchstücke.
Versuch am 4. Ju li 1927.
J
\ s yp J
\ jI .
Preßt 'stellen-
t /
o
O/
V r /t
T
Größe Ja
!
Bewegung im Schloß in mm Stahl 37 ---Hartstahl50-60
Abb. 14. M essen des W iderstandes der P reß
stellen. Lange V ersuchstücke.
V ersuche im A ugust 1927.
5 t bei G röße I a H artstahl, 7,5 t bei G röße I a St 37 und
bei G röße I u. IV H artstahl, 10 t bei allen ändern G rößen.
Die volle Tragkraft einer Preß- stelle liegt nach Z usam m enstellung 3 bedeutend höher.
55
Bewegung im Schloß in mm
— StahlSI ---Hartstahl 50-60
Abb. 13. M essen des W iderstandes der Preßstellen an 300 mm langen, nach Abb. 14 angeordneten V ersuchstücken. V ersuch am 4. Juli 1927.
Die V ersuche zeigten, daß eine gleichm üßige B elastung der beiden Preßstellen eines V ersuchstückes nicht zu erreichen war. Die gleich
mäßige V erteilung des Druckes w urde dadurch erschw ert, daß die kurzen Bohlenabschnitte durch das Pressen stark g egeneinander verdreht w aren, so daß ihre Rückenflächen nicht gleichgerichtet lagen. Der m ittlere Bohlen
abschnitt stellte sich fast stets schief, anscheinend in Richtung des kleinsten W iderstandes d er stärker belasteten P reßstelle. Aus diesen G ründen sind die V ersuchsergebnisse auch ziem lich ungleichm äßig. B esonders fallen die hohen E inzelw erte bei G röße II St 37 und G röße 111 H artstahl auf. Sie sind offenbar auf K lem m ungen zurückzuführen, die durch das Schiefstellen der m ittleren Bohle entstanden sind. Um gen au ere E rgebnisse zu erhalten, wurden deshalb w eiterhin längere B ohlenabschnitte untersucht, denen die aus Abb. 14 zu ersehenden A bm essungen gegeben w urden und die in jedem Schloß zw ei P reßstellen hatten. Im ganzen w urden sechs V ersuch
stücke geprüft, je eins aus H artstahl und je eins aus St 37 in den Größen I, III und V. Die längere Führung im Schloß verhinderte ein Schiefstellen der m ittleren Bohle und g estattete eine gleichm äßigere Be-, lastung. Die Art der Einspannung der V ersuchstücke unter der Druck
presse erm öglichte leider ein einw andfreies A blesen der V erschiebungen nicht, dagegen w ar der Beginn der V erschiebungen deutlich festzustellen.
Die A blesungen w urden durch einen die zeitliche V eränderung der Last aufzeichnenden Schreibstift unterstützt. Die V erschiebungen nahm en wie bei den vorhergehenden V ersuchen erst langsam , dann schneller zu. Die Z usam m enstellung 5 zeigt die E rgebnisse, die gleichm äßiger und deshalb wohl auch zuverlässiger sind als die E rgebnisse d er ersten Versuche.
Nach diesen V ersuchen tragen die Preßstellen bei den untersuchten Größen (I, II und V) durchw eg, ohne daß eine m erkliche V erschiebung eintritt, 15 bis 16 t, die H öchstlast dagegen ist in ungefährer Ü ber
einstim m ung mit den D urchschnittsw erten der vorhergehenden Versuche 18 bis 21 t. Man kann an n eh m e n , daß bei längeren Bohlen die Trag
kraft einer Preßstelle noch größer wird. Die bei diesen V ersuchen nicht geprüften G rößen II und IV verhalten sich nach dem E rgebnis der ersten Versuche etw a ebenso wie die G rößen I, III und V, w ährend die Trag
kraft der P reßstellen bei G röße Ia geringer ist.
Z u sa m m en stellu n g 5.
W iderstand d er Preßstellen. V ersuchstücke 1500 mm lang, nach Abb. 14 angeordnet. V ersuche im A ugust 1927.
Größe Festigkeit
kg/mm2
Last bei Clntrltt merk- licher Verschiebung ! für 4 Preß- für 1 Preß- ;
stellen ! stelle
t t
Größte Last
für 4 Preß- 1 für 1 Preß
stellen ! stelle
t :
I I
37 bis 44
5 0 bis 6 0 6 2 6 0
1 5 ,5 1 5 ,0
7 2 7 6
18 19
III III
37 bis 44
5 0 bis 6 0 6 4 6 6
1 6 ,0 1 6 ,5
8 0 8 0
2 0 2 0
V V
37 bis 44
5 0 bis 6 0 6 2 6 6
1 5 .5 1 6 .5
8 4 8 6
21 2 1 ,5
M a n r e c h n e t m i t a u s r e i c h e n d e r S i c h e r h e i t , w e n n m a n a l s B e a n s p r u c h u n g d e r P r e ß s t e l l e n b e i G r ö ß e Ia 8 t, b e i d e n G r ö ß e n I b i s V 12 t z u l ä ß t .
III. B estim m u n g d es M in d esta b sta n d es der P reß stellen . Errechnet man entsprechend dem Ergebnis der in Abschnitt I geschilderten V ersuche das W iderstandsm om ent der Larssenwand bezogen auf die W andachse, so ergibt sich die folgende B erechnung des M indest
abstandes der Preßstellen. D ie von den Preßstellen aufzunehm ende Schub
kraft ist abhängig von der in der gebogenen W and auftretenden Q uerkraft und von Form und A bm essungen des W andquerschnitts. Aus der Schub
kraft und der im A bschnitt II erm ittelten Tragkraft einer P reßstelle ergibt sich dann d er M indestabstand d e r Preßstellen.
Bei den folgenden B ezeichnungen:
Q Q uerkraft bezogen auf 1 m W andbreite in t/m , b W andbreite für eine Larssen-D oppelbohle in m, / Q uerschnitt der E inzelbohle in cm 2,
z , A bstand des S chw erpunktes der Einzelbohle von der W and
achse in cm,
S Statisches M om ent der Einzelbohle bezogen auf die W andachse (S — f z2) in cm3,
322 D I E B A U T E C H N I K , Heft 24, 8. J u n i 1928.
J Trägheitsm om ent des Bohlenpaares bezogen auf die W andachse in cm 4,
T Schubkraft im gepreßten Schloß der D oppelbohle auf 1 cm Bohlen
länge in t/cm,
J \ Tragkraft einer Preßstelle in t, t Teilung der P reßstellen in cm,
wird die Schubkraft im gepreßten Schloß der D oppelbohle auf 1 cm Länge der B o h le n :
T _ Q b S
~ J
und die Teilung oder der M indestabstand der P reßstellen:
1\ _ 7 \ J
~ T b S Q '
(3) “
0 ) nd c
(2)
worin (4)
0 ' 7 \ J b S
Größe la I 11 111 IV V
/ 41,9 49,0 62,5 79,2 95,4 127,3 cm 2
.z, 3,85 4,32 5,89 7,73 9,66 11,1 cm
S = f z , 162 212 368 612 923 1413 cm 3
J 1981 2957 6792 13 465 25 263 42 792 cm 4
f \ 8 12 12 12 12 12 t
b 0,8 0,8 0,8 0,8 0,8 0,84 m-
T, J
“ = T 3 T 122 209 276 330 410 432 t
max tf -
• max d
Q • max d = 3,184 max <r.
Z u sam m en stellu n g 7.
Preßstellen der V ersuchsplatten (Größe II).
G rö ß te B ie g u n g s sp a n n u n g
in d e r P la tte
G rö ß te Q u e rk ra ft
e rf o r d e rlic h e r M in d e s ta b s ta n d j
d e r P re ß ste lle n
B e a n s p ru c h u n g d e r P re ß ste lle n bei ein e m Ab-
! s tä n d e v o n 2 5 cm
m ax <f m ax Q /
________
I 7Vk g /c m 2 t cm t
1200 3,82 72 4,14
1625 5,18 54 5,6
2400 7,64 36 8,28
3250 10,36 27 11,2
Der W ert « ist in Z usam m enstellung 6 erm ittelt und für die v er
schiedenen Größen der W and aus ihrer letzten Zeile zu entnehm en.
Z u sam m en stellu n g 6.
E rm ittlung der W erte oc = t Q , worin t in cm die T eilung der Preßstellen, Q die Q uerkraft in t für 1 m W andbreite.
V ernachlässigt man diese Preßstellen in den überstehenden P latten
enden, rechnet also nur mit einem P reßstellenabstand von 25 cm, w ie er zw ischen den A uflagern vorhanden ist, so ergibt sich die Beanspruchung der Preßstellen aus Gl. 1 u. 2 zu:
7 7 = t T — t Q ■ b f .
M it den in Z usam m enstellung 6 gegebenen W erten wird dann:
0,8 • 368 6792
Bei den Erm ittlungen zur B estim m ung der Ramintiefe und Stärke der W and zeichne man also auch die Q uerkraftfläche auf. H at man die Stärke der W and festgelegt, so ergibt sich nach Gl. 3 aus den verschiedenen Größen der Q uerkraft, die für 1 m W andbreite in t einzusetzen sind, und aus dem aus Z usam m enstellung 6 zu entnehm enden W ert « der an den verschiedenen Stellen der W and erforderliche M indestabstand t der Preß
stellen in cm.
Nach diesen A ngaben soll nun noch, zugleich um ein Beispiel des R echnungsganges zu geben, erm ittelt w erden, wie groß der M indestabstand der P reßstellen bei den in A bschnitt 1 geschilderten D urchbiegungsver
suchen sein m ußte und w ie hoch die B eanspruchung der Preßstellen bei den wirklich gew ählten A bständen war. D er M indestabstand soll dabei für verschiedene W erte der größten B iegungsbeanspruchung der W and angegeben w erden, w eil diese die V erhältnisse am besten kennzeichnet.
Es bezeichne:
Q (in kg) die Q uerkraft, P (in kg) eine Einzellast,
max Ai (in kgcm) das größte Biegungsm om ent,
W (in cm 3) das W iderstandsm om ent, sämtlich bezogen auf 1 m P lattenbreite,
rnax d (in kg/cm 2) die größte Biegungsspannung, / ( = 800 cm) die Stützw eite der Platte.
Aus Abb. 6 ist zu ersehen, daß die Q uerkraft ihren H öchstw ert im B elastungsfalle c erreicht. Nach Abb. 6 ist:
max Af P l W ~ ~ 2 \ V P = 2 U 7 .
/
3 _ 3 W 3 -8 4 9
2 l ’ m a x rf— 800
F ür die zulässigen Spannungen und die Streckgrenzen von St 37 und H artstahl (50 bis 60) kann man die entsprechenden W erte der Q uerkraft und den erforderlichen M indestabstand der Preßstellen, d er sich aus der
G leichung _ ^ „ 2 7 6
t ~ Q ~ ' Q
errechnet, aus der Z usam m enstellung 7 entnehm en.
Die w irkliche Teilung b eträg t nach Abb. 4 nur 25 cm, ist also im m er noch enger, als sie auch bei bis zur Streckgrenze durchgebogenem H a rt
stahl sein muß. D abei sind die P reßstellen in den üb er die A uflager ü berstehenden Enden der P latte noch als w eitere Sicherheit vorhanden.
7V = 2 5 -3 ,1 8 4 max </ •
= 3,45 max a.
D iese W erte (statt in kg in t angegeben) sind für die verschiedenen Spannungen ebenfalls in Z usam m enstellung 7 eingetragen. Die Be
anspruchung der P reßstellen der H artstahlplatte w ar danach bei Erreichen der Streckgrenze 11,2 t, w obei die W irkung der außerhalb der Auflager angeordneten Preßstellen vernachlässigt ist.
Nach den in A bschnitt II beschriebenen V ersuchen w ird auch bei G röße V der Larssenw and die Preßstelle zw eckm äßig nicht höher b e ansprucht als bei den G rößen I bis IV. Eine Ü berbelastung der Preß
stellen w äre also am ersten bei einer belasteten W and der G rüße V zu erw arten. D eshalb möge hier noch kurz d e r M indestabstand der Preß
stellen für den Fall erm ittelt w erden, daß eine P latte gleicher Abm essungen w ie die V ersuchsplatten, jedoch sta tt aus G röße II aus G röße V bestehend, bis zur Streckgrenze durchgebogen w ird. G leiche Spannungen entstehen, w enn m an die B elastung und dam it die Q uerkräfte und B iegungsm om ente im gleichen V erhältnis steigert w ie das W iderstandsm om ent, also auf das 2962 = 3,4 9 fache. F ü r die verschiedenen Spannungen ergeben sich dann die Q uerkräfte 3,49m al so hoch, w ie in Zusam m enstellung 7 angegeben, und daraus errechnen sich m it dem aus Z usam m enstellung 6 für die G röße V zu entnehm enden W ert für « die erforderlichen M indest
abstände. Die E rgebnisse zeigt Z usam m enstellung 8.
Z u sa m m en stellu n g 8.
P reßstellen einer P latte der G röße V.
G rö ß te B ie g u n g s sp a n n u n g
in d e r P la tte
G rö ß te Q u e rk ra ft
E rfo rd e rlic h e r
| M in d e s ta b s ta n d d e r P re ß ste lle n
m ax d m ax Q t
. ....
k g 'c m 2 t cm
1200 13,3 32,5
1625 18,1 24
2400 26,7 16,2
3250 36,2 12
Der kleinste erforderliche A bstand der Preßstellen ist also 12 cm, .w enn sie noch bei Erreichen der Streckgrenze halten sollen. Man kann den A bstand auf 10 cm verringern, ohne daß die benachbarten P reßstellen sich in ihrer W irkung beeinträchtigen. A ußerdem aber treten bei Bau
w erken derart hohe Q uerkräfte im m er nur auf verhältnism äßig kurze Bohlenstrecken auf. Man kann also durch engere A nordnung der Preß
stellen in den benachbarten B ohlenstrecken einen Ü berschuß in der Festigkeit des Schlosses schaffen, der den hochbeanspruchten Strecken zu
gu te komm t. E s w i r d d e s h a l b im m e r m ö g l i c h s e i n , d i e e n t s t e h e n d e n S c h u b k r ä f t e d u r c h d i e P r e ß s t e l l e n m i t a u s r e i c h e n d e r S i c h e r h e i t a u f z u n e h m e n .
Die V ersuche sind in der H errn O beringenieur M a u t e r e r u n ter
stehenden S pundw andabteilung d er V ereinigten Stahlw erke A.-G., Ab
teilung D ortm under U nion, ausgeführt w orden. Bei ihrer V orbereitung und D urchführung haben den V erfasser die H erren Sr.=$>ng. D r e n k h a h n und Dipl.-Ing. B lu m durch gew issenhafte und zuverlässige A rbeit u n ter
stützt.