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Chemisches Zentralblatt : vollständiges Repertorium für alle Zweige der reinen und angewandten Chemie, Jg. 83, Bd. 2, Nr. 26

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Chemisches Zentralblatt.

1912 Band II. Nr. 26. 25. Dezember.

Apparate.

M ary L. F o ssle r , E in Sicherheitsheber. An einem gew öhnlichen H eber wird mittels Gummisclilauchs eine in eine graduierte Röhre reichende Glasröhre befestigt.

Durch Offnen der zw ischen H eber und Glasröhre befindlichen Klemme füllt man die graduierte Röhre, aus der man nach V erschließen der Klemme durch einen am unteren Ende der graduierten Röhre befindlichen Hahn die nötige F l. ablassen kann. (Journ. Americ. Chem. Soc. 34. 1398—99. Oktober. U niv. o f Nebraska.

Food and Sanitary Lab., Dep. o f Chem.) St e in h o k s t. N ie. T e e lu , E in e M odifikation des Ostwaldschen Schwefelwasserstoffapparates.

Hervorhebung der N achteile des App. von Sk l e p i n s k i (vgl. S. 889) gegenüber dem vom Vf. angegebenen (Ztschr. f. anal. Ch. 33. 443; C. 9 4 . II. 826) gleichartigen App. (Chem.-Ztg. 36. 1127. 28/9. [15/8.] W ien.) Bl o c h.

R ic h a r d K em p f, E in e Modifikation des Ostwaldschen Schwefelwasser Stoffappa- rates. Der App. von Sk l e p in s k i (vgl. S. 889) zeigt einige Unterschiede gegenüber dem App. von Tecltj (vgl. vorstehendes Referat), w elche ebensoviele Vorzüge bedeuten. (Chem.-Ztg. 36. 1280. 31/10. [4/10.] Charlottenburg.) Bl o c h. V ie r lin g , A usw aschapparat „Makro". Es handelt sich um eine Ergänzung des bekannten ViERLiNGschen A uswaschgefäßes. D er A ufsatz, bestehend aus dem oberen W asserbehälter mit Öffnungen im Boden und dem unteren Aufnahmering zum Einhängen der einzelnen Auswaschzylinder, ruht auf dem inneren Glaszylinder.

Das W. fließt durch die Fächer des oberen W asserbehälters in die Auswaschzylinder, die es an der U nterseite verläßt, und geht über den Rand des äußeren niedrigeren Glaßgefäßes fort. A us w aschgefäß, sow ie App. sind zu beziehen durch Lu d w ig

H orm uth, Heidelberg. (Chem.-Ztg. 36. 1195.) Fö r s t e r. H odes & G ö b el, Gasbrenner mit L u ftzu fu h r durch den F u ß u n d neuer L u ft­

regulierung. (Chem.-Ztg. 36. 1207. 15/10. - C. 1912. II. 1509.) Ju n g.

H ein rich G öck el, Laboratoriumsgeräte aus farbigem Glas fü r Arbeiten m it lichtempfindlichen Substanzen. D ie von Fr ie d r ic h s (S. 18S9) beschriebene Phosphor­

pipette nach He m p e l aus braunem Glas fertigt der Vf. schon seit vielen Jahren au u- hat sie bereits an zahlreiche Institute geliefert. Ferner w eist der Vf. darauf hin, daß er auch gefärbte Absorptionsgefäße für ORSATsche App. u. andere App.

aus braunem Glas für chem ische Arbeiten herstellt. (Ztschr. f. angew. Ch. 25.

2303. 8/1 1. [14/9.] Berlin.) Ju n g.

J. F. H offm an n , A spirator m it gleichbleibender Ausflußgeschwindigkeit. Er­

widerung auf einen Einw and von Diplom ingenieur F. Mü l l e r (S. 1797). Zu dem

■Aspirator gehört auch die MARiOTTEsche Vorrichtung. D er Druckunterschied

XVI. 2. 133

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2002

zw isch en dem unteren Ende des MARiOTTEschen Bohres u. dem unteren Ende des Kapillarrohres bleibt, wenn letzteres nicht verstellt wird, bei jeder Füllhöhe des Gefäßes gleich, und daher bleibt auch die A uslaufgeschw indigkeit gleich. Die w esentliche W rkg. besteht also darin, daß die MARiOTTEsche Vorrichtung nicht zu funktionieren aufhört, w enn der Luftstrom sehr schwach ist. (Ztsehr. f. angew.

Gh. 2 5 . 2348. 15/11. [26/10.].) Ju n g.

F r itz F r ie d r ic h s , E in Teleskopbrenner. D ie neuen Teleskopbrenner lassen sich von der gew öhnlichen Brennerhöhe bis 25 cm bei einfacher und bis 30 cm bei doppelter Teleskopierung au f beliebige H öhen einstellen, ohne die Heizung unter­

brechen zu müssen. D a die Mündung des obersten Stückes wieder auf die ur­

sprüngliche M ündungsweite verengt ist, tritt ein Zurückschlagen des Brenners auch bei hastigem A usziehen nicht ein. D ie Brenner sind von der Firma Gr e in e r &

Fr ie d r ic h s, Stützerbach in Thür., zu beziehen. (Ztsehr. f. anal. Ch. 51. 760—61.

17/9. Co r n e l l U niv. Ithaca, N. Y.) Ju n g.

F r itz F r ie d r ic h s , E in m odifizierter Soxhlet-E xlraktionsapparat mit Destillations­

vorrichtung. D er App. (Fig. 56) unterscheidet sich von der gebräuchlichen Form hauptsächlich dadurch, daß bei ihm der Kühler exzentrisch angebracht ist. Dadurch ist ein gesonderter Verschluß des Extraktionskörpers und die Anbringung einer einfachen D estilliervorrichtung ermög­

licht. N ach Abnahme des Hahnstopfens A wird der App.

m it dem Extrahenten beschickt, dann der Stopfen wieder so au fgesetzt, daß der Extraktionsraum mit dem Kühler direkt kommuniziert. D as Extraktionsm ittel wird im Kühler kondensiert und gelangt durch A wieder zum Extrahenten, D f 1 von wo es zum K olben abgehebert wird. Ist die Extrak­

tion beendet, so verbindet man D mit dem Kolben E, schließt A und öffnet D . D as Extraktionsmittel wird jetzt in die Vorlage abgehebert. D er Heber C ist so eng, daß er stets m it einem Flüssigkeitstropfen infolge Kapillarwrkg.

verschlossen is t und nur der F lü ssig k eit, nicht aber dem D am pf den D urchtritt erlaubt. Nach beendeter Dest. wird ß / N B durch den K olben E , der jetzt das Extraktionsmittel

enthält, ersetzt. D er App. ist dann für die nächste Best.

F ig. 56. fertig. D er App. wird von der Firma Gr e in e r & Fried­ r ic h s, Stützerbach in Thür., geliefert. (Ztsehr. f. angew.

Ch. 2 5 . 2208—9. 25/10. [20/8.] Co r n e l l U niv. Ithaca, N . Y.) Jong. F . E . S m ith , Über Brückenmethoden zu r Widerstandsmessung hoher Präzisionen in der Platinthermom etrie. Um die B edingungen aufzufinden, unter denen die M essung mit dem Platinwiderstandstherm om eter in der WHEATSTONEschen Brücken­

schaltung die größtm ögliche G enauigkeit ergibt, werden verschiedene Schaltungen untersucht u. die W iderstände der verschiedenen Brückenwege, sowie Zuführungen in Bechnung gezogen. (Philos. M agazine [6] 2 4 . 541—69. Okt. National Physica

Lab.) Me y e r.

F . G. C o ttr e ll, E in elektrisch heizbarer Schlitten fü r Mikroskope. Vf. beschreibt einen elektrisch heizbaren Schlitten für Mikroskope, die Einrichtung eignet sic besonders zum Studium der f l ü s s i g e n K r y s t a l l e . I n b e z u g a u f d i e Einzelheiten

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sei aufs Original verw iesen. (Journ. Aineric. Chetn. Soe. 3 4 . 1328—32. Oktober.

[18/6.] Berkeley. California.) St e i n h o r s t.

E rn st K r o m b h o lz , Über einen N ebenapparat zu r Erleichterung des E instellens am Mikroskop. Ein am Objekttiscli anzubringender Spiegel gestattet die bequeme Beobachtung des A bstandes zw ischen Objekt und Objektiv. D er App. ist von ß. Win k e l, Göttingen zu beziehen. (Ztschr. f. wiss. Mikroskop. 2 9 . 193—94. 10/10.

[7/5.] W ien. Hygien. Inst, der U niv.) Ke m p e.

Ed. P ö tte r , Über ein neues alkoholomelrisches Meßbesteck. D ieses besteht aus 3 kurzen, ca. 9 cm langen Alkoholometern und dient dazu, den K onzentrations­

gehalt kleinerer alkoh. Flüssigkeitsmengen zu bestimm en. Zu beziehen von Ka r l Ze iss, Jena. (Ztschr. f. w iss. Mikroskop. 29. 191—92. 10/10. [2/7.].) Ke m p e.

P . H a y d u c k , 0 . B u lle und E . H a ß , D as Gärfilter. Gärversuche m it einem neuen Laboratoriumsap>parat. B ei diesem neuen App. befindet sich die H efe auf einer Filterm asse (ausgekochten Biertrebern) in Röhren, die zu einer Filterbatterie verbunden sind u. durch die die zu vergärende F lü ssigk eit hindurchgesaugt wird.

(Ztschr. f. Spiritusindustrie 35. 516—17. 26/9. 527—28. 3/10. Berlin. Teehnisch- wissensch. Lab. II. des Inst, für Gärungsgewerbe.) Ke m p e.

P. L in d n er, E in E rsatzgefäß fü r die Petrischale bei der P ilzku ltu r und bio­

logischen A nalyse. B ei den Kulturen in Petrischalen ist die Gefahr einer Infektion aus der Luft nicht ganz zu vermeiden. Vf. benutzt als Kulturgefäß deshalb einen weiten Rollzylinder, in dessen Fuß die Öffnung mit ihrem Verschlußstück, einem Wattepfropf, liegt. DaB neue Gefäß wird von den Vereinigten Lausitzer G las­

werken, A bteilung W a r m b r u n n u. Q u i l i t z hergestellt. (W chschr. f. Brauerei 29. 589—90. 12/10. Berlin. Biolog. Lab. d. Versuchs- u. Lehranstalt für Brauerei.)

Ke m p e. Otto L a n g e , Über Silicasteine fü r M artinöfen. (M itteilung aus der Stablwerks- kommission des Vereins deutscher Eisenhüttenleute.) Vf. erörtert in zusammen­

fassender Darst. die Herst. von Silicasteinen für den Bau von Martinöfen. D er Abhandlung sind Zahlentafeln von A nalysen tertiärer Quarzite und Silicasteine nebst Angabe der F euerfestigkeit beigegeben. (Stahl u. Eisen 32. 1729—37. 17/10.

Hörde.) Gr o s c h u f f.

W. R o d e n h a u se r , Verbesserungen an elektrischen Öfen und neue Verwendungs- gebicte derselben in der P ra x is der Eisenhüttenwerke. Es werden einige Mitteilungen von Na t h u s iü s (S. 1251) über die L eistungsfähigkeit von Induktionsöfen richtig gestellt. (Chem.-Ztg. 36. 1294—95. 5/11. [16/9.] V ölklingen.) Ju n g.

Allgemeine und physikalische Chemie.

R. D. K le e m a n , Über die exakte Form des Gesetzes der molekularen A ttraktion.

(Vgl. S. 890.) E s war früher gezeigt worden, daß die molekulare Attraktion zw ischen zwei gleichartigen Molekülen, deren Entfernung z ist, durch den Ausdruck:

q j T x A (J S y m y 'f Tc ’ z ) z6

wiedergegeben werden kann, wo x c die Entfernung der Moleküle im fl. Zustand bei der kritischen Temp. Te bedeutet. .S ]/» » ,' ist die Summe der Quadratwurzeln

133*

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der Atom gewichte der Atome eines Moleküls. Für die Form der Funktion ® hatte sieh ergeben, daß sie in erster Annäherung von der Temp. abhängt und gleich - y gesetzt werden kann, wo K eine K onstante ist. Es soll nun die exakte FormK dieser Funktion abgeleitet werden. Da die molekulare Attraktion bei bestimmten Entfernungen der M oleküle, w ie der Joule-Thomsonsche Effekt zeigt, in Abstoßung übergeht, so muß die Funktion <P aus positiven und aus negativen Ausdrücken bestehen. D ie Kraft der A bstoßung wird nun durch den Ausdruck:

die der A nziehung durch den Ausdruck: — wi edergegeben, so daß man für die molekulare Attraktion zw ischen zw ei Molekülen den Ausdruck:

z n , n x - \ { A i + 5 + ° t ) — erhält, in dem A , B und C Funktionen von — sind.T

c

D a nun nach früheren Darlegungen die molekulare Attraktion und der innere Druck P„ in naher Beziehung stehen, wird:

p . = ' m V/t

WO 2 = | — I , X c !, o die D. der Substanz bei der Temp. T , t)c aber

bei der kritischen Temp. Tc ist. D ie Energiem enge W , die zur Trennung der Moleküle eines Gramm Substanz gegen die molekulare Attraktion bis zu unend-

d W

licher Entfernung aufgew endet werden muß, ist, da ^ ^ - = P„ ist, gleich

W ■ 1 ,6 5 - 4 1,03 - B . 0,7 • C ( J S ' y m t ' f

+ 2* + 26 J '

X c • 2

Eine weitere Durchführung der R echnung und A usw ertung der Konstanten er­

gibt endlich für die molekulare Attraktion die G leichung:

1,042 2 2,741 4,131 x c

+

1,375 + *■ 0,2461 + - g - 1,375 + JJ-

■44

D ie s e G le ich u n g w ird dan n u n ter and erem auch in bezu g au f den JoULE- TnOMSONschen E ffekt disk u tiert.

Zum Schluß wird noch ausgeführt, daß die mittlere Geschwindigkeit eines Mole­

küls im fl. Zustande bei der kritischen Temp. ungefähr 2,5-mal kleiner ist als im gasförm igen Zustande. (Proc. Cambridge Philos. Soc. 16. 658—66. 9/10. [1/7.]

Em m a n u e l College. A delaide.) Me y e r.

A lb e r t C olson, D a s Massenwirkungsgesetz. Seine widersprechenden Prüfungen u n d seine Verteidigung durch M . L e Chatelier. (Vgl. S. 311 u. 312). Es wird wiederum zu z eig en v ersu ch t, daß das M a sse n w irk u n g sg ese tz b ish er n och nicht experimen e einw andsfrei begründet ist. (C. r. d. l ’A cad. des Sciences 155. 719—21. [14/1 •]•)

& Me y e k.

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2 0 0 5 H e n r y L e C h a te lie r , D as Massenwirkungsgesetz. Letzte A n tw ort von Herrn Colson. (Vgl. S. 597.) D ie D iskussion über das M assenwirkungsgesetz dürfte wohl geschlossen sein, nachdem Co l so n die U ngenauigkeit seiner Ausführungen zu­

gegeben hat. D ie COLSONschen D ikussionsm ethoden, V ersuche, die bereits ein halbes Jahrhundert alt sind, statt der besseren, neueren beranzuziehen, werden ver­

worfen, da man dann schließlich auch das Gesetz von der Erhaltung der Energie oder von der A nziehung der Massen in Frage stellen könnte. Eine w eitere D is­

kussion mit Co l so n wird daher abgelehnt. (C. r. d. l’A cad. des sciences 155. 753.

[21/10*.].) Me y e r.

N . P a r r a v a n o , Gleichgewichte in quaternären Systemen. V. Quaternäre, voll­

ständig isomorphe Mischungen. (Vgl. N. P a r r a v a n o u. G. S i r o v i c h , S. 985.) Bei dem Studium ternärer M ischungen mit H ilfe graphischer Methoden werden in jedem Punkte des Konzentrationsdreiecks Senkrechte errichtet u. so eine für die K rystal- lisationserscheinungen charakteristische Fläche bestimmt. D as analoge Verf. für quaternäre System e führt naturgemäß in einen Raum von 4 D im ensionen, den Vf.

nicht geometrisch, sondern nur analytisch behandelt. Einer geom etrischen Darst.

sind nur die dreidimensionalen Schnitte in dem vierdim ensionalen Gebilde fähig.

Die Einzelheiten der Unters, sind rein m athematischer Natur. (Gazz. chim. ital.

42. II. 305—26. 9/10. Rom. Chem. Inst. d. U niv.) B y k . L éon S c h a m e s , N achtrag zu, meiner Arbeit: E in e neue Hypothese über das Wesen der verschiedenen Aggregatzustände u n d M odifikationen. (Vgl. S. 663.) Nach der ursprünglichen H ypothese sollte das Verhältnis der Energieinhalte verschiedener Aggregatzustände umgekehrt proportional sein der A n zah l der Atome in der Molekel, also -j=r = — • Noch bessere Übereinstimm ung mit der Erfahrung erhält man, wenn man das Energieverhältnis gleich dem Verhältnis der Quadrate der Atomzahlen

JE ¡71 \ ~

also — = j setzt. Dann ergibt sich , daß bei den normalen P li. das Mole­

kulargewicht der fl. Phase = "j/2 m ist, wenn in das M olekulargewicht des idealen Dampfes ist. D as w irkliche Molekulargewicht de3 Dampfes ist dann = c m , wenn c zwischen 1 und ]/2 liegt, c kann man nach der v a n d e r WAALSschen Theorie

3 T jRd

am kritischen Punkte berechnen, aus der G leichung c4 = ---Für ca. 50 Sub- 8p t m

stanzen wurde hieraus c zw ischen 1,37 und 1,47 berechnet. Für assoziierte PH.

ist c* größer, aber, w ie die Erfahrung zeigt, nicht größer als 2. B ei zweiatom igen Gasen scheint sich ck dem W erte 2 zu nähern. Mittels dieser Ü berlegungen kann mau eine korrigierte VAN DER W AALSschen Zustandsgleichung berechnen, die für die Messungen von Am a g a t an COj u. von Yo u n g an Benzol ausgezeichnet gilt.

(Ann. der Physik [4] 3 9 . 8 8 7 - 9 6 . 12/11. [1/8.].) Sa c k u r. S ie g fr ie d B u r g s ta lle r , Formales und Genetisches über die B ildu n g fester L ö ­ sungen bei der D issoziation von Oxyden. D ie Verss. von Wö h i.e r (Ztschr. f. Elek- trochem. 17. 98; C. 1911. I. 867) und von Mi l b a u e r (Chem.-Ztg. 33. 513. 522.

950. 960; 34. 138. 1341; C. 1 9 0 9 . II. 877. 2050; 1910. I. 1070; 1911. I. 379), Bowie eigene Verss. des Vfs. (vgl. Abhandl. des Deutschen naturw.-mediz. Vereins für Böhmen „Lotos“ 3. H eft 4) über die Beständigkeit der Kobaltoxyde CosOs bis CoO fordern die Annahme einer B. fester L sgg. bei der D issoziation der Oxyde. D isso­

ziierende Systeme bilden nach A nsicht des Vfs. System e, die au f dem W ege zum Gleichgewicht zunächst ein System von 3 Phasen (Gas, höheres und niederes

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Oxyd) bilden und sich durch Diffusion, je nachdem die festen Stoffe die Eigen­

schaft vollkommener M ischbarkeit aufw eisen oder 2 Reihen von Mischkrystallen zu bilden vermögen, in ein SyBtem mit einer Gas- und einer festen Phase (Lsg.

von niederem Oxyd oder Metall in höherem Oxyd oder umgekehrt) oder ein System mit einer Gasphase und zw ei konjugierten, gesättigten, festen L sg. umwandeln.

D ie D eu tlich k eit, mit der diese U m wandlungen in Erscheinung treten, hängt w esentlich von dem Verhältnis der Geschwindigkeiten beider einander supra- ponierter Vorgänge ab. D ie sich hiernach ergebenden formalen Beziehungen stellt Vf. durch ein räumliches M odell dar, mit dessen H ilfe die bei statischen u. dyna­

m ischen Unterss. zu erwartenden Erscheinungen sow ohl für den Fall, daß die System verwandlung sich unmeßbar rasch vollzieht, als auch für den Fall, daß die G eschw indigkeit der Verwandlung w esentlich geringer als die der Dissoziation ist, erörtert u. mit den bereits experim entell gefundenen verglichen werden. D ie erörterten Vorgänge erfahren beim Experiment eine mehr oder w eniger starke Verschleierung durch sekundäre Vorgänge (U nvollständigkeit der D issoziation infolge mangelnder Zerteilung der Substanz, Sinterung).

l n einem Exkurs diskutiert Vf. die Sinterungsvorgänge, das W esen des Kry- stallisationsprozesses und die den Dispersitätsgrad der K rystalle bestimmenden Faktoren unter Zugrundelegung der A nschauungen von v . We i m a r n. (Abhandl.

des D eutschen naturw.-mediz. V ereins für Böhmen „L otos“ 3. 147 u. 241. Sep. v.

Vf. 25/9. Berlin.) Gr o s c h u f f.

A. L o tte r m o s e r , Bericht über die Arbeiten a u f dem Gebiete der Kolloidchemie im Jahre 1909. Vf. behandelt in zusammenfassender W eise die 1909 erschienenen Arbeiten über die Theorie und System atik der Kolloide, osm otischen Druck, Mole­

kulargew ichte von H ydrosolen, L öslichkeit, Haftdruck, Diffusion, Osmose, Elektro- osmose, elektrische W anderung, Ultrafiltration, Membranwrkg., Oberflächenspannung und A dsorption, Zusammenhang zw ischen Oberflächenspannung und anderen Kon­

stanten von L s g g ., K oagulation und A gglutinierung. (Ztschr. f. Elektrochem. 18.

962—85. 1/11.) Bu g g e.

C. A m b e r g e r , Metallorganosole. Verreibt man mit w ss. L sgg. von Metall­

salzen im prägniertes W ollfett mit ätzenden A lkalien, so werden die betreffenden H ydroxyde u. Oxyde bei der U m setzung nicht als uni. Ndd., sondern als Kolloide erhalten. W ählt man Schw erm etallsalze, bezw. Oxyde, die leicht zu Metall redu­

zierbar sind, so können die betreffenden M etalle in kolloider Form erhalten werden.

D iese Prodd. (Adsorptionsverbb. m it W ollfett oder dessen unverseifbaren Anteilen) zeigen dann nach Entfernung des W . und der Elektrolyte die Eigenschaft, mit allen den L ösungsm itteln, -welche W ollfett lösen (Ä., PA e., Chlf., CSa, CC1, etc.), Organosole zu bilden. A u f diese W eise kann man Organosole m it einem relativ hohen im voraus bestimmbaren Gehalt an anorganischem K olloid mittels Wollfett, resp. Wollfettalkoholen hersteilen.

D arstellung von Silberorganosolen. Man trägt k. W ollfett in sehr kleinen M engen in eine AgNOs-Lsg. (z. B. 15 g W ollfett in eine L sg. von 3,5 g A gN 03 in 5 ccm W .) ein und fügt nach einigen Stunden NaOH (z. B. 1 g in 5 ccm W. gel.) zu. D as so erhaltene Organosol des Silberoxyds geht nach kurzer Zeit besonders im L icht unter dem reduzierenden Einfluß gew isser im W ollfett vorhandener Stoffe m das entsprechende Silbersol über. Zur Entfernung der entstandenen N eb e n p ro d d . (W ., Elektrolyte) löst man in Chlf. (10 g in 50 ccm), fügt ebensoviel PAe., sowie frisch geglühtes CaCl, zu. N ach 5-stdg. Stehen gießt man die Lsg. ab und erhält nach dem Verdunsten des Chlf.-PAe. das reine Silberorganosol (ca. 10% Ag). Um höher prozentige Präparate zu erhalten, löst man die ungereinigte M. in Chlf. und

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flockt das Kolloid mit abaol. A. aus. Vf. erhielt so schwarze nach dem Trocknen feste Stücke mit ca. 50% A g, welche sich in den Lösungsm itteln für W ollfett völlig wieder lösten. N och höher prozentige Präparate (74% Ag) erhielt Vf. bei Verwendung der W ollfettalkohole.

D arstellung der Wollfettalkohole. Man erhitzt W ollfett (100 g) unter stetigem Umrühren mit alkoh. KOH (40 : 200) auf dem W asserbade, bis die M. trocken ist, zerkleinert sie, extrahiert mit absol. Ä. u. dunstet die Lsg. ein. (Ztschr. f. Chem.

u. Industr. der K olloide 11. 97— 100. Sept. [5/8.] Erlangen. Kgl. U nters.-A nst. für

Nahrungs- u. Genußmittel.) Gr o s c h u f f.

C. A m b e r g e r , D a s Organosol des Goldes. In analoger W eise w ie bei A g (s. vorst. Ref.) läßt sich hochprozentiges Goldorganosol m ittels W ollfett, resp. W oll­

fettalkoholen als Schutzkolloid erhalten. Vff. stellte Präparate mit einem Gold­

gehalt bis 83,8% dar. (Ztschr. f. Chem. u. Industr. der K olloide 11. 100—2. Sept.

[5/8.] Erlangen. Kgl. U nters.-A nst. für Nahrung- u. Genußmittel.) Gr o s c h u f f. E. P o s n ja k , Über den Quellungsdruck. Vf. untersuchte nach der Methode von Re i n k e (Ha n s t e in s botan. Abhandlungen 4. 1) die Quellung von rohem Kautschuk in organischen F ll. (Bzl., Toluol, Cumol, Cymol, Ä., Chlf., CC14, Ä thylen­

chlorid, Tetrachloräthan, Acetylendichlorid, Thiophen) quantitativ. B ei gegebenem Druck stellt sich ein bestim m ter (von höheren und von niederen D rucken erreich­

barer) G leichgew ichtszustand ein. Zwischen dem Druck P und dem Gehalt c (g Kautschuk, bezw. G elatine in 1000 ccm des Gesamtsystems) gilt die Beziehung P = P i c k , in welcher P i und k Konstanten sind, k hat immer ungefähr den W ert 3, während P l stark von einem Gel und einer Fl. zur anderen variiert.

Hinsichtlich der Fähigkeit, die Quellung von K autschuk zu verursachen, ordnen sich die untersuchten Fll. in folgende R e ih e : CC14, Chlf., Tetrachloräthan, Ä cetylen- dichlorid, Thiophen, Toluol, Bzl., Cymol, Cumol, Äthylenchlorid, Ä. — D ie Quel­

lung von Gelatine in wss. Salzlsgg. ließ sich w egen der großen L öslichkeit der Gelatine nicht nach der Methode von Ra n k in untersuchen, dagegen die Q uellungs­

geschw indigkeit, für w elche die Gleichung: k = -i- ln --- —- --- , sich gültig

Z «7 00 --- W

zeigte. — D ie Quellung ist wahrscheinlich ein im w esentlichen capillarer und kein reiner Lösungsvorgang. (Kolloidchem. B eihefte 3. 417—56. 1/9. [21/6.] Moskau.

Leipzig. Phys.-chem . Inst, der Univ. Braunschw eig. Phys.-chem . InBt. der Techn.

Hochschule.) Gr o s c h u f f.

K n u d E stro p , E in ige Adsorptionsversuche. (Vgl. Es t r u p u. Bu c h An d e r s e n, Ztschr. f. Chem. u. Industr. der Kolloide 10. 161; C. 1912. I. 1951; sow ie nachsteh.

Ref.) Der R einheit der Adsorbenzien kann untersucht werden, indem man ermittelt, ob die Adsorptionsisotherme für die beiden Ionen einer S. zusammenfallen oder nicht. D ie Methode ist für die gewöhnlich gebrauchten Adsorbenzien verwendbar.

Weiter werden Verss. über die A dsorption, besonders von K aliu vijodat durch B lu t­

kohle, ferner durch Faserton, sow ie von K aliu m h ydrat und Cadmiumjodid durch Blutkohle, bei Ggw. fremder Stoffe (wss. K O H , w ss. Propyl- oder Amylalkohol, wss. Aceton, w ss. Bernstein-, E ssig-, Malonsäure, Gem ischen von Oxalsäure und Bernsteinsäure, von A ceton und Öl) mitgeteilt. Ein negatives Ion in saurer Fl.

wird stark positiv adsorbiert. Nimmt die Säurekonzentration ab, so nimmt auch die adsorbierte M enge ab. B ei kleinen Basenm engen ist die positive Adsorption sehr geringfügig, um schließlich durch N ull zu gehen und bei größeren Basen- mengen einen deutlich negativen W ert zu erreichen. D ie Adsorptionskonstanten 1 In sind so gut w ie konstant, dagegen variiert a stark. (Oversigt over det kgl.

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[Herbst 1911.] Kopenhagen. Chem. Lab. der Polytechn. Hochschule.) Gk osc hu ff. Knud. E str a p , Über negative Adsorptionsisothermen. (Vgl. vorst. Ref.) Vf. be­

obachtete bei der Adsorption von Ammoniumjodat, Kaliumjodat, Ammoniumchromat in KOH, E ssig- oder neutraler L sg. durch Blutkohle und Knochenkohle negative Adsorption und bestimm te die Adsorptionsisothermen. D ie Adsorptionskonstante 1 In ist für positive und negative Adsorption dieselbe. Bezüglich der Einzelheiten muß auf das Original verw iesen werden. (Ztscbr. f. Chem. u. Industr. der Kol­

loide 11. 8— 12. Juli. [20/5.] Kopenhagen. Chem. Lab. der techn. Hochschule.) Groschuff. A . R a k o w s k i, K inetik der Entw ässerung und W ässerung der Kolloide. IV . (Ztschr. f. Chem. u. Industr. der K olloide 11. 19—23. — C. 1912. II. 668.) F isch ek .

S. D a b r o w s k i, Über die Methode der fraktionierten D iffusion und ihre An­

wendung a u f kolloidale Lösungen. I. D ie Theorie der fraktionierten D iöusion wird besprochen, und die mathematischen A bleitungen hierfür werden gegeben. Ferner beschreibt Vf. einen App., w elcher gestattet, den Diffusionskoeffizienten unabhängig von Konvektionsströmen zu messen. Durch fraktionierte Diffusion lassen sich M an n it u. H arnstoff sehr gu t trennen. D as Prod. aus dem Diffusionskoeffizienten und der inneren Reibung ergibt für Harnstoff eine konstante Größe, w ie es die Formel von E IN S T E IN verlangt. D er Diffusionskoeffizient des krystallisierten Eier­

albumins ist größer in eine Lsg. von (NH4)2S 0 4, als in reines W . D as Molekular­

volum en des krystallisierten Eieralbum ins, nach der Formel von Ei n s t e i n be- JR T 1

rech n et, k = — --- ( N AvOGADROsche K o n sta n te , T ab so lu te T em p., S

N 6 n r 7] 1

Gaskonstante, r Molekularvolumen, i] innere R eibung), ist in 3,6°/0ig. (NH4)2S0<- L sg. annähernd 6-m al kleiner als in reinem W . (Anzeiger Akad. W iss. Krakau 1912. R eihe A. 4 8 5 —526. 18/7. [Juni.] D ublany bei Lemberg.) Fi s c h e r.

E . B iro n , D ie Theorie der K om pressibität beim Vermischen normaler Flüssig­

keiten. In einer früheren A bhandlung (Journ. R uss. Phys.-Chem . Ges. 42. 188;

C. 1910. I. 1915) hat Vf. abgeleitet, daß die Kontraktion beim Vermischen zweier F ll. durch die G leichung D = (ß l u, — ß t v2) (P 2 — J \) a: (1 — x), wo ß t und ß, die Kompressibilitätskoeffizienten der einzelnen Fll., P , und P., die Binnendrucke derselben und x und 1 — x die Molekularbrüche der Komponenten bedeuten, aus­

gedrückt werden kann. D a die experim entell gefundene A bhängigkeit der Kom­

pressibilität der F ll. durch D = K x ( l — x) w iedergegeben wird, so muß P eine lineare Funktion von x sein. D er Binnendruck der L sg. ist eine additive Eigen­

schaft der Komponenten. Es zeigte sich jedoch, daß diese Formeln nicht richtig sind; statt der K om pressibilitätskoeffizienten ß l und ß 3 müssen die mittleren Kom- pressibilitätskoeffizienten zw ischen den Binnendrucken P , und P , der Komponenten und demjenigen der L sg. P , wobei auch au f die Veränderung dieser Koeffizienten mit der Konzentration der Lsg. Rücksicht zu nehmen ist, in die Gleichung e in g e fü h rt

P — Pt werden. Vf. gelangt nunmehr zu der Gleichung K = (V t B i — V„ B.,')—-=Sfp—’

•M r 1 w o und B 2' die Konstanten der Flüssigkeitsisotherm en V — A t -f-

F , u n d Fj die M o l.- V o lu m in a , P a und P 1 die Binnendrucke der K om ponenten bedeuten. A uch diese Gleichung besteht aus dem Prod. z w e i e r D iffe re n z e n und gestattet, die verschiedenen F älle der Kompression beim Vermischen zweier nor­

maler Fll. zu erklären. D ie K enntnis der K onstanten B und B ,/ läßt sich um-

(9)

gehen, falls man die Isotherme auf das Volumen 1 der Fl. bezieht, dann wird ß = 1 / » - ^ = --- --- 5 _ ; sind P und ß bekannt, dann wird B ' = ß P 2, und die G leichung wird lauten: I . K = (vt ß t ^ ---vi ß 1 ~ - ^ ( P i — P ,). An der Hand dieser Gleichung prüft Vf. die früher aufgestellte T heorie der Kompressi­

bilität von F ll. D er Binnendruck ist berechenbar aus der VAN DER W AA LSschen Zustandsgleichung für Fll. ( p - \ - P ) ( r — 6) = r T zu P = — P - p ---p , wo u der Ausdehnungskoeffizient ist. Mit H ilfe der Gleichung I. wurden berechnet die Binnendrucke:

für Ä.: Temp. . . 0° 20° 40° 60° 80° 100° 138° ] lm Mlttel bei Binnendruck 3088 3012 2912 2765 2640 2569 244 I Drucken zw ischen

> oO und 900 Atm.

für A.: Temp. . . 20° 40° 60° 80° | bei gleichen Drucken Binnendruck 3096 3110 3198 3242 3391 i w ie für Ä.

Bei verschiedenen Drucken schwanken die W erte um einen Mittelwert. D ie Gleichung I. wird auch an einer Reihe von Flüssigkeitspaaren geprüft und bei Chlorbenzol-Brombenzol, Toluol-Äthylbenzol, Toluol-Pseudocumol, Äthylbenzol- Pseudocwnol, B zl.-C C lt , Bzl.-Chloräthylen und B zl.-C IIC ls gute Übereinstimm ung der berechneten und experim entell gefundenen W erte für die Kompressibilität beim Vermischen gefunden. D agegen zeigen die Flüssigkeitspaare B zl.-C S „ Ci7C7,- CiS1,, OOl^-Chlorbenzol und CCl^Brombrnzol große A bw eichungen, was darauf zurück­

geführt wird, daß CS, eine assoziierte F l. ist, und CC1< mit der zw eiten Kom­

ponente komplexe Verbb. bildet.

Ferner wird auf Grund der Theorie von VA2i DER WAALS für isofluide F ll., deren Binnendrucke bei der Temp. des Vermischens gleich sind, die Gleichung az — al x - -f- 2 a, a (x) (1 — x) -f- Oj ( 1 — a:)a abgeleitet, wo ax die Größe der Mole­

kularanziehung der M ischung, a, und as diejenige der Komponenten und die Molekularanziehung der beiden verschiedenen Molekülarten der M ischung bedeuten.

Die mathematische D iskussion dieser Gleichung, sow ie derjenigen für Fll., welche vom Isofluidismus abw eichen, läßt sich im Referat nicht wiedergeben, und dies­

bezüglich muß au f das Original verwiesen werden. (Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges.

44. 1264—1312. 2/10. St. Petersburg. Forstinstitut. Chem. Lab.) F i s c h e r . J. S to c k , Über Oberflächcnleitung und Dicke elektrischer Doppelschichten.

V. SlIOLUCHOWSKI hat auf gew isse Erscheinungen aufmerksam gem acht (Physikal.

Ztscbr. 6. 529; C. 1 9 0 5 . II. 1003), welche die A bschätzung der D icke der elek­

trischen D oppelschicht ermöglichen. D er elektrische Strom verursacht in einer Capillarröhre eine B ew egung der in der N ähe der W and gelegenen F lüssigkeits­

schichten. Dadurch werden die elektrischen Grenzladungen in B ew egung gesetzt und bilden so einen konvektiven Oberflächenstrom, w elcher sich dem elektro­

lytischen superponiert. Im Falle weiterer Capillarröhrchen übertrifft der elektro­

lytische Strom bei w eitem den erstgenannten, so daß er ohne merkliche Fehler unberücksichtigt werden kann. W ird die Grenzfläche F lüssigkeit-W and stark ver­

größert, z. B. durch Verwendung von Ton- oder Sanddiaphragmen, so kann der Oberflächenstrom den elektrolytischen überdecken und eine scheinbare Vergrößerung der Leitfähigkeit der Fl. verursachen. In einem besonders konstruierten Gefäß bestimmt Vf. die Leitfähigkeiten von Toluol, Nitrobenzol, A n ilin , Methylalkohol und Wasser im Quarzsand von verschiedenem Durchmesser. Unter Zugrundelegung

2 0 0 9

(10)

genannte G leitungskoeffizient 1 = -ß (Verhältnis des inneren Reibungskoeffizienten zu dem äußeren) b erec h n et w erd en . D ie L e itfä h ig k e it w u rd e erm ittelt m it kon­

stan tem , ku rzdauernd em Strom e in ein er WHEATSTONEschen B rü ck e. In der folgen den T a b e lle sin d d ie g e m essen en sp ezifisch en W id e rstä n d e im Q uarzsand ( a ) un d die G leitu n g sk o effizien ten ( D a n g e g eb e n , r = D u rch m esser d es Q uarzsandes in mm:

r <T* 10 7 M O7 1. Nitrobenzol . . . . . . . 0,013 3,16 1,7

0,00065 10 4,5

0,00010 10 ,1 7,3

2. A n i l i n ... . . . 0,00010 2,99 0,45

Methylalkohol und W . lösen eventuelle Verunreinigungen oder die SiOs des Quarzsandes au f und konnten für die M essungen nicht verw ertet werden. Vom Standpunkte der LAJiBschen Theorie sind die im obigen errecbneten W erte für l nicht ein Maß der D icke elektrischer D oppelschichten, sondern nur ein Maß der G leitung längs der festen W and. D ie Gleitung wird gew öhnlich im Falle von Fll. gleich N ull angenommen, da M essungen über die Ausflußmengen durch Capil- laren von verschiedenen Radien mit der theoretischen Form el von P o i s e u i l l e :

7 t CL^ ( t) —

M = --- — ---— unter der Annahme 1 = 0 bis au f ca. 0,l°/„ gut übereinstimmen.

y /j,

W ürde man den G leitungskoeffizienten von der oben angegebenen Größe für Nitro­

benzol in die genaue Formel mit dem Zusatzglied ^1 -f- — - j einführen, so würde dies für den kleinsten von Po is e u il l e gebrauchten Radius des Capillarröhrchens a = 0,0015 mm eine Korrektion von nur 1,2°/00 ausmachen.

Vom Standpunkte der HELMHOLTZsehen Theorie ist die berechnete Größe l ein ungefähres Maß der D icke der elektrischen D oppelschicht. D ie vom Vf. gefundene Größe für N itrobenzol fü gt sich insofern gut in den Rahmen jener Theorie, als sie immerhin noch ca. 20-mal größer als der Molekulardurchmesser ist. (Anzeiger Akad. W iss. Krakau, R eihe 6 A. 1912. 635—56. 18/7. Lemberg. Physik. Inst. d. Univ.)

Fi s c h e r. A lb e r t C a m p b ell, Über die Bestimm ung der absoluten W iderstandseinheit nach der Wechselstrommethode. D as V erhältnis des internationalen Ohms zum wahren Ohm ist 1,00026 + 0,00010. (Proc. Royal Soc. London 87. Serie A. 391—414.

31/10. [2/8.] N ational P h ysical Lab.) Me y e p..

M. G ou y, Über die kinetische Theorie der ionisierten Gase und das Carnotsche P rin zip . (Vgl. S. 1859.) D ie Theorie der ionisierten Gase in einem Magnetfelde führt zu einer Schlußfolgerung, die m it dem CARNOTschen Prinzip im Widerspruch steht. D ie Schwerkraft im Verein mit einem hom ogenen M agnetfelde verleiht den Ionen eines G ases, das adiabatisch au f bestim m ter, zur Erzeugung dieser Ionen notw endigen Temp. gehalten w ird, eine B ew egung senkrecht zu diesen Kräften.

Der Sinn dieser B ew egung ist für die entgegengesetzt geladenen Ionen ebenfalls ein entgegengesetzter, so daß eine Trennung der Ionen stattfindet, die man dann in Form eines elektrischen Stromes ausgleichen kann. D iese Folgerungen der kinetischen Theorie stehen im W iderspruche mit dem CARNOTschen Prinzip. D*5 m agnetische F eld spielt die R olle der MAXWELLschen D äm onen, d ie, ohne Arbeit zu leisten , au f die Gasm oleküle einen auswählenden und ric h tu n g s b e s tim m e n d e n Einfluß ausüben. (C. r. d. l’Acad. des sciences 155. 683—86. [14/10.*].) Me y e b.

(11)

2011 J a m es W . M c B a in , D ie D issoziation ternärer Elektrolyte. Es wird gezeigt, daß man das Verhalten ternärer Elektrolyte innerhalb der Fehlergrenze mit dem Druck von Zwischenionen und in konzentrierteren L sgg. von komplexen Ionen er­

klären kann. (Journ. Americ. Chem. Soc. 3 4. 1134—37. Sept. [22/7.] Bristol. E ng­

land. Univ.) Le i m b a c h.

A. H e se h n s, D ie ferromagnetischen Metalle in der Voltaschen Seihe. Die. ferro­

magnetischen Metalle E isen , Nickel u n d Kobalt besitzen exzeptionelle physikalische Eigenschaften im V ergleich zu den anderen Metallen. So ist der Temp.-Koeffizient des galvanischen W iderstandes für dieselben bedeutend größer als der anderen Metalle; bei Tempp. wo diese Metalle den Magnetismus verlieren, sinkt dieser Temp.-Koeffizient rasch bis zum normalen W ert. D ie Veränderung der W ärm eleit­

fähigkeit bei Längs- und Quermagnetisierung von N i und F e ist derselben Größen­

ordnung w ie für den W iderstand. B ei dem HALLschen Phänomen

bilden die ferromagnetischen M etalle, aber auch B i und Sb w egen ihrer krystalli- nischen Struktur, eine besondere Gruppe, für w elche R nicht konstant ist, sondern von der Spannung des F eldes abhängt. D ie physikalischen Eigenschaften wie Härte, K om pressibilität, Schmelztemperatur, A usdehnungsfähigkeit, G eschw indig­

keit der Aussendung von Elektronen, der Metalle der VoLTA schen Spannungsreihe nehmen kontinuierlich ab oder zu, nur bei Fe, N i und Co sind diese Eigenschaften abnorm hoch oder niedrig, w as auf den Ferromagnetismus zurüekgeführt wird.

Eine Erklärung für dieses Verhalten der ferrom agnetischen M etalle kann auf Grund der Theorien des D iam agnetism us und Ferromagnetismus von Lo n g e v in und Weiss gegeben werden, die jedoch im Ref. nicht w iedergegeben werden kann.

(Journ. Russ. Phys.-Chem. Ges. Phys. Tl. 44. 339—48. 1/11. St. Petersburg.) FiSCHEK.

A lo is F. K o v a r ik , Rückstoßatome in ionisierter L u ft. Vf. beschreibt Verss., welche die Frage beantworten B ollen, ob Rückstoßatome au f einer negativ geladenen Elektrode gesam melt werden können, wenn die L uft zw ischen den Platten stark ionisiert ist. Es zeigte sich , daß die Zahl der von der negativen Elektrode durch ionisierte L uft hindurch angezogenen Rückstoßatome (A ktinium D ) zunimmt, wenn die Ionisation schwächer wird. Ohne Anwendung eines äußeren Ionisationsm ittels wächst mit zunehmender Potentialdifferenz zw ischen den Platten bei konstantem Abstand die Zahl der an der negativen Elektrode gesam melten Rückstoßatome.

Bleibt die Potentialdifferenz konstant, so w ächst in diesem Falle die Zahl der Rückstoßatome an der negativen Elektroden mit abnehmendem Elektrodenabstand.

Rückstoß verss., bei denen die Oberflächen der P latte für den aktiven Beschlag, aus dem die Rückstoßatome stammten, einen verschiedenen Grad von „Polierung“

aufwiesen, ergaben für die bestpolierten Oberflächen die größte Zahl von Rück­

stoßatomen an der negativen Elektrode.

Unter den günstigsten B edingungen betrug die M enge des in L uft bei Atmo­

sphärendruck durch Rückstoß erhaltenen Aktinium D w eniger als die H älfte des theoret. Maximums, w ie es sich aus den ¿9-Strahlenmessungen am aktiven B eschlag berechnet. Hierbei war der Abstand der Platten 0,2 mm, die Potentialdifferenz 1000 Volt, die Rückstoßexpositionsdauer 30 Minuten. E ine große Anzahl von A b­

fallskurven lieferte für die H albzeit des Aktinium D den W ert 4,71 Minuten. Einige Verss. über die Rückstoßatome von Thorium D ergaben für dessen halbe Periode den Wert 3,07 Minuten. (Philos. Magazine [6] 24. 722—27. Nov. Manchester. The

Victoria Univ. Phys. Lab.) Bu g g e.

E d w in H . B a r to n und W a lt e r B. K ilb y , Staubfiguren, die von elektrischen Funken hervorgerufen werden. Durch elektrische Funken lassen sich Staubfiguren

R H i

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tischen Erscheinungen der Reflexion, Refraktion, Interferenz etc. entsprechen. In­

folge der K reis- und W irbelbew egungen, w elche die Luftström e in der Nähe der Funken annehmen, zeigen die durch Funken erhaltenen Staubfiguren manche Einzel­

h eiten , die in den analogen optischen F ällen nicht zu finden sind. (Philos. Maga­

zine [6] 2 4. 728—36. Nov. [5/7.] Nottingham. U niv. Coll.) Bugge. F . W . A sto n , Über die E n tladu n g zwischen konzentrischen Zylindern in Gasen bei niedrigen Brucken. Für die Beziehungen zw ischen Strom, Spannung, Druck u.

L ä n g e des CROOKESschen dunklen Raumes bei A nwendung paralleler ebener Elek­

troden hatten F. W . As t o n und H. E. Wa t s o n (Proc. Royal Soc. London 86. Serie A. 168—80; C. 1912. I. 1772) die Gleichungen: D = A / P -f- B /Y G und V = E F - y C / P mit Erfolg prüfen können, wenn D die L ä n g e des CROOKES- sch en dunklen Raumes in cm , P der Druck in H undertstel mm H g , G die Strom­

dichte in M illiamperen, A , B , E und F aber Konstanten sind. D ie Versuche­

werden au f die E ntladungen in Sauerstoff und W asserstoff ausgedehnt, wenn sich die Elektroden in Zylinderform konzentrisch einander gegenüberstehen. Auch unter diesen V erhältnissen sind die Beziehungen zw ischen D ruck, Stromdichte, Spannung und Länge des dunklen Raumes dieselben w ie bei Benutzung paralleler Elektroden: E ine Krümmung der Kathodenoberfläche scheint auf das Verhältnis der Änderung der Länge des dunklen Raumes zur Ä nderung der Stromdichte ohne Einfluß zu sein, wenn diese au f der Kathodenoberfläche gem essen wird. Daher ist die Länge des dunklen Raumes für eine konvexe zylindrische Oberfläche größer als für eine ebene, u. für diese wieder größer als für eine konkave. (Proc. Royal Soc. London 87. Serie A. 428—36. 31/10. [23/8.] T rinity C ollege. Cambridge.) Meyer. F . W . A sto n , Über den E in flu ß der N a tu r der Kathode a u f die Länge des Crookesschen dunklen Baumes. (Vgl. vorst. Ref.) D ie Beziehungen zwischen der L änge des dunklen Raumes, Druck, Spannung u. Stromdiehte wurden, wie früher bei A nw endung ebener Elektroden aus Alum inium , hier für solche aus Magnesium, E isen, K u pfer, Zink, Silber Z inn, P la tin , B lei, Kohle, ferner mit Flüssigkeitselek­

troden aus Quecksilber und konz. Schwefelsäure untersucht. D ie Form der früher geprüften Formeln bleibt in allen Fällen dieselbe, nur die W erte der Konstanten w echseln. R auheit der Kathodenoberfläche beeinflußt die Entladung nicht, wenn die Dim ensionen dieser U ngleichm äßigkeiten klein sind im Vergleich zu der Länge des dunklen Raumes. D ie Länge des dunklen Raumes ist bei Ag-Elektroden am größten, bei Mg-Elektroden am kleinsten. D as V erhältnis der Änderung der Länge des dunklen Raumes zur Ä nderung der Strom dichte an der Oberfläche der Kathode scheint bei allen Methoden dasselbe zu sein. (Proc. Royal Soc. London 87. Serie A.

437— 51. 31/10. [23/8.*] T rinity College. Cambridge.) Meyer. H . v o n W a r te n b e r g , Über Gasgleichgewichte. Zusammenfassende Übersicht über die von Mitte 1911 bis Mitte 1912 veröffentlichten Arbeiten über Gasgleich­

gewichte. (Ztschr. f. Elektrochem. 18. 985—8S. 1/11. [27/9.].) Bugge. J. d e B o isso n d y , Über die molekulare A ssoziation in Gasen. Unter der An­

nahme, daß zw ei Moleküle eines Gases, die aufeinanderprallen, vereinigt bleiben, w enn die relative G eschw indigkeit ihrer Bew egungen kleiner als eine bestimmte G eschwindigkeit ist, die nur von der N atur der Moleküle abhängt, wird die Zu­

standsgleichung |jp -1— j (P — &) = R - T abgeleitet, wo a u. 6 K o n s ta n te n

(13)

2 0 1 3

sind. D iese G leichung soll hei konstantem Volumen für die Funktion n — — p

CL J

Werte ergeben, die mit den neuesten B estst. von Le d u c in genügender Ü berein­

stimmung sind. (C. r. d. l’Acad. des sciences 155. 704—0. [14/10.*].) Me y e r. G ilb ert N . L e w is und M e r le S a n d a l l , E ine Übersicht über die spezifischen Wärmen von Gasen. D ie molare W ärme aller einatomigen G ase, wie A rgon und Helium, bei allen Tempp. und bei konstantem Drucke ist in rundem W ert Cp — 5,0. Bei dem zw eiatom igen Gase bestehen kleine Unterschiede. Für Stickstoff, Sauerstoff, K ohlenoxyd, Stickoxyd ist Cr = 6,50 -f- 0,0010 T , für W asserstoff = 6,50 -|- 0,0009 T , für Chlor, B rom und Jod = 6,50 -f- 0,004 T. Cp für die drei­

atomigen W asser und Schioefeiwasserstoff ist 8,81 + 0,0019 T -j- 0,00000222 T -, für Kohlendioxyd und Schwefeldioxyd 7,0 -4- 0,0071 T -f- 0,00000186 T -. Für das 4-atoinige Amm oniak g ilt Cp — 7,5 0,0042 T. (Journ. Americ. Chem. Soc. 34.

1128—34. Sept. [6/7.] Boston Mass., Research Lab o f P hysical Chem. o f the Massa­

chusetts Inst, o f Technology.) Le im b a c h.

0 . W . R ic h a r d so n , D ie Elektronentheorie thermoelektrischer und th er inionischer Effekte. (Vgl. Philos. Magazine [6] 23. 263; C. 1912. I. 1171.) Vf. diskutiert ver­

schiedene von Bo h r (vgl. S. 313) und Wil s o n (vgl. S. 997) gegen die von ihm früher entwickelte Theorie erhobene Einwände. D a eine auszugsw eise W iedergabe nicht möglich is t, muß au f das Original verw iesen werden. (Philos. Magazine [6] 24. 737—44. Nov. Princeton, N .-J. PALMER P hys. Lab.) BüGGE.

Lord R a y l e i g h , Über irisierende Films. D er Vf. machte die zufällige Beob­

achtung, daß alte photographische P latten, deren G elatineschicht vor Jahren ent­

fernt worden war, bei geeigneter Beleuchtung prachtvoll irisierende Farben zeigten.

Derartige irisierende P latten lassen sich in der W eise herstellen, daß man neue Glasplatten m ittels Albumin (1 Tl.), W . (20 Tie.) und Natrium silicatlsg. (1 Tl.) mit einer Schicht überzieht, vor einer Flamme trocknet und mehrere Stunden in sehr verd. Salpetersäure läßt; nach dem A uswaschen u. Trocknen reibt man die Rück­

seite ab oder überzieht sie mit einem undurchsichtigen Lack. Besonders schöne Farben zeigen die Platten in W . Auch auf andere W eise (z. B. mit Gelatine und etwas Bichromat) können irisierende Glasplatten erhalten werden. (Philos. Maga­

zine [6] 24. 751— 55. Nov.) Bu g g e.

Lüppo-Cram er, Kolloidchemie und Photographie. (Forts, von S. 573.) X V . Z u r intioicklung des latenten B ildes m it Ammoniak. Vf. teilt w eitere Verss. mit, welche die Auffassung, daß die Entw. photographischer Platten mit N H S ein dispersoid- ckemischer Vorgang is t, bekräftigen sollen. Bezüglich der E inzelheiten muß auf das Original verw iesen werden. (Ztschr. f. Chemie u. Industr. der Kolloide 11.

"4—77. Aug. [16/6.] Frankfurt a. M. W issensch. Lab. der Dr. C. So h l e u s s n e r-A .-G .) Gr o s c h ü f f. N ik o l. S c h ilo w und S. F e d o t o w , Physikalisch-chemische Studien an photo­

graphischen Entwicklern. I . Hydrochinon-Sulfitentwickler. D ie Rolle, die ein Sulfit­

zusatz zu einem als Entw ickler dienenden organischen Reduktionsmittel sp ielt, ist noch nicht geklärt. Früher nahm man an, daß das Sulfit den Sauerstoff der Luft absorbiert und dadurch den Entw ickler vor der Oxydation schützt. D iese Ver­

mutung erwies sich jedoch nicht als richtig, da, w ie Verss. zeigten, sow ohl der Entwickler w ie das Sulfit gleichzeitig oxydiert werden. D ie Vff. haben daher die Oiydation einer gem einsam en L sg. von H ydrochinon und Sulfit durch Luftsauer­

stoff kinetisch verfolgt und ihre zahlreichen A nalysen tabellarisch m itgeteilt. Der

(14)

Reaktionsverlauf scheint ein ziem lich verw ickelter zu sein; am besten wird man ihm durch folgendes Schema gerecht:

I. Hydrochinon -(- 02 — >- Peroxyd,

II. Peroxyd -f- Sulfit — >■ Sulfat -f- Z w ischenstufe A , III. Z w ischenstufe A -|- Sulfit — Kom plex A, IV. Komplex A —* °* ->• Komplex B - + °* ->• Komplex C.

Schwach gelb, opalescierend. Rotbraun. Strohgelb.

Ohne Sulfit reagiert das zunächst gebildete Peroxyd mit überschüssigem Hydro­

chinon, wodurch unstabile Zwischenstoffe und schließlich teerartige Zerfallsprodd.

entstehen. Bei Ggw. von Sulfit entstehen im wesentlichen die oben erwähnten Komplexe, die ihrerseits die eigentliche Entw ., d. h. Reduktion des Silbersubchlorids übernehmen. D iese Kom plexe wirken gew isserm aßen als Vorratssubstanz, deren allmähliche D issoziation das eigentliche R eduktionsm ittel in bestimm ter, fast un­

veränderter K onzentration, liefert. D ie Reduktionskraft der Lsg. bleibt daher trotz fortschreitender Reaktion konstant. (Ztschr. f. Elektrochem. 18 . 929—39.

1/11. [15/6.].) Sa c k u h.

N ik o l. S c h ilo w und B o r is B e r k e n h e im , Physikalisch-chemische Studien an photographischen Entioicklern. I I . O xydation des Ferroions in Gegenwart von Oxa­

lation. (Vgl. vorsteh. Ref.) Bekanntlich entsteht beim Vermischen der Lsgg. von Ferrosalzoi m it Oxalaten ein komplexes Ion von der Formel Fe(C20 4)i". Während in saurer L sg. die einzelnen Kom ponenten dieses Salzes durch Luftsauerstoff kaum oxydiert w erden, wird das komplexe Ion zu Ferrioxalat oxydiert. D ie nähere Unters, des OxydationsVerlaufes führte zu folgenden Resultaten: D as Oxalat wird nur in ganz unbeträchtlicher M enge oxydiert; seine Ggw. erteilt aber dem Ferro- ion eine große O xydationsgeschwindigkeit. Für die vollständige Oxydation des Ferroeisens ist ein bestim m tes Konzentrationsverhältnis der Oxalsäure, nämlich m indestens 3 Mol. Oxalsäure au f 1 Mol. Ferrosalz erforderlich. D ie untersuchte Reaktion ist ein eigentüm licher F all einer chem ischen K oppelung, da keines von den beteiligten R eduktionsm itteln die Rolle eines typischen Induktors oder Kata­

lysators übernimmt. (Ztschr. f. Elektrochem. 18. 939—43. 1/11. [25/6.] Moskau.

Lab. f. anorgan. Chem. d. K ais. Techn. Hochschule.) S a c k u r . S. S s e r k o w , Über die Ionisation von Gasen und Däm pfen durch ultraviolette Strahlen. D ie bisherigen U nterss. des photoelektrischen Effektes in Gasen und Dämpfen lassen nur, w enige bestimm te Folgerungen zu , w eil unkrontrollierbar kleine Beim engungen von sehr großem Einfluß sin d , so daß es sich nicht sagen läßt, ob der gem essene Effekt dem unters. Gas oder Dampfe oder aber der Bei­

mengung zukommt. U m diesem vorzubeugen, arbeitet Vf. mit möglichst reinen Stoffen und verm eidet bei dem App. jeglich e Verb. durch Siegellack u. Kautschuk.

A ls Lichtquelle wird eine Quarzlampe verw endet, w elche derjenigen von Nipp ( P h y s i k . Revue 3 0 . 6 4 1 ) angegebenen sehr ä h n l i c h war. D ie Io n isa tio n sk a m m e r bestand aus einem zylindrischen Quarzrohr, an w elches ein seitliches Kugel­

rohr mit zw ei H ähnen angeschm olzen w ar, i n welchem sich die zu unter­

suchende F l. befand. Durch Evakuierung der Kammer und Öfinen der Hähne konnte eine beliebige M enge des Flüssigkeitsdam pfes in die Kammer geleitet w erden, dessen Druck durch ein an die Kammer angeschlossenes Manometer ge­

m essen werden k on n te. A ls p o s itiv e E lek tro d e wurde ein m it Platinschw arz über­

zogener Platinzylinder von 7 cm L änge und 2,5 cm Durchmesser, an dessen unterei Seite sich eine kleine Öffnung von 5 mm befand, benutzt. D ie negative Elektro e, welche mit einem Elektrometer nach D o l e z a l e k verbunden war, bestand ans

(15)

2 0 1 5 einom spiralförmig gew undenen Platindraht. Platinelektroden wurden deshalb ver­

wendet, w eil auf dem P t der geringste photoelektrische Effekt zu verzeichnen ist.

Untersucht wurde der photoelektrische Effekt in L uft bei verschiedenen Drucken, und in den Dämpfen von Aceton, Benzol, P y rid in , Jodmethyl, OS2, Wasser, A n ilin und Nitrobenzol.

Die Versa, mit L uft haben ergeben, daß der lonisationsstrom stark ansteigt mit der Verminderung des Druckes. Von großem Einfluß ist auch das Vorzeichen der zylindrischen Elektrode. D esgleichen w ächst der Ionisationsstrom mit der Stromstärke der Lampe. D ie R esultate der Messungen sind graphisch aufgetragen (Stärke des Ioniaationsstromea als Ordinatengas oder Dampfdruck als Abszissen).

Die A nalyse der Kurven läßt jedoch nicht darauf schließen, daß unter dem E in­

fluß der ultravioletten Strahlen eine Ionisierung der Atome stattfindet. In A ceton­

dämpfen konnte ein photoelektrischer Effekt nicht beobachtet w erden, desgleichen in Bzl.-D äm pfen, nur diese letzteren verkleinern in großem Maße den schon vor­

handenen lonisationsstrom . Ganz ähnliche Ergebnisse ergaben auch P yridin, Jod­

methyl, CS2, Nitrobenzol und W asserdampf. In Anilindämpfen dagegen steigt der Ionisationsstrom ganz bedeutend. W ährend die Dämpfe aller übrigen untersuchten Stoffe den Strom auch im L ichte nicht leiten, kommt diese Fähigkeit den A nilin­

dämpfen zu. D en photoelektrischen Effekt kann man betrachten als eine Verstär­

kung des schon vorhandenen] und nicht als eine neue Eigenschaft. Zwischen der Absorption der ultravioletten Strahlen u. der Größe des photoelektrischen Effektes scheint kein Zusammenhang zu bestehen, denn Nitrobenzol und A nilin absorbieren die Strahlen in gleichem Maße, während nur in A nilindam pf der photoelektrische Effekt wahrgenommen wird. D ie Annahm e, daß unter dem Einfluß ultravioletter Strahlen sieh in dem A nilindam pf eine neue chem ische Verb. bildet, w elche den photochemischen Effekt b e d in g t, ist n ich t s tic h h a ltig , w e il die L e itfä h ig k e it nur während der B elichtung zu konstatieren ist. D ie Veras, mit A nilin sind unter möglichster Vermeidung jeglicher Verunreinigungen ausgeführt worden, so daß die­

selben kaum den beobachteten Effekt bedingen können. (Journ. Russ. Phys.-Ckem.

Ges. Physik. Tl. 4 4 . 291—338. 1/11. [18/1.] Cambridge. CAVENDISH-Lab.) Fis c h e r.

N orm an C a m p b ell, Von ß-Strahlen erzeugte ö-Strahlen. (Vgl. S. 1804.) D er Vf. ist der Ansicht, daß die von ^-Strahlen erzeugten S-Strahlen m it den von

«-Strahlen erregten ¿'-Strahlen identisch sind. D ie Eigenschaften der ¿'-Strahlen werden nicht durch die Eigenschaften der ionisierenden Strahlen oder durch die Eigenschaften des Materiales, das sie ionisieren, bedingt, sondern sie sind eine Funktion der E igenschaften eines Mechanismus, der bei jeder Ionisation in Betracht kommt. D ie Em ission von ¿-Strahlen aus festen Substanzen ist mit der Ionisation in einem Gas in Parallele zu setzen. Ebenso, w ie durch X-Strahlen keine Ionen erzeugt werden können, wenn nicht durch die X -Strahlen zunächst /9-Strahlen ent­

stehen, so können in einer Substanz durch X -Strahlen keine ¿-Strahlen erregt werden, wenn die Substanz nicht auch von /9-Strahlen getroffen wird. (Philos.

Magazine [6] 24. 783—88. N ov. [Juli.] Leeds. Univ.) Bu g g e.

S ta n isla w L o r ia , D er magnetooptische K err-Effekt bei ferromagnetischen Ver­

bindungen und Legierungen. Vf. teilt seine magnetooptiachen Verss. (Koninkl.

Akad. van W etensch. Amsterdam, W isk. en Natk. Afd. 18. 903; C. 1910. II. 63;

Koninkl. Akad. van W etensch. Amsterdam, W iak. en Natk. Afd. 2 0 . 1086. [1912];

Verh. d. Deutach. P hysikal. Ges. 14. 371) ausführlicher mit. Außer Cupri- ferrit, Calcium ferrit, Illm enit (Titaneisen), M agnetit (Ferro ferrit), Nickeleisen, Heusler- scher Legierung wurden auch H äm atit (Eisenglanz), Nickel, M angan, Chromoxyd

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