Landsleute,helftVezieher sitt das ,,0stlattd« werde-il
HerausgegebenvonE.Ginschel u.Dr.Franz Lüdtke inBerlin. Verlag DeutscherGstbund EB»Bin-Chitere
»Waswir verloren haben, darf nichtverloren sein!«
Wochen-schrittsitstirzdie-gesamte Ostmctrki-, X
Erscheintwöchentl.einmal. Bezug: Dur diePost vierteljährl. 1.50 M.Einzelnummer 20Pi-u.5Ps.Postgebühr.AnzeissiiisreistFür ieden»
dbeiFamilien-, Grisgruppensu.Stellen-Anz.20Pf» bei Anz.imAnschlußandenTexts-isTextbreite 1.20 M.
Millinieter Höheder6gespalt. Zeile30Ps.,
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Nr 50.
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Berlin,11.Dezember«1931.
Inhalt: S.589: PolennnddieTonaiistaateit. s S.590: Dasabgetretenc Ostprcnszeinl S.591: GdiiigciiUnddiedeutschen Hiiicllx— DieSaume-politischen Streit- sragcnimHang.— Beschimpfung Tsanzigs.l S.59·2: .,The19th-(,’entnt-«v« zurKorrworsrage — Prof.Shotivell:
Ausiveisung derReichs-deutschenausOstoberschlcsien? — »Die politischenErrungenschaften inSchlesieu.«
polnisrlteVolksziiltlntig vom 9.Dezember 1931.'sS.593:
»Dauzig als HafensiirRttsilaiid«.— Die
«-DieSoivjctspiotcage itiPol-cit. —·Tie »Schlesische Zeitung«inBielitz.lS.594F DieAtti-sitlirnttgsbestiiiiinungeu zurOitbilse-thverorduttng. i 5ti5:Ter ,,.siatolit«
stelltscitt Erscheinenciii.—- Einsonderbare-i-Preieansschreibcn inBreit-lauer Schulen — Siedlnngsweietn — Beatntettfragen. -—Vuttdedtiachrichtciu —-— Bauch-
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arbeit. J S.598: Heittiatttachrichteti. -
Polen und die Donaustaaten. .
Der Besuch des südslawischen Aufzenministers Marinkowitsch inWarschau hatwiedereineFrageiitslufz gebracht, diebereits mehrmals dieinternationale öffentlichkeitbe- schäftigt, bisher jedochniemals festereGestaltgewonnen hat,nämlich dieFrage, obund wie Polen inengere Zusammenarbeit mitden eiiropäischen Südoststaaten treten,obundwiedieDtnotvskischeIdee eines nichtdeutscheit Mittelenropa verwirklicht werden kann. Mai-in- kowitsch hatder Warschauer Pressegegenüber seitien Besuchals einen ,,Aktderinternationalen Höflichkeit«bezeichnet, der,vor.allem dazu dienen solle, diefreundschaftlicheBerbundenheit Oderbeiden slawischenVölkerzu dokunietitieren. DiePariserPresse hat jedoch durch dielebhaften Kommentare, mitdotiertsiedieReisedessiidslawischen Aiibenministersbegleitethat«zuerkennen gegeben, dahdiePariser Diplomatie andeinBesuch Illthtganzuttbeteiligtgewesen istuttddasz Frankreich, dessen EinflussaufdenGangderenropäischen Dinge noch immer von CagzuTagW0kI)st,sich nichtdamitbegnügt,dieMinister seiner Vasalleiistsciateii blosze Höflichkeitsvisiteituntereinander aus- tausrhen zulassen. Es trifftzu,dasz Zwischen beidenStaaten ein freundschaftlikbesVerhältnisbesteht;es trifft aber auchzu, dasz dieses Verhältnis seinenfreundschaftlicheiiCharakter iitersterLinie demUmstande verdankt, dafzdiegegeitseitigen Beziehungen tioch recht wenigausgebildet sind,»alsowenig Gelegenheit zuReibuitgen vor-—
handeiiist,von denendieLänder,diesich des zweifelhaften Vorzuges erfreuen,unmittelbareNachbarn Polens zusein,einLiedchensingeii können. Wasdiebeiden Staaten miteinander verbindet,dasist,ab- gesehennatürltchvoii.der beidenCeilen gemeinsamenAbhängigkeit von derPariserPolitik,ihreweitgehendeitbereinstimmung ittdrei wichtigenpolitischenFragen. Erstens wird die Revision der stiedensdiktate v»on beiden Staaten mit dergleichenEnt- schiedenheitabg—eleh13k-Wabkelld sie andererseits aber auchvon den Nachbarn dieserbeiden Staaten,hiervon Deutschland nndLitauen, dort von Italien undUngarn, mit derselbenEntschiedeitheit an- gestrebtwird. »Vel·deStaatetl«, so schreibtdie»Gazeta Polska«
anläszlichdessüdslslsvlskhellBesUkI)eS,»iiehine"neine idetitische Haltung gegenüberdenresotsiontstlskbenPlänenein, welchediebestehenden Ver- träge bedrohen«. Und Marinkowitschseinerseits betonterechtdeutlich, dasz aufdemBodendesVölkerbundes dieZusammenarbeit derbeiden Staate-n nochbedeutendaktioer gestaltet werdenmüsse,ntii dahinzu niirken,·daszdieeure-peitschenVortrage aufrechterhaltenbleiben uttd nicht»ineiner Richtungabgebogettwerden, wiees von bestimmter Seiteversucht wird«. MariiikowitschuttdZaleskisinddieentschieden-- stenGegner jederDiktatsrevisioti, denen sichalsdritter Stern am französischenHimmelnochdertschechischeAuszenininister,derunver- meidlicheBeiteskhz·0vskhiies«zt.Zweitens bestehteineinnereVerwandt- schaft zwischenSudslakvieiiundPolenauchinderBehandlung sdeknationalen Mlnderheiten DeitTerrorwahlen Polens vom November 19»3·0hatSüdslawietidieGetvaltwahlen vont No- vember d.Z·gegenuberzustellen;denBresterGefängnisskandalen der Pilsudskidiktatur stehendieKerkerskandale derköniglichenDiktatur Süd-stawiens,.tvürdig.«zurSeite;deinukrainischen ProblemPolens entsprichtimsüdslatvisschenVolkerstaatedaskroatischeProblem. Die Ähnlichkeit dernationalen Strukturderbeiden Länder hatnatur- gemäszeine gleichegrundsätzlicheundtaktische Haltung --in du«-Minder-
heiteitfragezurFolge:EineKrähe hacktderandern dieAugennicht
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aus. DieBelgrader Regierung hatteihre gutenGründe,alssiesich z.V.aufderdiesjährigen Maitagung desVölkerbundsrates beider Behandlung derdeutschen Oberschlesien-Veschwerden rückhaltlosan dieSeite derpolnischen Regierung stellte.Und drittens ergibt sich eineübereinstimmendablehnende Haltungderbeiden Staaten inder Abriistungsfrage, wiedasPariser »Zournal«sich ausdrückte,
»ausderNotwendigkeit einergemeinsamen Verteidigunggegen die römischeAbrüstungspolitik«. Diese Gemeinsamkeit isterstkürzlich wieder auf der internationalen Abt«üstungskuiidgebungimPariser ,-,Crocadero«zum Ausdruck gekommen,wo sichdiesüdslawischett, polnischentitidtschechischen Vertreter als diegefügigeii Werkzeuge derfranzösischenSicherheitsthese ausgespieltunddurch ihre Sabotage eineSprengungdieserdemstiedensgedanketi inEuropadienenden Kunsdgebung herbeigeführt haben. Der »Expresz Porannii« hatdie einenden Momente derVZarschauerundBelgrader Politik ganzzit- treffend iiifolgendenWorten zusammengefabt:»Die Bedrohuitgett seitens eroberungssüchtiger (l) Nachbarn vereinen beideStaaten iti ihrem VerhältniszumProblem derSicherheit undAbrüstung;uitd dieMinderheiteiisorgen veranlassensiezumgemeinsamen Auftreten aufdeinBoden desVölkerbundes.«
Hier,iiiderRevisions-, Minder-heiten- undAbrüstitngssrage, bestehenalso Gemeinsamkeiten zwischen Belgrad iiitd War-schau, die,wiebeidem BesuchMarinkowitschs vereinbart wurde, durch ständigencZiteinungsaustauschüberdiese Fragen inZu-
kunft ttoch verstärktwerden sollen. Dadiese Gemeinsamkeiten aber durchaus negatioer Natur sind,insofernsie nämlicheine Fortent- ivicklutigundBefriedigung dereitropäischeti Verhältnisse verhindern, mussesdoch fraglich erscheinen,obsieeinetragfähige Basis fürdie VerwirklichungderinParis undWarschau gehegten Pläneabgebeit können,die auf einen Beitr-itt Polens zur Kleinen
Ettteitte und auf eine Verwirklichung eines Ost-
agrarblo rkes abzielen. Daistesbemerkenswert, daszvon einein Teilder politischen Presse, sovon dem derVZarschauerRegierung nahestehenden »Kurjer P-orannii«derGedanke einerErweiterung des KleinenVerbandes dtirch die Einbeziehung Polens mitderBegründung abgelehntwird,dasz dieser Verband »ein künstliches Machwerk mit sehr beschränktenInteressen,dieoftimGegensatzzueinanderstehean darstelle,unddaszes denpolnischen Interessenvielmehr entspräche, wenn einZusainntenschlusz der zwischenetiropäischen
Staaten auf panslctwistischer Grundlage angestrebt
würde«wobei natürlich Warschau (und nichtPragl) diegeistige Ziihruttg der slawischettVölker auf dein Bsalkan indie Haiid nehmennndsomitittdie-senLändern dasErbe derPetersburger Bor- kriegspolitikantreten soll.Auf derLiniedieserBestrebungen liegt das politisch-siidslawische Abkomtnen vom «2.De- zember, das dererste sichtbareErfolgdesVzarschauer Besuches Marinkowitschs ist. DiesesAbkotntiien solleitieengere Zusammen- arbeit inwissenschaftlichen, Schul- undKunstfragen herbeiführen, ins-, demesdenStudenten-und Professorenaustausch erleichtert, z.B.den Studenten deseinenLandesdievolleAnrechnung ihresStudiums an denUniversitätettdesandern Landes zusichert.EinähnlichesAbkomniett bestehtbishernur mitFrankreichundBelgien.
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Obdarüberhinausaber aucheineengere wirtschaftliche Zusammenarbeit herbeigeführtwerden kann, ivie sieins- besonderevon Polenangestrebtundvon Frankreich befürwortet wird, das inufz dochfraglich erscheinen. Denn wirtschaftlichhaben die beiden Staaten einander nichtvielzubedeuten. Der gegenseitige Warenaustausch istnur gering,dabeideLänder vorwiegend agracis schen Charakters sind,unddadiepolnische Industrie,dieaufdem Balkan wohleinige Interessen besitzt,dort gegen diedeutscheund tschechische Konkurrenznur mitMüheundunter Opfernaufkommen
kann. Eine Parallelität der wirtschaftlichen In-
teressen kann aber insofernfestgestellt werden,als Polen ver- surht,eine gemeinsame Zront der agrarisrhen überschuleänderdes zwischeneuropäischenStaatengürtelsgegenüberdemdeutschen Mittel- enrvpa zustandezubringen.Südslawien hat.wieMarinkowitschhervor- heben konnte,alserster Staat diese polnischen Bestrebungenzurwirt- schaftlichenZusammenfassungdes Südostens mit Polen und zur Bildungeinergemeinsamen wirtschaftlichenStruktur aufgegriffenund tatkräftiggefördert. Dochhatten dieimSommer v.Z.indieser Richtung einsetzenden Bemühungen Polensbisher keinen Erfolg. Der südosteuropäischen Handelspolitik Deutschlands ist es inder Zwischenzeitgelungen,den polnischenPlänenzuvvrzu- .kommen. DeutschlandhatmitdenDonauländern, Südslawien,Ru- mänien, UngarnundBulgarien, Verträge abgeschlossen,indenen es diesenLändern für ihre Agrarprodukte Borzugszölleeinräumt. Allers- dings haben diese Verträge nicht,wiebeabsichtigtwar, am15. Rovemss ber inKrafttreten können,danoch nichtalleStaaten, mitdenen DeutschlandHandelsverträge aufderGrundlagederMeistbegiinstigung abgeschlossen hat,ihrefürdas Inkrafttreten dieserVerträgeer- forderlicheZustimmunggegeben haben. Die Berzögerung,diehier- durch in derVerwirklichung der deutsch-südosteuropäischenWirt- schaftsannäherung eingetreten ist, sucht Polennun dazuauszunutzen, umVielleicht doch noch seine Agrarblockpläne durchführen,dieSüd- oststaatendoch nochvon derihmunangenehmen Orientierung nach DeutschlandinletzterStunde zurückhaltenundder»wirtschaftlichen Eiiikreisung Polensdurch Deutschland«,dieder»KurjerPolski« fest- gestellt hat,dochnochvorherigenzukönnen. Dabei wirdvon Polen nur übersehen, daszzudieserEinkreisungdiedeutsche Absichtallein nichtgenügt, sondern dafz hierzu auchdieZustimmungall’derStaaten erforderlich ist,diePolen seinerseits,um Deutschland wirtschaftlich zuisolieren,an sich heranziehenmöchte.Wenn dieseStaaten nun dieAnnäherungan DeutschlanddemZusammengehenmitPolenvor- ziehen,dann werden sie hierfür wohl auch ihreGründe haben. Ihr Bedarf an Macht ist, wenigstensaufwirtschaftspolitischem Gebiet, vollan gedeckt. Denn diese Machtist ihneninmancherHinsicht recht teuer zustehengekommen. Sie wollen jetztAbsatzfürihre über- schüssigenAgrarprodukte; undsiewerden,uinnur ihrwirtschaftliches Dasein fristenzukönnen.vielleichtsogarbereitsein, auf denzweifel- haften Machtzuwachszu verzichten,den ihnenPole-nmit seinen Agrarblockplänen verspricht. Was kann ihnen schoneineVerwirk- lichungdieser polnischen Absichtennutzen, daPolen ihnenja die Ernteüberschüsse. diesie unbedingtabsetzen müssen, nichtabnehmen kann,sondernihnenimGegenteil seineeigenen überschüssigenIn- dustrieprvdukte ausdrängenundsiezudemineinenbedenklichen Gegen- satzzuDeutschland,vondessen Kaufbereitschaft dochzumgutenTeilihr wirtschaftlichesWohlergehenabhängt, hineinstoszenwill? Wenn aller- dingsdieVorzugszolloerträsgemit Deutschlandinfolgedes Wider- spruchesdritter Mächteinabsehbarer ZeitnichtinKrafttreten sollten.dann werden dieseStaaten sich vielleicht einem anderen Auswegzuwendenundaufeinedenpolnischen Absichten genehmere Lösung eingehen.
Trotzdemdiewiederholten politischen VersuchezurVerwirklichung einesOstagrarblockeserfolglos verlaufen sind, verdient doch dieneuer- licheInitiative derWarschauer Regierung indieser Richtung starke Beachtung, weilsiemitähnlichen Versuchen, dieimDonauraum ins- besonderevon tschechischerSeiteausgehen,zeitlich zusammenfällt.Dort, anderDonau,liegtderSchwerpunktaller Unternehmungen, dieauf einewirtschaftlicheundpolitische llmorganisierung Zivischeneuropasab- zielen, weilDeutschlanddort aufseinem Wege·nachOsten-auf den verhältnismäßig geringsten Widerstand stöfzt,"weil dort ineinem Raum,der frühereinegrvsze staatlicheundwirtschaftliche Einheit gebildethat, dieZusammenfchluszbestrebungenam lebendigsten sind, undweildort daherauchin»derHauptsachedieKräfte einsetzen,die eine Isolierung Deutschlandsvom Ostenherbeiführenwollen. Seit- demderdeutsche VorstofzinderZollunionsfrage derGegenseite die Unhaltbarkeit desderzeitigen ZustandeszumBewußtsein gebracht hat, sind die Dingedortnicht mehrzurRuhegekommen. Auf der einen Seite hatDeutschland trotz seiner Niederlage in derZollunionss angelegensheitmit dem Abschluszvon Vorzugszollverträgen einen
neuen Vorstonnach Südosten unternommen; undaufderandern Seite
sindin den Donauländern selbst Bestrebungen zu
einer wirtschaftspolitischen Zusammenfassung
unter Ausschlusz des Deutschen Reiches im Gange,
Bestrebungen,als deren Trägervor allemdietschechische Regierung auftritt,—derentreibende KraftdiePariser Politiker sindundindie sichdurchseineeriieuten AiinäherungsversucheanSüdslawienund Rumanien auchPolen wieder einzuschalten versucht.
Esist11Ekl)k·ZUverkennen,daszdieallgemeinenVorbediiigungen zurSchaffungeinerin ihrerTendenzgegen Deutschland gerichteten Donaukonfoderatiqn heutegünstiger liegen denn je» In
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U ngarn, österreichundderTschechosloivaskeihaben die Kreise,die eineDonaulösung ohne Deutschland anstreben,inletzter Zeit erheblich anBoden gewonnen. Mitte DezemberwirdinBudapesteineBo r-
konferenz zur wirtschaftlichen Annäherung der
Rachfoigestaaten stattfinden,zuderbishervier Staaten ihre Teilnahmezugesagthaben: Ungarn, Rumänien, österreichunddie Tschechosflowakei.Aufdieser Budapester Konferenz solldas Pro- gramm fürdieEnde Januar wahrscheinlichinBrünn abzuhaltende grosze Wirtschaftskoiiferenz sämtlicherRachfolgestaaten festgelegt werden,Von dieser zweiten KonferenzinBrünn,zuderauchdie Regierungen derDviiaustaaten ihreVertreter entsenden sollen,er- wartetmandie«endgültige sestlegungaller Masznahmensowiedie CllllgllllgUbekdleForm, aufderen GrundlagederPlan einesWirt- schaftszusammenschlusses»derRsachfolgestaaten verwirklichtwerden soll.
WennindenosterreichischenAlpenländern nichteinfestundbewuszt in»seinemDeutschtumwurzelnderMenschenschlag säsz«e,dernichtge- ivilltist, sichvon einergewissenSorte Wiener Politiker zuwirtschaft- lichenund dgnastischenExperimenten mifzbrauchenzu lassen,dann standees allerdings schlechtum diedeutsche Zukunft imSüdosten.
Run habenabe: dieKreise,diedenPlaneiner Donaukonföderation unterstützenundgutheifzen, zweierleinichtinRechnung gestellt, dasz nanilich»WiennichtOsterteichistund dafzzweitens die einzig tragfahige Grundlage einer solchen söderation die Lesung des südosteuropäischen Agrarproblems ist.Dieses wir-daber ohneDeutschland niemals gelöstwerden kOlMMzlvie sichaus einer sehreinfachenRechnung ergibt:Der TxportiiberschuszRumäniens, Südslawiens, Bsulgariens undUngarns an Weizen,Meis, RoggemHaferundGerstebeträgtimJahres- durchschnitt37bis48 Mill. dz jenach Ausfall derErnte; davon konnendieTschechen bestenfalls7.5bis 8,5Mill. dzundösterreich 6,J)sbis7,5 Mill. du,zusammen also·14. bis17Mill. dzaufnehmen, währendDeutschlandalleinvon diesen Getreidesorten jährlich45bis 70Mill.dz, alsoweitmehralsdiegenannten vierLänderzurAus- fuhrbringen,aus demAuslande einführen musz.WieBenesschunter diesen.Umständendas Agrarproblem ohne Deutschland lösen will,istnichtrechtzuverstehen. Die EinbeziehungPolens könnte dieAussichtendesBeneschsPlanes nur nochverschlechtern,unddie Hinzuzsiehung Italiens, dievon einem,Pariser Blatt erwogen wurde, könntedieAussichten kaumwesentlich bessern.Dievieragrarischen UberschuleänderdesDonauraumes sollten verstehen, dasz ihnenweder Beneschmitseiner Donaukvnföderation noch Polenmitseinem Ost- a-grarblockaus—derRot wirdheraushelfen können. Dennsowohlder tschechischewiederpolnischePlan istgegen Deutschland gerichtet;
Deutschland wird aber gegsebenenfallsauch ohnedassüdosteuropäische Getreide auskommenund seinenGetreidebedarf auchaus andern Landeriieinführen können. Wenn die Siidoststaateii also
ihr Getreide zu lohnendeii Preisen absetzen
wollen, dann werden sie-sich darüber klar sein müssen, dsafzdie Voraussetzung hierzu die Absage an alle«vvnProg, Warschau und Paris ausgehen- den wirtschaftspolitischen söderationspläne ist unddasznur einvon derfranzösischenMilitär- unsdsinanzdisktatur befreites Europa,indemDeutschlandsich seiner zentralen Lageent- sprechend wirtschaftlichauswirken kann, einesichere Grundlage für diegedeihlicheEntwicklung auchder Südoststaaten darstellenkann.
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Dr.K
Das ,,abgetretene Ostpreuszemc
Im PreuszischenLandtag hatteder Abg.Kenkel, Ostpreuszen (Dnatl.),ineiner Kl.Anfrage aufeinRusndschreibendesPräsi- denten des Landesfinanzamts Berlin aufmerksamge- macht,indemals abgetretene Gebiete auch aufge- führt waren Ostpreuszen und Oberschlesien. Das Staatsministerium wurdegefragt, obes bereit sei,beider Reichs- regierungvorstelligzuwerden,wer dafür verantwortlich sei, dass in.
einemreichsamtlichenRundschreiben diepreufzsischen ProvinzenOst- preuszen undOberschlesien als ,,abgetretene Gebiete« bezeichnet werden;sich dafür einzusetzen, dasz der betreffendeBeamte wegen dieser unerhörtenUnkenntnis der tatsächlichenVerhältnisseMk- sprechend gemiafzregelt wird, sich fernerbeiderReichskeglelsungLill- zu.setzen, daszsämtliche Empfänger des Rundskhreibenseineent- sprechende BerichtigungdurchdenPräsidentendesLandesfinanzamts inBerlin erhalten.— Der Preuszische Minister des«Innern hat jetzt folgende Antwort erteilt: DerResichsmsinisterderFinanzen bedauert, daszbeiderersten FassungdesSchreibens vom 28.Zuli1931 ein .Wortlaut gewähltworden ist,dergeeignetwar- inderOffentlichkeit Anstoßzuerregen. Erhatgegenüberdenverantwortlichen Beamten dasErfordesrliche veranlaßt, fernerallen Personen,diedasSchreiben erhaltenhaben,eineBerichtigung zugehen lassen.
Deutschland brauchtdenKorridor, um zu leben.
Polenbraucht ihn,um zuherrschen.
DeutschlandsLeben isteineNotwendigkeit Polens HerrschaftisteineGefahrfür Europa- Tretet ein in den DeutschenGstbundt