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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1931.01.17/24 H. 3/4

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Academic year: 2022

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£efi 3/4 17. it. 24. Sanitär 1931. [60. 3fll}rgttttg.] 169

ijcvausgc^cben vom 3>eutfd?cn 2litu)altücrein.

S c h r i f t l e i t e r :

3u f t i3r a t D r . D r . J u l i u s B T a c j m t s , B e r li n , K e c h ts a m o a lt D r . N e h m e t ? D i t t e n O e r c j c r , C e ip jtg

unter ZHitroirfung Dort Hedjtsamnalt D r. D r. 2tta|r X)ad?entm rg, ZtTannßeim.

D e r lc t g : U l . illo c fc t? T J u d j f j a n M u n o , 3 n ^ : © s c a r S ra n b fte tte r, (E D resdner S tra jje

\ \ j \

3 .

5 e r n |p r e d ) e r S a m m e t-n r. 72566 / V t a l ) ta n | i) t i f t: B m p r im a t u r / p o |tf d je d to n to £e t p 31 g Itr . 63673.

Die 3 ® - crfcfjcint wötßentltcß. Bejugspreis monatlid) ITT. 4.50; <Ein3elßefte Toftert ben {¡alben BTonatsbetrag. $üt Stubenten, Refercnbare unb fTffefforen im Dorbereitungsbienjt ijt ein Dof3ugspreis non monatlid) ITT. 3.— feftgejeßt; flusiunft hierüber erteilt bet Derlag. — Der Be3ug erfolgt am groedmäfjigften burd) bte poft, boeß nehmen aud) bie Bucßßanblungen unb bet Derlag

Befteltungen an. Bejcßtoerben über mangelhafte 3u(teEung finb bei poftbe3ug ausfdjlieglid) bei bet poft angubringen.

{ T t t d ö t i i o n 6ic 6 g<-tpattene tnraimeter[]öI)S 23 Pf., fü r ften SteHenmarft 17 p f„ ! /i Sette m. 325.—, V» Seite ttt. 170.—, >/« Sette 11t. 90.—. Der Hnjctgenraum rotrb in

^ n j v l y e l l . Ser f)ol)e »on ttrcnmmgsftrid) 3U Crennungsftrtd! gercdjnet. Bet C ( i i f f r c a i i 3e ig c n tommen nod) 75 Pf. ®e6ül)ten tjinju. 3 a fy tu n g e n ausnattmstos auf pofi|d)cdtonto TD. Iflocfer BudjtjonMung, £eip3ig 63673, erbeten.

J ü r 6 cn D e u tfd ic n J ln tn a fto e r e in ¡¡nb 3u|d)rtftsn nad) £ e tP 3 i g 41 , ttififd)pla|3 3, 3at)tungcn auf poftfdjedtfonto Ceip3tg 10102 311 ridpen.

2IIIe Sendungen fü r bte S c tfrif t t e it u n g b e r 3 ® - »erben nad) B e r l i n W 62, ttlaapenftr. 27 erbeten.

9 l i d ) f l i n i e n h e r 6 c h r i f t l e i f u n g .

1. Sie SSerfdjärfung ber SEirtfdjafiSlage ßat ben ßlcdjtSßoff abermals bermeßrt. 37eue ©efepe unb Serorbnungm Raufen fid), Datbcftänbe unb {Rechtslage ber fßropffe tuerbeu oerwidelter, baS EntfdjeibungSmaterial unb bie wirtfcßaitlidje

©efialtmtg fteHt immer neue fßrobleme. AngeficßtS ber bantit an bie Surißijdje SBodijeiifctjrift geflellten Anfotberungen, beiten fie pflichtgemäß genügen muß1), muß bie in ben früheren Ausgaben biefer {Ridjtlinien ßetS an ben Anfang gefiellte, an bte SSerfaffer Bon Auffäßen, Siidjerbefprecßungen unb UrteilSbefpredjungen gerichtete Sitte mieberholt werben, fid) mög*

Uchfter Stürze ju befleißigen unb ben In h a lt ber gettenb ju maeßenben ©eficßtSpunfte fdjatf unb Har ßerbortreten ju taffen.

ES wirb nicht öerlannt, baß ßierin eine flewiffe .gumutung an bie SSerfaffer liegt; bie {Rot ber geit, bie 31t ©parfamfeit auf allen ©ebieten puingt, nötigt aud) p tr ©parfamfeit in SBort unb ©cßrift. gnSbefonbere muß bie Sitte mieberßolt Werben, befanntc ©eficßtSpunfte nidjt nod) einmal ju wifbevßolcn, fonbern burd) ¡pimoeiS auf frühere! Schrifttum ober frühere {Recßtfpredjnng auptbeuten. Sind) bei Entgegnungen bebarf eS nießt ber nochmaligen äBieberßolung beS gnßaltS ber beiämpfteit Auffaffung; cS genügt bie Anjießung ber betreffenben ©teile.

2. ©S wirb gebeten, fid) fü r Ulblür^ungen ber Sorfdfläge beS AbfürptnggberjeidjniffeS bon 5ERaa3*{IRagnuS (be ©rußtet 1929) gu bebienen, WeldjeS bie Sorfdjläge beS Dcutfdjen gurificntageS unb ber ^uriftifefjen SBodjenfcßrift ptfamntenfaßt unb auf ben neueften ©tanb bringt. 5Rur bei einer bureß alle geitießriften, baS gefamte Schrifttum unb bie SRedßfpredjung 6ead)teten eittfjtitlictjcn A rt ber Abfürptng Werben Sfißoetftänbiuffe bermteben. DieS war ber ©eficßtg»

punft, ber ben ¿eutfdjen ^uriftentag bar mehr als 25 ¡yaßren baju beranlaßte, ba! elfte SäbfürjungSbetjeidjniS herau^äua bringen. ES ift erftaunlid), Wie lattgfam fieß berartige Slmegungen burdjfegen.

3. Übcrßüffige g-rembwörter finb ju bermeiben.

4. ffü r bie Einfenbung ber Entfcheibungen g ilt folgenbcS: ®ie Sudßtfdhe SBoißenfdjrift bringt gritnbfäßlidj nur recßtSfräftige Etttfdjeibungen. ES barf erwartet werben, baß nid)trecßts!räftige Entfcßeibungen ber 3 urifttf^en SBodjenfcßrift nießt überfanbt Werben, falls aber eine nicßtredjtelräftige Entfcßeibung auS befanberen ©rünben ptm Slbbrud empfohlen Wirb, bieS auebrüdlid) bermerit wirb. ES Wirb um Einfenbung einer bellen, m it ben üblichen Sturpingen oerfeßenen Urteils»

abfd)rift gebeten.

ES wirb gebeten, bei jeber Entfcßeibung Datum unb Slftenfteidjen fomie ba§ ©erid)t, bon bem fie ergangen iß, mitsuteilen.

Die ©djriftleitung muß fid) angeficßtS ber Überlaftung ber guriftifdien SSod)enftßrift boibeßalten, bte Entfcßeiburg $u türjen, für gemiffe 9lcd)tSgebicte bie Entfcßeibungen in ber fform 31t beröffenllicßen, baß fie mehrere Entfcheibungen jufammen»

faffenb bei öffentlidjt. ES barf baS EinoerftänbniS ber Einfenber m it biefer Slrt ber Seröffentlidiung angenommen werben.

5. Die Scrfaffer werben gebeten, ihre Einfenbungen nur auf e in e r ©eite p i befeßreiben, weil bieS ben ©aß erteidßert, beutlid) ju feftreiben unb bie ^attbfdjriften fo ju geftalten, baß nur unumgättglicß nötige Anbetungen in ber Sorreltur an«

jubringen finb. Die Serfaffer Werben aber and) bringenb gebeten, bie fforreftnren felbft möglidjft fd)neß unb forgfältig su erlebigen, inSbcfonbere bie barin enthaltenen 3 aßietI JU prüfen.

6. Die ¿uriftifdje SBotßcnfcßrift nimmt gtunbfäßlid) niemals Seiträge an, bie bcreilS an anberet ©teile beröffent»

ließt finb ober glcidjseitig an anberer ©teile beröffent ließt werben füllen.

7. ES wirb gebeten, bie Einfenbung nießt eingefurberter Annterfungen unb Sud)befpred)uitgen ju nnterlaffen, ba bie Suriftifdje SÜJodjenfdjrift, um bie oößige Unparteilicßieit ber Sefprecßungen p i gewoßrteiften, bon Anbeginn ben ©runbfaß befolgt, nur Sefpredtungen jn Bringen, Wefdje bie S diriftlcituitg erbeten ßat. SlitS bem gleidjcn ©tunbe föntten hie SBünfcße, bie bie S a faffer ober S e lig e r 511 befpredjenber Südjer über bie Setfon bcS Sefpred)crS äußern, nießt berüdfießtigt werben.

Anmertungen ju Entfcßeibungen Wetbcn gruubfäßlicß niemals bon Scrfaffern gebradjt, bie an bem Serfaßren in irgertbeiner 3i!eifc, fei cS als äJiitglieb beS eifcttttenben ©ericßtS ober einer Sorinftanj als Partei, fßarteioertreter ober ©ut»

ad)tcr, beteiligt waren. ES barf erwartet werben, baß, follö einmal eine Entfdjeibung einein Siitatbeiter mit Sitte um Antnetfung überfanbt wirb, auf ben eine biefer SoranSfeßungcn ju trifft, er bieS ber ©djriftleitung mitteilt.

‘) % I. SKagnu«, Dir fRottage brr Anwaltfrßaft ©. 34 f.

22

(2)

170 9iufja£e

[gutiflifdje SBodjenfdjrift 8. ®ie ©cßriftleitung ßot eingebenb ermogen, 06 m it bcnt ©runbfaß, baß Au(fäße m it «orfddägen ju r Anbetung bet ©efeße nießt zu bringen finb, gebrochen metöen lann. ©ie muß aber an biefem ©runbfaß feftßnlten: bie gülle beS ju bearbeitenben AlecßtSftoffeS ift oßnebieS eine ungeheure, auch flrebt bie ©cßriftleitung, bie m it bet überroiegenben Meßt»

gaßl bet jutiftifcCjen geitfcßriften im beften ©inberneßmen ftefjt, aud) hierin eine A r b e it s t e ilu n g unter ben juriftifcipen geitfcßrifien ©euifcßlanbS an.

2Benn hierin in ben festen gaßren bei einzelnen ©efeßen bon grunbfegenber «ebeutung, fo bet gujtizreform bem

©trafgefeßentrourf unb bem Aftienred/tsentmurf, Ausnahmen gemadjt morben finb, fo änbert bieS an bem ©tunbfaß nidjtS, bet angeficßtS bet großen Überladung bet guriftifd)en ABocßcnfcßrift bon nun au m it boller ©djärfe burd)gefüf)tt roeiben muß.

gg muß bähet anheimgeftellt merben, Auffäße, bie eine Anbetung bet ©efeße befürmbrten, an anbeter ©teile 51t bet»

öffentlichen unb fie zugleich bent ®eutfd)en Anroaitoerein ju übermitteln, bet fie ben juftönbigen AuSfdjüfjen übcrtoeifen Wirb, in benen fie einer eingebenben Prüfung unterzogen merben.

9. Auffäße unb Anfragen, Anregungen an bie ©cßriftleitung, mie iiberhaubt jeber «riefmed)fel m it ber © d )rtft»

le it u n g ift lebiglid) an biefe — « e rlin W 62, Maaßcnftraße 27 (gernfprcd)er: Süßoro 6363) — zu ridjtcn; jebe anbere Anfdjrift, inSbefonDere bie ©enbung ber §anbfd)nft an ben « e r la g , berurfadjt geitberfäumniS, Mehrarbeit unb foften.

Auch «üdfer, bereu «efßrecßung ermünfd)t ift, finb lebiglid) an bie ©djuftleitung zu fenben, jmeefmäßig nad) Borßetiger Anfrage.

©djteiben, bie ben ©eutfdfen Anmaltoerein betreffen, finb nid)t an bie ©chriftleitung ber guriftifd)en ABocßcnfcßiift, fonbem an ben « o r fta n b beS $ e u tfc ß e n A n ro a ttb e re in S — S e ifig C I , Aitifcßplaß 3 — ju richten.

©djreiben, bie Anzeigen in ber guriftifcßcn ABod)cnfcßrift, bie «erfenbung ber geitfeßrift, «eftellungen unb Ab»

beftellungen, ffrei- unb «elegftüde, ©onberabbrude, Sieferung bon Stummem, iuSbefonberc foldjer früherer Jahrgänge, be»

treffen, «efdjmcrben, Erinnerungen megen ber «eftellungen unb §onorarzal)lungen finb le b ig lid ) an ben «erlag: SB. Moefer

«ud)hanblung, Seidig C 1, SreSbenet © tr. 11/13, *u richten.

10. «ezüglid) ber «elegftüde befjehen folgenbc ©runbfäße: gebet «erfoffer bon größeren ober fleineren Auffäßen, einer «udjbefprecßung ober einer Anmerfung erhält, oßne baß eS einer Auiforberung feinerfeitS bebarf, bom «erlag einen

«eleg beS ganzen §efteS angcftcHt. ®ie Überfettung erfolgt nach bem ©rfeßeinen beS §efteS. ©cinnerungen erübrigen fieß baßer in ber Siegel. ©ollten foldje gleidßroohl beliebt merben, finb fie nur an ben «erlag zu richten, nicht aber an bie

© djriftleitung ober an ben «orftanb beS ©)eutfd)en AnmaltbereinS. ASiinfd/e um ©onberabzüge beS «eitrageS felbft merben tunltcßft beiüdfichtigt; fie finb fpäteftenS auf ber Sorreftur zu bermerfen, im übrigen an ben «erlag z« richten.

®ie «ergütung für bie «eiträge erfolgt etma binnen 2 bis 3 SBod)en, naeßbem bie Stummer, bie ben «eitrag enthält, erfdjienen ift. Auch hier erübrigen fief) baßer ©rinnerungSfcßreiben, bie gegebenenfalls an ben «erlag z« rid)ten mären f'bgl. g iff. 8 Abf. 3!). $ ie «erfaffer, toeld/e gaßlung im SBcge beS bargelblofen «crleßrS münfeßen, merben gebeten, bieS unter genauer Angabe ißreS «anttontoS ober ißret fßoftfcßecfnummet auf ber fo rre ltu r zu Bermerfen.

$ ie ©infmbung oon ©ntfeßeibungen mirb nur bann bergütet, menn bieS beionberS geroünfeßt mirb.

«Bie «eigütung mirb fo gehalten, mie bie mirtfdjaftlicße Sage ber guriftifeßen SBodjenfcbrift eS ermöglidjt. ®ie

©cßriftleitung ift fid) bemußt, baß baS gemäßrte Entgelt für bie geiftige Arbeit notgebruugen ein unzulängliches ift. ©ie fann,, mie bieS fd)on oft gefeßeßen, nur nod)tnalS ißre M itarbeiter bitten, ißren Soßn in bem «emußtfein zu finben, bureß ihren «eitrag zur «eleßrung ißrer «erufSgenoffen unb zur görberung ber fRecßtSpflege beigetragen zu haben.

11. Stießt zum Arbeitsbereich ber guriftifeßett SBodjenfcßrift geßört bie Erteilung bon IRedjtSbelcßrungen, ©rftattung bon 9led)tSgutad)ten (felbft menn eS fid) nur um furze unb anfdfeinenb einfadje fragen ßanbelt), ebenfomenig bie Stamßaft«

maeßung bon ©cßrifttnm ober ©ntfeßeibungen, bie fid) auf eine beftimmte grage beziehen, unb bergteießen.

12. Sie guiiftifcße SBodienfc^rift bringt niemals Seüräge oßne bolle StamenSnennung beS «erfafferS. A u r biefer ift für ben gnßatt berantmortlid). ©ine in ber guriftifdjen ABocßenfcßrift bon einem «erfaffer geäußerte Auficßt ift baßer Hießt etma als Meinungsäußerung ber ©chriftleitung ober gar beS ©eutfdjen AnmaltbereinS anzufeßen.

ABo ftanbcSpolitifcße ober rccßtSßoIitifdje fragen zu erörtern finb, mirb aueß fürbetßin böllige Ünßarteilicßfeit malten unb bie fjrage bon jeber ©eite beleudftet merben.

ABie mieberßolt betont morben ift, aber gerabe bei ber heutigen geitlage noeß einmal einbringlicß^ betont merben muß, b ie n t bie g u riftife ß e ABodßenfdjrift nießt ber « o l i t i t , fo u b e rn le b ig lic ß ber Ated)tS))flege unb ber A B iffe n fd ja ft.

Kc^tefcogcn am dem Kdcfysgcrfcijtaurtdle gegen die Ulmet

K d ^ e m e ^ r o f ^ i e r e «

(4. ©en. b. 4. Oft. 1930, 12 I 10/30. — X I I H 41/30.)

«on Minifierialrat i. 9t. ©eßeimrat Dr. M. SBagnet, «etün.

®ie ©rfenntniffe unfereS ßöcßften ©ericßtSßofS ßflegen in ber gAB. in ber ABeife zur Kenntnis ber guriften»

melt gebraeßt zu merben, baß fie int AB o r t l a u t , allerbingS unter ABeglaffung belanglofer Einzelheiten, im übrigen je»

boeß unoeränbert zum Abbrucfe fotnmett, — fomeit nötig m it A n m e r f u n g e n . $ ie Sefer fönnen fid) alfo zunaeßft ein e i g e n e s « itb bom gnßalte ber ©ntfeß. nt ad) en unb bann eine ebenfo felbftänbige Meinung ■ zur AnmerfungS»

meiSßeit. ®iefe außerorbentlicß förbernbe, bor allem aber gerechte Metßobe, zunäcßft baS betr. U r t e i l in unb auS fiöß felbft in e i g e n e m Aufbau unb ©ebanfengang auf ben

«etradjter mirfen zu laffen, alfo ber ©igettart be§ ©rfennt»

iriffeS ben «orrang bor ber f r i t i f burd) bie ©emäßr beS

©rfteinbrudS auf ben Sefer ritterlich einzuräumen, ift im beffen bei bem in ber Überfeßrift bejeießneten 3i@.»Urteife l e i b e r auSgefcßattet, unb zwar ßßon aus 9t a u m grünbeit.

Umfaßt eS bod) nießt meniger als 50 in engfter Mafcßinem feßrift gehaltene ©eiten, fo baß jebe M öglidjfeit beS AbbrudS, fei eS aueß m it ben übließen ABegtaffungen, e n tfä llt1), gn»

<) ®nä Urteil ift injtoifchen in ber guftiz 1981,187 ff. ahgebrudtt.

(3)

GO. 3af)t0. 1031 fccft 3/4]

fffuffcifge 171

folgebeffert ift ßier bie Aufgabe beffen, dem bie ©cßriftleitung

die Sefprecßung anoertraut, w e i t e r geftecft alg f o r t ft.

3Kuß er bocß notgedrungen erft einmal b e r i c h t e n , benot er w ü r d i g t . Sine einigermaßen guüerläffige 3ufantmen?

faffnng beg in beit fünfzig Urteilgfeiten Sliebetgeiegten gu einigen 32S-"©baIten wirb n ur baburd) etwng erleicßtert, baß im Urteil auf etwa dreißig ©eiten eine äußerft grünb?

ließe Seweigerörterurog enthalten ift. ÜJtetßobifcß gibt fte gunäcßft einmal alle tatfädjIicE^en Unterlagen in gefdjkßtlicßer Üieifje big inS ileinfte wieder und §ie£)t daraus die Singel*

fcßtüffe; dabei ift f cbe © in g e lfo lg e ru n g wiederum bis in§

fleinfte unter erfcßüpfenbex Abwägung des jeweiligen „B ü r und SBiber" begründet worben unb dann erft dag © e f a r n t ? bilb des w irflidj ©efdjeßenen unb üon den beteiligten ©e?

Wollten gur greifbaren Sarftellung gelangt, ©ewiß Ijätte dag 31®. bei weniger großzügiger Auffaffung üon der 3 toeef*

beftimmung der Scßriftticßen ¡Begründung eineg oerurteilenden

©traferfenntniffeg fieß einer foldjen Slein* unb Beinarbeit gar nießt gu unterließen braueßen. (Sgl. § 267 © tp 0 -, Woitacß felbft beim Bnbigienbeweife gwar bie B ° l9enntgg?

u n t e r l a g e n als l Eat f acßen angugeben, nidjt jeboeß die gezogenen ©cßlüffe im einzelnen näßer gu rechtfertigen find, ingbefondere bie Bol9erunggmetßoben feiner Sartegumg be?

dürfen.) Um fo anerfennengwerter ift eg, baß ßier dag 31®.

feiner ©igenfeßaft als le|te, aber aueß e r fte Qnftanj ein?

gebeut ein ü o r b i l b l i c ß e g Beifpiet dafür geliefert ßat, Wie eigentlich j e d e s erftinftentließe Urteil feinen ©traffprueß begründen füllte, ÜDiuß eg bocß g e e i g n e t fein, den SÜHffe?

tätet üon feiner friminellen ©djutd gu ü b e r g e u g e n , und feßon baraug folgt bie iltotwenbigfeit, nicht bloß den er?

Wiefenen ©acßüerßalt felbft mitguteilen, fonbern aueß bie 3Bege, die gu feiner B eftfiel lun0 9efüßrt ß,flben. ©onft ent?

fteßt bei bem Berurtcilten nur 51t leirßt der Argwoßn, nidjt augfcßließlid) aug dem ©rgebniffe der ^auptüerßanblung, fort?

bern aueß aug anderen ©rfenntnigquellen, üor allem aug den geßeimnigüollen E l f t e n , deren ©infießt ißm fa dag ffiefeß oerfcßließt, üerurteilt worben gu fein. BraKdj feßüßt gegen unfaeßließe Eingriffe audß bie grünblicßfte Urteils»

begrünbung nießtg, und fo ßat aueß nufer 9ft@ürt., eße eg überßaußt niebergefeßrieben war, feßon „Sorfcßuß?S 0 r?

w ü r f e ' ' ßinneßmen müffen, fogar üon 3tecßtgfunbigen (ügl.

®3t3. 1930, 393). Sabei würbe dem 3t®. g. 8. eine Ser?

lejsung des § 264 © tp D . untergeftßoben, weil eg feinen Sprud) nicht einzig und allein auf den „In b e g riff der Ser?

ßanblung" (§ 261 © tp © .), fonbern and) auf andere Ouel?

len, nämlicß bie prolofolte der gerirf)tiid)cn Sorunterfudjuug, geftüßt ßabe. Qfn SBirftießfeit ßat natürüd) dag 3t®. gerade in der ¡gauptüerßanblung gemäß §§ 233, 254 ©tSßO. pflicßt?

getreu in den gaßlteicßen Bällen, in denen fieß die in der Soruuterfucßumg aufgenommenen ©rftärungen der Sengen ober Angefdjulbigten mit den üon ißnen in der §aupt?

Oerßanblung abgegebenen nießt bedien, bie Aufflänntg bureß Sorßaltung ber protofotle, außerdem aber aueß noeß burrß Verneßmung deg Unterfucßunggraßterg üerfueßt und würdigt felbftuerftanbiid) in feinem ©rfenntnig augfcßließlid) dag, Wag die ¡öauptoerßanblung ßiergu ergeben ßat. ®ie ©rünbe beg Urteils find der befte SemeiS für bie Unßaltbarfeit jenes Sorwurfg; geßen fic bod) auf j e d e n Bo« cineg SBibcrferurij«

äWifcßen früßeren Angaben der Sengen oder Angctlagten und denen in ber §auptoerßanbhmg genau mitteig ©egenüber?

ftellung — mancßmal fogar deg S B o r t l a u t g — ein und fcßilbem dann bramatifd) die ©ntwieflung der S t ö r u n g , bie bie Sauü'tueriianbiunQ angeftrebt unb meift ami) crbrarijt hat. giue aewiffenßaftere Eurdjfüßrung beg ftrafprojefiualcn

©runbfaheg der U n m i t t e l b a r f e i t der Sewetgaufnaßme ift fdjmerlidi deutbar. 3Bag ßat nun die §anptoerßandlimg oowiefen um ben ©prueß ju reeßtfertigen: ®ie_ drei Sin?

Qeflagtcn werben wegen gemeinfdpaftlicßet Vorbereitung eine«

ßod)ücrräterifd)cn Untemeßmcng nadß § 86 J e c« e r Bcftunggßaftftrafc üon einem Saßt feißg Monaten Per?

W e ilt ; und gegen bie noeß im alhoen Suenfte fteßenden beiden Offiziere wirb auf ®ienftentlaffung erfannt. ?

t ®ie angeflagtcn drei O ffne r? n ißren © anbort bei ein unb bemfetben Xruppenteil in U lm . Snb Jtoüember

»nb Anfang ®eäember 1929 fudjlcn fie außerlalb ißreg

©tandortg, den fic augfcßließlid) ä«biefem 3wccte üerlat)en hatten, in ücrfcßiebeucit ©täbten (Serlm , iganuüücr und

Sifenacß) a n d e r e Offiziere in ben ©ebanfentreig der nationalfogialiftifcßen Partei einjufüßren unb gur SBeiter?

W e r b u n g ju gewinnen. $auptfii<ßlid) aber füllten bureß folcße Seeinflnffung wogliißft üiele © o l b a t e n fegliißen

®ienftgradg gu bem ©ntfdjluffe gebraeßt werden, f a l l s eg bemnäcßft ju einem 3tecßtgputf<ße tomme, bef eßl gwi dr i g n i i ß t auf bie Urnftür^ler ju fd)ießen, w e n n die 3teid)gweßr gegen fie eingefeßt werde. $abei gingen die drei Uinter Offi?

giere j u t r e f f e n d baüon aug, daß allerbingg bie gegen?

wärfige B n ß r u n g ber nationalfoäialiftifcßen Partei teinerlei auf g e w a l t f a m e n Umfturj geriißtete fjßtäne üerfolgt; fie r e g n e t e n inbeffen m it ber für fie bureßaug im SBaßr?

fd)einlid)feitgberei(ßc liegenden i O l ö g l i c ß t e i t einer baldigen

©innegänderung, fei eg bei der S artei t et t u n g , fei eg and) nur bei ber SKeßrßeit der P a r t e i g ä n g e r gerade Wegen ber erßofften unb erftrebten Seeinftuffung der Steitß^weßr, bie ungeadjtet eineg etwaigen BeuerM eßtg ©eweßr bei B u^ dem Stedßtgputfdße minbefteng woßlwotlenbe iftentralitat ftatt pflidßt?

mäßiger Setämpfung entgegenbringen füllte.

iöiefe S a tb e fta n b g ftiy e tann unb w ill natürlicß feine e r f e ß ö p f e n b e 3ufawmenbrängung beg weitläufigen im Urteil ermittelten ©adjüerßaltg geben, beffen nad) allen^©ei*

ten ftraßlenben Sinjelüeräftetungen für ein edj t eg ©efamt?

bilb ja audj unentbeßrlicß waren, fonbent nur dem Qämften einen S e i t faden, m it dem er ben 3t e cß t g fragen näßer?

treten fann, bie biefer Projeß aufgeworfen ßat. ®abei muß ich aucf) mandßeg rein j u r i f t i f i ß e Problem efwag tedjnifcßer beßandeln, alg eg dag Urteil felbft getan ßat (natürlidj nießt etwa aug mangelnder 2Bifienfd)aftiicßieit, fonbern aug bem gebotenen Seftreben, für bie nidjt?juriftifeßen Sefer, ingbef.

bie oerurteilten Offiziere, üerftandlidj ju bleiben). 3iur üor?

forglid) fei alfo nod) ßerüorgeßoben: Sroß der notwendigen

©ebrängtßeit der 3tecßtgaugfüßrungen geigt nufere 3t@®ntf(ß.

dem 3uriften, daß feine 3ied)tgfrage ungeprüft geblieben ift, woßl aber foliße ©rörterungen ba^u üermieben find, bie üon Steußtgun fündigen mißüerftanben, andererfeitg aber auiß für die ©rfaffung der ^Rechtslage an fieß entbeßrt werden fonnten.

I. §8 6© t © S .

„ © i n ßocßüerräterifdjeg Unterneßmen" üorbereiten, ift

©eigenftanb biefer ©trafbeftimmung. ©enügt ^ daju ein^ fol?

d>eg ¡goeßoerratgunterneßmen, bei dem alg fünftige Später andere perfouen g e d a d j t find wie die gegenwärtigen S o r ? b e r e i t e r ? Und reicht eg ßin, wenn die alg fünftige putfeß?

a u g f ü ß r e t nad) der S o r f t e l l u n g ber feßigen Sor?

bereiter in Setradjt fommenb-en Solfgfreife ju r 3e^ bei Sorbereituuggbetätigung f e i n er l e i Putfcßabficßten ßegen?

®aß unfere ©ntfeß. ä^r f f l e j a ß u n g beider Bo°0m fornntf, muß nt. ©. gebilligt werben, da fonft der 3roecf deg § 86

©t@S. — ©d)uß ber jeweiligen Steicßg? und ©taatgoerfaffang gegen 3 l n b a ß i t u n g üon gewaltfatnen U m ffuräüerfudjen

— üereitelt werden würde. 3U beaeßten ift dabei namentliiß, daß im ©dfteme beg © t® S .§ § 83 ben ©dßlußftein einer Sette bildet, in der fedeg ©lieb bie üerftänbtidje SBitleng?

geftaltnng deg ©efeßgeberg (üon 1871!) fundtut, rüdfießtg?

log alle putfdjgelüfte bereits im Ülnfangsieime burd) feßwerfte Seftrafung unterdrüden. S)egßalb ift fdjon in § 82 ©t@S.

— gewiß ein Seweig für die betonte ©trenge! — bie S e r ? fu d) gßanblung im ©egenfaße ju § 44 der S o l l e n d u n g gleiißgeftettt unb damit dem Unternehmer die SUiöglidjfeit freiwilligen SiücftrittS mit © t r a f t o f i g f e i t gemäß § 46 entgegen (ügl. © b e r m a ß e r ? £ o b e ? 3 t o f e n b e r g , Somm.

g. §82). Berner ftraft § 8 3 bie bloße S e r a b r e d u n g gur §od)üerratgangfüßrung, § 84 dag „©idjeinlaffen" m it einer augwärtigen Slegierung gur ^otßüerratgüorbeceilunig,

§ 85 die öffentliche Aufforderung. Spieran reißt fid) bewußt m it der begeießnenben Anfnüpfung: „Seke a n d e r e , ein ßoeß?

üerraterifcßeg Unterneßmen o o r b e r e i t e n d e Handlung Wird . . ." der § 86, fo daß bereits feine äußere^ ©teliung im ©efeßc feine ja and) innerlirf) gegebene Sugehp^isfott gn den Sorparagrapßen erfettnen läßt und damit feine Unter?

toerfung unter die in ben §§ 80— 85 fdjarf auggedrüefte

§ ä r t e gegenüber Umftürglern. Somit' m u ß bie Auslegung aueß beg § 86 auf dag ©efeßeggiel, Putfcßbeftrebungen üon üornßerein ftrafreidjtlicß gu erfaffen, gurüdgreifen und baßer gu dem ©rgebniffe gelangen: Aueß folcße gewattfamen Um?

22*

(4)

172 Uluf fät>e

[Suriftifdje Sodjenfct)rtft

fturä&etätiguitgen, bie gut Seit ber Sorbereitunggentfaltumg iebigtid) in ber ^p^antafie ber gianbelnben befteljen, aber ge»

tabe burd) bie Sorbereitung in ber © n t w i d l u n g Oon blühen Sorftetiungggebilben (Shantomen) ju S8itflid)feitg*

t a t e n üorfä§tid) g e f ö r b e r t werben fallen, iönnen i. ©.

beg § 86 © t© S . „ e in " — i r g e n b e i n „i)ocE)Oerrätexifc£)eS Unternehmen" bebeuten. Satan ttirb and) bann nirfjtä gc*

änbett, wenn bie Solfgiteife, öon benen bie SS o r ft e i t u n g ber S o r b e r e i t e r bie $ u t f d ) a u 3 i ü f ) r u n g in abfel)barer Seit erwartet, int Slugenblide ber Sorbereitung noch alle ißutfdjpläne abtefmen, f o f e r n nur bie Sorbereiter, wie hier, m it einem ©timmunggumfdiwung alg wahrfdjcinlid) rcdpen.

©benfoWenig wie bag bloße ©inbiibunggbafein beg §odj*

üerratguntemehmeng ßinbert bie Slnwenbbarteit beg § 86 ber Umftanb, baß für ein f r e n t b e g §od)üerratgunternehmen bie SB ege gebahnt merbett fallen. Slucf) wer an ber S l u § * f ü l j r u n g beg oorgeftellten fputfcßeä Weber al§ S ä t e r nod) alg S e i l n e h m e r in fyrage Bmmt, oermag feljr Wob!

S o r b e r e i t e r ju fein. Srügt bocf) gerabe biejenige Sor*

bereiturtg, bie § 86 burcb ©trafaitbrohung unterbinben w ill, leinen notwenbig a i g e f f o r i f c ß e n SBefengpg; man fann eben „ e in " i ©. oon „irgenbein" ßocßoerrä-terifcßeä Untere nehmen fowol)! in ber SCugfidjt auf fpätere Seiinaljme an ber Slugfübrung alg aud) in ber Suoerfidjt anbabtten, bafs man felbft n i ct) t Slugfühtunggteilnehmer fein wirb (3. 33. wegen 91id)t*2BoIieng ober 91icl)t*£önneng). SK. a. SB. bie borfäfs*

liebe Sorbereitung eineg f r e m b e n ^odioerratgunternebmeng ift alg © i gen tat beg Sorbereiterg ftrafbar. Stuf biefer ©r*

fenntnig beruht ja auch bie burdjaug billigengwerte Sfpr.

beg 91®. gegenüber ben t o m m u n i f t i f d ) en Stnläufen §ur Serfejpng ber dteidjgwehr. Sie b i« iw S o r b e r e i t u n g g * rahmen §anbelnben (§. S. dtebafteure, Settelüerteiler, ging*

febriftenwerfer) bienen jumeift nicht einem oon ihnen f e 1 b ft a u g j u f ü h r e n b e n gewaltfamen Umfturs, unb bennoef) müf*

fen fie aug § 86 © t© S . beftraft werben, weil fie bie S o r * b e t ei t u n g ber grem b^S lugführung beg bon ihnen ing 2'luge gefaßten iünftigen §ocboerratgunternehmeng alg il)t

© i gen wert begonnen haben. Sft fomit unferer 91@©ntfd).

in ber grunbfähtichen SBürbigung beg § 86*Satbeftanbg*

merfmalg „ e in hodjoerräterifdieg Unternehmen" alg eineg möglidjetwetfe Oon % r e m b * Slugfüt)tern 511 begebenben S o r f t e l l u n g g b a n b e l n g beijutreten, unb bamit bie ßr*

füübarfeit leicht gegeben, fo wirb man eg ebenfo billigen müffen, baf) unfer Urteil im 91nfd)iuß an © b e r m a h e r * S o b e * 9 1 o f e n b e r g , Somm. gu § 86 ©t@S. unb 0- D l g * i ) a u f e n * £ o r e n g , Sfontm. gu §8 6 ©t@S. an bie S e * f t i m m t b e i t beg Untemebmeng giemlich hohe Slnforbcrungen ftellt, inbem eg oerlangt, bag „bag S l n g r i f f g o b j e t t unb bag S i e l beg Unternehmeng feftftei)en mujj, unb ber S e i t “ punft nicht in nebelhafter gerne liegen b a rf"; hingegen

„brauchen D r t unb S K i t t e l ber S l u g f ü h r u n g n i d ) t näher beftimmt gu fein".

Seburfte eg hiernach immerhin langatmiger Slug*

führungen, um ben Segriff: „ e i n hochoerrälerifdjeg Untere nehmen" juriftifd j gu umreiten, fo ift bafür bag gweite Sat*

beftanbgmerlmal: „ o o r b e r e i t e n b e §anbtung" um fo fchneller gu erfaffen. Stach bem oben feßort genugfam heraug*

gefchälten S i e l e ber §§ 80— 86 ©t@S., jeber llmfturg*

betätigung bereits im © n t f t e l j u n g g bereich entgegen*

guwirten, alfo bei einer Swedaufgabe, in bereu ©rfüllung

§ 8 6 b e f o n b e r g weitgehen w ill, muh fdjon ber aller*

e r f t e 21 n f a n g g f d j r i t t , ber bamit beginnt, für bie ©nt*

widlung ber Unterlagen gut fpäteren Slugjührung beg Üßutfcß*

unternehmeng günftigere Sorbebingungen gu fd>affen, bie

©trafbarfeit wegen o o l l e n b e t e n Serbredjeng gegen §86 augiöfen. S tit 9ied)t bat bag 91®. bag in fünfzigjähriger gleichmäßiger fRechtfßrecßung oertreten, wie nufere ©ntfd).

augbrüdliiß heroorpebt, m it bem ptreffenben §inweife, baf) felbft folcße §anblungen bereitg unter § 86 alg Sollenbungg*

banblungen falten, weldje noch nicht einmal bie Sorbereitung alg foieße p m Slbfchluffe bringen, fonbern nur bie ®runb*

läge für weitere oorbereitenbe ¿anblungen — aud) Oon an b e t e n ! — bilben follen.

gryußt man mit unferer ©ntfeh-, bie fomit altbewährte Stedjtggebanien begjR®. folgeridjtig unb oerfiänbnigooll a u g * b a u t , bem §86 bie oben umriffene Tragweite bei — unb m. @. muf f man eg — , fo bebarf eg nur noch ber foraitifeßett

Slntoenbung biefer 9ied)tgerienntnig auf ben fliggierten ©ach*

oerßalt: Sie Ulmet öffigiere redjneten m it einem fpäteftenS innerhalb ber näcßften S«hre oon nationalfogioliftifcßer ©eite augbredjenben Serfuche, mitteig bewaffneter ©ewalt bie gefeß- mäßige 9ieid)gregierung p berjagen unb burcb eine ge*

nebmere p erfeben. Sag war natürlich' nur mitteig brutaler Serleßung ber SBeimarer 9teid)goerfaffung bentbar, wag ihnen o o r f d ) w e b t e , alfo ein ¡goebberrat, wie ben Offizieren auch b e w u f j t war. S a^ in SBirtlichleit l e i n e Sßutfchbtane bei' ben 3' ü h r e r n ber tiationatfozialiftifcßen fßartei beftanben, unb bafj bie Slngetl. bag Wußten, ift ebenfo unerheblich wie ihre Sorftellung, bah Sinter unb Seilnebmer beg oorgealpten fßutfcheg nicht fie, bie Hinter Offiziere, felbft, fonbern a n b e r e , ihnen im einzelnen nnbefannte fßerfonen fein würben, ©g hnnbelte fieß eben in ihrem ©ebanlengang um ein 5 r e m b unternehmen Oon auSgeffarocßen ßocßoerräterifcher, jebocl) alg folcßer Har e r f a n t t t e r 21rt. Sag Unternehmen war and) ßinreicßertb b e f t i m m t , ba 21n g r i f f g o b j e f t (Sfieicßsocrfaffung) unb S ' e t (UiegierungSfturz, ©infejpng einer Oerfaffunggwibrigen Stegierungggewalt) feftftanben, ber S e itfm n lt leinegwegg in nebelhafter gerne lag, alg D r t ber jeweilige © ijj ber 9ieicljgregierung gegeben war, unb alg Ü R i t t e l ber 2lugführung bie brutaleSBaffengewaltganwenbung n ä h e t e r Seftimmtheit nicht beburfte. Siefeg ßocßüerräterifti)e S’ r e m b unternehmen haben bie Offiziere alg © i g e n täter, unb p a r in bewußtem wie gewolltem S ui flwmenwirlen, folglich gemeinfcßaftlicß gern. § 47 ©t@S. mittete o o r b e r e i t e n * b e r §anbluitgen Oorfäßlicß- .geförbert, nämlid) nach boßfaetter Dichtung: Sie oott ihnen erftrehte unb angebahnte wohl*

Wollenbe fßeutralität ber fReicßSweßr gegenüber bem erwarteten 9ted)tgfmtfd)e füllte gunächft einmal biefem bag ©elingen, alfo bie 21 u g f ii I) r tt n g beg hochoerräterifchen Unternehmeng felbft erleichtern, oor allem aber bie nod) gerabe w e g e n ber big*

lang ungefdjwächten 2tbwehr!raft beg ©taat§ Oor bem fßutfche Surüdfchredenben bureß 2lugfd)altnng ber SBehrmacljt aug ber ßflicßtgetreuen fßutfdjbefämbfung f ü r ben gewaltfamen Um*

fturg getoinnen. Sie Ulmer Offiziere z i e l t e n fomit ebenfofehr auf 21bftumf>fung beg ftantlicßen. ©d)Wertg gegenüber ben 2iufrül)rern wie auf ©chärfung ber ©turmfreubigieit unb

©toßiraft her ißutfdjiften, üerbanben alfo ztoccfbeiuiißt © a * b o t a g e ber rechtmäßigen 2t b w e h r mit © t ä r l u n g beg redjtgwibrigen S i n g r i f f§. Sh^e Slnfanggfcßritte auf biefer ßoeßuerräterifeßen Sahn waren b o r b e r e i t e n b e $ i a n b * l a n g e n , beten recß11 icße Sebeutung als folcße burcl) tßre tatfäcßücße ©rfolglofigleit nid)t oeränbert wirb. Sie Singeil.

m u h t e n beSßalb wegen o o l l e n b e t e n Serbredjeng gegen

§ 86 ©t@S. 511 <5reißeitSftrafe oerurteilt werben, bie nad)

§ 20 © t© S . natürlich nur in ^eftunggljaft befteßen lonnte.

Seiber oerbietet ber 9iaum, hier w ä r t ! ich' bie g e f a m t e , gerabeju I l a f f i f c ß e Segrünbmtg ber ©trafäumeffung bem 9i@Urt. 51t entnehmen, bag in einem befonberen Slbfcßnitt auf mehr alg jWei eng gefeßriebenen ©djreibmafchinenfeiten a l l e erbenllichcn Umftänbe berüclficßtigt, in üotbilblicßer ©ered)*

tigieit bie erfdjwerenben gegenüber ben milbernben Satfachen m it peinlicher ©ewiffenljaftigieit abwägt unb m it ben SBorten feßließt: „Sefonberg fielen aber 5ugunften ber Stngell. ing

©eioidjt ihre Oon ben Sorgefepten gefcßilberten guten ©igen*

feßaften unb Oor a llen'S ingen bie c b l e n S l o t i b e , ang benen fie gehanbelt habe«- SBenn ber SBeg, ben bie Slngell.

befeßritten ßabert, and) ein fd)Werer unb oermeibbar gewefener S r r w e g war, fo barf boeß nicht üherfehen Werben, bah fie aug hoher unb glüljenbet S a t e r l a i t b g l i e b e gehanbelt haben."

Si eben ber banad) für alle brei Slngcfl. auf je IV2 S a^re bemeffenett $eftung§haft ßat unfer Urteil gegen bie beiben Offiziere, bie im Stugcnbiicte ber UrteilSfällung nod) ber 9}eid)äwcf)t angeljörten, auf S i e n f t e n t l a f f u n g erfannt.

S ie S u l ä f f i g f e i t biefcS ©prudjg ergibt fiel) aug §34 11 9Jii(©t©S. (5R@S1. 1926, I, 275). Stad) §35 9üil© t© S . i. Serb. m. §27 SBei)r©. 0. 2 3 .9Jiär5 1921 (9l@St. 329) finb bie io Serurteilten „oon 91 ecß tS wegen", wie §35 STcil*

©t@S. befagt, unb o hne bah eg nod) „beg S l u g f p r u d j g ber ©nttaffung" burd) eine Serwaltunggbehörbe hebarf, wie

§27 SBel)r®. herborhebt, m it bem Slugenblide ber 91ecßtg*

traft beg ©trafurteite aug bem ffllilitärbienfte gefeßieben. Silit ber S e r f ü n b i t n g beg hier in erfter unb lejjtcr Snftanj ent*

feßeibouben fTieicßSgcricßtSerfenntniffeS haben fie m ithin „bcu

(5)

60. geling. 1931 §cft 3/4]

5tuffä|e 173

Verluft ber Sienftftelle unb bie Verwirimtg beS SRedjtS, bie

Offizieruniform ju tragen" bereits e r l i t t e n , wenngleich fie fid) weiter „Seutnant a. S . " nennen bürfen; benn § 35 SIRil©t@V. beftimmt auSbrücEiicf»: „S e r Verluft beS Sienft*

t i t e l S ift m it biefer ©träfe n ic t)t »erbunben." gmmergin finb fie nod) fdjmer genug beftraft gerabe infolge ber eigen*

artigen Verfoppelung »on Urteil unb gleichzeitigem ©traf*

Solange. Siann bod) bie einmal eingetretene SRecgtS toitfnng beS SRidjterfprucgS in ©eftalt beS f et b ft t ä t i g cinfcgenben S l u f g ö r e n S beS ©taatsdieneroerhältniffeS felbft im © t t a * benmege niciit mehr rüdgängig gemacht roerben, eben*

foiuenig mie eine etwa im äSieberautnaljmcoerfahrcn p er*

Zielenbe greifpredjung bie Verurteilten mieber ju Offizieren jn ernennen »ermödjte (ogt. SR@. 129, 298 = g2B. 1930, 33901 unb Sinnt.). ©elbftoerftänblid) war fidj baS SR®. bei Verhängung biefer SRebenftrafe ber gefdjiiberten folgen*

fcgroere bemüht; trogbem Ijieit eS m it g u g bie Sienftentlaf*

fung für g e b o t e n , meil fd)on toegen ber ben Untergebenen drogenben ©efahrett X)od)uerrätcrifc£»en Unternehmungen Vor*

fdjub ■ leiftenbe Offiziere nicht in ber SReicgSmegr bleiben iönnen, auch toenn fie fonft geroorragenb t ü c h t i g e ©ol*

baten finb.

I I . S i c m i l i t ä r f t r a f red) t t i d , en SSer f ef t l ur t gen.

g n betracht t o n n t e n (bgt. g u g f e , S g g . 1930, 1368) bie §§92, 99, 100, 102 2Ril©t©V. tommen. 91b*

g e l e h n t gat unfere ©ntfd). bie SRnwenbbarieit beS §10 0 (Aufwiegelung) m it folgenber Vegrünbung: „S ie Aufwiege*

lung tann zwar auch burd, bie Altreizung, fiel) einem f ü n f * t i g e n Söefefjle zu wiberfegen, begangen toerben. Allein ber fünftige 93efef)i, zu fchieften, tonnte aud) unterbleiben, toenn ein fo großer Seit ber Offiziere unb ber Sritppe fü r bie fj3utfd)iften Partei ergriff, bafj ber Vefegt, Z« fcEjtefsen, nicht mel)r rötlich fehien. gebenfafts tann ber fiinftige Vefef)l t. ©■

beS § 100 int oorliegenben gälte nicht als genügenb beftimmt

angelegen locrben." „

S a b fomogl für §99 Abf. 2 als aud) für §100 fühl*

©t@V. nidjt bloß ein bereits e r t e i l t e r , fonbern auch eitt b e o o r f t e h e n b e r Vefetjt an fiel) genügt, ift anerfannten SRedjtS (»gl. g u l ) f e , tom m . ju §99 SWilStSV. Amu. 10, ferner SR@©t. 57, 401); immerhin wirb man aber mit unferer ©ntfd). gerabe beim f ü n f t i g e n Vefehl einmal an baS f i cher e gnaugfid)tftet)en, mehr aber nod, an bie 93e*

ft i m m t heit in bezug auf bie als VefeljlSgeber unb Vefcl,i3*

empfange» in 93ctracpt fommenben CSittgelperfonen, »or allem jeboch in bezug auf ben fontreten Vef e bl Si nba l t einen f t r e n g e n Sütaffftab anlegen müffen unb baher beut Urteil

beipfliäten bürfen. _ ;

gitfotgcbcffcn ift auch § 99 9Rit©t©V. unanmenbbar. Sie Anmenbbarfeit beS § 102 9Rit©t@V. bejaht baS Urteil ol)ne nähere 93egrüubmtg, bereit eS ja ben »erurtcilten Dfftzteren gegenüber mol)! aud) nid)t bcburftc. Siefe waren ja er*

tDicfenermafjen barauf auSgegaitgen, eine äRehrgctt »on .tarne*

raben *u einer tiefgeljenbcn U n z u f r i e d e n h e i t („9Jcrjj*

bergniigen") m it ihrer Sicitftpflid)t zu bringen, namentlich m it ihrer militärifchen ©ehorfamSpflicf)t, auf © utfäiflen be*

fehlSgemäft zu feuern, imb bieicn *)a&en ite burcb folche öanblungen betätigt, bie über bie blofje Vorbereitung hinausgehenb bereits ben A u S f ü gr un g S a n f a n g enthielten;

benn „Unternehmen" ift and) l)ier rticXjtS anbereS rote „ V e r * fu d )" i. ©. beS §43 ©t@V. (Sa3 ift )egt allgemeine Sehre,

»gl. © b e r m a h e r * S o b e * 9 t o f e n b e r g , tomrn. z» § 82 Sinnt 1 unb zu §103 © t® »- Slum. 3 foroie g u l j f e , tomm.

8- S K ilS t® ». Z« § 102 ® n“L 1' L i f , , . ~ ,r ,, . gm übrigen [teilt unfere ©ntfcf). nod) ben Satbeftanb einer weiteren m ilitärftraf rechtlichen Verfehlung bet ben Utmer Offizieren feft, nämlich Ungehorfam gegen einen ®e*

fehl in Sienftfachen mit @efal)r für bie ©chlagfertigfett ber Sruppe, ftrafbar nach §92 K ilS t S S . Sind) l)tcr totebet eine auffaUenb f i t a p p e Vegrünbung, beren © J a ru n g einmal in ber aud) hier flcgebcueit m ilita n te n $Red,tSfunbe ber S3er*

urteilten, ferner ebeitfo in einer unten nod, zu be,pred,enbcn

<Rccf)tS auffaffung beS SR®, ließt. SWit, einer allerbingS »on 8 ei ege nt I ich en ©throanfungen nicht freien, immerhin jeboch überroiegenb [laubigen SR®SR[1»- ubcretnRiinmcnb nimmt nämlid) and) unfere ffintfd). ®e ^ e t n h e i t M J e n ben beiben militärftrafrechtlidieii Sßcrfcljlungen ber Off * c e um

ihrem Verbredjen gegen § 86 ©t©S8. an, [o bah bie SRilitär*

[traftaten, an fid) ftrafbar nad) §§ 92, 102 3RiI©t®93., über*

Ijaupt [trafredjttid, auher Söetractjt zu taffen wären. SBäre biefer ©tanbpunft zu billigen, bann Ijätte allerbingS baS SR®, jene militärftrafrechtlidjen Verfehlungen gar nidjt feft*

Zuftellen brauchen unb [ebenfalls m it gug jebe nähere Vegrün*

bung fü r entbeljrlid) erad)tet. SRur für ben g a ll, bah matt (m it m ir) in b i e f e n t — e i n z i g e n — Sßunfte bem SR®, n i d j t zu folgen »ermag, ift nod) ein breiteres ©ingehen auf bie »om SR®, ganz turz bejahte Slnroeitbbarfeit beS § 92 9Jtil©t®93. geboten, ©djon §36 28el)r©. befagt: „S ie ©ol*

baten bürfen fid) p o t i t i f d ) n i c h t betätigen." S am it finb fie allerbingS »on ber in 2lrt. 118 SRVerf. jebent Seutfdien gewät)rteifteten freien SReinungSäuherung auf p o t i t i f d ) e n t

©ebiet auSgefdjtoffen; biefe © n tre ^ tu n g ift aber b u r^

Slrt. 133 I I SRVerf. gebccEt unb ©rfüllung einer felbftoerftänb*

lidjen militärbienftlichen SRotroenbigfeit, ber aud) baS SRuhen beS aitiuen SBahlrechtS bei ben ©olbaten (§36 I I I SBeh»®.) entfprungen ift. S a [ich nun hier bie Ulmer Offiziere bennod)

„politifd, betätigt" haben, fragt eS fid), ob bamit fcl)on „ein SB e f e h 1 iu Sienftfadjen" mihadjtet ift, wie baS §92 SRit*

© t© V. zur VorauSfehung h»t- ® ie Antwort ?ann nur

„S R ein !" lauten. „Vefehte in Sienftfadjen" tonnen nämlich begrifffid) tebiglid) bie Sräger ber militärifchen VefeRiS*

gewalt, alfo bie militärifchen V o r g e f e g t e n i. ©. beS §8 Sffiehr©., erteilen; benn „bie VefeljlSführung liegt _auS*

f c h l i e h i i d ) in ber §anb ber gefegmähigen Vorgefegten"

(§8 a. a. D.). Ser ©efeggeber ift fomit zur VefehlSerteilung n i ch t berufen, unb beSgalb tonnte bie Übertretung beS-©e*

fegeSüerbotS ber politifchen Vetätigung an unb fü r fid) teilten

©olbaten ber Veftrafung auS § 92 auSfegeit. Sgierzu ift »iet*

mehr ein befonberer Vefehl beS militärifdjen Vorgefegten er*

forberlid), unb gerabe deswegen hat ^er SReidlSwehrntinifter fdjon tm gagre 1923 traft feiner in § 8 Sßegr©. ihm ein*

geräumten VefehtSgewatt einen fold,en V e f e h l ertaffen, ber allen ©olbaten jebe Vetätigung einer ©efinnung »er*

bietet, bie auf irgenbeine — nicht etwa btofj bte g e m a l t * f a m e — Snberung »erfaffungSmähiger guftänbe ober ge*

fegticher ©inridjtnngen auSgeht. Unb, im gagre 1927 ift biefer Vefegl »om SReid)Swehrminifter auch noch auf jebe fonftige politifd,e Vetätigung auSgebet,nt worben, gnfotge*

beffcit haben bie Utmer Offiziere »orfägiid) einen Vefeljl in Sienftfadjen n i c h t befolgt unb baburd) ebenfo » o r f ä g i i d ) eine ©efaljr für bie ©djlagfertigteit ber Sruppe herbeigeführt, folglich ben Satbcftanb beS § 92 3Ril©t@V. »erwirflicht.

(Vgl. © e m l e r , Somm. z- 9Set)r®. zu § 36, iitSbef. ©. 107 a. ©., unb zu §8 fowie g u g f e , fom nt. z- 9Ril©t@V; zu

§ 92 Sinnt. 8 a. ©., ©. 86, enblid) wegen ber militärifchen 'VefeljtSgemalt beS 9Ieid)SwehrminifterS SR@©t 64, 66 [68].) III. © e f e g e S e i n h e i t z10i f d ) e n § 8 6 © t ® V . u n b

§§ 92, 102 9 R i l © t © V . ?

„S ie guwiberhanbtungen gegen bie §§92, 102 9Rif*

© t© V . gegen in ber guwiberganblung gegen _ § 86 _©t©V.

auf, ba bie 5Rihad)titng be§ VefeglS, fieg politifd, n t egt zu betätigen, unb bie ©rregung »on 5Rih»erguügen in Ve*

Ziegung auf ben Sicnft als bie bem gewöhnlichen Hergang entfprcdjenben SRittel zur Vorbereitung beS hodjüerräterifchen Unternehmens in ber SReichSweh» anzufehen finb. S er ©enat nimmt deshalb an, bag, infoweit © e f e g e S e i n h e i t öor*

liegt (»gl. SR@©t. 58, 25 unb » on 933 eb er in Vb. V ©.185 ber geftfdjrift ber Unioerfitäten zum 50jäl,rigeu Veftetjen

beS SR®.)." , ,

UReljr fa g t u n fe r U r te il nicht unb braucht eS Wogt audi

»on feinem © ta n b p u n fte nicht; benn e§ fufet ja a u f einer im m e rh in bod, o o r wiegenb biefe Ü luffaffung teilenben SRecgt*

fprediung beS oberften ©eridttSgofS. S rogbem ntöcgte idj tm 9lnfd)tnfj an © b e r m a g e r * S o b c * S R o f e n b e r g , to m m . Z-

© t@ V . zu § 81 2inm . 8 ben Vebenfen 91aum geben, bie bieder SRcdjtSanfidjt entgegengegatteu werben fönnen. StRit »ceegt legt ». ¿ i p p e t , SeutfcgeS S tra fre c h t, V b. I I © . 523, bar, bah bie © e f e g e S e i n h e i t im © tra fre d ft begrifflich . ' jd , l i e ß lie h in zwei S p p e n beftegen fa u n :

unb „ © u b f ib ia r itä t " . g o lg t m an ig m n i d j t , ift etnej i ^ J V e g riffS b c ftim m u n g fü r bie fog. „©efegeS fouturrenz (®e*

f e g c S e i n g c i t ) fd jw e rlid , z« ß»b»u unb bann jebe wettere (S rörtcrunß tm 91ai)mcn ber $59B- ntiifiiß .

(6)

174

2 iu ffä |e

[Suriftifdjc. SSodjenfijriit

aber an, bann liegt in nuferem gälte gang gewiß f e i n e

©efeßeSeinß e i t Bor. SDenn © u b f i b i a r i t ä t Befleijt rtif£)t:

SSebet fagert bie einfdjiägigen ßRi!@t©V.»Vorfibrtften (§§ 92, 102): w ir wollen nur gelten, f a l l s nidjt eine ftrafredjtlidje Diorm beS allgemeinen @t©83. V ia | greift, nod) fagt baS umgefebrt § 86 @t©V. gm ©egenteile [teilt in g-efliffent*

ließet Ülbweicßung Bon § 10 ©t ©V- § 56 3Diil©t@V. bie B ö l l i g e ©etbftänbigfeit beS § 86 © t® V . außer gweifei unb bamit ben SluSfdjluß rticfjt bloß ber © u b f i b i a r i t ä t , fon»

bem auch ber © p e g i a ü t ä t . SSenn leitete, wie icß an»

nehmen möchte, in einer @efe|eSfunbgebung be§ gnßattS gipfelt: $ ie e n g e r e SRorm tn ill bie w e i t e r e oerbrängen, unb wenn biefer V e r b r ä n g u n g S W i l l e ungweibeutig er»

f e n n b a r im © e f e | e ßeroortreten muß, bann feijlt eS eben gwifdjen § 86 ©t@V. unb §§ 92, 102 SRilStSV. fdjon an bem für „eng" unb „w e it" in biefent ©inne ttjpifdjen

gemeinfamen S K i t t e t p u n f t, um ben fiel) bie — fongentri*

feßen — Steife ber lex generalis Wie ber specialis breß-ert muffen, ©rwägt man bagu nodj, baß § 86 © t® V . beit i n n e r e n V e f t a n b beS ©taateS fidjern fotl, § § 9 2 , 1 0 2 9Ril©t@V. aber unter ber SlbfdßnittSüberfcßrift: „S tra ß bare §änblungen gegen bie fßflidjlen ber m ilitätifdjen Unter*

orbnung" fteijen unb augf-cßließticß bie unbebingte 58 e*

f e ß t s b e f o l g u n g wie bie U ) i e n f t f r e u b i g f e i t ber © o I * b a t e n gemäßrleiften, bie hier unb bort gefd)ü|ten ßtedjtS*

g u t e r alfo feineSwegS firß beefen, fo Wirb man unter finngemäBer iQerangießung beS § 56 9RiI©t©V. bie @efe|eS*

e i n 1) e i t Berneinen unb 21 a t einßeit annehmen bürfert.

V r a f t i j c ß würbe eS allerbingS nidjt Biel in uttferem gälte geSnbert haben, wenn baS V®. fid) auf biefen VecßtSboben geftellt hätte, ba nad) § 73 © t© S . bod) bie Veftrafung aus

§ 86 ©t@V. ßätte erfolgen müffen.

iUtgbräucljc bd öffentlichen 6 etanntmöchungen ber 6 trofbcl)bröe*

SSon CberftaatSantoalt D r. St l f r eb 323e&e r, tEreäbcn.

'über bie Ülrt, wie bie SSeßörbe öffentliche Vefannt»

ntadjungen gu erlaffen ßat, ifl auS ben einfcßlagenben gefe|»

lidßen Veftimmungen Wenig gu entnehmen, mag eS fid) nun um eine öffentliche gufteßung, um eine öffentliche Sabung ober um bie Vefanntmachung eines S trafurteils ßanbeln, wie fie in §§ 165 unb 200 ©t@V. fowie in gaßlreicßen ßteben*

gefe|en oorgefeßen ift. Stuf ben SRangel näherer Sßorfcßriften ober 2Inotbnungen mag eS gurüdgufüßren fein, baB bei biefen Elften ein unterfdjieblidjeS Verfaßten ber Veßötben befteljt unb teilweife fieß and) offenficßtlicße tDZißbräucße heraus»

gebilbet haben.

I. g u t alle Sitten Bon öffentlichen Vefanntmacßungen ber

©trafbeßörbe fommt als bequemfteS unb bißigfteS SJiittel ber 21 u S h a n g ber gu Beröffentlidienben Urfunbe in Vetradjt.

SluS allen ©chriftftücfen, beten gnßalt gu Beröffentlidjen ift, möchte unter allen Umftänben zweierlei ßeröorgeßett: einmal bie i p e r f o n , bie babei eine fRotte fpielt, unb ferner ber

© a d i D e r h a l t , um ben eS fid) hanbelt. Sin ber ©ericßtS*

tafel finb oielfadj eine gröBere 2tnjaßi Bon ©cßriftftücfen jum SluSßang angeheftet. ®a für fie meift nicht auSreidjenber iß la | Botßanben ift, fo Berbeden fie fid) oft gegenfeitig. Vei einem regelreihten SluSßang mag bieS nießt oon befonberer Ve*

beutung fein; benn eS befiehl hier immerhin bie SRüglicßfeit, baB ein gntereffent in ben angehefteten ©chriftftücfen fid) bnrd) Itmwenben ber einzelnen 331ätter genau über ihren gnßalt unterrichten fann. 2)iefe SRöglicßieit entfällt aber, wenn bie Slnfdjtäge nicht lofe an ber ©ericßtStafei hängen, bie ia f e l oielmeßr m it einem ibraßtgeflecht ober mit einer ©laS*

feßeibe bebeeft unb bie ttberfpannung oerfcßloffcn ift. g n groBen ©täbten hat man gu biefer SRaßnaßme gegriffen, Weil bie auSgeßängten ©cßriftftücfe wieberßolt entfernt ober min»

beftenS befcßäbigt worben finb. Tarn fann jw ar unter Um*

ftänben ein Slnfcßlag and) unter ©laS unb fRaljmen feine SBirfung tu n; in ben meiften [fällen ift bieS jeboeß, wie fchon ein flüchtiger Slicf auf bie ©eridRStafeirt gröBerer ©e*

rießte beweift, nicht ber [fa ll. $eun regelmäßig finbet man bie ju oeröffentlichenben Urfunben in bet SBeife angefchtagen, baß wan nur bie eine ©eite lefen fann. ©icßtbar ift bann ent»

webgr bie SSorberfeite, weld;e bie Slngabe ber in [frage fommenben ißerfon enthält, mäljtenb bie fRüdfeite urtfießb*

bar bleibt, ober aber bie Urfunbe ift — beifpieisweife eine Sabung — fo angeheftet, baß man auS ber fRüdfeite erficht, baß jernanb ju einer Serljanblung an eine beftimmte @e*

richtSfieße gelaben ift, währenb unerfennbat bleibt, weldje

^3erfon gelaben werben follte, weil fid) bie Stnfcßrift nur auf ber erften, burih bie fRüdfeite Berbecften ©eite befinbet. SBenn baS ju üeröffentlicßenbe ©cßriftftücE ben IRamen beffen, beit eS betrifft, erfennen läßt, fo fann biefe 5f3erfon wenigftenS, wenn fie oon bem tluSljang Kenntnis nimmt, fid) an 2lmtS*

fteöe erfunbigen, um was eS fid) haubeit.' § a t biefe fperfon etwa baS SebürfniS, ber ©trafhehörbe unbefannt gu bleiben, fo würbe ein berartiger SSunfcß rechtlich nicht Bon Scbeutung fein. S ie fßerfon hätte eS fieß immerhin felbft gugufdjreiben,

wenn fie über ben In h a lt beS fie betreffenben ©djriftftüdeS niditS erführe, [fn aßen ben gafjtreicßen [faßen, in benen bie fßerfon beS ^Betroffenen auS bem Infcßlag überhaupt nicht hetoorgeI)t, Wirb man aber moljl Bon Bornherein bem fficfanntmachungSafte bie fRedjtSwirffamfeit abfpredjen müffen.

ISaSfelbe g ilt Bon ben [fällen, wo ein gangeS Urteil Beröffent*

licht werben foß. 2)ie SSeröffentlicßung ßat hier ben 3 roe^

baß bem fßublifum als foteßem in weitem Umfange ber 3n»

halt eines gericßtlicßen SrfenntniffeS offenbart werben foß.

©S ift h «r beShalb ungenügenb, wenn aus ber Stußenfeite beS angehefteten Urteils ber Verurteilte unb etwa noch ber Betfügenbe j e i l beS ©rfenntniffeS gu erfehen ift. 2luS ber Vefanntmadjung foß oielmel)r ber gange, bie genannte ißerfon betreffenbe ©adjuerljalt, wie er oom S tra frid jte r fefigefteßt worben ift, ber öffentlichfeit unterbreitet werben.

1. Soweit eS fidj um bie Sefanntgabe Bon © t r a f * u r t e i l e n hanbelt, ift eS oon Sßidjtigfeit, baß bie ifkrfon beS Verurteilten g e n a u erfennbar ift. SBenn in einer ©roßftabt ein gewiffer „33laj ©chulge" oerurteilt unb nur bieS befannt*

gegeben wirb, fo fann im § in b lid auf bie große URaffe gleicher OiamenSträger nicmanb erfennen, um welchen ber mehreren ©chulge eS fid) hanbelt, worauf ich ™ 1917, 632 ff. ßingewiefen habe. Sieben bem Verurteilten fommt eS hier a&er aufi) ai‘ i faen SSer l eßt en an. @S ift gWedloS, ben „3R aj ©chulge" als wegen Veleibigung Ber»

urteilt htngufteßen, Wenn nicht gleichgeitig angegeben wirb, wie ber Veleibigte heißt;'foß boeß gerabe ber Veleibigte bureß bie Veröffentlichung eine ©enugtuung erhalten. 21uf ber anberen ©eite mödjte baS gntereffe beS Verleiten aber auch infofern gewählt werben, als fein ßiame nicht unnötigerweife burch bie 3eftu)19en getragen wirb. SSenn bie SKaßnahme beS § 200 2lbf. 2 © t© V . Bon einem Eintrag beS Veteibigten abhängt unb bie fOtaßnaljme nach § 200 2tbf. 1 © t© V . bem Veleibigtcn nur eine V e f u g n i S gufprießt, Bon ber er nad) Selieben ©ebtauch mad)en fann ober nicht/ fp fann ber Verleite unter Umftänben beanfprudjen, baß bie fRennung feines ßiamenS in einer öffentlichen Vefanntmachung unter»

bleibt, ©inb mehrere Veleibigte Borhanben, fo _ werben alfo immer n u r b ie t a r n e n berjenigen Verleiten in bie öffent»

liehe Vefanntmachung aufgunehmen fein, bie ben Veröffent»

lidjungSantrag ihrerfeitS geftellt haben.

2. Die lüdenlofe SBicbergabc ber ©ntfdjcibungSgrünbe eines ©trafurteilS fann, worauf feßon [5 a 1 ci: ©er©. 84,250 hingewiefen hat, mitunter bem ©taatSintereffe guwiberlaufen.

ßRan benfe an ben Saß, baß jernanb aus § 184 3 fff- 1

©t@V. ob. bgt. beftraft worben ift, baß wäßrenb ber Ver»

hanbiung unb üielleicßt aueß wäßrenb ber Vefanntgabe ber UrteilSgriinbe bie öffentlicßfeit auSgefcßloffen würbe, unb baß fpäter bie IRotwenbigfeit einer UrteilSoeröffentlidjung eintritt. Sßcnn e§ fieß um eine SDiaßnahme nad) § 200 ©t© V.

hanbelt, fo fönnte baS ©erid)t bei ber fcßciftlicßen Vbfaffnng beS Urteils bie Vegrünbung bereits fo cinridjtcn, baß burch bereu Vefanntgabe nicßtS Verfängliches in bie öffentlichfeit

(7)

60. Qaljrg. 1931 ¡gcft 3/4] S iu fiä jje

175

bringt. Vielfach Wirb aber bie Sßotwenbigfeit ber 3Seröffettt=

Itcfjmtg bei ber ©bfejpng beS Strafurteils nocß nicht feft»

ftefjen; fo trenn bie Entfcßcibung etwa gemäß §316 ©bf. 2 ober § 343 ©bf. 2 ©tfßD. bem ©efcßwerbefüßrer pgeftellt toerben muß. 2o e w e » U l o f e n b e r g , ©t© D ., 18. Stuft.

©. 763 g iff. 12, meinen, baß in berartigen fa lle n oon ber Veröffentlichung ber UrteilSgrünbe abgefeßen merben fömte, toeil fonft bie öffentliche Sittlichfeit gefäßrbet werbe; bie all»

gemeine Siegel beS § 40 Slbf. 2 ©t©D., wonach üon Urteilen unb ©efcßlüffen nur ber e n t f c h e i b e n b e SEeil befanntp«

machen ift, fotl auch hier gelten, tie fe r fftecßtSanficßt fann nicht beigepfiicßtet werben. § 40 ©bf. 2 ©t©D. g ilt nur für guftellungen im allgemeinen. ®ie Vorfcßriften über bie gu»

ftellung üon Urteilen an ben ©ngeft. — §§ 316, 343 ©t©£>.

— finb ©onberbeftimmungen, Oon beren Einhaltung bie

©ecßtSwirffamEeit beS guftellungSaftcS abljängt. ©iefe <5on»

berOorfchriften fönnen nicht in bie ©eftimmung beS § 40 Stbf. 2 ©tSpD. einbezogen werben, ganz abgefehen baoon, baß hier nicht nur ber Singeft., fonbem auch anbcre ©erfonett, wie Siebenfläger unb EinzießungSintereffenten, in ©etracßt fommen fönnen. ®ie ©nfidjt beS ¿02®. Königsberg (gurflibfd).

1930 §öchft3l3ifpr. Sir. 1423), baß § 40 ©bf. 2 ©t©D. nicht auf § 343 ©bf. 2 ©tißD. zu erftrecfen fei, erfcßeint bemgemäß ptreffenb. ©Senn hier aber au§ i j x o f t i f d i en ©rünben, bamit bie ©taatsintereffen nicht leiben, bie Sßeglaffung ber EntfdjeibungSgrünbe als p lä ffig eraöEjtet wirb, fo erfcijeint auch bieS bebenfiidj. ©er flare VSortlaut beS ©efeßeS forbert bie ©efanntgabe auch ber UrteilSgrünbe; bemgemäfj wirb man auS praftifcßen Erwägungen nicht oon beren Veröffentlichung abfehen bürfen. ®ie ©efahr, bah burch ein berartigeS ©e*

fanntwerben oon UrteilSgrünben, bie an fiel) geheim ju bleiben hätten, bie ©taatsintereffen beeinträchtigt werben, ift im übrigen feßr gering, weil eS p berartigen Veröffentlichungen an fich nicht oft fommt, ferner aber, worauf auch g a t e f a. a. £>. hinweift, bie ©nfeßtage an ber ©eridjtStafet über»

ßaupt nur äußerft feiten gelefen werben. ©agegen erfc^icne eS peifelloS angebracht, wenn baS EinfiißrungSgefeß jum SlU*

gemeinen ©eutfeßen ©t@©. fü r einen berartigen g a lt eine

©uönaßtnebeftimmung baßin oorfähe, bah bei ©efäßrbung ber ©ittlichfeit ober anberer ftaatlicher gntereffen oon ber

©efanntmaeßung Oon EntfcheibungSgrünben abgefehen werben fönne. ©abei müßte allerbingS bie ©efanntmaißung barauf hinweifen, baff bie üollftänbigen UrteilSgrünbe an ©ericßtS»

ftelle einpfeljen feien.

II. ©Senn nicht ber ©uSßang Oon Urfunben in ©etracßt fommt, fonbern eine ö f f e n t l i c h e © e f a n n t m a c h u n g burch bi e g e i t u n g oerfügt wirb, fo fönnen Unftimmig*

feiten befonberer © rt eintreten.

1. ¡gier ift pnäcEjft ju unterfeßeiben einerfeitS p i f i e n ber «Maßnahme beS § 200 Slbf. 1 ©t@©., bie ber in § 165

©bf. 1 oorgefehenen öffentlichen ©efanntmachung entfprießt, unb* anbererfeitS pifeíjen ber -Maßnahme beS § 200 ©b f . 2

©t©©. ©ei § 165 ©t@S. fowoht wie bei § 200 ©bf. 1 ©t@©.

Wirb bem Verlebten bie „ V e f u g n i S " zugefproeßen, bie Verurteilung auf Koften beS ©djulbigen öffentlich befannt*

Zumacßen.

a) ©ie © rt ber ©efanntmachung unb bie g r ift ju ber»

feiben i f t im Urteil näher zu beftimmen. ©aS Veröffent»

UeßungSrecßt ift in biefem galle m ithin bem Verlebten u n t e r a l l e n U m f t ä n b e n p gewähren. Eine anbere grage ift eS, ob ber Verlebte oon ber ihm erteilten VefugniS ©ebraueß macht. ©a baS ©efeß über bie für bie ©efanntmachung p feßenbe g r iff nichts Näheres beftimmt, fo wirb mitunter in bem S tra fu rte il eine griftbeftimmuug aufgenommen, welche bie erfannte VeröffentticßungSbefugniS praftifd) unmöglich macht. ©Senn eS etwa in bem Urteil heißt, baß bte ©efannt»

machung innerhalb brei SSodjen feit ber MecßtSlraft beS Ur»

teils erfolgen folf, fo fann in ber McoifionSinftanz eine ge»

raume geit oergcßen, bis baS Urteil abgefeßt, oeroielfältigt unb mit ben lüften an bie untere gnftan¿ zurüefgegeben wirb.

®ie Ülften fönnen infolgebeffen

z u ,

einem geitpunft bei bem

®orbergcrid)t eingeßen, an bem bie für bie UrtcilSbefannt»

utaefjung gefebte g r iff bereits berftneßen ift. § 849 ©bf. 1 ber ©efchäftSorbnung f. b. fädjf. g u ftt u r b e n ^ í.e ib t p a r kor, bafj ber ©taatöamuatt öoit bem (Eintritt ber Jicdjtäfraft ber Entfdjeibung bem Verlebten Madjricßt geben folie; m»

beffen wirb biefe ©norbnung häufig überfehen. ES ift beSßalb ZWedmaßig, bie ©efanntmacßungSfrift oon ber guftellung beS Urteils an ben Verlebten abhängig ju machen, was fowohl in Vreufjen wie in ©adjfen auch ( g ffltV I.1905, 169) an»

empfohlen ift. (©o auch f r o f c ß e l , ©bfaffung ber Urteile in ©traffaeßen, 10. ©uft. ©. 29.)

b) ©ie in bem Urteil zu beftimmenbe © r t ber ©efannt»

machung betrifft auch ben U mf a n g , in bem bie Entfcßeibung befanntzumachen ift. ¡gierin wirb oft infofern feßlgegrifffen, als ba§ © trafurteil eine nähere ©ezeießnung beS Umfanges nicht enthält, ¡galt fich baS ErfenntniS an ben ©Sortlaut beS

©efeßeS unb fdjreibt bemgemäß einfach oor, baß „bie Ver»

urteitung" befanntzumadjen fei, fo ift bie golge, baß ber Verteßte bie gef a m t e Entfcßeibung zum ©bbrud bringen fann (9i@©t. 20, 1). ISieS ift eine gweifdljneibige ©faßnahme, bie fiel) gegebenenfalls feßr ungünftig auSwirfen fann. ©iaeßt ber Verteßte Oon ber ißm zuerfannten VefugniS ©ebraueß, fo fann unter Umftänben ein feßr umfangreidieS Urteil wärt»

ließ in bie geitung fommen. ©bgefeßen baoon, baß babel cíeles beröffentlicßt werben fann, woran niemanb ein gntereffe hat, fönnen buoeß eine berartige ©efanntmachung auch außer»

orbentlicß ßoße Koften entfteßen. ES wirb fid) beSßalb emp»

feßlen, baß ber fRicßter ben Umfang ber abzubrudenbeh Entfcßeibung oon oomßerein genau beftimme.

2. ©egenüber ber ÜRaßnaßme beS § 200 ©bf. 1 ©t@©.

unterfeßeibet fieß biejenige beS § 200 ©b f . 2 infofern, als ßier ffets nur ber ö e r f ü g e n b e $ e i l beS Urteils befannt»

Zumachen ift. E)eS weiteren ßängt bie guerfennung ber ©e»

fanntmacßungSbefugniS üon einem © n t r a g beS ©eleibigten ab. ®a bie ©efanntmacßungSbefugniS ©eftanbteit beS Urteils ift, fo muß ber ©ntrag bereits oor UrteilSerlaß geftellt werben.

®ie SDiaßnaßme beS § 200 ©bf. 1 ©t@©. t r itt ein wegen jeber „ ö f f e n t l i c h b e g a n g e n e n " ©eleibigung. ©ie in

§ 200 ©bf. 2 o-orgefeßene ©efanntmadiung ßat zur wei t er en VorauSfeßung, baß bie ©eleibigung in einer g e i t u n g ober g e i t f e ß r i f t begangen Würbe, ©a eine ©eleibigung burch eine geitfeßrift zugleid) aud) eine öffentlich begangene ©e»

leibigung i. ©. Don § 200 ©bf. 1 © t® 3 . barftellt, fo fann fid; mitßin bie ffllaßnaßme beS § 200 ©bf. 1 ©t@©. m it ber»

jenigen beS § 200 ©bf. 2 © t© © . oerbinben (fo aueß fft@©t. 5, 381; 14, 154). § n ber $rariS wirb bieS oft genug üerfannt.

©ei einer öffentlichen ©eleibigung bureß eine geitfeßrift fteßt bemgemäß, wenn ein ©ntrag zur Veröffentlichung reefttjeitig geftellt worben ift, üon oornßerein feft, baß ber öerfügenbe

©eil ber Entfdjeibung befanntgemaeßt werben m uß. g ft naeß

§ 200 ©bf. 1 © t© V . in biefem galle zugleich beftimmt wor»

ben, baß ber Verleßte bie ©rünbe beS S trafurteils ober einen

©eit berfelben befanntmaeßen b a r f , fo fteßt eS in f e i n e m

©e l i e b e n , ob er oon bem ißm zugefproeßenen Slecßte ©e»

brauch maeßen w ill ober nidjt. g m § in b lid barauf, baß bie

©efanntmacßuug naeß § 200 ©bf. 1 oon bem ©Hilen beS Verlebten abßängt, ift ißm aueß bie „©uSfüßrung" feiner VefugniS anßeimgegeben. g m ©egenfaße zu § 200 ©bf. 1

© t® © . ootljießt bie ©trafüollftredungSbeßörbe eine naeß

§ 200 ©b f . 2 oerfügte ©efanntmaeßung felbft.

3. ©efonbere ©eßwierigfeiten tauchen auf, wenn eine

© i e ß r ß e i t Oon © n t r a g S b e r e c ß t i g t e n ©trafantrag ge»

fteltt ßat unb bemgemäß baS ©eeßt zugefproeßen erßält, bie Verurteilung beS ©cßulbigen öffentlich befannt z« maeßen.

®abei fann eS fieß barum ßanbcln, baß neben bem ©eleibigten ein felbftanbiger ©ntragSberedjtigter zu berüdfießtigen ift ober aber, baß — oor allem im Sßege ber gbealfonfurrenz bureß e i n e öffentliche Sunbgebung — meßrere fßerfonen neben»

einanber gleichzeitig beleibigt worben finb. § ie r wirb bie praftifeße ©nwenbung ber ©iaßnaßme beS § 200 ©bf. 1 ©t© ©.

im wefentlicßen baoon abßängen, welcße IRecßtSnatur^ man ber VeröffentlichungSbefugniS beimißt. ®aS^ fReicßSgericßt fteßt befannttieß auf bem ©tanbpunft, baß bie VeröffentlicßungS»

befugniS eine © t r ä f e barftelle. ISemgemäß bürfte ßie »er»

öffentlidjung beS Strafurteils, aueß Wenn bie VefugniS ßierzu mehreren ©eleibigten zugefproeßen wirb, immer nur e i n m a l erfolgen. ®a inbeffen, wie erwäßnt, eS bei bem ©eleibigten fteßt, ob er oon ber ißm erteilten VefugniS ©ebraueß maeßen w ill ober niößt, unb ba ber Verleßte felbft bie ©ureßfußrung beS VeröffentlidpngöredjteS betreiben muß, fo ßflt P rofti)^

baS ©erießt feine ‘SWöglicßfeit, eine mehrmalige Veröffent»

ließung beS Strafurteils z« oerßinbern. ©etbft wenn ben in

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neben bem ©tißfließt. jn r ©eltenbmadjung ber ©aftung ber Buftimmung beS Sgin®. naß ißrem ©rmeffen z« treffen ßabeit, hierbei SRedjt unb Billigkeit zu

©aß bei Stbfcßiuß eine? gericßtlicheu Bexgleicßg aueß Erklärungen ber freiwilligen ©erießtsbarkett beurkuitbet werben können, unb baß in biefem gake nießt

menS bei ber Veranlagung nochmals oerßeuern. gut foldje gäffe,.. fann nut ein IRecßtSgefcßäft oerftanben werben, bmdj baS ber {¡erwerbet baS Dtecßt erlangt, übet

fdjrciöer ber beutfdjen atedjtgauwattfcßaft anfcpaulidj bar- gelegt.. unb meiner Slnm. 1' Gleichzeitig bie D urcharbeitung ber Sitten. fin a n zie lle n ober

fdjlägt unb in eigenem muhen berwertet, iamt ittjeiner Stellung nicht beiaffett werben; beim et bietet teilte ©ewäfjr bafür, bah er ¡ich nicht and) bei anbeter

^ eriKingefchäften fo llte BerWenbet werben bürfen, unb bah er SH. als eine auf feine © djuiben auS X e rm iitgefd jäftcn ölWredjitenbe, p bereit Slbbedttttg

Sie Entfch. berechnet merben Bann. 5 SJtietSch®., um ein befonbereS, felbftättbigeS Verfahren, in bem anä) anbere als bie für bie Entfch- über bte Klage

fotgenben SBarenlieferungen feiteng brancßefrember iflerfonen bie Selange beg fjachhanbelg beeinträchtigt merben. Slber auch Bon biefer mettbemerblichen SBirlung ift