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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1933.06.17 H.24

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(1)

2 ) e u t f d ? e s l l c c g t :

17

. gmtt

1933

.

geft 24

[62. 3fll)rggtig.l 1369

iurijlird)^ Modjcufdjrift

S e i t f d j r i f t d e s 3 > e u t f d ) e n 2 l t t t t > a l t t > e t r e i t t s im 23unb n a iio n a lf o ä t a liiiii^ e r X>euifd)er 3 u r i f i en

H e r a u s g e b e r : Heicbsjufttjfommiffar Staatsminifter D r . ,

^ ü f } t e r be s 2 3 u n b e s i t a i t o n a I f o3ia It f tifc ^ e r D e u t f d f e r 3 u r i f i e u

S c h ri ft le it er : Hechtsantuälte D r . Ditteitberget: unb D r . H e rm a n n Dofe, Berlin;

Hegierungsrat im Betcfysjttf^mimfiettum H u ö o tf S cH raut, Berlin

» e r la g : 11?. ü lo e f e r S u c f jg it n b lw t t g , 3nh -: © scar S ra n b jktte r, C d ^ i g £ [ , ©restmer Straffe \ \ j \3.

5 e r n \ p t e ^ c r S a m m e l - n r . 7 2 566 / D r a i | t a n j d ) r i f t : I m p r i m a t u r / po ftf c(icdCIorrto E e i p j i g t l r . 63673.

ffief<f)äftsftelle in B e r lin SU) 48 ijebemannjtr. 14. JernJpredier Bergmann 217.

S u r / l u s í e g u n g 6 * 0 o l t k n r c ^ t l í ^ r n 6 í í m m t > c r f c c í s b d b t t S e ^ l u g f a p n g ü b e r d i e S t e l l u n g o o n P r ü f e r n *

Son SKinifterialrat S. ö u a ffo to S fi, Setlin.

Die SD . über Stftienredjt b. 19. ©eftt. 1931 (9t®SI.1, 493) bot befannítid) bíe S iía n p rü fu n g atS ißfitdjtprüfung eingeführt. Die Einführung gei>t ftufenmeife bor fid), ent*

Tbrec^ettb ber Entmidtung beS SebifionSmefenS unb ber ÍQeran»

bitbung bon SCÖirtfcf)aft§prilferrt (<3d E iíe g e lb e rg e r = O “u a f = i o m s f i » © < f i m ö i b e r , Komm. p r SD. über 9tftienrect)t, Sorbem. 1 bor § 262 a). Das Sterfmat für bie Slbftufung bilbet bie SSapttalgröfee ber GSefetífc^aftert. 8 u t B e^ &eä fteijt — abgefehen bon ben ©onberbeftimmungen für 2Btrt»

jctiaftsbetriebe ber öffentlichen) §anb, fü r SerfichermtgSunter»

neíjutungen folbie fü r Sau» unb gtbectffwriaffen — eine Ser»

bflidjtung p r S ita n p rü fu n g in folgenbem Umfang:

a) fSCftiengefettfdjaften m it einem ©runbfabitat bon meíjr atS 3 üRitt, StM finb erftmatig m it bem $ahreS»

abfcfjíuf} (S ita n j unb ©emimt» unb Sertuftredpung) für baSjenige ©efd)äftsjaiir brüfungSpftichtig, ba§ nach bem 30. ©ebt. 1931 begonnen bat ( m t. 3 ber 1. DurchfSD. j.

SD . über 2tftienrec£)t b. 15. Dej. 1931 [5ft®St. I, 760]);

b] 2iftiengefetlfchaften m it einem ©runbfafntat bon 500000 3 tM biä 3 SOÍitf. S U l finb erftmatig m it bem SaffreSabfchluf} fü r baSjenige ©efchäftsjahr prüfungS»

pflichtig, baS nach bem 30. ©ept. 1932 begonnen bat (§ 7 ber 2. D urdjfS D . &■ SD . über 9iftienred^t b. 20. De^.

1932 [S © S l. I, 563]).

SOiit ber ftufenmeifen CSinfü^rung ber fßfliChtprüfung, atfo ebenfalls ftufentneife, mirb bie fid) aus 9lrt. V I I SD. er»

öebenbe neue gaffung'beS §266 -Hbf. 1 Sag 1 § ® S . in

® iaft gefegt. Diefe neue Raffung tautet:

Die ©eneratberfammtung !aun m it einfacher (Stimmen»

meijrbeit bie Seftettung bon fßrüfern p r Prüfung bon Vorgängen bei ber ©rünbung ober ber ©efct)äft§füi)rung befüjtieben.

®ahrenb bie atte Raffung beS § 266 2tbf. 1 @a| 1 § © S . eine Seftettung bon Sßrüfern p r Prüfung ber S ita n j fotoie bon Sorgängen bei ber ©rünbung ober ber ©efchäftSfütirung b®r fah, hanbett bie neue Raffung atfo n ur noch Oon fffteltu n g bon fßrüfern ju r Prüfung bon Sorgängen bei

“ er ©rünbung ober ber ©efdjäftsfüijrung. Die SKögtidjfeit Seftettung bon Prüfern p r Prüfung ber S ita n j ift in öer neuen Raffung nicht enthalten, meit fíe m it ber ftufen»

M e n Einführung ber fßfiicbtprüfung — ebenfalls ftufen»

™eife — entbehrlich mirb.

. 3tn ben § 266 9tbf. 1 S a | 1 fdjticfit fidf) im 9tbf. 1 © a | 2 f ln ©timmberbot für 2tttionäre an, bie pgteid) Stitgiteber

e§ Sorftanbe§ ober Síuffichtóratg fin b:

Sei ber Sefchtuhfaffung tonnen Stttionäre, bie p g te iii Stitgtieber be§ Sorftanbe§ ober 9tufficf|tSratS finb, mebet fü r fidh noä) fü r einen anberen mitftimmen,_ menn bie Prüfung fidh auf Sorgänge erftreäen fott, bie m it ber bem Sorftanb ober bem 2tuffid)t3rat p erteitenben ©nt»

taftung ober ber Einleitung eines SechtSftreitS pifchen SKitgtiebern beS SorftanbeS ober beS ÜtuffichtäratS unb ber

©efettfchaft im ßufammenhange fte!)en.

$ieS ©timmberbot ift neu; eS mar im § 266 a. rtic^t enthaften. ES hat, mie bie fßrajiS gegeigt hat, p p e i

©treitfragen Serantaffung gegeben.

I. ©inmat ift eS gmeifethaft gemorben, ob bieS ©timm»

berbot auih fü r Sefchtufffaffungen gitt, burd) bie auf ber

©runbtage beS § 266 Stbf. 1 S a | 1 a. g . p rü fe t _pr P rü ­ fung ber S ita n j beftettt merben. ©ine fotcEje freimittige Se»

ftettung bon ißrüfern p r S r äfung ber S ita n j auf ber

©runbtage beS § 266 Stbf. 1 ©ah 1 a; ift möglich, fomeit nidht fdfon bie fßftiditprüfung eingeführt ift.

3- S. eS h a t:

a) bie ©eneratberfammtung einer Stftiengefettfchaft m it einem ©runbfaJpitat bon mehr atS 3 SJUtt. ¡UM bie tßrüfung ber S ita n j für baS am 3 0 .3uni 1932

gelaufene ©efdjäftäjahr befc^ioffett (bgt. oben p a ); ober b ) eS hat bie ©eneratoerfammtung einer Stftiengefettfchaft

m it einem ©runbfabital bon 3 Sttitt. 31M bie Prüfung ber S ita n j fü r baS am 31. ®ej. 1932 abgetaufene ©e»

fdjäftsjahr befchtoffen (bgt. oben p b).

Säuberlich betrachtet hat eS atterbingS ben Stnfchein, atS ob baS ©timmüerbot beS § 266 Stbf. 1 © a | 2 Ö@S. auch fü r bie Sefditubfaffung über b k freimittige Seftettung bon Prüfern p r i) M iutl9 ber S ita n j auf ber ©runbtage beS

§ 266 3tbf. 1 © a | 1 a. ff. gelte. ®enn bie Sorfchriften ber SD . über SCftienreCCjt finb am 1. D ft. 1931 in Kraft ge»

treten (3trt. X I I I Stbf. 1 SD . über ütftienrecht). ©ine StuS»

nähme ift fü r bie ftd) aus 2trt. V I I ergebenbe neue ffaffung beS §266 2tbf. 1 © a h 1 infofern borgefehen, als fie ftufen»

meife m it ber Einführung ber tici)tprüfung in K raft gefegt mirb. Über baS gnfrafttreten beS §266 Stbf. 1 © a h 2 ift aber eine befonbere Seftimmung nicht getroffen. “Danach fönnte eS naheftegen, anpnehmett, bah § 266 2tbf. 1 ©ah 2 uneingefchränft am 1. Dft. 1931 in Kraft getreten fei unb bemgemäfj baS barin _ enthaltene ©timmberbot, fomeit bte 2ßfiicf)tprüfung noch nicht eingeführt unb bte neue ffaffung beS § 266 Stbf. 1 © a | 1 nod) nicht in K raft gefeit i]t, eS atfo noch bei ber Sef^tuhfaffung über bie freimütige Se»

172

(2)

1370 Siitffü^e [Quriftifcljc SBocgSnfgrift

fteliung bon Prüfern p r Prüfung ber P ila n j auf ber

©runblage beS § 266 Stbf. 1 Saß 1 a. ff. bewenbet, aug für eine folge Pefglußfaffung gelte.

©tne berartige SluSlegung mag auf ben erften SStici bertretbar erfgeinen, f)ält aber nagerer Prüfung n ig t ftanb.

2Benn eS im § 286 Stbf. 1 Saß 2 geißt^ baß „bei ber Pefglußfaffung" Siftionäre, bie p g le ig fÜlitglieber beS Por*

ftanbeS ober SluffigtSratS firtb, n ig t mitftimmen fönnen, fo fann barnit nur bie im Saß 1 n. ff. bejeignete Pefcglitß*

faffuttg gemeint fein. @8 beftegt ein ßufammenfiang jw ifgen Sag i unb Sag 2 ; Sag 2 oertoeift m it ben 28orten „bie Pefglußfaffung" auf Sag 1. Plan toürbe biefen Bufammen»

bang jerreißen unb bem Sag 2 einen anberert S inn, als er m irflig gat, unterlegen, nenn man ben Sag 2 auf Sag 1 a. ff., alfo audf auf ben im Sag 1 n. ff. gar nicgt erwägnten ffaE ber Pefglußfaffung über bie PefteEung bon Prüfern p r Prüfung ber P ila n j besiegen toollte. Daß bieg nicgt angängig ift, ergeEt ogne weiteres, menn man ben Sag 2 feinem S in n entfpregenb lieft, Der Sag 2 ift finn*

gemäß fo p lefen: „S e i ber Pefglußfaffung über bie_ Pe*

fteliung bon Prüfern p r Prüfung bon Vorgängen bei ber

©rünbung ober ber ©efgäftSfügrung fönnen Siftionäre ■“

©S wäre' eine unpläffige Peräuberung beS Sinnes btefer P o rfg rift, tnenn man fie auf § 266 Slbf. 1 Sag 1 a. be*

Siegen toollte. Denn bann müßte man fie fo lefen: „P e i ber Pefglußfaffung über bie PefteEung non Prüfern p r Prüfung ber P ilan.5 ober p r Prüfung bon Vorgängen bei ber@rünbung ober ber ©efgäftSfügrung fönnen Siftionäre. . . "

2)er P o rfg rift biefen S in n unterplegen, erfcgeint nicgt angängig.

Die gier bertretene Auslegung beS § 266 Slbf. 1 Sag 2 ftegt feiner SCnwenbung auf bie beiben anberett im §266 Slbf. 1 Sag 1 a. ertoägnten fffäüe, näm lig bie PefteEung non Prüfern gur Prüfung bon Porgängen bei ber ©rünbung unb ber PefteEung bon Prüfern gur Prüfung bon Vorgängen bei ber ©efgäfigfügrung für bie Beit big p rn ^nfrafttreten beg § 266 Slbf. 1 Sag 1 n. fff- natürlich nicgt entgegen. Denn biefe beiben ffiäEe fmb aug im § 266 Stbf. 1 Sag 1 tt.Jf.

genannt unb werben bager bürg Sag 2, ber auf biefe ^5älie Pegug nimmt, gebecft. Stuf biefe beiben ffrüEe baS Stim m * berbot beS § 266 3fbf. 1 Sag 2 gu begiegen, beränbert alfo nicgt ben S in n biefer SSorfdgrift. D arin, baff baS Stim m * berbot beg Sag 2 aucg fg on fü r bie Beit Bor bem g n fraft*

treten beg Sag 1 auf biefe beiben gälte p besiegen ift, liegt gerabe biePebeutung beg frügerenSnfrafttretenS beg Sageg 2.

Die Slnwenbbarfeit beg StimmberbotS im § 266 Slbf. 1 Sag 2 auf ben nur im § 266 Slbf. 1 Sag 1 a. g . ertoägnten g-all ber PefteEung bon Prüfern gur Prüfung ber Pilang lägt fic£) aucg nicgt m it ber Pegrünbung recgtfertigen, baß bie Pilanggrüfung ein UnterfaE ber Prüfung bon Por*

gangen bet ber ©efcgüftgfügrung fei, unb baß bager, ba bie Pefglußfaffung über bie PefteEung bon Prüfern gur Prüfung bon Porgängen bei ber ©efcgäftgfügrung bem Stimmberbot beg Sageg 2 unterliege, bieg Stimmberbot aucg fü r bie Pe*

fglußfaffung über bie PefteEung bon Prüfern gur Prüfung ber Pilang gelte. SSenn bie Pilang aucg regelmäßig mit ber ©ntlaftung im Bufammengang ftegt, fo ift fie boc§ fein

„V organg" unb fann als folcget nicgt beggalb angefegen werben, weil igre SluffteEung unter bie ©efcgäftgfügrungg*

bilicgt beg PorftanbeS fällt. Denn baS ©efeg unterfgeibct auSbriidlig gwifgen Prüfung ber Pilang unb Prüfung eineg Vorganges Bei ber ©efgäftSfügrung (ebenfo § o r r t o i ß * l U t ' m a n n , Sornm. g. SSO. über Slftienregt, In m . 5 p

§ 266).

Daff bieg grgebniS — llnanwenbbarfeit beg Stim m * berbots im f^offe ber S9efglu^faffung über bie 33eftellung bon üßrüfern p r 'Prüfung ber SSilang — ricgtig ift, geigt ein SSergleig m it ber für ben g a lt ber Sefgiufjfaffung über bie SSeftellung bon Prüfern p r P f l i e g t p r ü f u n g ge*

troffenen Pegclung. 3lug bie Prüfer, benen bie SSornagme ber pfligtpoüfung obliegt, werben bon ber ©eneralberfanttn*

lung beftettt (§ 262b §©33.). Pei biefer Pefgiufjfaffung be*

ftegt fein Stimmberbot fü r Sftitglieber beg PorftanbeS ober ÄuffigtSratg. Dann fann aber aug für bie Sefglufffaffung über bie f r e i w i l l i g e Pefteffung bon Prüfern ju r Prüfung

ber P ila n j im g att beg §266 91bf. l ' S a g 1 a. ein Stim m * berbot n ig t gelten. Denn wenn bie PMtglieber beg Por*

ftanbeg unb beg Sluffigtgratg, falls fie Siftionäre finb, p r Sibftimmung über bie g e f e g l i g b o r g e f g r i e b e n e Pe*

fteliung bon P ila n p rü fe rn gugelaffen finb, müffen fie um fo megr ftimmberecijtigt fein, wenn über eine f r e i w i l l i g e Pefteüung bon P ila n p rü fe rn Pefglufj gefafjt toirb. Denn bie Poraugfegungen für bie freiwillige P ila n p tü fu n g fönnen feine ftrengeren fein als für bie p fiig tg rü fu n g . ©S ioäre aug unberftänblig, wenn ein Stimmberbot für SRitglieber beg PorftanbeS unb beS SluffigtgratS bei ber SSagl bon P iianjgrüfern gerabe nur in ber B ^ i b. 1. Oft. 1931 big p r ©infügrung ber p flig p rü fu n g beftegen follte, aber Weber borger nog naegger.

Bu berüctfigtigen ift and), ba^ bem Slftienregt über*

gaugt ein Stimmberbot bei ber Pefdflufffaffung über bie üßagl bon SluffigtS* unb Sontrottorganen frernb ift. So fönnen üJMtglieber beg PorftanbeS unb beS SluffigtSratS, wenn fie Siftionäre finb, Bei ber SBagl bon SJtitgtiebern be§

SluffigtSratS mitftimmen. Slucg SKitftimmen bei ber eigenen SBagl ift pgelaffen (bgl. P© . 60, 173; 74, 277; 81, 39).

©g wäre norm* unb fgftemWibrlg, Wenn man fie bon ber Stbftimmung Bei ber Sßagt bon P ila n p rü fe rn , bie nog b a p bloge §ilfSorgane finb (bgl. S g l e g e I b e r g e r * O u a f * f o w S f i * S g m ö I b e r a. a. £).), augfdjliefjen wollte. Dann waren gerabe bie perfonen, bie bürg bie ©röffe igreS Slftien*

befigeg unb bürg igre nagen Pepegungen p ber ©efettfgaft bag größte Bntereffe an einer orbnungSmäßigen Perwal*

tungS* unb SCuffigtStätigfeit gaben, üon ber fOlitwirfung bei ber SBagl ber SluffigtS* unb Sontrollorgane auS*

gefgloffen, unb eg würbe bie ©ntfegeibung oft bei einer SÜinbergeit liegen, beren $btoeffe m it bem^ ber ©efeEfgaft n ig t immer pfammenfäEt (bgl. S t a u b * p i n n e r , Sinnt.26 p § 252).

Siag aEem fann bag Stimmberbot beg § 266 Stbf. 1 Sag 2 auf ben Salt ber Pefcglußfaffung über bie PefteEung bon P ila n p rü fe rn auf ber ©runblage p § 266 Stbf. 1 Sag 1 a. Ś- nicgt Bepgen werben (ebenfo § o r r w l g * U l t m a n n a. a. £).). Soweit im S g rifttu m eine gegenteilige Slnfigt ber*

treten wirb (bgl. P e u f e i b , Somm. j. PQ. über Slftien*

regt, Sinnt. 3 p § 266), ift fie megr beiläufig unb ogne um*

faffenbe SBürbiguug ber einfdjlägigen ©efigtsgunfte geäußert worben.

I I . Pei ber ^wetten Streitfrage, p ber bag Stim m * berbot beg § 286 Stbf. 1 Sag 2 Sinlaß gegeben gat, ganbelt e§ fig barum, ob eg fü r ben Slugfgluß beS Stim m regtg auf bie Bugegörigfeit p m Porftanb ober Slufficgtgrat im B e^ ' punft ber Slbftimmung ober wägrenb ber B e^ anfommt, auf bie fig bie beantragte Prüfung besiegt, ober m. a. 28.,_ ob bon ber Slbftimmung biejeitigen Siftionäre auSgefdjloffen finb, bie p r Beii Stbftimmung SJiitglieber beg PorftanbeS ober SluffigtSratS finb ober biefenigen, bie eg p ber B eil geloefen finb, auf bie f ig bie Prüfung bepeßt.

P a g bem SBortlaut ber P o rfg rift fann fein B roef p baran beftegen, baß bon bem Stugfcgtuß biefenigen Siftionäre getroffen finb, bie p r B ^ l ber Slbftimmung bem Porftanb ober bem Sluffidftgrat angegören. Denn eg fönnen bei bet Pefglußfaffung Siftionäre n ig t mitftimmen, bie p g le ig SSit*

glieber beS PorftanbeS ober beS StuffidftgratS f i n b .

©g beftegt feinerlei Peranlaffnng, baS Stimmberbot auSbegnenb über feinen SBortlaut ginaug auSplegen. ©s ift p berüdfigtigen, baß ein folgeS Stimmberbot biSgar übergaupt n ig t beftanben gat. Bft man bisger ogne ben Sluö*

fg lu ß beS Stimmrecgts auggefommen, fo bebeutet aug eine SCuSlegung, bie nicgt weiter gegt, als es bem 2Bortlaut ent*

fp rig t, bog immer nog einen g o r tfg r itt gegenüber bem bisgerigen PegtSpftanb. Daß aber ber P er^igt auf baS tm SB'ortlaut fla r p m SluSbrud gebragte ©rforbernig ber B Ui gegörigfeit 511m Porftanb ober StuffigtSrat p r B « t ber fglußfaffung eine ftarf attSbegnenbe SluSlcgung bebeutet, negt auf ber §anb. Denn eS würben als bann aug folge P « * fonen bon ber Slbftimmung auSgefgloffen fein fönnen, bie piitglieber beS PorftanbeS ober SluffigtSratS waren, eS aber p r Beit ber Pefglußfaffung n ig t megr finb.

SlEerbingg fann ber 28ortfmn n ig t aEetn auSfdflag*

(3)

(¡2. Ööifrg. 1933 $jaft 24] SiuffÜjge 1371

ßebeob fein. 2lber aud) fadjticije ©rwägungen fügten gu

bemfelben ©rgebniS.

duSgugetjen fü r bie Auslegung beS StimmberbotS ift bon ber fjlfpr. beS 91®. über bie ©nttaftung bet ©efeß»

ftfiaftäorgnne (bgl. SR®. 65, 75; 65, 241; 75, 308; bgi.

ßucl) S r o b m a n n , Sinnt. 4 g gu §252). Danadj ift in aller Siegel bie ©ntlaftung ber Organe eine foßeftibe unb nicijt eine inbibibueße -Dtahnabme. Sei ber Sefcbiujjfaffung ber

©eneralberfammlung über bie ©ntlaftung fteljt ber Sorftanb bgW. ber SluffidjtSrat bet ©efeßfdjaft als eine ©efamtljeit gegenüber. ©S Ifanbett fiel) ntc£)t um eine ©ntfdjltefjuttg barüber, -ob aitguerfemten fei, baff gegen biefeS ober jenes Organmitglieb fein dnfprudj toegen einer jßf[ic£)toerie§ung beftetje. Sielmeljr foß bie SerWaltnngStätigfeit überhaupt, bie bon ben Organen als folcljen entfaltete SSirlfamfeit burci) ben ©ntlafhingSbefchtufj fü r eimoanbfrei erflürt toerben. 9lid)t otjne ©runb toirb aud) int § 260 21bf. 1 unb § 266 Slbf. 1

©ab 2 § © S . bon ber ©ntlaftung beS SorftanbeS unb beS SluffidjtSratS anftatt bon ber ©ntlaftung ber iOiitglieber beS SorftaubeS unb beS 9tuffid)tSratS gefprodjen.

§ierau§ ergibt fiel) für ben $ a ll ber ©ntlaftung, baff es grunbfä|lict) auf bie gugetjörigfeit gum Sorftanb ober SlufficljtSrat im g e i t p u n f t ber 2lb f t i m m u n g anfommt.

®enn tnbem bem Organ als foldjem bie ©ntlaftung erteilt Serben foll, finb alle eingelnen ßüitgtieber biefeS DrganS bei Ber SSefcTjlu^faffung beteiligt (91®. 65, 244). 9luS bemfelben

®nntbe, weil bte ©ntlaftung bem Organ als foldjem erteilt loirb, finb biejenigen, bie bem Organ nicht mehr angeboren, ßn ber 93efcf)lu§faffung nicht beteiligt, g-ene unterliegen atfo bem ©timmberbot, biefe nicht. 23aS fü r ben $aß 'ber ©nt»

laftung gilt, muff erft reiht für ben 3 aü Ber Seftefiung bon Prüfern gelten. Denn bie Sefteßung bon Prüfern f)at hoch in weit geringerem ®lafje inbioibueßen ©harcüter als bie ©ntlaftung. Der ©ntlaftungSbefdjlnjj richtet fitf) unmittel»

bar an bie Verwaltungsorgane, wäfjrenb bie Sefteflung bon Prüfern n u r als ein w littel in betracht fommt, bie notigen Unterlagen für bie SntfiijUefjung über bie ©ntlaftung gu ge»

tbiniten. Soweit alfo baS eingelne Organmitglieb burch bie Vefdjlüffe über bie ©ntlaftung unb über bie Scfteßung bon Prüfern berührt wirb, gefc£)iel)t bieS in höherem SOia^e burch Ben Sefdjlufj über bie ©ntlaftung als burd) ben SSefdjIufj über Bte ©efteßung bon Prüfern.

Dafj -eS fü r baS ©timmberbot -auf bie gugeßorigfeit iw ©orftanb ober 2luffidjtSrat im g e i t p u n f t b e r SCb»

f t i m m u n g unb niiht tnäbrenb berjenigen geit anfommt, ßuf bie ficb bie beantragte Prüfung begießt, ift bon erbeb»

liebem praftifdjem 28ert. Denn aisbann bebarf eS feiner be»

fonberen geftfteßung, loer ftimmberedjtigt ift ober nidjt.

SBußte man bagegen bie geit entfdjeiben taffen, -auf bie ftd) Bte beantragte Prüfung begießt, fo wären ©rmittelungen unb fjeftfteliungen unbernteiblid). ©3 müßte nidjt nur feft»

ßeftellt werben, ob bie gur geit ber Slbftimmung bem Vor»

[tanb ober 9luffidjtgrat gugeßöttgen ßjlitglieber feßon gtt lener geit einem biefer Organe angebörten. @3 müßte eine obtfgredjenbe fjeftftellung auch m it Vegug auf bie ingwtfdjen WtSgefdjiebenen VorftanbS* unb duffiißtSraiSmttglieber er»

folgen. ©s mürbe aber überbauet nidjt genügen, feftgufteßen,

°ö bie betreffenben Slftionäre bem Vorftanb ober dufficlitSrat iw jener geit 'angeßörten, eS müfjte Weiter ermittelt werben,

°b fie bei ben Vorgängen, auf bie ficb Bie Prüfung begiebt, afS SKitglieber beS SiorftanbeS ober StufficbtSratS beteiligt ge»

taffen finb. ISiefe fJeftfteKungen werben ficb nicht immer Utcljt unb audj nidjt immer m it abfoluter ©icberbeit treffen mffen. 3Boßte man fie für erforberlicfj batten, fo würbe man Jüne bebeuflidje llnfidjerljeit in bas Verfahren ber löefdjiufe*

Taffung tragen, g n ber S ra8e/ 'wer abftimmen faitn unb wer Bon ber Slbftimmung auggefdjloffen ift, finb flare unb fdjarfe

®wenglinien fü r bie fßrajiS unentbeljrlidj. ®iefem Oom Si®.

’Weljrfadi auggefbrochenen ©runbfah (ögl. SR®. 81, 40; 119,

387; 31©.: 323. 1915, 195; 31®.: Sg. 1919, 703; ögl.

$ t e c l j t b e i m : 323. 1925, 564) würbe eine ÜtuSlegung, bie weitgeben.be unb nur unfidjer gu treffenbe geftfteßungen erforberte, guwiberlaufen. Vielmehr g ilt als flare, einfache SlbftimmungSreget, ba§ aße gur geit ber dbftimmung bem SSorftanb ober duffidjtSrat angebörigen ißerfonen nicht ftimm»

berechtigt finb, bafj aber bie f r ü h e r e gugehörigfeit gum SBorftanb ober SluffidjtSrat bie ©timmberedjtigung nidjt auSfdjlie^t.

dllerbingS ift eS nidjt auSgefdjloffen, bie Sefteßung bon Prüfern wie auch Bie ©ntlaftung als inbioibueße iSRafc nähme, nämlidj n ur gegenüber ber eingelnen fßerfon bor»

gunebmen. ®er 3 aü tawn fo liegen, b a| ein SKitglieb beS 2?orftanbeS ober beS üluffidjtSratS für einen Sorgang ber»

antwortlich gemacht Werben foß, -an welchem bie anberen Sflitglieber ganglidj unbeteiligt finb ( SBr o b ma mt , Slnm.4g gu §252). Dann liegt fein ©runb bor, biefe bon ber SluS»

Übung beS©timmredjtS auSgufcbliefjen ( S r o b m a n n a. a.O.).

Der 3aß fann auch fo liegen, bafj eine bem Sorftanb ober 9luffid)tSrat gur geit ber Stbftimmung n iih t meßr an»

gehörige tRerfon fü r einen a3organg gur SBerantwortung gegogen werben foß, an welchem biejenigen, bie bem 23or»

ftanb ober SluffidjtSrat gur g eit ber 2tbftimmung -angetjören, niiht beteiligt finb. StlSbatm beftebt fein ©runb, biefen baS Stimmrecht gu berfagen, Wobt aber biirfte in einem foldjen gaß baS frühere ßüitglieb bon ber Slbftimmung aus»

gefcEjIoffen fein. 3 n fräßen folcfjer 2trt, wo eS fid) um in»

bibibueße SJlahnabmen bawbelt, muh aber, fei eS in ben Sßorlagen an bie ©eneralberfammlung felbft, fei eS burch bie in ber ©eneralberfammlung gefteßten Slnträge btnfidjttidj ber S erantw orttihfeit fü r bie Dätigfeit be§ Organs unter ben eingelnen Sllitgliebern unterfdjieben Werben (91©. 65, 244).

©S muh gum StuSbrucE gebracht werben, bafj fid) bie be»

antragte SSefteßung bon Prüfern nicht gegen bie 28irffam»

feit beS SSorftaubeS ober SluffichtSratS als foiefjen, fonbern gegen bie Dätigfeit einer eingelnen beftimmten fflerfon ridjtet, mag fie bem SSorftanb ober StufficIjtSrat no<h angeboren -ober nicht, ©efdjietjt bieS n ih t, fo g ilt foßeftio ber 2luS»

fdjlufe bon ber 2lbftimmung fü r fämtlidje DOlitglieber beS 23orftanbeS ober SlufficbtSratS, wie auch umgefebrt für bie bem SSorftanb ober duffichtSrat nicht meljr angebörigen jßer»

fonen auS ihrer früheren ßHitgiiebfcbaft beim Sorftanb ober Sluffii-htSrat fein ©runb für ben SluSfcIjiufj bom Stimm»

redjt erwädjft.

28aS inSbef. bie aBefchfuhfafiung über bie SSefteßung bon 9 3 i t a n g b r ü f e r n anlangt, fo ift oben unter I auSgeführt, bafj baS ©Hmmoerbot hierfür überhaupt n iih t gilt. § ü t 23efteßung bon SSilangprüfern fpiett basier bie foeben be»

tjanbelte 3 rfl0e/ auf welche fßerfonen fidj ber Slugfdjiufj bon ber Slbftimmung begiebt, feine 91oße. 2Boßte man entgegen ben aiuSfübruitgen gu I ba§ ©timmberbot awh auf bie Se»

fcblufjfaffuug über bie SSefteßung bon aSilangprüfern erftreefen, fo wäre gu berücEfidjtigen, bah gerabe bie Stuffteßung ber 2Mtang ein 2lft ber SerwaltungStÜtigfeit an fich, ber 2Birf»

famfeit ber Organe ber ©efeßfthaft als fotcher ift. Dem»

gemäh ift auch eine Prüfung ber Sitang als eine fontroß»

majjnahme gegenüber bem tßorftanb unb 2lufficht§rat im gangen angufeijen. Sei einer Sefcljlujjfaffung über bie Se»

fteßung bon Sitangprüfem mühte_ fih atfo baS Stimm»

berbot in befonberem Stahe foßeftio gegen fämtlidje iOlit»

glieber beS SorftanbeS unb SluffichtSratS gur g eit ber 2lb*

ftimmung, nidjt aber^ gegen eingetne fßerfonen anSwirfen, bie gur geit ber dbftimmung bem Sorftanb ober SluffidjtS»

rat angeboren ober ibnt früher angebört buben.

©S barf gehofft werben, bah bie fßrajiS gu einer SluS»

legung beS ©efeheS gelangt, bie eine bem SSortlaut unb bem © inn beS ©efe^eS nicht entfpre<benbe übermähige 2luS»

Weitung unb eine unpraftifche ^anbhabung beS Stimm»

berbotS bermeibet.

172*

(4)

1372 Sluffäije [Suriftifdje SBodjenfdirift

3 « m < t r b S ) o f r e < f ) t

I. Son 3?21. D r. öon g t t e f it : Q2B. 1933, 1289 ff.

I I . SSott Sedjtgantoait D r. S itfo n g 91 o tf», Serien.

S ie Dlnpaffung be® Erbrecht® be® S@S. an ©tnn unb

©eift be® bäuertidjen Erbbofrecf)tg f a f f t eine Seihe Don fragen, bereit Seljanbtung in Ergängung ber Sarftettung Don 3 w ei l i g auch bem Sedjtgfunbigen wittiommen fein bürfte. ^

I. S ie Übernahme t r a f t 2t n e r b e n r e c h t g , für He Übergangggeit öon befonberer Sebeutung, fe |t ebenfo wie^ ber Übergang beg in bie ijböferotte eingetragenen Sgofeg auf einen Dlnerben öorau®, baff ber Erblaffer nach bem 31. 2Rai 1933 öerftorben ift.

Siefe Übernahme finbet nur ftatt, wenn ber nod) nicljt eingetragene, aber eintragunggfäbige ipof m e h r e r e n 2Ri t » e r b e n angefallen ift.

Sag ift ber gatt, ¡nenn bag gange Vermögen beg Erb»

lafferg t r a f t g e f e g t i d j e r E r b f o l g e beg S © S . auf mehrere SUterben übergegangen ift.

SRehrere SUteröen iönnen aber auch üorhanben fein gu»

folge einer t e f t a m e n t a r i f d f e n S e r f ü g u n g beg Erb»

lafferg. 28enn biefe in öffentlicher gorm errichtet ift, fo fdfliefjt fie grunbfä|Iich bag übernahmeredit aug. gdj teile babei bie Sebenten öon 3 w e h l ® gegen bie ©üttigteit beg § 6 21bf. 4 nicht. S ie Seftierfreiheit beg Erblafferg aug 21rt. 64 2lbf. 2 E© S© S . ift auch bann gewahrt, wenn ber Erblaffer auf bie Errichtung einer lehtwittigen Serfügung in öffentlicher gerat befdjränit ift.

Sroh ber grunbfäjjiidjeu Serbrängung beg Übernahme»

redjtg ber SRiterben nach §§ 26 ff. burd) ein öorhanbeneg öffentlidjeg Seftament laffen fiep gälte benfen, in benen bag Übernahmereiht aug §§ 26 ff. wirtfam wirb, ober bag Sefta»

ment in richtiger, bem ©eift unb 3wed beg bäuerlichen Erb»

hofreeptg angepafjter, Dlnwenbung ber Sorfcpriften beg Seid)®»

reept® weichen muff-

geh he&e folgenbe befortberg erwäpnengwerte gälte heröor:

a) bie g e f e | t i c h e n E r b e n finb ohne nähere Segeidj»

nung gur Erbfolge berufen, ©ie gaplen alte jum Greife ber Dlnerbenberecptigten (§ 12).

b) SBie a, jebocp befinben fid) unter ben berufenen gefep»

liehen Erben foiche, bie nicht anerbenfähig finb (Dgl. § 12 2lbf. 3 unb § 2 2lbf. 2).

c) S ie Erben, weldje nah ben Seftimmungen beg reich®»

rechtlichen Erbrecht® Erben geworben mären, finb im Sefta»

ment augbrüdiiep unb namentiid) berufen, unb gwar nach SRafjgabe ihrer gefe|lihen Erbteile.

d) SBie bei c, jeboch befinben fich unter ben berufenen Erben foiche, bie, nicht anerbenfähig finb.

ei S ie gefe|lichen Erben finb nicht nach SRafjgabe ihrer gefehlidjen Erbquoten berufen.

f) Dieben ben gefehlicpen Erben finb S ritte berufen.

g) Ser § o f ift teftamentarifd) e i n e m Erben hinter»

laffen, anbere finb auf bag fonftige Serntögen eingefej}t.

Sei ber näheren fßrüfung biefer gälte befteht 2lntah gu ber Unterfcpeibung, ob ber Erblaffer geftorben ift, ehe er in jtenntni® beg ©ef. ö. 15. 9Rat 1933 eine neue lejstwittige Verfügung in öffentlicher gorm treffen fonnte (im foigenben alg Dtlternatiöe = 21. I bezeichnet) ober ob er bie teftamen»

tarifepe Verfügung tr o | Senntni® beg ©ef. D. 15. ÜRai ,1933 weiter beftehen laffen Wollte (im foigenben alg DtfternatiDe

— 21. I I bezeichnet).

g m ' einzelnen

gu a) Ser Erblaffer pat nichtg anbereg getan, alg bie gefejjliche Erbfolge beftätigt. Sie gefehlidje Erbfolge ift jeboch jept bie ber §§ 26 ff. Sei 2t. I unb I I finbet haper bag Über»

nahmered)t ber, abgefehen Dom Seftament, auch uach bem

©efep berufenen DRiterben ftatt.

3 u b) 2lud) in biefem gatte ift Wie gu a gu entfcqei»

ben. S a ber Erblaffer feine Erbfolge nach H m bei feinem Sobe geltenben ©efep entfepieben fehen. roottte, fo ift im 3weifel auch angunepnten, bah er biejenigen SRiterben aug»

fchliefeert Wollte, bie nach biefem ©efep gu feiner Erbfolge nicht berufen finb.

3 u c) 2t. I ift bahin §u entfd^eiben, bah ber Erblaffer

bie Quoten nur begfjalb angegeben fmt, Weil fie nun einmal fo ber gefe|lichen Erbfolge beg S@S. entförachen. E r wollte biefe feilte g e f e h l i d j e n Erben nach ÜRafjgabe ihrer gefeg»

liehen Erbteile berufen in ber 2tnnat)me, bah bieg bie gefe§»

liehe Erbfolge bei feinem Xobe fein würbe. Sichtige 2tul»

legung beg Seftamentg tnuh bahin führen, bah'ber Erblaffer gegen bie 2lnwenbbarleit beg gefehlicheit neuen Erbrechtg bei feinem Sobe nicht® empwenben hutte. Sei 21. I I wirb man atterbingg aunehmen muffen, bah ber Erblaffer ben iQof nicht ungeteilt hinterlaffen wollte. Eg fann jeboch fein, bah biefer SBitte beg Erblafferg nicht p beriidfid)tigen ift (ögl. I I 1).

3 u d) 21.1 unb I I ift in gleicher SSeife p entfeheiben wie im gatte p c, Wobei bie 2Cugfithrungen p b p berüd»

fichtigen finb.

3 u e) Ser SBitte beg Erblafferg fpricht im 3weifel gegen bie Sererbung nad) 21nerbenred)t. Sei 21.1 lann bie Quoten»

begünftigung eine® ber DRiterben fü r bie Dlbficht be® Erb»

lafferg (frechen, biefem bie Übernahme beg §ofe® bei ber Erbteilung ju erleichtern. SSenn ingbef. ber begünftigte Erbe bag Seiht p r Übernahme be® §ofeä p m ErtraggWerte (§ 2049 S@S.) gewährt ift, bie übrigen Erben auf nicht mehr al® ben ^pflicfjtteil berufen finb, fo wirb man annehmen müffen, bah ber begünftigte Erbe ben Spof unter ben bei bem Sobe be® Erblafferg gegebenen günftigften gefehlichen Seftim»

mungen erwerben fottte. g ft baher ber begünftigte Erbe 2tn»

erbe ,(§ 12), fo barf man im SSege ber 21uglegung beg Sefta»

mentg folgern, bah biefer 2tnerbe ben § o f nad) § 26 über»

nehmen barf unb bie übrigen Erben nach' § 28 Derbrängt Werben. S u r bag Einfpruchgrecht ber übrigen 2tnerbenöered)»

tigten wirb Wegfällen.

3 u f) Siefe Regelung fd)Iieht bie ungeteilte Sererbung beg §ofeg nach 21nerbenredht unb baher auch bag Übernahme»

recht gern. §§ 26 ff. aug, fo.mohl hei 21.1 wie bei 21. II.

3 u g) Sft biefer eine Erbe Dlnerbe i. ©. beg § 12, fo fann bie Suglegung be® Seftament® p einem ähnlichen Er»

gebnig führen, wie im gatte p e.

II. 1. Sei fünftighin p erridjtenben teftamentarifcfien Serfügungen wirb e® ©ache ber Urfunbgbeamten fein, bie bäuerlichen Erblaffer i. ©. ber Einleitung p m ©ef. »•

15. DRai 1933’ über ihre nationale öu belehren unb barauf p bringen, baf) ber Erblaffer bem Urfunbgbeamten bie ©rünbe offen legt, bie ihn b a p bewegen, ben ¡gof, ber in bie Erbhöferotte eingetragen ift, ober p r Eintragung ge»

eignet ift, attber® al® nad) ber gefe|Iichen (§ 12) ober ber gewillfürten (§§ 13 u. 14) 21nerbenfolge p oererben.

Sag flaffifche römifche Recht hutte burch bie §unbert»

männer (Sentumöiratggericht), welche über bag Erbrecht gu entfheiben hatten/ hen ©ah geprägt, bah bet Erblaffer, ber bie öon ber Solfggemeinfchaft geforberte Pflicht gur gürforge für feine gam ilie öernachläffigt habe, baburd), bah er nädEjften 2lngehörigen im Seftament überging, al® nicht bei

©innen gewefen gu betrachten fei, woraug bie Sichtigfeit feiner teftamentarifchen Serfügung folgte. Ser beutfehe S in te r wirb gu prüfen haben, ob teftamentarifche Serfügungen eine®

Säuern ober eine® §ofeigentümer®, beffen § o f nach bem ©ef- ü. 15. SRai 1933 gur Eintragung in bie Erbhöferolle geeignet ift, anguerfennen finb, wenn fie ohne üernünftigen ©runb bie im nationalen gntereffe erforberlic^e Sererbung beg §ofe®

nadh Dlnerbenrecht augfdjliehen ober befdjränfen. E r wirb, toie ber Eentumöiratggerichtghof, unterftellen bürfen, bah_ ber Erblaffer, weldjer olpe gureichenben öernüttftigen ©runb feiue nationale öernachläffigt, nicht bei ©innen gewefen fein fann unb infolgebeffen ba® Seftament fü r nichtig er*

flären.

^anbelt eg fid) um eine le^twilfige Serfügung, weldje öor bem gnfrafttreten beg preufj. ©ef. ö. 15. 2Rai_ 1933 getroffen ift, unb hat fie ber Erblaffer in Senntni® be®

©ef. ö. 15. SRai 1933 weiter beftehen laffen, fo wirb ber barau® gu folgernbe SBitte be® Erbiaffer®, ba® Dlnerbenrecht auggufdjliehen ober gu befchränlen, bann nicht gu beriidfich»

tigen fein, wenn gureidjenbe öernünftige ©rünbe be® Erb»

laffer® hierfür nid)t aufgegeigt werben Iönnen. Sie tefta»

(5)

62. gu&rg. 1933 fceft 24] Stuffä^e 1373

wentarifße S3erfügung ift bann fo auSplegen, lote fie auS®

plegen gewefen wäre, wenn ber Erblaffer (naeß bem 31. ÜDiai 1933) geftorben wäre, oßne baß er in SenntniS beS preuß.

@ef. ö. 15. «Dtai 1933 feine leßtwdlige Verfügung noß batte änbern fönnen. ES wirb alfo bann inSbef. in einem gaüe Wie bem oben I I p 2 c befproßenen bie bort p 21.1 gezogene Folgerung auß p 2t. I I p gietjen fein.

2. ginbet Vererbung nach 2Inerbenred)t ftatt, fo wirb in ber «Öteßrpßl aller gälte ber unbetaftete igof ben ©roß»

teil beS naß 2tE>gug ber «RaßlaßBerbinblißfeiten oorßanbenen SSermögenS auSmaßen, fofern nicht etwa baS 'außer § o f unb Bubeßör oorßanbene SSermögen p r Silgung ber «ftaßlaßoer»

binblidffeiten nicht einmal auSreißt.

@1 ift p beachten, baß ber Slnfpruß- beS «Dfiterben fein

©elbanfprucib ift. «ÜUterbe unb Slnerbe befinben fiß p n ä ß ft in ungeteilter Erbengemeinfßaft. ’Sie SCuflöfung biefer Erben®

gemeinfßaft erfolgt bei nidjt frieblicf)er Einigung burßi SSer®

filberung beS ©efamtnaßläffeS (§ 2042 2I6f. 2 23GJ93-). Ser Erlog auS ber SSerfüberung beS- ©efamtnaßlaffeS bient p » nädtjft ber 2Ibtragung.

SluS § 16 ergibt fid), baß ber § o f nebft B u b e s t tra ft

©efeßeS in baS Eigentum beS Slnerben übergeßt. Sernnaß ift bie Überführung beS §ofeS nebft Bubeßör in baS Eigentum bes Slnerben im SBege ber Erbteilung n iß t erforberliß-

«Jlaß außen ßin aber haftet ben «ftaßlaßgläubigernbet

©efamtnaßlaß einfßließliß V °f unb Bubeßör. Slur h)tnfic£)t=

ltd| ber ©runb® unb fftentenfßulben, fü r welche ja eine per*

fönliße gorberung nicht befteßt, befßränft fid) bie Haftung bon felbft auf ben bamit belafteten §of. ^inficfjtlich ber 23e®

tidftigung ber «RaßlaßBerbinblißfeiten (ebenfalls befteßt, gleißoiel, ob auf bie neben ben Süterben Borßanbenen SKit- erben noch eiu Überfßuß entfällt ober nicht, eine _ben § o f nebft Bubehör m it umfßtießenbe Erbengemeinfehaft, beren StuSeinanberfejpng jeber «Dliterbe febergeit berlangen fann (§ 2043 «B©«&). SiefeS «Reßt auf StuSeinanbcrfeßung £)at Bor allem bie SSerißtigung ber «Raßlaßberbinblißfeiten p m

©egenftanbe '(§§ 2043 2Ibf. 2, 755 93(5593.). SBenn nun ber außer §of unb Bubehör borßanbene «Raßlaß p r Silgung ber

§t)potßetenfßulben beS §ofeä n iß t auSreißt, ber 2Inerbe auch, in aller Siegel, bie Vßpotßefengläubiger p r Entlaffung ber Süiterben au§ ißrer petfönlißen Haftung nießt bewegen fann, haben bie leer auSgeßenbett SKiterben pecfS 23efeitigung tßrer ßerfönlißen Haftung gegenüber biefen §ßf)othefengiäubigem rin gntereffe, notfaüS bie BiuangSberfteigerung beS §ofeS gern.

§ 753 «8@«B. p betreiben. SiefeS Ergebnis, burß ba§ IReicßS®

redjt berurfacht, ift wenig befriebigenb. Slbgewanbt fann biefe

©efaßr n u r werben baburß, baß ber Slnerbe pfammen m it öen «UUterben bie «ftadflaßoerwaltung beantragt unb ßerbei®

führt. Sie p r (Stellung biefeS 2IntrageS unumgänglidfe^ SRit®

Unriung ber «Dtiterben fann ber 2Inerbe in b ire ft' erzwingen.

S u rß bie «Raßlaßberwaltung Werben bie «UUterben non ißrer ßerfönlißen Haftung gegenüber ben «Raßlaßgtäubigern frei,

©ie fönnen baßer, falls fie ißre «OUtWiriung berweigern folI=

ten, Weber ba§ fließt auf Befreiung geltenb rnadfen, nodf peclS SluSeinanberfeßung bie BiuangSberfteigerung bei §ofeS berlangen. 2lber aud) bie «Raßlaßoerwaltung ift ein ßödßft unerfreuliches, ber 93ewirtfcßafturtg beS igofeS feßr abträg®

ließ eg Ergebnis (bgl. § 1984 93©93.). 93iS p m etwaigen Ein»

Steifen ber SteicßSgeieggebuwg bleibt nur übrig, baß bie 2In§»

^aßl beS ütadflaßberWalterS rießtig getroffen wirb. _Siefe 97ad)laßberwatter muffen ©ewäßr bafür bieten, baß fie bie

^acßiaßberwaltung nießt oßne Siucfficßt auf bie Erhaltung öes §ofeS im einfeitigen Butereffe ber Ülacßlaßgläubiger füß*

ten. 93ei ridjtiger 2IuSlegung beS § 1986 21bf. 2 936593- wirb bie Sfacßlaßberwaltung alSbalb naeß S3erfilberung beS außer

%of unb Bubeßör borßanbenen SlacßlaffeS wieber aufgehoben beerben formen, Wenn bie ben igof belaftenbe ÜQßßotßef an aus»

teißenb fießerer ©teile fteßt.

3. S)fe üfiidjtteilsberecßtigten Witerben fönnen, foweit babureß baS Siecßt beS 2Inerben auf laftenfreiert Erwerb beS pofes nebft Bubeßör beeinträchtigt wirb, ißren Sintert am ©e=

lanrtnacßlaß aud) nießt in Späße beS ißflicßttertS geltenb ntaeßen.

B ft bureß Seftament ber Slnerbe als alleiniger Erbe be»

tu {en, finb fonaß bie naßften SCngeßörigen auf ben Sßfficßt»

teil gefeßt, fo fann gegen ben Slnerben aud) n iß t ber SfSflißt»

teil geltenb gemaeßt werben.

üfur foweft fieß aus bem Seftament ergeben folte, baß ber Erblaffer ben näcßften Singeßörigen minbeftenS ben Born SReicßSrecßt borgefeßenen Spftißtteil wollte, aud) wenn baburd) ber Erwerb beS laftenfreien §ofeS burß ben Slnerben beeinträchtigt würbe, befteht ber SßfiiäßtteüSanfßrucß.

§ a t ber Erblaffer angenommen,""baß fein ©efamtnaeßlaß b a p auSreißen würbe, um troff ber Buwenbung beS ^Pflichtteils bem Slnerben ben laftenfreien Erwerb beS gofeS p fißern, fietCt fid) aber biefe Erwartung beim Sobe beS ErblafferS als unptreffenb ßerauS, fo ift ber «Pflichtteil infoweit p fürjen, als ber Sfacßlaß nid)t auSreicßt, um bem Slnerben ben laßen»

freien. Erwerb beS SgofeS p gewäßrleiften. SeS weiteren ift gegenüber einer folcßen teftamentarifdfen Verfügung wieber auf bie StuSfüßrungen 511 B iff - 1 8U uerweifen.

Ser «PflicßttertSanfbruß, foweit er naß obigen Slug*

füßrungen überhaupt befteßt, ift ein ©elbanfpruß unb be»

reeßnet fieß naeß SSeftanb unb SBert beS SiadjlaffeS p r 3 eit beS Erbfalles, alfo auf ben SobeStag beS ErblafferS (§2311 586593.). g ü r bie SSerecßnung beS «Pflichtteils ift alfo baS außer Spof unb Bubeßör Uorßanbene SSermögen beS ErblafferS auf beffen SobeStag p fdjäßeu. Sabei iann fieß folgenbes er»

geben: S ie ©cßä|ung biefeS außer §of unb'Bubeßör bor»

ßanbenen «ßacßlaffeS ergibt auf ben SobeStag beS ErblafferS 30000 3 U t. Saoon finb 15000 S lM p r Secfung Bon §of»

belaftungen erforberlidß. Slngenommen, baß 'biefe bann noß Berbleibenben 15000 9 U i ben (Bielleißt feßon gefügten)

«Pflißtteil eines näßen Singeßörigen beS ErfblafferS barftellen, fo müßte ber Slnerbe, aud) wenn bei ber SSerfüßerung beS außer Igof unb Bubeßör borßanbenen SlacßlaffeS, wie oft, bie (Scßaßung n iß t erreicht wirb, meßr an «Pflichtteil auSfcßütten, als ißm aus bem laftenfreien igof nebft Bubeßör nod) ber®

bleibt, igier greift §25 SCBf. 2 ein. Ser Slnerbe fann feineSfallS auf einen größeren 93etrag beS «Pflichtteils in Stnfßrud) ge®

nommen Werben, als auf benfenigen, ber auS bem Erlöfe beS außer igof unb Bubeßör Borßanbenen «JlacßlaffeS naß Slbpg ber §ofbe!aftungen noß übrig bleibt.

atte ber Slnerbe bom Erblaffer bei beffen Sebgeiten BU3 wenbungen erßalten, ß in fiß tliß beren, gerabe_ infolge ba:

SSorfd)riften beS § 25, ein «PflißtteilSbereßtigter gemäß

§§ 2325 ff. 93 6593. Ergänpng beS «Pflichtteils berlangen fönnte, fo greift auß ßier wieber Stbf. 2 beS § 25 burß.

Slur infofern ber Slnerbe noß im iöefiße biefeS ©efßenfeS ift, fönnte ber ErgänpngSbereßtigte beffen Verausgabe for®

bern. E r fann aber, foweit baS ©efßenf ober beffen ©egen®

wert n iß t meßr borßanben ift, auß bann feinerlei SSereiße»

rungSanfpruß geltenb maßen, wenn eine SSereißerung beS Slnerben etwa baburß eingetreten ift, baß er baS ©efßenf ober beffen Erlös f einergeit sur Bdßümg oon ©ßulben ber®

wanbt ßat. Ser ErgänpngSanfpruß barf feineSfallS b a p fiißren, baß ber Slnerbe Baßlungen leiften muß, Weiße ben igof nebft Bubeßör belaßen.

4. SluS benfelben ©efißtSpunften, bie bie «PflißtteilS®

bereßtigung pgunften beS Slnerben befßränfen ober ganj auSfßließen, wirb auß bie SluSgleißSpflidft beS Stbfömm®

lingSanerben auS § 2050 58@i8. p feinen ©unften befßränft.

Sag fteßt jw a r n iß t im ©efeße, ergibt fiß jeboß pangloS auS ben SSorfßriften über ben «Pflichtteil.

SlnbererfeitS fragt eS fiß , inioieweit bie SBerforgmtg ber weißenben Erben (§17) baburß beeinträßtigt wirb, baß fie bem Slnerben gegenüber aus §2050 33®23. auSgieißpfliß®

tig finb.

Qft ber auSgleißSpflißtige weißenbe Erbe aus Sluf®

Wenbungen p einer SJerufSBorbilbuitg auSgleißSpflißtig ge®

Worben,' fo muß angenommen werben, baß beffen Slnfpruß auS § 17, p einem bem ©tanbe be§ VofeS entfpreßenben

«Beruf auSgebilbet p werben, in SBegfaü fommt. Ebenfo fä llt ber Slnfpruß beS Weißenben Erben auf SluSftattung bei 58erfelbftänbigung weg, wenn er fßon eine naß §2050 aus®

gleißspflißtige SluSftattung erßalten ßat.

«Rißt in Wegfall gelangt troß auSgleißSpflißtiger wenbungen irgenbwctßer Slrt ber Slnfpruß beS weißenben Erben auf Veim atSpflußt.

(6)

1374 Auffcit-se

[S'ivtfliiclje aBodjenfdjuift

t k r j l l m i m g e ö s r i r ö g u n d £ e n f l l n n SSon tRedjtäantoait D r. S B tllt) ¡ p o ffm a n n , Setpgig.

'Ser jßra£i§ beS VerfilmungSredjtS ift burd) ben ®on»

film baS voicfjtige Problem borgeiegt worben, ob her Ut»

hebet eineg gefdjühten SBortfunftwerfeS, ber bie Verfilmung fetneä SBetfeS (burd) einen ftumtnen fjilm ) einem anberen geftattet bat, nunmehr, nach Auffommen beS SJfonfilmS, einem d ritte n bie Erlaubnis geben fann, baS 28er! gu einem T onfilm gu benu|en.

®ie Erörterung biefer «frage rührt an widjtigfte fßro*

bieme beS Urheberrechts.

1. 3 u r Süfung ber fftage ift baüon auSgugehen, bafj bie bom Urbeber beS gefcEjü^ten SBortfunfttnerfeS gegebene Er»

laubniS gut Verfilmung feines SöSerfel bie _urije&erredEjtiic^e tote urbeberperföniicbfeitSreditiidie (fo inSbef. E l f t e r : Ra»

beiS 3tfd)r. 1932, 905 ff.) notwenbige 3uftimmung gut 33e»

arbeitung unb bemgentäfj Abänbetung ber In te g ritä t beS SBerfeS bebeutet. ®aS Ergebnis biefer Satigfett, baS Tretend), ift nid)t etwa bent ffilrn felbft gleichgufefcen, fonbern ift lebiglid) Anftofj, Vorwurf gum «film, beffen Normung alfo burd) jenes © djriftw erf nod; nicht erfolgt ift.

®er Umfang beS hiernach bem «filmuntemehmer ein»

geräumten 23enu|ungSred)tS beS SBortfunftwerfeS heftimmt fid) nach bem SSertragSinljait, bgW. toemt ber ® ejt beS 58er»

tragS über bie AuSbefnung feine fieberen AnhaltSpunfte gibt, aus bem 3wecf beS Vertrags (ogl. ¡ g o f f m a n t t : Ufita IV (1931) 359). Sft alfo im Vertrag gio. Urheber unb «film»

probugent biefem nicht aitSbtücflich baS fRedft gugefprodfen loorben, baS SBortfunftwerf mehrfach gu oerfilmen, fo ift ihm biefe SBieberüerfilmung nicht geftattet. ®abei ift aber gu be»

achten, bafj bamit bem «filmprobugenten nicht jebe Abänbe»

rung unb baher Reufdjaffung feines «filrnS öerboten toirb.

^nSbefonbere g ilt (fo a i i f « f t i e b e n t a n n : Ufita I (1928), 547, ber fich aber fü r gefe^liche 902eEjrfacEjüerfilrnung einfejgt) baS für Ausführung bon eingelnen ¿eilen be§ «filmfunft»

wertes unb im ¡ginbiid auf Verfdjiebenartigieit beS ©e»

fcbmacfeS in eingelnen Sänbern. (Solche Abdttberungen gehören gur Ausübung beS VearbeitungSredjtS, fie finb notwenbig, bamit ber fßrobugent biefeS fein «filmfunftwerf, beffen ©d)öp»

jung ber 3 w ed beS Vertrags m it bem Urheber ift, auch in ben in Vetradjt fommenben Staaten auStoerten fann.

Sagegen ift bem«filmuntemehmer (fo a u c h ® i e n S t a g » E l f t e r ©. 136ff.) nicht geftattet, ben nach bem ®rel)buch ge»

formten «film, nadjbem er auSgewertet worben ift, nochmals neu gu brehen, wenn fich eine Reufdjaffung beS «filrnS aus irgenbwetchen ©rünben lohnt.

©eftattet nun ber Urheber beS SBortfunftwerfeS, nachbem jener «film auSgewertet worben ift, einem anberen ober noch»

malS bem gleichen «filmprobugenten, fein 925er£ fü r ein wei»

tereS «fitmfunftwerf gu bearbeiten, fo fann ber frühere «film»

Unternehmer bem anberen gegenüber UnterlaffungSanfpriidje auS ber Satfache nicht ableiten, bafj fü r betbe ffilmwerfe eine gemeinfame AnregungSgrunblage — nämlich ba§ füBortfunft»

wer! — üorhanben ift. Senn, ba Vorau§fe|ung ift, bah ber ffilmfdjaffenbe baS brehreife SSerf gu einem felbfiänbigen SSerfe m it filmifchen «formuugSmitteln geformt hat, flehen

beibe «filme einanber felbftanbig gegenüber. Unb ein foldjer UntertaffungSanfprud) ift nicht einmal hinfichtlich beS SntelS beS «filrnS gegeben unter ber VorauSfe|ung, bah ber frühere ffilm Bereits ausgewertet worben ift, er. alfo üom «film»

Unternehmer in ber burd) ben «filmüertrteb üblichen SBeiie nicht mehr benu|t wirb.

2. S ie gleichen ©runbfäge gelten — nur noch inten»

fiüiert — fü r bie Vertonfilmung eines bereits fü r einen ftumtnen «film berwenbeten SBortfunftwerfeS. ®enn burd) ben SEonfilnt ift aud) hinfichtlich beS ©prachfunftwerfes eilte neue VerwertungSmöglidjieit gefcfjaffen worben, an bie bei Ab»

fdjlufj beS VerfilmungSüettragS über baS SS er! feine ber beiben ^Parteien benfen tonnte unb auch tric£)t gebacht hat, fo bah biefe A rt ber Verwertung in ba§ VearbeitungSredjt beS «filmprobugenten gar nicht hat einbegogen Werben fönnen.

®aS Recl)l bet Vertonfilmung ftet)t alfo bem Urheber gu, unb gwar unabhängig baoott, ob er fein SBerf fü r ben ftummen «film hergegeben, unb ob ein foldjer ftummer «film augenblicflich noch auSgewertet wirb. ®enn genau wie ber Urheber beS ©djrifttoerteS, auS bem bie ©runblage gunt ftum»

men «film gewonnen worben ift, teinertei RecfjtSbehetfe ba»

gegen hat, bah ber «filmuntemehmer feinen «film gum ®on»

film umwanbett, genau fo wenig fann ber Unternehmer beS ftummen «filrnS nun fich bagegen Wenben, bah ber Urheber beS ©pradjtunftwerteS biefeS fü r einen ¿ onfilm oerwenben Iaht. Veiben ift baS neue AuSbrudfSmittel beS ¿Tonfilms, ba§

gu einer neuen Normung geführt hat, gugute gefommen.

AllerbingS würbe aber hier ber Inhaber beS Urheber»

rechts am ftummen «film, fofern er burd) bie 57ad)ft)nchroni»

fierung feines ftummen ffilm S beffen Sitel noch Benuht,

®itelfchuh nad) § 16 UnlSB©. gegenüber bem neuen ®onfiim»

unternehmet geltenb machen.

3. Siechtfprechung ift, foweit ich fef)crt fann, über biefe grage noch nicht ergangen. S w © djrifttum duffem fich

® i e n S t a g » E l f t e r <5. Ï 3 6 ff. im gleichen Sinne, währenb 31 o e h e r (^Uwrecht unb bie «frage feiner ffteformbebürftig»

feit 1933 ©. 50) bie Entfdjeibung ber «frage lebiglid) oom SSertragSinhalt, alfo gemah ber 3toedübertragung8theorie ab»

hängig maiht, ohne aber baS 3ied)t beS Urhebers beS SBort»

funftwerfeS begügtich ber SSertonfilmung auSbriicflich gu be»

jähen.

5Bom frangöfifdjen ©d)rifttum fd)eint ffltljerS (Protec­

tion du dro it d’auteur 1933 <3. 43) gruitbfäülich ber glei»

dien Auffaffung gu fein, uub im gleichen ©inné ift baS U rteil beS Trib. C ivil Seine 1. SKärg 1932 (D. H. 1932, 261) auSguWerten, obwohl eS fich alterbingS hierbei lebiglid) um bie §tage hanbelt, ob baS ®onfilmrecht beS Urhebers m it auf ben 3«ha6er peg auSfd)iiehüd)en AufführungSred)tS über»

gegangen ift.

3uftimmenb auhert fich ei|te m tr gugegangene Antwort beS Chambre Syndical Française de Cinématographie.

jjfn gleichem ©imte für italienifcheS 9îec£)t de S a n c t i s F ilm sonoro e d iritto d’autore (©onberbrud 1929 ©. 21 ff.).

£ > û s b e i 5 e c p r e w ^ © t e m p e i f l e u e t *

SSon DberrcgierungSrat S o r u t t a u , SBcrltn.

Am 1. 3 u n i 1933 haben bie fRedjtSbehelfe ber Stempel»

fteuerpftichtigen in fßreufjen fowoht hirtfidjiltch ber oon ben ffin A . oerwalteten als aud) begüglid) ber mit ben ©eridjtS»

foften gu erhebenben ©tempelfteuer (©temp©t.) eine gruttb»

legenbe Anbetung erfahren, gut folgenben folt ein liberblicf über bie SSorauSfehungen beS neuen 3techtSmitte(oerfahrenS, über bie in ihm gegebenen fRedjtSmittel unb über bie Einwit»

fung beS neuen Verfahrens auf bte baneben befteljen bleiben;»

ben (RecfitSbehetfe gegeben werben.

I. ültit bem 1. ^funi 1933 ift nach entfprecfjenber Ergan»

gung beS § 26 S©temp©t@. burd) Art. 1 I Dir. 9 beS @4- über bie Anbetung ftempeifteuerred)tlicher SSeftimmungen oom 23. dßai 1933 (®@. 186) bie 9tecl)tSmittciV0. für bie preuh-

©temp©t. üom 23. Wai 1933 (©©• 191) in ¡Straft getreten, iiach ihrem § 1 ift in 33egiel)ung auf bie Verpftid)tnng guK Entridjtnng einer ©tempSt. an ©teile beS Rechtsweges nach

§ 26 2©tempSt@. baS VentfungSüerfahren nad) Sfftahgabe ber

RAbgO. gegeben. AIS ©temp©tVefd)eib, gegen ben biefeS

(7)

62. .gaiicg. 1933 Sgeft 241 Stuffä^e 1375

VerufungSb erfahren gegeben ift, g ilt nad) § 2 jebe aBitten§=

hmbgebung eines $in21. m it erweiterter .Quftärtbigieit (f. u.) gegenüber einem ©teuerpflicßtigen (§§ 12 u. 13 2©temp©t@.) in Vezießung auf bie Verpfiicßtung p r (Entrichtung einer

©tempSt.

1. Ourcß bie Übernahme ber SBorte „ in Vezießung auf bie Verpflichtung p r ©ntrid)tung" einer ©tempSt. unb burd) ben SluSfprud), baff baS VerufungSberfaßren ber 9t91bgö. an

©teile beS 9ted)tSwegeS gegeben ift, ift Har ßerauSgeftettt, baf3 baS VerufungSBerfaßren infoweit unb nur infoineit offenfteßt, als früßer ber (RedjtSweg Bor ben orbentlicßen ©eridjten ge»

geben war. Oanad) fann Wie im früheren 9iecßtSWeg aud) im VerufungSoerfaßreit nur bie f^rage 5u r ©ntfdßeibung gebracht toerben, ob nad) ben p r 3ert ber ©inforberung ober $aßiung ber ©tempSt. oorßanbenen VorauSfeßungen eine Verpfiicßtung p ii>rer ©ntridjtung beftanb ober nicht (91®.: 3'® - 1932, 1837 unb 2 o e c f » © i f f l e r , Siomm. p m 2©temp©t©., 10. Stuf!., Sinnt. 12 p § 25). Oer früheren SeiftungSifage entfpricßt ba§ VerufungSBerfaßren, wenn m it ihm gegenüber einem eine ©rftattung ableßnenben Vefcßeib bie §erauSznß»

Inng eines etwa Bon einem ©tempeioerteiler berwenbetert Stempels begehrt w irb ; ber früher aud) gegebenen negatiben SeftfteliungSfiage entfprid)t baS neue VedjtSmitteloerfaßren, toenn gegen einen einen Stempel anforbernben Vefdjeib an»

gegangen wirb. ®a alfo nur bie £>ha0e ber Verpflichtung p r

©teuerentrid)tung in ben VerfäßrenSftreit gezogen werben fann, fcßeiben fü r baS VerufungSB erfaßten zunäcßft felbftoer»

ftänblicß aus Vefdjeibe, burd) bie Einträge auf ©rftattung aus

^BittigleitSgrünben gemäf) § 25 (2) 2@tentp@t©. abgeleßnt toerben. @S fcßeiben inbeffen ferner aud) aus SlbleßnungS»

öefdheibe auS § 25 (1) b (ber bon Veßörben ober Beamten Einfcßliejjlid) ber Notare in bet Erwartung ber ßaßlung ber»

Wenbete ©tempel iann bon bem p feiner ©ntridjtung 95er»

Pfücßteten nießt beigetrieben werben) unb c (ein beurfunbeteS

©efcßäft ift angeblich nichtig ober infolge einer Sünfecßtung als bon Slnfang an nichtig anpfeljen, bgl. baS oben fteßenbe Sitat 2 o e c f » @ i f f I e r ) . Oaj) bie f5ra9e ber Verpflid)tung p r ©ntricßtung ber ©temp©t. p r ©ntfcßeibung fteße, hat baS 9i@.: 39B. 1932, 1837 fogar in bem ©rftattnngSfalle beS § 6 (2) <3af) 2 berneint, Wo augeorbnet ift, baß nad) pboriger Veredjnung beS ©tempelS nacß bem ßödjftmöglid)en SBerte SeS

®egenftanbeS gemäß ©aß, 1 bafelbft bie gejaßlte ©tempSt.

aad) SluSfüßrung beS ©efdjäftS bis auf ben ber wirflicßen Seiftnng entfprecßenbeu Vetrag erftattet Wirb.

2. ®er ©tempStVefcßeib, gegen ben baS VerufungSoer»

faßten gegeben ift, ift im § 2 9ted)tSmittelVD. befiniert als febc SSillenSfunbgebung eines ginttl. m it erweiterter $uftän»

b>igfeit gegenüber einem ©teuerpflicßtigen in Vezießung auf bie Verpfiicßtung p r ©ntricßtung ber ©teuer. Oie SffiiffenS»

iunbgebung !ann pofitib barauf gerichtet fein, baß ber in Sin»

fprud) ©enommene einen beftimmten Setrag pßten falle, ober aegatib baßin, baß fein Bermeintlidjer Stnfprud) auf §erauS»

äaßlung einer ©temp©t. abgeleßnt wirb. ©S genügt aber aucß P ie VuSlunft über bie ¡Qiiße beS p einer Uriunbe p ber»

toenbenben Stempels, mag ber Slttfragenbe p r ©elbftentwer»

Hing beS ©tempetmaterialS befugt fein ober bie Slbficßt ßaben, ben ©tempel burd) einen ©tempeioerteiler bcrwenben p laffen.

®ie ©iHenSiunbgebung muß bon einem JginSt. m it erweiterter onftönbigfeit auSgegangen fein, b. ß. bon einem ber preuß.

Sin^i., bie m it ber Verwaltung ber ©temp©t. betraut, nid)t aur als ©tempelzeicßenoertriebSftetlen beftettt worben finb;

für (Berlin ift bieS baS ftjintd. Vörfe. Oie VKllenSiunbgebung Puß an einen Steuerpflichtigen ober Sgaftenben (§§ 12, 13

~©temp©t@.) gerichtet fein. OeSßalb ift iein ©temp©tVefd)rib aas auf ©runb einer Prüfung ber 9totariatSatten gemäß 36 (1) S©temp©MuSf93eft. an ben fßotar gerichtete ©r»

Peßen, bie Slbgabenfumme ber aneriannten (Erinnerungen in eatWetteten ©tempeljeidjen nacßpbringen, ferner — beifpieiS»

Weife — bie ßaßlungSaufforberung beS 9totarS an bie ©teuer»

Pflichtigen p ben einzelnen ©rinnerungeit, bie 9Inforberung b°n ©tempeibeträgen bnriß aitbere Veßörben als ^iil'-^- erweiterter Bußänbigieit ober burd) ©tempelberteiler ober P id ) Unterneßmungen, benen bie VefitgniS erteilt ift, feHmpeImar!en feibft ju entwerten.

9öaS bie Stnforberung ber bon ben ©eraßten neben ben

©ebüßren p erßebeitben ©temp©t. betrifft, ffl' ift ßier. nad)

§ 3 VecßtSmittelVD. wie überßaupt gegen bie ©tempeianfor»

berungen anberer ©teilen als ber ¡J irtt. m it erweiterter ftänbigfeit gegen ben ©tcmpelanfaß beS. (Beamten ber ©e»

fd)äftSfteHe bie ioftenfrae ©rinnerung an baS ginül. gegeben.

SeßtereS erft erläßt ben @temp©tt8efd)eib, gegen ben bann baS (BerufungSberfaßren in ©ang gebracht werben fann. Oie einfeßneibenben Snberungen, bie bie üieufaffung be§ § 29 (1)

©S®. burd) ben 9Irt. 2 be§ ®ef. 0. 23. ÜJtai 1933 (©©. 186) fü r bie (Beßanblung beS ©ericßtSioftenftempelS gebrad)t ßat (gortfatt ber ©ntfeß. ber Suftiäßeßörben über StufficßtS»

befeßwerben, ©rftattungen unb 92ieberfd)lagungen m it 2tuS»

naßme ber Vieberfcßlagung ober ©tunbung wegen 2Irmut,

©ntfeß. beS giu9t. autß über ©rftattungSanträge auS § 25 S©temp©t©., foWeit biefe nicht im (BernfungSoerfaßren Ber»

folgbar finb), finb in ber 9111g. Verf. b. B. 29. 9Kai 1933, I a 706 unb bem ©rl. b. ginSR. B. 23. 9Rai 1933, I I C 777 (beibe 33RVI. ©. 171) auSfüßrtid) beßanbeit, fo baß infoweit Verlueifung auf biefe Verfügungen ßinreid)t.

g ü r bie Übergangszeit g ilt folgenbeS: ^ Oje Bor bem 1. S ani 1933 anßängig geworbenen VetßtSftreite Bor ben orbentlicßen ©erießten bleiben Bon ber ißeuregelung unberüßrt ( § 4 2Ibf. 3 VecßtSmittelVD.). fe rn e r: ißaeß ^ d 9tbf. 2 ba»

feibft beginnt bie £frift p r ©inlegung beS ©infprucßeS gegen einen ©tempStVefcßeib nießt bor bem 1. 3 urfi 1933; baS bebeutet, baß gegen bie oorßer ergangenen Vefcßeibe aud) bann noeß ©ittfprueß eingelegt werben fann, wenn bie ©infprucßS»

frift bon 1 üßonat bereits Berftricßen ift, fofern_ nur nicht f(ßon am 1. S a ni 1933 bie fecßStnonatige Slagefrift beS § 26 S©temp©t®. abgelaufen war, im Ergebnis alfo: ©oweit bie

©tempSt. noeß nießt entrichtet ober foweit fie erft ndeß bem 31. 9Zoß. 1932 entrichtet war, fann gegen jeben Bor bem 1. 3 tm i 1933 befanntgemad)ten ©teuerbefeßeib bis gum 30. S a n i 1933 ©infprud) eingelegt werben; ift bie ©tempSt.

bor bem 1. Oe§. 1932 entrichtet Worben, fo war bie Silage»

frift bereits am 31. SRai 1933 abgelaufen, ©infprud) ift alfo nießt meßr p lä ffig . Vertrete icß ßiernaeß aucß ©taub»

punft, baß baS an bie ©teile beS ÄlagewegeS geretene Ve»

rufungSberfaßren nießt meßr gegeben fein fann, wenrtaei bem Qnfrafttreten ber V 0 . baS Slageredßt wegen griftablaufS bereits B e r l o r e n War, fo bin id) anbererfeitS boeß ber 91itf»

faffung, baß bie fecßSmonatige Slagefrift beS § 26 troß unter»

bliebener ©treicßuug biefer Veftimmung fpäter baS VecßtS»

mittelBerfaßren nid)t meßr berüßrt. Oenn feit bem 1. ¡yuni 1933 gibt eS ben VecßtSweg in ©tempStSacßen überßaupt nießt meßr, bie fü r bie Vefdjreitung biefeS VecßtSWegeS Bor»

gefeßriebene § r ift fann beSßalb aucß nießt für ein ^anbereS Verfaßren gelten, baS nießt ber genannte 9iecßtSweg ift. SBar baS Slagercd)t am 1. S uni 1933 nod) nid)t Berloren ober ßat bie fecßSmonatige Slagefrift überßaupt noeß nießt p laufen begonnen, weil bie ©teuer erft nad) bem 31. 9Rai 1933 ent»

rießtet Würbe ober jeßt ober fpäter erft entrichtet wirb^ fo ift ber ErftattungSantrag auS § 25 (1) a 2©temp©t@. m it bem VerufungSBerfaßren Berfolgbar, fofern er nur innerßatb ber bort genannten jw ei gaßre nad) ber ©ntridjtung ber ©teuer angebraeßt wirb. Oiefem zum Vorteil beS ©teuerpflicßtigen auSfißlagenben Unterfcßieb pifeßen bem Silageweg unb bem VerufungSBerfaßren fteßt, wie ßier eingefdjaltet fein mag, in anberer ^infießt ein geringfügiger tftacßteii gegenüber. SBäß»

renb im flagewege zurücfoerlangte ©temp©t. Born Oage ber Silagezuftellung an zu oerzinfen ift ( 2 o e d » ® i f f I e r , 2lnnt.5 Zu § 26), gibt eS eine gleicße Verzinfung ber im VerufungS»

oerfaßren ftrittigen ©teuer nießt. Oie allgemeine VerzinfungS»

Oorfcßrift be§ § 155 9t3lbg0. g ilt nur fü r VeicßSfteuern, unb bie im § 2 9ibf. 1 beS ©ef. o.__ 25. 9too.. 1926 (@©. 310) borgefeßriebene Verzinfung zu erftattenber preü§. Steuern ift fü r bie ©temp©t. gerabe auSbrüdlid) auSgefcßloffen.

II. Oer ^ n ft ang e it§ u g beS VerufungSoerfaßrenS ber 9t2lbg£). :(§§ 228ff.) ift folgenber: ©egen ben ©teuerbefeßeib beS $in9l. ift ber ©infprud) gegeben, über ben baS gtn21.

feibft entfeßeibet, gegen bie ©infprwßSentfcßeibung beS §in2t- bie Verufung an baS fftaanzgeridßt beim 2f5tB-V., gegen bie VerufungSentfdjeibung beS gtnanzgericßtS bie 9iedßtSbef^werbe an ben 9 t3 § . (§229), leßtere naeß §286 i. Verb. m. Siap.VIII 9Irt. 1 V r. 10 ber V 0 . beS V ^ rä f. o. 18. Viärz 1933 (9i@»

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