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Technik und Wirtschaft : Monatsschrift des Vereines Deutscher Ingenieure, Jg. 3, H. 7

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TECHNIK UND WIRTSCHAFT

MONATSCHRIFT DES V EREINES DEUTSCHER INGENIEURE »REDIGIERT UHERAUSGEGEBEN VON DR-HERMANN BECK U N D D ’M E /E R .

3. JAHRG. JU L I 1910 7. H EFT

DIE WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG DER WASSER­

KRÄFTE DES BADISCHEN LANDES.

Von Ingenieur Dr. phil. et jur. J. KOLLMANN in Bad Ems.

Die w issenschaftliche Technik u n serer Z eit sieht ihre b esondere A ufgabe in der sachgem äßen A usnutzung d er natürlichen K raftquellen; das Streben nach V e r b i l l i g u n g u n d E r s p a r u n g d e r E n e r g i e h at auf diesem w ichti­

gen G ebiete schon zu g ro ß en w irtschaftlichen und sozialen E rfolgen geführt.

N achdem die M ontanindustrie in d er V erbrennung ihrer A bgase in der G r o ß ­ g a s m a s c h i n e eine sehr w ertvolle billige K raftquelle nicht n u r für ihre eigenen B etriebzw ecke, sondern auch fü r die V ersorgung ganzer Bezirke mit billiger K raft gefu n d en hat, richtet sich die A ufm erksam keit d er T echniker und V olksw irte in um so höherem G rad auf das Ziel, den m it dem W a s s e r - r e i c h t u m e g r o ß e r S t r ö m e und mi t den s t a r k e n G e f ä l l e n d e r G e b i r g s - f l ü s s e g eseg n eten G egenden des V aterlandes den w irtschaftlich fast u n ­ schätzbaren V orteil billiger und überallhin verteilbarer E nergie zuzuw enden.

D er A usbau v o rh an d en er W asserk räfte steh t also im V ordergründe des w irt­

schaftlichen Interesses. E r kann in zw eckm äßiger W eise n u r erfolgen nach dem in der technischen A rb eit g efundenen G rundsätze d er K onzentration u n ter V erm eidung jed er V erzettelung d er Energie. Es erg ib t sich also hier ohne w eiteres die N o tw en d ig k eit des staatlichen Eingreifens in die K raftgew innung, indem n u r durch die H and o d er m indestens durch die O beraufsicht d e s S taates die zusam m enfassende A usnutzung g anzer F lu ß ­ gebiete nach einem einheitlichen P lane b ew irk t w erden kann. Die ver­

schiedenartigsten Z w eige d e r w issenschaftlichen T echnik kom m en für den A usbau d e r W asserk räfte in F ra g e ; insbesondere w erden die bedeutsam en Fortschritte d e s B auingenieurw esens, des M aschinenbaues und d er E lektro­

technik h erangezogen, um dem gem einsam en w irtschaftlichen Z iele: der G e­

w innung g ro ß e r K raftm engen bei m öglichst g eringen E rzeugungskosten, zu dienen. D erartige P läne und A rbeiten setzen also nicht n u r die m annig-

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faltigsten technischen K enntnisse, so n d ern im gleichen G rad auch w irtsc h a ft­

liche F äh ig k eiten v o ra u s ; sie sind d a h e r b e so n d e rs g e e ig n e t als T h e m a fü r unsere M o n atsch rift „T ech n ik und W irtsch a ft“ , die den en g en Z u sam m en h an g zw ischen technischer A rbeit und w irtschaftlicher L eistung erk en n b ar zu m achen bestim m t ist.

W enn w ir nun im R eich U m schau halten n ach a u sb a u w ü rd ig e n W asser­

kräften, so finden w ir bald in S ü d d e u t s c h l a n d d as w eiteste F e ld fü r eine au sg e d e h n te B etätig u n g a u f diesem w ichtigen A rb eitsg eb ie te. D as G ro ß ­ h erzo g tu m B a d e n s te h t u n te r d en d eu tsch en B u n d esstaaten an e rste r Stelle, so b ald m an die Sum m e d e r a u sb au fäh ig en W a sse rk rä fte au f die Einheit d e r B odenfläche des L andes u n d d en K opf d e r B ev ö lk eru n g bezieht, w enn­

gleich B aden in d e r G e sa m tg rö ß e d e r au sb a u w ü rd ig e n W asserk räfte hinter P re u ß e n und Bayern zurücksteht. R echnet m an die au f d as b adische U fer en tfallen d e H älfte d er K raft des R h ein stro m es zu den ü b rig en W asser­

k räften d es L andes hinzu, so e rg ib t sich fü r je d e s Q u a d ra tk ilo m e te r B oden­

fläche ein K raftv o rrat von 172 PS un d au f jed en B ew o h n er ein solcher von l x/ 4 PS, w äh ren d sich diese Z ahlen o hne B erü ck sich tig u n g d e r Kraft des R heines au f 66 u nd PS stellen. D iese K raftm engen g eh e n weit ü b e r die fü r das D eutsche Reich g e lten d en D u rch sch n ittsw erte hinaus, in­

dem sich die R oh en erg ie d e r fließ en d en G e w ä ss e r im Reich au f rd. 16 M illionen PS, d . h. auf 30 PS fü r jed es Q u a d ra tk ilo m e te r d e r Bodenfläche u n d auf 1 / i PS fü r jed en R eichseinw ohner b erech n et. N ach sach v erstän d ig er S chätzung kann aus den au sb au w ü rd ig en W asserk räften d es G ro ß h erzo g tu m es Baden im Jah resm ittel eine A rb eit bis zu 500000 PS g e w o n n e n w erden.

D ieser au ß erg ew ö h n lich e K raftv o rrat en tstam m t ein erseits den au s den Alpen kom m enden g ew altigen W asserm en g en d es R heines, an d e re rse its den nam ent­

lich im S c h w a r z w a l d e n ie d erg eh en d en b e d e u te n d e n N ied ersch läg en . Etw a die H älfte d e r an g eg eb en en K raftm enge en tfällt au f d a s b ad isch e Rhein­

ufer, d ie an d ere H älfte d ag e g e n au f die G eb irg sflü sse d es S chw arzw aldes, au f den N e c k a r und zum kleinen T eil auf den B a d i s c h e n O d e n w a l d .

Die w esentlichen U ntersch ied e zw ischen d e r W a sse rfü h ru n g d e r großen S tröm e un d d erjenigen d e r G eb irg sflü sse b ed in g en einen g an z versch ied en artig en A usbau d e r W asserk räfte. Bei allen S tröm en d e r E b en e s te h t näm lich eine b e d e u te n d e W asserm en g e m it n u r m ittlerem o d e r kleinem G efälle zur V er­

fü g u n g ; b ei diesen in d e r L eistung n u r w enig sch w an k en d en N i e d e r d r u c k ­ a n l a g e n können die e in g eb a u ten T u rb in en n u r eine das N ied rig w asser w enig ü b ersteig e n d e W asserm en g e ausnutzen. D a es sich um schw ierige un d kostspielige W asserb au ten h andelt, h at m an bei den N ied erd ru ck w erk en m it verh ältn ism äß ig h o h en A nlagekosten, d ie sich u m g e k e h rt v erh alten wie die v o rh an d en en G efällhöhen, zu rechnen. D a fe rn e r d e r A u sb au n u r für die w äh ren d des g rö ß te n T eiles des Ja h re s zur V erfü g u n g ste h e n d e n W asser­

m en g en erfolgen kann, stellt sich d er E inheitspreis d e r g ew in n b a re n E nergie nicht allzu g ü n stig . W enngleich die N ied erd ru ck an lag en bei se h r niedrigem W asserstan d e w egen d e r unzureichenden B eau fsch lag u n g d e r T u rb in e n und bei hohem W asserstan d e w egen d e r durch die H e b u n g des U n te rw a sse r­

spiegels b ew irk ten V erm in d eru n g des N utzgefälles h in te r ih rer vollen L eistung Zurückbleiben, kann im allgem einen die erzeu g te K raftm en g e do ch als ziem ­ lich g leichm äßig an g eseh en w erden. Ein kleiner T eil d e r W a sse rk rä fte

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D I E B A D I S C H E N W A S S E R K R Ä F T E 38 7 d es R heines w ird seit dem Jah re 1898 in dem K r a f t ü b e r t r a g u n g s w e r k e R h e i n f e l d e n ausgenutzt, das eine L eistung von 14500 bis 17 500 PS auf­

w eist. W eitere N iederdruckanlagen am Rheine sind geplant, einige sind auch b ereits g en eh m ig t und in d er A u sführung begriffen, so die beiden g ro ß en N iederdruckw erke bei A u g s t - W y l e n mi t 23000 bis 30000 PS und bei K l e i n - L a u f e n b u r g mi t 30000 bis 50000 PS L eistung. Insgesam t lassen sich an dem B adischen R heinufer etw a 20 d erartig e N iederdruckw erke her- stellen.

Zu d e r zw eiten H älfte d er W asserk räfte des badischen L andes g e h ö rt zunächst die K raftm enge des N e c k a r s . S obald die im Interesse d e r Schiff­

fahrt geplante K analisierung des Neckars ausgeführt sein w ird, steht nach den E rm ittlungen d e r O b erd irek tio n des W asser- und S traß en b au es auf dem badischen U fer eine R ohenergie von 9000 bis 30000 PS, im M ittel etw a von 24000 PS, zur V erfügung, die in N iederdruckw erken gew o n n en w erden kann. W esentlich anders ab er liegen die V erhältnisse bei dem A usbau d e r W asserkräfte d er Q e b i r g s f l ü s s e des Schw arzw aldes und des Badi­

schen O denw aldes. Im G egensätze zu den g ro ß en Ström en h at m an es hier m it n u r m äßigen W asserm engen zu tun, die aber zum T eil m it sehr hoh em G efall au sg en u tzt w erden können. D iese A usnutzung erfolgt in H o c h d r u c k a n l a g e n , deren B aukosten w egen d er fü r eine bestim m te L eistung erforderlichen g erin g en W asserm engen w esentlich n iedriger sind als bei den N iederdruckanlagen. Um die H o chdruckanlage w irtschaftlich zu g e ­ stalten, b esch rän k t m an ihren A usbau keinesw egs auf die bei niedrigstem W asserstan d e g efü h rten W asserm engen, sondern m an richtet sich nach den ö rtlichen V erhältnissen für das D reifache o d er g a r F ünffache d er A bflußm enge bei N ied rig w asser ein. Die L eistung solcher H ochdru ck an lag en ist ganz vom jew eiligen W asserstand ab h ä n g ig ; sie unterliegt also erheblichen S chw ankungen, w odurch d er durchschnittliche W ert d er K räfteeinheit seh r u n g ü n stig b eein flu ß t w ird. W enn die H och d ru ck an lag e nicht ü b er A us­

hilfen, w ie z. B. eine ergänzende D am pfkraftanlage, verfügt, kann sie als K raftw erk n u r fü r solche B etriebe v erw an d t w erden, die sich d er jew eils v erfügbaren L eistung anzupassen v erm ö g en ; eine w eitgehende K raftverteilung ist ausgeschlossen. Im Schw arzw alde bestehen zahlreiche K raftw erke dieser Ar t ; die m eisten sind indessen n u r fü r kleine o d er m ittlere Leistung einge­

richtet.

W irtschaftlich und fü r allgem eine E nergielieferung g eeig n e t w erden solche H ochdruckanlagen erst durch entsprechende E i n s c h a l t u n g v o n S t a u ­ b e c k e n in den Flußlauf, durch die die Z uleitu n g des T rieb w assers zu den K raftw erken d e ra rt g e re g e lt w erden kann, daß die g esam te K raft der von dem Flußlaufe g efü h rte n W asserm enge in einer dem jew eiligen K raftbedarfe g en au en tsprechenden W eise au sg en u tzt w ird. D erartig e Staubecken sind näm ­ lich fü r die A ufnahm e d er gesam ten W a sserfü h ru n g des F lußlaufes bestim m t;

es w ird aus ihnen d ag eg en nu r die jew eilig n utzbringend zu verw endende W asserm enge entnom m en. Es ist klar, daß in dieser A rt reg elb ar g e ­ m achte W asserkraftw erke besonders w ertvoll sind und daß die innerhalb w eiter G renzen einstellbare L eistung solcher W erke h ö h er b e w e rte t w erden m uß als die nahezu gleich b leib en d e L eistung d er an g ro ß en Ström en er­

richteten N iederdruckw erke. M ittels Staubecken regelbare K raftw erke sind 1»

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bislang in B a d e n noch nich t a u sg e fü h rt w o rd en , d ag eg en ist eine g a n z e Reihe so lch er A nlagen g ep lan t. Bei m anchen älteren K raftw erken h a t inan allerdings, um den w äh ren d d er N achtzeit stattfin d en d en W asserab flu ß z u r V erw ertu n g am folgenden T a g e zurückzuhalten, A usgleichw eiher in den F lu ß ­ lauf eingeschaltet und ihnen auch in einzelnen Fällen einen ü b er den W asserzufluß einer N acht h in au sg eh en d en F a ssu n g sra u m g e g e b e n , indessen w u rd e durch d erartig e A nlagen n u r eine se h r b esch rän k te R eg u lierb ark eit d er L eistung erreicht. W irklich sachgem äß an g e le g te H o ch d ru ck w erk e w er­

den also erst in den nächsten Jah ren a u sg e fü h rt w erd en .

V on d en G ebirgsflüssen des Schw arzw aldes nun ist die im nördlichen T eile des G eb irg es v erlaufende M u r g f ür den A u sb au d e r W asserk räfte von b e so n d e re r B edeutung, w eil fü r diesen F lu ß lau f lan g jäh rig e B eo b ach tu n g en d er täglichen A bflußm engen vorliegen, w eil fern er auch das den F lu ß lau f speisende N ied ersch lag g eb iet n eb st seinen g eo lo g isch en V erh ältn issen g en a u b ek an n t ist un d sich dem Bau von K raftw erken g rö ß e re r L eistu n g keine b eso n d eren S chw ierigkeiten entg eg en stellen . Die im F lu ß g e b ie te d er M u rg schon b esteh en d en älteren K raftw erke und b eso n d ers die P län e n e u e r re­

g e lb a re r K raftw erke bieten so viele in teressan te E inzelheiten, d aß sich ein n äh eres E ingehen auf den A usbau d er W asserk räfte dieses F lu ß lau fes w ohl verlohnt.

Die M u r g m it einem E inzu g g eb iete von 637 qkm e n ts p rin g t auf den H ö h en d e r H o r n i s g r i n d e und des K n i e b i s und m ü n d e t nach einem im w esentlichen nördlich g erich teten Lauf u n terh alb R a s t a t t in den R h e i n . D er südliche T eil des E in zu g g eb ietes m it etw a einem D rittel d e r G esam t­

g rö ß e und dem O berlaufe des G eb irg sflu sses liegt in W ü r t t e m b e r g , w äh ­ ren d d er M ittel- und U n terlau f m it zw ei D ritteln des E in zu g g eb ietes zum G ro ß ­ herzo g tu m B a d e n g eh ö rt. D er O b erlau f d er M u r g auf w ü rttem b erg isch en G eb iete führ t n u r w en ig erhebliche W asserm en g en . D ie an diesem F lu ß ­ lauf und b eso n d ers auch die an dem rech tsseitig en N eb en flü sse, dem dicht u n te r F re u d e n s ta d t v o rbeifließenden F o r b a c h , seit la n g e r Z e it b esteh en d en zahlreichen W assertrieb w erk e nutzen zudem nu r m äß ig e G efällh ö h en au s und haben deshalb kaum eine B edeutung. A uf badischem G e b ie t am M ittelläufe d er M urg, von S c h ö n m ü n z a c h bis zum O rte F o r b a c h , w ird tro tz g rö ß e re r W asserm en g e und eines G efälles von m eh r als 150 m die v o rh a n d e n e W asser­

kraft bislang nich t v erw ertet, w äh ren d am U nterlaufe des F lu sses u n te r­

halb F o rb ach bis zur M ünd u n g in den Rhein zahlreiche K raftw erke zur A usnutzung des fast 200 m b etrag en d en G efälles e rric h te t w o rd e n sind.

Die drei g rö ß te n dieser A nlagen m it einem g esam ten R ohgefälle von 78,8 m w erd en von den P apier- und H olzschliffabriken d e r F irm a E. H o l t z m a n n

& Co . i n W e i s e n b a c h betrieben. Als se h r leh rreich es B eispiel eines g rö ß e re n , nicht regelbaren K raftw erkes ist die jü n g ste und zugleich g rö ß te d ieser A nlagen, näm lich das K r a f t w e r k W o l f s h e c k , anzusehen.

D ieses im Ja n u a r 1907 in B etrieb g en o m m en e K raftw erk W olfsheck liefert die T rie b k ra ft fü r eine im A nschluß an die ä lteren F ab rik en S c h l e c h t a u und B r e i t w e i s von d e r g e n an n te n F irm a e rb a u te H olzstoff- un d P a p ie r­

fabrik. Die neue F ab rik an lag e W olfsheck ist am rechten M u rg u fe r zw ischen den O rten B e r m e r s b a c h und L a n g e n b r a n d m it G leisan sch lu ß an die B ahnstrecke W eisen b ach -F o rb ach errichtet. A u sg en u tzt w ird h ier d as G e ­

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D I E B A D I S C H E N W A S S E R K R Ä F T E 38 9 fälle von d er neuen M urgbrücke in F o rb ach (M urgspiegel - 4 - 280 m über N orm alnull) bis zur B erm ersbacher Brücke (M urgspiegel -(- 235,3 m über N orm alnull) m it ein er H öhe von 44,7 m. D ieses G efälle verteilt sich auf eine Strecke von 3 km ; das tief eingeschnittene und stark g ew u n d en e F lu ß ­ b e tt liegt im festen G ranit.

Das M u rg w asser für das T riebw erk w ird auf dem linken F lu ß u fer etw a 380 m u n terh alb d er neuen F o rb ach er Brücke durch ein 3 m hohes, m it G ran itq u ad ern verkleidetes festes B etonw ehr abgeleitet. Die K rone dieses au f gew achsenem G ranitfelsen g eg rü n d eten W ehres liegt auf d er O rdinate -¡ - 280,0 m. Da die M urg n u r g erin g e M engen von Sinkstoffen führt, k o n n te m an ebenso wie bei den u nterhalb geleg en en W ehren derselben F irm a von dem A nbringen von S pülöffnungen in dem B etonw ehr absehen.

An das W eh r schließt sich d er Einlauf in den O b erg rab en an, in den, um dem V erlangen d er unteren A nlieger nach einem m öglichst unveränderlichen W asserspiegel im W ehrteiche zu entsprechen, eine 50 cm u n ter d er W ehrkrone liegende feste E inlaufschw elle ein g eb au t w urde. Auch ein G robrechen ist an dem Einlauf angebracht. T e x tb la tt 1 Fig. 1 zeigt dieses W eh r m it dem Einlauf in den O b e rg ra b e n ; auf d e r H ö h e rechts liegt d er badische O rt Forbach. D er O b e rg ra b e n ist fü r eine W a sserfü h ru n g von 10 cbm /sk b e rech n et; er führt zu n äch st auf 210 m L änge als offener B etonkanal von 4,8 m Breite und 2 m W assertiefe am linken M urgufer entlang, en tfern t sich aber dann bei den g ro tesk en E u l e n f e l s e n g e g en ü b er G a u s b a c h m it einer scharfen W en d u n g vom F lußlauf, um in einen fast geradlinigen Stollen von 1398 m L änge einzum ünden, durch den zw ei scharfe W indungen d er M urg a b g e­

schnitten w erden. D ieser Stollen, dessen o bere Ö ffnung m it A bschluß- und S pülschützen versehen ist, fü h rt unterirdisch zu dem hoch am linken M u rg ­ u fe r g e g e n ü b e r d er F abrikanlage W olfsheck belegenen offenen W asser­

schloß. D er Stollen ist aus dem G ran it a u sg e s p re n g t; er ist an d er Sohle und an den S eitenw änden m it Beton verkleidet und m it einem Z em en tg latt­

strich versehen. Sein n u tzb arer Q u ersch n itt h a t 2,5 m B reite und 2 m T iefe bei einem G efälle von 0,00091, w obei im Stollen ein G efällverlust vo n 1,27 m entsteht. Bei d er H erstellu n g des Stollens w urden alle H ülfs- m ittel d er N euzeit verw endet, um die A rbeit zu erleichtern und die Bauzeit abzukürzen. Die A rbeit w u rd e deshalb nicht n u r von beiden E nden, so n ­ dern auch noch von einem Q uerschlag in d e r M itte d e r Stollenlänge aus begonnen, so daß gleichzeitig an vier Ö rtern g e a rb e ite t w erden konnte. Mit H ülfe elektrischer B ohrm aschinen konnte bei T ag- und N achtbetrieb ein tä g ­ lich er F o rtsch ritt d e r A u ssp ren g u n g des Stollens von insgesam t 6 m erreicht w erden. D er Stollen m ü n d et in ein se h r g eräum iges W asserschloß, das aus dem G ran ith an g e g e g e n ü b e r d er F abrik W olfsheck au sg esp ren g t w erden m u ß te. Es ist m it Ü berlauf und L eerlauf, m it Sandschw elle, einem F ein ­ rechen und A bschlußschützen versehen. Aus dem W asserschloß w ird das T rie b w a sse r m ittels eines 2,6 m w eiten eisernen R ohres, das an einer über d a s F lu ß b e tt d er M urg führenden E isenbrücke a u fg e h ä n g t ist, zur F abrik­

an lag e geleitet, um hier zur S peisung von 10 T u rb in en und 2 E rsatzturbinen z u dienen. Beim A u stritt aus den T u rb in en g elan g t das verbrauchte W asser d u rc h S au g ro h re in einen 274 m langen Stollen, d e r als U ntergraben das v e rb rau ch te W asser unterirdisch in das F lu ß b e tt d e r M urg zurückführt. Bei

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vollem B etrieb e n tsteh t in d en g e sam ten L eitungen ein G efällv erlu st von 1,9 m o d e r 4,25 vH des R o h g efälles; es v erb leib t so m it ein n u tzb ares G e ­ fälle von 42,8 m. Die in dem K raftw erk au fg estellten F ran cis-S p iraltu rb in en , von d e r w eltbekannten F irm a J. M. V o i t h i n H e i d e n h e i m geliefert, arb eiten nach den im B etriebe gem ach ten F eststellu n g en m it einem m itt­

leren W irk u n g sg rad e von 80 vH , so daß d as K raftw erk W o lfsh eck bei vollem B etriebe 4600 PS leistet. D ie m ittlere L eistu n g d es W e rk e s im Ja h re 1908, w äh ren d dessen noch die letzte d e r 10 T u rb in e n fehlte, w u rd e m it 2730 PS erm ittelt, ln T e x tb la tt 1 F ig. 2 sind das W e h r un d d e r O b er­

kanaleinlauf, flu ß ab w ärts geseh en , im Bau d a rg e s te llt; im H in te rg rü n d e links sieh t m an die Eulenfelsen und die E in trittö ffn u n g in den Stollen.

Die F irm a E. H o l t z m a n n & Co . n u tzt d as G efälle d e r M u rg auf d e r Strecke zw ischen F o r b a c h und W e i s e n b a c h u n te rh a lb W o l f s h e c k no ch in zw ei w eiteren S tufen m it zusam m en 34,1 m G efälle aus. M it Ein­

schluß d e s K raftw erkes W o lfsh eck ste h t in drei S tufen ein G esam tg efälle von 78,8 m zur V erfügung. D a bei allen d rei K raftw erk en W o l f s h e c k , B r e i t w i e s un d S c h l e c h t a u die K anäle fü r eine W a ss e rfü h ru n g von 10 cbm /sk a u sg e b a u t sind, e rg ib t sich in sg esam t eine L eistu n g vo n etw a 7600 PS fü r industrielle Z w ecke. In d e r H au p tsach e w ird d iese E n erg ie­

m enge zur E rzeu g u n g von H olzschliff verw ertet, d e n drei schnellaufende P apierm aschinen m o d ern er B au art zu jährlich etw a 20 M illionen kg P apier verarbeiten. Die m ittlere K raftanlage B r e i t w i e s leistet etw a 1800 PS.

D iese A nlage ist bau tech n isch d a d u rch in teressan t, d a ß h ie r d as W asser in einem aus S tam p fb eto n herg estellten A q u ä d u k t von 50 m S pannw eite ü b e r d ie M urg g e fü h rt w ird. Z u r Z eit sein er E rric h tu n g im Ja h re 1885 w ar dieses B auw erk eine b au tec h n isch e L eistung ersten R anges. D ie u ntere K raftanlage S c h l e c h t a u endlich leistet etw a 1200 PS.

B ezüglich des K raftw erkes W olfsheck sei noch bem erkt, daß die sta a t­

liche G en eh m ig u n g zum Bau am 13. Juni 1905 erteilt w u rd e. In fo lg e der beim Bau ein g efü h rten neuzeitlichen A rbeitsw eise, in sb e so n d e re d u rch die u n u n terb ro ch en e bei T a g und N ach t erfo lg te elektrische S to llen b o h ru n g , w u rd e die B auzeit d e ra rt ab gekürzt, daß schon am 15. J a n u a r 1907, d. h.

19 M onate nach d e r E rteilung d e r K onzession, die erste T u rb in e b e trie b ­ fähig w ar. Seit d e r In b etrie b n ah m e h a t das K raftw erk u n u n te rb ro c h e n und o h n e B etrieb stö ru n g g earb eitet. D er V o re n tw u rf fü r dieses K raftw erk rü h rt von dem Leiter d er F irm a E. H oltzm ann & C o., A r w e d F i s c h e r , und dem G eo m ete r B r e i t l i n g her, die technische O b e rle itu n g bei d e r A us­

fü h ru n g h atte P ro fe sso r R e h b o c k in K arlsruhe ü b ern o m m en .

Zw ischen den g en an n te n d rei K raftw erken sind auf d e r M u rg streck e von W eisenbach bis F o rb ach n u r no ch einige kleinere G efällstu fen für die w eitere A usnutzung d e r W asse rk ra ft ü b rig g eb lieb en . D ag e g e n ist, wie schon oben e rw äh n t w urde, au f d e r o b eren M u rg streck e zw ischen F o r b a c h und S c h ö n m ü n z a c h bei erh eb lich er W a sse rfü h ru n g ein G efälle von ü b e r 150 m noch u n v e rw e rte t, u n d g e ra d e h ier ist ein selten g ü n s tig e r Fall g e g e b e n fü r die zusam m enfassende A u sn u tz u n g b e d e u te n d e r W a sse rk rä fte in durch S taubecken reg u lie rb a r g em ac h ten H o ch d ru ck an lag en . N ach m eh r­

jä h rig en V orstudien h a t P ro fe sso r R e h b o c k einen au sfü h rlich en E n tw u rf fü r dieses W asserk raftw erk g rö ß te n Stiles a u fg estellt u nd einen ein g e h e n d e n

(7)

D I E B A D I S C H E N W A S S E R K R Ä F T E 391 E rläu teru n g sb erich t dazu verfaßt. Die V eröffentlichung des E ntw urfes ist so ­ eben in zw eiter, erw eiterter A uflage e rsc h ie n e n 1). In Fig. 3 ist der L ageplan des R ehbockschen G esam tentw urfes für die A usnutzung d e r W asserk räfte der

Fig. 3. E n tw u rf eines W asserkraftw erkes an der O beren M urg.

M u r g w ied erg eg eb en . T e x tb la tt 2 Fig. 4 zeig t das L ängenprofil d e r M u r g und ihrer N ebenflüsse, T e x tb la tt 2 Fig. 5 den L ängenschnitt durch die einzelnen T eile des badischen M urgw erkes m it dem T a g e s a u s g l e i c h b e c k e n im R a u m ü n z a c h t h a l . M it b eso n d erer R ücksicht auf die Elek­

trisieru n g d e r badischen S taatsb ah n en und auf die elektrische K analisation g rö ß e re r L andesteile hat die badische S taatsreg ieru n g den R ehbockschen

1) „ E n tw u rf eines W asserk raftw erk es im G eb iet d e r M urg o berhalb F or- b ach “ von T h . R e h b o c k . Leipzig 1910, W . E ngelm ann. Die F iguren 3, 4 und 5 sind m it E rlaubnis des V erfassers und des V erlages diesem W erk entnom m en.

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E n tw u rf im Ju n i 1907 ang ek au ft. Es ist zu erw arten , daß in aller Kürze die L andstände die A usfü h ru n g desselben d urch den S taat beschließen w erden, da je d e r Zw eifel an d e r A u sfü h rb ark eit und an d e r R en tab ilität des K raftw erkes au sg esch lo ssen ist. D as K raftw erk w ird als B a d i s c h e s M u r g w e r k bezeichnet, w eil die H a u p ta n la g e auf badischem G ebiete liegt, w äh ren d die fü r die Zukunf t v o rg eseh en en E rw eite ru n g en m it einer einzigen A usnahm e auf w ü rttem b erg isch es G e b ie t fallen. D as C harak­

teristische des R ehbockschen E n tw u rfes lieg t in dem S treb en n ach m ög­

lichst einheitlicher und vollk o m m en er A u snutzung d e r v o rh an d en en E nergie­

m engen bei stre n g ste r P rü fu n g d e r W irtsch aftlich k eit je d e r zugehörigen E inzelanlage. D a au f d e r bezeichneten Strecke d e r M u r g noch keinerlei W a ssertrieb w erk e v o rh an d en sind, k o n n te durch eine ein g eh e n d e U nter­

su ch u n g d er 9 km langen F lu ß streck e festg estellt w erd en , in w elch er W eise die einzelnen G efällstrecken zu sa m m e n g e fa ß t w erd en m üssen, um d as w irt­

schaftliche Ziel d e r vollen A u sn u tzu n g sich er zu stellen. Es erg ab sich da­

bei die N o tw en d ig k eit d e r A n w en d u n g zw eier G efällstu fen fü r dasselbe K raft­

w erk, un d zw ar einer G efällstu fe o h n e die M öglichkeit ein er A ufspeicherung des W assers, w ä h re n d die an d ere G efällstu fe m it m eh reren S tau b eck en ver­

seh en w ird, so d aß beim Z u sam m en arb eiten b e id e r W erk e die volle Re- g u lie rb a rk e it d e r G esam tleistu n g erreich t w ird. D ieses S ystem w ird sich auch bei m anchem and eren F lu ß lau fe v o rteilh aft an w en d en lassen. D a die U m setzung d er m echanischen E n erg ie d es W a sse rs in elektrische Energie die M öglichkeit bietet, die in g ro ß e n K raftw erken an g esam m elten b ed eu te n ­ den E n erg iem en g en in nahezu u n b e g re n z te r W eise ü b e r g an ze Bezirke zu verteilen, w ird in volk sw irtsch aftlich er H in sich t die W a ss e rk ra ft dann am b esten au sg en u tzt, w enn g ro ß e G efällstreck en in d em selb en K raftw erke ver­

ein ig t w erden. M ittels des v o rerw äh n ten S ystem es zw eier G efällstu fen schließt sich die In g en ieu rtech n ik v o llstän d ig den L ehren d e r V o lk sw irtsch aft an.

Das beim B adischen M urgw erk in B etrach t k o m m en d e E in zu g g eb iet des F lu ß lau fes u m faß t n u r 296 qkm m it e in e r in 1 4 jä h rig e r g e n a u e r B eob­

ach tu n g erm ittelten A b flu ß m en g e von reichlich 9 cbm /sk. Es h a n d e lt sich also um einen a u ß ero rd en tlich en W asserreich tu m d e r h ie r z u r V erfügung steh en d en 9 km langen F lußstrecke, w ie er n u r bei w en ig en G ebirgsflüssen im R eiche g efu n d en w ird. A u sg en u tzt w ird das W a ss e r d e r M u r g un d ihrer beiden linken N ebenflüsse S c h w a r z e n b a c h und R a u m ü n z a c h , die sich kurz vor d er M ünd u n g in die M u rg zu einem einzigen F lu ß lau fe, d e r R a u m ü n z a c h , vereinigen. D as g esam te K raftw erk b e ste h t aus drei E in zelan lag en , die ent­

sp rech en d d er Z unahm e des E n erg ie v erb rau ch es d e r R eihe nach a u sg efü h rt w erd en können. Die säm tlichen T u rb in en d e r drei E inzelanlagen sind in­

dessen in dem T u rb in en h a u se des g ro ß e n beim O rte F o r b a c h gep lan ten K raftw erkes aufgestellt, und zw ar ist h ier eine H ö c h stle istu n g von 85 000 PS v o rg eseh en .

A us dem F lu ß b e tte d er M u r g w ird das W a ss e r u n te rh a lb des O rtes S c h ö n m ü n z a c h in einer M enge bis zu 12 cbm /sk d u rch ein W alz en w eh r abgeleitet, das den M u rg sp ieg el bis zu r O rd in a te - f - 451,7 m ü b e r N o rm al­

null au fstau t. D as W alzen w eh r liegt an d e r Stelle, an d e r d e r F lu ß aus dem b reiteren T ale bei S c h ö n m ü n z a c h in eine 8,5 km la n g e T alsch lu ch t ein tritt. D iese tief in d a s von B untsandstein ü b e rla g e rte G ran itm assiv ein-

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T e x tb la tt 1.

F ig . 2. W e h r u n d O b e r g r a b e n im B a u .

(10)

Planum des Ouhnhoß * 57b,3 m*

.7625.0

v.v. >?>>>;

960,0 -7770,0— - —

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F i g . 5 .

7700

PaumunzacZ/sZaubecZrer? Z iu Z zrau m 75,0 M i//, cb/77 , 7 6 6 2 . 0

76 0 0

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LangenschniZZ durch d/e e/nze/nen Tei/e des badischen M urg w erk es m/Z dem TagesausgZe/ch hecken

im PaumunzachZaZ

/ähgenma/s/ab fr37500 f/öhenmq/Sstab 7-7500

Ha

+250 m

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D I E B A D I S C H E N W A S S E R K R Ä F T E 393 sch n eid en d e T alsch lu ch t d eh n t sich bis zum F o rb ach er T alkessel aus. D urch einen m it R echen und S pülanlagen versehenen zw eiteiligen Einlauf w ird die bezeichnete W asserm en g e einem 3070 m langen au sb eto n ierten S tollenzuge zugeführt. D er Stollen g eht, bev o r d er N ebenfluß R a u m ü n z a c h m it­

tels eines hohlen E isen b eto n w eh res g ek reu zt w ird, in einen offenen Kanal ü ber. D ieser Kanal soll d a s von den h ö h e r geleg en en T alsp erren nicht zu­

rü ck g eh alten e W asser d es N ebenflusses aufnehm en. Es fo lg t ein w eiterer 3020 m lan g er S tollenzug m it einem F assu n g srau m fü r 14 cbm /sk, d er das v erein ig te W asser d e r M u r g und der R a u m ü n z a c h zu d e m am H a u l e r - b e r g 150 m hoch ü b e r dem F o rb ach er T alkessel aus dem O ran ith an g au s­

g e sp re n g te n g eräu m ig en W asserschlosse führt. H ier w ird das W asser zunächst en tsan d et und läuft d u rch einen F einrechen, um dann m ittels dreier paralleler R o h rsträn g e von 530 m L änge und 1,8 m lichter W eite m it einem n u tzb aren G efälle von 146,5 m in d as T u rb in en g e b äu d e des K raftw erkes F o r b a c h g eleitet zu w erden. D iese erste E inzelanlage des B adischen M u rg ­ w erkes entsp rich t also d urchaus dem oben b ehandelten nicht reg elb aren K raft­

w erk W olfsheck.

D ag eg en wind n u n in d e r zw eiten E inzelanlage das M ittel d er Re- g u lie rb a rk e it g efu n d en , indem m an d as W asser d er beiden N ebenflüsse R a u m ü n z a c h u nd S c h w a r z e n b a c h m ittels zw eier T alsp erren a u fstau t und es e rst dann dem K raftw erke F o r b a c h zuführt, w enn das m it d er ersten E inzelanlage herangeschaffte T rie b w a sse r d er M urg fü r den vorhandenen E n erg ie v erb rau ch nich t ausreicht. Die T a lsp e rre n sollen also n u r in den Z eiten seh r n iedrigen W asserstan d es und für v o rü b erg eh en d e hohe Spitzen d e s E n erg iev erb rau ch es T rie b w a sse r abgeben. F ü r die in den T älern der b eiden N ebenflüsse an zuordnenden Staubecken w urden g ü n stig e örtliche V er­

h ältnisse g efu n d en , näm lich breite T alg rü n d e , die in enge in den G ran it einge­

schnittene Schluchten ausm ünden, und g erin g er G eländew ert. Die S taum auern sollen in G ran itm au erw erk o d e r in G ran itb eto n errich tet w erden. Bei einem E inzuggebiete von 23 qkm und einer S tau h ö h e von 45 m w ird die T al­

sp e rre im S c h w a r z e n b a c h 11,5 M illionen cbm W asser zurückhalten können, w äh ren d die T alsp erre in d e r R a u m ü n z a c h bei einem E inzuggebiete von 28 qkm und 53 m S tau h ö h e 15 M illionen cbm W asser aufzustauen verm ag.

Da die Ü berläufe d e r beiden T alsp erren bei 662 m ü b er N orm alnull liegen, b erech n et sich die m ittlere n u tzb are G efällhöhe nach A bzug aller V erluste a u f 348 m. Bei diesem auß ero rd en tlich g ro ß e n G efälle h a t die E inheit des S tauraum es fü r die A u fspeicherung d e r E nergie einen entsp rech en d hohen W e rt; es ist also w irtschaftlich richtig, die A bm essungen d e r Staubecken im V erhältnis zum jährlichen W asserzufluß reichlich zu w ählen, dam it auch in den Z eiten u n g ü n stig er V erteilung des A bflusses die restlose A usnutzung d es zufließenden W assers g e sic h e rt ist. D er E n tw u rf sieht deshalb fü r das dem K raftw erke n äh erlieg en d e S c h w a r z e n b a c h - S t a u b e c k e n , dem auch noch durch ein P u m p w erk W asser zu g efü h rt w erden soll, 53 vH und für d as R a u m ü n z a c h - S t a u b e c k e n 47,5 vH des berechneten m ittleren jä h r­

lichen W asserzulaufes vor. Beide Staubecken zusam m en können also die H älfte des jährlichen W asserzuflusses aufnehm en. F ü r die beiden S tau ­ m au ern sind etw a 300000 cbm M auerw erk erforderlich. Die G esam tkosten b eid er Staubecken m it dem G ru n d erw erb und allen N ebenanlagen sind auf

2

(12)

7,4 M illionen M v eranschlagt, so d aß sich die B aukosten fü r d as K u b ik m eter F assu n g srau m auf 28 P fg stellen. T ro tz dieses keinesw egs n ied rig en S atzes ist infolge des stark en G efälles die W irtsch a ftlich k eit d e r A nlage se h r g u t, da die A nlagekosten des F a ssu n g sra u m e s d e r fü r eine P fe rd e k ra ftstu n d e n ö tig en W asserm en g e n u r 29 P fg b etrag en , also im V ergleiche m it an d eren im Reich a u sg efü h rten S taubecken g an z u n g ew ö h n lich niedrig sind. A us den beiden S taubecken w ird das T rie b w a ss e r d u rch fa st w a g e re c h t g e fü h rte D ruckstollen m it S ch ieb ersch äch ten u nd durch 5 a n sch ließ en d e D ruckrohre zum K raftw erk geleitet. S elbst beim n ied rig sten W a ss e rsta n d in den S tau­

becken können jed erzeit m in d esten s 52000 PS m ittels des T rie b w a sse rs d e r Staubecken erz e u g t w erden. D as M u r g w e r k un d di e S c h w a r z e n b a c h - T a l s p e r r e sind zu n äch st zu r A u sfü h ru n g v o rg eseh en .

In dem T u rb in e n h a u se d e s F o r b a c h e r K r a f t w e r k e s so llen bis zu 18 A laschinensätzen, besteh en d aus je einer L ö ffelrad tu rb in e und einem direkt g ek u p p elten D re h stro m g e n e ra to r von 375 U m l./m in, au fg estellt w erden. Acht d ieser Sätze m it ein er L eistung von je 3612 PS dienen zur A usnutzung des nicht reg elb aren T rieb w assers d er M urg, die zehn an d eren M aschinen­

einheiten von je 6055 PS d ag eg en zur A u sn u tzu n g des reg elb aren T rie b ­ w assers d er beiden S taubecken. Die L ö ffelrad tu rb in en sind m it einem od er zwei L aufrädern auf w a g erech ter A chse und 2 D üsen g e d ach t, vielleicht ab e r kom m t auch das System d e r L ö ffelrad tu rb in e m it se n k re c h te r A chse und 4 D üsen in Betracht. D er D rehstrom w ird in den G e n e ra to re n m it 5000 V und 50 P e r./sk erzeu g t und fü r die F ern leitu n g auf m in d esten s 50000 V u m geform t.

A us den T u rb in en fließt das v erb rau ch te W a sse r d u rch S a u g ro h re ia den u n te r dem 117,7 m langen T u rb in e n h a u se sich hin zieh en d en U n t e r ­ g r a b e n , d e r g anz m it Beton a u sg ek leid et ist und in einem A u s g l e i c h b e c k e n endigt. D ieses A usgleichbecken von 296000 cbm In h a lt w ird durch ein S tau w erk in d e r M urg g eb ild et, das d as W a ss e r 10 m ho ch a u fsta u t. Es ist dazu bestim m t, den Zuf l uß des v erb rau ch ten T rie b w a ss e rs von dem K raftw erke h er im Interesse d e r A nlieger am u n teren F lu ß lau f au f die ein­

zelnen T ag esstu n d en gleich m äß ig zu verteilen.

W ir haben geseh en , daß nach dem E n tw ü rfe d es B adischen M u rg w erk es d e r W asserzufluß d e s o b eren badischen M u rg g e b ie te s d u rch zw ei in ver­

schiedenen M eeresh ö h en liegende S tollenzüge au fg en o m m en u nd nach dem g ro ß e n K raftw erke F o rb ach g e le ite t w erden soll. D as K raftw erk ist also zw eistufig m it m ittleren N utzgefällen von 146,5 und 348 m. D ie u n te re Stufe, bei der die B o d en g estaltu n g die A nlage g rö ß e r e r S tau b eck en nich t zuließ, w ird aus d e r M urg g e sp e ist und ist nicht reg elb ar. Bei den im E n tw ü rfe v o rg eseh en en A bm essungen d e r B auw erke und m aschinellen A n­

lagen und bei dem zugrunde g eleg ten A rbeitsplan ist im Ja h re sm itte l auf eine au sn u tzb are W asserm en g e von 4,4 cbm /sk zu rechnen. E s e rg ib t sich danach eine m ittlere L eistung von 6400 PS, w ä h re n d je n ach dem W a sse r­

zufluß die zeitliche L eistung zw ischen 2000 un d 20000 PS sch w an k t. Bei d er h ö h eren Stufe des badischen M u rg w erk es d a g e g e n k o m m t ein m ittle re r W asserzufluß von 1,7 cbm /sk in B etracht, d ie e n tsp re c h e n d e m ittlere J a h re s ­ leistung d e r beiden T a lsp erren w erk e b e trä g t 6000 PS. N ach dem jew eilig en K raftbedarfe kann diese E n erg ie m en g e in n erh alb se h r w e ite r G renzen zeit­

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D I E B A D I S C H E N W A S S E R K R Ä F T E 395 lieh a u sg e n u tz t w erden, u n te r g ü n stig en V erhältnissen und bei gefüllten Staubecken sind jed erzeit 60000 PS gew innbar.

Um die A u snutzung des W assers d er unteren Stufe zu verbessern, sollen nach d em E n tw ü rfe die beiden S taubecken d e r o b eren Stufe zugleich zur A ufspeicherung d e s nich t u n m ittelb ar v erw en d b aren W assers d e r unteren S tufe v e rw en d et w erden, und zw ar durch E i n s c h a l t u n g e i n e s P u m p ­ w e r k e s . Bei H o ch d ru ck w erk en ist ein d erartig es P u m p w erk w irtschaft­

licher als bei N ied erd ru ck w erk en , w eil das V erhältnis d e r H u b h ö h e des W assers zur sp ä te re n g anzen F allh ö h e um so kleiner und d er W irk u n g sg rad d e r A ufsp eich eru n g san lag e um so g rö ß e r w ird, je h ö h e r d e r O b erg rab en , dessen W asser h in au fg ep u m p t w erd en soll, ü b e r dem U n terg rab en des K raft­

w erkes liegt. Im vorlieg en d en Fall ist m it einem W irk u n g sg rad e von 60 vH zu rechnen. Die L eistung d e r u n teren S tufe des K raftw erkes stellt sich bei vollem B etrieb auf ü b e r 20 000 PS. Sobald d e r K raftverbrauch kleiner ist als die L eistung dieser Stufe, soll d e r vierte T eil jed es ü berschüssigen K ubik­

m eters W asser rd. 200 m hoch in die Staubecken d e r oberen Stufe g e p u m p t w erden, un d zw ar w erden die beim W asserschloß au fg estellten achtstufigen Z en trifu g alp u m p en d urch E lek tro m o to ren angetrieben, deren B etriebstrom durch die drei V iertel jedes ü b ersch ü ssig en K ubikm eters W asser im K raft­

w erk erzeu g t w ird. Bei 348 m F allh ö h e entw ickeln n u r 0,25 cbm T rie b ­ w asser d e r S tau w erk e dieselbe E nergiem enge w ie etw a 0,6 cbm W asser aus dem unteren S tollenzuge bei 146,5 m G efälle. Die K osten des P u m p ­ w erkes b etrag en nicht g anz 300000 M, w äh ren d durch seine E inschaltung in dem F o rb a c h e r K raftw erk etw a 4 M illionen PS-Stunden nu tzb ar g em ac h t w e r­

den. Die m ittlere jährliche L eistung d er unteren Stufe w ird durch das P u m p ­ w erk um 800 PS au f 7200 PS erh ö h t. N achträglich ist in den S tollenzug des M u rg w erk es noch ein A usgleichbecken im R aum ünzachtal eingeschaltet w orden.

Die G esam tan lag e d es B adischen M urgw erkes nun p a ß t sich in hohem G rad e dem B edarf eines g ro ß e n L andbezirkes an elektrischer E nergie für die v er­

sch ied en artig sten Z w ecke an. Die m ittlere Jah resleistu n g b eid er S tufen des K raftw erkes an den T u rb in en w ellen b e trä g t 13200 P S ; d ag eg en g estatten die geschilderten E inrichtungen jed erzeit die v o rü b erg eh en d e E ntnahm e einer m eh r als vierfachen E nerg iem en g e. Bei d ieser au ß ero rd en tlich en V erw end­

b ark eit des K raftw erkes sind die E rzeu g u n g sk o sten d e r E n erg ieein h eit seh r gering. N ach dem E n tw ü rfe b e tra g e n die A nlagekosten ohne den elektrischen Teil 17,5 M illionen M bei ein er m ittleren Ja h resleistu n g von 13200 PS, von w elcher 44,5 vH durch S taubecken re g u lie rb a r sind. F ü r B etrieb, U n ter­

haltung, V erzinsung und A b sch reib u n g (4,8 vH bei den W asserb au ten , 7 vH bei den H och b au ten , 8 vH bei den R ohrleitu n g en und 14 vH bei allen m aschinellen E inrichtungen) sind jährlich 1030000 M aufzubringen, so daß bei einer Jah resleistu n g von 112,2 M illionen P S -st an den T urbinenw ellen die P f e r d e k r a f t s t u n d e n u r 0,92 P f g erfo rd ert. H iernach stellt sich der E rzeu g u n g sp reis d e r K ilo w attstu n d e am S ch altb rette des F o rb a c h e r K raft­

w erkes auf 1,5 Pfg, nach d er V erteilung ü b e r 50 km E ntfernung auf 2,5 Pfg.

U n ter d en u n g ü n stig sten V erhältnissen in ganz regenarm en Jah ren können sich diese Z ahlen auf 2 und 3 P fg p ro K W -st am S ch altb rett e rh ö h e n ; sie sind a b e r auch d ann noch sehr m äßig im V ergleiche zu den zw ischen 6 und

2*

(14)

20 P fg sch w an k en d en E rzeu g u n g sk o sten g ro ß e r städ tisch er D a m p fk raftw erk e.

W en n sich nun, a b g eseh en von d em g erin g en E n erg ie b ed arfe d e r M u rg ta l­

bahn, im M urgtale selb st n u r w enig G e leg en h eit zu g rö ß e re m E n e rg ie ­ v erb rau ch e bietet, so ist fü r den letzteren um so m eh r A u ssich t in nicht zu g ro ß e r E n tfern u n g v o rh an d en . A ls au ß e ro rd e n tlic h w ertvoll k o m m t n am e n t­

lich die V e rso rg u n g d e r in 13 bis 90 km L uftlinie vom F o rb a c h e r K raft­

w erk e n tfe rn t lieg en d en S täd te B a d e n , R a s t a t t , P f o r z h e i m , K a r l s r u h e , S t r a ß b u r g , S t u t t g a r t u nd M a n n h e i m m it elek trisch er E n erg ie in Be­

tracht. D azu ko m m t d e r g ro ß e B edarf d e r B adischen S taatsb ah n v erw altu n g an E n erg ie un d die N ähe d e r g ro ß e n W a ss e rstra ß e d es R heines, an w elcher sich ein reichlicher B edarf rasch entw ickeln w ird. D aß h ierb ei K a r l s r u h e u nd M a n n h e i m m it ihren R heinhäfen fü r die E n tw ick lu n g b e ste h e n d e r und die H eran zieh u n g n eu er In d u striezw eig e h e rv o rra g e n d w ichtig sind, b rau ch t kaum h erv o rg e h o b e n zu w erd en . D ie E rz e u g u n g von E l e k t r o e i s e n aus dem im L ande selb st erhältlichen E ise n sc h ro tt d ü rfte h ierb ei w ohl in Er­

w ä g u n g zu ziehen sein. Dem bezeich n eten g ro ß e n V e rso rg u n g s g e b ie te des F o r b a c h e r K raftw erkes w ird d ie so billig b ezie h b are E n erg ie für jede A rt von Industrie, G ew erb e un d H a n d w erk zu g u te kom m en , zugleich aber w ird die R en tab ilität d e r g ro ß e n W asse rk ra fta n la g e a u ß e r allen Z w eifel g e ­ stellt, weil d ie K raftquellen an g u te n V e rk eh rsw eg en liegen und die Billig­

k eit d e r elektrischen E n erg ie d en V erb rau ch e rfa h ru n g sg e m ä ß se h r rasch steig ert. Z udem kann ja auch, w enn m an g an z sich er g eh e n w ill, d e r A us­

bau d e r drei E inzelanlagen des B adischen M u rg w erk es sc h rittw e ise geschehen.

Die A ufm erksam keit d e r staatlich en V e rw a ltu n g w ird sich n atu rg em äß in e rste r Linie auf d ie V e rw en d u n g d e r billigen elek trisch en E n erg ie für den B etrieb d er b a d i s c h e n S t a a t s b a h n e n richten, da fü r die sü d d eu tsch en E isen b ah n en in d e r billigen Z u g k ra ft und d e r g ro ß e n L eistu n g sfäh ig k eit des elektrischen B etriebes w ahrscheinlich ein A usgleich g e fu n d e n w erd en kann g e g e n ü b e r dem w esentlich auf die D am p fk raft a n g ew iesen en M assen verkehre d e r n o rd d eu tsch en E isen b ah n e n auf langen S trecken. V ielleicht g a r b rin g t uns d e r b ed eu tsam e F o rtsc h ritt in d e r A u sn u tzu n g d e r W a sse rk rä fte dem alten G edanken d er R e i c h s e i s e n b a h n e n un d d am it d e r E inheitlichkeit des g e sam ten d e u tsc h e n E isen b ah n w esen s w ie d e r n äh er, als es zu r Z e it der F all ist. D am it w ü rd e d ie w issen sch aftlich e T ech n ik einen d e r g rö ß te n T riu m p h e aller Z eiten feiern k ö n n en u nd ihre w irtschaftliche M ach t überall e rk e n n b a r m achen. A uch d ie F ö rd e ru n g d es s o w ich tig en K l e i n b a h n ­ w e s e n s kann durch die A bgabe b illig er elek trisch er E n erg ie in viel b e sse re r W eise g esch eh en als d u rc h Z u sch ü sse des S taates o d e r d er G em ein d e n zum A nlagekapital. S od an n v e rsp rich t die elek trisch e K analisation g an z e r L an d es­

teile se h r b ed eu tsam en w irtschaftlichen G e w in n ; die L a n d w irtsch aft w ie das G ew erb e sind in gleicher W eise an dem B ezüge b illig er E n erg ie interessiert, nicht m in d er die S täd te und L an d g em ein d en fü r ihre öffentlichen Z w ecke.

F ü r d en S taat a b e r b e d e u te t ein solches K raftw erk eine w esen tlich e H eb u n g d e r S teu erk raft des L andes d u rch die V erb e sse ru n g d es V e rk eh rsw esen s und die F ö rd e ru n g d e r G ü te re rz e u g u n g im W e ttb e w e rb e m it an d e re n Bezirken u nd L ändern.

D er R e h b o c k s c h e E n tw u rf d es B adischen M u rg w erk es sieh t no ch einige E r w e i t e r u n g e n a u f b a d i s c h e m G e b i e t e vor. H ie rh e r g e h ö rt d a s G a u s ­

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D I E B A D I S C H E N W A S S E R K R Ä F T E 397 b a c h w e r k , eine E rgän zu n g san lag e m it 18 m nutzbarem Q efäll und einer L eistung von 1560 PS, die u n terh alb des g ro ß e n A usgleichbeckens d es H a u p t­

kraftw erkes zu errichten w äre und das T rie b w a sse r aus diesem Becken entnehm en w ürde. D er U n terg rab en dieser E rgän zu n g san lag e w ürde in den O b e rg ra b e n des oben beschriebenen K raftw erkes W olfsheck einm ünden, so daß eine unm ittelbare V erbindung des Badischen M urgw erkes m it den K raft­

an lag en d e r F irm a E. H o l t z m a n n & C o . h erg estellt w äre. W eitere kleinere K raftw erke w ürd en u n te r nicht g erad e g ü n stig en B edingungen noch etw a 1000 PS liefern können.

A uf w ü r t t e m b e r g i s c h e m G e b i e t e sind ungleich w ichtigere E rgänzungs­

an lag en m öglich, b esteh en d in S tauanlagen einerseits zur V erm inderung des bei dem nicht reg u lierb aren M urg sto llen w erk e trotz d e r E inschaltung des P um pw erkes noch v erbleibenden E nergieverlustes von 3500 PS und an d er­

seits zur A usnutzung d e r d o rt belegenen G efällstrecken d er M u r g und der S c h ö n m ü n z a c h . Fü r die S c h ö n m ü n z a c h , die bei einem E inzuggebiete von 45 qkm einen W asserab flu ß von 1,5 cbm /sk aufw eist, soll 850 m o b er­

halb ihrer E in m ü n d u n g eine S tau m au er auf dem G ranitfelsen errichtet und dam it ein Staubecken von 12,8 M illionen cbm Inhalt gew o n n en w erden. D er K ubikm eter S tauraum e rfo rd e rt hier 21 P fg A nlagekosten. D ieses Staubecken soll den W asserzufluß zu d er unteren Stufe des B adischen M u rg ­ w erkes durch Z urückhalten des H o ch w assers d er S c h ö n m ü n z a c h re g e ln ; zugleich ab e r kann bei d er zw ischen dem W asserspiegel des Beckens und d e r unteren Stufe d es B adischen M urgw erkes besteh en d en G efällhöhe von 51,5 m in einem H ü lfsk raftw erk e bei S c h ö n m ü n z a c h eine m ittlere jäh r­

liche E n erg iem en g e von 780 PS g ew o n n en w erden. F ü r das F o rb ach er H au p tk raftw erk erg ib t sich ein E nergiegew inn von 1240 PS, ab g eseh en von der noch e rh ö h ten R egulierbarkeit. Eine w eitere S tauanlage von g rö ß e re r B ed eu tu n g w ü rd e in d e r M u r g bei dem O rte S c h w a r z e n b e r g , etw a 1800m o b erh alb d e r E inm ündung d e r S c h ö n m ü n z a c h in di e M u r g , zu errichten sein. In einer T alen g e ließe sich hier die M urg m ittels einer S tau m au er von n u r 100000 cbm In h alt 44 m hoch aufstauen, w odurch ein riesiges S taubecken von 49 M illionen cbm F assu n g srau m zu gew innen w äre. Es w ü rd e hier eine E n erg ie m en g e von 4430 PS teilw eise fü r das H ülfskraft- w erk bei S c h ö n m ü n z a c h , zum g rö ß eren Teil ab e r fü r das H au p tk raft­

w erk F o rb ach zu gew in n en sein. Endlich kön n te auch die S c h ö n m ü n z a c h noch in ein er zw eiten, h ö h e r geleg en en Stufe au sg en u tzt w erden, indem m an d en Stollenzug d e r oberen Stufe des H au p tk raftw erk es verlän g erte und ihm d as durch b eso n d ere T alsp erren a u fg estau te W asser d er S c h ö n m ü n z a c h und des L a n g e n b a c h e s zur A u snutzung in dem H au p tk raftw erk e zuführte.

M it Einschluß aller d ieser E rw eite ru n g en w ürde die m ittlere Ja h re s­

leistung d e r g anzen A nlage sich auf 22000 PS erhöhen und zugleich eine so vollendete R eg u lierfäh ig k eit erlangen, daß m ittels derselben ein etw a an­

g eschlossenes N iederdruckw erk o d er ein D am pfkraftw erk von 20000 PS L eistung fü r einen se h r stark schw ankenden E n erg iev erb rau ch an p assu n g sfäh ig zu m achen w äre. D er G esteh u n g sp reis fü r die erzeugte K ilow attstunde am F o rb a c h e r Schaltbrette w ü rd e allerdings auf 1,87 P fg ansteigen. N ach A us­

fü h ru n g d e r G esam tan lag e w ü rd e ein g esam ter Stauraum von 90 M illionen cbm v o rh an d en sein, d. h. ebensoviel wie bei den besteh en d en 17 g rö ß eren S tau ­ becken in R heinland-W estfalen, und g rö ß e r noch als d er S tauraum d er durch

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b eso n d eres G esetz zur H e rste llu n g b estim m ten S taubecken in S chlesien. D aß d u rc h diese g ro ß z ü g ig e A nlage, die fa st restlo s die E n erg ie m en g e eines län g eren F lußlaufes ausnutzt, auch d e r W asserab flu ß d e r u n teren M u r g sow ie d es R heines g ü n stig b eein flu ß t w erd en w ird, s te h t a u ß e r Zw eifel.

N och w eit g rö ß e re E n erg ie m en g en lassen sich au f d e r S ü d s e i t e d e s S c h w a r z w a l d e s , w enn auch in einer w e n ig e r einfachen W eise, g ew in n en . Im S tro m g eb iete d e r W u t a c h w ü rd e ein g ro ß e s reg e lb a re s H o ch d ru ck ­ w erk errich tet w erd en k önnen, d essen L eistung bei E in fü h ru n g d e r W asser­

fü h ru n g d e r A lb in die G esam tan lag e d a u ern d m eh r als 45000 PS b e tr ä g t W erd en gleichzeitig S taubecken von en tsp rech en d em In h alte h e rg e ste llt und die W asserm en g en des S c h l u c h s e e s a u fg e sta u t, so kan n m an d iese L eistung v o rü b e rg e h e n d au f d en vierfachen W e rt steig ern . D ie K raftan lag e dieses g ro ß e n W asserk raftw erk es w ü rd e ih ren P latz e tw a in W a l d s h u t fin d en ; sie w ü rd e etw a 120 km von dem in F o r b a c h b eleg e n en K raftw erk e des B adischen M u rg w erk es e n tfern t sein. M it H ü lfe d ie s e r b eid en am n ö rd ­ lichen und südlichen A b h an g e d es S ch w arzw ald es e in zu rich ten d en un d zu dem gem ein sam en S trom netz ein er Ü b e r l a n d z e n t r a l e zu v erein ig en d en g ro ß e n K raftw erke w ü rd e d e r g rö ß te T eil des B adischen L andes in d u rch ­ aus w irtsch aftlich er W eise m it elek trisch er E n erg ie v e rs o rg t w erd en können.

H in zu treten k ö n n te no ch ein k l e i n e r e s r e g e l b a r e s H o c h d r u c k w e r k im m ittleren S chw arzw alde, näm lich im S tro m g eb iete d e r K i n z i g o d e r d e r E lz .

Ein N i e d e r d r u c k w e r k g rö ß e re n Stiles fern er m it ein er L eistu n g bis zu 40 0 0 0 PS ließe sich am R heine nörd lich von B a s e l errich ten , un d zw ar k ö n n te dessen L eistung d u rch Z u sam m en sch lu ß m it den re g u lie rb a re n H o ch ­ d ru ck w erk en im S chw arzw ald auch einem sch w an k en d en E n e rg ie b e d a rf an­

g e p a ß t w erd en . D ie V erein ig u n g aller d ieser K raftw erk e in d e r H a n d des S taates w ü rd e eine g rö ß te L eistu n g von 350000 PS e rg e b e n u n d d ie Ab­

g a b e von jährlich bis zu 900 M illionen P S -st erm öglichen. D iese E n erg ie m en g e ist g an z b eträch tlich g rö ß e r als d e r zur Z e it d u rc h einen K o h len b ezu g von jährlich 500000 t im W erte von 8 M illionen M g ed e c k te E n e rg ie b e d a rf d er badischen S ta a tsv e rw a ltu n g ; es s te h t also eine reichliche K raftquelle fü r die E rw e ite ru n g b e ste h e n d e r un d d ie E n tw ick lu n g n e u e r sta a tlic h e r B etrieb e und fü r die elektrische K analisation d es gan zen L andes zu r V erfü g u n g . D ieser g e ­ sam te A usbau etw a des vierten T eiles d e r v erw e rtb a re n W a sse rk rä fte des G ro ß h e rz o g tu m s B aden w ü rd e m it E inschluß d e s H a u p tle itu n g s n e tz e s für die allgem eine V erteilung d e r elektrischen E n erg ie an A n lag ek o sten den Be­

tra g bis zu 150 M illionen M e rfo rd ern . D azu k om m en no ch d ie recht erh eb lich en A u fw en d u n g en fü r die E le k trisie ru n g d e r S taatsb ah n en un d für die örtlichen L eitungsnetze. T ro tz d ie s e r b e d e u te n d e n H ö h e d e r A nlage­

ko sten ist die R en tab ilität d e r durch den S taat einheitlich z u sam m en g efaß ten W asserk räfte nicht im m indesten zw eifelhaft, d a es sich um w e rb e n d e A n­

lagen im b esten Sinne d es W o rte s h an d elt. M eh r noch a b e r als an d er u n m ittelb aren R en tab ilität so lch er A nlagen ist d e r S ta a t an den v o lk sw irt­

schaftlichen V orteilen so lch er K raftw erke u n d ih rer V erteilan lag en in ter­

essiert, sow ie an d e r S tärk u n g d e r S teu erk raft d es L andes d u rch die elektrische Z u g k ra ft im V erkehrsw esen u nd durch die von dem n ied rig en E n e rg ie ­ preise w esentlich a b h än g ig e E n tw icklung von In d u strie, G ew e rb e un d H andel.

N im m t d er badische S taat in den g esch ild erten K raftanlagen etw a den v ierten T eil d e r a u sb au w ü rd ig en W a sse rk rä fte d es L andes in e ig en e H an d ,

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D I E B A D I S C H E N W A S S E R K R Ä F T E 399 s o kann d e r g ro ß e R est unbedenklich den Z w eckverbänden und d e r P riv at­

w irtsch aft ü b erlassen bleiben, um einen rasch eren A usbau d e r W asserkräfte zu sichern, als er bei den vo rh an d en en finanziellen und technischen K räften d e s S taates zu erw arten sein w ürde. Im m er ab e r sollte bei d er staatlichen G en e h m ig u n g d e ra rtig e r K raftanlagen d e r G ru n d satz d e r einheitlichen und m ö g lich st restlo sen V e rw ertu n g d e r in den A bflußm engen eines S tro m ­ g e b ie te s v o rh an d en en E nergiem engen stren g d u rch g efü h rt w erden. Einen ähn lich en S tan d p u n k t nim m t die b a y r i s c h e S taatsreg ieru n g g e g e n ü b e r dem A u sb au d e r W asserk räfte ihres Landes ein. V or zw ei Jah ren h a t m an d o rt ein e W a s s e r k r a f t a b t e i l u n g d e r o b e r s t e n B a u b e h ö r d e ins Leben g e ­ rufen, d eren A ufgabe darin besteht, die A u sb au w ü rd ig k eit d e r W asserk räfte in B ayern zu untersuchen, d ie E n tw ü rfe fü r staatliche W asserkraftw erke aufzu­

stellen , d en P riv atu n tern eh m ern bei A u snutzung d e r W asserk räfte m it G u t­

ach ten an die H an d zu g e h en un d den A usbau von W asserkräften zu r V er­

so rg u n g d e r G em einden m it elektrischer E nergie anzuregen. Sodann ist ein W asserw irtsch aftsrat aus 30 M itgliedern g eb ild et w orden. Eine fö rm ­ liche M o n o p o lisieru n g d e r W asserk räfte in d er H and des S taates w ird auch in B ayern nicht b eab sich tig t; es kom m t vielm ehr d e r A usbau d e r W asser­

k rä fte durch den S taat n u r in B etracht fü r die G ew innung billiger Z u g k raft f ü r g ee ig n e te Linien d es S taatsb ah n n etzes und in geringerem M aße für so n s tig e staatliche Z w ecke, w obei dann etw a üb ersch ü ssig e E nergiem engen z u billigen P reisen an G em einden so w ie an die L andw irtschaft, das Klein­

g e w e rb e und die P riv atin d u strie ab g eg eb en w erden sollen. Im übrigen will m a n es v o rläu fig d e r Industrie, den G em einden und g en ossenschaftlichen K örperschaften überlassen, u n te r entgeg en k o m m en d en G en eh m ig u n g sb e­

d in g u n g e n des S taates m it dem selb stän d ig en A usbau d er W asserkräfte vo r­

zu g eh en . V on den in A ussicht genom m enen Ü b e r l a n d z e n t r a l e n verdienen b e so n d e re s In teresse die P läne fü r den A usbau d er unteren L e c h w a s s e r ­ k r ä f t e f ür die V erso rg u n g d er S tädte N ü r n b e r g und F ü r t h und der u m lieg en d en Bezirke m it E n erg ie so w ie fü r den A usbau d er W a s s e r ­ k r ä f t e d e r u n t e r e n I s a r zur V erso rg u n g des Kreises N i e d e r b a y e r n und

■eines T eiles d e r O b e r p f a l z . Als staatliche A nlagen sind insbesondere das S a a l a c h - K r a f t w e r k bei R e i c h e n h a l l und das b ekannte W a l c h e n s e e -

K r a f t w e r k v o rgesehen.

W ir seh en also, daß in B a d e n und B a y e r n die G ew innung n atürlicher 'W asserkräfte bereits eine g reifb are G estalt angenom m en hat. W ü r t t e m ­ b e r g dü rfte gleichfalls m it ähnlichen A bsichten bald h erv o rtreten . Viel rascher w ü rd e sich diese im In teresse d e r allgem einen V olksw irtschaft so erw ünschte E ntw icklung vollziehen, w enn d ie technisch-w irtschaftliche Intelligenz überall in den staatlichen V erw altungen selb stän d ig und m aßgeblich w äre. Sie w ürde m it verständnisvollem V ertrauen an die P lan u n g und A usführung g roß- .zügiger staatlich er W asserk raftan lag en h eran treten und auch die volle V er­

a n tw o rtu n g fü r die A nlage staatlich er G eldm ittel übernehm en können, weil -sie w eiß, d a ß die W erke d e r m odernen T echnik im m er auch M u ster von W irtsch aftlich k eit sind un d sein m üssen. D ie S taatsw irtschaft h at also allen A nlaß, sich durch H eranziehung technisch-w irtschaftlich g eb ild eter Kräfte zur se lb s tä n d ig e n M itarb eit an d e r staatlichen V erw altung den A nforderungen tu n serer Z eit anzupassen.

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A RBEITZEIT-ZÄ H LER.

Von JUL. H. WEST.

Es b ra u c h t kaum d a ra u f h in g ew iesen zu w erd en , w ie w ich tig es fü r jed en F ab rik b etrieb ist, die A rbeitzeiten d e r A rb e ite r u n d d er einzelnen A r­

b eitsm asch in en m ö g lich st g e n a u festzu leg en un d zu ü b e rw a c h e n . O hne g e n au e F eststellu n g d e r v erb rau ch ten A rbeitzeiten ist eine g e n a u e K osten­

b erech n u n g n ich t m öglich, u n d w o d iese fehlt, fehlen auch die U n terlag en fü r eine sichere F e stse tz u n g g e w in n b rin g e n d e r V erk au fp reise u nd fü r U n ter­

su ch u n g en d arü b er, ob es m öglich ist, die E rzeu g n isse d u rc h Ä nderung d e r A rbeitsv erfah ren zu verbilligen.

Die in den m eisten F ab rik en übliche V erb u ch u n g d e r A rbeitzeiten erfü llt ihre A ufgabe zum eist n u r unvollkom m en. G ew ö h n lich w ird die A rb e itsd a u e r eines A uftrages in d e r W eise festg estellt, d aß m an B eginn u nd Schluß d e r A rb eit nach d e r K alenderzeit v erb u ch t, z. B .:

B eginn 25. II, 103/ 4 V Schluß 9. III, 4V 2 N

Um h iernach die A rb eitsd au er a u srech n en zu k önnen, ist es nötig, m it einem K alender in d e r H an d die täglichen A rbeitzeiten au fzu sch reib en un d dann zusam m enzuzählen — ein um stän d lich es u nd z eitrau b en d es V erfah ren . U m dem L o h n b erech n er die A rb eit zu erleichtern, h a t m an sich vielfach in d e r W eise geh o lfen , d aß m an dem A rb eiter ein L o h n b u ch o d e r einen L ohn­

zettel g ibt, w orin er se lb st T a g fü r T a g die au f die einzelnen A rb eitsau f­

träg e entfallende A rbeitzeit e in trä g t; d a m it ist in d essen die A rb eit n ich t ver­

rin g ert, so n d ern n u r auf an d ere Schultern a b g e w ä lz t w o rd e n , u n d zudem sind diese B uchungen zu m eist recht u n zuverlässig, b e so n d e rs w enn d e r A rb eiter m eh rere A u fträg e zu gleicher Z e it h a t u nd b ald an dem einen, bald an dem änd ern a rb e ite t; m an ist d ann g anz au f seine A ngaben angew iesen,, die au s m ehrfachen G rü n d en n u r selten g e n a u sein w erd en , teils w eil d e r A rbeiter n u r zu o ft ein In teresse d aran h at, bei d e r N ied ersch rift seine A rb eit­

zeit au f die einzelnen A u fträg e a n d ers zu verteilen, als es d e r W irk lich k eit entspricht, un d teils, w eil m an dem A rb eiter nicht zu m u ten kann, jed esm al, w enn e r die A rb eitsau fträg e w echselt, den Z e itp u n k t s o fo rt aufzuschreiben.

T atsächlich erfo lg t die B uchung g ew ö h n lich in d e r W eise, d aß d e r A rb e ite r e tw a einm al täglich seine n eu n o d e r zehn A rb eitstu n d en n ach eig en em G u t­

d ünken au f die A u fträg e verteilt, an den en er den T a g ü b e r g e a rb e ite t hat.

Kein P rak tik er w ird d a rü b e r im Z w eifel sein, w ie g e rin g die G e n a u ig k e it von A ufzeichnungen ist, die auf d iese A rt zu stan d e g ek o m m en sind.

Z u diesem F e h le r k o m m t noch ein a n d e re r: D ie A r b e i t e r s i n d d i e t e u e r s t e n S c h r e i b e r , d i e m a n s i c h a u s s u c h e n k a n n ! U m d as zu erkennen, b rau ch t m an n u r m it d e r U h r in d e r H an d einen solchen M ann zu beo b ach ten , w enn er seine B uchungen m achen soll. Es w ird ü b e rflü ss ig sein, alle die einzelnen V errichtungen, die h ierb ei in B etrac h t k o m m en — Suchen eines P u tzlap p en s, um die von d e r A rb eit b esch m u tzten H ä n d e zu reinigen, H erv o rsu ch en des A rbeitsbuches, S uchen eines B leistiftes, d e r viel­

leicht noch erst um ständlich g e sp itz t w erd en m uß, usw . —, a u sfü h rlich zu e rlä u te rn ; je d e r W e rk sta ttp ra k tik e r k en n t diese V erh ältn isse zu g e n a u au&

eig en er E rfahrung, un d sicherlich w ird niem and die B eh au p tu n g als ü b e r­

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