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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 2, H. 7

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TECHNIK UND

WIRTSCHAFT

MONATSCHRIFI DES VEREINES DEUTSCHER INGENIEURE »REDIGIERT UHERAUSGEGEBEN VON DR-HERMANN BECK U N D D -M E /E R -

2. JAHRG. JU LI 1909 7. HEFT

ZUR REFORM DES AUSSTELLUNGSWESENS.

Von Ingenieur Dr. phil. e t ja r . J. HOLLMANN in Bad Ems.

(Schluß von S. 255.) II.

N ach B ehandlung ein er R eihe von allgem einen, d as A u sstellungsw esen b e ­ treffenden F rag en haben w ir uns nunm ehr nach M itteln und W eg en um zu­

sehen, durch w elche im In te re sse des G ew erbefleißes liegende zeitg em äß e R e ­ form en e rre ic h b a r scheinen. E iner d er w ich tig sten P u n k te in d er B ekäm pfung des W id e rsta n d e s gegen das A u sstellungsw esen ist die schon e rw ä h n te E n t ­ l a s t u n g d e r A u s s t e l l e r von allen nich t in ihrem u n m ittelb aren G e­

sc h ä ftsin te re sse liegenden A usgaben. Es is t b e m e rk e n sw e rt, daß in n e u e ste r Z eit das se it Ja h rz e h n te n g erad ezu ausstellungsfeindliche E n g l a n d seinen bisherigen S ta n d p u n k t dieser w irtsch aftlich en E inrichtung g eg en ü b er aufge­

geb en h a t und ebenfalls in einer d u rchgreifenden E n tlastu n g d e r A u ssteller das zw eck m äß ig ste M ittel findet, um das In te re ss e d er w e ite s te n K reise d e r en g ­ lischen Industrie fü r eine w ü rd ig e V e rtre tu n g d er W e ltm a c h t auf künftigen in tern atio n alen A usstellungen neu zu beleben. W ie m an w eiß, w a r E ngland seit v ierzig Ja h re n im A u sstellungsw esen rückständig, es pochte g a r zu se h r auf seine altg ew o h n te V o rh e rrsc h a ft in G roßindustrie und W elth an d el und hielt es nich t für n o tw en d ig , an dem ö fteren W e ttb e w e rb d er ü brigen K u ltu rv ö lk er in ein er sein er Stellung e n tsp rech en d en W eise teilzunehm en. W o E ngland noch auf g rö ß eren A usstellungen erschien, geschah es n u r noch aus sich t­

licher in te rn a tio n a le r H öflichkeit; w e d e r die R egierung, noch die g roße M asse der Industriellen ließ ein ern stlich es In te re ss e an d e r R e p rä se n ta tio n des en g ­ lischen G ew erbefleißes erkennen. D er v ielberufene p rak tisch e Sinn des E ng­

lä n d e rs h a tte auf den e rs te n großen W eltau sstellu n g en in London und P a ris die e rw a rte te n geschäftlichen E rfolge nicht gefunden, zudem fehlte ihm für die k ü n stlerisch e und d e k o ra tiv e A u sstattu n g das rech te V erständnis, und so kam er leicht zu dem Entschluß, die K osten d er B eteiligung an großen A usstellungen zu sp a re n und sich nur um so sic h e re r des A b satzes auf dem W e ltm a rk t und

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in sb e so n d e re in den nicht u m stritte n e n englischen K olonien zu erfre u e n . D ie E rfah ru n g h a t in d essen g e le h rt, daß w ie auf v ielen a n d e re n G ebieten v o n In­

d u strie und V e rk e h r die en g lisch e A uffassung d e r w irtsc h a ftlic h e n B ed eu tu n g des A u sstellu n g sw esen s nich t die rich tig e w a r. D er a n d a u e rn d e und tro tz m an ch e r M ißerfolge d u rch eine R eihe v o n A usstellu n g en im m erhin g e fö rd e rte W e ttb e w e rb d e r ü b rig en N ationen fü h rte allm ählich, a b e r m it um so g rö ß e re r S ich erh eit zu e in e r Ü berh o lu n g d e r englischen In d u strie auf vielen G ebieten, u n te r w e lc h e r a u c h d a s A nsehen d es englischen V olkes leiden m ußte. D aß das A u sstellu n g sw esen n eb en vielem an d e re m au ch eine w ic h tig e e th isch e und so ziale B ed eu tu n g h at, kam fü r die englische A uffassung kaum in B e tr a c h t

E r s t die in n e u e s te r Z eit so u n v e rk e n n b a r h e r v o r tre te n d e Ä ngstlichkeit d e r englischen In d u strie in b e z u g auf die W a h ru n g ih re s B e sitz sta n d e s h a t einen v o llstän d ig en W an d el d e r A nschauungen auch ü b e r d as A usstellungs­

w e se n h e rv o r g e b ra c h t; nam entlich b ie te t die englische R eg ieru n g alles auf, um u n te r A ufw endung g ro ß e r G eldm ittel die In d u strie zu e in e r w ü rd ig en G esam t­

d arstellu n g d es englischen G ew erb efleiß es auf künftigen in te rn a tio n a le n A us­

stellungen an zu reg en . Die A n stren g u n g en , w e lc h e g e g e n w ä rtig für die eng­

lische B eteiligung an den v o ra u ssic h tlic h doch n ic h t g e ra d e w e lte rsc h ü tte rn d e n A usstellungen in B rü sse l 1910 und in T u rin und R om 1911 g e m a c h t w erd en , lassen erk en n en , daß m an n u r n ach G eleg en h eiten su ch t, d a s se it Ja h rz e h n te n V ersäu m te nachzuholen. Im J a h r e 1906 h a tte d e r P rä s id e n t d es B o ard of T ra d e einen S o n d erau ssch u ß e in g e s e tz t z u r P rü fu n g d e r F ra g e d e r T eiln ah m e G roß­

b rita n n ie n s an g ro ß en in te rn a tio n a le n A usstellungen. N achdem die v ersch ied en en G e w e rb e d u rch ih re V e rtr e te r sich g e ä u ß e rt h a tte n , g e la n g te d ie s e r A usschuß zu folgendem E rg e b n is :

„ O b g l e i c h d i e A u s s t e l l u n g e n i m a l l g e m e i n e n d e n g r o ß e n M a s s e n i n d u s t r i e n w e n i g N u t z e n b r i n g e n , r e g e n s i e d o c h d e n E r f i n d u n g s g e i s t a n , u n d a u ß e r ­ d e m k a n n d i e m i t d e n A u s s t e l l u n g e n v e r b u n d e n e A n ­ n ä h e r u n g d e r N a t i o n e n e i n e n u n b e r e c h e n b a r e n E i n f l u ß a u f d i e k ü n f t i g e n B e z i e h u n g e n d e r L ä n d e r h a b e n . D a s K o m i t e e e r k l ä r t d i e b r i t i s c h e T e i l ­ n a h m e a n d e n w i c h t i g e r e n A u s s t e l l u n g e n f ü r e i n e n a t i o n a l e N o t w e n d i g k e i t a n g e s i c h t s d e r T a t ­ s a c h e , d a ß s i c h a n d e r e L ä n d e r i n i m m e r g r ö ß e r e m U m f a n g a n d e n l e t z t e n A u s s t e l l u n g e n b e t e i l i g t h a b e n , u n d e m p f i e h l t v e r b e s s e r t e V o r b e r e i t u n g e n , u m e i n e w i r k s a m e r e V e r t r e t u n g G r o ß b r i t a n n i e n s a u f k ü n f t i g e n A u s s t e l l u n g e n z u s i c h e r n . “

Die F o lg e d ieses B esch lu sses w a r die E in rich tu n g e in e r b e so n d e re n Aus­

stellu n g sab teilu n g d es B o a rd of T ra d e , d e re n A ufgabe d a rin b e s te h t, e in erseits stä n d ig d as M a te ria l ü b e r d a s g e sa m te A u sste llu n g sw e se n zu sam m eln und ü b ersich tlich zu o rd n en , a n d e rs e its a b e r die O rg a n isa tio n und D urchführung d e r englischen A bteilung so lc h e r A usstellu n g en zu ü b ern eh m en , a n w elch en G ro ß b ritan n ie n am tlich teilzu n eh m en g e d e n k t M it d e r E rric h tu n g d ie s e r A us­

stellu n g sab teilu n g g la u b t d e r A usschuß die w e se n tlic h e n N achteile d es frü h eren Z u stan d es b eseitig en und den erfo lg reich en W e ttb e w e rb E n g lan d s und se in e r g e sam ten In d u strie sic h e rn zu können. Die Schaffung d e r Z e n tra lste lle für das

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R EFO R M D ES A U SSTELLU N Q SW ESEN S 291 A u sstellu n g sw esen w ird , w ie m an richtig annim m t, zu b e trä c h tlic h e r Z eit­

e rs p a rn is führen, unnötige W iederholungen d erselb en A rb eit v erm eid en und ein e für die B eteiligung E nglands an künftigen A usstellungen w e rtv o lle Sum m e von B elehrungen und E rfah ru n g en ansam m eln. In die V o rb ereitu n g d er b ri­

tisch en A bteilungen d e r A usstellungen in B rüssel, T urin und Rom ist die Z en tra lstelle b e re its ein g etreten . Beim P a rla m e n t w ird d as S c h a tz a m t einen b e trä c h tlic h e n Zuschuß zu den K osten d er O rg an isatio n d ieser A bteilungen b e ­ an trag en . Inzw ischen haben b e re its die in B e tra c h t kom m enden E isenbahn- ünd S ch iffahrtgesellschaften ihre B ereitw illig k eit zu w e se n tlic h e r H e ra b ­ setzu n g ih re r F ra c h tta rife für die R ü ck b efö rd eru n g u n v e rk a u fte r A usstellungs­

g ü te r e rk lä rt. Die Z en tra lstelle so rg t fe rn e r für g an z ausführliche V e rstä n ­ d igung der Industriellen ü b er die E inzelheiten d er g ep lan ten A usstellungen.

M an w ill nach je d e r R ichtung dafü r so rg en , daß die A u ssteller m it m öglichst g erin g em A ufw and von Zeit und K osten sich beteiligen können. Um dieses Ziel zu erre ic h e n und zugleich auch eine gleichm äßige A nordnung und A us­

sch m ü ck u n g d er b ritisch en A bteilung zu sich ern , w ird die A usstellungs­

ab teilu n g des B o ard of T ra d e die g esam ten K osten d er A usschm ückung d e r b ritisch en A bteilung b e stre ite n und außerdem noch ohne jed w ed e B elastu n g d e r A ussteller die H erstellung des B odenbelages, d e r T rep p en , d er ab sch ließ en ­ den W än d e und d er H ebezeuge übernehm en. B ei diesen A nlagen soll auf die E ig e n a rt d e r einzelnen A usstellungsgruppen b eso n d ere R ü ck sich t genom m en w e rd e n . F e rn e r w ird die B efö rd eru n g d er A usstellu n g sg ü ter auf dem A us­

stellu n g sp latze für die A ussteller k o stenlos sein, so daß die le tz te re n n u r das A uspacken und die eigentliche A ufstellung zu b eso rg en haben. Endlich w ill m an, um die A u ssteller z u r V orführung ih re r M aschinen im B etrieb e zu v e r ­ a n la sse n , die H älfte d er K osten des K raftb ed arfes au s L an d esm itteln b e s tre ite n ; au c h zu den K osten der F undam ente g rö ß e re r M aschinen sollen en tsp rech en d e B eiträg e g eleistet und fe rn e r die nötigen K rane zu r freien B enutzung b e re it­

g e ste llt w e rd e n . D iese leitenden G esichtspunkte, w elch e d er P rin z von W a le s in d er am 5. April 1909 ab g eh alten en e rs te n Sitzung d e r königlichen K om m ission fü r die A usstellungen in B rüssel, T urin und Rom u n te r allgem einer Zu­

stim m ung b ek a n n t gegeben h at, führen genau zu dem selben Ziele, das in d er im e rs te n B erich te gekennzeichneten W eise auch bei uns a n g e stre b t w e rd e n muß, näm lich zu ein er durchgreifenden E n t l a s t u n g d e r A u s s t e l l e r . B eiläufig sei b em erk t, daß ich m eine zu diesem Z w eck e g em ac h ten V orschläge lange v o rh e r a u sg e a rb e ite t h a tte , ehe die A bsichten d er englischen Z e n tra lste lle b ek a n n t w urden.

A us den zu r E n tlastu n g d er A u ssteller gem ach ten V orschlägen ist e rs ic h t­

lich, daß nam entlich die sc h w e re n Industrien, in sb eso n d ere d er M aschinenbau und die E lek tro tech n ik , durch w eitg eh e n d e S ta a tsu n te rstü tz u n g zu um fang­

re ic h e r B eteiligung an künftigen A usstellungen a n g e re g t w e rd e n sollen. M an g e h t sch w erlich fehl in d er A nnahm e, daß dieses V orgehen auf den b e d e u t­

sa m e n F o rts c h ritt zurü ck zu fü h ren ist, w elch en die w issen sch aftlic h e T ech n ik in D eutschland in bezug auf den Bau von K raft- und A rbeitsm aschinen aller A rt im letzten J a h rz e h n t b e w irk t hat, und d er auch b e re its auf m eh reren A us­

stellu n g en in die E rscheinung g e tre te n ist. A ber nicht n u r m aterielle U n te r­

s tü tz u n g w ird den A usstellern zugesichert, die R ede des P rin zen von W ales w e is t v ie lm e h r auch d arau f hin, daß die w ü rd ig e R e p rä se n ta tio n d er nationalen In­

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d u strie einen g roßen m o ralisch en E rfolg für G ro ß b ritan n ie n b e d e u te n w e r d e . Die Industriellen w e rd e n deshalb e rsu c h t, in ih ren V erb ä n d e n fü r die B eteilig u n g an den b e z e ic h n e te n A usstellungen m it allem p e rsö n lich e n Einfluß einzutreten»

um auf diese W eise eine in d e r H a u p tsa c h e au s L a n d e sm itte ln zu b e stre ite n d e G esam tau sstellu n g d es englischen G ew erb efleiß es zu erm öglichen. E s w ird d a ra u f hin g ew iesen , daß m an den E rfolg v o n A usstellungen n ich t lediglich n ach der Sum m e vo n g esch äftlich en A u fträg en b e m essen dürfe, w e lc h e u n m itte lb a r den A usstellungen folgen. A us den selb en U rsa c h e n , au s w e lc h e n es für den einzelnen G e w e rb e tre ib e n d e n n o tw e n d ig sei, g ro ß e S um m en auf A nzeigen u n d R eklam en zu r E rh altu n g se in e r einm al e rru n g e n e n S tellu n g in n erh alb sein es G e sc h ä ftsb e re ic h e s zu v e rw e n d e n , m ü sse m an in u n s e re r Z eit alle A n stre n g u n g e n m achen, den Ruf d es englischen G ew erb efleiß es in sein er G e sa m th e it zu e r ­ h alten und zu e rw e ite rn .

D iese völlig zu treffen d en A usführungen sollten a u c h den m a ß g eb e n d en S tellen u n s e re r R e ich sreg ieru n g zu denken g eben. A uch b ei u ns sollte m an sich nich t d arau f b esc h rä n k e n , g eg eb en en F alles u n te r B ew illig u n g g an z unzu­

re ic h e n d e r R eich szu sch ü sse einen D ruck auf die In d u strie z u r B eteiligung an g rö ß e re n A usstellungen au szu ü b en und d ab ei au s angeblichen p o litischen G ründen d a s N ationalgefühl an zu ru fen , so n d e rn v ie lm e h r im S inne d e s englischen B ei­

sp ieles auf eine w e itg e h e n d e E n tla stu n g d e r A u sste lle r B e d a c h t nehm en, um endlich einm al auf ein e r g rö ß e re n A usstellung d i e n a t i o n a l e I n d u s t r i e i n i h r e r G e s a m t h e i t u n d i n n u r g a n z v o r z ü g l i c h e n F o r m e n z u r D a rstellu n g zu b rin g en . U m diesem le tz te r e n Ziel, w e lc h e s b is h e r im m er u n e rre ic h t g eblieben ist, w e n ig ste n s n a h e zu kom m en, w ird m an a llerd in g s n ich t nu r g rö ß e re r R e ich szu sch ü sse, so n d e rn v o r allen D ingen d e r fü h ren d en M itw irk u n g h e rv o r ra g e n d e r te c h n isc h e r K räfte n ic h t e n tr a te n können. D as V orgehen d er englischen R eg ieru n g , w e lc h e s ü b rig en s den K en n ern d es A us­

ste llu n g sw e s e n s n ich t u n e rw a rte t kom m t, w ird sich erlich in g e w isse m G rad e z u r B elebung fe r n e re r A usstellu n g en b e itra g e n . U n s e re r d e u tsc h e n In­

d u strie k o m m t d ie se r E rw a rtu n g g e g e n ü b e r a llerd in g s zu g u te, daß w ir in den le tz te n Ja h rz e h n te n im m erhin eine R eih e v o n w ic h tig e n E r­

fah ru n g en im A u sstellu n g sw esen g e m a c h t h ab en , w elch e dem englischer»

W e ttb e w e rb g e g e n w ä rtig noch fehlen. T ro tz d e m a b e r w ird die b e a b sic h tig te w e itg e h e n d e S ta a ts u n te rs tü tz u n g und die am tlich e O rg a n isa tio n und A us­

sch m ü ck u n g d e r b ritisc h e n A bteilungen uns schon je tz t v e ra n la s s e n m ü ssen , w a c h sa m e n A uges dem G ange d er D inge zu folgen und uns n ic h t gelegentlich ü b e rra sc h e n zu lassen . D iese M ahnung is t um so n o tw e n d ig e r, als in d e r d eu tsch en G ro ß in d u strie zah lre ic h e S tim m en la u t g e w o rd e n sind, w e lc h e den frü h e re n S ta n d p u n k t d e r englischen In d u striellen g e g e n ü b e r dem A u sstellu n g s­

w e se n auch fü r u ns h e rb e iw ü n sc h e n und auf G rund e in z e ln e r M ißgriffe u n d E n ttäu sch u n g en die w irtsc h a ftlic h e N o tw en d ig k eit v o n A u sstellu n g en ü b e r­

h a u p t v e rn ein en . W o llte m an diesen S tim m en folgen, so w ü rd e u n z w e ife lh a ft die d eu tsch e In d u strie dieselb en E rfa h ru n g e n d u rch m ach en w ie d e r en g lisch e G ew erbefleiß und n ach e rlitte n e m S ch ad en zu s p ä t ein seh en , daß d e r a n g e­

s tre n g te W e ttb e w e rb auf dem W e ltm ä rk te die Z u rü ck h altu n g auch d e r m ä c h ­ tig ste n In d u strie z w e ig e b ei g eleg e n tlich er G e sa m tre p rä s e n ta tio n n ic h t z u lä ß t In¡

d iesem B elan g is t die n e u e ste E n tw ick lu n g d e r englischen A nsch au u n g en ü b e r d as A u sstellu n g sw esen für uns ü b e ra u s leh rreich .

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R EFO R M D ES A U SSTELLU N Q SW ESEN S 293 W esen tlich a n d e rs als in E ngland ist das A u sstellungsw esen von je h e r in F r a n k r e i c h b eh an d elt w o rd en . Die E ig e n a rt d er fran zö sisch en Industrie, in sb e so n d e re auch d e r K unstindustrie, des K u n stg ew erb es und d er zah lreich en Z w eige des d e r M ode folgenden Q ew erb efleiß es b ra c h te es m it sich, daß d er A b satz h o c h w e rtig e r E rzeu g n isse im Inlande sow ohl als auch im A uslande d u rch die B eteiligung an g rö ß eren A usstellungen u n m ittelb ar g e fö rd e rt w e rd e n konnte, sobald es n u r gelang, durch d as S en satio n elle g ro ß e r U nternehm ungen und durch die b e w ä h rte A n zieh u n g sk raft d er W e ltsta d t P a ris ein k au fk räftig es in tern atio n ales Publikum anzulocken. D er u n b e stritte n e fran zö sisch e G e­

sc h m ack leg te deshalb auch b e so n d eren W e rt auf den A ufbau und die A us­

schm ückung d er einzelnen A usstellungsgruppen, m an b ed ien te sich vielfach b e so n d e re r B eleuchtungseffekte und e ig e n a rtig e r S ch au k asten , auch der G roßzügigkeit und d er P ra c h t d er baulichen A nlagen w u rd e eine w eitg eh e n d e A ufm erksam keit zu g ew en d et. D a nun d as fran zö sisch e K u n stg ew erb e seit einem h alb en Ja h rh u n d e rt sich eifrig ster F ö rd eru n g durch den S ta a t, in sb e ­ so n d ere auf dem G ebiete des S chulw esens, e rfre u t, da fe rn e r die A usstellung h o c h w e rtig e r und vielfach g erad ezu k o n k u rre n z lo se r K u n sterzeu g n isse und fein er M o d eartik e l im V ergleich m it d er sc h w e re n In d u strie a n d e re r L ä n d e r nicht se h r hohe K osten e rfo rd e rt, so t r a t die so n st ü b erall b e o b a c h te te A us­

stellu n g sm ü d ig k eit in F ra n k re ic h nicht in b eso n d ers hohem G rad e h e rv o r.

U m aus d er B eteiligung an g rö ß e re n ausländischen A usstellungen für die fran zö sisch en T eilnehm er einen m öglichst großen N utzen zu ziehen, h a tte sich schon im J a h re 1885 ein C om ité d’initiative des expositions fra n ç a ise s à l ’é tra n g e r gebildet, w elch es zu n äch st den Z w eck verfo lg te, rein fran zö sisch e A usstellungen in frem den L ä n d e rn zu v e ra n s ta lte n , um auf diese W eise m it m öglichst g eringen K osten d er fran zö sisch en Industrie neue A b satzg eb iete zu erschließen. B ald a b e r b e stä tig te sich die alte E rfah ru n g , daß d e ra rtig e ein­

seitig e A usstellungen m eh r den In te re ss e n des L an d es dienten, w elch es je ­ w eilig als S ta n d o rt d er A usstellung galt, als d e r u n m ittelb aren E rw e ite ru n g des A b satzes fran zö sisch er E rzeu g n isse. M an nahm deshalb im J a h r e 1893 eine U m gestaltung d er V ereinigung d er fran zö sisch en A u sstellu n g sin teressen ­ ten v o r und bildete das im J a h re 1901 auch sta a tlic h e rs e its a n e rk a n n te C o m i t é f r a n ç a i s d e s e x p o s i t i o n s à l ’ é t r a n g e r . D iese fra n ­ zösische Z en tra lstelle für das A u sstellungsw esen w ill durch einheitliche und sach g em äß e A nordnung fra n z ö sisc h e r A bteilungen auf solchen in tern atio n alen A usstellungen, an denen F ra n k re ic h sich am tlich beteiligt, den A b satz fra n ­ zö sisch er E rzeu g n isse im Auslan'de fördern. Die W irk sa m k e it d er Z e n tra l­

stelle, w e lc h e r nahezu 2000 M itglieder aus den K reisen d e r K ünstlerschaft, d e r In d u strie und des g esam ten G ew erb efleiß es angehören, w a r in den fra n ­ zösischen G ruppen d e r A usstellungen in St. Louis 1904, L üttich 1905 und M ai­

land 1906 deutlich zu erkennen. Bei diesen G elegenheiten h a tte die fra n ­ zö sisch e R eg ieru n g die M itw irkung d e r Z entralstelle zu r Bildung d er fra n ­ zösischen A bteilungen h era n g e z o g e n ; in an d eren F ällen g e w ä h rt die R eg ieru n g d e r Z en tra lstelle ihre U n terstü tzu n g , um d as selb stän d ig e A u ftreten d er le tz ­ te re n zu erm öglichen. D a die Z en tralstelle n u r im In te re ss e ih res L an d es a rb e ite t, so d arf sie selb stv e rstä n d lic h keinen m ateriellen G ew inn aus ih re r T ä tig k e it ziehen, ihre A ufgabe b e ste h t vielm ehr nur darin, auf G rund d er ihr v o n den industriellen V erbänden und d er R egierung g e w ä h rte n U n terstü tzu n g e n

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ein e d er G esam th eit des fran zö sisch en G ew erb efleiß es nü tzlich e, u n p a rte iisc h e A rb e it in bezu g auf d as A u sstellu n g sw esen zu leisten . Zu diesem Z w e c k e s am m elt die Z e n tra lste lle alles M ateria l ü b e r g ep lan te A usstellungen, sie e r ­ lä ß t die U m frage bei den in B e tra c h t k om m enden In d u strie z w e ig e n , u n te rsu c h t den v o rau ssich tlich en w irtsc h a ftlic h e n W e r t d er P ro je k te für die fran zö sisch en A ussteller, sie p rü ft die rech tlich en , m o ralisch en und finanziellen G rundlagen d e r U nternehm ungen, b e s o rg t te ch n isch e und w irtsc h a ftlic h e V o ra rb e ite n , v e rg e ­ w is s e rt sich ü b e r das P re is v e rte ilu n g s w e s e n und su c h t in allen diesen B eziehungen den fran zö sisch en A u sstellern w e itg e h e n d e V o rteile zu sich ern . Die V o rteile ein e r d e ra rtig e n Z u sam m en fassu n g alle r am A u sste llu n g sw e se n in te re ss ie rte n K räfte, in s te te r Fühlung m it den R eg ieru n g sb eh ö rd en , sind u n v e rk e n n b a r.

Zum U n tersch ied e vo n d e r englischen A u sstellu n g sab teilu n g des B o a rd of T ra d e , e in e r u n m itte lb a r s ta a tlic h e n E in rich tu n g , ist die fra n z ö sisc h e Z e n tra lste lle von d e r In d u strie au s eig en em A n trieb e geschaffen w o rd e n ; sie kann, obgleich sie gelegentlich au s L an d esm itteln u n te r s tü tz t und z u r M itw irk u n g bei a m t­

lich er B eteiligung F ra n k re ic h s an au slän d isch e n A usstellungen b eru fen w ird , im m erhin m it viel g rö ß e re r B e w eg lich k eit und U n ab h än g ig k eit a u ftre te n als eine am tliche E in rich tu n g ; auch k o m m t in ih r d e r G esam tw ille d e r In d u strie b e s s e r zum A u sd ru ck als b e i d e r le tz te re n .

D aß m an auch im D eu tsch en R eiche lä n g s t die N o tw en d ig k eit ein er O rg an i­

sa tio n d es A u sstellu n g sw esen s em pfunden h a t, ist n u r zu b e k a n n t. Jed esm al, w en n die am tliche B eteiligung des R eich es an au slän d isch e n A u sstellu n g en in F rag e sta n d , w a r m an in g ro ß e r V erleg en h eit, da n am en tlich im le tz te n Ja h rz e h n t ein im m er g rö ß e r e r G e g e n sa tz zw isc h e n d e r S tellu n g n ah m e d e r R eg ieru n g und d erjen ig en d e r w ic h tig ste n In d u s trie z w e ig e zu T a g e t r a t M an b ra u c h t h ie r n u r an die V o rg än g e g eleg e n tlich d e r W e lta u sste llu n g in S t. L ouis 1904, d e r A usstellung in L ü ttich 1905 und d e r A u sstellu n g 1906 in M ailand zu e r­

innern. N achdem in D üsseldorf 1902 d e r w ic h tig ste T eil d e r d e u tsc h e n M ontan­

in d u strie und des M asch in en b au es m it g ro ß en O pfern einen v o llg ü ltig en B ew eis s e in e r L eistu n g sfäh ig k eit e rb r a c h t h a tte , w a r die G ro ß in d u strie s e h r w enig gen eig t, sich an d e r W e lta u sste llu n g in St. L ouis zu b eteilig en , und z w a r um so w e n ig e r, als die a m e rik a n isc h e n P ro h ib itiv z ö lle die E rw e ite ru n g d es d eu t­

sc h e n A b sa tz e s unm öglich m ach ten und d e r M angel ein es a u sre ic h e n d e n ge­

w e rb lic h e n R e c h tss c h u tz e s eine u n m itte lb a re G efah r fü r die d e u tsc h e n A us­

ste lle r b e d e u te te . Die R e ic h sre g ie ru n g h a tte sich v o n v o rn h e re in auf eine w e itg e h e n d e am tlich e B eteiligung in S t. L ouis ein g elasse n , tr o tz aller W erb u n g a b e r g elan g es ih r nicht, auch nu r einen n e n n e n s w e rte n T eil u n s e r e r G roß­

in d u strie fü r die A usstellung zu g ew in n en . D as E rg e b n is w a r s e lb s tv e r­

stän d lich eine g an z u n zu reich en d e D arste llu n g d e r w ic h tig ste n Z w eig e der deu tsch en In d u strie, die m an au ch durch eine A nzahl g u t g elu n g e n e r S o n d e r­

a u sstellu n g en au s den G eb iete n d er bildenden K unst, d es B u c h g e w e rb e s, der G esundheitspflege, d e s U n te rric h tsw e s e n s u sw . beim b e s te n W illen n ic h t au s- gleichen k o n n te. Ä hnlich erg in g es in M ailand 1906, bei w e lc h e r G elegenheit die In d u strie w ie d e ru m eine g ro ß e Z u rü ck h altu n g e rk en n en ließ.

In g e ra d e z u u m g e k e h rte r W eise sp ielten sich die V o rg än g e b ei d e r L ü t­

tic h e r A usstellung v on 1905 ab. H ier zeig ten in sb e so n d e re die rh ein isch ­ w e stfä lis c h e M o n tan in d u strie und d er M asch in en b au , obg leich die R eich s­

re g ie ru n g v on je d e r am tlichen B eteiligung d es R eich es a b g e se h e n h a tte , ein

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REFORM D ES A U SSTELLU N Q SW ESEN S 295 leb h aftes In te re ss e für den belgischen M a rk t und für die durch belgische G eld­

leute b e h e rrsc h te n G ebiete des ausländischen H andels. S o n d e rb a re rw e ise h ö rte m an v o r der L ü ttich er A usstellung n ich ts von den politischen G ründen für eine B eteiligung des R eiches an diesem in tern atio n alen U nternehm en, w ä h re n d fünf J a h r e s p ä te r die R eich sreg ieru n g für die A nteilnahm e des R eiches an d er B rü sse le r A usstellung v on 1910 u n te r b eso n d erem H inw eis auf politische G ründe e in tra t und die Industrie zu g ew in n en su ch te. Die B eteiligung d er Ind u strie in L üttich w a r u n e rw a rte t groß, a b e r d er p riv a te d eu tsch e A usschuß kon n te m angels genü g en d er M ittel und au sre ic h e n d e r E rfah ru n g en keine ein­

heitliche O rganisation d e r deutschen A bteilung zu W ege bringen. Die Folge w a r, daß eine A nzahl re c h t tü c h tig e r L eistungen d eu tsc h e r Ind u strie nicht in d er richtigen W eise z u r G eltung kam und d er ja h rm a rk ta rtig e E indruck die O berhand behielt. Die große m aterielle B elastung, w elch e sich die w ich tig sten deutschen In d u striezw eig e für die B eteiligung in L ü ttich au s geschäftlichen In te re ss e n au ferleg t h atten , h a tte deshalb keinen e n tsp rech en d en E rfolg und w a r auch fü r den Ruf des deutschen G ew erb efleiß es im g an zen von nu r g e rin g e r B edeutung.

Bei d ieser V e rw o rre n h e it d er V erhältnisse im A u sstellungsw esen b ed u rfte es nu r des äu ß eren A nstoßes, um den län g st em pfundenen M angel d e r O r­

ganisation endlich zu beseitigen. D ieser A nstoß w u rd e g egeben durch einen nach Schluß d er A usstellung vo n St. L ouis seiten s d es R eichskom m issars, Geh. O b erre g ie ru n g sra ts D r. L ew ald, an den Geh. K om m erzien rat L ueg, den ho ch v erd ien ten P rä s id e n te n d er rh ein isch -w estfälisch en In d u strieau sstellu n g en in D üsseldorf, g e rich teten B rief. Infolge d ieser A nregung v e rh a n d e lte nun am 7. F e b ru a r 1906 die H au p tv ersam m lu n g des V ereines d eu tsch er M aschinen­

b au a n sta lte n ü b er den G edanken ein er O rganisation des A usstellungsw esens.

Es w u rd e b eschlossen, bei dem Z e n tra lv e rb a n d e d eu tsc h e r In d u strieller, w e l­

ch e r sich dam als m it d er Z en tralstelle fü r die V o rb ereitu n g von H a n d e lsv e r­

trä g e n und m it dem B unde d e r Industriellen zu ein er In teressen g em ein sch aft v e re in ig t h a tte , die Bildung ein er stän d ig en A usstellungskom m ission zu b e a n ­ trag en . Einen A n trag gleicher R ichtung b ra c h te in d er S itzung d er In te re ss e n ­ gem einschaft vom 22. M ai 1906 d er B und d e r Industriellen ein. D iese A n­

regungen w u rd en z u n äch st einem A usschuß z u r V orbereitung ü b erw iesen . D as E rg eb n is d e r B eratu n g w a r eine V orlage a n die V ollversam m lung d er In teressen g em ein sch aft m it dem folgenden g rundlegenden V orschläge:

„D er Z e n tra lv e rb a n d d eu tsch er Industrieller, die Z en tra lstelle für die V o rb ereitu n g v on H a n d e lsv e rträ g e n und d e r B und d e r Industriellen b e ­ g ründen als gem einschaftliche E inrichtung eine

¡je ¡5

„ S t ä n d i g e A u s s t e l l u n g s k o m m i s s i o n

jj f ü r d i e d e u t s c h e l n d u s t r i e“ .

A ufgabe d ieser K om m ission ist es, ein Z en tra lo rg a n zu bilden, w elch es i # d au ern d die jew eiligen A usstellungsfragen stu d iert, alles bezügliche M ate­

rial sam m elt, jew eilig rech tzeitig E rkundigungen einzieht und den be-

>rl$ teiligten K reisen z u r S eite s te h t.“

■¡niStif

D ieser von d e r In teressen g em ein sch aft angenom m ene V orschlag w u rd e n u n m eh r in allen E inzelheiten zu einem A rb eitsp ro g ram m a u sg e sta lte t, d as im

k I

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S p ä th e rb s t 1906 die Billigung d e r In te re sse n g e m e in sc h a ft fand. E s w u rd e alsd an n auf V o rsch lag d e r Z en tra lstelle fü r die V o rb e re itu n g v o n H a n d e ls v e rträ g e n d e r G eh. K o m m erzien rat G o ld b erg er zum P rä s id e n te n d e r S tä n d ig e n A u sstellu n g s­

kom m ission g ew äh lt, w ä h re n d die S tellen d e r V iz e p rä sid e n te n v o n den V or­

sitzen d en d e r b eid en a n d e re n V erb än d e ü b ern o m m en w u rd e n . D iese Stellen w e rd e n säm tlich im E h re n a m t v e r w a l t e t D ie sach lich en K o sten d es G e sch äfts­

b e trie b e s d e r K om m ission w e rd e n au s den J a h r e s b e iträ g e n ein e r se h r großen Z ahl d e r e rs te n d eu tsch en F irm en au s allen Z w eig en d e r In d u strie und aus Z uschüssen d e r V e rb än d e g e d eck t, jed e A rt v o n m ateriellem G ew inn durch die T ä tig k e it d e r K om m ission is t au sg esch lo ssen . K urz n ach B e g rü n d u n g der K om m ission tr a te n d e r V erein z u r W a h ru n g d e r In te re s s e n d e r chem ischen In d u strie D eu tsch lan d s so w ie d e r V erb an d d e u ts c h e r E le k tro te c h n ik e r m it der V ereinigung d e u ts c h e r E le k triz itä tsfirm e n als n eu e in d u strielle H a u p tg ru p p en in die O rg an isatio n ein. Die K om m ission, zu d e re n G e sc h ä ftsfü h re r sp ä te rh in Dr. H. H eim an b e ste llt w u rd e , k o n n te n u n m eh r am 1. J a n u a r 1907 ih re T ä tig ­ k e it b eginnen, und z w a r m it einem A u sg a b e n e ta t v o n 50 000 M jäh rlich . Von diesem T a g e also d a tie rt die im w e se n tlic h e n n a c h dem V orbilde d es fran zö ­ sisch en K om itees e rric h te te d e u tsch e Z e n tra lste lle fü r d as A u sstellu n g sw esen . D aß die au s d e r A n reg u n g d e r d e u tsc h e n In d u strie h e rv o rg e g a n g e n e Z e n tra lste lle fü r d as A u sstellu n g sw esen e r s t im Z u sa m m e n w irk e n m it den O r­

g an en d er R e ic h sre g ie ru n g und d e r B u n d e ssta a te n ih re v o lle N ü tzlich k eit e r ­ w eisen k o n n te, b ra u c h t n ich t w e ite r b e w ie se n zu w e rd e n , h a n d e lte es sich doch g e ra d e d aru m , die so m annigfach h e rv o r g e tre te n e n M e in u n g sv e rsc h ie d e n ­ h eiten zw isc h e n In d u strie u nd R e g ieru n g d u rch eine g rü n d lich e U m sch au auf dem G eb iete d es A u sstellu n g sw esen s zu b eseitig en . D ie K om m ission h a t denn auch ein w e itg e h e n d e s E n tg eg en k o m m en b e i den R eich s- und L a n d esb eh ö rd en gefunden, in sb e so n d e re h a t d e r R eic h sk a n z le r d u rch w ie d e rh o lte E rla s s e an die K aiserlich en B o tsc h a fte n un d B eru fsk o n su late so w ie a n die K aiserlic h en W a h l­

k o n su late in E u ro p a u nd an die B o tsch aften u n d B eru fsk o n su late in den a u ß e r­

eu ro p äisch en L ä n d e rn die F ö rd e ru n g d e r A rb eiten d e r A usstellungskom m ission v e rfü g t. A uch d as R e ic h sa m t des In n e rn und d as p reu ß isch e H an d elsm in iste­

rium sind in ih rem G e sc h ä ftsb e re ic h in äh n lich er W e is e v o rg e g a n g e n . M it d e r b a y risc h e n u nd w ü rtte m b e rg isc h e n Z e n tra lste lle fü r H an d el un d G ew erb e so w ie m it d e r G e w e rb e a b te ilu n g des säch sisch en M in isteriu m s, fe rn e r m it den H an d els- un d G e w e rb e k a m m e rn und den H a n d w e rk s k a m m e rn s te h t die Kom- m ission in d a u e rn d e m V e rk e h r. U n m itte lb a r e r s ta tte te o d e r d u rch d a s A us­

w ä rtig e A m t d es D e u tsc h e n R eich es v e rm itte lte B e ric h te d e r K onsulate üb er a u slän d isch e A u sstellu n g sp län e s e tz e n die K om m ission in den S ta n d , re c h t­

zeitig den In te re ss e n te n z u v e rlä ssig e M itteilungen zu m ach e n und g e g e b e n e n ­ falls en tsp re c h e n d e V o rb ereitu n g en zu treffen. A uch m it d e r m aß g eb en d en T a g e s p re s s e h a t die K om m ission einen d a u e rn d e n V e rk e h r an g ek n ü p ft, um in allen das A u sstellu n g sw esen b etreffen d en F ra g e n au ch d as g rö ß e re P ublikum a u fzu k lären . D iese A ufklärung ist b e so n d e rs d esh alb w e rtv o ll, w e il d u rc h die­

selb e das V e ra n tw o rtlic h k e itsg e fü h l w e ite r e r K reise g e s tä r k t und d a ra u f hin­

g e w irk t w ird , daß d as g ro ß e P u b lik u m n ich t w ie frü h e r so v ielfach plötzlich au ftau ch en d en A u sstellu n g sp län en sein In te re ss e z u w e n d e t und oh n e R ü ck sich t auf die V erh ältn isse und B ed ü rfn isse v on In d u strie und G e w e rb e die le ite n d e n K reise z u r D u rchführung so lc h e r P lä n e d r ä n g t

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R EFO R M D ES A U SSTELLU N Q SW ESEN S 297 Die w ich tig ste A ufgabe d er Kom m ission b e ste h t darin, alles irg en d w ie durch die K onsulate, durch die V e rtretu n g en von Industrie, G ew e rb e und H andel und durch In teressen ten sow ie durch die P re s s e erh ältlich e M aterial ü b er in- und ausländische A usstellungen zu sam m eln und auf G rund dieses vielseitigen und u m fangreichen M ateria ls unentgeltliche A uskunft an jed erm an n zu erteilen.

M ir w u rd e G elegenheit gegeben, die Sam m lung und R eg istrieru n g des bei d e r Kom m ission eingehenden M ateria ls kennen zu lern en ; ich kann nur bezeugen, daß d er B etrieb vortrefflich o rg a n isie rt ist und eine schnelle E r­

ledigung d er A nfragen sich ert. A llerdings handelt es sich bei d er geg en ­ w ä rtig e n E inrichtung n u r um allgem eine N achrichten, w ä h re n d die a u ß e r­

o rd en tlich w ich tig e tech n isch -w irtsch aftlich e S eite des A u sstellu n g sw esen s z u n äch st noch nicht b e a rb e ite t w ird ; tro tzd em ab e r b e d e u te t doch die allge­

m eine A uskunfterteilung schon eine se h r w ü n sc h e n sw e rte E rleich teru n g für die beteiligten K reise aus Industrie und G ew erb e. Ein k u rz e r B riefw echsel m it d er Z en tra lstelle lä ß t in d er R egel schon erk en n en , ob die an frag en d e F irm a gu t d a ra n tu t, einem in F ra g e steh en d en A u sstellungsunternehm en ihr In te re sse zuzuw enden. D iese T ätig k eit d er K om m ission b e w e g t sich also schon in der R ichtung d er von m ir g efo rd erten E ntlastung d er A ussteller. Eine w e ite re A ufgabe sieht die Z en tralstelle darin, m it dem In te re sse von Industrie, G e w e rb e und H andel nicht zusam m enhängende und darum überflüssige und w irtsch aftlich schädigende A usstellungen zu v e rh in d e rn und m öglichst früh­

zeitig zu u n terd rü ck en , fe rn e r auch den b erü ch tig ten W inkel- und S chw indel­

au sstellu n g en durch W arn u n g v o r d er B eteiligung und v o r dem G eb rau ch ih rer M edaillen öffentlich m it allem E rn st en tg eg e n zu treten . M an w ill also v e r ­ stän d ig erw eise die Industrie von allen solchen U nternehm ungen abhalten, w elch e keine w irtsch aftlich e B erechtigung haben und nur den S o n d erin tere ssen d e r U ntern eh m er dienen. D agegen sollen die In te re sse n te n auf solche A us­

stellungspläne aufm erksam g em ach t w e rd e n , w elch e auf d urchaus gesu n d er G rundlage die E rw e ite ru n g b este h e n d e r und die G ew innung n eu er A b satz­

gebiete erm öglichen können. M it diesem H inw eis soll indessen d er eigenen E ntscheidung d er In te re sse n te n ü b er ihre Beteiligung in keiner W eise v o rg e ­ griffen w erd en . S obald eine allgem einere B eteiligung an g rö ß eren A us­

stellu n g en in F ra g e kom m t, v e rg e w is s e rt sich die K om m ission durch U m frage ü b er die Stellungnahm e d er m aßgebenden industriellen V erbände und ein­

zeln e r fü h ren d er F irm en und e rs ta tte t an die B ehörden en tsp rech en d en B e­

richt. B etreffs d er B eteiligung d er gesam ten In d u strie o d er w ich tig er Z w eige d erselb en an großen in tern atio n alen A usstellungen w ird m it b e so n d e re r V or­

sich t v o rg eg an g en . M an d arf w ohl e rw a rte n , daß die K om m ission in solchen F ällen, unbek ü m m ert um die A nschauungen und W ünsche d er B ehörden, die w irkliche M einung d e r Industrie und des G ew erb es zum A usdruck bringt, da sie so n st ihre eigene H erkunft v erleu g n en und den unentbehrlichen H alt in den K reisen d er Industriellen v erlieren w ü rd e.

H a t sich nun gegebenenfalls die ü b erw ieg en d e M ehrheit der in B e tra c h t kom m enden K reise d er Industrie und des G ew erb es für die B eschickung ein er ausländischen A usstellung e rk lä rt, so ü bernim m t die K om m ission die F ö rd e ­ rung d er heim ischen In teressen , sie bildet im E in v erstän d n is m it den B ehörden eigene A usschüsse für eine m öglichst erfolgreiche O rg an isatio n der deutschen A bteilung solcher U nternehm ungen. Solche S o n d erau ssch ü sse für die V o r­

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b e re itu n g d eu tsc h e r A bteilungen w u rd en b ish er e in g e se tz t für die in te r­

natio n ale A usstellung für U nfallverhütung, G e w e rb e h y g ie n e und A rb e ite rw o h l­

fa h rt B u d a p e st 1907, für die in te rn a tio n a le k u n stg e w e rb lic h e A u sstellu n g St.

P e te r s b u rg 1908, fü r die in te rn a tio n a le Ja g d a u s ste llu n g W ien 1910 und auf b e ­ so n d e re s E rsu ch en d e r R eic h sre g ie ru n g fü r die W e lta u sste llu n g B rü sse l 1910.

Um die kolonialen A u sstellu n g sin teressen d e r d eu tsch en In d u strie d a u e rn d zu v erfo lg en , h a t die K om m ission u n te r M itw irk u n g d er D eu tsch en K olonialgesell­

sch aft ein stä n d ig e s K olonialkom itee g eb ild et.1) D ieses K om itee h a t sich b e ­ re its in re c h t v e rd ie n stv o lle r W e ise d u rch V e ra n sta ltu n g e in e r A usstellung von in D eutschland g eb au te n B a u m w o lle rn te -B e re itu n g sm a sc h in e n und P alm ö l- und P a lm k e rn - G ew in n u n g sm asch in en b e tä tig t. D ie v on ein e r A nzahl e r s te r d e u tsc h e r F irm en b e sch ick te S o n d e ra u sste llu n g h a t in d e r Z eit vo m 13. bis 27. M ai 1909 (bei freiem E in tritt für jed erm an n ) in B erlin sta ttg e fu n d e n , n ach ­ dem im V o rjah r eine A usstellung vo n e rp ro b te n englischen un d am erik an isch en M aschinen gleichen Z w eck es v o ra n g e g a n g e n w a r. Die A bsicht, d u rch die v o r­

jäh rig e A usstellung d e r d eu tsch en M asch in en in d u strie ein n eu es A rb eitsg eb iet zuzuführen, ist, w ie m an au s d e r d iesjäh rig en A usstellung e rs e h e n h a t, re c h t g u t erfü llt w o rd e n . Die fü r die E n tk ö rn u n g d e r B au m w o llfasern b estim m ten M aschinen n ach dem W alz en - o d e r dem S ä g e sy s te m sind z u n ä c h st allerdings vo n den d eu tsch en F a b rik e n g an z n ach dem M u ster d e r englischen und am e­

rik an isch e n E n tk ö rn u n g sm asch in en g e b a u t w o rd e n , in d essen is t d as B edürfnis n ach k o n s tru k tiv e n V e rb e sse ru n g e n v o rh a n d e n und d ü rfte auch b ald v on der deu tsch en In d u strie e rfü llt w e rd e n , so daß dann n ich t n u r ein A b sa tz g e b ie t in den d eu tsch en K olonien, so n d e rn auch auf dem W e ltm ä rk te gefunden sein w ird . A uch für in D eu tsch lan d g e b au te B allen p resse n ist bei w e ite r e r ko n ­ s tru k tiv e r V e rb e sse ru n g die M öglichkeit ein es erfo lg reich en W e ttb e w e rb e s ge­

geben. Dem Bau von M aschinen z u r G ew innung vo n P alm ö l und P alm k ern en h a t sich die d eu tsch e In d u strie gleichfalls zu g e w e n d e t, so daß au ch auf diesem G eb iete d es M asch in en b au es E rfolge n ich t au sb leib en w e rd e n . M an e rk en n t ü b rig en s an diesem B eispiele deutlich den W e r t vo n S o n d e ra u sste llu n g e n mit im B e trie b e v o rg e fü h rte n M asch in en ; h ie r w e rd e n am le ic h te s te n un d m it g e­

ringen O pfern neue A rb e itsg e b ie te und A b satzau ellen ersch lo ssen .

Die S tän d ig e A u sstellungskom m ission b e tä tig t sich a b e r n ic h t n u r b ei der V o rb ereitu n g vo n A usstellungen, so n d ern sie v e rfo lg t auch die g esam te, auf In d u strie und G e w e rb e bezügliche G e setzg eb u n g und R e c h tsp re c h u n g im In- und A u slan d e; fe rn e r w id m e t sie ih re A u fm erk sam k eit d e r F ra g e , ob und in­

w ie w e it eine g esetzlich e R egelung d es A u sstellu n g sw esen s im D eu tsch en Reiche a n g e b ra c h t sein m öchte. Ein w e ite re s w ich tig es T ä tig k e itsg e b ie t liegt in den u n m ittelb aren V erh an d lu n g en m it den im A uslande b e re its b e ste h e n d e n Z en­

tra lste lle n fü r d as A u sstellu n g sw esen , vo n den en die fra n z ö sisc h e und en g ­ lische E in rich tu n g b e re its b e sp ro c h e n w u rd e . E s h a n d e lt sich h ie rb e i um eine g a n z e R eihe w ic h tig e r, m it dem A u sstellu n g sw esen zu sam m e n h ä n g e n d e r F ra g e n , die sich, w ie z. B. d as U rh e b e rre c h t, die Z u sam m en setzu n g d e r Ju ry , die Zahl und A rt d er zu v e rte ile n d e n D iplom e und M edaillen, für eine in te r­

n atio n ale V erstän d ig u n g b e so n d e rs eignen. Z ur V o rb e re itu n g d ie s e r in te r­

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R EFO R M D ES A U SSTELLU N G SW ESEN S 299 nationalen Verständigung hatte das Comité français des expositions à l’étranger in P a ris die n atio n alen A usstellu n g szen tralen in' D eutschland, B elgien, den N iederlanden, Italien und U ngarn im N ov em b er 1907 zu ein er B e ra tu n g n ach P a ris eingeladen. Auf einer zw eiten , in B rü ssel 1908 stattg efu n d en en V e r­

sam m lung w u rd e sodann die F é d é r a t i o n d e s C o m i t é s p e r m a n e n t s d ’ e x p o s i t i o n s m it dem S itze in B rü ssel b e g rü n d e t; d ieser V ereinigung h a t sich die deutsche K om m ission angeschlossen. Die n ä c h ste V ersam m lung dieses in tern atio n alen In stitu tes w ird im F rü h ja h r 1910 in B erlin u n te r dem V orsitz d er deutschen Kom m ission stattfinden. S chon die auf d e r P a ris e r V ersam m lung von 1907 gefaßten B eschlüsse, zu denen m an in sb eso n d ere auf G rund d er bei d er W eltau sstellu n g in St. Louis 1904 g em ac h ten E rfahrungen kam , lassen erk en n en , daß die T ä tig k e it d e r in tern atio n alen V ereinigung auf eine h ö ch st w ü n sc h e n sw e rte F ö rd eru n g des A u sstellu n g sw esen s g e ric h te t ist.

M an kam in P a ris dahin überein, daß es unum gänglich sei, d urch eine in te r­

nationale Ü bereinkunft säm tlich er d e r B e rn e r K onvention b ish er nicht a n g e­

h ö ren d er S ta a te n allen auf in tern atio n alen A usstellungen v e rtre te n e n k ü n st­

lerischen und literarisch en W e rk e n einen an keinerlei F o rm a litä te n gebundenen U r h e b e r s c h u t z auf eine noch zu v e re in b a re n d e F ris t zu g ew äh ren . In gleicher W eise w u rd e die N otw endigkeit an erk an n t, allen auf in tern atio n alen A usstellungen zu r S chau g estellten E r f i n d u n g e n , g e w e r b l i c h e n M u s t e r n , M o d e l l e n u n d W a r e n z e i c h e n für die M in d estfrist von sech s M onaten einen z e i t w e i l i g e n S c h u t z zu sichern. F e rn e r beschloß m an, die R egierungen d er auf d e r K onferenz v e rtre te n e n L ä n d e r aufzufordern, die F rag e der V erleihung und des G eb rau ch es von auf A usstellungen v e r ­ liehenen D iplom en und M edaillen zu prüfen und eine A ufsicht ü b e r die V er­

leihung und den G eb rau ch so lch er A uszeichnungen einzuführen. Endlich w u rd e als G ru n d satz an erk an n t, daß E rzeu g n isse o d er G eg en stän d e, w elch e f a l s c h e A n g a b e n ü b e r U r s p r u n g u n d H e r k u n f t tra g e n , auf A usstellungen w e d e r zugelassen noch p rä m iie rt w e rd e n sollen.2)

D iesen B eschlüssen w ird die n äch stjäh rig e B erlin er K onferenz d er in te r­

nationalen V ereinigung jedenfalls w e ite re folgen lassen. Die bish erig en B e­

schlüsse ersch ein en so einfach und se lb stv erstän d lich , daß m an sich ü b er die S ch w ierig k eiten ih re r allgem einen A nerkennung in allen K ulturländern w u n ­ dern könnte, w enn m an nich t w ü ß te, daß zum S chaden d e r an stän d ig en In­

d u strie auf den bisherigen großen A usstellungen von m an ch e r S eite im T rüben gefischt w o rd e n ist und d er u n lau tere W e ttb e w e rb leid er im m er noch An­

h än g er hat. D iejenigen L ä n d e r ab er, die m it ih re r fo rtg e sc h ritte n e n Industrie auf den W e ltm a rk t an g ew iesen sind, w e rd e n schon im eigensten In te re ss e den im A usstellungsw esen zu r Zeit noch b esteh en d en M ißständen durch Anschluß an die in tern atio n alen V erein b aru n g en e n tg e g e n tre te n m üssen. S e h r w ü n ­ sc h e n s w e rt w ü rd e auch eine in tern atio n ale V erständigung d a rü b e r sein, in w elchen Z eiträum en gro ß e in tern atio n ale A usstellungen zu v e ra n s ta lte n w ä re n .

2) Die ausführlichen V erhandlungen der P a ris e r K onferenz vo n 1907 können w ie auch alles auf die in tern atio n ale V ereinigung der A u sstellu n g szen tralen be­

zügliche M aterial bei d er Ständigen A usstellungskom m ission für die deutsche Ind u strie in B erlin eingesehen w erden.

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Eine stre n g e F estleg u n g allerd in g s ist h ierb ei w e d e r e r s tr e b e n s w e r t noch d u rc h ­ fü h rb ar, im m erhin a b e r k ö n n te w o h l eine V erstän d ig u n g dahin e rre ic h t w e rd e n , daß große allgem eine o d er S o n d erau sstellu n g en nu r in ein e r sieb en - bis z e h n ­ jäh rig en Folge stattfin d en sollen. M it ein e r solchen V erstän d ig u n g w ü rd e die G ründlichkeit d er V o rb ereitu n g und auch die finanzielle D urch fü h ru n g g rö ß e re r A usstellungen zum allgem einen N utzen alle r b eteilig ten N ationen n u r g e fö rd e rt w e rd e n . Eine g e w iss e E in sch rän k u n g d e r b ish erig en G ew o h n h eit, g e sc h ic h t­

liche und nam entlich n atio n ale E rin n e ru n g sta g e d u rch A bh altu n g e in e r A us­

stellung zu feiern und die ü brigen N ationen z u r offiziellen T eiln ah m e ein zu ­ laden, w ü rd e ebenfalls nu r vo n allgem einem V orteil sein. W en n z. B. die fünf­

zig jäh rig e G ed en k feier d e r E rric h tu n g des K önigreichs Italien im J a h r e 1911 durch z w ei in te rn a tio n a le A usstellungen, die eine fü r In d u strie un d G e w e rb e in T u rin und die an d e re fü r die bildenden K ünste und die A rchäologie in Rom, v e rh e r rlic h t w e rd e n soll, so ist doch w o h l a n g esich ts des V erlau fes d e r b is­

h erig en italien isch en A usstellungen v o m in te rn a tio n a le n S ta n d p u n k t au s die F ra g e b e re c h tig t, ob m an für diesen F all n ich t m it ein e r g rü n d lich v o rb e ­ re ite te n und erfo lg reich d u rch g efü h rten g em ein sam en K unst- und G e w e rb e ­ a u sstellu n g h ä tte au sk o m m en können. E s w ü rd e jedenfalls v e rd ie n stlic h sein, w e n n die in te rn a tio n a le V ereinigung d e r A u sste llu n g sz e n tra le n auch F ra g e n d ie se r A rt zu b eh an d eln G elegenheit nähm e.

Die F ra g e d er B e sc h rä n k u n g auf w irtsc h a ftlic h b e re c h tig te A usstellungen spielt n ich t nu r eine Rolle im in tern atio n alen W e ttb e w e rb e , so n d e rn sie is t auch v o n g rö ß te r W ich tig k eit für d as A u sstellu n g sw esen im eignen L and. An m an ch en S tellen h a t m an n ach g ro ß en finanziellen O pfern und a n g esich ts d er offenbaren M ißstände b e re its ein g eseh en , daß d er b ish e rig e p lan lo se B etrieb vo n A usstellu n g en se h r b ed en k lich e w irtsc h a ftlic h e N achteile m it sich bringt.

So h a t sich n eu erd in g s d er V o rstan d d es d e u tsc h e n S tä d te ta g e s m it dem V er­

h alten d e r d e u tsc h e n S tä d te g e g en ü b er den in ih rem B e re ic h e ab z u h a lte n d e n A us­

stellungen b efaß t und eine B e sc h rä n k u n g d er B eteiligung d e r S tä d te als im allge­

m einen jedenfalls e rw ü n s c h t b e z e ic h n e t; auch w u rd e g ru n d sä tz lic h die N icht­

b erü ck sich tig u n g v o n politischen, k onfessionellen o d er auf E rw e rb g e rich teten A usstellungen em pfohlen. D am it tr itt d e r d eu tsch e S tä d te ta g den vielfachen M ißständen en tg eg e n , w e lc h e zum S ch ad en d e r G e w e rb e tre ib e n d e n d u rch die g esch äftsm äß ig e A usbeutung v on A usstellu n g en durch U n te rn e h m e r h e rb e i­

g efü h rt w o rd e n sind. Die g e w e rb sm ä ß ig e n A u sste llu n g su n te rn e h m e r hab en fa s t im m er den V ersuch g em ach t, ih ren V e ra n sta ltu n g e n d a d u rc h den A nschein d er G em ein n ü tzig k eit und d es am tlichen C h a ra k te rs zu g eben, daß die M it­

w irk u n g von sta a tlic h e n und G em ein d e b eh ö rd en o d e r K ö rp e rsc h a fte n in irgend ein e r F o rm a n g e s tre b t w u rd e , sei es d u rch E inladungen zum E in tritt in E h re n ­ a u ssch ü sse, sei es durch d as E rsu ch en um S tiftung vo n P re is e n un d M edaillen für Z w eck e d e r P räm iieru n g . D er V o rsta n d des d e u tsc h e n S tä d te ta g e s hat nun auf E rsu ch en d e r S tän d ig en A usstellungskom m ission sich b e re it e rk lä rt, die S ta d tv e rw a ltu n g e n d a ra u f au fm erk sam zu m achen, daß die K om m ission un­

e n tg eltlich A uskunft ü b e r alle A usstellungen und die d am it zu sam m e n h ä n g e n ­ d en F ra g e n zu e rte ile n b e re it i s t E s d arf w o h l e r w a r t e t w e rd e n , daß die d eu tsch en S ta d tv e rw a ltu n g e n vo n diesem A n erb ieten reich lich en G eb rau ch m ach en und fo rta n m it g ro ß e r V o rsich t an die V e ra n sta ltu n g v o n A usstellungen h e ra n tre te n w e rd e n . D ie S tän d ig e K om m ission h a t ie r n e r im S e p te m b e r 1908

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R EFO R M D ES A U SSTELLU N Q SW ESEN S 301 ein R und sch reib en an die H andels-, G ew erb e- und H a n d w e rk s v e rtre tu n g e n im D eutschen R eiche g erich tet, in w elch em im öffentlichen In te re ss e um g rößte V o rsich t geg en ü b er den aus rein geschäftlichen G ründen v e ra n s ta lte te n A us­

stellungen ersu ch t w ird. U n ter allen U m ständen sollte m an bei allen G e­

suchen um Stiftung von P reisen , M edaillen, Diplom en, Z uschüssen usw . genaue E rkundigungen über die V e ra n sta lte r und den w irtsch aftlich en W e rt von A us­

stellungen einziehen, ehe m an sich z u r F ö rd eru n g d er S ache irg en d w ie h e rb e i­

läßt. Es w ird sodann auf eine von d er W ü rtte m b e rg isc h e n Z en tra lstelle für G ew erb e und H andel au sg eg an g en e W arn u n g bezüglich des von A genten zw eifelh after ausländischer A usstellungen b etrieb en en M edaillenschw indels v erw iesen . W e ite r m ach t die S tändige Kom m ission darau f aufm erksam , daß die S ta a tsa n w a ltsc h a fte n an g ew iesen w o rd en sind, in Fällen d er R eklam e m it S chein- und S chw indelm edaillen s te ts das öffentliche In te re sse an der S tr a f­

verfolgung im Sinne des § 12, Abs. 3, des G esetzes z u r B ekäm pfung des un­

la u teren W e ttb e w e rb e s als vo rlieg en d zu b e tra c h te n . D iese A rt des V or­

gehens d er S tän d ig en K om m ission w ird jedenfalls zur G esundung des A us­

stellu n g sw esen s b e itra g e n und die V ertretu n g en des H andels, d er G ew e rb e und des H a n d w e rk s zur V orsicht und Z urückhaltung in A usstellungsfragen v e r ­ anlassen. Im Anschluß an die geschilderten A nfänge auch in d er O rdnung des inländischen A u sstellu n g sw esen s sollte die S tändige K om m ission allm ählich ihren G eschäftsbereich auf säm tliche inländische A usstellungen ausdehnen und dabei, so w eit allgem eine In teressen in B e tra c h t kom m en, führend m itw irken.

D adurch könnte eine ü b erau s e rw ü n sch te E ntlastung g rö ß e re r in tern atio n aler A usstellungen h erb eig efü h rt und m anche V ergeudung der w irtsch aftlich en K raft des deutschen G ew erbefleißes verm ied en w erd en . Je g rö ß ere O rdnung in das inländische A usstellungsw esen g e b ra c h t w ird , um so m eh r w ird auch d as V e r­

ständnis d er G ew erb etreib en d en für den w irtsch aftlich en W e rt au slän d isch er A usstellungen g efö rd ert und die bezügliche T ä tig k e it d er S tän d ig en K om m ission erleich tert. Die v e rs tä n d ig e und auf w irtsc h a ftlic h e r Ü berlegung und in­

d u strieller E rfah ru n g beru h en d e L enkung des inländischen A u sstellu n g sw esen s in die richtigen B ahnen h a t also eine w eitg eh e n d e B edeutung. D er neuerdings aufgetauchte o d er v ielm eh r neu au fg e w ä rm te P lan einer ständigen A usstellung der deutschen Industrie in D eutschland ist w ie d e r ein B ew eis dafür, w ie n o t­

w endig eine sa c h v e rstä n d ig e O rdnung des A u sstellu n g sw eses innerhalb der R eichsgrenzen ist, da solche P lä n e nichts w e n ig e r als gründliche S achkenntnis v e rra te n .

Die von uns in k u rzen Zügen g esch ild erte T ä tig k e it d er Ständigen A us­

stellungskom m ission h a t b e re its m an ch erlei E rfolge g e z e itig t; sie b ed eu te t jedenfalls einen g an z erheblichen F o rts c h ritt geg en ü b er dem frü h eren Zu­

stan d e, in w elch em es an je d e r O rg an isatio n dieses w ich tig en G ebietes des W irtsch a ftsleb en s fehlte. A ber die A rb eit d e r K om m ission b edarf, w en n der volle Z w eck e e rre ic h t w e rd e n soll, d er V ertiefung, und d i e s e V e r t i e f u n g i s t n u r m ö g l i c h a u f d e m W e g e d e r f ü h r e n d e n M i t w i r k u n g t e c h n i s c h - w i r t s c h a f t l i c h e r K r ä f t e . W as die M itw irkung des Ingenieurs für das nationale In teresse, für den w e ite re n F o rts c h ritt d er w iss e n ­ schaftlichen T echnik und nam entlich auch für die A ussteller b ed eu te t, haben w ird des ö fteren h erv o rg e h o b e n ; es gilt nunm ehr, diese M itw irkung tech n isch er K räfte im öffentlichen In te re sse für alle Z eiten sich er zu stellen. Als M ittel

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zu diesem Z w eck e dien t in e rs te r Linie d e r E i n t r i t t d e s V e r e i n e s d e u t - s c h e r I n g e n i e u r e i n d i e S t ä n d i g e A u s s t e 11 u n g s - K o m - m i s s i o n m it ein e r A nzahl vo n A b g eo rd n eten , d a es n'icht lä n g e r an g eh en k ann, daß d er g rö ß te d eu tsch e V erein für die V e rtre tu n g d e r T ech n ik au ß erh alb e in e r w irtsc h a ftlic h e n E in rich tu n g bleibt, w elch e im e n g ste n Z u sam m en h än g e m it dem g e sa m te n F o rts c h ritt d e r T ech n ik und des G ew erb efleiß es s te h t und reichlich G eleg en h eit z u r B etätig u n g te c h n isc h e r A rb eit b ie te t. G e ra d e auf dem G eb iete des A u sstellu n g sw esen s kan n d e r w irtsc h a ftlic h g eb ild ete In ­ g en ieu r die b e s te V o ra rb e it leisten für den au ch vom V erein e d e u ts c h e r In­

g en ieu re a n g e stre b te n E in tritt d e r V erw a ltu n g sin g e n ie u re in den öffentlichen D ienst. Bei d e r A usw ahl d er A b g eo rd n eten des In g e n ie u rv e re in e s m ü ß te in e rs te r L inie die eigene E rfa h ru n g im A u sstellu n g sw esen m aß g eb e n d sein, so d an n ab er k o m m t es auch d a ra u f an, daß die A b g eo rd n eten ü b e r g en ü g en d freie Zeit v erfü g en , um m it S ic h e rh e it an den S itzu n g en d e r K om m ission teiln eh m en zu können. A ußerdem sollten sie in d e r M eh rh eit nich t au s B erlin, so n d e rn aus den w ic h tig ste n In d u strieg eg en d en des R eich es g e w ä h lt w e rd e n .

Von m in d esten s g leich er W ich tig k eit w ie die ta tk rä ftig e M itw irk u n g des V erein es d e u ts c h e r In g en ieu re an den A rb eiten d e r S tän d ig en A usstellungs- K om m ission ist die d au ern d e A n s t e l l u n g e i n e s w i r t s c h a f t l i c h g e b i l d e t e n I n g e n i e u r s m it e n ts p re c h e n d e n E rfa h ru n g e n fü r die L e i ­ t u n g e i n e r n o c h z u b i l d e n d e n t e c h n i s c h e n A b t e i l u n g der S tän d ig en K om m ission. D iese te ch n isch e A bteilung m uß in d e r B earb eitu n g d e r te ch n isch - w irtsc h a ftlic h e n A n gelegenheiten d es A u sstellu n g sw esen s durch ­ a u s se lb stä n d ig und n u r dem P rä sid iu m d e r K om im ssion u n te rste llt sein.

Daß es dem L e ite r d ie se r te ch n isch en A bteilung an A rb e it n ich t fehlen w ird, glau b en w ir gen ü g en d n a c h g e w ie se n zu h a b e n ; e r w ird u. a. den fü r b eso n d ere F älle v on d e r K om m ission zu b ildenden A u ssch ü ssen z u r V o rb ereitu n g u nd D u rc h fü h ru n g d e u ts c h e r A bteilungen se h r w e rtv o lle D ien ste leisten können. A uch auf lite ra ris c h e m G eb iete s te h t ein reich es F eld fü r die B e­

tä tig u n g offen; ein g ro ß es V erd ien st w ü rd e z. B. d u rch die A bfassu n g ein er Ge­

sch ich te des A u sstellu n g sw esen s d e r le tz te n 60 J a h r e auf te c h n isc h -w irts c h a ft­

lich er G rundlage e rw o rb e n w e rd e n . D as P rä s id iu m d e r S tän d ig en A usstellungs- K om m ission ste h t, w ie dem V e rfa ss e r v e rs ic h e rt w u rd e , dem P la n e des E in tritte s eines d e ra rtig e n In g en ieu rs in den d a u e rn d e n B e trie b d e r K om m ission d u rc h a u s w o h lw o llen d g e g e n ü b e r; es v e rk e n n t k e in e s w e g s den hohen W e rt ta tk rä f tig e r te c h n isc h e r M ita rb e it für die Z w eck e d e r K om m ission, seine B e­

d enken liegen n u r auf dem finanziellen und p ersö n lich e n G eb iete, sie w erd en sich a b e r bei allseitigem g u ten W illen ü b e rw in d e n lassen. S o llten die M ittel für eine au sre ic h e n d e B esoldung d es leiten d en In g en ieu rs d e r S tä n d ig e n A us­

stellungskom m ission vorläufig nicht auf a n d e re W e ise zu besch affen sein, so w ü rd e ich v o rsc h la g e n , daß d e r V e r e i n d e u t s c h e r I n ­ g e n i e u r e zu d ie se r B esoldung bis auf w e ite re s einen e n t s p r e c h e n d e n j ä h r l i c h e n Z u s c h u ß le iste t; die In d u strie w ird dan n sich erlich g e rn den R e s t eines a u sre ic h e n d e n E inkom m ens zu tra g e n b e re it sein. D e r h ie r v o r­

liegende F all ist für den g e sa m te n F o rts c h ritt d e r T ech n ik und d es G e w e rb e ­ fleißes so w ie au ch für die Stellung des T e c h n ik e rs im öffentlichen L e b e n von so h e rv o r ra g e n d e r B ed eu tu n g , daß die b e so n d e re L eg itim atio n des V erein es d e u ts c h e r Ingenieure zu einem d e ra rtig e n ta tk rä ftig e n V o rg eh en n ic h t erw ie se n

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SE ESC H IFFA H R T UND SC H IFFBA U IN D U STR IE 303 zu w e rd e n b rau ch t. W ird auf die bezeich n ete W eise die M itw irkung e rs te r tech n isch er K räfte bei d e r künftigen R egelung des A usstellungsw esens g esich ert, so b ie te t sich jedenfalls bald G elegenheit, w e ite re einschlägige F ra g e n an dieser Stelle zu erö rtern .

DIE LAGE DER DEUTSCHEN SEESCHIFFAHRT UND IHRE RÜCKWIRKUNG AUF DIE SCHIFFBAUINDUSTRIE.

Von JOSEPH HENDEL, BerUn.

Die deutsche S eeschiffahrt ist im J a h re 1908 so s ta rk w ie selten zu v o r zurückgegangen. H ieran sind d er A u sw an d erer- w ie d er G ü te rv e rk e h r in gleichem M aße beteiligt. W äh ren d im J a h re 1907 423 823, 1906 381 826, 1905 330231 P e rso n e n ü b er die beiden H aupthäfen H am burg und B rem en b e fö rd e rt w u rd en , w a re n es 1908 nu r 153 504, ein R ückgang um 270 319 od er 64,2 vH ! Das gleiche Bild bieten die Zahlen des deutschen A ußenhandels. E r b etru g im reinen W a re n v e rk e h r 1908 in d er A usfuhr 6,75 M illiarden M gegen 6,85 M illiarden M 1907, in d er E infuhr 8,32 M illiarden M gegen 8,75 M illiarden M 1907. Ein seh r b e trä c h tlic h e r Teil ist nun auf B eförderung zu Schiff an g e­

w ie se n ; ein R ückgang d er F rach tm en g en trifft dem gem äß s ta rk die S e e ­ schiffahrt. F ü r 1908 liegen z w a r noch keine Zahlen v o r, a b e r 1907 b etru g die reine W a ren au sfu h r D eutschlands n ach den V ereinigten S ta a te n von N ord­

am erik a 652 M illionen M, w äh re n d w ir von d o rt für 1319 M illionen M einführten, und nach A rgentinien gingen W a re n im W e rte von 179,2 Millionen M, w ä h re n d für 442 M illionen M zu uns h erein g efü h rt w urden. D ieser H an d e lsv e rk e h r ist im J a h re 1908 seh r ein g esch rän k t w o rd en , denn die allgem eine W eltk rise h a t sich b eso n d ers s ta rk in A m erika geltend g em ach t und den H andel d er V ereinigten S ta a te n m it den frem den S ta a te n im W e rt h erab g em in d ert.

Die genannten M aßstäbe kennzeichnen die B edeutung, w elch e die deutsche Seeschiffahrt und b eso n d ers die beiden führenden G esellschaften, die H am burg-A m erika-L inie und d er N orddeutsche Lloyd, in d er w irtsc h a ft­

lichen A u fw ärtsb ew eg u n g d e r letzten J a h re bis 1907 haben. B eide zu­

sam m en m achen sow ohl ih rer K apitalkraft als auch ih re r g esam ten T onnage n ach rd. drei V iertel d er deutschen S eeschiffahrt aus. Die Zahlen, w elche die beiden großen deu tsch en G esellschaften ü b e r ihren B etrieb und ihr finanzielles E rgebnis alljährlich veröffentlichen, so w enig sie auch ins einzelne gehen m ögen, bieten a b e r einen w e ite re n M aß stab für die L age d er deutschen Ü b erseefah rt.

Bei der B rem er G esellschaft w u rd en im v erg an g en en J a h re 459 000 P e r ­ so n en b e fö rd e rt gegen 661 000 im V orjahre, w ä h re n d die H am b u rg er P a k e t­

fahrt-G esellschaft n u r 280 000 R eisende gegen 470 000 m itnahm . E s sind m ithin bei d er e rstg e n a n n te n G esellschaft 30Y ¡ vH, bei d er le tz te re n üb er 40 vH R eisende w e n ig e r b e fö rd e rt w o rd en . Die beiden großen B rennpunkte d e s H andels, H am burg und B rem en, an denen ja noch an d ere Schiffahrt­

gesellschaften besteh en , ste u e rn m it ihrem A u sw a n d e re rv e rk e h r, w ie m an

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zung und das ganze System derselben in Deutschland weiter fortgeschritten als dort. Der G rund hie rfü r liegt wohl darin, daß unsere Maschinenfabriken w enig er

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