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Glückauf, Jg. 50, No. 31

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(1)

G L Ü C K A U F

Berg- und Hüttenmännische Zeitschrift

Nr. 31 1. August 1914 50. Jahrg.

Aeuere Meßgeräte zur Bestimmung des Druckes sowie der Geschwindigkeit, Dichte und Zusammensetzung von Gasen und Dämpfen.

Von In g e n ie u r E . S t a c h , L e h re r an d er B ergschule zu B ochum . D ie B auform en d er M eßgeräte h ab e n seit dem E r ­

scheinen m eines frü h em A u fsatzes1 m anche N eu ­ g estaltu n g erfahren, die d u rch das w achsende M aß des B edürfnisses für solche M eßgeräte hervorgerufen worden ist. E s erscheint d a h e r a n g eb rach t, eine Ü bersicht über diese neuen F orm en zu geben.

S t a u r o h r e .

Auf G rund w eiterer V ersuche h a t sich ergeben, d aß den von D r. B r a b b e e u n d D r. P r a n d t l angegebenen F o rm en2 ta tsä c h lic h die .K o n stan te 1,00 m it prak tisch genügender G enauigkeit zu­

kom m t. D ie neuen Bau-- formen können sich d a h e r n u r auf eine V ervollkom m nung der äu ß ern G e sta ltu n g be­

ziehen. Zu erw ähnen ist das in Abb. 1 d a rg e ste llte S ta u ­ rohr. wie es die F irm a G. R osenm üller in D resden anfertig t. D ie vordere S ta u ­ öffnung b efindet sich in dem halbkugelförm igen Kopf, ge­

gen Stoß g esch ü tzt. S ta tt seitlicher B ohrungen ist ein weit ringsum lau fen d er seit­

licher Schlitz an g eb rach t,

durch den z u r V erbindung A bb. L N orm alstaugerät, der u n te rb ro ch en en z y lin ­

drischen T eile u n d zum S chutz gegen m echanische Einflüsse u n d V eränderung d er S chlitzbreite ein Steg führt. N ach d er d er S tro m rich tu n g abgew endeten Seite läu ft d er zylin d risch e Teil kegelförm ig aus, um sich den

Strom fäden an zu passen.

M a n o m e t e r .

E in e N euerung an M anom etern m it senkrechten Schenkeln u n d F ü llu n g m it zwei Flüssigkeiten ver­

schiedener D ich te ist von D r. V e r b e c k beschrieben w orden3. H ier sin d die obern Teile d er G lasrohrschenkel nicht n eb eneinander, wie bei dem M anom eter nach . Dr. R a b e 4, sondern konzentrisch angeordnet. D adurch . soll der feh lerh afte E in flu ß einer nicht . ganz senk­

' s . G l ü c k a u f 1910, S . 1833 ff.

2 s. Glückauf 1*110. S. 1831/5.

:J s : C h e j n i k e r z t t f . 1913, S . 1338/9.

4 a. G l ü c k a u f 1910. S . 1835, A b b . 8.

rech ten A ufhängung des M anom eters au f die Anzeige verm ieden werden.

Bei den M ikrom anom etern ist zu erw ähnen, daß F u eß je tz t auch solche G eräte fü r hohe D rücke bis zu j30 a t b a u t (s. A bb. 2), die m it'Q uecksilberfüllung arb eiten u n d zu r M essung von G asen oder W asserm engen in ge-

Abb. 2. M ikrom anom eter fü r D rücke bis zu 30 a t.

schlossenen R ohrleitungen dienen. Als S ta u g e rä t b e n u tz t m an dazu die in den A bb. 3 u n d 4 d a rg este llten E in rich ­ tungen eines in einem F lan sch fest eingebauten oder eines in einem F lan sch verschiebbaren S tau ro h res nach Dr.

P ra n d tl. D ie A nschlüsse an d as M ikrom anom eter sind durch kleine H ä h n e oder V entile abschließbar. E in

Abb. 3. Fest eingebautes Staurohr.

(2)

G e s c h w i n d i g k e i t s c h r e i b e r . w eiterer A bschluß d urch zwei zw angläufig v erb u n d en e

H äh n e befindet sich an dem M ikrom anom eter selbst.

Schw ankungen des statisch en D ru ck es an der M eß­

ste lle pflanzen sich bei M ikrom anom etern auf die Flüssig­

k eitssäu le im M eßrohr fo rt u n d können w esentlich a b ­ geschw ächt w erden, wenn m an das E n d e des Meß­

fo h re s an einen H oh lrau m schließt, der etw a den gleichen In h a lt h a t wie der L u ftrau m über d e r F lüssigkeit im

des M eßrohres infolge eines v e rä n d e rten M eßbereiches n ich t n ö tig h a t, eine N euab lesu n g des N u llp u n k tes v o r­

zunehm en, wie es bei den a lte rn A usführungen erfor­

derlich ist.

S c h r e i b e n d e D r u c k m e s s e r .

Bei diesen G eräten sind keine w esentlichen N eue­

rungen zu verzeichnen. Den F ö rd eru n g en d er P rax is en tsp rech en d haben alle in F ra g e kom ­ m enden Firm en auch quecksilbergefüllte D ruckschreiber für hö h ere D rü ck e bis etw a 2,5 a t au f den M arkt geb rach t.

A n e m o m e t e r .

F ü r G asgeschw indigkeitschreiber s te llt die in A bb. 8

w iedergegebene V orrichtung von F u eß eine bem erkens­

w erte V ervollkom m nung besonders d esh alb d ar, weil es zum ersten Mal w irklich gelungen ist, auch bei den geringen G eschw indigkeiten bis 5 m /se k eine gleiche T eilung für die A ufschreibung bei g roßer E m p fin d lich ­ keit zu erzielen, w ie d er noch n ä h e r zu besprechende D iag ram m au ssch n itt in A bb. 10 zeigt. In dem M etall­

gefäß a befindet sich in d er F lüssigkeit schw im m end der A bb. G. M ikrom anom eter fü r zwei M eßbereiche.

N ach den A ngaben von D r.-In g . B e r l o w i t z b a u t R osenm üller ein M ikrom anom eter m it unveränderlichem N u llp u n k t, der zu dem Zweck in die D rehachse des schw enkbaren M eßrohres v e rleg t ist. D er V orteil dieser A nordnung b e ste h t d arin , d aß m an ¡bei D rehung

A bb. 4. V erschiebbares S tau ro h r.

B eh älter. R osenm üller erzielt diesen R aum d urch einen hohl au sg efü h rten U m stellliahn au f dem Deckel des F lü ssig k eitsb eh älters (s. A bb. 5), d er m it m ehrern B ohrungen versehen ist u n d gleichzeitig als L inien­

w ähler zum A nschluß des M ikrom anom eters an v e r­

schiedene M eßstellen eingerichtet werden k ann.

F ü r d a u e rn d einge­

b a u te M ikrom anom eter m it festem M eßrohr kann das B edürfnis nach einem g ro ß em M eßbereich vorliegen, als ihn ein festes Meß­

ro h r b ie te t. R osen­

m üller hat für diesen Zweck ein in Abb. 6

wiedergegebenes Mikro- Abb. 5. Schnitt durch den m a n o m e te r m it zwei Umstellhahnkörper, festen M eßrohren ge­

b a u t, deren M eßbereich sich teilw eise ü b erd eck t. S inkt z. B. die G eschw indigkeit an die G renze des Meß­

bereichs des obem ' R ohres, so liest m an an dem u n te rn M eßrohr ab.

A bb. 7. A nem om eter fü r R oh rleitu n g en .

F ü r P reßluftm essungen b a u t R osenm üller F lügel­

anem om eter, die nach A bb. 7 in einer in die R o hrleitung einzuschaltenden M eßkam m er m it außenliegendem Z ähl­

w erk u n te rg e b ra c h t w erden. D u rch ein dem V erlauf der Strom linien an g e p aß tes M ittelstü ck w ird die ganze zu m essende L u ftm en g e d urch das F lü g elrad geleitet u n d geringer D ru ck ab fall in dem ein g eb au ten Stück erzielt.

N eue A u sfü h ru n g sarten von A nem o­

m etern werden je tz t n u r noch m it N u ll­

ste llu n g der Zeiger eingerichtet, wodurch das lästige A bziehen zweier A blesungen verm ieden wird.

D urch V erbesserung d er U hrw erke sind die U h rw erk an em o m eter zuverlässi­

ger gew orden u n d w erden viel b en u tzt.

F ü r die M essung h oher L uftgeschw indigkeiten, wie sie bei d er A bnahm e von V en tilato ren Vorkom m en, werden vielfach an S telle von F lügelan em o m etern die besser geeigneten S ch alenkreuzanem om eter gew ählt, die auch m it LUirwerk versehen sind.

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1. August 1914 G l ü c k a u f 1235

A bb. 10. D iag ram m stü ck e zweier G eschw indigkeitsm esser von F ueß, die a n e i n e G asleitung zu r F eststellu n g d er G enauigkeit d er A rbeitsw eise angeschlossen w aren.

eigenartig geform te K ö rp er b m it der T auchglocke c, die den L u ftrau m üb er d er Sperrflüssigkeit te ilt. D ie sc en tsteh e n d en R ä u m e sind d u rc h R ohre oder Schläuche u n d zw ischengeschaltete L uftkessel d u n d di m it dem S ta u ro h r e v erb u n d en . D ie große O berfläche d er T a u c h ­ glocke b ed in g t die hohe E m p fin d lich k eit, w äh ren d , die kegelförm ige A usbildung des Schw im m erkopfes die gleiche A u stau ch u n g u n d d e r u n te re , zy lin d risch e A nsatz

A bb. 8. G eschw indigkeitsm esser m it gleicher D iagram m -

des Schw im m ers den m it der A u stau c h tiefe v e rän d er­

liche A uftrieb h erv o rru ft.

U m die B ew egung des T auchschw im m ers ohne A b d ich tu n g u n d reibungsfrei au f d a s S chreibzeug zu ü b ertrag en , sitzt au f einer M essingstange / ein E isen ­ stü c k g, das von einem auf den D eckel d e r V orrichtung d ich t aufg esch rau b ten M essingrohr um geben w ird. Um dieses M essingrohr faß t ein M agnet, d er au f dem H ebel h s i t z t ; die Schreibfeder i verzeichnet d ann die a u ftre te n d e G eschw indigkeit. D urch ein Z ählw erk k k a n n die das R o h r oder d en K an al d urchfließende G asm enge d urch Ablesen e rm itte lt w erden. D ie sinnreiche E in ric h tu n g des Z ählw erks ist in Abb. 9 d a rg e ste llt. D as E n d e des m ag n etb esetzten H ebels trä g t ein K u rv e n stü ck a,

A bb. 9. Z ählw erk fü r d en in A bb. 8 w iedergegebenen Ge­

schw indigkeitsm esser.

dessen F orm m it R ü c k sic h t a u f den M eßquerschnitt versuchsm äßig genau festgelegt wird. Von einem kleinen U hrw erk wird in ku rzen Z e itab sch n itten ein zw eites U hrw erk au sg elö st; dieses g ib t d urch die D aum enscheibe b einen H eb el c frei, d er w ährend seines F alles d u rch die S p errk lin k e d ein Z ählw erk e b e tä tig t.

D ie Bew egungsgröße von d u n d d am it d er F o rts c h ritt d er Zeigerbew egung des Z ählw erks ist abh än g ig von d er S te llu n g des K u rv en stü ck es, au f d as d e r T a s te r / stö ß t. Bei gleichbleibender D ic h te u n d T e m p e ra tu r des zu m essenden Gases ist eine Ü bereinstim m ung zwischen d er P la n im e trie ru n g des D iagram m s u n d dem

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D urch entsp rech en d e B em essung der W a n d stä rk e ist die V orrich tu n g für jeden D ru ck v erw endbar, sowohl fü r K oksofengas- als auch fü r P reßluftm essung.

D er D iag ram m au ssc h n itt A bb. 10 zeigt die A uf­

zeichnungen zweier d e ra rtig e r G eräte, die an g e tre n n te n M eßstellen an eine G asleitung angeschlossen w aren.

D ie völlige Ü b erein stim m u n g d a rf als Beweis fü r die G enauigkeit d er A rbeitsw eise angesehen w erden. D ie ab so lu te W ertu n g m u ß d urch V ergleichsm essung m it dem M ikrom anom eter fe stg e ste llt w erden. D ieser Ver­

gleich k an n ab er schon in d er W e rk sta tt erfolgen, wo­

d u rch er im B e trieb e en tb eh rlich wird.

E b en falls m it M agnetw agebalken u n d dem v o rsteh en d beschriebenen Z ählw erk ist d er neu e D am pf- u n d P re ß ­ lu ftm esser von F u eß {s. A bb. 11) au sg e rü ste t. Als

S perrflüssigkeit d ien t Q uecksilber. D a ra u f ru h t ein in Glas g eh ü llter Eisenschw im m er, dessen V erschiebung im G lasrohr d u rch den M agnetw agebalken au f das Schreibw erk ü b ertrag en wird. Ü b er dem Q uecksilber m üssen gleiche W asserstän d e g eh a lten w erden. D ie In b e trie b se tz u n g 'e rfo lg t d urch drei V entile, von denen das m ittle re zum D ruckausgleich au f beiden Seiten des Quecksilbers zuerst geöffnet w ird; d a ra u f öffnet m an die beiden ändern V entile u n d schließt das m ittlere, w orauf die V o rrich tu n g in T ä tig k eit t r i t t . A ls S ta u ­ g erät für D am p f w endet F u eß den in Abb. 3 w ieder­

gegebenen M eßflansch an.

A bb. 11. D am pf- und P reß lu ftm esser m it Zählw erk.

Auch dieser D am pf- u n d P reß lu ftm esser h a t sich infolge seiner großen E m p findlichkeit vielfach b ew äh rt, allerdings m it d er fü r alle D am pfm esser gelten d en E in sch rän k u n g an n ä h e rn d gleichbleibender D ruck- u n d T em p e ra tu rv erh ä ltn isse bei üb erh itztem D am pf. Bei P re ß lu ft w ird eine w eitgehende G enauigkeit m öglich

sein, weil die neuzeitlichen K om pressoren au f gleichen D ru ck regeln.

D ie A nw endung schreibender u n d zäh len d er Gas- geschw indigkeits- oder M engenm esser b ild et in der A nschaffung eine w esentliche V erbilligung u n d infolge des am D iagram m ablesbaren V erlaufes d er G as­

e n tn ah m e im B etrieb e eine V erbesserung gegenüber den um fangreichen, kostspieligen u n d ö rtlich gebundenen sog. Stationsm essern. D ah er sind au ch an d e re F irm en, wie z. B. die H y d ro -A p p a ra te-B a u a n sta lt in D üsseldorf, zum B au solcher M eßgeräte übergegangen. D ie W irkung des Zählw erks b e ru h t wie bei F u eß au f einem in regel­

m äßigen Z eitab sch n itten au f eine K urvenscheibe fallen ­ den T aster, der A ntrieb erfolgt hier ab e r d u rch s tä n d i­

gen W asserzulauf; dabei w ird au ß er der Z äh lu n g u n d Z usam m enrechnung d er vom T a s te r d u rchlaufenen W ege noch die Zahl d er T a stu n g en g ezählt. B eide A blesungen sind d u rch ein an d er zu teilen u n d m it der W ertziffer der betreffenden M eßstelle zu vervielfachen.

U n te r V oraussetzung gleicher G enauigkeit scheint mil­

der F e d e ra n trie b des Zählw erks von F u e ß einfacher, ebenso auch die u n m itte lb a re A blesung an dem Z ählw erk.

Auch d ü rfte der W asseran trieb des Z ählw erks in u n ­ geheizten R äum en infolge d er E infrierm öglichkeit zu

Schw ierigkeiten führen können.

F ü r die M essung sehr großer G asm engen h a t m an bisher ausschließlich sog. S tationsm esser b e n u tz t, wie sie auch in den G asverteilungsstellen d er K okereien, nam entlich wenn es sich um die A bgabe von K oksofen­

gas für B eleuchtungszw ecke h a n d elt, E in g an g gefunden haben. Solche Messer sind ab er um fangreich u n d teu er, auch wird ihre G enauigkeit nicht im m er a u f einfache Weise festzustellen sein und im L aufe der Zeit nachlassen.

D aher d ü rfte ein neuer G asm esser In te re sse bieten, d er bei allen D rücken u n d T em p e ra tu ren , wie auch bei erheblichen D ruckschw ankungen rich tig e A ngaben so­

wohl des augenblicklichen als au ch des gesam ten G as­

verbrauches aufzeichnet. V oraussetzung hierbei ist allerdings ein stau b - u n d w asserfreies Gas. D as au s den N ebengew innungen d er K okereien stam m en d e G as wird diesen B edingungen genügen, falls es keine N eigung zu N aphth alin au ssch eid u n g b esitzt.

D er sog. Thom as-M esser der A .G . P in tsc h in B erlin b eru h t a u f elektrischer W id erstän d sm essu n g nach der in Abb. 12 veranschaulichten schem atischen Z eichnung.

In dem u n te rn Teil der A bbildung ist das in die R o h r­

leitung einzuschaltende G ehäuse m it den T e m p e ra tu r­

m eßw iderständen a u n d b u n d dem H eizk ö rp er c d a r­

g estellt, der obere Teil zeigt die eigentliche E in rich tu n g , b estehend aus einer W heatstonebriicke m it dem Z u satz­

w iderstand d u n d der G alv an o m etern ad el e, d e r vom M otor / an getriebenen K o n tak tw alze g, d er P la tte h, den Sperrklinken i u n d k u n d dem von diesen d u rch die W elle / b e tä tig te n R egehviderstand m sowie dem W a tt­

schreiber n u n d einem nicht gezeichneten E le k triz itä ts ­ zähler.

D ie.W irkung des Thom as-M essers ist folgende: D as durch das G ehäuse strö m en d e G as wird d u rc h den H eiz­

körper c m it H ilfe des elektrischen S trom es ein wenig erw ärm t, w odurch d as G alvanom eter a u f N u ll einspielt, wenn die G asm enge dem eingestellten T e m p e ra tu r­

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1. August 1914 G l ü c k a u l 1237 unterschied e n tsp rich t. Ä n d e rt sich die Gasm enge, so

würde bei S teigerung d er G asm enge eine A b nahm e der T e m p eratu r u n d bei V erringerung d er G asm enge eine Zunahm e der T e m p e ra tu r zu b eobachten sein. Die Messung geringer T em p eratu rsch w an k u n g en ist aber schw ieriger als die d er Schw ankung geringer S tro m ­ m engen. Man lä ß t d a h e r die V o rrich tu n g au f k o n s ta n te T em p eratu rzu n ah m e regeln u n d h a t in dem S tro m ­ v erbrauch ein u n m itte lb a re s Maß fü r die d u rc h strö m en d e Gasmenge. D ie R egelung der Strom m enge zur E in h a ltu n g

liebiger E n tfe rn u n g an g eb rach t werden können, o hne die E m pfindlichkeit u n d G enauigkeit d er A ngaben zu s tö re n .

G a s d i c h t e s c h r e i b e r .

F ü r die B etrieb sü b erw ach u n g oder A u sw ertu n g der S chaubilder schreibender M eßgeräte k an n die A uf­

zeichnung des W echsels in der D ich te von Gasen w ünschensw ert erscheinen. D ie H y d ro -A p p arate-B au - a n s ta lt h a t für diesen Zweck einen G asdichteschreiber g eb au t, der au f der Ü berlegung b eru h t, d aß bei gleicher G eschw indigkeit w ab er verschiedener D ichte zweier Gase Yj u n d y2 sich

deren D ich ten v e rh alte n wie die d ynam ischen D rü ck e p d : u n d p d 2, wie a u s folgenden Glei­

ch u n g en zu ersehen ist:

für die D ichte y1 ist 2 g ’ _

für die D ichte y2 ist , das V e rh ä lt­

nis beider ist / 'i ; Zs = P d i •' P d 2- Als S ta u g e rä t wird eine D oppeldüse nach Abb. 13 b e n u tz t, an deren E in lau f im Q uer­

sc h n itt a d er D ruck d urch R egelung in glei- c h e rH ö h eg eh alten w ird ; d e r an der E in sch n ü ­ ru n g b au ftre te n d e, seiner H öhe nach vom spezifischen G ewicht be­

ein flu ß te D ruck w ird au f einen D ruckschrei­

ber ü b ertra g en . D ieV or- ric h tu n g b e ste h t nach der in A bb. 14 w ieder­

gegebenen A usführungs­

form au s dem W asser­

k asten a. dem T rieb ­ werk b, der D oppel­

düse c, dem D ruckschrei­

ber d m it S chreibtrom ­ m el e, dem D ruckreg­

ler / u n d dem F ilte r g.

D er A nschluß der Gas­

leitu n g erfolgt bei A us a fließt W asser durch die D üse i nach b. I s t b g efüllt, so wird das W asser d u rch k ent- h e b e rt u n d d u rch l Gas angesaugt. D er beim D u rch strö m en der D üse bei c e n tsteh en d e U n ter-

A bb. 13. D oppeldüse.

H ydro- G asdichteschreiber.

A bb. 12. Thom as-M esser.

k o n sta n te r T e m p eratu rd ifferen z erfolgt u n te r dem E in ­cl fluß d er N adelschw ankungen des G alvanom eters auf die in D rehung befindliche K o n tak tw alze u n d d a m it auf die S perrgetriebe i u n d k, die d as R a d o im R echts- oder L inkssinne drehen u n d d urch den R egelw iderstand m Strom zu- oder ab schalten. D urch d as W a ttm e te r wird der S tro m v erb ra u ch oder die d a m it u n m itte lb a r p ro ­ portionale G asgeschw indigkeit oder G asm enge gem essen, w ährend d e r erw äh n te E le k triz itä tsz äh le r den gesam ten S trom verbrauch, also auch den gesam ten G asverbrauch angibt.

Die G enaiiigkeit des Thom as-M essers wird zu 98 bis 99 % angegeben. Zu beachten ist, d aß A nschaffungskosten u n d R a u m b e d a rf im Vergleich zum S tationsm esser gering sind, dagegen laufende A usgaben fü r den M otor, n am entlich ab er für die H eizung des G ases oder der L uft d u rc h den elektrischen Strom en tsteh en . D er Messer w ird d ah er h auptsächlich d o rt in F rage kom m en, wo die S tro m k o sten gering sind. E in besonderer V orteil liegt d arin , d aß das G ehäuse u n d die S chalttafel in be­

(6)

d ru ck w ird in K ilogram m gewogen u n d au f die T rom m el e geschrieben. D a die G asabsaugung in regelm äßigen Z eitab stän d e n erfolgt, b e steh t das S chau­

bild äh n lich wie beim A d o sap p arat au s parallelen senk­

rec h ten S trichen von verschiedener L änge, je nach dem W echsel d er G asdichte. D ie aus d er A bbildung noch w eiter e rk e n n b aren E in rich tu n g e n dienen d er R ü ck ­ le itu n g des gem essenen G ases u n d d er B eseitigung etw aig er U n regelm äßigkeiten im W asserzulauf.

D ie Anzeige d er V o rrich tu n g erfolgt in k g /cb m oder w ird au f L u ft gleich 1 bezogen.

A m m o n i a k a n a l y s a t o r . '

D ie B estim m u n g des A m m oniakgehaltes von F lüssig k eiten k a n n m it B e n u tz u n g d er E rsch ein u n g d u rc h ' g efü h rt w erden, d aß A m m oniak d u rc h H y p o b ro m ite o der H y p o c h lo rite z e rsetzt w ird, wobei S tickstoff in p ro p o rtio n a le r M enge zu d er zu an aly sieren d en F lüssig­

k eit e n tste h t. F ü r eine Salm iaklösung und eine N atriu m - h y p o b ro m itlö su n g ergibt sich die R eaktionsgleichung:

3 N a B r 0 + 2 N a 0 II + 2 N H4 CI = 2 N + 2 N a CI + 5 H sO + 3 N a Br.

Um das E rg eb n is der R eak tio n s e lb s ttä tig aufzu- zeiclm en. w ird d er freiw erdende S tickstoff m it H ilfe d e r in Abb. 15 schem atisch d a rg e ste llte n E in ric h tu n g d e r H y d ro -A p p a ra te -B a u a n sta lt gem essen. Bei a findet d er d u rch Ü b erlau f abgem essene Z ulauf d er a m m o n iak ­ h altig en F lüssigkeit s ta tt, aus dem M ariotteschen Ge­

fäß b wird die R eak tio n slö su n g a b g eh eb ert. In den Meß­

gefäßen c u n d d werden die F lüssigkeiten a u f b estim m ter H öhe g e h alten . D urch e g elan g t W asser in / u n d g und v e rd ic h te t d arin L uft, en tsp rech en d d er H eb erlän g e h.

D iese D ru ck lu ft w ird ü b e r c und d g eleitet, w odurch die d arin e n th a lte n e n F lüssigkeiten in d a s M ischgefäß i gelangen. D a die D ru ck lu ft gleichzeitig k ab sp e rrt, k an n d er in i en tw ick elte Stickstoff n u r u n te r die Glocke l gelangen, deren Bew egung auf die S chreibtrom m el ü b e rtra g e n w ird. D er G egenschw im m er m d ie n t zum F ehlerausgleich d u rch Ä n d eru n g d er E in tau ch tiefe, w enn T e m p e ratu rän d eru n g en in n erh alb d er V orrichtung a u ftre te n , die d a n n au f die V erschiebung des F lüssigkeits­

spiegels in n einw irken. N ach b een d eter A nalyse findet d e r A blauf d u rch o s ta tt.

D ie Zeitfolge d e r A n aly sen h ä n g t von d er S tellu n g des H ah n es e ab, d u rc h den d as W asser fü r d ie D ru ck ­ lufterzeu g u n g zu läu ft. In d er S tu n d e können bis zu

10 A nalysen au sg efü h rt w erden.

Z u s a m m e n f a s s u n g .

Im A nschluß an eine frü h ere A rbeit des Verfassers w erden die neuern F orm en von S ta u g e rä te n , A nem o­

m etern . D ruck- und G eschw indigkeitsm essern beschrie­

ben. Als E rs a tz für die großen S tatio n sm esser ward der sog. Thom as-M esser beh an d elt. Zum S chluß w erden zwei schreibende G eräte zu r B estim m ung d er G asdichte u n d des A m m oniakgehaltes erw ähnt.

Der Eisenerzbergbau Ungarns.

Von Bergreferendar Dr. K. A. W e b e r , Barbis (Harz).

(Schluß.)

Die Eiseacrzlagerstätten von Vaskö.

D ie g e o l o g i s c h e n V e r h ä l t n i s s e .

D ie E ise n e rz la g erstä tte n von Vaskö im K o m ita t K rassö -S zö ren y (S üdungarn) sind k o n ta k tm e ta m o rp h e B ildungen u n d eng a n den K o n ta k t zwischen K alk

u n d E ru p tiv g estein en gebunden. D as G ebirge b esteh t hier aus langen F a lte n von archäischen G neisen und G lim m erschiefern, aus flözführendem K a rb o n , per- m ischem S an d stein sowie J u ra - u n d K reidekalkstein, die von N ordnordosten nach Südsüdw esten streichen. Die jü n g ern S edim ente bilden lan g g estreck te .Mulden im

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1. August 1914 G l ü c k a u f 1239

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& E }G sm en LL_Jfiris/a//ine Schiefer \_^A^ranaffek U jQ.'ranodion/ L1_JTerf/är (P/iozänJ twtvu/ürtoo ssaOAKalk A bb. 13. Ü b e rsic h tsk a rte d e r L a g e rs tä tte n von Vaskö.

G rundgebirge u n d w erden von einer nordsüdlich streich en ­ den, gew altigen S törungszone von m ehr als 100 km Länge du rch setzt, an d e r w äh ren d d er obern K reidezeit E ru p tiv ­ m assen a u s tra te n . D iese haben die kalkigen G ebirgs- • glieder an den D u rch b ru ch stellen und auch in w eiterer E n tfe rn u n g k o n ta k tm e ta m o rp h v e rä n d e rt und zu E rz ­ bildungen V eranlassung gegeben.

Die K o n ta k tb ild u n g e n sind besonders an die drei K alkzüge von V a s k ö - D o g n ä c s k a , von O r a v i c z a - C s i k l o v a b ä n y a u n d von S z ä s z k a b ä n y a - U j m o l d o v a

gebunden.

D er B e rg b au b etrieb geht v o r allem au f dem e rst­

gen an n ten K alkzug u m . In d er Gegend von Vaskö u n d D ognacska (s. Abb. 13) ist den kristallin en Schiefern eine ungefähr 2 0 km lange, bis zu 1 0 0 0 m breite thitonische K alksteinzone m uldenförm ig, m it einem a n ­ nähern d en Streichen von NO nach SW eingelagert, die bei V askö u n d D ognacska von einem G ranodioritzüg d u rc h sc h n itte n w ird u n d h ierdurch in d er N ähe des D iorites in Silikatfels u n d k rista llin en M arm or u m ­ gew andelt ist. D ie ,E rze tre te n in F orm von unregel­

m äßigen S tö ck en in den K o n ta k tz o n e n im K alk auf.

Sie b esteh e n im N orden, bei V askö, vornehm lich aus oxydischen E isenerzen. N ach Süden zu tre te n diese m ehr und m eh r in den H in te rg ru n d , so d a ß im B ezirk D ognacska silberhaltige Blei- u n d K upfererze vor­

herrschend w erden.

Die E ru p tiv g e ste in e , die v. C o t t a1 wegen ihrer m annigfaltigen B eschaffenheit u n te r dem N am en B ana- tite zu sam m en faß te, sind in n eu e ster Z eit von R o z - l o z s n i k2 ein er genauen p etro g rap h isch en U n tersuchung unterzogen w orden. Sie weisen bei Vaskö im allgem einen die Z usam m en setzu n g eines o rth o k lash a ltig en Quarz- diorites au f u n d sind nach H a l l a v ä t s3 Teile eines Ungeheuern L ak k o lith e n , d er in d er Tiefe e rs ta rrte und erst d u rch die E rosion an die Tagesoberfläche gelangte.

Die H au p tg em en g teile des D iorits sind Plagioklas und H o rn b len d e; O rth o k las, Q uarz und B io tit kom m en in w echselnden Mengen vor. An akzessorischen Gem eng­

teilen sind Z irkon, A p a tit, T ita n it u n d hier u n d d a H ä m a tit u n d T itan eisen ausgebildet. Die G angform dieses in L ak k o lith fo rm erscheinenden e ru p tiv e n G esteins

1 E r z l a g e r s t ä t t e n im B a n a t u n d S e r b i e n , W ie n , 1864. . . . 2 R o z l o z s n i k u n d E m s z t : B e i t r ä g e , z u r p e t r o g r a p h i s c h e n u n d c h e m i s c h e n K e n n t n i s d e r B a n a t i t e d e s K o m i t a l e s K r a s s ö - S z ö r e n y . J a h r b . d . g e o l . R e i c h s a n s t . B d . 16.

3 D ie U m g e b u n g v o n D o g n a c s k a u n d G a t t a j a , B u d a p e s t , 1913.

ist teils d urch aschiste, teils d urch d iaschiste V a rie tä te n v e rtre te n , u. zw. tre te n sie m eist in F orm von Apo- p h y sen auf, die teils den Schiefer, teils den gew öhnlichen D io rit, teils auch, wie im E le o n o ra -E rz sto c k , die K on­

ta k tb ild u n g e n durchsetzen. Als A b arten von d e r gew öhn­

lichen Z usam m ensetzung des o rth o k lash altig en Quarz- diorits tre te n in diesen G ängen D io ritp o rp h y rit, B io tit, A u g itd io rit, V agesit, A u g itm in e tte , S p e ssa rtit u. a. auf.

Bei den K o n tak tersch ein u n g en ist bem erkensw ert, d a ß die E ru p tiv g e ste in e n ich t n u r große V eränderungen im K alk b ew irk t, sondern dabei auch selbst solche er­

fah ren haben. Man k an n som it zwischen exogenen u n d endogenen K o n tak tersch ein u n g en unterscheiden.

Die endogenen K o n tak tersch ein u n g en sind besonders g u t im T agebau K leintheresia, südlich von Vaskö, zu b eo b ach ten . W ährend in 1 - 2 m E n tfe rn u n g vom K on­

ta k t d er D io rit hier noch ziem lich grobkörnig en tw ick elt ist, w ird er gegen den K o n ta k t zu sehr schnell fein­

k ö rn ig er; die Menge des B io tits n im m t rasch ab, w om it eine scheinbare Z unahm e d e r H o rnblende in F orm von d u nkeln L eistchen H an d in H a n d geht. D ann folgt eine wenige Z e n tim ete r m äch tig e Zone eines grau lich -g rü n en , sehr d ich ten , h a rte n u n d in scharf­

k an tig en S p litte rn brechenden G esteins, d as nach dem V orschlag S c h a f a r z i k s m it dem N am en S to m o lit in die L ite ra tu r ein g efü h rt w orden ist. D er S to m o lit g e h t d a n n in 1- 1 * 4 m m ächtiges, dichtes, d u nkelgrünes G estein ü b er, d as sehr leicht v e rw itte rt u n d hierbei la u ch ­ g rüne F a rb e an n im m t. N ach B e r g e a t1 b ild et d er S to m o lit die ä u ß e rste Zone des E ru p tiv g e ste in s und ist sehr reich an E p id o t. D ie d u n k elg rü n e Zone soll dagegen die äu ß e rste des u m gew andelten K alkes sein und in d er H a u p tsa c h e au s D iopsid b estehen, d e r bei der V erw itteru n g besonders in U ra lit, d e r die grüne F ä rb u n g h e rv o rru ft, u n d in K a rb o n a t u n d G ra n a t ü b e rg e h t2.

Die exogene K o n ta k tz o n e b e ste h t überw iegend aus G ran atfels von bräunlichgelber, stellenw eise rö tlich er F arbe. E r b e s itz t eine zum eist d ich te S tr u k tu r ; n u r in d er N ähe des k ristallinischen K alkes w ird e r zu n äch st körnig k ristallinisch u n d d a n n in u n m itte lb a re r N ähe des K alkes ganz grobkörnig. A uf d en G ran atfels

1 B e o b a c h t u n g e n ü b e r d e n D i o r i t v o n V a s k ö im B a n a t u n d s e i n e e n d o g e n e u n d e x o g e n e K o n t a k t m e t a m o r p h o s e , N . J a h r b . f. M in e r a l.

B d . 30, B e il. S. 519.

2 D e r V e r f a s s e r m u ß e r s t d a s E r g e b n i s s e i n e r D ü n n s c h l i f f u n t e r - g u c b u n g e n a b w a r t e n , u m s i c h m i t d i e s e r F r a g e n ä h e r b e f a s s e n z u k ö n n e n .

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folgt schneew eißer, sehr grobkörniger, k ristallinischer K alk, dessen S tru k tu r in w eiterer E n tfe rn u n g vom E ru p tiv g e ste in im m er feiner u n d in gro ß er E n tfe rn u n g d av o n endlich ganz norm al w ird u n d d e r in ein gelblich - graues, von K a lzitad ern durchzogenes, dichtes, am orphes K alkgestein übergeht.

D er G ran atfels ist nach einer A nalyse B e r g e a t s ein reiner K alk e isen g ran at m it geringfügigen Spuren von T onerde. Sein A u ftre ten ist n ic h t an den u n m itte l­

b aren K o n ta k t m it dem D iorit g ebunden, sondern er t r i t t au ch da vielfach m it eingelagerten E rzm assen, freilich in geringerer M ächtigkeit, auf, wo die u n m itte l­

bare B egrenzung des K alkes G lim m erschiefer bildet.

S te ts hab en ab e r d an n die G rubenaufschlüsse n ach ­ gewiesen, d aß d er D io rit in d e r Teufe nicht w eit e n t­

fe rn t w ar u n d som it doch als d e r K o n ta k tm in e ra lie n ­ b ild n er anzusehen ist.

E in an d erer V e rtre te r d er exogenen K o n tak tzo n e ist d er T rem olit, d e r in den T agebauen P aulus, Ju lian a u n d L obkow itz in so großer Menge a u f tr itt, d aß er einen erheblichen Teil der K o n ta k tzo n e b ild et, u. zw.

k an n festg estellt w erden, d aß er zwischen d en G lim m er­

schiefern u n d dem G ran atfels in bis zu 3 m m ächtigen Zonen a u ftritt. Seine F a rb e ist grau , stellenw eise g rü n ­ lich. E r b ild e t strah lig e K ristallag g reg ate in faserigen B üscheln, die m itu n te r, wie im T ag eb au Ju lia n a , von H ä m a titsc h u p p e n ze m e n tie rt sind. Auch in den E rzen fin d e t sich o ft T rem olit und b ild et hier eine u n a n ­ genehm e B eigabe, indem er den K ieselsäuregehalt erhöht.

E b en falls k o m m t in g rößerer Menge, wie im T agebau T heresia, C hlorit, z. T. m it Q uarz, an den äußern B egrenzungen d e r K o n ta k tz o n e n in F orm knolliger E inlagerungen vor. U n terg eo rd n e t tre te n d a n n ferner noch S erp en tin , S te a tit, E p id o t, W ollastonit, Vesuvian, Glim m er, A ugit u. a. auf.

ZZZAEisenerz GZ^(¡ranatfeh K&a Kalk stein XEäkristalline Schiefer Y-~-\Qranodiorit

A bb. 14. S en k rech ter S c h n itt d u rc h den F esten und den Ju p ite r-E rz sto c k .

Die in den K o n tak tz o n en vorkom m enden E rze be­

steh e n bei V askö aus etw a 7/ 10 M agnetit und 3/ 10 R o t­

eisenerz u n d E isenglanz. Im Süden des Zuges, bei D ognäcska, tre te n , wie bereits erw äh n t w urde, m ehr die Sulfide von K upfer, Blei u n d Z ink auf, die m itu n te r au c h etw as gediegenes Gold führen. B em erkensw ert sin d außerdem noch A uripigm ent u n d R ealgar.

D ie E rze bilden m ächtige, schlauch- u n d sto c k ­ förm ige Massen, die ganz regellos, b ald in d e r N ähe des K alksteins, bald des D iorits u n d d e r k ristallin en Schiefer, am häufigsten jedoch m itte n im G ran atfels a u ftre te n . D ie A rt des A u ftre te n s sowie die F orm dieser E rzstö ck e ist aus Abb. 141 ersichtlich. D ie E rze sin d im allgem einen n ich t seh r scharf gegen das N ebengestein abgegrenzt, sondern gehen häufig allm ählich d arin über. D ad u rch en tsteh en ärm ere E rze, die b ereits in d e r G rube aus den reichen E rzen au sg eh alten w erden. So finden sich vor allem in d er G rube T heresia die g e stre ifte n u n d ge­

tig e rte n M agneteisenerze, die aus schm alen, bandförm ig gew undenen oder g e falteten , w echselnden S treifen von M agneteisenerz und G ra n a t oder körnigem K alk stein zusam m engesetzt sind. V ielfach sin d au ch m ächtige E isenerzstöcke von dicken G ra n a ta d e rn durchzogen, oder d e r G ran atfels b ild e t knollige E inlagerungen im M agnetit, so daß die ganze M asse ein konglom eratisches A ussehen gew innt. In d en R eichen stein -G ru b en b au en ist in diesem F all seh r o ft zu b eo b ach ten , d aß d er Ü bergang vom M agnetit zum G ran atfels d u rc h eine d ünne trem olitische Zone g eb ild et w ird, die au ch häufig in hohem M aße e p id o t- u n d c h lo ritfü h ren d ist. D aß ü b e rh a u p t d er T rem olit ein häufiges, unangenehm es G em engteil d er M agnetiterze b ild et, ist schon oben er­

w äh n t w orden. E ine w eitere fü r den I-Iüttenm ann un­

angenehm e B eigabe ist d e r Schw efelkies. E r k an n , wie an einem N ebenstock des P eter-P au l-E rz sto ck es, in so großer Menge a u ftre te n , d aß das E rz e rst d u rch R ö stu n g fü r den H ochofen geeignet g em ach t w erden m uß. Im Süden des Zuges kom m en sogar einige voll­

stän d ig selbständige P y ritstö c k e vor, die m it M agnetit im p räg n iert sind. N eben den M agnetit- spielen auch die Iiä m a tite rz stö ck e eine w esentliche Rolle. Die Auf­

fassung ä lte re r Geologen, d a ß die H ä m a tite rz stö ck e erst in a llerjü n g ste r Z eit d urch U m w andlung d e r M a g n etit­

erzstöcke e n tsta n d e n seien, k a n n d er V erfasser n ic h t teilen. D enn nirgends lä ß t sich in g ro ß e m T eufen ein Ü bergang von H ä m a tit in M ag n etit b eo b ach ten . Die H ä m a tite rz stö c k e nehm en vielm ehr eine gan z selb­

stän d ig e S tellung ein.

Auch die A nsicht L i f f a s 2, d aß das M agneteisenerz fa st ausschließlich in d er N ähe des k rista llin en K alkes das K o n ta k tm in e ra l oder einen Teil d av o n in F orm von kleinern oder g ro ß e m S töcken v e rd rä n g t h a t, w äh ren d sich die R oteisenerze in B egleitung v o n T rem o lit ü b e r­

w iegend in d e r N ähe d e r G lim m erschiefer befinden, ist angreifbar. D enn ebenso o ft is t d as U m gekehrte zu beobachten. Dem V erfasser ist dagegen folgendes aufgefallen: Bei d en H ä m a tite rz stö c k e n ist die d en E rz ­ stock vom D iorit oder G lim m erschiefer tre n n en d e Zone fast s te ts in hohem M aße z e rsetzt u n d ausgebleicht und zeigt eine pro p y litisch e, kaolinische B eschaffenheit.

Einzelne H ä m a tite rz stö ck e , wie d er E liasn o rd sto ck , liegen v o llstän d ig in m itte n einer 2 0 - 3 0 m m ächtigen zersetzten, breccienartigen Zone von G ran atfels, D io rit, G lim m erschiefer u n d K alken. F estere, u n z e rse tz te Teile

1 v g l. v . H a l a v u t s : E r l ä u t e r u n g e n z u g e o l o g i s c h e n S p e z i a l k a r t e n d e r L ä n d e r d e r u n g a r i s c h e n K r o n e . D ie U m g e b u n g v o n D o g n ä c s k a . B u d a p e s t , 1913, S . 19.

2 G e o l o g i s c h e N o t i z e n ü b e r d e n K o n t a k t z u g v o n V a s k ö - D o g n & c s k a , J a h r e s b e r d e r lv. U n g a r . G e o l. R e i c h s a n s c . f ü r 1910, S . 186.

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1. August 1914 G l ü c k a u f 1241 kom m en in dieser Zone n u r noch ganz vereinzelt v o r;

die H au p tm a sse h a t eine lettig e B eschaffenheit von g rau g rü n er F a rb e , die in d ic k em S chnüren auch die E rz ­ stöcke d u rchzieht. D er H ä m a tit ist m eist v o n seh r fester B eschaffenheit, u n d n u r da, wo die zersetzten B egren­

zungszonen w asserführend sind, ist er in jü n g e re r Zeit in B rauneisenerz um gew andelt w orden, das d a n n ein m ulm iges, seh r lockeres Gefüge h at. W o H ä m a tite rz ­ stöcke an K alk an g renzen, ist dieser gew öhnlich als sehr g ro b sp ätig er K a lk sp a t ausgebildet.

I s t die U m w andlung des H ä m a tits u n d auch des M agnetits am A usgehenden in B rauneisenerz sicher eine Folge von O xy d atio n sv o rg än g en , so b leib t fü r die H ä m atiterzstö ck e noch zu u n tersu ch en , ob sie n ich t E rzeugnisse p o stv u lk an isch er E in w irk u n g en sind.

B em erkensw ert ist noch das V orkom m en von L ud- w igit (3 Mg 0 .B20 3. FeO. F e203j, d er wegen seiner sonstigen m ineralogischen S elten h eit hier schon seit langem b e k a n n t ist. E r fin d e t sich au f der W estscheidung d er R eichenstein-G rube. D er K a lk ist hier in d er N ähe des D iorits in grob k ristallin en M arm or um gew andelt u n d von 0 /1 0 - 0 ,5 0 m m äch tig en Schnüren von L udw igit und M agnetit b a n k a rtig durchzogen, die d u rc h bis 1 m m ächtige K a lk b ä n k e g e tre n n t w erden. A nscheinend h ab en hier die E rzlösungen gewisse fü r die U m w andlung besonders geeignete K alklagen bevorzugt.

D ie im südlichen Teil des Zuges bei D ognäcska in den V ordergrund tre te n d e n geschw efelten E rze b estehen im S im on-Juda- u n d M agdalena-E rzstock vornehm lich aus P y rit, K upferkies, B o rn it, Z inkblende u n d Bleiglanz m it u n te rg e o rd n e te m M agnetit. D a augenblicklich kein B ergbau a u f diese E rze b e trie b en w ird, e rü b rig t sich hier ein n äh eres E ingehen a u f diese V orkom m en.

D as E rzv o rk o m m en ist eine K o n ta k tla g e rstä tte , wie sie c h a ra k te ristisch e r w ohl n ic h t gefunden w erden kann. D ie K o n ta k tn a tu r des V orkom m ens ist von S j ö g r e n1 m it U n re c h t angegriffen w orden, indem er die E rze als S edim ente u n d die K alk e als G lieder einer archäischen Schichtenreihe b e tra c h te te . D ie ganze A rt des V orkom m ens sowie die A rt d er M ineralvergesell­

sch aftu n g zeigt aber, d aß fü r die Genesis der L a g e rstä tte n u r K o n ta k tm e ta m o rp h o se in B e tra c h t kom m en kann.

E in zw eites E isenerzvorkom m en, ab e r sek u n d ärer N atu r, b e fin d e t sich nordöstlich von V askö auf der P o jan a V erto p (vgl. Abb. 13). H ier w erden die E isen­

erze d urch in pliozäne Tone, S ande u n d S c h o tte r ein­

gelagerte E isensteingerölle v e rtre te n , die zwischen E rbsengroße u n d einer Größe von m eh rern K u b ik ­ m etern wechseln. D as Liegende b ildet tiefero d ierter kristallinischer Ju ra k a lk ste in . M agnetit und H ä m a tit sind u n g efäh r in gleicher Menge v o rhanden. Die S c h o tte r fü h re n säm tliche A b arten d er kristallinischen K alke u n d Schiefer, d er G ranodiorite u n d G ran atfels­

a rte n d e r U m gebung von Vaskö. E s liegt d a h e r au f der H and, d a ß die B estan d te ile d er L a g e rs tä tte von den K o n ta k te rz la g e rstä tte n au f diese seku n d äre F u n d stelle b efö rd ert w orden sind. N ach v. H a l a v ä t s2 soll die L a g e rs tä tte in pliozäner Z eit d u rch einen F lu ß e n tsta n d e n sein, d e r von SW nach NO floß. A blagerungen ähnlicher

B e i t r ä g e z u r K e n n t n i s d e r E r z l a g e r s t ä t t e n v o n M o r a v ic a u n d D o g n ä c s k a im B a n a t , J a h r b . d . k . k . g e o l . R e i c h s a n s t . B d . 36, S . 607.

- a . a . O . S . 26.

A rt befinden sich noch ü b e r dem P au lu s-E rz sto c k u n d au f d er D anielikuppe. Je n e r ist a b er schon fa st v oll­

stä n d ig ab g eb au t.

D e r G r u b e n b e t r i e b .

Im E isenerzbezirk von Vaskö g e h t heute noch au f drei A nlagen, im A m a l i a - T ag eb au , in d er P a u l u s - und in der R e ic h e n s te in - G r u b e B etrieb um . D er ein st b ed eu ten d e T agebau au f den E rzstö ck en ist fast ganz verschw unden; es fin d et fast ausschließlich noch T iefbau s ta tt. Einzelne E rzstöcke sind schon v oll­

stä n d ig ab g eb au t. Von d e r P au lu s-S ch ach tan lag e aus w erden augenblicklich noch d er E leonora-M agnetit- und d er A le x a n d e r-H ä m a tit-E rz s to c k sowie die letzten R este des T heresia-E rzstockes g eb au t. Die R eichen­

stein -G ru b e am D anieliberg b a u t in einem 3,5 km langen K alksteinzug von m äch tig er B reite, bei dem sowohl an d er östlichen als auch an d e r westlichen G renze gegen den D io rit u n d G lim m erschiefer (dort von den B erg­

le u ten Scheidung genannt) K o n ta k tm in e ra lie n u n d E rze Vorkommen. Die H a u p te rz stö c k e, die hier stollenm äßig g e b a u t w erden, sind je tz t: d er w estliche, m ittlere, feste, südliche, neusüdliche, E liasnord-, E lia sh a u p t- u n d P e te r-P a u l-E rz sto ck . Sie liegen säm tlich auf der O stscheidung. A uf d er W estscheidung haben die K o n ta k t­

erzzonen u n d auch die E rzbildungen m eist n u r seh r ge­

ringe M ächtigkeit u n d sind d a, wo größere M ächtigkeiten wie a u f dem A changel- u n d J u lian a-E rzsto ck v o r­

h an d en w aren, schon a b g eb au t. A uf d er w eiter im Süden an setzen d en K alkscholle finden augenblicklich n u r S ch ü rfarb eiten s ta tt.

Auf d e r P au lu s-G ru b e sind die H au p tfö rd erso h len vom S chacht aus in 2 0 - 3 0 m A b stan d an g esetzt. D as E rz ist b ere its so w eit a b g e b a u t, d aß n u r noch V o rräte fü r 4 J a h re v o rh an d en sind. Die B elegschaft b e trä g t z. Z.

150 M ann, die tägliche F ö rd eru n g 1 2 0 - 150 t. A uf der R eichenstein-G rube w erden die E rzstöcke d u rch Stollen in 43 m seigern A b stän d en u n te re in a n d e r gelöst. A ugen­

blicklich sin d hier die Stollen R eichenstein I, II und I I I in B etrieb. Die B elegschaft d e r G rube b e läu ft sich auf 625 M ann bei einer täglichen F örderm enge von 400 t.

F rü h e r h a t m a n die S tollen an den Scheidungen en tlan g g etrieb en , um die K o n tak tzo n en gleichzeitig au f das V orkom m en von E rzen zu u n tersu ch en . D a sich hier­

bei ab e r die S treck en seh r krüm m u n g sreich g e sta lte te n u n d auch b ald u n te r D ru ck kam en, fä h rt m an sie neuer­

dings nach d er S tu n d e im K alk au f u n d u n te rsu c h t d an n die K o n ta k tz o n e d u rc h O uerschläge. A ngefahrene E rzstö ck e w erden d er L änge nach du rch fah ren u n d d an n d e r B reite n ach so fo rt ab g e q u e rt, u n d au ch die S trecke w ird noch au f w eitere E n tfe rn u n g in das ta u b e G estein getrieben. N ichtsdestow eniger k o m m t es au ch bei diesen ü b erau s vorsichtigen A u fschlußarbeiten o ft vor, d aß E rz ­ linsen übersehen u n d e rs t beim s p ä te m A b b au durch Z ufall e n td e c k t w erden. In jedem E rz sto c k w erden ein oder m ehrere A ufbrüche nach d er n ä c h ste n Sohle h e r­

gestellt, die s p ä te r als V ersa tz sc h u tte dienen. E rzstö ck e, die n ic h t bis zu r tiefern Sohle h erabsetzen, lö st m an d urch A bsinken o d er A ufbrüche, die in d en A bm essungen 2 zu 1,6 m m it F a h rtru m m hergestellt w erden. Die K osten für die A ufbrüche sind infolge der H ä rte des E rzes und

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G ra n ates sehr hoch u n d belaufen sich au f 100 - 200 K fü r 1 m.

N euerdings h a t m an bei d er U n tersu ch u n g des E le o n o ra-E rzsto ck es a u f d er P au lu s-G ru b e u n te r der tiefsten Sohle die D iam an tb o h rm asch in e von Crälius verw endet. D ie L eistu n g der M aschine b e tru g im M agnetit 4 bis 5 m in d er zw ölfstiindigen S chicht. D a a b e r zur E rreich u n g genügender A ufschlüsse bei d er U nregel­

m äß ig k eit des V orkom m ens eine große A nzahl von B ohr­

löchern erforderlich u n d au ch d er D ia m a n tv e rb rau c h in dem h a rte n G ran atfels u n d E isenerzgestein seh r groß ist, g e sta lte t sich dieses A ufschlußverfahren auch n ich t viel billiger.

PZm Eisenerz tiyj Nebengestein

Abb. 15, Streichender E tagenbau im G ebiet von Vaskö.

Die im J a h re 1907 v o n dem Schw eden M a lm v o r­

genom m enen m agnetischen S chürfversuche sind voll­

stä n d ig ergebnislos verlaufen. D enn einerseits ist d er D io rit sehr eisenhaltig, an d erseits ist au ch d e r K alk u n d G ran atfels von o ft n u r d ü n n e n , u nbauw ürdigen, s ta rk a ttra k to risc h e n M ag n etitad ern d u rc h se tz t, die den A p p a ra t stä rk e r als in d er N ähe befindliche m ächtige, b auw ürdige Eisenerzlinsen beeinflussen. M an h a t sich d a h e r entschließen m üssen, bei d en a lte n U n tersu ch u n g s­

v erfah ren m it S treck en u n d A ufbrüchen oder A bsinken

■zu bleiben.

D as A b b au v erfah ren ist je nach d er F e stig k e it des G esteins ein stre ich en d er E ta g e n - oder ein F irste n ­ querb au .

D er streich en d e E ta g e n b a u ist eine A b a rt des streichenden F irsten b au e s, d er besonders in den festen M agnetiterzstöcken an g ew an d t w ird. Seine B esonderheit gegenüber dem F irste n b a u b e ste h t, wie aus Abb. 15 her­

v o rg eh t, d arin , d a ß m an von den B ergeversatzroilöchern au s einen 2,5 m hohen S to ß in voller B reite des E rz ­ m itte ls zu n äc h st bis an die G renzen des S tockes v o r­

tre ib t und d an n erst den ausgew eiteten R a u m von rü ck ­ w ä rts m it Bergen bis d ic h t u n te r die F irste v ersetzt.

H ierau f w ird von den V ersatzrollöchern aus d er S toß der n äch sth ö h e rn E ta g e ü b e r dem B ergeversatz en tlan g ­ getrieben. J e d e r S tock h a t eine oder m ehrere V ersatz- rollöcher. D ie Förderrollöcher w erden in A bstän d en von etw a 10 m in S chrotzim m erung h erg estellt u n d m it F a h rtru m m versehen. E s liegt au f d er H a n d , d a ß durch das H ochsetzen des V ersatzes bis u n te r die F irste eine V erteu eru n g des A bbaues e in tritt. D a ab e r die E rzstö ck e

ein seh r unregelm äßiges V erhalten zeigen u n d seh r o ft w eite A usläufer in d as um gebende G estein senden, fü r die e rst w ieder besondere S tre ck en v o rtrieb e erforderlich w ären, ist das. an g ew an d te V erfahren v o r allem an den B egrenzungen d er E rz la g e rs tä tte em pfehlensw ert, zum al m an sich so n st leicht die Förderw ege zu den R ollöchern verlegen w ürde. D azu k o m m t, d aß m an den be­

schriebenen A bbau noch bei solchen F irste n führen k an n , bei denen m an so n st schon Q uerbau anw enden m üßte.

In d en H ä m a tit- u n d v o r allem in d en lockern B ra u n ­ eisenerzstöcken, die alle u n te r erheblichem D ru ck steh en , w ird Q uerbau getrieb en , bei dem die S töcke von einer L ängsstrecke in d er M itte des E rzsto ck es aus m it 2 m b reiten Q u erö rtern a b g e b a u t w erden. I s t das H an g en d e sehr gebräch, so m u ß m it G etriebe g e a rb e ite t u n d jedes Q uerort e rst v ollständig v e rse tz t w erden, b evor das n äch ste in A ngriff genom m en w erden k an n . D ie Rolloch- a b stä n d e b etrag en au ch hier rd. 10 m. Die R ollöcher w erden in den A bm essungen 2 zu 1,6 m m it F a h r­

abteilu n g en in voller S chro tzim m eru n g herg estellt. D a säm tliches Holz aus eigenen W aldungen s ta m m t (1 cbm Buchenholz w ird m it 16 K in A n rechnung g eb rach t), w ürden g em au erte oder eiserne R ollöcher n ic h t billiger sein.

D ie A bbauförderung zu den R o llö ch ern erfolgt m it ungarischen H u n te n v o n 0,12 t In h a lt, die a u f B re tte rn laufen, bei kurzen F ö rd e rstre c k e n m it K arren .

Die V ersatzm assen stam m en teils aus den beim G ru b en b etrieb fallenden B ergen, teils au s ü b e r T age im K alk ang e setzten S tein b rü ch en , die m it d en H ä u p t- sohlen d er G rube d u rch große V ersatzrollöcher ver­

b u n d en sind. Die V ersatzk o sten b e tra g e n 2,4 bis 3 K für 1 cbm,- d. h. d u rch sch n ittlich 1 K au f 1 t E rz.

D ie B o h rarb eit w ird teils von H an d , teils m it elek­

trischen K u rb elsto ß b o h rm asch in en m it .an g eb au tem M otor d er F irm a S iem ens-S chuckert au sg efü h rt. D ie P rim ä rsta tio n dieser Anlage b e fin d et sich bei B oksan- b ä n y a , wo in einer T u rb in e n z e n trale von 300 P S D reh ­ stro m von 5000 V und 25 P erioden erzeu g t w ird, d er in den G ruben d an n au f die B e trieb sp an n u n g v o n 230 V tra n sfo rm ie rt w ird. Die K o sten fü r 1 K W st sollen 1,5 h betrag en . A ugenblicklich sind etw a 40 elektrische B o h r­

m aschinen in B etrieb , die sich in dem h a rte n D io rit, dem G ran atfels u n d den M ag netiterzstöcken vorzüglich b e w ä h rt haben. D ie M aschinen haben eine S tä rk e von etw a 1 P S , führen in 1 m in 520 Schläge aus u n d b ohren im h ä rte ste n M agnetit ein B ohrloch von 1 m T iefe in rd. 30 m in. Bei H a n d b o h ra rb e it b ra u c h t ein H a u e r für ein B ohrloch v o n . gleicher Länge eine ganze Schicht.

Im F irste n b a u le iste t die M aschine im M ag n etit m it je 3 M ann in 24 s t bei zwei Schichten 20 t gegen 10 t E rz bei H an d b o h rb etrie b . B em erkensw ert ist, d a ß sich die M aschinen im ganz h a rte n H ä m a tit n ic h t b ew ähren, weil sich d e r B ohrm eißel sofort stu m p f sch läg t u n d an Stellen gerin g em W id erstan d es ab g leitet, wobei die M aschinen seh r leiden. D er H a u e r is t dagegen beim H an d b o h re n im m er im stan d e, eine Stelle gerin g em W id erstan d es zu finden, wo er ein kurzes B ohrloch von einigen D ezim etern L änge an b rin g en k an n , d a s bei sta rk e r L ad u n g infolge g u ten R eißens des H ä m a tits

(11)

1. August 1914 G l ü c k a u f 1243

eine große V orgabe lossprengt. A uch in den B ra u n ­ eisenerzstöcken b evorzugt m an H a n d b o h ra rb e it, um eine zu s ta rk e E rsc h ü tte ru n g des Gebirges, wie sie bei langen M aschinenbohrlöchern e in tre te n w ürde, zu verm eiden. Teilweise sind die B rauneisenerze d e r­

a rtig m ulm ig u n d weich, d aß K eilh au en a rb eit a n ­ g e w a n d t w erden k ann. D ie G ruben w erden auf n atü rlich em W ege b e w e tte rt. B em erk en sw ert ist, daß in den B rauneisenerzstöcken allgem ein eine seh r hohe T e m p e ra tu r h e rrsc h t, die sich teils aus den Z ersetzungs­

vorgängen im E rz, teils aus dem d o rt herrschenden hohen G ebirgsdruck e rk lä rt. E in e B esch rän k u n g der A rb eitszeit bei höhern T e m p e ra tu ren k ennen die u n g a­

rischen B ergpolizeiverordnungen jedoch n ich t.

D ie S treckenförderw agen (Riesen) haben einen F assu n g srau m von 1 cbm . D as G ew icht einer L a d u n g E isenerz sch w an k t zwischen 2,5 u n d 3 t. Auf der P a u lu s- G rube m u ß jed e K a m e ra d sc h aft (K ü r genannt) ihre E rze bis zum S ch ach t bringen. Auf d er R eichenstein- G rube b e d ie n t m a n sich bei den bis 3 km w eiten F ö rd e r­

wegen d er P ferdeförderung. N euerdings w erden M ulden- kippw agen von y2 cbm In h a lt fü r die G rube eingeführt.

D ie A bbaugedinge w erden nach Riesen gestellt.

Im M agnetit z a h lt m an bei M aschinenbetrieb d u rc h ­ sc h n ittlich 3,5 IC fü r 1 R iesen v o n 2,5 t In h a lt, bei H an d - b o h rb etrieb 5,6 IC. Im festen H ä m a tit k an n das G edinge bis a u f 8 - 1 0 IC fü r 1 R iesen steigen. D ie G rubenleistung b e trä g t au f d er P au lu s-G ru b e etw a 0,9, a u f d er R eichen­

stein -G ru b e 0,7, die G esam tleistung m it E in b erech n u n g d e r T ag esa rb eiter 0,6 t.

Z ur S c h ach tfö rd eru n g d e r P au lu s-G ru b e d ien t eine E örderlokom obile von 35 PS. Z ur W asserh altu n g ist auf dem 137 m tiefen S ch ac h t eine elektrisch angetriebene T rip lex p u m p e d e r F irm a Siem ens-Schuckert aufgestellt, die bei 70 U m drehungen in 1 m in 400 1 90 m hoch bis zum A dolf-Stollen hebt.

Im T a g eb au d er oben erw äh n ten A hialia-G rube w ird d e r A b b au in 4 E ta g e n von je 8 - 10 m H öhe be­

trieben. D ie erste u n d zw eite E ta g e liefern fast g a r keine E rz e u n d bilden d a h e r n u r ta u b e n A braum . Die tiefere d r itte u n d v ierte E ta g e e n th alte n dagegen chem isch fast reine M ag n etite u n d H ä m a tite (hier als B lauerze be­

zeichnet) m it einem E isen g eh alt von 60 — 70% . Diese gelangen u n m itte lb a r in d en Siem ens-M artinofen. D as A usbringen d e r G esam tabbaum asse an E rz schw ankt zwischen S u n d 10% . Beim A bräum en d er beiden obern E ta g e n w ird S ch u rren b au m it halb offenen Schurren an g ew an d t. Bei den beiden u n te rn E tag en w ird die E ta g e n b ru s t u n te rsc h rä m t u n d d an n m it 1 - 2 m langen S chienenstücken, die in k u rzer E n tfe rn u n g vor d er E ta g e n w a n d eingetrieben w erden, abgekeilt. Z. Z. werden n u r die E rz e bis zu F au stg rö ß e gewonnen. Die kleinern B ohnerze können n ich t von H a n d au sg ek lau b t werden.

Um auch diese zu gew innen, soll je tz t eine neue W äsche von H u m b o ld t g e b a u t w erden, nach deren E rric h tu n g m an d a n n auch an die G ew innung d er a u f d er D anieli- k u p p e in den S c h o tte rn d o rt vorkom m enden B ohn­

erze gehen will.

Von d er A m alia-G rube gelangen die E rze durch einen 140 m langen B rem sberg a u f eine 2,5 km lange

P ferdebahn, die zum W erkbahnhof von V askö fü h rt.

Die Jah resfö rd eru n g d er A m alia-G rube b e trä g t augen­

blicklich 4000 t, die B elegschaft b elä u ft sich au f rd.

60 M ann, die K o sten fü r 1 t E rz b etra g e n 15 K. Von diesem hochw ertigen M aterial sollen noch fü r 10 Ja h re V o rräte v o rh an d en sein.

D ie A u f b e r e i t u n g d e r E r z e .

Die E rze säm tlich er G ruben gelangen zu d er am W erk b ah n h o f von V askö gelegenen A ufbereitung und V erladung. D er B ahnhof ist m it d er Paulus- u n d R eichenstein - G rube d urch eine 5,1 km lange L o k o m o tiv b ah n m it 0,7 m S purw eite u n d 98 m G esam tgefälle v erbunden. Z ur F örd eru n g d e r Erze v o n . den höher gelegehen Stollen d er ReichenStein- G rube z u r K o p fstatio n au f d er Talsohle dienen zwei ü b erein an d er liegende, etw a 200 m lange B rem sberge.

D ie U n abhängigkeit des G rubenbetriebes von d er E rz ­ versendung ist d u rch eine A nzahl großer V o rrattasch en gew ahrt. An d er K o p fsta tio n au f d er R eichenstein- G rube sind 16 V o rra tlu tte n von rd. 3000, am W erk­

b ah n h o f 28 V o rra tlu tte n von rd. 5000 t E rz in h a lt vor­

handen.

D ie A u fbereitung d e r G rubenerze ist d en k b a r einfach.

Schon in d er G rube w erden M agnetit 1. u n d 2. Sorte (diese m it rd. 7% Schw efelgehalt), R oterze, A m alia- R o terze u n d sulfidische E rze g e tre n n t g ehalten. In den V o rrattasch en fin d et d urch einfaches A uslesen gering­

h altig er E rzstü c k e eine A nreicherung d e r E rze s ta tt.

D er M agnetit 1. S orte w ird in einer einfachen S eparation, die aus vier S teinbrechern b esteh t, au f 100 m m , die für.

den H ochofen geeignetste K orngröße, zerkleinert.

D u rch das Auslesen g eringhaltiger E rze in den V or­

ra tta sc h e n gew innt m an d a n n das sog. Schw acherz m it 3 0 - 3 5 % E isengehalt, das m it den frü h er au f die H alde gew orfenen Schw acherzen einer m agnetischen S ep aratio n zu g efü h rt wird. V orhanden sind ein S tein b rech er und eine K ugelm ühle m it D oppelsieben, in d er die E rze bis a u f 1 m m K orngröße u n te r W asserzusatz zerkleinert w erden. Die S e p arato ren sind zwei F orsgren-A pparate v e ra lte te r B a u a rt, die bei 230 V m it 12 A m p arbeiten.

E in A p p a ra t le istet 3 t E rz in 1 s t m it einem A usbringen 1 t. Die A nlage a rb e ite t infolge sta rk e n Verschleißes d er Siebe d er K ugelm ühlen sehr teu er, so d aß sich d e r P reis fü r 1 t m agnetisch au fb e re itete s E rz einschl.

A u sklaubungskosten au f 23 K stellt. A uch die A rb eits­

weise d er A p p a ra te ist seh r schlecht, denn im a b ­ g ehenden Schlam m befinden sich im m er noch 10 —15 % Fe. F ü r die Blei- u n d Z inkerze ist noch eine m it Setzm aschinen u n d F erraris-H erd en a u sg erü stete W äsche v o rh an d en , die ab er z. Z. n ich t in B etrieb ste h t, weil d er A bbau a u f diese E rze eingestellt ist.

F ü r den M agnetit 2. Sorte, d e r sich vom M agnetit 1. S o rte d u rch seinen 5 - 8 % b etrag en d en Schwefel­

g eh alt untersch eid et, b e sta n d frü h er eine R östanlage von Siegerländer Ofen m it W asserröstung, die sich ab e r n ic h t b ew äh rt h a t. Die E rze w erden je tz t au f d er R esiczaer H ü tte in einer 70 m langen A gglom erier­

trom m el m it einem D urchm esser v o n 3 m, die nacli P län en der F irm a F elto n & Ziegler g e b a u t ist, au f 0,08%

Schwefel ab g erö stet.

(12)

W i r t s c h a f t l i c h e A n g a b e n .

Die H ochw ertigkeit d er E rze g e h t aus folgenden D u rc h sc h n itta n a ly se n fü r den M onat J u li 1913 hervor, die dem V erfasser von d er W erk v erw altu n g zu r V er­

fügung gestellt w orden sind.

M a g n e t e i s e t

| R e i c h e P a u l u s - G r

G r u b e E r z

* ¡1. S o r t e

0Io 1 o/o le r z n s t e i n -

□ be E r z i . S o r t e

o/o

R o t e r z

o/o

M a g n e t is c h a u f ­ b e r e i t e t e s S c h w a c h ­

e r z

o/o

A m a l i a - B l a u e r z

% SiO, ... 8,32 6,53 5,25 9,25 4,55

Fe ... 57,80 58,50 56,00 57,20 64,50 65,79

FeO ... 24,40 __ __ 29,31 __

F e ä0 3 ... 54,71 56,43 — 81,71 59,57 —

Mn ... 0,76 0,75 0,81 0,60 0,84 —

M nO, ... 1,18 1,18 — 0,95 1,33 —

Al,O s ... 1,68 3,13 1,60 1,64 1,27 —

CaO ... 4,00 5,50 4,20 2,80 1,75 —

M gO ... 2,43 2,16 1,08 0,15 0,24 — S ... 0,10 0,2!) 5,71 0,27 0,79 — C u ... 0,02 0,06 0,50 0,08 1,00 ' — P ... 0,02 0,25 0,06 0,02 1,02 — P so 5 ... 0,05 0,06 0,15 0,05 0,05 —

G lü h v erlu st 2,60 — — 3,40 — —

Die S elbstkosten für 1 t E rz haben sich gegen früher infolge des Ü berganges vom T ag eb au zum T iefbau, d e r neuerdings erfolgenden großzügigen A ufschluß­

arb e ite n u n d d er Steigerung d e r Löhne nahezu v e r­

d o ppelt. 1901 h a t 1 t E rz noch 5,31 K g ek o stet, je tz t ist m an au f 7 K angelangt. Mit E inschluß der Ver­

w altu n g sk o sten b etra g en augenblicklich die Selbstkosten fü r 1 t E rz 9,8' K.

Die M enge des bis 1910 a b g eb au ten E rzes b e trä g t 4 315 400 t. Ü b er die H öhe d er F örd eru n g in den le tzten Ja h re n g ib t die folgende Z usam m enstellung A uskunft.

J a h r t J a h r t

1905 120 446 1909 155 486

1906 128 960 1910 151 006

1907 •143 608 1911 132 252

1908 161 646 1912 137 956

N ach der S ch ätzu n g von G d z a v. B e n e1 w aren 1909 1 385 400 t E rz aufgeschlossen u n d 3 424 600 t noch aufzuschließen, im ganzen also 4 810 000 t E rz vo rh an d en , die sich a u s 5 6 -6 5 % F e führendem M agnetit, H ä m a tit u n d L udw igit zusam m ensetzen. D ie neuern A ufschlüsse haben jedoch gezeigt, d aß die V o rräte etw as grö ß er sind. V or allem is t zu erw arten , d a ß w eiter im Süden, wo die A lten K upfererzbergbau betrieben haben, w eitere E isenerzstöcke zu finden sind, au f die frü h e r kein G ew icht gelegt w urde. Z ur H ebung der F ö rd eru n g u n d zu r V erm eidung d er kostspieligen B ahn- u n d B rem sbergförderung ü b e r Tage sowie zu r eingehenden U n tersu ch u n g d er E rzstöcke in d er Teufe w ird je tz t vom W erk b ah n h o f aus im U rsonye-T al in 282 m H öhe ü b e r dem A driatischen -Meer, 8 6 m u n te r d er I I I . Stollen- Sohle d er L eichenstein-G rube, ein E rb sto llen angesetzt.

D er Stollen soll 7 km nach Süden v o rg etrieb en w erden, ist augenblicklich schon 2,5 km lang u n d s te h t u n te r dem E liasnordstock. E r is t fa st v o llständig im D iorit

i v g l . T h e i r o n o r e r e s o u r c e s o t t h e w o r id , B d . I , S . ?71.

aufgefahren und bew eist so m it die A nnahm e v.

H a l a v a t s , d aß d er K alk eingem uldet ist u n d m an es in d er Tiefe m it einem zusam m enhängenden L ak k o lith en zu tu n h at. D ie E rzstö ck e setzen bis in d as T iefste d er K alkm ulde durch. A ußerdem sind au ch schon einige neue, bisher u n b e k a n n te E rzstö ck e angefahren w orden.

G roßzügige A ufsch lu ß arb eiten finden auch a u f d er R eichenstein-G rube a u f d e r W estscheidung s t a t t , die bisher im m er v ern ach lässig t w orden ist.

Die g esam ten E isenerze w erden au f d e r H ü tte in R esicza verschm olzen, die derselben G esellschaft gehört.

Die H ü tte ist in den le tz te n Ja h re n u m g e b a u t w orden u n d ste llt je tz t eine A nlage m it den neuzeitlichsten, vorzugsweise am erikanischen E in ric h tu n g e n d ar. Sie h a t 4 H ochöfen, v o n denen freilich n u r die beiden neuesten, die m it am erik an isch er K übelbeschickung au sg e rü ste t sind, stä n d ig in B etrieb stehen. In 24 s t w erden d u rch sch n ittlich 460 t R oheisen erblasen. D as S tah lw erk b e sitz t 8 M artinöfen von 95 t E in sa tz . D as ganz m it elektrischem B e trieb ein g erich tete W alz­

w erk h a t 5 W a lzen straß en . A ußerdem sind noch eine B rü c k e n b a u a n sta lt, eine M aschinen- u n d G eschoßfabrik, sowie in A nina eine G raugießerei zu r w eitern V er­

arb eitu n g des E isens vo rh an d en . D ie E rze von Vaskö sind m it 55% an den v e r h ü tte te n E rzen b eteilig t, die übrigen E rze s in d . bosnischer u n d serbischer H e rk u n ft.

Ü b er die Jah reserzeu g u n g d er H ü tte u n d d e r G rau ­ gießerei im J a h r e 1912 g ib t die folgende Z usam m en­

stellung A uskunft. ■

t

R o h eisen 103 569

M artin- u n d S o n d e r s t a h l ... 122 988 S ta h lg u ß w a r e n ... 8 1 1 3 - W a l z w a r e n ... 1 0 2 3 987 E rzeugnisse d e r N agel- u n d S ch rau b en ­

fab rik ... 3 473 E rzeugnisse d er M aschinenfabrik u n d

B r ü c k e n b a u a n s t a l t 19 912 Die A rbeiterzahl b e tru g 4500 M annt

D e r B ergbau in V askö b e sc h ä ftig t z. Z. 1150 A rbeiter, von denen 728 u n te r T age u n d 121 ü b e r T age tä tig sind.

D ie übrigen 301, z. T. F ra u e n , bedienen die A ufbereitungs­

anlage. Die A rb eiter sind zum g erin g em Teil frü h er ein­

g ew an d erte D eu tsch e au s D o g n äc sk a,zu m überw iegenden Teil R um änen aus Vaskö u n d U m gebung. D ie S chichtzeit b e trä g t 12 st. D er D u rch sch n ittslo h n im G ru b en b etrieb ist von 2,57 K im J a h re 1906 a u f 3,61 K im J a h re 1912 gestiegen. Alle stä n d ig en A rb e iter gehören d e r B ru d e r­

lade der G esellschaft an. Sie leisten 6% ihres G ru n d ­ lohnes als E in zah lu n g (die N ic h tstä n d ig e n 3% ) u n d haben d a fü r A nspruch a u f K ra n k e n u n te rstü tz u n g , B e­

gräbnisgelder u n d A ltersversorgung bei I n v a lid itä t sowie a u f W itw en- u n d W aisenversorgung (die N ic h t­

stän d ig en n u r a u f K ra n k e n u n te rstü tz u n g ). F ü r die B eam ten b e ste h t eine besondere P ensionskasse sowie ein » U n terstü tzu n g sfo n d s fü r H in terb lieb en e d e r defini­

tiven Beam ten«. Z u säm tlichen K assen le iste t die Gesell­

sc h a ft jäh rlich n a m h a fte B eiträge. A ußerdem h a t die G esellschaft L eb en sm ittellag er u n d K onsum vereine fü r die A rb eiter ein g erich tet u n d K olonien u n d Schlaf-

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stimmung ist in ihnen, auch haben d ie M öbel, so neu erdacht sie sind, immer einen zärtlichen S ch leier von Ererbtheit, von H istorie um sich, als blickten

setzen vorhandener W e rte leichten H erzens hinweggehen konnte, weil sich streng wirtschaftlich genommen eine Umgestaltung meist nicht gelohnt hätte, w ar man vielfach

schauung umzubauen, ist gewiß eine schwierige A ufgabe, und es ist interessant, zu sehen, w ie die verschiedenen A rchitekten an eine solche A ufgabe herantreten, und

kunst noch mit. In Räumen, die nicht derartigen Spezialzwecken gewidmet sind, empfinden wir Bemalung solcher A rt wohl meist als kleinlich und nicht als farbig,

Sämtliche H andw erker, die Möbel und G egenstände für H errenzim m er verfertigen, sollen es sich gesagt sein lassen, daß hier vom Tintenfaß bis zum Bucheinband,

schen A rb eit bleiben wird, — überall da, wo es sich um Befriedigung großen M assenbedarfs handelt, w ird auch künftighin die Industrie das Feld behaupten, —

Hinzu kommt noch, daß der amerikanische Bücherschrank 2 5 — 30 cm im Lichten hoch ist, die wenigsten Bücher aber diese H öhe haben, wodurch man bei niedrigen Büchern

wird nicht zum Hintergrund für ein silhouettenartig gegen die Helle des Tages sich abhebendes Muster, sondern über die Lichtquelle wird durch den Store einfach ein