»Waswir verloren haben, darf nichtverloren seinl"
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Wochenschriststls
fürdie gesamte OstmarkU«
Herausgegebenvon E.Ginschel u.Dr.Franz Lüdtke inBerlin. VerlagDeutscher Gstbund EB» BlnxChtgcköttenburg2
Erscheint wöchentl.ein-unl.Bezug: DurchdiePost vierteljährl.1.50M. Einzeliiummer 20Ps.u.5Vi.Postgebühr.
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Nr.50. I Vernu, 13.Dezember1929.
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Ein Plan für die Githilfe auf lange Sicht.
Reichs-und Staatsregierung machen gemeinschaftliche Vorschläge; siewollen einige hundert Millionen aufetwa 10Jahre verteilt, fiirdenOstenzurVerfügung stellen.
Die Zusage, dieseitensdes damaligen Reichsinnen- fehlten,um ihr abzuhelfen.Seit 1926 hates schwerster ministers Dr. Kiilz beim Cinbringen des Sofort- Kämpfe bedurft, um wenigstens die paar Millionen Programms fiirdenOstengemacht wurde, dasz nämlich alle Jahre zu ergattern, die seitdemfiir die Osthilfe dieses Sofort-Programm,fiir dasbekanntlich1925schließ- aufgewendet wurden, nachdem es der Westen glücklich lich42Millionen bewilligt wurden,nur derAnfangeiner durchgesetzthatte, daszeineSonderhilfefiirdenOsten nicht systematischen Osthilfe seinund dasz fiirdiese Osthilfe geleistetwerden dürfe, ohne dasz zugleichdie anderen Grenz- ein grosziigiges Programm aufgestellt werden solle, soll gebiete— auchwenn sie nicht durchneue Grenzziehungen nunmehr,nach5Jahren, eingelöst werden, obwohl in- gelitten haben— berücksichtigtwerden.
zwischen diese Zusage wiederholt widerrufen worden war. Wäre dieses System des Bettelns auf der DieReichs-undStaatsregierung sind seit Jahr und Cag einen und des sortwurstelns auf der anderen von dergeradezuzum Himmel schreiendenRot derOs- Seite bestehen geblieben, sowärederOsteneiner Ka- gebiete,dieinfolgederneuen GrenzziehungimOstenein- tastropheentgegengegangen, deren verheerende Folgengar getreten ist, überzeugt.Diezuständigen önnenministerdes nichtauszudenken sind.Die preußischeund die cReichs-
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über diesen Plan machteeinVertreter der preußischen Regierung,HerrMinisterialrat R athenau,denVer- tretern des OstensimGrenzlandausschußdes preußischen Landtages am9.November nähere Mitteilungen.
So erfreulichdas Vorgehen derStaats-— und Reichs- regierungnun auch ist, so mußeinnäheresUrteil vorbe- haltenbleiben,bisder Plan greifbare Gestaltgewonnen hat. Bis jetzt haben sich anscheinenddie Regierungen weder auf bestimmte Vorschlägeimeinzelnen festgelegt, nochaufdieGesamtsummen,dieaufgewendetwerden sollen.
Soviel deutete aber derRegierungsvertreter inderLand- tagskommissioiian,daßman miteinigen hundertMillionen fürdieOstgebiete rechne,dieaufetwa 10Jahre verteilt werden«sollen, daßman aber in denersten Jahren wegen Geldmangelmit etwas wenigerwerderechnen müssen,wofür vielleichtinspäteren Jahren, wenn man dieErleichterungen desYoungplanes mehr spüre,etwas mehrgegebenwerden könne. Herr Rathenau betonte aberausdrücklich,daßvon Preußen bestimmte Erklärungen hinsichtlichdes Umfanges der Mittel noch nicht vorliegenundauchvom Reichein dieserBeziehungfeste Zusagen noch nicht gegebenworden sind;dieVerhandlungen zwischendemReichundPreußen hätten jedoch insoferneinbefriedigendes Ergebnis gehabt, alsPreußenunddasReich sichüber die Rotwe nd i g- keit derAktion völlig einig sind. Das ist ja schön undgut. Solangeaber indieserHinsichtnicht festeBe- schlüssevorliegenundvom Parlament gebilligt sind,handelt essichdoch zunächstnur um unverbindliche Zusagen,deren praktischer Erfolg nachdenErfahrungen, die wirmitdem Ostkommissarund anderen Zusagen gemachthaben, nicht gesichert ist.
Als zu betreuende Gebiete werden diejenigen
Provinzen und Kreiseanerkannt,diezuletztbei der Ost- hilfe berücksichtigtworden sind,alsodieProvinzen Ost- preußen,Oberschlesien (ganz)undGrenzmark Posen-West- preußen,von RiederschlesiendiegeteiltenGrenzkreise,von Ostpommerndiebisher schon berücksichtigtenTeile des Kosliner Regierungsbezirksundvon Brandenburg bisher schon berücksichtigteTeile des Zrankfurter Regierungs- bezirks,alsodie mittlere Ostmark.
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Alle verantwortlichen amtlichen und halbamtlichen Stellen der Ostgebiete,insbesondere auchdieProvinzial- und Stadtverwaltungen, haben bekanntlich seitJahren durchDenksrhriften,Pressefahrten undAufrufe, Zeitungs- artikel und RotschreieinVersammlungendieunbedingte Rotwendigkeit einer baldigen ausreichendenOsthilfedar-«
getan. DasMaterial, das siezudiesem Zweck gesammelt haben, sprichteineso erschütterndeSprache, daß sichnie- mand »derunbedingten Notwendigkeit baldigerOsthilfe verschließenkonnte. Bisher war es freilich so, daßdie
einzelnenProvinzenodereinzelneTeile derselben stets für sichvorgingen und daß so mehroder minder einKampf aller gegen alleimOsten entstand.Der Deutsche Ostbund hatMaßnahmenindieWegegeleitet, eingeschlossenes Vorgehen des gesamten Ostenszuerreichen,um schneller undumfassenderzumErfogezu kommen. Diese Bemühun-
genwaren von erfreulichen Anfangserfolgen gekrönt.Der
PlanderReichs-·undStaatsregierung fürdiewirtschaft- licheBefruchtungderOstprovinzen,der,wenn ererfolgreich gestaltetwird, einekulturelle Hebungganz von selbstzur dolgehaben»wird,berücksichtigtnun ebenfalls denganzen Osten.Erwillihm durch Stärkung seiner Wirtschaftneues Blut,neue SafteundKräfte zuführenundsode rVe r-
odung und nationalpolitisxhen Gefähr-
dung·des Ostens vorbeugen. Der gute Wille hierzuist schonvielwert und dankbar zubegrüßen.Es wird Sachedes Parlamentsund aller beteiligten Kreise derOstprovinzensein,ihrenganzen Einfluß nunmehr dahin- gehendeinzusetzemdaßderPlan so gestaltet wird, daßer umfassendgenug ist,und daßMittel ineinem Ausmaße aufgewendet werden, daß sie wirklich produktiv
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angelegt werden können, so daßeine Verzettelung der Mittel, mit der nur Augenblickserfolge zu erzielen sind, vermieden wird. IndiesemSinne wirdeine inVorbereitung befindlicheDenkschriftder Landeshauptleute der sechs Ostprovinzen, die ineiner am 16.d. M. in SchneidemühlabzuhaltendenSitzung endgültig festgestellt werden soll, Vorschläge machen.Der Deutsche Ostbund,der sich füreine großziigigesystematischeOsthilfe seitvielen Jahren geradezu leidenschaftlich eingesetzt hat,wirdseinen Kampf gegen die bisherigeVernachlässigungund stief- mütterliche BehandlungdesOstensundfüreinezielsichere und erfolgversprerhendewirtschaftlicheundkulturelle Zör- derung der Ostgebietefortsetzen,bis der Ostenendli-ch wenigstens einigermaßenzuseinem Rechtgekommenist.Je schnellerdasgeschieht,mitumso größererFreudewirdder Deutsche Ostbunddasbegrüßen.
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DerGrenzlandausichußundderOfthiljeplan.
tiberdieVesprechungderMitteilungen desHerrnMinisterialrats Rathenau vom preußischenInnenministerium uber denPlan für dieOsthilfeimGrenzlandausschußdesLandtages wird berichtet:
Vonallen sraktionen wurde dasgrundsätzlicheEinverständniszu denDarlegungen derRegierung erklärt. Abg· Steffens (D«VP.) sprachdenWunschaus, daßmöglichst schnell Mittel zurVerfugung gestelltwerden. — Abg.Schmiljan (Decn.)forderte,daß ganz Riederschlesienvon derHilfsaktion erfaßtwerde. Rötigenfallsmusse Preußen ergänzend ein-springen.— Abg.Metzenthin (DVP.) fordertegleichfalls, daßganzRiederschlesien einbezogen werde,undwies daraufhin, daßdieIndustrienichtindenGrenzkreiisem sondernmehr im Innern sitze.— srauDr. Spohr (Dnat.)betonte vor allemdie NotwendigkeiteinerHilfsaktionfür Waldenburg. — Abg..B.achern (Dnat.) regteeineParallelaktion fürdenWestenan. (Raturlichl Die
»O-stland«-Schriftltg.)— Abg.von D etten gabderAnsichtAus- druck, daß füreingroßzügiges Hundert-MillionensProjekt dieMittel nsirht vorhanden seien.Bestenfalls werde man mitJahreszahlungen helfenkönnen. DieDurchführungderbeabsichtigtenHilfsaktion·fur denOstenwürdeauch fürde nWeste nzurAufstellung großzugiger Maßnahmen führen.— Abg. Winzer (Soz.) sprachsichgleichfalls fürdieEinbeziehungvon ganz Riederschlesien aus. — In einein Schlußwort hob Ministerialrat Rath enau hervor,daßessichhier
umeineReichsaktion handele. Das Reichmüsse sich»auf«die Gebiete beschränken,diedurchdieGrenzziehunggegen Polen indirekt ineinebesondereRotlage gekommensind.DiepreußsischeRegierung erkenne durchausdieRotlagevon ganzRiederschlesienan. DasReich könne abernurdahelfen,woGebiete in Frage kommen,dieanPolen angrenzen. AufgabePreußenswerde essein,ineiner Ergänzungs- aktion auchdieübrigenTeile Riederschlessienszubedenken. — Der VorsitzendedesAusschusses,Abg.Dr. Hamburger (Soz.) faßte das Ergebnisdahinzusammen,daßder Ausschuß einmütig dem Plane der Reichsaktion zugestimmt habe.
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Pressestimmen. ,
TiberdiegeplanteOsthilfeschreibtdie,,3raukfurier Oder-Zeitung«
fin Rr.290 unter der liberschrift»Ein Lichtblick für den
Osten?« ineineniausgezeichnetenArtikel u.a.:
»Die Einigkeit (zwischen ReichundPreußen)überdasGrundsätz- liche istzwar nur eineVoraussetzung, abereineunerläßliche.Darum istdiesfüruns bereits alsErfolgzubuchen. Wir wissen, daßdsie gesamte deutsche OstpolitikderletztenJahrzehnte nichts weiter gewesen ist,als einZeugnisderUnfähigkeit einheitlichenundgroßzügigen ZusammenwirkensvonReichundStaat.... Wir müssennachdenEr- fahrungen,diehinterunsliegen, für sehr erwünscht halten,wenn bei allenweiteren Verhandlungen von vornherein auchderOffentlichkeit gegenüber Klarheit darüber geschaffen würde, daßdieDurchführung
eines Ostprogramms unter Ausschaltung aller Kompe-
tenzfragen einheitlich von einer Stelle aus erfolgt, nachdemdieRichtlsinien festgelegtworden sind.... Esdürfenweder beidenBehördennoch auchinderOffentlichkeitVorstellungener- wecktwerden,als·seidas Ostproblem eine Angelegen- heit eines Zwanzig-— bis sünfzig-Kilometer-Gür- tels an der Grenze undseietwa jenseitsdiesesGürtels Ost- problemundOstprogrammzuEndel Solchergefährlicher Täuschung undSelbsttäusschungdürfenwirnicht verfallen,nur weildieKassenlage einerichtige Ein-schätzungderLage nicht gestattet. Wer dieeigent- lichenUrsachender Ostmarkenkrise erkennt, kann mit dembesten Willen nicht ernsthaftglauben,daßeineGrenzhilfewirklichundtat- sächlich-einOstprogramm seiodergenannt werden dürfe.Esistviel- leichtderAnfangunddarfum DeutschlandswillenkeineAbschlags- zahlungbedeuten. Rein psykhologisch wirksamerundeinnichtzu unter- schätzender starkerAntrieb für diesenganzen, sodeprimierten, weil zurückgesetztendeutschen Ostenwäre ohneZweifeldieAnkündigung
eines Ostprogrammsaufbreiter Basis,dasdengesamten Osten nicht
indiesem allerengsten Sinne einbezieht.DiepraktischeAktion könnte undmüßte natürlich auchindiesem Fallevon derGrenzeaus nachdein
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Innern zuverlaufen.... Beruhigender fürdenOstenwärees,wenn einefeste,alsunerläßlich bezeichneteSumme von ReichundPreußen genannt worden wäre,diejenseitsderFinanzdebatteundjenseitsder Abstrichmöglichkeitenstände. Istdies nichtderFall,dannhatdas angekündigte Ostprogramm nocheinen gefahrenvollenWeg durchun- zählige Klippenbei Sturm zudurchmessen.... DieVertreter des Osten shabenin derletzten ZeitanallenStelleneine lebhafte Tätig- keitentfaltet,undgewisseStellen inBerlinbeurteilen dieses Auftreten als Agitation, weilihnenimeinzelnendieMotive nicht näher Vertraut sind, durchdiederOstenzuimmer stärkererundlauterer DarlegungseinesZustansdes sich veranlaßt sieht.Der Osten hat nicht nötig, irgend-etwas zu übertreiben, er muß
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sich aber auf jeden Fall Geltung verschaffen, und
darum darf er diese Tage, indenen das Eisen im
Feuer warm wird, am allerwenigsten verpassen.
Schließlich ist auchder Osten am besten in der Lage anzugeben, wie und wo ihn der Schuh drückt und wie er sich ein Ostprogramin im einzelnen denkt.
Aufgabe der Verbände wäre es,von dengegebenenCat- sachen ausgehend,sichmitdergeplantenDurchführungeines solchen Ostprogramms nunmehrinkonkretester Formzubeschäftigen. (Dieiser Auffassung stimmenwirdurchauszu. DerStandpunkt desDeutschen OstbundesindieserFrage istim obigenArtikel dargelegt. Die ,,Ostla—nid«-Schriftltg.)
Unsere Kundgebung gegen das Finanzabkommen
» Eingabenan Regierung undReichstag.
DieEntschließung, diebeidervom Deutschen Ostbundein- berufenengroßen Kundgebung der Ostgeschädigtenam 1.Dezember einstimmig gefaßt wurde, istmiteinerEingabe Herrn Reichspräsidenten von Hindenburg, HerrnReichskanzlerMüller-Franken, allen Reichsminsistern,dem Reichstag,den beteiligten Reichstags- ausschüssen,allen Fraktsivnen,vielenParlamentariern desOstensund sonstigen Interessenten zugeschicktworden. Beigefiigt habenwirRr.49 des ,,Ostland.s«»·mitdemBericht überdenVerlaufderKundgebung derOstgeschadsigtenHerrReichspräsidentv o nHind enbu rghat uns»d«urchseinBurvdenEmpfangderEntschließungunddesBerichts bestatigenlassen;ebenso sindunsvon vielenanderen StellenZuschriften zugegangen, diehervorheben, daßdieEmpfängervon derEntschließung unddemBerichtmitgroßem Interesse Kenntnisgenommen haben.
ReichsbankprasidentDr.Schachtund dasPolenabkommen.
DerPräsidentderDeutschen Reichsbank,Dr.Schacht, hatder Reichsregierungund derPresseeineDenkschrift zugehen lassen,die wie eine Bosmbeeingeschlagen hat. Dr.Schacht machtderRegierungden Vorwurf,daß sie sich vielzuweitgehende Forderungenabpressenlasse undbishernichts getanhabe,um diedeutschen FinanzeninOrdnung zubringen. Schon heuteseimitSicherheitzuersehen, daßdieEin- sparungenaus deinYoungplankeineLastenverminderung herbeiführen, sondern daßeine Lastenvermehrung eintreten werd-e. Deutschlands Mehrverpflichtungen seit der UnterzeichnungdesAvungplansgibt Dr.Schachtwiefolgtan: AbtretungderErsparnissedesYoungplans gegenüberdemDawesplanimZahre1929andenFeindbundinHöhe von 400 Millionen att, ErhöhungderungeschütztenZahresrate,dieim
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ersten Zahre40,5Millionen setbeträgt, Verzicht auf liqui- diertes deutsches Eigentum inEngland 300 Millionen, Verzichtans außerordentlich hohe deutsche AnsprüchegegenPolenlaut deutsch-polnischem Finanzabkonimen, VerzichtaufweitgehendeRechte usw.HerrDr.Schacht glaubt, daßdieübernommenenMehrverpflich- tungen indie Milliarden gehen, ohnedaßeine nennens- werte.Gegenleistung erfolgt.
DieReichsregierunghateineErklärung hierzu veröffentlicht,in dersieesaus außenpolitischenGründen zunächstablehnt, auf dieAn- griffe Schachts einzugehen.Wirdürfen hervorheben, daßdieschweren Bedenken,diewirgegen das FinanzabkommenmitPolengeäußert haben,Bedenken,dieindenweitesten Kreisen geteiltwerden,durch dieStellungnahmedesHerrnReichsbankpräsidentenDr.Schacht stark anGewicht gewinnen.überhauptverdient dieSchachtsche Denkschtift größte Beachtung. ObdieArt seines Vorgehens richtigwar, ist eineandere Frage. Daslassenwirdahingestellt sein.
Die Presseund dieKundgebung.
»AußerdeninRr.49 bereits angeführten Zeitungen haben sehr vieleanderenochzuderKundgebung Stellunggenommen undzumTeil sehrausführliche Berichtegebracht»Sobeispielsweisedie»Königs- bergerHartungscheZeitung« (564)unter derilberschrift,,Deutscher Ostbund gegen Rausscher-Vertrag— größere Sicherheiten fürdie DeutscheninPolengefordert«.
Der ,,Dresdener Anzeiger« bringtinRr.564 einen telegra- phischen Bericht überdieKundgebung.
Die»DresdenerNachrichten« (Rr.566) unter-richten ihreLeser unter dertibersschrift ,,KundgebungdesDeut-schen Ostbundes— Rot- schreiderGeschädigten« sehr eingehendüberdenVerlaufderVer- ansta-ltung.
Die ,,Hambnrger Nachrichten« (Rr.565) bringen einen längeren Bericht unter der Überschrift »Der deutsche Verzicht im Osten«. SiehebeninFettdruck ganzbesondersdieAusführungen unseresBundespräsidenten Ginschel überdas, aufwas Deutsch-
land»indemAbkommen verzichtet, hervor. .
Die,,MerlclenbnrgischeZeitung« (Schwerin) berichtetin Rr.281 unter derüber-schritt,,Keine Liebedienerei gegenüber Polen
— einscharfer ProtestdesDeutschenOstbundesgegen den deutsch- polnischenFinanzvertrag« eingehendinFettsdrurküberdieKundgebung unddievonderVersammlung gefaßte Entschließung.
Der»»RostorkerAnzeiger« (Rr.282) unterstütztdieKundgebung durchdieWiedergabe eineseingehen-den,inauffälliger Form gedruckten Berichts.
«Die,,Zrankfnrter Zeitung« hat sich gleichfalls telegraphischüber dieKundgebung berichten lassen. SiebringtdenBerichtunter der Uberschrift »Das Finanzabkommen mit Polen — eine Kundgebung der Ostge·schädigten«, hebtdenstarkenBe-
«zu tun.
such hervor undbringtingedrängter Kürze objektive Mitteilungen über denVerlauf derKundgebungunddieerhobenenForderungen.
In der »Dorf-Zeitung« polemisiertHerr Heckermann, der Vorsitzende desAnsiedler-Siedlungsbundes, ohnejedenvernünftigen Grund gegen denDeutschenOstbund. Ersuchtdieannullierten und liquidiertenAnsiedler,die inMassenzudenMitgliedern desDeutschen Ostbundes gehörenundzuderKundgebungderOstgeschädigten in Berlin erschienenwaren, demDeutschen Ostbund dadurchabwendigzu machen, daßer behauptet,derOstbundundgewisse Absplitterungen deranderen Gesschädigten-Verbände suchten sich setzt auchderVer- tretung derannullierten undliquidiertenAnsiedlerzubemächtigen, wvsbeier bemerkt,daß diesedabei schlecht fahrenwürden,weilder OstbundunddieerwähntenSplitterverbände dafür eintreten, daßdie anderen Liquidations- undGewaltgesschädigtenebenso hoch entschädigt werden wiediejenigen,dieihre EntschädigungvonPolenzuverlangen hattenunddienun vom Reich entschädigtwerden sollen. Zunächst müssenwires uns verbitten,daßwirmitden Splitterverbändenin einenTopf geworfenwerden. DieSplitterverbände habenin derCat mitderAbfindungderannullierten undliquisdierten Ansiedlernichts Vom Deut-schen OstbundkannHerr Heclcermanndasnicht behaupten,daerweiß,wievieleannullierte undliquidierteAnsiedler Mitglieder desDeutsch-enOstbundes sind,unddaerfernerweiß, daß derAnsiedsler-Siedlungsbund demDeutschen Ostbundsangeschlossenwar, bisHerr Heckermannaus,durchsichtigen Gründen, aufdievielleicht noch zurückzukommensein wir-d, sichanders vrientierte unddaßandere große Verbände, diehierbei beteiligtsind,dem DeutschenOstbund heutenochangeschlossen sind.HerrHeckermannhatanderKund- gebunginBerlin teilgenommenundauch gesprochen. Dabei hater abernichtmiteinerSilbe demDeut-schen OstbunddieZuständigkeit für sein Vorgehen indieserFragebestritten. DieVersammlung würdeihn zweifellos einfach ausgelachthaben,wenn erdasversucht hätte. Was aber dieHauptsacheanbelangt,nämlichdieBehauptung desHerrnHerkermann,daßderOstbunddieFragederEntschädigung der inPolenliquidierten Landsleute nur zur Propaganda fürdie sonstigen Geschädigten benutzen wolle, so ist die-se Behauptung eine glatteUnwahrheit,wienichtnur aus dem,,Ostland« hervorgeht, son- dern vor allem auchaus dem Verlauf derKundgebungderGl- geschädigten,beiderausdrücklichBsundespräsident Ginschel von AnfanganmitallerSchärfe betonte, daßessichhierumeineSonder- fragederEntschädigungsangelegenheitenhandle, die man gesondert behandlenwolle,unddaßman siemitderEntschädigungdersonstigen Liquidations- und Gewaltgeschädigten nichtverquicken wolle und dürfe.DiesenStandpunktdesDeutschen Ostbundeshatsich aufGrund seinerDarlegungen auchdieArbeitsgemeinschaft derGeschädigten- Verbände zueigengemachtundsie hatdeminihrerletzten Eingabe andenHerrnReichskanzler Rechnunggetragen. Herr Heckermann muß sich also schonandere Argumentefür seine Bemühungen,diean- nullierten undliquidierten Ansiedlerauffalsche Bahnen zulocken-
suchen. .
Im »Dortmnnder General-Anzeiger« (Rr.334) schüttetineinem längerenArtikel (,,VZolkenamdeutsch-polnischsen Horizont— Gefähr- dungderVerträge·.·) unser Freund,derbiedere Hello von Ger- lach, seinHerzaus. ErstelltzurBetrübnis seinespolenfreundlichen Herzens fest, daßdiepolnischen Rationalisten gegen das deutsch- polnische Finanzabkommen fortgesetzt protestierenund daßdas auch Von deutscherSeite geschieht.»WedermitdemAbkommen,dasist das gleich-lautende Kriegsgeschreider Hetzer hübenund drüben.··
Verehrter Mosjö deScherlak, wenn man öffentlich schreibt, sollte man beiderWahrheit bleiben. Siezeihen auchdenDeutschen Ost- bundderHetzegegen dasAbkommen. DerDeutsche Ostbund hataber niegeschrien: ,,RiedermitdemAbkommen«, sondernerhatnur die unbedingtnotwendigenÄnderungen diesesAbkommens under- höhte Rechtssicherheiten verlangt. Herrvon Gerlachäußertsichauch überdieKundgebungdesOstbundesam 1.DezemberinBerlin und tutso,alshabeerihrbeigeroohnt.ObdasderFallist.wissenwir nicht; jedenfalls hatersichbei derVerhandlungsleitung nicht gemeldet.
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