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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1926.12.18 H. 30

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Academic year: 2022

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# e f 130 18. ©ezentber 1926. r55.3al>rgfttt9.j 2877

3udlli|tl)C l^odjcnfdjdft

^ctattsgcgcbcn potit Dettifd^eit 2lfitt5altuevcitt*

S c h r i f t l e i t e r :

3ufH3rat D r.^ ttiiu s Zitagnus, Berlin, Hedjt5ann?alt Dr. Qeittficfy 2>Utettf>evgetf, Cetpjtg,

unter 2Tfitn>irfun<j non Hedjtsannxilt D r . 2 tld £ ¿ ja d je n b u r ö , 2TTannijeirn. _______________ _ P e r la g : tt>. Utocfct? B u d jfy a ttM u n g , 3nt).: ©scar Branöftetter, C e l ^ i g , Dresdner Strafe

\ \ l \

3.

5«nfptecf|tt Sammel-Kt. 72666 / Dro^tanlditlft: Jmpttmatur / po|t| J|edilonto EctpUa 17t. 65 673.

Die 3ID. eridjeint ab 1. ®!tober 1926 roöd)entlid|. Be3ugspreis monatlich nt. 4.50; <Em3eIt)cftc fojteni ben ^a^ e" ^ ona*sK t'®?;

4iir Stubenten Refcrenbare unb flifeiioren im DorberciiungsMenft ift cm Dor3ugspreis oon monatltd) HI. 3.— fejtgefetjt, Hustunf hierüber erteilt'ber Derlag. — Die „llad riditer. für bie Itlitglieber bes Deutf^en flnmaltPereins\ bie ber frutieren Ausgabe * * « £ ¡ * 9 * waren, erfdiemen jet^t als befonbere 3eitfd)dft unter bem tCitel „flnroaltsblatt“. Bezugspreis metteliabrhd, HI. 3 . - . Ber Be^ug erfolgt am Iroedmäftigften burd) bie poft, bod) nehmen aud) bie Bud)l)anMungen unb ber Derlag Bestellungen an. Bejcgwerben

über mangelhafte ouftellung finb bei poftbejug ausjd)ließltd) bei ber poft an3ubnngen.

£dlnai)mere<f)i und bd 6enct:atoerfommiunptn

S8on 5Red)täanroalt Dr. 58 ent t den, Sölmffliarienburg.

Sie ©eneralüerfäntmlung ift bie SSerfammlung bon St!*

tionären, b. t). Aftienberfügunggbered)tigten, bie für Ange*

legenljeiten ber Aftiengefellfchaft, unb airmr augfdjließlid) für fotebe berufen ift. ©er ©eneratöerfammlung (©$8.) ftei)t nad) bem ©efeß (§ 250 §@«8.) bie Augiibung ber ben Aktionären in bezug auf bie Angelegenheiten ber ©efeiifdjaft jufteljenben

«Rechte ju. ©iefe fReci>te übt fie aus bornefjtniid) burd) S3e*

fdjiufjfüffung. ätnar f)at bie ©ntmicilung beS ©efeltfchaftg*

tebenS bie „S S e rto a ltu n g ", b. f). ben SSorftanb, Auffidftg*

rat unb bie hinter biefem ftehenbei. Kapitalgruppen ber igauptaftionäre, fo gefiärlt, baß tatfndjLid) bei ihr bie ©nt*

idfeibung in ben tbid)tigften fragen ber ©efellfdjaftgtätigieit liegt. Ob bieS nicht bei ber heutigen ©ntmidlung ber SBirt*

fdjaft unb bei ben üielfadj oerzmeigten unb roiberftreitenben gntereffen ber einzelnen Aktionäre überhaupt baS SSiin*

fciienSiiiertere ift, mag hier unerörtert bleiben.

©leichmohl bleibt bie ¿Teilnahme beS AftionärS am ®e*

fihic! ber © efeili^aft nicht bloß auf ben SSezug ber ©ibibenbe befctjränlt; fonbern feine «Dtitroirfung an ber SSertoaltung ber

©efellfchaft bttreh feine*Teilnahme unb feine Abftimmuug bei ber ©SS. fiub nad) mie bor bau hoher SSebeutung. ©g mag baljer angebracht erfdjeinen, biefen b eg riff einer Unterfudjung su unterziehen.

« B e g r i f f beS S e i l n a ^ m e r e c ^ t e S u n b S t i m m * r e d j t e S 1).

g-ür ben Aktionär als foldfen befteht feine Sb e r*

p f l i d j t n n g zur Seiiuaf)tne an ber ©SS. unb ju r Abftim*

mutig in ihr. SSotjl fann er fich einem © r i t t e n gegenüber (unb fogar gegen ©ntgett) o er pflichten, au ber SSerfammlung teilsunehtnen unb in ihr abzuftimmen, nid)t bagegen ber ©e*

fettfdjaft gegenüber. 2e|terer gegenüber beftel)t außer ber SSerpflichtung zur Stiftung ber Kapitaleinlage unb gegebenen*

falls Eingabe niif)t in ©elb beftehenber ßeiftungen (§ 212) hödjftenS negatib bie «Pflicht, im Salle bes ©rfdjeinenä zur

©SS. bie Orbnung berfelbett nicht p ftören (bgl. ¡ eo r r t o i f c ,

©ag «Reiht ber ©eneralberfammlungen, <5. 23).

I. ©agegeu befteht unter gegriffen SSoraugfehungett ein

«Recht a u f S e i 1 u ai )me u n b A b f t i n t m u n g in ber ©SS.

©er Unterfdjieb biefer beibeu begriffe tuirb fiarer, wenn mau fid) ben Dberbegriff ber A n t o e f e n h e i t in ber ©SS. i) * * i) Auf ben bur «DrudKegmig biefer_Auäführnjiflert erfdjieuem'n 9(uffa§ t)on (3cuti*fiibi. f. §cnibef§v. 1920, 271) toat Ijier ein ©ingehen tüd)t mehr nißflltd).

borftellt. Unter A n m e f e n h e i t ift ba§ förperliclje 8u*

gegenfein in ber ©SS. berftehen, ohne baS eine ©eunahmc ober gar eine SIbftimmung nid)t benfbar ift. dagegen t[t e§

benfbar, baff jemanb in ber ©SS. a n tb e f e it b ift, ol)üe etn

©eilnal)mereiht ober ein ©timmredjt zu hit*611- foidjen fa lle n fann Die S l n i o e f e n h e i t beruhen

a) auf 3 u Z i e h u n g beS »etreffenben burd) baS p * ftänbige @efettfd)aft§organ, unb z « « t)te ©SS. felbft. ©ie

©ntfdheibung über bie Suphung, mag lefetere auch bom ^-or*

ftanb ober bom Auffid)tSrat auSgegangcu fein, ftel)t lebiglid) bei ber ©SS. ©ie Suzietjung felbft fann toieber fein

a) eine n o tw e n b ig e .

«Rottoenbig ift z« jeber ©SS., in ber 58efc£)Xüffe gefaßt föer*

ben, bie Bujieijung eitte3 ^ S r o t o f o H b e a n t t e n (etne§

9tid)terg ober in ber IßrajiS meift eines fRotar§), außer tnenn in ber ©SS. auänal)m8toeife feine SSefchlüffe gefaßt werben fallen (*. » . wenn bie ©SS. l e b i g l i d ) p bem Slbecfe ein*

berufen ift, ihr gemäß § 240 Anzeige bon bem SSerluft ber iöälfte beS ©runbfapitalg zu machen), ©er «protofollbeamte bat lebiglid) ba§ 9techt, bie «ßrotofollierung bon nicht gefe|*

mäßig zuftanbe gefomntenett SSefd)lüffen abzulehnen, md)t bagegen, für gefeßentfpred)enbe ff-orm unb ^nhalK ber SSe*

fcijlliffe §u forgen. ^)arau§ ergibt fid), bafj er auf ©ang intb gorm ber 2$erl)anbiung eine ©intoirfung nicyt bat, nttuttn nicht ai§ Xeilnebmer ber «erhanbiung angefc^cn toerben fann.

«Rotmenbig ift ferner z« ein6»-' «on @eneraloerf=

fammlnngen bie Antoefenheit ber übrigen ®efetlfd)aft§organe, nlfo be§ SSorf t anbeä u n b A u f f i c h t ä r a t e g . Sfalle ber ©ufzeffibgrünbung (§ 196) ift SSorftanb unb « u fftfittr a t oerpfM tet, fid) über bie ©rgebniffe ber ihnen m Anfehnng ber ©rünbung obliegenben «Prüfung bor ber ©Ss. z« erflaren.

«Rotmenbig ift ferner zu berfelbett ©rünbungäberfamm*

iuna bie Antoefenheit beg «Jtichterg, ber bie SSerfammlung gemäß § 196 zu leiten hat. ©nblid) finb bie ©riinber ber*

pflichtet, im fjalle bon (Sacheinlagen in bie ©efellfchaft über bereit Angemeffenheit ©rflärintgett abzugeben (§ 190). Glitch in bem bereits ermähnten gatte ber Anzeige beg Serlufte»!

ber öätfte beg ©rnnbfapitalg (§ 240), ferner ber alijahrluhen SSorlegunq bon «Bilanz, ©etoinu* unb SSertuftrechnung utiD 3at)regberid)t (§ 260) ift bie Antoefenheit beg S S o r f t a n b e j ' ht ber ©SS. begrifflich etforberlid); jebocl) ift btefe: Slntoe|en*

heit niematg SSoraugfeßung für bie rechtliche ©uttigfeit ber SSerfammlung felbft. ©iefc ©efeltfdjaftgorgane Wunen m*

361

(2)

2878 ©rößere Sluffäße [ffurifHfße 5lBod)enfßrift

fotoeit ztoar als ttt ber 33erfammíung antoefenb, jeboß n iß t

als an ißr teitneßmenb angefefjen toerben.

SBeitere fjällje ber n o t t o e n b i g e n guzießung fönnen in ber Saßung borgefeßen fein.

ß) ©S gibt fobann galle, too bie guzießung bon ©ritten nit^t auf ©efeß ober Saßung, fonbern auf freier SBillenS*

entfßließung bon ©efellfßaftSorganen beruht. SSenn j. 58.

bie ©58. bie Stntoefenßeit beS 58orftanbeS unb beS SluffißtS*

rateS toünfßt, ober toenn ißorftanb ober StuffidjtSrat mit

©eneßmigung ber @58. ben SßnbifuS ber ©efellfßaft ober fonftige Sacßberftättbige ju jieljt, fo finb biefe Ißerfonen ztoar als antoefenb, nicht bagegen als teiluehmenb anzufeßen.

b) ©nbliß fann bie Slntoefeißeit bon ißerfonen (2tftio=

nären ober Stidjtaftionären) and) ber gnitiatibe biefer 5)3er*

fonen felbft entfpringen. gtoar ift bie @58. als foiße eine gefßloffene 58eranftaltung einer ßribaten gteßtSperfönlißfeit unb infolgebeffen ber Öffentlichkeit nicht jugängig. gn ber Siegel toirb jebocf) ben 58ertretern ber ^Sreffe auf bereu 6r*

fuchen bie Slntoefenßeit in ber ©SS. geftattet.

5ßei 58erfißerung3gefelifßaftett ift einem $8ertreter bcS Steiß SauffidjtSamteS bie Slntoefenljeit in ber ©58. ju gcftattcu (§ 65 beS ©efeßeS betr. 58rib93erfUnt.).

c) ©inen Slnfpruß auf g u t a f f u n g ohne Slnfßrud) auf

©eilnaßme tonnen S l f t i o n ä r e haben. 3 uSeIaffeJt toerben muff närnliß bie Slntoefenßeit bon Slftionären, benen aus be*

fonberen ©riinben baS Siecht ber Teilnahme an ben 58erßanb*

Jungen n iß t gufteljt, ettoa toeií fie bie bom ©efeß bjto. ber Saßung borgefßriebene Slnmelbung bjto. Hinterlegung ber Slftien nicht ober nicht rechtzeitig borgenommen hoben. ®ie Slftionäreigenfßaft muß natürlid) naßgetoiefen toerben, fei eS burch 58orzeigung ber Slftie felbft, fei eS burß auf ben bc*

treffenben Slftionär auSgeftelíte HiuterlegungSquittung einer HinterlegungSftelle ober eines beutfdjen StotarS, fei eS in einer fonftigen in ber Saßung beftimmten Slrt. SBenn bie Hinterlegung nicht rechtzeitig ober nidjt ben 33orfßriften ber Saßung gemäß erfolgt ift, gemährt fie feinen Slnfpruß auf

© e i In ah tue an ber @58., tooßt bagegen einen SluStoeiS über baS Slftienreßt unb bamit einen Slnfprud) auf g u t a f f u n g ju ber ©SS.

© t a u b (Sinnt. 35 zu § 252 unb Sinm. 2 zu § 255) toili einen Slnfpruß auf gulaffung nicht geben, fagt aber, baff eS üblich fei, ben Slftionär zuzutaffen, toobei er gleichzeitig je*

büß ben übrigen Slftionären baS Stedjt gibt, biefer gulaffung Zu toiberfpreßen unb gegebenenfalls ben 58efßluß anzu*

festen. Sluch H o r r t o i ß (©. 126) meint, baß ißerfonen, bie n iß t teilnal)meberechtigt finb, fein Siecht auf Slntoefenl)eit haben, auch nicht, toenn fie Stftionäre feien. (Sr feßt aber Sin*

toefenßeit ber ©eilnaljme gleich, toeil er fagt, baß bie gu*

laffung eines 9tißtteilnaljmebered)tigten ais ©cilnehmer bie 2infed)tbarfeit ber gefaxten 53efd)iüffe betoirfen fönnc, toenn ein 5Kiberfprud) gegen bie gulaffung erfolge.

Slber aus ben 58orfßriften, bie bie Slbftimmung unb bie

■©Debatte in ber @58. regeln folien, ergibt fid) nidjtS gegen bas fiare Stedjt beS SJtitgliebeS ber 2lft@ef., bei ber SJiitgliebS*

berfammlung a n t o e f e n b zu fein, zu h ö r e n , toaS feine ©e*

fellfdjaft getan hat, unb toaS fie zu tun borhat. ©Die Kau*

telen, bie @efeß unb Saßung aufftellen, mögen angebradjt fein, toenn eS fid) barutn hanbelt, eine gälfßitng beS SffiillenS ber Stftionäre zu Oerhüten, ber fid) namentlid) in ber Slb*

ftimmung, aber aud) fetjon in ben Slnträgen unb Erörterungen ber ©58. äußert, ©in gefeßgeberifdjer gtoecf ift aber nidjt er*

fiß tliß , loenn eS fid) bloß um bie grage hanbelt, ob ber Slftionär bei ber @58. a n t o e f e n b fein barf.

II. © a S © e i l t t a f ) t n e r e d ) t .

©Bie bie 2lntoefenl)eit in ber ©SS. bie íogifdje SSorbebiu*

gung ber ©eilnaljme an ihr ift, fo ift bie ©eilnahme bie SSor*

auSfeßung ber áuSübung beS Stimmrechts, aber auch nur bon beffen SluSübung, nicht beS Stimmrechts an fid). 38er baS Stimmrecht hat, ift unten zu I I I zu erörtern.

®ie ©eilnahme fann fid) äußern in ber 58eteiligung an ber ©Debatte, in ber Stellung bon Slnträgen, in ber ©inlegung bon SBiberfpruch unb enblid) in ber 58eteiligung an ber Slb*

ftimmung. ®ie ©eilnahme an ber Slbftimmung toirb bei ber 58ehanb!ung beS Stimmrechts zu erörtern fein; im Stad)*

ftehenben ift baßer unter ©eilnahme nur bie SluSübung ber übrigen gunfturnen zu oerftehen.

1. © e i l n a ß m e b e r e ß t i g t ift berjenige, ber über bie Slftien o e r f ü g u n g S b e r e ß t i g t ift. ®aä ift

a) ber Eigentümer ber Slftie, toenn er zugleich ben 58e*

fiß (unmittelbaren ober mittelbaren) an ber Slftie hat, b) ber Stidjteigentümer ber Slftie, ber ben 58efiß unb Zugleich SSerfügungSbefugniS hat, Z- 58.

a) ber bie Slftie für ben Kunben oertoahrenbe 58anfier;

hoch muß hier ein zur ©eilnahme an ber @58. im eigenen Sfamen bereßtigenber befonberer 58ertrag borliegen, ber z> 56.

Zuftanbe fommt burch bie Slnerfennung ber allgemeinen @e*

fchäftSbebingungen ber 58anf, toenn toie üblich borgefehen ift, baß baS 58anfl)au§ bie bei ihm ruhenben Slftien feiner Kun*

ben in @58. bertreten unb baS Stimmrecht auSüben barf. ©S genügt atfo Übertragung beS 58efißeS unb Erfüllung ber bom ©efeß unb eb. ber Saßnng geforberten 58ebingung (haupt*

facßlid) Hinterlegung nnb Slnmeibung, unten zu I I I 5 b);

ß) ber K o n f u r S b e r t o a l t e r , ber ©eftamentSboIl*

ftreder unb ber 58ornt unb.

Y) ©er gnfjaber ber e t t e r l i d ) c n © e t o a l t ift nach

§ 1643 58©58. zur 58erfügung über baS KinbeSbermögen m it SluSnahme beftimmt genannter gälte berechtigt, ©r barf ge*

maß § 1642 58@58. auS bem KinbeSbermögen feine Slftien anfdjaffen, aber bie in bem KinbeSbermögen borhanbeiten Slftien unterliegen feiner SBertoaltung unb 58erfügung. 6 r ift alfo auch bered)tigt, baS Stimmrecht auSzuüben.

2. glicht berfiigungSberedjtigt, alfo aud) n i c h t t e i l * n a f ) m c b c r c d ) t i g t , finb

a) ber iß f an b g l ä u b i g er. ©eilnahmeberecfitigt an ber

©58. bleibt ber Slftionär. ©er ißfanbgläubiger hat baljer biefem zu ermöglichen, an ber ©58. teilzunehmen, z- 58. ba*

burch, öaß ber ißfanbgläubiger bie Slftie für ben Slftionär hinterlegt. SlllerbingS ift ber ißfanbgläubiger ber ©efellfchaft gegenüber zunäcljft burch Öen 58efiß ber Slftie zur ©eilnahme an ber @58. legitimiert; jeboef) fann bie ©efellfchaft ihn mit ber 58el)au.ptung, baß er über bie Slftien nicht berfügungS*

berechtigt fei, ■ zurüdtoeifen.

Siatürlich fann burch Vertrag gtoifchen ißfanbgläubiger bereinbart fein, baß bem ißfanbgläubiger aud) baS Sied)t ber

©eilnahme an ber @58. unb baS Stimmrecht gufteht.

UncigentlidieS ißfanbreeßt bcrfdEjafft Eigentum unb fä llt baßer unter la .

b) 58eim bertragSmäßigen 91 i e ß b r a u c h ift nicht ber Stießbraudjer, fonbern nur ber Eigentümer zur ©eilnaßme an ber @58. berechtigt, ©enn baS Stimmrecht, beffen SluS*

Übung bon ber ©eilnaßme an ber @58. nicht zu trennen ift, fleht nur bem Eigentümer zu, toeil ber Sließbraucßer nießt Zur 58erfügung über ben ©egenftanb beS SlteßbraucheS be*

redjtigt ift. ®ie SluSübung be§ Stimmrechts ift aber fein Slft ber 58ertoa!tung, fonbern ein Slft ber 58erfügung; toenig*

ftenS tarnt tn jeber Slbftimmung mittelbar eine 58erfügung über bie Subftanz be§ SlftienrecßtS liegen (ebenfo S t a u b Sinm. 6 zu § 252, a. ÜEFt. bie 9M)rzaßi ber Sdjriftfteller).

c) ©er © ß e n t a n n ift über bie zum eingcbradjten @ut feiner ©ßefrau gehörigen Sacßen ztoar zur tßertoaltung unb Zur Stußnießung, aber abgefeßen bon befonberen gälten nießt Zur 58erfügung berechtigt (§§ 1375 ff. ¿3(5558.). ©agegen ift Zur 58erfügung naß § 1395 58© 93. bie grau, allerbtngS nur m it ©intoilligung ißreS 9KanneS bereßtigt. ©aßer fteßt toegen ber Slftien ber grau lebigliß ber grau ©eilnaßmereßt unb Stim m reßt zu (a. SK. H o r r to i ß , zum ©eil auß S t a u b , ber bem ÜKann bas Stim m reßt nur bann berfagen w ill, toenn eS fiß bei ber Slbftimmung um eine „58erfügung" über bie Slftie ßanbelt. ®a eine folße ©rennung faum burßzu*

füßren fein toirb, ift biefe Slnfißt abzuleßnen).

3. ®ie S l u S ü b u n g beS © e i l n a ß m e r e ß t e S . A. ®ie S e g i t i m a t i o n z u r Sl u S ü b u n g .

Segitimiert zur SluSübung beS ©eilnaßmereßtS ift, tocr beffen '58orßanbenfein naßtoeift. ©iefer StaßtoeiS fann ge*

füi)rt toerben,

a) toenn Slftienurfunben auSgegcben finb, burß 58orlage a) ber Slftie ober

ß) beS über fie auSgefieltten HinterlegungSfßeinS. ©Ber Slftie ober HittterlegungSfdjein borlegen fann, ßat bie 58er*

n t u t u n g ber 58erfügungSbereßtigung für fid); biefe 58er*

mutung fann t o i b e r l e g t toerben burß ben StaßtoeiS, baß ber 58efiß unreßtmäßig erlangt ift, ober ztoar zu Keßt be*

(3)

5. SSaijrg, 1926 fieft SO]

©rüfjere Sluffähe 2879

fielje, aber bie S3erfügunggbefugnig fehle, etroa Bei bem bie Slftie öermaijrenben 33anfier.

y) SSenn bie 33orlage bon Stftie über §intertegung3«

fdE(etn unmöglich tft, ift ber Sladjweig beg SSerfüflung3rec£)tg aud) in anberer $orm gugulaffen. 28enn ber Slftionär g. 33.

glaubhaft nachweift, baf) ihm bie SIftienurfunbe abljanben gefommen ift, fo bot er Slttfpruch auf Seilnahme an ber @33.

b) SSenn noch feine Slftienurfunben auggegeben firtb, wirb ber Stadjweig geführt burcl) Vorlage beg 3 nterimsfcbcin§

ober einer Äaffenquittung über bie auf bie Slftie geieiftete Eingaljtung.

c) SSenn infolge eüteg llmtaufcijberfabreng^ einer ßu*

famtneniegung ober aug fonftigen ©rünben feine Slftien*

urfunben in ben Hauben ber Slftionäre finb, bienen alg Stady loeig bie öott ben Einreidjunggftellen abgegebenen Q itit*

tuttgen. Sit foIcf»eit Süllen fann bie Slnmelbung gur @33.

burd) Sftitteilung an biefe Einreidjunggftellen erfolgen.

d) 23ei 9t a m e n g aftien erfolgt ber Stadjweig burd) 33c*

gugttaljme auf bag Slftienbud).

B. Sie S l u g ü b u n g beg Seilnal)mered)tg ift bon bem 9tad)weig bon beffen 33orbanbcnfein abhängig (bgi. oben A).

©runbfäfjltdj ift für bie Seilnahme an ber @33. ber 9tadj*

Weig ber Stftionäreigenfdjaft erforberlid), aber aud) augrei*

djenb. Soweit bie ©afjung gentüfj § 255 befonbere 23e*

fdjrättfungen auch für baS Sledjt ber S e i In ahnte an ber

@33. feftftellt, ift bie Zeitnahme an ber @33. nur bemjenigen möglich, ber auch gur 2Iugübung be§ ©timmredjteg Befugt ift.

©otoeit aber berartige 33orfcf)riften in ber @a|ung nicht ent*

halten finb, fönnen bie S3oraugfefjungen beg ©timmrechteg mit benen ber Teilnahme nicht fdjiecbtbin gleidjjgeftelit werben, bielmehr ift umgefel)rt baöon auggugefjett, bah eine bie Slug*

Übung beg ©timmrechtg bon ber (Erfüllung getoiffer gönn*

Iidjfeiten abhängig ntadjenbe ©ahunggborfdjrift fid) nicht ohne toeitereg aud) auf bag Seilnaf)mered)t bezieht. Sng*

befonbere fann mangefg befonberer ©a|unggbeftimmung für bie biofje Teilnahme an ber @33. nid)t bie fa|unggmähig für bie Stugübung beg ©timmrecfjtg borgefchriebette Hinterlegung ber Slftien geforbert toerben (fo 9t@. 112, 111 = S ^ - 1926, 545).

III. S a g © t i m m r e d ; t . 1. 33egriff.

Sag ©timmrecht ift nur ein Stugfdjnitt aug bem Seil*

naljmeredjt beg SIftionärg, aber ber widjtigfte unb bon be*

fonbereti 23oraugfehungen abhängig. Eg ift ein ©onberredjt infofern, alg jeber Slftionär bag unentgief)Bare Siedjt hat, baff bag an feiner Slftie haftenbe ©timmrecht il)m nicht ohne feine guftimmung burch bie @33. entgegen ober über ben gefejjiich getoährleifteten SJtinbeftumfang ijüioug befdjränft toerbe.

S ie Stbftimmung enthält eine SBillengerflärung m it redjtggefchäftlidjer SBirfuttg. Sräger beg ©timmredjteg ift nid)t bie SIftienurfunbe, fonbern bag Stitienrec^t.

, 2. 28er hat bag ©timmredjt?

Dag ©timmrecht haben alle Seilnahmeberedjtigten, bei benen bie etwa in ber ©afjung für bie Slugübung beg ©timm*

redEjteg gegebenen befouberen 33ebingungett erfüllt finb.

a) ©ewöljnlid) fieht ber ©efellfdjaftgbertrag bor, baf) bie Slftien big gu einem beftimmten ßeitpunft bor ber @33.

h i n t e r l e g t werben. Sie g riff bagu ift fo bemeffen, bah üon ihrer 23efanntmad)ung an minbefteng gwei SBodjett frei bleiben; f)'erbei barf ber Sag ber @33. unb ber Sag ber 23efanntmad)ung nidjt mitgeredjnet werben. Db innerhalb ber gwei SSodjcn geiertage liegen, ift unbeachtlich, ebenfo ob ber le^te Sag ber fjr ift ein geiertag ift.

38enn bie ©afjung nidjtg anbereg beftimmt, ift ber -9tadj*

Weig ber erfolgten Hinterlegung in ber @33. felbft gu führen.

SBemt Slftionäre, bie bie Hinterlegunggfrift nicht eingehaltän haben, in ber 23erfammlung nicht blofj gur Slnwefenljeit unb Seilnahnte, fonbern auch gur Slbftimmung gugetaffen Werben, fo muh ei" SBiberfpruch hiergeflen in b e r 3 3 e r f a m m l u n g erhoben werben; anberenfallg g ilt ber SSerftofj alg geljeilt, unb eine 21nfed)tunggflage fann niefjt erhoben werben.

S ie ©a|ung fann nicht eine beftimmte 33efi|geit ber Slftie berlangen, nicht einmal ben 33efifj oom Seitpunft ber Hinterlegung an; benn bie hinterlegte Slftie fann redjtgwirf*

fam beräufjert werben, fogar noch furg bor ber @33. unb felbft Währenb ber Sauer ber @33. Sllgbann muh ftatt ber Über*

gäbe ber Slftie bie Übertragung beg Stnfprucljg auf H^auS*

gäbe gegen bie Hinterlegunggftelle erfolgen (§ 931 58©23.).

Ser Erwerber ift bann gur Seilnaljme an ber @33. unb gur Slugübung beg ©timmrechtg legitimiert.

b) ©djreibt ber ©efellfdjaftgbertrag nidjtg über eine Slftienljinterlegung bor, fo ift bie Slugübung beg ©timmrechtg baöon abhängig, bah bie S l n m e l b u n g nicht fpäter alg am britten Sage bor ber 3$erfammlung erfolgt. Sine längere g riff barf ber ©eieilfdjaftgbertrag nidjt üorfdjreiben, Wohl aber eine fürgere gulaffen (fo audj © t a u b ) .

Sie Slnmelbung fann ber Statur ber Sache nach nur bei ber @efelifd)aft felbft ober Bei ben im ©efellfchaftgoertrage gugelaffenen ©teilen erfolgen; beim fie fo ll bie ©efellfchaft inftanb fe^en, bie ißerfonen ber Stimmberechtigten öorljet fennengulernen unb bie Slnwefenljeitglifte borgubereiten.

2Birb feiteng beg Slftionärg bie g riff nidjt gewahrt, fo fann er fein ©timmrecht nicht augüben; er hat bielmehr nur bag Seilnaljmeredjt bei Siadjweig feiner Slftionäreigenfdjaft.

H o r r w i | (©. 148) ift ber SReiwung, bah bag @efe|j nidjt fch'ledjthin bie Slnmelbung gur 23oraugfehung ber Seil*

nähme mache, fonbern bah eg nur öerijüten Wolle, bah gu lange Slnmelbungggrengen burch ©a|ung borgefcfjrieöen Werben. Stach ihnt ift alfo bie breitägige SRinbcftanmelbe*

frift nur bie Hödjftgrenge ber ftatutarif^en geftfefjung unb eben nur auf ben g a ll ber (fafultatioen) pofitiben geftfe|ung in ber Sa|ung anwenbbar. 2Benn bagegen ber ©efellfchaftg*

bertrag über bie Slnmelbung nidjtg beftimmt, fo falle auch

§ 2553 nidjt anwenbbar fein. Siefe Sluffaffung finfaet im SSortlaut beg ©efe^eg feine ©tüfee. § 255 beftimmt bielmehr in Stbf. 2 bie @renge ber ftatutarifchen H'uterlegunggfriften unb fegt bann im Stbf. 3 eine Hödjftbauer ber borljerigen Sin*

melbung feft für ben g a lt, ba§ eine Hcuterlegung nicht bor*

gefchrieben ift. Sah ber Sibfah Bloh bann gelten falle, wenn bie ©a^ung überhaupt eine Slnmelbung borgufchreiben be*

liebe, geht aug feiner gaffung nicht hei &or. Sie 33oraug*

fefjungen beg § 255 lauten oielmehr augbrüdlich für Stbf. 2:

„Wenn bie ©afjung eine Hinterlegung oorfcijrei&t" unb für ben Stbf. 3: „Wenn bie ©afjung eine Hinterlegung nicht bor*

fdjreibt". SBenn bie Slnfidjt H o r r w i | ’ richtig wäre, fo hätte ber Slbf. 3 bebingen müffen: „wenn bie ©ajjung eine Slnmelbung öorfdjreibt".

c) SBeitere 33oraugfe|ungert für bie Stugübung beg Seit*

nahmere^tg barf ber ©efellfdjaftgbertrag nicht aufftellen, woljl aber gemäh § 252 Stbf. 4 für bie gorm ber Slugübung beg ©timmrechtg.

d) Sie ungitläffige Entgietjung beg ©timmredjteg be*

Wirft Slnfed)tBarfeit ber 33efdjlüffe ber ©33. Stach § 271 Stbf. 3 fann jeber nicht erschienene Slftionär, fofern er gu ber

@33. unberechtigterweife nidjt gugelaffen worben ift, bie 33e*

fchlüffe im 2Bege ber Slage anfechten. Sßemt nun bie gängliche Sßerfagitng beg Seitnahmerecfjteg gur Slnfechtung berechtigt, fo muh eg auch bie 33erle|ung bon Slugfdjnitten beg Seil*

nahmeredjteg tun, g. 18. 33efdjränfung ober 33erf)inberung ber Seilnahme an ber Sebatte, ingbefonbere 33erfagung beg

©timmredjteg.

Sie Prüfung ber Segitimation gur Slugübung beg Seil*

naljmerechteg unb ©timmrechteg obliegt bem 33orfi|enben ber

@35., in le|ter gnftang ber @33. felber. 353enn bie ©33. nur aug einem Seilneljmer befiehl, fo entfdjeibet biefer über feine eigene Segitimation. Ser 33rotofoilbeamte barf bie Segi*

timation nur nadjfwüfen, wenn er begrünbeten 33erbadjt hat, bah bie Erfdjteuenen nicht legitimiert feien; benn er barf un*

gefejjlidje Slfte nicht protofollieren.

Sem Sluffidjtgrat fteljt eine 33efugnig gur Segitimationg»

Prüfung nicht gu.

3. 3 3 e f d j r ä n f u n g e n beg © t i m m r e c h t e g .

a) SDIobifilationen beg ©timmrechteg finb in ber H^ufidjt möglidj, bah ben Slftien ber einen @attung ein höheres

©immredjt beigelegt wirb, alg ben Slftien ber anbereit @at*

tung (fog. 23orguggaftien ooer ißrioritätgaftien).

b) Sie ©afjung fann ben Hödjftbetrag bon Stimmen feftlegen, bie ber Slftionär, ber mehrere Slftien oertritt, haben barf. Eg muh gwar jeber Slftionär minbefteng eine ©timtrte haben; eg fann aber auch öorgefchrieben fein, bah g- big gu je 5 Slftien auch uur eine Stimme geben, ober bah big gu 50 Slftien gwar jebe Slftie eine ©timme gewährt, barübei

361*

(4)

2880 ©rötere Sluffaige ßuriftijcije SBochenfdjrift

hinaus aber je 10 Stftien eine Stimme. Umgefeljri fann and) eine Siftie mehrere Stimmen tjaben. @3 !ann aber nicht be»

ftim mt merben, bah fein Slftionär meljt als eine getoijfe 2tn»

gaf)l Stimmen im eigenen unb fremben 3tarnen haben barf (¡nie eS nad) mehreren auStänbifdjen Siedjten ber g a lt ift).

Sind) fann nici)t beftimmt merben, bafs jeher Slftionär nur eine Stimme tjaben barf, gang unabhängig baoon, luie biete Stftien er befifst, benn bamit märe bem ©rforberniS beS

§ 252, bah ein §öd)ftbetrag beftimmt merben barf, nicht ge»

nügt, meü e i n e Siftie feinen §od)ftbetrag barfteitt (fo and) S t a u b gegen § o r r m i | ) .

Umgehungen folcljer BefchränfxmgSborfdjriften burch Über»

tragung eines Seite® ber Stftien auf anbere finb ungutäffig.

Sie machen bie betreffenbe SIbftimmung anfechtbar.

c) Solche Bcfdjränfungen formen in ber u r f b r ü v t g » li ehen S a | u n g enthalten fein; fie fönnen aber auch «ach»

t r a g lief) e i n g e f ü t ) r t merben. (Sin ©onberrecljt ber Slftio»

näre mirb baburch nicht berte|t, benn ein fotcheS geht nur

•fo meit, ba§ jeher Slftiortär ein Siecht auf gnnehattung ber ge»

fejjlichen Borfdjriften hat/ nicht aber barauf, bah fein Siecht auch nicht innerhalb beS SiahmenS ber gefe|tid)en Borfdjriften geänbert roerbe.

4. SaS S t i m m r e c h t f a n n e n t z o g e n merben burd) baS ©efeh in 4 gatten (§ 252, 3):

a) 28er burd) bie Befdjtuhfaffung enttaftet merben fott, hat babei fein Stimmrecht. SaS Stimmöerbot begietjt fich nidjt auf ben BilanggenehmigungSbefcbtuh.

b) 28er burd) bie Befäjtuhiaffung Oon einer Berbftid)*

tung gegenüber ber ©efellfdjaft befreit merben fott, hat eben»

falls fein Stimmrecht.

Jgür beibe gatte gilt, bafj ber gu enttaftenbe bglo. gu befreienbe Slftionär nicht nur nicht als SegitimationSaftionär, fonbent and) nicht einmal offen für anbere abftimmen barf, fo ba§ alle bon ihm öertretenen Stftien fein Stimmrecht haben, auch ba nicht, mo er als gefejüidjer Vertreter eines anberen aufgutreten berechtigt ift. ¿Dagegen bürfen bie in betracht fommenben ihm nicht geljörenben Stftien mitftimmen, menn für fie ein aitberer atS Vertreter beftimmt mirb. SieS güt nicht für bie e i g e n e n Stftien beS p Snttaftenben ober p SSefrcienben; er barf atfo feinen anberen gu feiner Bertretung beöoltmädjtigen, ihm auch nicht bie SIftien gmecfS SluSübung beS Stimmrechtes übertragen.

©omeit bie Stftien bagegen einem anberen als bem am Stbftimmen Berhinberten gehören, mag eS fich auch um ein nahes OermanbtfchaftiidjeS ober mirtfchaftlidjeS BerhättniS hanbeln, fann m it ihnen abgeftimmt merben. 2Benn g. B. eine

®mb§. .Slftionärin einer Slft®. ift, fo fann ein ©efchäftSführer mit ben Stftien ber ©mb§. für bie ©nttaffung beS anbereu

©efdjäftSfübrerS ftimmen, ber StuffichtSrat in ber Slft®. ift.

@3 gilt fogar entfbredjenbeS für bie Of f §®. unb bie $om»

manbitgefelifdjaft, fo baf) ber eine ©efettfdjafter m it ben Stftien ber Df f §®. b p . Stommanbttgefellfdjaft für bie ©nt»

taftung feines SOiitgefetifdjafterS ftimmen barf, fetbft mentt biefer mirtfchafttich für bie ö f f § ® . in bem SluffidjtSrat ber Slft®. fein mag (9t®. 64, 14 unb 328. 1926, 1327). Slip»

lief) fönnen Bermanbte beS gu enttaftenben StftionärS, and) feine Ehefrau mitftimmen, falls fie felbftänbig Slftienbe»

fi|e r finb.

®aS 9ted)t ber Seitnaljme an ber @25., inSbefonbere an ber Sebatte unb an Stnträgen bleibt unberührt, bagegen Ijinbert baS Berbot be§ ättitftimmenS auch bie Slbgabe ber Stimme bei einem BertagungSantrag. ©in Slftionär, ber p rn Seit eigene Stftien, p m Seit fotefje öertritt, bie einem gu enttaftenben Slftionär gehören, barf atterbingS ioegeit feiner eigenen Stftien mitftimmen, megen ber übrigen nicht.

c) SBenn eS fid) um bie Bornatjme eines SledjtSgefdjäfteS m it einem Slftionär atS ¿Dritten hanbett, fo barf biefer nicht mitftimmen. @3 ift nicht erforberlid), bah bie ©33. — toaS fetten ber g a lt fein mirb — burch ben Befdjtuh fetbft baS 9ied)t3gefdjäft bornimmt, fonbern eS genügt, menn fie be»

fdjtieht, bah baS betreffenbe ©efdjäft üorgenommen merben f o t t . S teift ber Befdjtuh tebigtidj bem Borftaub ober Stuf»

fidjtSrat a n h e i m , e r m ä c h t i g t er ihn blofi, ein ©efdjäft m it bem Betreifenbett abgufdjtiehen, fo liegt in bem Befdjtuh noch nicht ber Stbfd)t«h eines StedjtSgefdjäfteS. Ser betreffenbe Slftionär fann baljer foldjenfattS mitftimmen.

Ob baS StedjtSgefdjäft einfeitig ober gloeifeitig ift, ift unertjebtidj. ©8 fann fid) g. B. um bie ©nttaffung eines SSor»

ftanbSmitgtiebeS hanbeln, um ben 28iberruf feiner Befteliung, um bie Bereinbarung ber StnfteitungSbebingungen. 2Benn eS fich bagegen um eine 2BaI)l hanbett, fo fann ber Stftionär, beffen 28aht in grage fommt, mitftimmen. ©ine 28atjl ift fein StedjtSgefdjäft, fonbern eine gefellfdEjaftSrecfjtlicij not»

menbige Betätigung ber SUtitgtiebfdjaft. Ser p r 28aht ge»

ftettte Stftionär fann fogar bann fid) fetber mähten, menn er fidj einem S ritten gegenüber berbiiidjtet hatte, ben bis»

her innegehabten Boften nieberplegen, ober einen folc^eit ntd)t aitpnehmen. ©S fönnte IjöchftenS bie grage entfleijen, ob bie Stbmadjung m it bem S ritten nichtig ober gar ftraf»

bar märe.

d) SaS ®efe| mitt bei .gntereffenfonftiften baS Stimm»

recht beS Betreffenben auSfchatten. SeStjatb , beftimmt eS ferner, bah ber Stftionär fein Stimmredjt hat, menn ber Be»

fdjlufc ‘ bie Einleitung ober ©rtebigung eines StedjtSftreitS gmifcljen ber ©efettfehaft unb bem Stftionär betrifft. Unter StedjtSftreit ift auch «in burch Sc^iebSgericfjt p entfeheibenber S treit p oerftetjeu.

5. S ie S l u S ü b u n g beS S t i m m r e c h t s .

a) g ü r bie SluSübung beS Stimmrechts, namentlich bie Bebingungen beSfetben finb bie geftfejpngen beS ©efett»

fchaftSOertrageS mahgebenb (§ 252, 4). SaS Stimmredjt fann berföntid) ober burch einen Beüoiimädjttgten auSgeübt merben.

Ser Beoottmächtigte braucht nidjt Slftionär p fein; hoch fann bie Sajpng bieS beftimmen, öorauSgefefjt bag baburch f>raf»

tifd) nidjt bie SluSübung beS ©timmredjtS nnmöglidj gemadjt mirb.

g iir bie Boitmadjt ift fchrifttiche gorm auSreidjenb unb erforberliäfj. Setegrabhiid)e ober münbtidje gornt genügt nidjt. Stttgemeine IganbiungSöoiimaeht ober ber StadjmeiS ber ^ro fu ra genügt. Surch nadjträgtiche ©enehtnigung mirb ber SKanget ber fc§riftlid£)en Boitmadjt nicht erfe|t; hoch fann bie ©B. einen Beöottmädjtigten gulaffen, menn nachträglich bie Bor bem ©BSage auSgeftettte fchrifttiche Boitmadjt bei»

gebracht mirb (fo 9t®. 106, 260 = 328. 1924, 1143) ba»

gegen neuerbingS S t a u b Stnm. 19 p § 252).

Stur bei freimütiger Bertretung ift Boitmadjt erforber»

lieh, bagegen nicht bei gefe^IidEjen Bertretung (g. B. BorftanbS»

mitgtieber für jur. B erfonen). 28oht aber muh ber Bertreter feine BertretnngSmadjt nacfjroeifen fönnen.

Sie Bottmadjt bteibt im Bermatjr ber ©efettfehaft; fie braucht bem notariellen ißrotofoti nicht beigefügt p merben.

b) ©ine Boitmadjt ift nidjt für ben erforberlid), ber nidjt atS Beüolimächtigter eines StftionärS auftritt, fonbern in eigenem Stauten ein frembeS Slftienredjt anSübt. §ier ift bie erfolgte Übertragung unb 3«nehabung ber Siftie b p . bet StamenSaftien bie Umfdjreibung im Slftienbuch auSreichenb gnr Segitimation beS Stbftimmenben.

Sttan fann, ohne, baS ©igenPm an ber Siftie p über»

tragen^ ben Befits ber Siftie gu bem ¿jtmefe auf einen anbetn übertragen, ba| biefer int eigenen Slamcit (jebodj oft für

^Rechnung beS Übertragenben) bie 9te^te aus ber Siftie aus»

übe. Ser anbere hat gmar nicht baS in ber Siftie oerbriefte Stecht ermorben, molji aber bie Segitimation gn beffen StuS»

Übung. Sie ©efettfehaft fann feine meitere Segitimation atS ben Befifj ber Siftie forbertt; fie fann IjöchftenS ben ©egen»

bemeiS bahiit führen, bah öoo anbere gur SluSübung ber ©e»

fellfcfjaftäredjte nach bem SBtlien ber ißarteien nidjt beredjtigt fein f o t t t e . BoranSfehung ift atfo, bah eine mirflidje über»

tragung ber SluSübung ber Slfttonärredjte ftattgefunben tjat.

Ser SegitimationSermerber mirb m it 2Birfung nad) anheu hin befugt, bie Siechte beS Berechtigten auSguüben. Satjer fann er nicht m e h r Siechte anSüben, atS ber Berechtigte fetbft hatte. 28o atfo ber mafjre Stftionär nidjt mitftimmen barf, fann eS auch ber SegitimationSaftionär nicht. 3m 3«miber»

hanbtnngSfatte ift ber Befchtnh anfechtbar, unb gmar auch bann, menn ber SegitimationSaftionär Oon ber StbficSjt beS alten StftionärS, ein ©timmoerbot gn umgehen, nichts ge»

muht tjat.

Ser SegitimationSaftionär braudjt übrigens nicht be»

griffSnotmenbig im 3ntereffe beS mähren SftionärS auf»

gutreten. Bietfach taffen fich BanfierS Oon ihren Sunben gn»

täffigermeife eine befonbere ©rmädjtignng gur StnSübung beS

(5)

55. Jjafjrg. 1926 ©eft 30]

©röfjere Stufige 2881

©timmredjtg ber bet ißnen rußenbett SUtien — natürlich im eigenen Qntereffe — erteilen.

®iefe oon i ß t a n i ^ befämpfte ©inridjtitng ber Segiti*

mationgaftionäre ift eine nad) bert gefe^licijen SSorfcfjriften uitb and) nad) ben Söebürfniffen ber fßrajtS burcßaug guläffige ffn*

ftitution. ©ie wirb and) im ©cßrifttitm faft allgemein ancr*

fannt nnb öomSR®. gebilligt-(ogl. © t a u b , Sinnt. 16 p §222 unb 17 ff. gu § 223).

c) 5Die g o r m ber Slugübung beg ©timmredjtg (ob burcl)

©timmgettel ober öffentlich bureß Slbftimmung ober Zuruf) beftimmt ber ©efellfcßaftgoertrag, ergängenb ber SSorfigenbe ber ®V.

6. 3 3 e f e ß r ä n f u n g e n o b e r © n t g i e ß u n g ber Sin»*

Übung beg ©timmrecßtg.

a) ®er ©timmberedjtigte barf in !einer SSeife in feinem

©ntfcßluß, intoietoeit unb wie er fein ©timmrecßt augiiben w ill, befcßränft werben, ©r barf ftimmen, m it wieoiel Stitien, wofür unb wie er w ill. SJtit einem Seil feiner Stitien barf er ftimmen, m it bem anbern nießt; m it einem Seit iann er anberg ftimmen wie m it einem anbern S eil; bieS ergibt fid) au§ ber rechtlichen ©elbftänbigfeit feber SIftie. 3Säre e§

anberg, fönnte g. V. ber Stftionär m it feinen Stitien nur ein*

heitlich ftimmen, Wie g. V. © t a u b (Slttm. 3 p §252) eg w ill, fo müßte man aud) oerlangen, baß bei Veräußerung eineg Seileg ber Stitien ber ©rwerber an bie Slbftimmung beg 33er*

äußererg in begug auf beffen reftlicßen Slftiertbefig gebunben Wäre (fo aueß § o r r w i ß ©.139). ©elbft © t a u b läßt p , baß femattb m it feinen eigenen Stitien in einer beftimmten SBeife unb m it ben oon ißm alg Veöollmäcßtigtem Oer*

tretenen Stitien anberg ftimme. Sind) praftifd) fann eine Oer*

feßiebene Stimmabgabe begfelben Slftionärg Oon Vebeutung fein, g. 33. bei SSBaßlen, wo mehrere Hanbibaten p r 333 aßl fteßen. 3 m ©efeß firtbet bie Slnficßt © t a u b g leine ©tüße.

SBenn er fidh barauf beruft, baß bag ©timmrecßt nad) ben Slltienbetrftgen anggeübt wirb, fo befagt bag nidjtg gegen bie oben öertretene Slnficßt. Siefer ©aß bebeutet oielmeßr nur, baß g. 33. bei Stitien oon üerfeßiebenem Stennwert bie Slftienbeträge für bie Vemeffung beg ©timmred)t§ oon S3e*

beutung finb, baß g. 33. 1200*J$*Stftien bie hoppelte Stimm*

Berechtigung wie 600*Jü*Slftien haben müffen. § ä it man hiergegen ben erften ©aß beg §252, baß jebe SIftie bag

©timmrecßt gewähre, fo bleibt nießt zweifelhaft, baß eg fteß um ein felbftänbigeg ©timmrecßt einer jeben SIftie ßanbelt, welcßeg nicht babureß gebunben Werben iann, baß mehrere Stitien in einer Sganb finb.

b) ©ine oertragiieße Vinbung beg ©timmrecßtg entweber gegen bie ©efetlfcßaft ober gegenüber d ritte n, aber oßne @e*

wäßrung befonberer Vorteile, welcß leßtere gegen §317 §@33.

üerftoßen Würbe, ift guläffig. ©o fann fich g- 33. ber Über*

neßmer Oon Slftien üerpflicßten, wäßrenb ber Seit ber Viitbung bag ©timmredßt, falls übereinftimmenbe Vefdjlüffe beg Vorftanbeg unb Stufficßtgrateg Oorlicgcn, imß'inflang mit biefen augguüben, anbernfaltg fid) aber ber Stbftimmung gu enthalten (ogl. V® . 107, 67).

© t r a f ü o r f c ß r i f t e n :

Unbefugte ober üertraggwibrige Stnwefenßeit bgW. £ e i l *

naß me an ber ©V. ift nicht ftrafbar, ßöcßfteng alg §au§*

friebengbrud). dagegen ift bie S t b f t i m m u n g oon Häuteten bierfadjer SIrt umgeben.

a) SBer fid) oon einem ©ritten befonbere Vorteile bafüt gewäßren ober öerfprecßen läßt, baß er bei einer Stbftimmung in ber ©V. in einem gewiffen ©inne ftimme ober an ber Stbftimmung in ber ©V. überhaupt nicht teilneßme, wirb m it

©etbftrafe big gu 3000 Veicßgmarf ober m it ©efängnig big gu einem Zaßre beftraft, ebenfo berfenige, ber biefe Vorteile gewäßrt ober oerfprießt. ©6 bie übernommene Verpflichtung erfüllt würbe, ift betanglog.

©traflog bleibt bie gegen ©ntgelt übernommene Ver*

pflicßtung, in ber ©V. in gewiffem ©inne gu f pr eeßen, ober bie Verpflichtung, an ber ©V. unb an ber Stbftimmung teil*

guneßmen.

35irb ein ©ntgelt überhaupt nicht öerfprocßen ober ge*

wäf)rt, fo bleibt jebe folcße $ a t ftraflog.

®iefe ©trafoorfchrifteu treffen nicht ben Segitimationg*

aftionär alg folcßen, felbft wenn er für bie Slbftimmung geWiffe Vorteile erßält, benn hier wirb nicht, wie in ben

©traffällen, ber Siftionärwille gefälfcßt, fonbern gerabe ber StftionärWille auggefüßrt, weil bie in ber Verfammlung ©r*

feßienenen bag tun, wag ber hinter ißnen fteßenbe wirflicße Slftionär w ill nnb in ber Verfammlung felbft getan ßätte.

Slßniidjeg g ilt für ben Veöollmädjtigten.

®oiß bürfen Weber ber Veoollmäcßtigte, noeß ber 2e*

gitimationgaftionär fid) oon einem ©)r i t t e n Vorteile ge*

wäßren ober öerfprecßen laffen, weil bann bie ©trafoorfeßrift auf fie anwenbbar wirb.

b) 3Ber bie Stftien eineg anbern, gu beffen Vertretung er nicht befugt ift, oßne beffen ©inwilligung gur Siitgübung beg

©timmredjtg in ber ©V. benußt (g. V. ber Vanfier, ber oßne

©eneßmigung feineg Hunben beffen Stftien alg Segitimationg*

aftionär oertritt), Wirb m it ©etbftrafe oon 10 Veicßgmarf Big 30 Veidjgmarf für jebe Stftie, jeboeß nießt unter 1000 Steicßgmarf beftraft.

Vadjträglicße giftim m ung (©eneßmigung) befreit nicht oon ©träfe.

c) ®ie gleiche ©träfe tr ifft benfenigen, toelcßer Stftien eineg anbern gegen ©ntgelt leiht unb auf biefe bag ©timrn*

recht augübt, fowie benfenigen, ber bureß Verleißen ber Stitien ßiergu wiffentließ m itw irft.

d) ©nblicß ift bie gatfcßaugffellung ober Verfälfcßung oon ¡ginteriegunggfeßetnen, bie gum Stacßweig beg ©timm*

rechts bienen fallen, unb ber bewußte ©ebrawß einer folcßen Vereinigung gur Stugübung beg ©timmrecßtg mit ©efäng*

nig big gu einem ffaßre unb gugleicß m it ©elbftrafe big gu 10000 Steießgmarf bebroßt. ®abei ift bie Zubilligung mit*

bernber Umftänbe, aber aueß bie Stberfennung ber bürgerlichen

©ßrenreeßte guläffig. Vollenbet ift bag ® elift auf feiten beg Stugftellerg ober gälfcßerg m it ber Stugftellung ober ff-äl*

feßung, auf feiten beg ©ebraueßenben erft m it ber baraufßin erfolgten Stimmabgabe. ®ie üorßergeßenben föanblungen ftellen lebiglicß einen Verfucß ober gar nur üorbereitenbe

§anblungen bar unb finb nießt ftrafbar.

ÖO0 über bie Cintrogung ber lli^iig fe ii «nb £ef(^Mng oon 0efeil- fünften unb 0eno|fenf<^ßfien wegen ilnterioffung ber Um/Ieüung na^ ber

berorbnung vom 2JL lUaf

Von Stmtägcricßtärat a. ®. 5Eßeobor E o ß n , Verlin.

®ie infolge ber 3Bäßrungggerrüttung aufgcftellten piermarfbilangen boten ein falfcßeg V itb öon bem ©tatug eineg Unterneßmeng- Um eine neue, fefte, auf SBaßrßeit be*

rußenbe ©runblage an ©teile feneg unrichtigen, fdjWanfenben fyunbamentg ber «paf?ierrttctrf6i 1 ern§en für bie SBirtfcßaft gu feßaffen, würbe burß bie V D . ü b e r © o l b b i l a n g e n o.

28. ®eg. 1923 (VD@.) unb bie 2 . ® u r c ß f V D . o. 28. SJtärg 1924 (S V D .) bie Umftellung ber fßapiermarfbilangen ber Stftiengefellfcßaften (Slft©.), ber Hommanbitgefeiifdjaften auf

Stftien (HSt©.), ber ©efelifdjaften m it befeßraniter Haftung (®mb§.) unb eingetragenen ©enoffenfeßaften (©©.) auf ©olb*

marf*, jeßt fReicßgmarfbiiangen geregelt1)- ®iefe Umftellung ift aber bigßer nießt oon allen jenen ©efelifdjaften unb ©@.

bewirft worben, ©in Z'oang gur Umftellung formte aueß big*

ßer auf jene ©efelifdjaften unb ©©. Weber bureß bie V©@.

nod) bureß bie S V O . auggeübt werben, ba in biefen Verorb*

J) ©ieße aueß ben Sluffaß beä 3Serfafi er§ 333. 1924, 1067.

(6)

2882 ©rößere 9Iuffäge [gurtfHfche aBodjenfc^rift

nuttgen eine S3orfcßrift darüber nid)t entsaften ift, wann die

bie Umfteßung befcßließenbe ©eneraiöerfammhmg (®33.) ftatt=

gufinben bat, unb bemgufolge bte 9Köglid)feit befteßt, bie tim»

fießung auf unbeftimmte $eit ßinauSguf(hiebenla ). ©in folcßer ungewiffer 3 uf-tartb liegt aBer Weber int ooliS» noch im priöat»

wirtfdjaftlicßen igntereffe, baS. fcßleunigen 9C6fchiuß ber Um»

fteßung bedangt. Die S3efeittgung biefeS ungewiffen guftanbeS

¿egmecEt bie auf ©runb beS § 20 330®. ergangene 330. über bie (Eintragung ber 9iicßtigfeit unb Söfdjung öon ©efeßfdjaf»

ten unb ©enoffenfcßaften wegen Unterlaffung ber Umfteliung b. 21. 9Rai 1926 (3309t.). Danach füllten ebtl. bie Bereits bor bem 1. (jait. 1924 gegründeten, in 33etrieb gefegten unb 33er»

mögen befigenöen ©efeßfcßaften unb ©@. als nichtig erftart Werben, wenn fie bis gu einem beftimmten Termin ben Um»

fteßungSbefdjluß nicht angemeibet fyaben. fe rn e r faßen nad) biefer 33091. bie ©efeßfcßaften unb ©@. gur Söfcßung ge»

Bracht werben, bie in ber QnflationSgeit gegründet unb in baS SganbelS» bgw. ©enoffenfcßaitSregifter eingetragen Wurden, bie aber infolge beS burd) bie In fla tio n oeriorenen 33ermögenS einen EtefcßäftSbetrieb nicht mehr haßen ober überhaupt nicht begonnen haben, bei benen alfo bie g irm a tatfädjlid) erlofdjen unb baS fftedjtsfubjeft nur nod) bem 9tamen nad) ohne mate»

rieße ©runblage im §anbelS» bgw. ©enoffenfcßaftSregifter ein»

getragen ift, die m ithin jene fRegifter unnötig belaßen.

Die auf ©runb ber 3309t. geregelten Verfahren find im einzelnen folgende:

I. S i i d j t i g f e i t S ö e r f a ß r e n ö o n © e f e l l f c ß a f t e n Wegen n i c h t e r f o l g t e r S l n m e l b u n g be§ U m fie l»

Xung Sb e f dß l uf f eS.

1. f gat e i n e 9Tft©., K91®. o b e r © m b § . b i s p n t 30. © e p t . 1926 e i n e n 9 3ef i ßl uß ber @33. bgw. ®e»

f e l l f c h a f t e r o e r f a m m l u n g ü b e r bi e U m f t e l i u n g n i c h t a n g e m e i b e t , fo hat ißr baS ©eridjt eine angemef»

fene unter 9lnbroßung ber ©intragung ber 9ticßtigfeit der ©efeßfdjaft gu beftimmen* 2). Die fjKiftfegung erfolgt gum gwede ber 9tachholung ber 91nmelbung3). Die bieSbegüglidje Verfügung wirb bem gefeglid)en33ertreter der ©efeßffaaft (SBor»

ftanb, Komplementär, ©ejdjäftsfüßrer) gugufteßen fein, da es ficß um eine jjriftfegung handelt. Sßit ber Qufteßung biefer 33er»

fügung beginnt der Sauf ber ffirift. 9tadj fruchtlofem Siblauf berfelben hat baS ©ericßt bem gefeglicßen Vertreter eine weitere angemeffene g rift gur ©eltenbmadjung eines SBiberfprucßS gegen bie Beabficßtigte ©intragung der 9tid)tigieit gu beftim»

men4). ©S ift alfo eine hoppelte fjriftfegung notwendig, wenn bie ©intragung der 9tichtig!eit erfolgen faß5). Die ©egung einer ffirift ift auch hier p r ©rßebung eines SBiberfprucEjä wefentlid). @ie begwedt nämlidj gleidjfaßS bie Slnmelbung beS UmfteßungSbefdjluffeS herbeigufüßren, folange bie 9tid)tig»

feit nicht eingetragen ift. Sn der Verfügung wirb deshalb auch auf biefe 9)iögiid)feit auSbrüdlid) ßinguweifen fein6).

Die S3erfügung ift gemäß § 16 Slbf. 2 g@®. ber ©efeß»

fdjaft beianntgumadjen. DaS gefdjieljt auS bem öorgebadjten

©runde gleidjfaßS burd) gufteßung, ötit der ber Sauf bet g r ift beginnt.

3Sirb Sßiberfprud), ber an feine fjjorm gebunben ift, er»

hoben, fo entfeßeibet über ihn baS SRegiftergericßt, §iergu ift die 9Inberaumung eines Termins nicht erforderlich. DaS ©e»

ricßt fann aber bie ^Beteiligten gur ©rörtetmng der ©adje gn einem Term in laben7). 93etm 9IuSbieiben der 33ertreter ber

la ) 2[uc£j bie UOmtelbuttg be§ UinftettungSBefdluffea gum §an»

belSregifter bann, foweit bie §auptnteberiaffung in grage ftommt, burd) OrbnungSftrafen nicht ergwungen werben.

2) § 1 5809t.

8) OieS folgt auä § 1 ©ap 2 3309t., wonach bie 9iici|tiglieit einguttagen ift, wenn i n n e r h a l b b e r g r i f t ber UmftettungS»

Befdjluß nicht angemeibet wirb.

4) §1 ©ap 2 5809t.; § 142 2Ibf. 2

<$m.

B) ®iefe erneute griftfejjung ifl wegen ber Tragweite ber brohenben 9tidjtigfteit§erfelärung als gerechtfertigt ju erachten. ®ie erneute griftfepung gut ©rpebung eines 5JBiberfpruchS ift auch bann notwenbig, wenn etwa bereits gegenüber ber erften fjeftfepung SBiber»

fprud) erhoben ift. 0 u a f f o w S l u » © u f a t , ©olbmarkbilang, 2. 3tuf»

läge § 16 2Inm. I I I 2.

0) 58gl. fßrSUigS3erf. b. 7. 9tob. 1899, § 34.

7) 58gt. §134

©efeßfdjaft fann bie ©ntfdjeibung nach Sage ber Elften er»

folgen. Sft ber 3Biberfpruch berfpätet eingelegt, fo finb bie etwa borgebradjten ©rünbe wegen ber großen Tragweite, bie eine Söfdjung öon 91mtS wegen für baS betroffene Unterneh»

men hat, unb wegen beS broßenben großen wirtfd)aftlichen

©d)abenS bennod) gu prüfen.

Kommt baS ©eriöjt auf ©runb ber Prüfung gu ber Über»

geugung, baß feine 2tuffaffung unridjtig ift, ober ift ingwifeßen die Slnmelbung beS UmfteßungSbefdjiuffeS erfolgt, fo hat baS

©erießt öon ber Eintragung der 9tichtigEeit Slbftanb gu neß»

men8), ©rfolgt bie ©intragung trog ber Teilung beS 9Jtan»

gels infolge unterlaffenen 3BiberfpruchS, fo ift gegen ben 9iicß»

tigfeitsbefchluß 58efd)Werbe guiäffig9). © ibt baS ®erid)t bem 3ä3iberfpru<h ftatt, fo unterbleibt bie angebroßte ©intragung ber 9tid)tigfeit. ©egen den ben 923tberfprud) gurüdweifenbeit S3efcßluß beS 91®. findet feitenS ber ©efeßfdjaft binnen gwei 3Bod)en bie fofortige 33efchwerbe ftatt, über bie baS S®. als fBefdjwerbeinftang entfeßeibet, unb gwar bie Kammer für fgan»

belSfacßen, faßs eine folcße bei bem betreffenden S®. epi»

ftie rt10). 3Birb der SSiberfprud) öon ber SSefdjmerbeinftang für begründet eraeßtet, fo unterbleibt bie ©intragung ber 3Iid)tig»

feit natürlich aud).

©egen bie ©ntfeß. be§ S®. als 33efcßwerbeinftang findet bie fofortige weitere öBefdjmerbe fta tt11). ®ie legiere geßt an baS 0S@.1S) (in fßreußen an baS K@.13), in 93apern an baS DBS©.), (gn KonflifSfaßen ift bie ©ntfdjeibung dem Siö. gu überlaffen14).

®ie 9iid)tigfeit darf erft in ba§ ipanbelSregifter eingetra»

gen werben, wenn entweber ein ÜEiberfprud) nidjt erhoben ober biefer redjtsfräftig gurüdgewiefen unb der UmfteflungS»

befeßluß aueß bis gur SRecßtSfraft beS 9iid)tigfeitSbefd)luffeS noeß nießt angemeibet ift, unb gwar offne 9iüdfid)t darauf, ob die Umfteßung befcßloffen ift ober nießt. Solange aber bie 9iid)tigfeit nießt eingetragen iß, fann bie Slnmctbung beS UrnfteßungSbefcßluffeS nod) erfolgen.

S)ie naeß § 1 3309L eingetragene 9iicßtigfeit ift üom 9le»

giftergeridjt öffentlich befanntgumaeßen16).

®ie Eintragung ber 9iicßtigfeit fann aucß in erfter ^jn»

fkng öon bem dem Siegiftergericßt übergeordneten S®. üer»

fügt werben16). ©S entfeßeibet bie Kammer für ^anbelSfacßen,.

faüS eine folcße bei bem betreffenden S®. e jiftie rt17). 33aS

£© ., baS ßier als erfte ^nftong entfeßeibet, barf aber aucß nießt fofort bie ©intragung der 9Hd)tigfeit anorbnen, fonbern ßat gunaeßft ber ©efeßfehaft eine angemeffene g r ijl unter 2ln»

broßung der ©intragung ber 9Hcßtigfeit gu beftimmen. Sie griftfegung erfolgt aucß ßier gum gwede ber Siatßßolung ber 91nmelbung. ®aS nun folgende 33erfaßren ift baSfelbe, Wie baS eben bargefteßte beim 91®. m it ber Sßaßgabe, baß gegen ben ben SSiberfprucß gurüd'Weifenben Sefcßluß beS S®.

als erften Snftang bie fofortige Sefcßwerde18) an baS 0 S ® . (in fßreußen an baS K®., in 33a0ern an baS 0 b £ © .) ftatt»

findet, baß in KonflütSfäßen § 28 9Tbf. 2, 3 fy@@. gur 91n»

Wendung fommt unb bie weitere 93efcßwerbe in biefem auSgcfcßloffen i f t 19).

^sft bie 9Kd)tigfeit der ©efeßfeßaft eingetragen, fo finden gemäß § 311 §©53. bgw. § 77 ®mb§®. gum gtoede 5er Widelung ißrer 9ted)tSüerbäitniffe die für den fyaß ißrer 9Iuf»

löfitng geltenben SSorfcßriften über bie Siquibation entfpre»

eßenbe Anwendung, öorauSgefegt, baß 33ermögen öorßanben ift. Die ©efeßfdjaft befteßt alfo trog ißrer 9Ucßtigfeit nodj als SiquibatiouSgefellfcßaft fort unb ift redjtS» unb parteifäßig,

8) 58gl. § 18 g m 9) § 20 g m

« ) §100 @58®.; §30 Stbf. 1 ©ap 2 g®@.

n ) §29 916f. 2 g@®.

12) §§ 28 2lbf. 1, 199 g@®.

«) 9irt. 7, 8 5|3r9tuSf©. g. @58®.

14) § 28 9Ibf. 2, 3 g@@.

1B) § 10 §©33.

» ) §143 f flb f .l g®@.

17) §§ 143 8I6f. 1, 30 9ibf. 1 ©ap 2 g@®.

18) 58gl. m . in 91g2L 11, 193.

19) § 143 g@®.

(7)

55. Safirg. 1926 §eft 30]

©röfjere Slufiäße 2888

fotceit eg bie Siquibatumggwede erforbpm20). © ie ift burd)

bie Siquibatoren int recijtSgefdjäftlidqen BerEelir i)anbiuugä*

fähig-

Siquibatoren inerben bie bisherigen gefeßlidien Vertreter (Borftanbgmitglieber, ®omplementare, ©efdjäftgführer), tnenn nicht burd) ben Befcfjluß ber ©B. 65m. bex ©efedfdjafteroer»

fammluugen ober burd) ben ©efettfd)aftgbertrag anbere Siqui»

batoren befteiit finb bä», »erben, ®iefe finb alg told)e gum

§anbeiSregifter anäumelben. ©te ijabta bie girm a nebft fßamenSunterfd)rift bg». nur bie ttnterfdjrift gur Slufbewah*

rung bei bem ©erid)t gu geid)nen21).

S)ag ©erid)t Eann bie Siquibatoren auf ihren Slntrag öon ber Berpflid)tung gur BeEanntmad)ung ber SCuflöfung unb Slufforberung ber ©laubiger gur Sinmelbung (§ 297 § © B .) befreien, fofern glaubhaft gemacht »trb, baß bie Soften ber BeEanntmachung burch bag' öorhanbene Vermögen nach 2lb»

gitg ber Berbtnblid)feiten nicht gebecft würben21 a).

§ jl bie Siquibation ber nichtig ge»orbenen ©efel(fd)aft beenbigt, fo haben bie Siquibatoren bag Erlöfdjen ber ©efeli»

fd)aftgfirma gur Eintragung in bag §anbel§regifter angumel»

ben22). ®ie Sinmelbung ift burch Drbnunggftrafe bont 9te»

giftergericht ergrodtgbar23). ®a§ Erlöfd)en ber fjirm a ift in ba§ iganbelgregifter erttgutragen unb gu pubtigiereu24). Erfor»

berlidjenfaiiS erfolgt bie Eintragung beg Erlöfd)eng ber g irm a bon SImtS »egen25).

Bon ber erfolgten £öfd)ung hat bas ©ericht ber Sgaupt»

nieberlaffung bag ©ericht einer jeben $weignieberlaffung gwedS Eintragung ber Söfdjung bon Simtg »egen gu benad)*

richtigen. ®em Üegtfterrid)ter ber $»eiguieberiaffung fitefjt bie Einleitung beg Söfdjunggberfahreng nicfjt gu. E r Eann ben fRegifterridjter ber §>auptniebertaffung nur auf ben SJlangel aufmerEfam machen.

SBie berhalt eS ftdj nun aber, »enn bie SCnmelbung be§

Umfteliunggbefd)luffeg red)tgeitig erfolgt, ber Befcptuß aber

»efentlidje Erforberniffe, fei eS formeller ober materieller Slrt, nicht erfüllt, »enn g. 23. in bem Befd)htß bag ®aprtalent»er»

tunggtonto auf mehr als neun $ehntei beg EigenEapitalS be»

meffen »äre? igier liegt bie Berleßung einer g»ingenben Bor»

fd jrift bor26). ®ie Sinmelbung eines foichen SJefcfjiuffeS würbe ben gefeßlid)en Erforberniffen nicht genügen unb Eann bemgu»

folge als Sinmelbung eines UmfteEungSbefdjiuffeS i. S . beS

©efeßeg nicht gelten. $ ie oben erwähnten angebrohten Dledjtg»

folgert würben m ithin burch eine foldje Sinmelbung nicht be»

fertigt werben27). Sie Sachlage ift in biefem $alle Qieicf) ber, in ber ein UmftetiungSbefdjiuh nicht gur SCnmelbung ge*

langt ift.

2. fgft am 30. © e p t . 1926 b ie f f - r if t f ü r b ie Sluf»

f t e l l u n g ber f R e i d f g m a r E e r ö f f n u n g g b i l a n g 28) n 0 d) n i cij t ab ge l a u f e n 29), fo ift baS gu 1 bargeftetlie Nichtig»

EeitSberfahren erft bann einguleiten, »enn ber UrnfteHungg»

befd)Iuß innerhalb brei SDtonaten nach Xfblauf ber g r ift nid)t angemelbet i f t 30).

II. S ö f c h u n g S b e r f a h r e n b e i ben i n b e r ^¡n»

f l a t i o n S g e i t g e g r ü n b e t e n © e f e l l f d j a f t e n , b i e i n » f o l g e beS burch bie I n f l a t i o n b e r l o r e n e n 23er»

m ö g e n S e i n e n © e f d ) ä f t s b e t r i e b n i ch t m e h r hab en o b e r ü b e r h a u p t n i d ) t b e g o n n e n haben.

1. 3 i u h t ber © e f c h ä f t s b e t r i e b e i n e r SIE!©.,

’S!®©, o b e r ® m b § . f e i t bem l . ^ a n . 1924 o b e r ,

» e n n bie © e f e l t f c h a f t erft nach b i e f e m Q e i t p u n E t e r r i c h t e t i f t , f e i t b e r E r r i c h t u n g u n b i f t V e r m ö g e n b e r © e f e l l f c h a f t n i ch t b o r h a n b e n , fo hat bag ©ericht

20) SR©. 59, 325. Slud) ber Kortfmrg bamt über bie Siqui»

bationggefettichaft eröffnet inerben. 323. 1904, 50.

21) §§295, 296 §©23.; §§ 77 216f. 1, 67 2t6f. 4, 63 ©mb§®.

24a) 230. über bie ©tnfehr. öffetttlicbjer 23ert. n. 14. gebr. 1924.

22) §302 §©23.; §13 ®mb§@.; §§ 6, 29, 31 §©23.

23) §302 2lbf. 1, 14 §©23.; § 7 8 ©mb§®.

2§ § 10 §@23.

25) § 3 2 2tbf. 2 §©23.; §141 S@®.

2«) § 6 S3D91.

SÖ Q u a f f o n i g b i ' S u f a t a.a. O. §16 Sinnt. I I 1.

*s) § 2 230.

2°) ®ieg bann ber Satt fein, wenn biefe g r ift gemäß § 2 SIbf. 2

©ah 2 230©., § 2 SIbf. 4 ®2SD. burd) baä ©ericf;t nerlängert t[i.

5°) § 1 SIbf. 2 2309?.

bie ©efefffdjaft ohne SRüdficht barauf, ob bie Umfteflung Be»

fd)Ioffen ift ober nicht, bon SImtS »egen gu löfdien, »enn nicht Bis gum 30. ©ept. 1926 ein Söefdllufj über bie Umftellung an»

getnelbet i f t 31). ®ieS Söfchungsberfahren Eann auf 2(ngeige unb bon SImtS »egen eingeleitet »erben. 3fn betben muh t>6S ®erid)t aber »egen ber grofsen Tragweite, bie eine Söfdiung bon SImtS »egen für baS betroffene Unternehmen hat, unb »egen beS brohenben »irrtfdjaftlicEjen ©chabenS gu»

uächft feftftellen, ob bie S8orauSfe|ungen be§ § 2 SIbf. 1 © a | 1 S3£)Si. oorliegen. 3 U biefem 3»ed hat öor Erlaß einer Sßerfügung gemäß § 12 g©@- öoit SImtS wegen bie gur geß»

ftellung ber angegebenen SSorauSfeßungen erforberlichen Er»

mittelungeu gu beranftalten unb bie geeignet erfcheineuben 23e»eife aufgunehmen, wobei es in feiner SBeife an bie Sin»

geige ober etwaigen Slnträge bon ^Beteiligten gebunben ift unb bemgufolge etwaige Slnträge gang außer Setradjt laffen ober auch weiter gehen Eann, als bie Slnträge es bedangen. E r ift berpflichtet, über alle erheblichen Satfadfen unb etwaigen SBiberfprüihe »eitere Ermittelungen git beranftalten. ES Eann auch ben Beteiligten felbft hören, ftch ebtl. bie §anbelSbüd)er, fffafturett, SKietSberträge, ©eroerbefteuerquittungen borlegen laffen. ES Eann aud) 3eit9en unb ©achoerftänbige bemehmen unb Behörben, g. B. Boligei» unb ©emeinbebehörben, um SluS»

fünft erfuchen. ®ie Organe be§ §anbel§ftanbeS, inSbefonbere bie ’^nbuftrie» unb §anbeisfammerit, finb fogar berpflichtet, bie ©ericfjte hierbei gu unterftüßen, unb berechtigt, Slnträge auf Einleitung beS SöfdiungSberfahrenS gu fteüen32). ®ie B 0 9 i.

fchreibt auSbrüdlid) bor, baß bor ber Söfcßung bie guftänbige amtlid)e BerufSbertretung beS §anbeI§ftanbeS gu hören i f t 33).

§>at baS ©ericht auf ©runb ber ftattgehabten Ermittelun»

gen bie ttbergeugung gewonnen, baß ein ©runb gum amtlichen Einfchrertctt borliegt, fo hat ^ gunächft bie SIbficht ber Sö»

fchung ben gefeßüchen Bertretern ber ©efeltfchaft, foweit beren Berfon unb Slitfenthalt beEannt ift, nach bat für bie 3ufrtls lung bon SImtS »egen geltenöen Borfchriften ber Ultb außerbem burd) Etnrücfung in ben für bie BeEanntmadjungen beS betreffenben SpanbelSregifterS beftimmten Blättern be»

Eanntgugeben. 2)ie BeEanntmachung Eann and) noch in werte»

ren Blättern angeorbnet »erben. $ n ber BeEanntmachung ift eine g rift gur ©eltenbrnadiung eines 2ßiberfprud)§ gu beftim»

men34).

©inb bie fßerfonen ber gefeßlidien Bertreter ober beren Slufenthalt nidjt beEannt, fo wirb bie f5r i ft Kach Slnalogie oon

§ 16 SIbf. 2 g@©. m it § 206 3^0- l» m Siblauf eines STco»

nats feit ber leßten EinrücEung gu berechnen fein.

Qur Erhebung beg SBiberfpruchS ift jeber berechtigt, ber an ber Unterlaffung ber Söfdfung ein beredjtigteS ^ntereffc Ijat; baf)in gehören bie gefeßlidjen Bertreter ber ©efeltfchaft, jeber SIEtionär bg». ©efeSfchafter unb jeber ©laubiger ber ©e»

fellfchaft35). ®ag SBiberfprud)gberfahren ift bagfeibe »ie gu I 1 beim St©.

®ie Söfdiung barf erft im §ianbelgregifter bewirEt »er»

ben, wenn SSiberfpruch nidjt erhoben ober »enn bie ben SSiberfprudj gurüdmeifenbe Entfcheibung redjtgEräftig gewor»

beit36), ©olange bie Söfchung nicht erfolgt ift, Eann bie Sin»

melbung beg Umfteiiunggbefchluffeg noch » irifa m erfolgen, fo baß bann bie Söfcßung nicht ftattfinbet.

®ie eingetragene Söfchung ift bom SRegiftergericht öffent»

lieh beEanntgumachen37).

Eine Siquibation finbet im ber S ö f c h u n g nicht ftatt, ba auf ©ruitb beg § 2 BDSi. angunehmen, baß Eetn Bermögen in biefem g-alle bei ben ©efefifchaften borhanben.

© te ilt fid) aber nach ber Söfd)ung bag Borhanbenfein bon Bermögen heraug, bag ber Berteilung unterliegt, fo finbet bie Siquibation ftatt; bie Siquibatoren finb auf Sintrag eineg Be»

tciligteu burd) bag ©ericht gu ernennen38). S h ^ Eintragung in bag Spanbelgregifter erfolgt bon SI mt g » eg e n . 2)ie St»

st) § 2 SIbf. 1 Saß 1 23DB.

32) § 126 3-@®.

33) § 2 SIbf. 1 lefeter Sap 2309t.

34) § 2 SIbf. 2 ©ah 1 - 3 2309t.

35) § 2 SIbf. 2 ©aß 4 2309?.

30) § 141 SIbf. 4 g© © . 37) § 10 §©23.

3») § 2 SIbf. 3 2309?.

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