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Die historischen Motive in Armins „Kronenwächtern“. Ein Beitrag zur Erschließung des Ideengehaltes der Dichtung. Teil 2

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Academic year: 2021

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ł Beilage zum Jahresbericht 1909/Ю des königl. Realgymnasiums Gołdap.

Kopernlka*ska

Die historischen Motive in Arnims

„Kronenivächtern“

Gin Beitrag zur 6rsd)liessung des Jdeengebaltes der Dichtung

von

Oberlehrer Dr. Karl Wagner.

Ceil II.

i

Prgr. Пп 18.

Gołdap.

ßedrudrt bei Շի. Pauhstadt’s Radii, franz Passauer 1910.

»

(2)
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Had) Seit,1) Ort unb rein ^iftorif^em Stoff verlaffen bie „Äronenwäditer" faunt ben Soben jenes trabitioneűen Mittelalters, beffen ©efanttbilb fid) etwa aus Ooetljes „®öb", ЭВафіегв

„Sagen bér Soriéit", bent „Klofterbruber", bent „Sternbalb" unb bent „Dfterbingen" ergeben würbe. So eng ift ber gefdjidjtlidje Kaf)nten gefpannt; bod) unenblidj weit gebt bas Silb in bie 2defe.---

©inen überaus troftlofen Knblicf gewahrt bas ^eilige röntifdje Кеіф beutf^er -Kation unter ben Katbfolgern ber ftaufifdjen .itaijerí)errlief)feit; bie Maditanfprüdje, bie fein Kante in fid) fdjliefjt, fiel)eit int greHften Äontraft չս feiner politif^en iDljnmadjt unb inneren 3erriffen=

beit; wäbrenb ringSuntljer bie ®efd)id)te alles ;u Kationen jufammenfegt, ift bas einft weit bef)errf<benbe ®eutf<blanb in notier 2luflöfung begriffen.2)

Sennoф erroecft bad Ьеиііфе $olí nidjt ben (Sinbrud einer verfommenben, bem Untergang geweißten Nation: ein berbgefunbed, finnenfreubiged ©еі’фіефі vod überquedenben Kraftgefüßled, ¿идіеіф non warmer ©emütdtiefe unb ßoßer geiftiger Begabung, betätigt ed im engen Greife nod) immer förbernb unb fdjaffenb feine unoerwüftlidje Sebendfraft, unb aid un=

gefdjmdlerted (Srbe überfam ed non ben Sorfaljren bie altgermanijdje Kampfedfreube unb Äriegdtüdjtigfeit, bie freilich jur gelt jeben ßuged ind ©roße ertbeßrt, fid) vielmeßr im lokalen Kleinkrieg unb im Sienfte bpnaftifcßer Sntereffen verjeßren muß. Эііфі bie jerfeßenben dßir=

fungen einer marlbu^wüßlenben Sobedkrankßeit, Iebenbige Kräfte finb ed, bie unter ber alten fèüde fid) regen, um fie adentßalben ju zerreißen unb ;u jerfprengen.

dßoßl jeigt und bie ՏէՓէսոց bied ЗЗой in ad feinen ©фтоафеп, Sünben unb 3lud=

fdnneifungen: ba treiben ber fèofenteufel, ber Saufteufel, Maufteufel unb Spielteufel, піфі յս=

Ießt aud) ber Sirnenteufel ißr wüfted Spiel8); ganje 33olfdgruppen finb im unaufßaltfameu 3lb=

derben begriffen. 3ldein im ©efamtbilb fteden рф jene (Srfdjeinungen nur bar aid natürliche Äußerungen fräftig pulfierenben Sehend, aid bad wilbe Sludbiegen überquedenber Kraft, aid bad notwenbige 2lbfterben verbraiußten Matériáid. St. ©robiamtd verkörpert ßier bie urroücßfige

©efunbßeit ungejdjladjter ^legeljaljre; bie verwaßrloften, verkommenen, felbft bie fdjledjteii Elemente laffen audj in ber fßerirruug nod) bie großen unb ftarken Seiten bed beutfcßen æolfâcljarafterd erkennen, unb bie abfterbenben Seile weßren fid) mit einer Süßigkeit gegen ben Untergang, bie von ber ©efunbßeit bed ©efamtorganidmud jeugt. Sied 33olk weiß in feiner ßerriffenßeit поф піфі, wie ftark ed ift; aber քՓօո befißt ed eine I^entwidelte nationale Kultur von audgeprägter (Sigenart. Sie ^Brennpunkte jener Kultur finb bie Stabte: bie ЬеиІ)фе Stabt, bad -Milieu ber alten Künftler unb Kunftßanbwerker, bilbet barum ben еідепіііфеп Igintergrunb, vor bem [іф

$ie neue ülrnim=tilu§roaf)l a on ЭДопір Jacobs [KeutfdjeS 23erlagsljauS ՋՅօոց u. Go.] mit fnappen Einleitungen, tilnmertungen unb erftem 9Ï e u b r u cf beS 3 weiten Keiles ber „Rronenroädjter"

ift mir erft roäljrenb beS ®rucfeS gugüngig geworben.

*) (Beginn ber ßanblung: 9teujaijr§nad)t 1474—5. ilberfprungen: Sommer 1488 bis 9leu=

iabr 1518. 23ermutl. letjte ©reigniffe: Érob. v. gjîünfter, ©rünbung b. Sdpnaltalb. ŽBunbeS. S3gl.

firro. I 17, 21, 52 ff., 80 ff., 145 ff., 225, 267, 404. <S. o. I 15 ff. — Über häufige u. roefentlidje 23er»

fd)iebungen in ber Éljronol. »gl. ein für alle ՏԾԽ1 SB. ßanS a-a. D. — 2) Strro. 1217. — 3) S. 0.119 f.

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bas ŠBolfsIeben in ben „Kronenwädjtern" abfpielt, unb in beffeit ®arfteüung bie Starte beS SiomantiíerS Slrnim lag. Uttfere Sichtung ift jweifelloS unb will fein ein gutes Stüd non fternbalbifierenbem Kunft= unb Künftlerroman. SIber bie nationale Kultur ber SleformationSjeit födte vor allem bargefteilt werben als treibenber gattor in ber nationalen ©efdjidite; unb baraus ergibt fid) für Slrnim als Hauptaufgabe ju jeigen, baß unb inwieweit fie jugleid) eine volts=

tümlidje Kultur gewefen ift. So umfaffenb Slrttims begriff von Soli unb SSolfStum and) war1), fo äußert für iljn fid) bod) bie innerfte Eigenart bes adtäglid)en SSolislebenS ba, wo bie S3e=

völferung nodj am innigften mit ber vaterlänbifcßen Erbe verwarfen ift, auf bem flachen Sanbe, in ber Heinen Sanbftabt. — Sementfpredjenb folien 5war alle Stänbe unb Sßerljältniffe ber Station fortgefeßt im Singe bemalten werben; aber als bie tppifdje SSeriörperung mannl)aft=tüd)tiger æolisiraft unb Anteiligen) fteßt im SRittelpunft ber ®arfteHung bas fleinftäbtifdie Sürgertum.

®ewiß: aud) von ber mädjtigen Siei^sftabt, von ben ftoljen fßatrijiergefcßlechtern, von ißrer fürftlidjen 9)tad)t unb ißrem weitfd)auenben, bis in bie neue Welt l)inüberreid)enbeit Unternehm mungsgeift weiß Slrttim fraftvoll unb anfdjaulidj ju erjäßlen. Seine SDarfteHung berußt auf bem Stubium eines Werfes von grunblegenber Statur, bem ber Sioman aud) fonfi viel verbanft, auf gifèßers „@efd)id)te bes beutfdjen ^anbels" [Hannover 1785—91], nidjt auf unbeftimmten SSorftedungen vom „iöntglidjen Kaufmann" ju Slugsburg unb grantfurt, wie etwa bei Zied, Stovalls ober ponqué. SIber bei Slrnim fteßt піфі im ölittelpunft bes Silbes jene Kaufmanns* ariftoíŕatíe, bie ber „SRajor unb Slitter" troß mancher SlücffäHe aus bem Slitterlicßen ins

^arvenußafte in feiner abelig feubalen ©efellfcßaft nodj aHergnäbigft bulbet: bie eigentlichen Stepräfentanten felbftbewußten Stei^sbürgertums finb bei SIrnim gerabe bie Singehörigen ber mittleren Sdüd)ten, bie für jenen gar nicht 51t erigieren fdjeinen: bie Wirte, bie breitbeinig vor ber Zür fteßen, ber wadere SJießgermcifter Kugler unb feine Bunftgenoffen, bem ber dichter and) manches aus ErufiuS Sdjwäbifdjer Eßronii in ben 9)lunb gelegt ßat; ber Gßef bes guggerfcßen WeltßcufeS tritt feineSwegS aus ber Sphäre ßausbadener Züd)tigíeit heraus2).

*) 1 17. — 2) Steig, SIrnim u. b. trüber (Stimm (fünftig citiert SAG) 208; 23gl.

к ®- He- 24- ®- 588, 609 ff. III 230 ff., 242 ff. IV 33, c. 20 u. f. то., baju ErufiuS SJlofet, Sd)TOab. Eßr [ÿrantfurt 1733], Il 220. KoritfpetĄer: ßifcßer ív 819 f., 848; Knopf auf b. Hauptfirebe Er. II 134; Bunftrevolte v. 1368: Er. 1942. iBgl. £)fterb. <è. 207, Sternbalb ®. 29. — &) Über £. Ulrid) pgl. ՋՏ. Hans, forote baè Urteil von Stuftet u. ®refd>er, bef. ®. 97, bëgl. Wenger S. 87 ff. Sein SlußereS vgl. Er. II 159, Sattler VI 93 f. ßitm Slnfcßlag auf Slnna vgl. bie ijiftorifcße Rniefallfcene vor

°n ^ntten [Krro. II 399 ff.]. 33gl. ba§ ®efpräd) jivifcßen SSertßolb unb Žreijfauerroein, bSgl.

SAG 383. — ægl. befonberS bie Sdjilberung be§ WartturmeS. <S. ftrro. I 9 ff., 17, 21, 137, 455 ff.

®as berbgefunbe Sürgertiim als Stopfer unb Präger einer auf ber foliben ®runb=

läge beutfcßer Slrbeit erwad)feneit Kultur, bilbet jur gelt bes ausgeßenben SJíittelalterS ben eigent­

lichen Kern ber Station; aus iljm heraus geftaltet fid) bie nationale Bufunft, nidjt aber auf ber

©runblage ftäbtifdjer Slutonomie, wie fie fid) in Slugsburg unb Straßburg ungeminbert erhalten ßat. ®ewiß bilbet fíe bie gefdjiößtlidje fBorauSfeßting für bie Entfaltung bürgerlichen WefenS;

aber für bie Entwidelung bes IBaterlanbeS ju politifcßer Einheit unb ®röße finb bie ftäbtifd)en Sonbergewalten gefährlicher als bas ihnen feinblicße gürftentum, beffen btjnaftifdte Seftrebungen bod) lebensfähige unb hoffnungsvolle StaatSgebilbe fdjufen unb oßne bas bie ^Reformation nicßt burchjuführen war. Wir flehen am Slusgang ber Epod»e ftäbtifdjer Selbftänbigfeit; bas ver* anfd)aulid)t uns bie Stabt Waiblingen mit ihren Erinnerungen an bie Beiten bürgerlicher Wehr* h afligí eit, in ißrer Slbhängigfeit von beit Württemberger (Srafen unb Herjogen3), beiten fie ihr wirtfdjaftlidjes Slufblühen verbanit. SIber iitbent ber Züdjter՜ gerabe bálán ben größeren Zeil

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— D —

feiner Strahlung verlegt, fann er սա քօ unbedingter bad է) ero օր treten (afíen, worin er die bleibende Bedeutung bed mittelalterlichen Stabtewefend erbliďt, vermag er um (o unbedingter ju teigen, wie die auf ihrer Grundlage erwac^fene Kultur aid geiftige SKiadjt tatenbegrimbetib gewirkt Șat. W geiftige Geben und Streben %aten )u erweden vermag, bad ift emer der leitenden (Bebanfen in den „Kronenroääjtern

@@ ift bereits hervorgehoben, bag ălrnim aud der SSelt der (Bebanfen 511 den ^at=

hierin fortfahren, etwas weiter audbolen.

es gehört ա den wefentlichften «erbienften Slrnims und feiner (Befmnungsgeno en,

SSlSSBiSlSSSS

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— 6 —

will er піфі ft$ unb anbere էրսցօրէքՓ über fie ^inroegtäufc^en; nur ber fpmboíifdjen ©ргафе ber Фіфіипд ifi es шіідііф, über bas Detail fid) еіфеЬепЬ eine ®е{фіфІ8ерофе gufammen»

faffenb barguftellen. Der ©іфіег «erläßt bamit feineswegs fein eigenes @ebiet, поф bringt er in bas ЗЗегеіф ein, bas bem ^iftorifer vorbehalten tft- ©r tnüpft nur an bie ©rgebniffe ber

®6քՓէՓէօ an, b. Í). er ftellte bie Gerbinbung her, roo beftimmte Эіафгіфіеп fehlen, roo bie ՅՑէքքօոքՓսքէ alfo holt тафеп muß, er erflärt bie Duellen. Die Фіфіипд քՓließt bie ®е)фіф1е bes betreffenben Spalters in 1'іф ein: ©еіфіфіе im lanbläuftgen Sinne ift nur eine gemiffe Angewohnheit, bas ®еіфеІ>еііе gu erzählen.1)

1) SAG 204, 401. — 2) Sol. 1, 410. — s) SAG 249. — <) SAG 248 ff.

Յո ber „®räfin Dolores" wirb bem ăHinifter, bem Gater ber Dolores, ein Gersfpiel vorgeíefen, bas beftimmte ©rlebniffe bes guhörers gum ®egenftanb hat. Die Gerfä%ung ber ЗВігйіфкіі äußeren ®е)феІ)епб geigt bem ®rafen, baß ben Gerfafferit nur lügenhafte Untere lagen gur Verfügung geftanben haben; trombem muß er geftehen, baß bie Diфtung als ®angeS auffällig riel Sßaljrheit enthält: „Das Шіеп)‘фІіфе, woran wir einanber fennen, ift in feber Sr սքէ; bas óiftortjdje wiffen nur wenige".2)

Die erweiterte Gebeutung, bie hier ber Gegriff ,фі)'іогі)‘ф" annimmt, ift фагайегі^ф für Arnims Auffaffuug. ©s gibt feinen йшегі'фіеЬ gwif^en hiftorif^en unb աՓէհէքէօրէքՓօո Diфtungen, weil jebe Sírt von ^oefie հէքէօրէքՓ ift, auf ®օքՓօհօււօտ քէՓ grünbet. @r ft bie Gegebenheiten geben ber ^Sfjantafie ben Anftoß, aus ihnen geht bas innere ©rlebnis hervor,

©rfinben gibt es, ftrenggenommen, in ber ^oefie überhaupt піфі; felbft bas DrigineHfte ift gortfehung von ѵіеИеіфі Unbefanntem.3) Аиф wo bie aIIerperfönliфften ©rlebniffe gu ®runbe liegen, ift niemals ein ©еЬіфі in ber Seibenfd)aft entftanben, fonbern erft in rücfblicfenber

%еігафіипд. ^ringipiell ift es дІеіфдііШд, ob bas ®е)феЬепе eigenes ©rlebnis, ob von Äugen»

geugen vernommen, ob es Ьигф )фгі^ІІіфе Darftellung überliefert ift, ob es vor ЗВофеп, vor 3al)r unb Dag, vor 3ahrl)unberten քէՓ abgefpielt hat. ՀէքէօրէքՓ ift ebenfowof)! bie Іргііфе, wie аиф bie epifc^e unb Ьгатаіііфе Diфtung, Goífšpoefie unb ßunftpoefie; bie festere unter»

քՓօէհօէ ііф, wie Arnim im f фаг fen ©egenfaß gu ben Grübern ®rimm behauptet, von jener in (einerlei SBeife паф beit ©efejșen ihrer ©nlfteljung, fonbern nur grabueH, infofern ^orm unb

©ргафе, fowie bas fervor» ober gurüdtreten ber 1)і)іогі)феп ®runblage паф beftimmten iünftlerifdjen formen geregelt finb.4) Das, was man als էոք©ր1քՓօ Diфtung im engeren Sinne gu begeid)nen pflegt, Іепп;еіфпеі ііф b ab иг ф, baß Ьигфтед ftatt bes Selbfterlebten, Տօ1հքէցօքՓսսէօո ober von Äugengeugen Gernommenen mittelbar überlieferte Gegebenheiten ben Anftoß geben, bie beim bewußten Stubium ber Gergangenßeit, bes DiфterS աօււքՓսՓօՏ Sntereffe erregen. 2Sie am meiften SBahrljeit biejenigen Diфtungeu enthalten, bie ііф auf eigenem ©rlebnis aufbauen, fo ift für bie [)iftorifd)e Diфtung im engeren Sinn bie befte Duelle bie Art ber Überlieferung, bie bent Selbfterlebten uub Selbftgef^hauten тодІіф(1 nahe fommt, alfo тііпЬІіфе Überlieferung, alte Golfsfitte; von fd)riftlid)eu Aufzeichnungen fommen an erfter Stelle Шіетоігеп int weiteften Sinne bes SBorteS, erft in letter Sinie Urfunben, Diplome,

©hronifen in Getraфt.

Den іѵігШфеп Gerlauf ber Gegebenheiten gu refonftruiereit ift паііігііф für ben Diфter піфі weniger иптодііф als für beit fèiftorifer; aber bie теп)'фІіф»роеН)фе ЗВаЬіфеіІ einer auf էոք^րէքՓօր ®runblage entwickelten Diфtung verbürgt аиф bie innere hiftorifdȘe

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SBaßrßeit. ©enn bie menfdjlid)e 9Խէսր bleibt bei aßen Sufättigteiten, bie Seit unö Ort mit fid) bringen, ewig fid) felber gleicß. ©ie ©iditung muß ßiftorifd) waßr fein, wenn ber ©id)ter bei getreuer âlnleßnung an gut überliefertes „9Memoiren"material bie Sßaraftere, tf>r ^anbeln unb bie Stimmung, bie über ben Vorgängen rußt, in ßarmonifdjen ©inflang gebraut íjat — jeglicße greif)eit ber (Srfinbung ift erlaubt, bie fid) hiermit Bereinigen läßt.')

2lrnimS Berfucß, bie eigenartige Seelenuerfaffung einer beftimmten (Gruppe als Gr=

gebnis abnormer Berßältniffe bargufteüen, entfpringt einer befferen ©rtenntnis : es bleibt ein aügemeingiltiges (Gefeß menfcßlidjer ©ntroidelung, baß eben bie ©enü unb ©mpfinbungsweife ber SRenfcßen in nerfdjiebenartiger Umgebung fid) uerfehieben entwidelt, baß unter Umftänben felbft innerhalb ein unb berfelben (Generation bie uerfcßiebenen Sdjicßten besfelben Zolles ein=

anber nicht meßt menfdjlid) uerfteßen. -Meißens tubes uerfeßt er bie Menfdjen nur in földje Situationen, in benen fßerfönlicßfeiten bes 16. gaßrßunberts nicht mefentlidj anberS bacßten unb ßanbelten wie bie beS angehenben 19ten. fßätte Slrnim ein paar ©egennien länger gelebt, fo hätte er im ©enfen unb (Smpftnben g. B. beS Kleinbürgers non 1817 unb non 1517 als geitgebunben gar manches erlernten müffen, mas im Strom breier gaßrßimberte fid) als un=

roanbelbar bewährt gu haben fehlen. Unferen ©ießter uerfüßrt 5toar feine ©ßeorie nidit 511m Bergerren ber ßiftorifdßen SBaßrßeit, aber bennod) 511 einer geroiffett Berfälfeßuug baburd), baß er uns nie (Gegenfäße norenthält. %n einer feiner ț)iftorifcȘen ©ießtungen, in bett „SlppeU männern", fteüt uns SlrnimS Beftreben, bas „©roigiBlenfdjlicße" aus bent Seitgebunbenen 31t löfen, gerabeju nor ein pfpdjologifches fRätfel. 2Iuf eine BrutuStragöbie roirb fi<h SlrttimS

©ßeorie oieHeicßt mit nerhältniSmäßig Heinern Staben antuenbett laßen felbft bei fernab liegenben geitlidi=örtlid)en BorauSfeßungen; ben römifdjen Konful ©itus BlanliuS ©orquatus könnten wir gum ©eil roenigftenS oßne weiteres uerftehen — aber eben bodj aucß nur als

@rben jenes militärif eß=b iS cip linier ten, unterm ©rud befo über er Umftänbe ßeruorragenb ftarf entwidelten unb weiter überlieferten Staatsgefühles, bem ber „fßring non öontburg" feine Gnt=

ftehung unb feine tiefgreifenbe SBirïung uerbanft. ©ie gange 3lrt hingegen, wie ber Stargarber Bürgermeifter, beffen SSaterliebe unb Scßmerg fid) fo menfdjltdj äußert, am eigenen Sohn eine furdßtbar raftße, formlofe unb ßeimliiße guftig übt, wirb nicht burd) SluSnaßmeguftänbe, 9Ibf<ßredungSgefebe unb patrigifeße gamilienrüdficßten befriebigenb unb roiberfprudjSfrei motiuiert. gür uns bleibt ber norbbeutfdje Brutus aus bem 16. gaßrßunbert eine pfgd)O=

pathifefte 3lbnormität, folange wir in ißm nießt jene Seite bes fpegififdjen GmpfinbitttgSlebens feiner Seit fennen lernen, bemgufolge 3. B. ein mittelalterlicher Stabtmagiftrat nädjtlicße Buße«

f tör er hirgerßanb burd) Slugenausftecßen unfcßäblid) madßen ließ; unb bas ift älrnirn uns fcßulbig geblieben.

2Bo nun eine ßiftorifeße ©idtfttng im großen Stil fid) gum Slusblid auf bie (Gefdjide eines gangen BolfeS erßebt, ba wirb bas (Geiftige, werben bie gbeett einer ©poeße bie Süden ber Überlieferung ausfüllen ßelfen. Seine (Gebanfen finb fo alt wie bie ©bba, fie leben weil 3n ber ®oIoreS=®rörierung 310ließen ülrnim unb Qatob ®rimm feßeint mir bie Kontro«

oerfe über flSaßrßeit unb ՅՋ а ß r f eß e i и I i d) f e i t beg ©efcßeßenS, rote tnaneße anbere biefer Sírt, burd) ein 3)lißoerftänbnis ßeroorgerufen. 3BaS s2Irnim „ $8 aß rfd) ein ließt eit" nennt, ift nießt gleicßbebeutenb mit ber naeß ©rimm nießt erforberließen Unterroerfung unter bie ©efeße ber SBirtlicßfeit, an bie fid) ja Staunt nießt meßt feßrt wie bie non ^afob ®rimm angefüßrte SIrtuSgefdjicßte. SIrnim verfteßt unter „$8aßrf djeinlicßfeit" nidjtS anbereS, als то aS Qat’ob ©ritnm unter jener „inneren 9ßaßr=

ßeit" begreift, bie er freiließ ben ® eft alten ber „©olores" abfprießt, 33gl. SAG 77 ff., 83 f.

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fie finb, піфі weil er fie апйфгеіЫ; fo verteibigt Зігпіт fein SBerf gegen bie Vrüber (Brimm.1) ЗІиф bie großen íeitenben Sbeen finb roefentíi^e ßiftorifde ^atfacßen — bas ift eine (Erfennt՛

ni S, ber bie fRomantif erft Vaßn gebrochen íjat; in 3IrnimS Vemerfung liegt bie Slnerfennung, baß піфі oijne weiteres alle (Bebanfen ber eigenen Seit auf bie Vergangenheit übertragen werben bürfen. ЭІЬег alle %been ber eigenen Seit haben Ьоф ftärfer ober fdjwäcljer аиф bie Vergangen՛

heit bewegt; iijr ®afein bietet bie (Bewähr bafür, weil fie ungeworben unb unvergänglich finb.

©em 3)іфіег ift es gegeben, bie (Зргафе §u verfteßen, in ber bas (Beiftige einer vergangenen (Ерофе jum Slusbrud gelangt, аиф wo bies nur inbireft gefdjietjt, in ©enfmälern unb Über՛

reften jeber 3Irt; er verfügt über bie Wittel, jene Sprache unverfälfâjt zugleich wieber^ugeben unb ju interpretieren. @S ift fein Эіефі unb feine ^fließt ju geigen, baß unb wie bie großen ЗЬееп, bie ißn felbft unb feine Seit bewegen, bereits in ber Vergangenheit ber Nation als treibenbe Kräfte gewirft ßaben.

1) S. О. I 8, 11, 29; SAG 14, 53, 76 ff., ¡99 ff., 192 ff., 234, 248. - 2) Vgl. I 10, 30. -

») S. о. I 22, 28 ff.; Sorteé, ȘolfSb. S. 18. — <) Vgl. SAG 257. ЗЗе^еіфпепЬ ift SIrnimS Urteil über bie treue SBiebergabe ber Überlieferung in ben Șausmâtcljen. Steig, 31. и. Vrentano, [ïünftig citiert SAB], <ճ. 309.

ЭІЬег 3lrnims URilieu bleibt ein verhältnismäßig befdjränfteS, nicht nur unterm SroiTnd ber ^ijeorie vom ewig ЗЛеійфІіфеп2). ՅԽր wie fernes ЗПеегебгаиіфеп Hingen bie großen äßeltbegebenßeiten %u uns herüber; піфі gerabe häufig finben {іф jene glän&enben fßartieen voll padenber ЬгатаНі'фег Äraft, wo bie Sturmflut ber де{фіфі!іфеп (Ereigniffe bas geitlofe SIHtags՛

leben abfeits ber Щфіфіе еггеіфі unb fortreißt. Зігпіт mußte bar auf ѵег^іфіеп, bie %been eines ganzen Seüalters in ben (Ereigniffen, Suftänben unb ІЦег(опІіфІеііеп felbft baqulegen;

er faß нф vielmehr auf ben геіфііфеп (ВеЬгаиф ІртЬоЩфег unb аііедогііфег 3Iusbrucfsmitte(

hingewiefen. ©ie aber bieten ißm bie Sagen unb VZptßen ber Vorzeit [f. o.J, „bie Տ«ս^ր՛

fpiegel, in benen bas Volf (іф unb feine Vergangenheit, unb alles, was es (іф felbft піфі nennen faun, Ьеиіііф unb flar аибдеі'ргофеп vor ]іф fießt" ((Borres). Vorbilb unb Vlufter in ber 3Inwenbung biefer in ißrer SSaßrßeit ипйЬегіге({Ііфеп Spmbolif finb bie ерііфеп (ВеЬіфіе bes VíittelalterS, foweit fie irgenbwie bie (Erinnerung an էյէքէօրէքՓօ (Ereigniffe aufbewaßren, einerlei ob VoIfSepen ober ßunftepen, §ті;феп benen Зігпіт feine prinzipielle ЗфеіЬипд §ս՚

laffen will, einerlei ob ^elbenepos ober ßiftorifeßer fRitterroman. Rür Seiten, bie feine „(Be=

^eimgefфіфіе", b. ß. „Vîemoiren" ßinterlaffen ßaben, finb foklje (ВеЬіфіе, bie bem erßößten те^фііфеп ОДфІефІ bas (Beiftige ißrer (Ерофе ѵег{іпп!іфеп unb meift bie քս1էսրցօքՓէՓէ՛

Ііфеп Suftönbe ігеиііф vermitteln, allein von SSert; ißnen gegenüber faun eine fefunbäre Überlieferung, fönnen bie „Зеііипдёпафгіфіеп" über bie діеіф^еііідеп (Ereigniffe, mögen fie аиф поф fo ausfüßrliф fein, nur irrefüßrenb wirfen3).

ЗІиф ßierin liegt viel äßaßreS neben maßlofen, verjerrenben Übertreibungen. (Eines muß {ebenfalls in biefem Sufommenßange ßervorgeßoben werben : аиф bei ber Verwertung von Sagen -in ber ßiftorif^ßen ©іфіипд ift ein fgaupterforbernis ber Vefpeft vor ber Über lieferung, ben bie Vrüber (Brimm in ber Sírt, wie Зігпіт mit Sagen, Viptßen unb Vtänijen umgeßt, fo feßr vermiffen.4)

©as ^гопептафіегтагфеп ift піфіб weniger als eine fRefonftruftion beS ідтЬоЩф՛

роеЩфеп S^tbilbeS, wie es ber VolfSpßantafie im 16. %aßrßunbert verwebte; es ift vielmehr bas քրօէցօքՓսքքօոօ fßßantafiegebilbe eines mobernen $ип(іЬіфІегб, bei beffen (Beftaltung

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int einzelnen Bestellungen aus ber älteren Sage unb Siteratur reicßlid) Berwenbung gefunben

^aben. Unfer Urteil über ben rein poetifeßen Wert jener gariteen, über ben (Malt an objektiv де[фіфіІіфег Waßrßeit in älrnimS febftgefcßaffener ЗіІЬефгафе wirb ЬаЬигф natürlich nidjt berührt. —---

Sie [ellenben ©ebanken in ben „Rronenwädjtern" ßaben intett Ursprung in ben Sied:

Wadenroberfcßeii Äimftibeen, fielen mithin im 3ufammenl)ang mit ber älteren Straßburger Srabition SIrnim ßat in ben „Rronenwäcßtern" bie ^auptgebanlen ber „HerjenSergießungen"

unb bes ^Sternbalb", nor adern aber bes RlofterbruberS Betrachtung über Sürer unb 3llt=

Nürnberg plaftifd) bargelegt, ßat bie bort nur fkijgenßaft angebeuteten altbeutf^en Notice p farbenprächtigen ©emälben auSgeftaltet. ^oh ber im ©runbe kosmopolitifcßen Senben; bes

„RlofterbruberS"1) barf man, ©eorg BranbeS Urteil variierenb, bas Sürer^apitel alő bie Ur;eûe ber altbeutfcßen Bomantik bezeichnen2); bie ßeibelberger haben aus ber Siedenden:

roberfchen Sobpreifung ber berben, fräftigen, wahren Sprache altbeutfcßer Runft ein romantifcß patriotiféeß Runftibeal ßerauSgelefen . . . ®in großer Seil ber ^anblung führt uns gan;

unmittelbar ins Sied=Wadeuroberfcße Buntglasßalbbunke! gotifeßer Some, verträumter Вйфег:

föle unb jener getäfelten Stuben, bereu gemeinfames Urbilb Sürers „^ieronpmus im ©eßäus"

alfo SürerS Woßnftube, aud) ălrnim befonbers lebhaft vor ЗІидеп feßwebte; ßierßer geßören vor allem ber eingang von Bertßolbs peitem Seben unb bie näcßtlidjen Sjenen in ber Waiblinger tßfarrlirdje, benen peí Botijen aus BrufiuS pr ®runbläge bienen. Sie ©epicßte bes Straßburger BaumeifterS fteßt unter bem gang unverkennbaren Einfluß bes begeiferten Wünfterßpmnus im „Sternbalb", besgleicßen aueß ,von ©oetßes Straßburger älbßanblungen.3)

<So felbftänbig fieß 9lrrim aueß über Sied=Wadenrobers altbeutfcße Welt erßebt, bereu unbe=

ftimmten unb verfeßwommenen Seemen er ft bie perfönlidje Stnfcßauuug, wie ălrnim fie etwa beim Befucße ber Sutßerftube p Wittenberg gewinnt, ©eftalt unb garbe verleißen konnte, fo weit uns bie vielfach grotesk realififdßc SarfteUung bes kleinfäbtifißeu BürgerlebenS mit feinen Sumult: unb Spettakelfgenen pweilen aus bem Bereiche jener Welt p entfernen feßeint, — wir empfinben boeß auf Scßritt unb Sritt, wir innig unb wurjelßaft ber Sicßter in ben tiefften ßafem feines WefenS mit ißr verbunden bleibt.

Sius ber Sied'Wadenroberfcßen unb in ber ßolge gemeinromantifeßen Bermengung von [guuächft religiöfer] Ranft unb [religiöfem] Seben ergibt fid) für bie Heidelberger bie innigfte Beziehung pifeßen nationaler Äunft unb nationalem Seben, ălrnim insbefonbere feat bas Wittelalter, vorpgSweife bie Seit ber Sllbrecßt Sürer, $eter Bifcßer, Slbam Rraft, Bett Stoß ber eigenen Bpocße als vorbilblicß gegenüber: bamals befaß unfer Bolk eine vaterlanbifihe Runft voll innerer Äraft, bie, eine wunberbare Binßeit unb BuSgleièßung aller Berßaltiujfe Bilisei

meifterS u. b. 2lbfcí)ieb b. 3nt> öltben int „SBintergarten .

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roiberfpiegelnb, bas gefamte öffentliche uub bas Privatleben, bas yeiertagsleben unb bas Alltagsleben burdjbringenb, felbft bem einfadjften Probufte bes fcplidjten ^anbroerfers iljr

©epräge verlief) — bie eb elfte S8lüte einer national volfstümli^en ©eiftesfultur, einer f)od)=

entroicfelten, einheitlich organifchen Solfsbilbung; bas ift rtämlid), roas Arnim unb bie fèeibeb berger, von bem vielumfaffenben Kunftbegriff bes Died=28acfenrober ausgehenb, unter „Äunft"

verfielen.։)

3m einzelnen feplt es nicht an Irrtümern in Arnims Darftellung ber bamaligen Kultur. So f)at er, troh Sücfgang auf bie Duellen unb Senupung guter, roirflicp roiffen=

f^aftli^er .öülfèmittel, roie ©ottfcȘebS „Aötljiger Sorral jur ©efdjidjte ber beutfcpen bramatifcpen Didjtfunft 1757/65", auf ben bas Spiel vom trojanifäjen pfab unb bie Scplufjnotiz über Qoljann von Dalberg unb Seuchlins „igenno" zurücfgeljt, bodj nod) bie trabitioneűen Sorftet [ungen von 3)Zinnefängern, SZeifterfängern, von Solfsfchaufpiel unb Sdjaufpielbidjtern, über=

f)aupt von ben Dichtern beS 9)ZittelalterS. Sei feinen Andauungen von Solfs= unb Ki։nft=

poefie roar er nicht imftanbe, ben SSädjterfchen 9)Zinneholb=DppuS ;u übertvinben; bas erroeift Ьоф im ©anzen bie gigur bes SZeifter Davib unb bes Sängers ©rimeroalb, beffen 9Zetter unb Se^rmeifter, ber Hofnarr Äonrab 9ZaftSger von Simpur g famt feinem ©rlebnis beim Söf)menfönige übrigens aus SrufiuS ß^ronif ftammt.--- Sßas jeboèp bas Sßefentlichfte ift: jur Seit ber Solfsbüdjer, ber volfstümlid)en Sipaufpielfunft, bes AZeiftergefanges ift bas geiftige ßrbe unb epemals auSft^Iießli^e Sefifetiim bevorzugten klaffen Allgemeingut geworben; aus allen Schichten bes beutfdjen Solfes Ijervorgegangen unb mit ipm aufs innigfte verwarfen ift auch jene geiftige Ariftofratie, bie als Dräger ber ljumaniftifdjen Seroegung im Serein mit ben erften Anfängen einer tieferen 9ZaturerfenntniS unb iljrer Serroertung [fyauft, paracelfus] bem geiftigen Sildjeit unb Sdjaffen neue Saljnen weift.2)

Unb es erwies fid) bamals bie vaterlänbifdje „Äunft" als tatenerroecfenbe 9Jiadjt, unter politifd)=troftlofen Serljältniffen. %n iljr wurzelt bie volfstümlidje ©efdjidjtsfdjreibung, bie Kampffcprift, bie Satpre, bie bas Seroufjtfein einer eigenen gefcpichtlichen Sergangenfjeit, bas erroadjenbe Serftänbnis für politifdje unb gefellf^aftlidje fragen roieberfpiegeln. Unb in Suit;er wirb bie nationale Kultur beS beutfcpen Solfes zur Dat: feine ©eftalt verförpert in feltener Harmonie alle Elemente jener einheitlich organifdjeit Solfsbilbung bes ausgehenden SZittelalters in ihren verfdjiebenften ©rabén unb Stufen; eben baburdj erflärt fid) bas ©e- heimnis, wie er alle Schichten ber Sevölferung mit fid) fortjureifsen vermochte.

3m „SBintergarten" hören wir von einer Draumvifion Artels, wie bie SBölbung ber uralten Surg, bie feft unb ficher zu flehen vermeinte, vom Segen erweist, zufammenftürzt unb bie Siftoria, bie jahrbunbertelang als fióles Söahrzeicpen ruhmvoller Daten über ihrem Sogen fiel) erhoben, unter Drümmern begräbt, ©in Sauer finbet fie tief unten im Keller, wohin fíe geftttrzt ift; ftumpffinnig, teilnahmslos fteljt er bem fremben Silbwerf gegenüber, bas er bem SBanberer zeigt — bas Soll unb bie ©ebilbeten verfielen einanber niept mehr! Da erfebadt

*) Sgl. fiolberoey @. 76 ff.; Rrro. II404 ff.; iffie. 1181; Pfalggraf 25, 94 ff.; Sßgl. ®. 3:1). A. £off=

mann, AZ elfter AZartin. SAG 383. Arnim eb. AZorriS (S. VIII. S. о. 124. — 2) lieber Sie Penupung beS®ottfd)ebfcf)enAlerteS: SAB 307; Sgl.©ottfdjeb 1101: íBieBerftörung berStabt írója, non ben ®riedjen.

Xrag. v. ÍQ. SacpS; b§gl. fírro. II395 ju ®ottfd)- II142 ff. Sgl. ճրսք. II134, 163; gu Rrrv. II401 f. о gl.

Er. II325. — lieber gauft f. о. 127, f. u.; über SaScariS, Pèutinger unb feine iodjter f. fírw. eb. Roch.

— Sgl. SAB 38 f., SAG 74, 77.

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îrommelwirbel; ber ¿Eraumer erw ad) t unb — fxnbet fid) beim Vronbenburger Dor: gerabe finb bie gran^ofen im Vegriff, bie Vittoria ^erab;une^men unb fort^uführen') . . . ¿Das Voltunb bie ©ebilbeten verftețjen einanber nicht mehr! ¿Durd) bie uiifelige Spaltung, bie im ©ețolge von Suferă VefreiungStat eintritt, burd) ben greueívoden «ReligionStrieg warb bie herrliche fíultureinfjeit béé 16. $at)rí)unberté jerftört unb mit ií)t bie auffteigenbe Gntwidelung ¿Deutfdj- lanbé unterbrochen. So gibt es benn aud) nur eine «Rettung: fangen wir «Heber ba an, wo Türer unb Granad) ihre ginjei nieberlegten ! Лиг wenn burd) eine eigene vaterlänbifche Runft unb Kultur, bie auf ben Unterzieh unb ©egenfafc non Stämmen nnb Stäuben апёдІеіфепЬ einwirft, unfer «Boit %ur Ginbeit unb Freiheit erft erlogen ift, barf SDeutfchlanb bie berechtigte Hoffnung auf nationale Wiebervereiiiigung hegen- ®ben in liefen FbeenfreiS gehört aud) bas non Wenger befprochene Urteil über bas gefchmadloS präktige Vrohenwerf bes Florentiners

«Bilati in welchem Slmim nerwanbteOebanfen non ¿Died unb Wadenrober auf bie vaterlänbifche Runß'angewenbet hat. &%пйфе* Net M bereits in ber /Dolores": ber triumph bes mittelalterlich „romantifćhen" gürftenfchloffes über bie rauchenben ¿Trümmer besgraflichen Runß=

baueš fáeint ben Sieg altebrwürbig nationaler Runftüberlieferung über bie leichtfertige Gpoche unbeutfch trügerifchen ScheinwerfeS unb bamit zugleich ben Anfang nom Gnbe ber FrembȘerr=

fchaft überhaupt ;u verfünben. 3« ben ^ronenwä^tem" föd umgefeW gezeigt werben, wie nom ÜluSlanb her jene ftillofe Vermengung einanber wiberftrebenber Wîottne etnjubringen beginnt, bie baS beutfdje ¿Bürgerhaus in feiner gebiegenen ¿Bortrefflichfeit %u nerbrängen broht

eine warnenbe «Mahnung an bie -Ration, bie fid) wiebergefunben2) . . .

¿Die jerriffenen gäben wieber anjufnüpfen, bas hat ^rnim Iеin eigentliches Sebens=

wert betrachtet. Gin paar Fahre nor bem „Wunberhorn" unb ber „Ginfieblerjeitung", im Fahre 1802, hatte «Urnim geglaubt, burd) (Srünbung einer „Sprach՛ unb Singante՛; N Shloft Saufen beim «Rheinfall auch in ber 3lrt ber Schaffung unb Verbreitung voltstumlich nationaler VilbungSelemente an bie altbeutfche Seit wieber anfnüpfen ju tonnen. ¿Der volts=

tümlichen «Boefie unb Welobie f^ien bie fhnedfle unb adgemeinße Verbreitung in bte Weite rote in bie ¿Diefe gefiebert unb barum födte hier ber Anfang gemacht werben. War ei mit feinen Fbeen erft burchgebrungen - unb baß bies gelingen, baß er non dürften unb %eye=

rungen Unterfl^ungen unb privilegia erhalten werbe, baran zweifelte er ni^t - bann тофіе bei ber Verbreitung non Volfsbi<htung nnb Voltsweife burch wohlfeilen 3)rud аиф bem nolfs=

tümlichen Vilbwert fein «Recht gesehen, glei^fads etwa nach bem Vorbilb ber «Reformations-

*eit, wo bem gebrudten Volfslieb unb Volfsbuch ber innerlich oerwanbte &օկքՓուէէ nicht fehlen burfte. «Rid)t eine niebere Rlaffenfunft wirb fo entftehen, weil bie echte Sßoefie fo eher Vrobutte ber VolfSphantafie bie höheren Schichten in gleicher Weife ergreifen muß wie bie (¡Raffe; anbererfeits wirb fo bereu ftufenweif» Gmporbilbung *u ben Weißerwerfen nationaler Kunft unb überhaupt ju ben höheren ®rabén geiftiger Vilbung vorbereitet. )

вДйІИЯіЯ

fpieler bewirten. SAB 68 f., 107, 148 f., 151; ®orre8 $b. 25 f.

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®aš ifi поф bie ©ргафе bea іидепЬІіф unerfahrenen ©ntíjufiaämuS, ber bas națio՛

nale Kulturwert gang im Sinne bea 5ľieí=38aäeitroberf<hen KunfbVegríffes burái führen m оф te;

aber hier ifi both bereits bie gorberung einer еіпЬеіШфеп, babei піфі einförmigen, паф ben fogtálén Verhältniffen inbioibualifierenben »aterlänbifájen Volksergiehung unb --Vilbuttg aufgefteűt, bie ©efüftl, ©ernüt, $hantane, íünftlerífájeé unb еОДфеВ ®mpfittben gu uiwerfürgtem Ѵефі gelangen läßt gegenüber ber uerftanbeémäfjigen Schulung, gegenüber Wißen unb Wiffenfchaft; für alle Stänbe ift ber eigentlichße VilbungSftoff ber überlieferte де|фіфШфе Reichtum ber Station. Sius bem gefunben Kern, ber hinter jener romantifdjen Schwärmerei ftedt, entwickelt )'іф bann bie gorberung einer »aterlänbif^en ßrgiehung burát öffentliche Unterridjtaanftalten, bte, einheitlich organifiert, Ьоф bie Slbftufung gtoifchen höherer Sehranftalt unb Volkafchule wahrt, einer (Srgiehung, bereit lettes giel bie nationale ^at ift. Später, als паф ber SdjlaCht bei Sena ber ргеи^ііфе Staat bie Reform ber Volfsergieljung in bie ^anb nahm, würbe eben biefe Sluffaffung bem natiouBlofen ©ІеіфЬеіІёргіп^ір ber peßaloggifdhen Sdhule entgegengeftellt;

am քՓօրքքէօո tourbe fie о er treten о ott jener berliner ©nippe po lit if cl) unb foglal ®1еіф=

benfenber, bérén Drgań Rleißs „Slbenbblätter" waren unb ber Slrnitn angehörte . . . ФеіЩфІапЬ müffe ber Vlifșableiter ber Welt werben, wenn feine ^been non æolfsbilbtittg հսրՓցօքսհրէ feien; biefe kühne Verheißung knüpft Slrttim an bett phantaftij^en ißlan non 1802.

Sene Sbeen finb ЬигфдеЬгипдеп unb nerwiríliátt worben. Ѵіфі im altbeutfch^romautifiýen Stil; non einem гефі ипготапЩфеп (Séfeden — nom preußifdhen Sdhulmeißer. Slber es war ber preußifche Sdhulmeißer, ber Sabowa unb Seban gewinnen half.1)

Sm Sahre bes Wartburgfeftes ift ber erfte ЙгопептафіегЬапЬ erfchienen. Slrnim hatte feine Fühlung mit ber jungen Ѵиг|феп|фа^2); aber ber діеіфе деУфіфІІіфе (gebauten՛

gang, ben jene folgenfchwere Kuttbgebung gum Slitsbrud bringt, liegt bett „Rronenwächtern" gu

©runbe unb ber Veifad, ben, патепіііф in Slorbbeutf4lanb, in Jamburg unb in bett übrigen fèatifaftäbten, аиф in [ІиЬепІіІфеп Greifen [bod; f. u.], bas Wert fattb, läßt barauf քՓließen, baß bas 1;іРогі[ф=|і;тЬоЩфе ©ewebe ber gabel ber ©egenwart mehr fagte als irgenb eine тіИйгІіфе Kombination деІфіфШфег SDlotine. ^iftorifcȘe 3)ebuftionen патепіііф bief er Sírt, bie eben auf ben ßinfltiß ber altbeutjcíppatriotifájeu Sîomantif gurüägehen, nahmen in bem роІіЩфеп Weltbilb jener ©eneration einen oergleidhaweife fehr breiten Siatím ein. — 9htф Siemens Vrentano hat im 300. Subeijahre ber Deformation bett [іедгеіфеп ՋՅ ef r eíung Ց í amp f z namentlich bie Sdjladjt bei Seipgíg, ЬіфіеЩф оеіфеггііф^); aber währettb ber märtИфe @bel=

mann mit ber Su9enb bett ЭЯопф tton Wittenberg als Sloth elfer für bie eigene franke gelt anrief, hat jener gerabe batnals bie längft befdjloffene Siüdtelir gitr кафоЩфеп Кігфе üoUgogen.

Sn ber ©arftedung ber alten Кігфе5) geigt Slrttim քէՓ ftart non überlieferten Vornan՛

porftediingeu abhängig. ®en ßinfltiß Seottharb ЗВафІегв unb überhaupt ber @öh=Srabition6) О Wintergarten, We. XI115 ff.; $olore§ We. VIII 216 ff., 455 Steig, foeinridj non fileiftS 53er=

littet Kämpfe (Siuttg. u. Setlin 1901), fűn füg SKI, 324 ff. — 2) Später fpottet er ebenfofefjr über bte ftubentifcßen Kolititer roie über ®emofratenfurd)t unb Фетадодепгіефегеі ber {Regierungen. — 8) <5. о. I 7, 12 ff. 9Rit bem ŠonrabinSlieb im äBunbertforn hoffte 91. auf bie ©efinnung ber ©egen»

wart ein^utoirfen. ®g(. „Sie {¿ertreibung ber Spanier aus Wefel". ЭЗегдІ. ©őrreS, Seutfdjlanb unb bie {Resolution. %gl. SAB 237, SAG 396 'ff., 402 f.; Toi. 1, 165; ©orreS VIII 454. - 4) 33gi. „Sifloria unb il)re ©efdjroifter"; „Sim étjein, am {Rhein". — 5) SBgl. Йгто. I 59, 69, 77, 87 ff., 93 ff., 188, 219 f-, 268, 440 f., 466; II 15 ff., 23, 87 ff., 137 f., 153, 244, 309 f., 314 ff., 332 ff. 336 f. ֊ 6) gum folgenben ogl. bef. fßanteniuS S. 85, 100 ff. Wächters Werte finb hier citiert nach ber SluSg. p. 1840.

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verraten abfdjredenbe Dtjpen pfäffifdjer Verworfenheit unb f ¿bäuerliche Gloftergreuelromantif1);

baneben hat ber romantifche ©remit piafe gefunben, b. h- jene gigur, bie ©idjenborff in „Grieg ben Philiftern" fatprifd) gezeichnet hat: ein Mifdjgebilbe, in welchem Wärters „ebler Mondj"

— ursprünglich ber „©reis" ber ©öttinger — ber vorwächterfdje „fentimentale ©remit" unb Wadenroberß „Glofterbruber", bem wieber ber Glofterbruber aus SeffingS „Vattán" mit feiner ïinbïich frommen ©infalt sum Vorbilb gebient hat, einanber burchbringen.2) ©eftalten wie ber Waiblinger Auguftinerprior unb bie Abtiffin, auf bie fdfon anbere mit Decfet als auf echt Arnimfche Originale hingewiefen haben [3. V. D. SW. Meper, Wenger], gehen hoch gleichfalls auf Wächter jurücf: wir erlernten ben „ungeiftlidjen Pfaffen" wieber, ber bei jenem nicht nur in bem Mönch ©ramfalbiiS, bem bummbreiften, raubgierigen, hbterliftigen greffer unb Säufer, fonbern auch in einer recht fpmpathifdjen Sßerfönlicijieit, in bem wein= unb fangesfiofeen pater Wolfbranb nämlich, »ertreten erfcheint3) . . . Mit jenen trabitionellen Vorfteüungen verbinben fidh zahlreiche wirtlich hißorifche ¿üge jur ©haratterifierung non Mifeftänben unb Mifebräudjen ber Girdje bes auõgehenben Mittelalters, wie Gefeemerfolgung, Deliquienfdjwinbel, Ablafefcfeacher ober baß öbe Wortgellaube ber fcȘoIaftifcȘen geologen; anbererfeitß aber finbet Arnim wahr=

haft herjergreifenbe Döne für bie finnenfreubige, gemütswarme Welt bes iatijolifcijen Kultus unb er weife wirllidjeS Mitleib 31t weden für bie fragil im Dafein ber Mönche eines aus-- fterbenben Glofterß.

Seonharb Wärter bezeichnet als Stammeltern bcs Pfaffentums unb feiner Safier Aberglauben, Dummheit, Schwärmerei, 3erfnirfchung, ©ewiffenßbiffe, Rendjelei, Stolj unb

£errfd)fucht, unb in ben Gronenwädjtern fehlt es nicfet an Äußerungen ähnlicher Art; unbebingt hat Arnim fid), wie Wächter, bas Urteil beß „Vruber Martin" über ben geiftlidjen Staub ju eigen gemacht unb er läfet feinen Seither in eben jenem Sinne ficfe außfpredjen. Darüber jeboefe ift er eins mit ber fatljolifierenben Domantif, bafe ber Sturm ber Deformation jugleid) mit ben Mifebräuchen manche fcfeöiie, non tiefinniger ©mpfinbung jeugenbe ©inrichtung unb Sitte, wie 3. b. bie Verehrung ber ©otteßmutter, bie, alß Mabonna mit bem Ginbe „in taufenb lieb- lidjen Vilbern" in nuferer Dichtung erfcheint, rüdfichtßloß ljinweggefegt unb bafür eine gemiitß- ertöteube, oerftanbeßmäfeige Gälte unb Seere jurüdgelaffen habe. 3n Degensburg hatte ber iiorbbeutfd)e proteftant auf feiner grand tour 311m er ft en Mal ben überwältigenben ©inbrud eines Gulins erfahren, ber „bie geheimnisvolle ©ewalt beß ^eiligen mit ber offenen ber Sdjön=

beit nerbanb." Die Maffenwaüfahrt 311m Vilb ber fdjönen Maria von Degenßbnrg, bem biefe begeifterten Worte gelten, erinnern uns baran, wie auf ber Dheinreife baß romantifche

է auf cf) ՚1 174, И125 ff., 144, 160. — 2) ®en romantifdjen (Sínfieblcr trifft man tmeenb, uberm Sofern - /г ...1 ť ».... ö í ah Г» íftitfíHlh rtirtTtcflttlílí (Ilim (11Ç

ýg[. Šterrtbalb S. 44, 84, 154, 92, 335 f.

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greunbeSpaar als fromme фіідег fief) moții felber einer ^rojeffion anfißloß mie Äaifer Dlajç unb Sertßolb bem Umgang ber ©öppinger Sauern.

ălrnim mar überzeugt, baß ger abe bie non ber Deformation aufs ßeftigfte bekämpften formen unb ber äußere Scßmud bes kircßlüßen Sebens, bas gottesbienftli^e Ritual, Rircßen=

mußt Äirißengefang, tirdjliiße Saukunft unb bilbnerifeße gier, jenes künftlerifcße, organifeß oerbinbenbe unb nermittelnbe ©lement barfteHe, bem bas Seutfcßlanb bes auSgeßenben Drittel;

alters bie jeßt fo fcßmerjlid) n er mißte unb erfeßnte Rultureinßeit bankte. Sie Deformation ift auf eine aüjugleidpnäßige unb bureßgreifenbe Sefeitigung anef) bes SebenSfäßigen unb Sered);

tigten ausgegangen unb ßat bie Aufgabe einer feßonenben Sßeiterbilbung bes Seroäßrten ver=

kannt. So kam es, baß ißr nationaler ©eroinn uns no<ß gaßrßunberte lang oorentßalten blieb. @s liegt bem ein tieferer Sinn ju ©rímbe, baß ber leßte ^oßenftaufe fi eß beroaffnet ben Silberftürmern entgegenftellt unb Sutßer flucßt, bem er bisßer geneigt geroefen: bie abgötti;

ftße Sereßrung ber im Solksglauben 511 rounberroirkenben getifdjen geroorbenen Silber mußte befeitigt roerben, aber niißt bie Silber felbft, bie bureß ißren gnßalt Saufenbe ©emut, Siebe unb ©ebet geleßrt ßaben .... gm Silberfturme unb in ber bilberftürmenöen lenben; im

^roteftantismus fießt ălrnim bas revolutionär rabílale $rinjip, beffen ©ureßbringen bie freißeitlicß nationale Solksberoegung feß anbei unb vereitelt. ©iefe äluffaffung lag um fo näßer, als ja bas geitalter ber franjöfifeßen Devolution feine geinbfcßaft gegen bas ßiftorifeß

©eroorbene au eß auf religiöfem ©ebiet, namentlicß gegen Silber unb .Riöfter, betätigt ßatte unb aueß Ißarbenberg, namentlicß leßteren gegenüber, in jenen Saßnen einjulenken feßien, ßeftig bekämpft von ber älbenbblätterpartei, bie babei auiß bie Sßaffen ber ©ießtung gebrauste. ©er Silberfturm in romantifèßer Sejießung eben 511 jener geitfrage bilbet bie gefcßicßtlicße Soraus=

feßung ju Rleifts „ßeiliger Gäcilic" unb 5. ©. aueß ju âlrnims „Rireßenorbnung." ')

älber bas kann nießt feßarf genug betont roerben: ălrnim ift kein katßolifierenber Do=

mantiker unb feine patriotice greube an Sutßers kraftvoller фег-fönlicßkeit barf nießt ver=

roecßfelt roerben mit ber von ber Straßburger Ambition überkommenen älnftaubsreveren; ber Шеек unb Sßacfenrober. äiH ber ©lanj unb all bie ^ßracßt, all bie ^armonie unb gormen;

fißönßeit, bie bas kirdjließe Seben ber Ratßoliken burcßbringen, vermögen ißm ben klaren Slid nießt ;u blenben: bie ^eterskircße in Dom ßat in ißrer ^errlicßfeit all ben S(ßaben nießt auf;

geßoben, ben bas für fíe verroenbete älblaßgelb angerießtet! ©ie evangelifeße Rirtße foil niißt fatßolifiert roerben; aber bas foH evangelifiert roerben, roorin fie bem Sßroteftantismus fiiß überlegen geigt.12)

1) SAB 25, 35, 141; SAG 459, 467 SKI 532 ff. Sie @attin be§ Rúnftlers al§ Wabonna, ein Sternbaíbntotii). ægi. Sranbeã S. 149. Siebe jlrnim unb feine yreunbe gegen bie unijiftorifd) ration««

lifiifdje Յէսքքօքքսոց Ճօճ’; SBeidjte, %u#e, ißrieftertum unb ©otteSbienft bei ber 53erföt)nung о on Solore§

unb Karl. Sol. 2, 139 ff. ՋՅցէ. ferner Soll, 336; 2,172 ff.; We. IX 174, Wintergarten 2 = We. XII 243;

„Särber", We. 1 243; „45fatägraf" S. 103 f. $gl. Koibeioet) S. 64, 73 f.; Sd)ul*e S. 26, 371; Sepp,

©ârreê, [ülőrblingen 1877], S. 192 SBranbes, S. 151; ßanë, S. 153; ©őrreé, ®ur. u. b. 9łeool. S.133 ff.—

я) SKI 345 f.; agí. aucf) bie ©efdjidjte be§ ©rafen Scbaffgotfd) im „Wintergarten". We. XI (1853) 64, 83.

äßenben wir unâ nun áunäájft ben beiben midjtigften íjiftorifc^en -ißerfönliâjfeiten §u, bie im Vornan auftreten: Sutter unb Äaifer ăJiațimilian I. Sutters Auftreten Ejat eine ge=

maltige, alle Sájidjten beâ 33olfeê burdjbringenbe nationale Bewegung entfeffelt, ber als unílareš poIitifdȘeâ 3beal bie in SDeutfdjlanb поф immer піфі егіоіфепе mittelalterliche Raiferibee oor=

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fdjroebt; ftatfer Maximilians Seben gețjt jur Sleige .... Ցո bem ßaifer mitt Slutim nur bie gefdjichtlich6 Erfdjeinung nor uns tjiufteiïen,1) ben Maximilian, bem im fronen őreiben ber Slugsburger geftlidj feiten non 1518 bas 93olí jujaudjjte, beffen Biíb bamals im Merjen eines Mannes non Sdjlage bes SBaiblinger Bürgermeisters lebte. Stod) immer umfpielt nom Slbglanj ber Sľeuerbanfromantif, ber lețjte fitter, jugleid) (Sonner unb ^örberer bes ^umaniS:

mus, Stopfer unb Drganifator bes neuen Sanbsfnechtsmefens, bei manchen Schmädjen eine ed)t volkstümliche (Seftalt noH liebenSroürbigen Rumors unb fdjöner Menfd)lid)feit, fo ftefjt er ba im rooljlbekannten Greife feiner (Setreuen unb Vertrauten. (Semiß, mir bürfen Äaifer Maximilians portrait fo, mie es fid) non bem malerifdjen ^intergrunb ber etjrmürbigen Veid)Sftabt roirtungSvod abbebt, audj ais fńftorifdj richtig bejeicßnen.

։) Vgl. Ulmann. — SAG 402. Sari V. tväre i. b. Ärm. tvofjl baS 3nng.=Gbclblut geroorben, beffen politifdie Sünben böfen Utatgebern jur Saft fallen, fo míe ihn Quiten unb SHatijefiuS [geheime Sympathien für Sutter!] feljen. 53gl. ben Erjberjog im „'Bfaljgrafen" u. i. b. „gfabella", foroie SlrnimS Matt)efius-9Iu§gabe 1817. Фіе gigeunerfürftin, SufannaS Mutter, Saris V. erfte Siebe OfabeKa!) roirb von beffen Umgebung in ein fțreubenbauS gebracht, auS bem fie, Sufanna jurüdlaffenb, ent»

flieht, firiv. II291 f. 381, 402. — 2) SBgl. UrnimS Фгаит einer Äirchenmitte in fDeutfchlanb, burdj bie Kölner ФотЬатѴегоедипд angeregt . . . Einfluß beS „RohlhaaS" auf b. Rrro.? Vgl. SAG 194;

Sepp, 83, 106. — 3) „$8ahrlich, foii ®eutfd)lanb Solbåten bekommen, fo muffen fie unter einanber leben roie bie Stubenten . . . frei von allem groange, nur ber Ehre untertan, gleich unter einanber;

fieber roirb bann ber ®efd)idtefte unb Mutigfte, roie jum Senior, fo jum gelbherrn fid) burdjbrängen.

Ջօ(. 1, 45, 370. Фіе Verroertung von FrttnbSbergS Sleußerungen über unnüßeè ©efinbel in Sd)ärt=

ling 9lebe ift vieHeidjt veranlaßt burdj eine ähnliche Slnfpracbe BlíidjerS. SAB 196. (®aß man frets bei 21. felbft fdjeinbar febr fernliegenbe Begebungen auf beftimmte ißerfonen unb Ereigniffe ber SBaS mir, namentlich in bem CSefpräth jmifdjen Bertljolb unb Sľreijfauermein, über фіапе unb giele bes Habsburgers erfahren, foH nach Arnims eigenem ßeugnis nur bie Ver=

mutungen unb Hoffnungen anbeuten, ju benen jener (Stoff gab; unb mir miffen, baß er tat=

іафііф Verftänbnis für manche gorberungen einer neuen gelt an ben 5ľag legte unb gern nationale ©mpfinbungen jur Schau trug.

Vielleicht hat er mirflich míe mit manchem anberen, rafch roieber aufgegebenen ®nt=

rourf, mit bem фіап gefpielt, ^apft ju roerben; Slrnims Quelle ift eine gefchichtlidje, fehr ver=

f¿hieben interpretierte Äußerung bes RaiferS in einem Schreiben non 1511, bas unfer dichter vermutlich in (Solbafts „фоІіОДеп SletchSljänbeln" gefunben hat S)aS фар ft tum in feinem Haufe erblich ju machen unb fomit ben alten Streit jmifdmn фар ft unb Äaifer aus ber SB eit ju fd) affen, mit Slufhebung beS GölibatS bie Äirchenreform einjuleiten, baran hat Maximilian als treuer Sohn feiner gelt unb Sirdje freilich nie gebucht;

bie erbichtete Beihilfe ju Slithers Fludjt [f. SB. Hans] rechtfertigt bes Raifers perfönlicfjes Gin=

fchreiten gegen ben Slblaßmißbraudj2) . . . Sius ber 3eitgefd)id)te erflärt fid) bie fiihne Grftn=

bung, als habe ber in SBirflichfeit vorroiegenb von bpnaftifchen unb univerfalen ^ntereffen geleitete Herrf^er nad) bem Mufter bes Sluslanbes ben mittelalterlichen geubalftaat befeitigen, Qeutfchlanb jum gefdiloffenen Vationalftaat machen moden, als mären bie von ihm tatfädjlid) gehinberten Verfuche einer Veidjsreform, foroie ber eroige Sanbfriebe eben auf biefem großen фіап jurüdjuführen: nach ben Freiheitskriegen mar bei Erörterung ber beutfdjen VerfaffungS=

frage viel von Maximilians ÄreiSeinteilung bie Siebe [Stein]. Sin bie preiißifdje HeereSreform unb an bie SBehrmacbt bes geeinten iüeutfchlanbs hat Slrnim, mein' ich, bei ber ©arftediing bes Saubslnedjtstvefens gebucht, auf beffen (Srunblage Maximilian ben Miles perpetuus bes künftigen Sïationalftaates errichten mid.3)

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ՋԽո fíeíjt, ber Sifter verkörpert bie großen nationalen Seftrebungen ber reformations;

ерофе in ber ©eftalt bes Saif er S; ѵогЬіІЬІіф ift ißm ja bas Sitten bes Volkes, bas feine 2Bünf(^e unb Hoffnungen in трфііфе gorm ileibet, „feine Wltjtljeii an feine Sönigsftämme als Wurzeln annagelt.1) Warum fejeltem SDiajimilianS reformplane?

neueren 3eit in§ äuge faffen barf, beroeift feine ängabe, baß gürftin unb Włinifter„tn bec „dolores"

яафагіпа II. unb ÿotemtin, inȘ fileinftaatliclje übertragen, fein foUen!). 33g[. bie Übertragung alter ÄrtegS= unb tianbsfnechtslieber i. b. preußifdje Solbatenfprache; bie „ftriegSregeln“, „Wintergarten"

269 289^310^ie ^^"Ьёіпефіе als Vitterorben — San gago bi Gampoftetla? Vgl. auch Gruf. II127, i) SAG 249.— 2) ægl. Srro. 1251 ff., II 404: änfpielung begro. ©фІиВпоІіз betr. SSeißfunig, xeuerbant, 3JÏ. (ß finging. „Unfer greunb Gelegenheit, unfer geinb Ungelegenheit." S3gl. auch Žlrnim an ®őrreg : Tie ßalsfoppeln löfte geinb Unfáűo. GőrreS $8e. IX 184 ff. ®. auch „®öß" III2. ®ie äatßerung 3JÍ.S vom Vetch, ba§ einen gager gum Saif er hat i. æerbinbg. mit ber Wartinsroanbfage f. Gruf. II158.—Zu 5. @6քՓ- II50ифе§ vgl. аиф Gruf. II133.— 8j gum folgenben vgl. ein für allemal;

partroig, Sßoigt, Summier; v. Vieler, ftorfeb. g. b. ®еГф. X; «Bölter, 36. für Йігфепд. IV; V. ЗфгоЬег, 3lf. Vebe, Șeibelb. 1891; Vofentrang, Vr. galjtb. CXIX, 3.

Гаф altem Volksglauben finb bie Hoßenftaufen bas leßte legitime ДаіУегдеТфІефк, iljre 3?սՓքolger nur Ufurpatoren: einft wirb ein гефіег Saif er il)r unterbrochenes Werk roieber auf=

nehmen; паф einer grünbliфen кігфііфеп unb fokalen reform wirb er bas Геіф in feiner alten Иеггііфкеіі roieber аи^іфіеп. . . . %n Saifer Viarimilian, ber bei aller Ѵоікзійтііфкеіі ben Ѵе^іеіф mit ben гіііегііфеп Staufenlaifern піфі gu іфеиеп Ьгаифі, іфеіпі (іф Ьіе фго=

pljegeiuitg gu ѵеггоігИіфеп. — ЗІЬег поф ift fein Saif er է աո піфі legitimiert. Gr bleibt ein Ufurpator, folange bie uralte, heilige Saiferkrone ber Holjenftaufen піфі roiebergefunben roirb, bie feit Sonrabins gall ոօրքՓւոսոհօո ift: erft bie гефіе Śrone тафі ben гефіеп Saifer. ©egeit Marint ilian (jat gelt feines Sehens eine rooțjlorgcntfierte ©egenkraft gearbeitet; auf ihre folge;

гефі ЬигфЬафІеп 3tnfd)Iäge ift bie ипепЬІіфе reiße non քՓօէոհսրօո Zufälligkeiten gurückguführen, bie alle feine Unternehmungen im lebten Slugenblid Ьигфкгеидке. Gs geljt bie Sage, baß in einem ипдидапдііфеп SфIoß Grotte unb ՏՓոէյ ber Hohenftaufen поф immer beroaljrt roerbe, baß geheimnisvolle Hohenftaufenfprößlinge bort ber gett marten, քէՓ ben Saifertíjron gu er=

ftreiten. 2Irnim knüpft hier au bie gbee bes „Seuerbank" an; in freier Verwertung ber 3)íartinš=

roanbfage läßt er bett auf ber gagb verirrten Saifer vom (Dafein beS ՏՓէօքքօՏ fí-ф überzeugen.

Ginmai ift es SRajimiliait beinahe gelungen, feinen geinben bie droite gu entreißen; Ьоф am Gitbe feiner (tage muß er erkennen, baß fein Werk an jenem Wiberftanb gefăȘeîtert ift. (Bod Veforgnis für feinen ѴафМдег unb für bie großen Gntroürfe feines Sehens finkt er ins ©rab.* i) 2)

SMagimilians geheimnisvolle geinbe finb bie Ягопепгоафіег; in bem 0гопепгоаф1ег=

тагфеп í)at als erfter Wilhelm Hans bie ИтЬіфІш^ ber ЬеиЦ'феп Saiferfage erkannt.3 * * * *) — (Dies ift — vorroeggenommen — m. G. ber Sinn von Slrnims Grfinbung: Gin ftartes Äaifew tum roar voit je unb bleibt baS ungerftörbare роІіЩфе gbeal ber (ՇօսէքՓօո. (Das Zeitalter ber Hohenftaufen muß, հօքՓսաօոհ unb ermutigenb ;идІеіф, ber ©egenroart als bie брофе vor Singen fteßen, ba bie beutfe^e Saiferibee am glangvollften gur ЗВігкІіфкеіІ geworben roar. ЗІЬег bie neue Z3#, bie von ber (Reformation vorbereitet unb eingeleitet rourbe, forbert neue gormen:

fie forbert bas nationale Vollslaifertum im geeinigten ®еіф’фІапЬ. (Das ^гопепгоафіегтагфеи ift піфі fo gang, als gemeinhin geglaubt roirb, eine rein рЬапІаІЩфе ăluSgeftaltung ber beiben Ѵафгіфіеп aus ber Waiblinger Gbronik, bie Wilhelm Hans als Quelle für bie ©еі'фіфіе Slitnas, SlntonS unb Vertholbs, foroie für ben Verkauf bes Holjenftaufenpalaftes ոսՓցօաէօքօո hat. Wir

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verfudjen junad)ft bie ßrgebnifje ber bisherigen Unterfliegungen in biefer Dichtung ju ergänzen unb vergeffen babei nicht bes unmittelbaren SinbrudeS altertümlicher «Stabte, fünfter, Surgen unb Kunftwerfe, wenn ben dichter jenes „wunberlicße ®efüt)l" ergreift, „bas bie Sente ro=

mantifdh äu nennen pflegen" bas ,uns aus ber fonnenilaren Seutlidifeit bes guten täglichen Sehens in eine bämmernbe grühjeit verfemt, bie аиф uns erwedt hat unb ber mir heimlich nodj immer mit erfter Siebe anhangen."1) Sem ahnbenben Äuge bes DlomantiierS, bas hinter ber bunten SBelt ber mittagshellen 2ßirflicf)reit eine geheime, tiefere Sebeutung fud)t unb fittbet, erfdjeinen bie ehrmürbigen Senfmäler ber Vorjeit famt ihrem lanbfd)aftlid)en fèintergrunb in einer erbenfremben, märchenhaft magifdjen Seleudjtung. äßir unterfcheiben bie befannten ®runb=

linien; aber bie ganje äßelt früher empfangener, in ÄrnimS pßantafie bereits verarbeiteter 6in=

brüde verwanbter Ärt wirft umgeftaltenb auf bas Urbilb; bie rounberbar romantifihe «Stimmung, bie jene Beugen ferner Vergangenheit in nuferem Sichter hervorrufen, erfüllt bie altersgrauen dauern unb Binnen mit bem traumhaft geheimnisvollen Sebeit unb 28eben verwundener 6d)[öffer, umfleibet fie mit einem phantaftifdi=fabulofeit ©erante von halbverflungenen SRptßen unb Segenben, bei bereit Kombination Ärnim ebenforoohl aus Sagen, ÏRârdjeit unb Siebern fdjöpft, wie er an hiftorifche «ReminiSjenjen unb nidjt jum wenigften aud) ait bie ererbte Über=

lieferung treugeroahrter Sitten unb Gebräuche anfnüpft. So formt fid) ber hiftorifdpantiquarifdje Stoff ju jenen eigenartigen Schöpfungen Ärnimfdjer Phantafie, bie, jenfeits ber BBirtlidjteit ftehenb, bodh anbererfeits aud) für bie fleinften ©injeljüge irgenb ein beftimmtes gunbameitt naeßweifen taffen.

1) «Bal. $oL 1,4. — 2) TOofer tannte nidjt bie gadjerfýe Sțjronif, aber uerfdjtebene anbere Waiblinger Stjronifen, bie nieűeidjt ben Weg gu SrufiuS auSfütjrlidjert Quellen weifen: Waibhnger Stabt uRb %mt3d,ronicon burd) Ш1.3- ® Waigen, 1653, 3)16. in ber »furftiidjen unb %at^

bibliottjef gu Stuttg.; Șiftoria ber bretjen Stett Stuttgarbten, Wetbhngen unb ©gornborff, burd) 62, 68. 33ieUeici)t bietet fid) jemanbem ®elegent)eit fefoufteHen ob Hrnim регион etroaš gefannt^at unb ob nidjt für mañereé in ben йггоп. in bief er îRitf)tung bie Quelle finden ift. ) I 47, 42.

3unäd)ft ju bett Зіафгіфіеп ber Œijronii; fie finben fid), voUftänbiger, auch bei Srufius.2) Von ba her entnahm er beit «Kamen Sinton Sift, beit im 2. Sanbe ber 3Raler unb Sanbsfnedjt nach feinem Seljrer unb Pflegevater, bem «Dîeifter ՏԱէ, führt; aufjerbem verwertet er noch einige

©injelangaben, bie nicht unerheblich für bie ©litwidelung ber fèanblung unb ber Gßaraftere geblieben finb. Reiter Solbat, ber Kriegsbienfte in ber pifarbie unb bann in Ungarn nahm, eine gähnridhS: unb fpäter eine ^auptmannsftelle erhielt, wirb an ber ^üfte verwunbet.

РафЬет er „feiner grauen bie ®he aufgefünbet unb fid) nadigehenbs mit anbern Leibern beßolffen" gewinnt er großen Reichtum. „Unb ob er wohl mentalen wieber ju feiner grauen tarn, fo fdjidte er ihr bodj offtmals ©elb, bamit fie fid) bep ihrer Ärmuth fort­

bringen toante, unb auf eine gelt auch eine gülbene Kette, welche vom £alß biß auf ben Soben hinab hieng, item filberne pofáié, ein Sriitd=®efchtrr ingorm einer «Ruß, unb anbers...

Sei feinem Out aber hieß es: 3Bie gewonnen, fo verronnen; womaffen felbiges wie ein fRaud) verfdjwunben."3)

Ser Stammvater ber ®rafen von Stod ift ein riefenftarfer Saftarb Konrabs III. unb einer Sßürjburger Schlofferstocßter, ber von Konrabin anerfannt unb geabelt, aus ber gemeim fameit @efangenfd)aft entfommt. Ser ^albbruber hat ißm bas Geheimnis von ber Kronenburg

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18

anvertraut; bie „fronen roädjter", eine Sírt von Slitterorben, er Mär en ben früheren ճսք= unb SBaffem f^mieb mit feinen 91афіоттеп ;u re^tmäßigen Grben ber Srone, bereit £աէ ib nen von ben ftaufifcben Saifern übergeben tourbe. Sie befdjliefjen fid) in ihrer Berfaffung ju erhalten, um als güßrer ber (Sßibeüinenpartei, namentlich ber f^roabifchen Sîitterfcbaft, auf bie Sßieberaufridjtung bes ftaufifcßen SaifertumS ßinzuarbeiten . . . Siefer Grfinbung liegt ju ®runbe ber Вегіфі bes GrufiuS von einem getviffen Sticlo ober Stod) iliit ober Stod, „fo ein ©фтіеЬ unb bei Söurßburg ober ju ՕՓտքսրէ baßeirn roar" unb, von beit überlebenben 9Jlannfd)aften Sonrabins Zimt fyüßrer gewäßlt, mit jenen fid) паф ©eutfdjlanb Ьигфде{фІадеп; bort habe man ißn, mit ober toiber feinen SBiüett, für Äonrabin gehalten.’) /

3m IJ. Banb tritt nun @rcf Sinton von fèoßenftod alé Sronprätenbent auf (f. u.) Sßilßelm íganê beutet auf baé me^rfa^e, )um Seil großes Sluffeßen erregenbe Sluftreten falser Igoßenftaufenfönige in ber ®е)фіфІе bin, bas Slritim vorgefdjwebt haben tonne; іф тофіс поф weiter geben. ЗФ glaube, baß ber Фіфіег beit ցօքօհրՍՓքէօո unter jenen ^еиЬоИеЬгіфеп im Sluge ßat; Sile Solup, паф Gru fiús аиф ^гіеЬгіф ՋօէՏէսՓ [Stod, Sto ф ilin, ^оізіиф, fèoßenftod — fo etwa Slrnims Slbleitung!] ßtvei 3aßre lang ßat jener Betrüger bas junge=

ßabsburgi)\ße Saif ertum Dtubolfs I. егп[Иіф bebroßt: Bon ber ՏՅսրցօրքՓոքէ ju 9leuß, Sob mar unb SBeßlar wirb er aufgenommen, von тапфеп dürften anerkannt; er gewinnt einen ftarfen Slnßang von пеиегипдзійфіідеп Gbelleuten „fo feine guten Sitten an fiф;" Sob baten glitter, bie unter ^гіеЬгіф gebient, laufen ißnt git, befonbers aber ber gemeine ißöbel, Bürger unb SlderSleute; er ßabe großen Эіеіфіит ausgeteilt, ben ißm ber bofe ®eift ոօրքՓսքքէ, Веіфзіаде 511 9leuß unb bann unter Saitbnmiing bes Surfürften gu Göln abgeßalten unb bett Saifer Bubolf ди [іф entboten, um feine Seßen von ißm 311 empfangen2).

9)1 an vergegenwärtige [іф bie Beziehungen ber Տրօոօւ^սՓէօր unb ihre ^olitif, bie llmftänbe unter benen Sinton emporfommt, feinen gug von Pforzheim паф Saiblingen (fieße unten)!

Sie ißolitif ber Տրօոօէ^սՓէօր unb bas ՏՓէձքօէ ber ®rafen von Stod fteßt in Berbinbing mit ber fokalen Bewegung unb in engfter Beziehung zur Dieformation. Зф halte es für waßr=

[феіпііф, baß Slrnim bas Bolfsbüd)lein von 1519, vom Saifer ^гіеЬгіф, gelaunt ßat (f. и.);

ßier ift bie Diebe von einer Grftürmung gerufalems Ьигф Barbaroffa itnterm Зеіфеп bes ВипЬ{фіфз. SIber аиф oßne bies legt bie 91афгіфІ von Sile Soliip bie іаііафііф befteßenbe innere Beziehung zu bem Bauernfrieg naße, bie in ber Slbleitung beS „Sinnen Sonrab" von Sonrabin ißren bezeiфnenben Slusbrud finbet (Übrigens [teilt ißr Slrnim — паф GrufiuS — bie Grflärung mit „Sein 9lat" gegenüber)3, pierzu fommt nun поф bie Seite von Sфroäbifф=

^aü, bie GrufiuS felber zum Slusblid auf bie Deformation Beranlaffung giebt . . . Sie Saiferpro=

pßetie wurzelt in ароіафрЩф фШа[Щфеп Borfteílungen bes Ui^riftentumS. ФетепІ)ргефепЬ bezog fie քէՓ in erfter Sinie auf Befeitigung ber іігфііфеп unb fozialen ölißftänbe unb würbe fie erft пафігадііф national ausgebeutet; ißr Sßieberaufleben im Sinne bes Dlüdertfdjen ®ebid)tes ver=

banft fie überßaupt erft ber ո!էհօսէքՓօո Domantif, пафЬет Sage unb tßropßetie in ben Stür=

men bes breißigjäßrigen Srieges faft verklungen waren. 3ukßt von bem früßer bie Seßer

։) ճր. I 825; Gntbecfung ®.§ burd) ben 9îing I 821, ngl. firnro. II 52 ff. — 2) Gr. I 854. 93gl.

Gr. über einen falfdjen v. 1262, ®.81O. ®er letjte, eine recht armfelige (Srfdjeinung, geigte fid) im

»erbängniäüolien 3aijr 1546 am Šgffbäufer unb erregte gunäd)ft heftigen Sereden bei ben benad)=

barten dürften. — 3) Srnro. II 399 ff., 404. Gritf. II 160, 181 f.; vgl. аиф Sattler VI 150 ff.

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verfolgenben Kaifer unb von König Konrab begünftigt, berniben jene Häretifer bie namentlich bur

* 3SieSg[ei4en ;miäd)ft in Italien auf griebrich II. bezogenen Kaifererwartungen ;u einer umfaffenben antifleritalen Agitation bei bem gfjibellinif^ gefilmten Solie; babei wußten fie m ihren ißrebigten vor allem bie fomnuiniftifdh fojialiftifchen Neigungen ber Wîaffen 511 wedeit.

Kaifer griebrichs unerwarteter Dob hat vielleicht ben Busbruch eineß Bauemtrieges in Schwaben verhinbert. Grußus, ber beni Berichte Alberts von Stabe folgt, weiß zwar nichts von ber fo=

giaitftifdjen Bewegung; aber er zweifelt ob jene wirtlich Kefcer gewefen unb weift babei hin auf Johann $uS unb ben „Schwaljn, ben man nicht auf benScheiter = Hauffen bringen tonnte;"

SU bereu Beit, meint GrufiuS, hätte ber Kampf pifdjen öohenftaufen unb: фар ft einen emberen Slusgang genommen.') - Sßenn Slrnim bas chiliaftifch tommuniftifche Königtum bes neuen 3e=

rufalemS ¡11 fünfter mit ben Kaifererwartungen in Berbinbung bringt, fo ift bies nach bem eben (Betagten teilte willtürliche Kombination.

2lrnim hat alfo bas Draumbafein bes bergentrüäten KaiferS ju einem natürlichen gort=

leben in feinen Gadjlommen gestaltet unb babei bie gabel nach Gtöglichteit auf ben Boben auch ber gerichtlichen ЗВігШфіеіІ geftettt;2) bie geheimnisvolle Sßeihe, bie «ßerfon unb tarnen beS Kaifers umgibt, überträgt er auf bie Krone. Unzerftörbar, ben Bilden Unwürbiger entfdjivinbenb, auf unzugänglicher, uneinnehmbarer Burg, von ritterlichen SBächtem gehütet, erlernt fie bem heiligen ®ral verwanbt.») Den 3lnftoß 511 ber Grftnbung gab vermutlich bas vielbewegte Sdjidfal ber Geidistíeinobien, namentlich ihre abenteuerliche Rettung aus Nürnberg, Ьигф Sofungsrat von Wer unb einige Gutsherren, vor bem GevoloutionSgeneral Bourbon, ber be=

ftimmte Drbre hatte, fid) ber Heiligtümer bes beutfehen Boltes ju bemächtigen [1796]. Slrntm war 1802 in Gegensburg, wo bes Geithes Krone lange Beit in unfeheinbarem Berfted unter ber treuen Hut ber grei= unb fßanierherren von Hügel geruht hatte unb m Gurnberg war er 1805: ber ®ebaníe ift oerlodenb, baß er bamals, aís bes BateríanbeS S^táfaí fein beut^es

£erj fo° mächtig bewegte, ron Éingeroeiíjten mancherlei Anregung empfangen babén tonnte.

3ebenfads erinnern ad bie Irrfahrten, SRaubnerfuche, %aub unb Rettung ber Ärone letbft bis ins einzelne an bie gefchidhtiidhen Vorgänge/) [Uebrigenß iß SB. ^aabeß Geling „Эеб ,r l... _____ «лял + лѵ" ր.սՀ hóm ^nrÍÃÍfptn burd) 93uraaraT

Зкіфей Krone", wo ber @niM ber „Rronenmacgrei іші ռ Հ

griebrtd) oon ЗоИегп, bie Rettung ber %еі#<ШеііюЬіеп oor ben ^uffiten bie ge|á)iá)t[iá)e ®runb=

läge bilbet, jtveifeüoâ burd) nuferen «Roman angeregt S. u.] . .

гтч» enftfiÄHÍprinne fnmmt ш ihrem fReüt nor aűem bei 33ertl)olb§ traumhaftem @r

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blume",1) bie alfo ais Urbilb ber „blauen Blume" bejeidjnet werben barf. SIrnim felber folg fautn bem .Original,2) aber unbewußt bis ju wörtlicher Slnleßnung bem „Ofterbingen",8) in beffen abfälliger Beurteilung er mit Brentano übereinftimmt, beffen Schönheiten im (Einzelnen er aber anerkennt.4) — Bei Bovalis fei)It jeglidje Beziehung auf bie ©efdjiie SeutfdjlanbS;

in bureaus nationalem Sinne gebeutet ernennen wir eben bie bei Otmar erzählte Sage vom verzauberten Raifer in jener Sraumvifion wieber, bie ©örres „BoUsbüdjer" einleitet. 2ßir werben in ben Rpffhäufer geführt ganj unter benfelben Umftänben wie jener Bergmann burd) ben SKöndj; ba brunten im hohlen Berg thront Raifer Barbaroffa mit Seinrich bem Söwen, mit Siegfrieb, Sagen unb anberen Jeroen ber Bolfsbücher. SBie ^ßhitanber von Sittenwalb von ben Selben auf ©erolbsecf, muß ber Träumer ein vernid)tenbes Urteil über bie Sdjmadj feiner Seit hören; braußen würfeln frembe Rrieger um purpurmantel angeficßts ber herab՛

geftürjten, zertrümmerten Senfmäler einer ruhmvollen Bergangenheit. 9iur burd) SSieber՛

anfnüpfen an bie jerriffene Ueberlieferung ber Borjeit ift Seutfdjlanb als Nation ju retten.

[ЗФ meine, baß bas ВоІкЬиф, beffen Spuren felbft ju ©örres Seit bem Sudjenben fidj leicßt barboten, ben Raifer mit Sagen, Siegfrieb, ŽReinholb jufammengeführt hat5) unb nicht ber SBelfeJ. Sier finben wir uns mitten in ber gbeenwelt, aus ber heraus bie „Rronen՛

Wächter" geboren finb; bie ganje Sírt, wie Slrnims Spmbolif bas Srümmerfelb geftürjter ®röße über ber (Erbe [bie Raiferbilber in ben ausgebrannten genfiem!] in Berbinbung bringt mit ber verfunlenen, in unterirbifche Siefen verzauberten Staufeiiherrlid)teit, weift m. (E.

unmittelbar auf Corres Sraumvifion jurüd . . . Stuf bie Säuberung bes palaftes felbft, feine Sage unb Umgebung war von großem (Einfluß ©elnßaufen mit ber Barbaroffaburg; bas wirf՛

Ііфе ^Saiblingen hat ber Sichter 1820 erftmals befudjt ! Bon Bebeutung finb hier weniger bie von Roch erwähnten Befudje von 1800 als ber von 1811, wo SIrnim auf verfpäteter So^jeits՛

reife gerabe jur Seit ber Sraubenlefe mit Bettina bort eintraf unb in ben Ruinen ber pfalj einen Seiler eingeniftet fanb.6)

©(irres UmbicȘtung hat zweifellos audj auf bie Rronenburg unb iljre Snfaffen eilige՛

wirft; aber hier muß bie Rpffhäuferfage in unferer Unterfuchung an bie lebte Stelle treten.

Sas Borbilb ber Rronenburg ift nämlich — bie Pfalj bei (Eaub, woburch bas fünftürmige uralte Saus bei ©eifenßeim [Steig] піфі ausgefćhloffen wirb. Sas romantice 3)lärd)enfd)Ioß, zu bem jene fagenumworbene7) Burg in ber „päpftin Johanna" geworben ift, hat Ärnim, nur wenig veränbert, in bie „Rronenwächter" herübergenommen. Bereits in ber obengenannten Sichtung

„o , ։) Çtmar, S. 161, 147. - 2) Pgl. aber SettbolbS giudjt unb 9Jlarthi§ $8orte, 3u Otmar, Ș. 148 f. — 3) 9lovaliś: T. unterirbifdje (Sang; ¡8. ertennt im 9tntli§ feineś ^übrers unb beś №anneś un Sarg bte 3uge einer alten fiaiferftatue, Ofterbingen im ©eficbte beś, Sitten am Tifd) [gart burcb=

gcroactjfenl] bert Äopf einer alten ©ciume. Pgl. folgenbe parallelen: О: „Ta Hopfte mir plöhlicb mein

®trt auf bte edjulter . . . Tu baft baš SBunber ber 93elt gefeben. ®ś fteijt bei Ťir, baS qlüdlicbfte

®efen ber 93eit unb uberbieš ein berühmter SDlann 3u werben." Rrw.: Ťa flopfte er mir auf bie cgiukr . . . ՅՓ werbe üicl ®lüd in bem Çaufe erleben unb wenig werbe mir non meinen SBünicben unerfüllt bleiben." Oft. ®. 15 ff. — $gl. auch Slrnim: „Ünfer geben ift wie ein SDlärdjen, baS eine liebe mutter jb rem unruhigen Sinbe erfinbet.“ „®ir [Räubern vor ben ©eiftern unb geben bocb ftfjon a!â abąe|d)tebene ©elfter umber, wäbrenb bie menfdjen unS nod) für mitlebenb balten." — 4) SAB 41

— 5) BnberS g. Pfeiffer, Taś Polt§büd)lein von $. garb., 1845. gś. f. b. Bitért. V 250 ff. — «) SAG 148.

Slad; einem alten Știrb war ber Torbogen nebft Rap elle unb Stumpf beś gergfriebś — nad) Slrnimś irriger՜ yjletnung bie Slutne beś ^auptgebaubeś — bamalś 3u einem 93ol)nbauś auśgebaut (bet „Sei=

tenflugel jum gnfdjauen ber Kitterfpiele" ift in 9Birflid)feit ber gaiłaś gewefen). — Ն Tie früheren

•ofiuigrafmnen pflegten bier ber Sage nad) ¡bre ©ntbinbung ju erwarten [„gäpftin "].

(21)

21 —

fittben fid) ber Reffeí non gelfen unb bie tofenben ©eroäffer, bie fieben Zürnte unb Strubel, bie himmernben Steine, bie nier Settern unb bie ehernen «Ritter, ber blüßenbe ©arten, bie Duelle, ber Sdileifftein unb bie Schwerter, bie Sd)äße bes Kaufes, Rinb unb Söroe.

«Лиф bas unglüdlidje fßfaljgrafengehledft, beffen letter, unmünbiger Sproß nor ben W Rettungen ber geittbe nom treuen §atto auf fcßüßenber Surg nerborgen gehalten unb für ben künftigen ^errfdjerberuf erlogen wirb, bie beiben Rinber allein im «errounhetten Schloß [f. аиф Str. 7 in «DlartinS Sieb] — bas alles erinnert bereits an Rronenburg unb fèoßenftaufett; aud) Martin „ift eingefeit, Sertßolb, ben Bblömmling ber ^oßenftaufen ju erließen."1)

1) Sie Sieber martiné unb Salmanné ftimmen naijeju roörtlid) überein : m Strome 1: 2, яшвшвзж

<S. 157 ff, <S. 235.

«Ridjt oljne «Bert unb gntereffe ift ber Serftid), BrnimS «pß an tafie bei ber BuSgeftaltung bes SfaljgrafenhloffeS ju folgen. Da fönnte, felbftrerftänblidj nur als rein äußerlidie Bn=

requng, in Betragt fomnten aus Brentanos ©ebicßt nom Röltter Ebellnedjt bie stelle mit bem

«Bafferfdßloß, roo bős bie Sdjiffe ftranben;" ferner aud) aus ©örres „Solfsbüdfern" bas Rafted bes gautererS Sirgil unb feine «Dletadriefen mit ben eifernen Drehriegeln als äßäd)ter;; піфі

»um roenigftens aber aucß bas Rlingfdjormärcßen im „Dfterbingen"; es fei ßier ßingeroiefen auf bas «Dleer, nom Serggürtel umgeben, in ber «Witte bie Stabt mit ben glatten, burcßfidRigen Wauern, auf bie Rönigsburg, bie in ßerrlicßem ©lauje übers «Dieer ftraßlt, bie Staubwirbel, bie fid) an ben Rlippen brecßen, auf bie «Bletadbäiime unb bie Rriftadpflanjen, bie Gbelftein- bluten bie glißernben Slätter unb Sitimen, auf bie Duelle im Surgßof.2)

gn ben „Rronenroäd)tern" roirb bann bie ißfalj in eine Sud)t beS Sobenfees «er»

legt unb jur Staufenburg umgeftaltet. Dem gläfernen Darm entfprid;t hon bie ßoße Ruppel im Rlinghormärtßen; nor adern aber ßat m. 6. Brním Einbrüde unb Erinnerungen feftgeßalten, bie mit ber Erfteigung bes Straßburger «BlünfterturmeS jufammenßängen. Buf ben erfteii Slid wirb biefe Bnnaßme wenig anfprecßen, roeil blefem groede ja aud) bie ©ehhte beS Sau»

meifters bient; aber man nergleicße bie Erjäßlttng ber ©räfin etwa mit ©örres Sehreibung ber ad)t Stiegen burd) bie Síneden über fünf Stufen, burd) bie freie Stift olpie ®e=

(änber, über ßanbbreit aus ber SBanb Ijeroorragenbe Steine; unb in bem nht über»

arbeiteten jroeiten Zeil «errät fidj ber Didjter gerabejtt, roenn «Rappolt beim Bufftieg abroedjfelnb mit gelfen unb bett Suftbogen ber Brdjiteftur — Straßenpflafter unb fèäufergiebel er»

blidt — mitten im Sobenfee!3) — Einzelnes ift and) ßier unmittelbar bem SoltSmärdfeii ober Dtmar entlehnt, fo bie ftßlafenben «Baxter, bie überftiegen werben muffen, ißregroölfjaßl, ber grüne ummauerte «]3laß, baß man nur als ©reis bie Surg «erläßt [aud) bei ©örreS]>)

gum Scßltiß fei ttod) barauf ßingeroiefen, baß aud) ber gufammenßang ber Raifer|age mit ber «om roilben gäger, ebenfo bie in ißr «ereinteu altgermanif^en wie apofalpptif^en Sor»

ftediingen «on «Beltfdda^t unb «Beltenbe, jum BuSbrud gelangen. «Blatt ßbrt «ont Sdjatten»

bilb bes Sarbaroffa auf Erben, roenn er in SBoIleit «orüberjießt; bie иафіііфеи ©etfterßeere fpielen in entfdjeibenber Stunbe eine roid)tige Diode [Dtiede: Dtmar, «otn ^adelnberg unb

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