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Ostland : Wochenschrift für die gesamte Ostmark, Jg. 13, 1932, Nr 50.

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Academic year: 2022

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,-fiirdiedenkbar beste

:n-nsddentKorridorgebsiet

-—e-ineArt internationalen Schutzgebietesmachen

—.an.dere,die eindeutschesRechtauf das-ganze Gebiet nördlich zderRetzeltinie anzuerkennenbereit sind,dieRückgabe dieses Gebietes -aber von bestimmtenTransitgarantsien Deutschlands gegenüber Polen :oder auchvon derVereinigung LitacusetisuneddesMemellandes mit

Wocheiisthristsiir diej-gesamte Ostmark

Herausgegebenvon E.Ginschelu.Dr.Franz Lüdtke inBerlin. Verlag DeutscherGstbund E.N» Berlin HErscheintwöchentl.einmal. Bezug: DurchdiePostvierteljährl.1.50M.Einzelnummer20Ps.u.5Pf.Postgebühr.Anzeige reis- MillimeterHöheder 6gespalt. Zeile30Pt.. bei cFamilien-, Grtsgruppensu.Stellen-Anz. 20Ps., bei Anz. imAnschlußanden Text auf ext

Berlin,9.Dezember19"32.

Inhalt-:S,593.DasStreifeiitiitcster.l S.594:die-,,volnischeZeit-slS.59.«t:Tsjc titcitisioiisirage.s 596:Fädennach Ftowitonud Prag EnariiTitani?l S.597:DanzigerRegierung iitderåliiiitderheit—- Werioll Danng gegenioenschittkeiis DieHolzanssnhr überGdinge Ein xzscelabelBoriiltolm—(bdingen. »Die Spannung iinOstsecgebiet.«s 598: Vor ein-sitt ncnen Abtointnen.s

Iz.Jahrg.

GehtKardinal Eiland

Sorge uittGdingew——·

teLand. Der politische Lodz—- das gel

Bauer-. DieLagederwestprcniiischen Landwirtschaft DieEntioickluitg dei-politischenScltuliizefensl S.599:DieHetzeder»azetaOliztuitika«. —- Polen- 1C"»I."UIIUiintninAllensteiitP ——LettifchcrVorsteh? Betriebsiiberioakbnng cntsrlinldeter ·Osiltilfebc«lriebe.—- Senkung derGeiiterbestl

- Entschädigung Anitvertnng, Bandes-arbeit. lS·602: -Hetiitatnachrichten.l

Das Streifenmuften

Ostpreuszem dersich ihrerMeinung nachreibuugslosabspielt,eine Es gibtLeute iinAusland,»die die Versailser Lösung

undgerechteste Lösungder östslichenGrenz- Jfrasge halten;es gibtandere, sdiediese Regelungdadurch verbessern kzukönnen glauben, daf-sieeinenz,K-orr·idot·durchden-Korridor«

legen-,andere,dieDanszig u-nd",einenschtiialeii Kiistenstresifeniinnörd- slichen Pominerellen an Deutschland zuriickgebenoderausDaiizig

eindeutsch-polnisches Kosndoininium oder wollen,undwieder

..dempolitischen Staate abhängig gemacht swissen wollen«:Zrau sRachel Tonrad Rasen hatsicheinebesondere ",,5.’ösung«der Korridorfrage erdacht;man kannsiealsdieStre-ifenmuster- lösungbezeichnen. Das- sich srasuTonrad RasonfiirdenKorridor interessiert,ist zunächst ihrePrivatanigeleigenheit,dieuns nichtsan- geht, Da sieaber ihrenliberflufzanZeitundGeldindenDienst ihresInteresses aiiderKorridorfragestellt,dasieingrofzenamerika-

»iti.-schenZrauenorganiisatioiien eineRolle spielt,"häuf-iigin deramerika- iiischen PressezuWorte kommt undausf allenmöglichen privaten oderauch amtlicheitinternationalenKonferenzen auftaucht,.dvrt mit einfluszresischenLeuten zussaminenkoiiimtundihreIdee «"p·r«opagiert,-ist das-aktive Interesse, das sieau derKorridorfrage bekundet,eine AngelesgenheitzdieUnssehr interessiert. Dasuniso mehr,alsZrau Toiirad Rason einmal imAuftrsaigedes,,Ratioiialen-Koznisiteesfiir KriegsschuildforschungundKriegsverhiitunig,(indemelf der grössten amerikanischen Zraiueiiorganiissationenmit mehrals5Mill. Mitgliedern

zusamiiiengeschlossensiiid),eineReisedurch den·Ksorridor unddienord- östlichen Grenzgebiete Deutschlands gemacht hatunsdseitdeminden Kreisendies-esKomitees undvielleicht »auchin derweiteren amerika- nischen öffentlisch-keitals eineKennerin derdeutsch-polnischenGrenz- verhältnisse gilt, weilman dort ebenderAuffassungist,daszesschon geniigt,einmal fiir kurze Zeitirgendwo gewesenzusein,um alssach- verständigin ein-ersrageaustretenzukönnen.

DkiePolensind nichtin allenPunktenmitihreinverstanden; ihre publizistiischeTätigkeitiiber dieKorridsorfragehatinderpolnisschen .Pressewiederholteinemehralsunfreundliche Kritik gesundem scs istdenPolenz. V.nicht lieb,wenn sievondervöltkischenBesonder-

;heitderKasschuben spricht usw.sAber die—Pu.nkte,indenensiemit den polnischenPrsopagandawiinschennichtganzübereinstiniint,spielen gegenüberderHauptfrage,obnämlichderKorridor zuDeutschland Joder zuPolen gehören soll,eine völlig untergeordnete Volle. In dieser Hauptfrage aber steht srau Toiirad Rason durchaus auf polnischer Seite: EinecRiickgabedesKorridors anDeutschlandkommt fiir sie nichtinBetracht,trotzdem sie sichderGefahrfiirdenFrieden.

die iii derTatsachedesKorridors liegt, vollanbewusztzuseinscheint.

Die Korridorfrage ist in ihrer Vorstellung zu

einer blofzen Traiisitfrage zusainmengeschruntpft, undsievertritt diese VorstellungmitdeinEifereinermillionenreichen Frau,dieeineii origiiielleiiGedanken zuhabetiglaubt. IinOktober-—

heft des ,.Poland-Anteric a«,des- politischenPropaganda- Magasius fiirAmerika,hatsiedas WesentlicheihrerAuffassung vonderKorridvrfragein eineitiArtikel Fusainmengefasjtstatt Toniad Rtson siehtin deinCiseitbahnsTransitoerkehr"zwischen-dein Reichund

«iiberhaupt nicht berührt.

-

U-iUlsOsthilfegeltiet. sS,gnug

»Dei-Itmae matten-. . ,

X,

Beilage-:

ganz netie Artinternationaler Zinssaitimensarbeit, durchdieDeutsch-«

land eine Art HoheitsrechtiiberPolenhinweg,aber nichtinzPolen erhält. »Nicht das-derTransit inseinergegenwärtigen svrm das Korridorproibleml·öst«,sagt siedann weiter, nachdem siederpolnischen Regierungihr-e Anerkennung fiirdieentgegenkonimendeAbwicklung desprisvilegierteiiTransitverkehrs ausgesprochenhat. »Man ent-

deckt bei iiäherer Prüfung, dass die Deutschen

den Korrisdor vor allein wegen seiner Unbe-

quemlichkeiten fiir unerträglich halten« Die-seUn- beguemlichskeitemmeint sie, miiskten beseitigtwerden,indem Polen fiirKraftfahrzeuge, slsugzeugeusw.dieselbenTransiterleichterungen gewährt, wie sie fiirdenSiseiibahitverkehr schon bestehen;unddiese Erleichterungen niiiszteit auch auf »die falscheundschwierige Grenze ljisngsderWeichsel« ausgedehnt werden. Unddann kommt Zran Tonrad Rassoiizum Hauptpunktihres,,Lösuiigsvorschlages«: ,,T-ine andere Schwierigkeit von weitgrößerer Bedeutungbezieht sich aus dieLandkiarte AufderOandkarte gibtesgegenwärtig keineKenn- zeischnungdesprivilegiertenTisenbahttverketh derdiebeiden Teile Deutschlandsmiteinander verbindet;unddieBedeutung derTrennung wird daherinderVorstellungderdeutschen Vetrachter sehrüber- tr«ieben· Manmusz sich fragen,obdiegegenwärtigenLandksarten als richtig angesehenwerden können,dasie dies-e Transitrechteunberiickgs sichtigt lassen,die— weilsie Deutschlandindemselben Vertrag;derdie polsnischeiiWestgrenzenbestimmt, gewährtworden sind dieselbe kartographischeBehandlungzuverdienen scheinet-....D ieTran-

sitrechte miiszten durch· eine Art Schrafsierung

in dem Gebiet zwischen Ostpreuszen und dein

Reiche angezeigt werden; esiiie solche Landkarteiis sänderung wiirsde .meines Erachtens von ent-

scheidendem Wert fiir die Vehebung des gegens-

wärtigen deutsch-politischen Gegensatzes sein.«

Das alsoist-die ,,S"treifeuntusterlösung« der statt Toiiraid Rasen· Man msufzgestehen, dafz diese Art,dieKorris dorsragezu,,lösen«,ganzungewöhnlicheinfach ist. Man sagt zwar-:

Alles Geniale ist einsach.-Dasz aber alles Tinfache auch genial- ist-

hatnochniemand behauptet. Die »Lösung« der srau Tons-

radRason istnur deshalb so einfach (um nichtzusagen-:

itaiiv),iveil sie das« Korridorproblem als solches Siesieht diesesProblemebenso, wiees einMensch sieht,der iu seinem Reissevergniigenmöglichst wenigdurchPafz- undZollkontrolleii beschwertwerden will und demdieTatsache,dasset·(ivie FrauTvnrad Rasen)aufdersahrt durchdenKorridor geschlafen hat,schon zuder Feststellunggeniiigt, daszdieserKorridor ,,eigentl-ichgar nichtbesteht«.Der Gedanke.

dasseinDeutscheramKorridsor auch nocheinanderes Interesse haben könnte alsdas,wieermöglichst bequem durch diesesan Polen ge- falleueGebiet befördert wird, scheint ihrgar nichtJukommen. Die nationalen, iciirtschaftlicheiiundgeschichtlichen Vorstellungen. dieein Deutscher-,weint er-kein Trvttel ist, notwendigerweise mit diesem Landeverbindet undimVergleichzudenendieFragederpersönlichen Bequemlichkeit einevöllig untergeordnete Bedeutng besitzt, liegen SranContad Rasonoffenbarvollkommen fern.Siettleintanscheinend, daszesfiireinenDeutschen--— ebensowiofiir sieselber genugt, auf derFahrt von Berlin nachKönigsbergkeiner Leibesvisitation oder

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Zollkontrolsleundkeinenanderen ärgerlichen Störungen unterworfen zusein,umsich damit abzufinden,dafzmitten durchDeutschlandein breiter Streifen fremdenHoheitsgebietes gelegtivorden ist,von dem aus fremde Mach.haber eineausgesprochenfeindliche Politik gegen das Reichundbvr allem gegen das abgeschnürte Ostpreufzeiibe- treiben. Siemeint, dafzesschonausreicht,dasKorridorgebiet auf denLandkarteii miteinemStreifenmusterzuversehen,um diedeutsche Grregungbesänftigen tin-ddiedeutschen Ansprüche aufdas entrissene Gebiet zufriedenstellenzukönnen.

Sieübersieht, daszdievon ihrvorgeschlageiie Schraffierung des Korridorgebiets,die derKennzeichnsungderdeutschenTransitrechte dienen soll,auf eine bewuszte örreführung hinauslaufen würde,weilsiein demüberdentatsächlichenSachverhaltschlechtunter- richtetenBetrachter derKarte,der an dieherkömmlichenkartv- graphischen Darstellungsmethoden gewöhnt ist,den falschen Eindruck hervorriifen würde, dasz DeutschlandimKorridvr ähnliche Hoheits- rechte besitzeiviePolenoderdaszzuntmindestendie—polnischen Hoheits- rechte ini Korridorgebiet zugunstenDeutschlands wesentlich ein- geschränkt seien.Das istjedochweder heutederZoll, noch siehtder Vorschlagstau Conrad Aasons einederartigeBeschränkung der politischen Svuveränitätsrechtevor. Selbstwenn man dieKorridor- frage,iviesieestut,aus derPerspektivedesVergnügungs- reisenden betrachtet,istdie,,Lösung«, die sie vorschlägt,alles

anderealszufriedenstellend. Siedenktausschließlichanden ,,pri- vilegi«erten« Cransitverkehr. Wienun aber,wenn eincReisender,

derineinem privilegiertenKorridorzugfährtundsichimVertrauen

aufdasStreifenniusterderZrauConrad Aason keinpolnisches Bisum besorgt hat.z.B.inDirschauaussteigenwill? Das kann dochvor-

"kommen, nicht wahr?, daseiner,derzuseinem Vergnügen reist, nicht von Berlin nachKönigsberg durchfahren will, sonderndiesahrteinmal aiteinerStelle,dieihn interessiert,zuunterbrechenwünscht.Damufz erdannfeststellen, dasz ein Deutscher auf der sahrt etwa von München nachRom, also auf einer Strecke, die

durch drei verschiedene Staaten führt, mehr Be-

wegungsfreiheit besitzt, als wenn er von Berlin nachKönigsberg, also von einer deutschen Stadt in eine andere, fährt. Wenn erinDirschauaussteigen will, muszeru.a.einpolnisches Visum haben;wenn eraber nachRomfährt, brauchtersichweder einösterreichisches noch ein italienisches Bisum besorgen. Frau Courad Aasvngehtbeiihrem,,Lösungsvvrschlag"

von derVoraussetzungaus, daszeinem Deutschen das,-was zwischen Dirschau·unbMarienburg liegt,gar nichts angeht; sieverlangt von ihmgewissermaszen, dafzer sich dafürnicht interessiert.Von dem Gutertransit durch den Korridor istindemerwähnten Artikel zwarnichtdieRede;aberman darf wohl annehmen, daßdie Verfasserindaran gedacht hat, dasz"nichtnurMenschen,sondernauch Warenihren Weg durchdenKorrsidvr nehmen. Darasnhatsieaber sicher nicht gedacht, dab Ostpreuszen nichtnuram Wirtschaftsverkebr mitdemübrigen Reich, alsoam Cransit,sondern auchamGüterauss tauschmitdenentrissenenGebieten einstarkesInteresse besitzt. Dieser fruhersehr lebhafte Austauschist durchdieWegnahmePosens und

Iscsilus ausNin-As

Wiees aufkirchlichem, wissenschaftlichem unddichterischemGe- bietewar, sowar esauchin denschaffenden Künsten, inderArchi- tektur oder Bildnerei, in der Malerei oder Gold- schmiedekunst. Wenn das schlichte gotischeStadtbild des ordenszeitlichenDanzigindersogenannten,,polttischen Zeit« indas reiche, ost prunkvolle Gewand derRenaissancegekleidetwurde,so hatdas mitder,,Schutzherrschaft«derpolnischen Könige nichtdas geringstezutun. Esistbezeichnend für die absolute Herrschaftdes deutschenGeistesindieser Stadt,dafz die Renaissance nicht

direkt aus ötalien und auch nicht über Polen

nach Danzig gekommen ist, sondern über den

Riederrhein und über siandern. ön Gent und

Brügge undLgssewege und Antwerpen, »dennieder- deutschen Städten, mitdenen dieDanzigerenge Handelsbeziehungen pflegten, stehendieVorbilder dercharakteristischen Wahrzeichendes DanzigerStadtbildes, desTurmes von St. Marien und·desRecht- städtsischenRathauses Selbst die ,,KöniglirheKapelle«,die-die Polen heute nochgelegentlichalsein BeispielpolnischerBaukunstinDanzig inAnspruchzunehmen beliebennnddie nur deshalb ,,königlirhuheiszt, weilsieauf KostendesKönigsvon Polenfür die wenigen Danziger Katholikengebautworden ist,wurdevon einemMeisterniederdeutscher Abstammung, Bartes Ranisch, gebaut.Undwenn diePolenvon der vergoldeten Gestaltdesgeharnischten Ritters, vorn ,,vergoldete»n Kerl«, der aufder Spitzedes DanzigercRathauses steht, die Legende erzählen, dasz diese sigurdenPsolenkönig Sigismund August darstellensoll und als einSymbolderpolnischenHoheitiiber die FreieStadt zugelten habe,daitnkannman nur sagen: Wenn’s auch nicht wahrist, so ist’s doch guterfunden. DerpolnischeKönigtiut alsWetterfahne aufder TurmspitzedesDanzigerRathausesDienst.

Aus der Ordenszeit ging Danzig in die soge-

nannte ,,polnische Zeit« über als eine rein deutsche

Stadt, nnd es war auch eine rein deutsche Stadt,

als es 340 Jahre später in den Verband des

preußischen Staates einging. K«ultu·rellund natio-

nal ist die polnische Zeit völlig spurlos an

Danzig voriibergegangen —- wenn man nichtdiestarke

594 ««« - « -»« -.-v- ..- -.-m-

YMWVZUNZSsp gutWeRvi schlugen-atworden nndkannauch durch kinIdee-e AusgestaltungdesCkaasiwpkkoi)k.—«nichtersetztwerdet-.

Polenund«PvmmerelsexilindlistOitpkenkzen heuteverkehkspoiitiskh toteundwirtschaftspolitisch fetndlikheGebiete getvvrdi.«.«·Trvtzalledem istFrauCvnrad Razsviivon derVortrefflichkeitihr.es-E-infalles so sehruberzeugt, daß sieihrenArtikel im»Poland-America«-Magazin mitderFeststellung schlieszt, dasderKorribor quidievon ihkhe- zeichnete Weise»sehr wohldieHeerstrahezueinei-neuen undmo- dernenFrieden«werden könnte.

Sie lehnt die Rückgabe des Kbrridor ehiets qn Deutschland ausdrücklich ab; vor allemdes lb,weilsie denKorridvr im Sinne desIz.der14PunkteWilsvns für eiti·,,nn- bestreitbar politisches Land« hält. Senator Borah hat imvergangenen Jahre dempolnischen GesandteninWashington auf dessenBemerkung,dafzderKorridor heutezu 90v.H.vonPolen bewohnt sei, geantwortet, dafzderKorridvr wohl baldeinezu100v.H.

polnische Bevölkerung aufweisen könnte,wenn Polenseinebisherige Minderheitspraxis fortsetzen würde. DieseAntwort Borahs, die ihr zweifellos nichtunbekannt ist, hätte ZrauContad Rasondaraufauf- merksam machen müssen,daszesmitderpolnischen Bevölkerungsmehr- heitinPvmmerellenseine besondere Bewandtnis hat.Siescheint sich

aber um die gewaltsame Entdentschungspolitik der

P·vlen, aufdieSenator Borah angespielt hat, nur wenigzu kümmern Esmutet geradebeieinerFran,diesich'an sozialemGe- bieteb·etätigt, doch recht merkwürdigan,wenn sieesmitihremsozialen Empfindenvereinbaren kann, daszman beider Beurteilung der Korridvrfrage dasUnrecht,-dasdieGewaltpolitikderPolenHundert- tausenden von Deutschen angetan hat,stillschweigend übergeht, und wenn siekeinWort derKritik dafür findet, dafzdervon Wilsvnver-

tretene Grundsatz des Selbstbestimmungsrechtes der

Völker iitVersaillesverleugnetunddurcheinGewalttdisktat er- setztworden ist,dasderBevölkerung Posens undPvmmerellens die Möglichkeit nahni, über ihr politisches Schicksal selbstzuentscheiden.

Darüber aber, dafzeineVolksbefragusngimKorridorgebiet ·vordrei- zehn Jahren eineAiehrheit für Deutschlaitd ergeben hätte, bestehtgar keinZweifel. Das Gefühlderwirtschaftlichenund kulturellen Zu- gehörigkeitzumDeutschenReichewar auchin denBeoöslkerungsteilen, diesichzueinerandern als-zurdeutschen Muttersprache bekannten,zu tief verwurzelt,um durchdieverblaszteundnichteinmal freundliche Erinnerungan diepolnischeZeitoderdurchdieAussicht aufeinun-

gewissesSchicksalimRahmen desneuerstandenen polnischen Staates iiberdekktwerdenzukönnen.Andiesen wesentlichen Zragen des Korridorproblems, die nicht verkehrstech- iiischer.. sondern nationaler, historischer und wirt-

schaftlicher Art sind, geht srau Contad Rasen

leider vorbei. Wenn derKorridor wirklichnur einCransitis problemwäre,dannhätteesnicht erst ihrer Hilfe bedurft,umden Streit, derumihnentbrannt ist,zustillen. Jahrhunderte hindurch habendieVölker umdieses Gebiet mit-einander gerungen. Welcheisn Glück, dafznun Frau RachelCourad cRasondaserlösende Streifen-

muster erdacht hatl Dr.K.

Die ,,volitifcheZett«.

undbewußte PflegedesDentschtsums,dieDanziggeradeindieser Periode auszeichnet,"alsein-eWirkungdesstetsgespanntenundauf Kampf eingestellten VerhältnisseszuPolenansehen will. Danzig—- das soll nochein-malgesagt werden-— war niemalseinBestandteil despolnischen Staates. Dagegen hates als Stadtdes deutschen Ordensstaates, derjaDeutschesReichsland war, von 1308 bis 1454 dem»Heiligen cRönrischenReiche Deutscher Aation« angehört.

Das Deutsche Reich hat die Stadt auch nach

ihrem Abfall vom Orden, als sie« unter der

,.Schutzherrschaft« der polnischen Könige stand, immer«, die ganzen 340 Jahre hindurch, als zu sich gehörig betrachtet. Wenn dieZreieStadtauch all dieEinladungenzur TeilnahmeandenDeutschenReichstagenunbe- achtetgelassen,wenn sie demDeutschen Kaiser auchkeine Heeres- foslge geleistetnnddieStrafen,dieihrwegen ihres,,Ungehorsams·«

auferlegt worden sind, auch niemals bezahlt hat. sowir-d»diese grundsätzliche Weigerung des Deutschen Reiches,

die Stadt aus ihrem Verband zu entlassen» gerade

gegenüber der polnischen Propaganda dochimmerhineine historische beachtenswerte Tatsachebleiben.

Es erschienangebracht, aufalldiese sragen an Hand»des indervorigenNummer erwähnten Buchesvon Steffen einmal ausführlicher einzugehen,weildiepolnischePropaganda mderWelt mitderThese hausierengeht, dasz »in Versaillesnur die alte,ge- schichtlich bewährteVerbindung Danzigsmit dempolitischenStaate wiederhergestellt«worden sei.östesschoneinmerkwurdigesUnter- fangen, einenpolitischen Zustandvergangener Jahrhunderte restaurieren zuwollen,alsobsichdieWeltseither nicht veränderthatte,so zeigen die obigen Betrachtungen wohlzurGenüge, das- sichdas heutige·

Danzig trotz seiner Bezeichnung als ,,sreie Stadt

hinsichtlich seines Verhältnisses zu Polen in

einer unvergleichlich viel schlechteren Lage be-

findet alsdas Danng dersogenanntennPolmschenZeit. Das alteDanzigwar tatsächlich frei,injederHinsicht»Herrseiner selbst uitd unbehindert in allseinen Entschlüssemwahrendsichdas m Versaillesgeschaffene Danzig inweitgehender rechtlicher undnoch

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die hattdelspolitische Situation so grtindlegettd utngestaltet hätte, daß es für den alten Vertrag keine Möglichkeit einer önkraftsetznng mehr gibt. Von dieser Fiktion, daß

Ausg—e-hend von einigen Beispiele-n aus der Antike und dem 19.Jahr- hundert, erläusterte der Redner, daß eine Wirtschaftskrise sich dar- stelle, als eine Stockung oder Einschränkung

- abgeriistet«,also fiir sittlich berechtigt hält, gegeniiber den mehreren Dutzend anderen Staaten den moralischen Lehrmeister zu spielen. Die Polen scheinen noch immer nicht bemerkt

melden müssen, daß in sehr schnellem Tempo eine umfangreiche Ent- schuldung durchgeführt werden soll und dies nach den Erfahrungen, die man bisher gemacht hat, nicht geht, wenn man

Die srankfurter ,,Oderzeitung«schreibt hierzu: »Seit der Ver- fügung der preußischen Regierung über Einrichtung der Minderheits- schulen existiert in Reukranizig eine Minderheits-

arbeitsuchende Blick nach einer andern Richtung lenken müssen. Es kann vorkom-men,« schreibt der ,,Mazur«, »daß mancher der Söhsne des masurischen Landes bessere Da- seinsbedingungen

cheii, bis man zum Heimwege aufbrach. hielt im Vereinslokal Strachwitz eine wohlgelungene Weihnachtsfeier mit Einbescherung ab. Leider faszte der Raum nicht die erschienene Menge.

Die polnischen Verbindungen ins Ausland sind z.T. so ausgezeichnet, dafz man es dort sofort hört, wenn z.B. in dem südostpreufzischen Dorfe GrofsteMbowitz, dem ärmsten des