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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1926.11.06 H. 24

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Academic year: 2022

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(1)

6. SKipjcm&er 1926,

[55.3fti)rpng.) 2557

l e f i 24

Surijttfdje llîodjcnfdjrift

Î } e * a u s 0 e 0 c f c e n ü o m f > e u t f d ? e n H n t D a i t o e r e i n *

S c h r i f t l e i t e r :

3uj%:at D r.^ tiltu s 2ïïaa itus, Berlin, Hedjtsanœalt Dr. ^ein dcÇ SHiienfeet^er, fotpjig,

^ unter Z ïïih m rfu n g non Keciitsanœatt D r . Z îla jr i) a c fy e n b u r ô , STtannijeim.

V e r la g : 11). Zlloefct? B t t d jija s if e lm t g , 3 n fj.: © s c a r Branöftetter, C e fp jttJ , Presöner S tra fe \ \ j \ 3.

5ern)pre$et Sammel.ttr. 72566 / Draf|tan|(f|ttft: 3mptlmatut / pojtfdjeällonto Celp3tg nt. 65673.

$ ! f 3 ® . erjd|etnt ab 1. © tto b e r 1926 roödjcntlidi. Begugspreis monatlich TVt. 4.50; iinge lh efte ioften ben fa lb e n m onatsbetrag.

?.“ r „Stuöenten, Referenbare unb flffefforen im Dorbereitungsbienft i| t ein üorgugsprets non monatlich 11t. 3.— fcftgefe^t; flu s tu n ft i «ruber e rte ilt ber Derlag. — Die „Rachndjten f iir bie m itg lie b e r bes D e u t e n flm oa tto ereins", bie bcr früheren Ausgabe A beigefügt er¡d)einen je§t als befonbere 3 e itfd )rift unter bem «Xitel „fln ro a lts b la tt". Begugspreis o ie r t d ja f jt li* RI. 3.— . Der B e p g rol9t am 3tDedmä§igften burd) bie p o ft, bod) nehmen audj bie Budjhanbtungen unb ber Derlag BejteKungen an. Befd;n>erben

über mangelhafte 3u fte llu ng finb bei poftbegug ausfd|liefjli<h bei ber p o ft an3ubringen.

f in d e t f lO M W« 6 gehaltene im m inettt$8$e 20 Pf., fü t 6cn StcIIenmiirtt 15 Pf., * /i Seite HX. 275. - , V i Seite m . 145. - , V« Seite OT. 80.— Eet an3eigentaum t»it5 in 0n , . j ‘ B '- U 6er Röhe oon ¡Tremiunijsltriif) ju Ircnmmg$|tricf) geregnet. Dte ffiröfje 3et 8 n3etge: iftb e i bet Beftetiung in mtjjimeterii an3uge6en. Bel 5 ^ U I / . V 3«iaen fommett noct) 50 Pf. ffiel>iit|ren t)in3u. G a b lu n g e n ausnot|ras!os auf poftfc^ectionto U). lltoelet B11.ijf1enV.un3, £eipjtg 63673, bei Befteüung erbeten.

D e r D u r ö f c e t d e b d e e / t s w a f t e * Von guftigrat Dr.

©agnerS befannteS „Vürobucb" ift in 16. Stuft, iit einer i f t G ” s®ear&eltDttg bon SSergfcijmibt erfdjienen. ®aS 33ucF) 3 «idjt — wie ntan nach bem Sätet glauben tönnte — für 0, ® 1 ®orfiel)er eines StnwaltbüroS beftimmt, fonbern für ben

„«»«ft fetbft, um iljm bie mübfetige unb oerantwortlidje Stuf*

« be ber Seitung feines VüroS gu erteidjtern.

[Bie nadjfotgenben 3 e^ cn Wollen biefeS Vitd) ber Stuf*

j eïtîam!eit ber Sin Watte luarnt empfehlen; ebenfo aber fot*

He bie n i d j t a n w a t t t i d j e n Se f e r biefeS VtatteS auf ln0e binweifett, bie &eac£)tlict> genug finb, oijne bod) meiftenS P^figenb beadjtet gu »erben. Senn mit ber Vürotätigteit StniuaftS gefjt eS wie mit ber SSirffamfeit einer guten jpWSfrau; je tabetlofer fie toirît, um fo weniger wirb oon ifjr jjr°BeS ©erebe gemadjt. ©ben beSWegen ntadjt fid) ber ïïiidjt*

^Walt, ebenfowotjl ber Saie als and) ber fRidjtcr unb — ber

®eielgeber nid)t amtäbernb eine genügenbe Vergeltung ba*

mit weidjer ©djwere ber Vürobetrieb auf ben Sputtern e§ SinwaltS taflet.

j. ©ie gut bat eS im Vergteid) mit bem beutfdjen Stnwatt , ex frangöfifdje StböoSat ober ber englifçbe S3arrifter! Veibe mben fidf unt f,en $leinfram ber fßarteioertretung gar nicht

°u f'unntern. ® af bie Sftagc forntgeredjt erhoben unb gu*

geteilt wirb, bie Termine erwirft, bie Triften gewahrt Wer*

rett» baff bie Parteien bie notwenbigen Stadjric^ten unb SBei*

’ .fflen ermatten, ailes bas beforgt ber avoué bjw. ber solli-

«°r; unb ift baS Urteil erwirtt, fo gibt ber Stnwatt eS aus tj[r öanb, benn bie gwangSüoUftredung ift nic£)t feine <3adje.

iranjöfifdje fRicfter ^at nur ju rieten, aiteS anbere faun

^ feinem greffier übertaffen; ebenfo bat ber frangöfifdie Slb*

' orat nur ben afabemifdjen Seit ber fjjarteibertretung aus*

wüben. ©eine SStigieit befdjräntt ficb auf plaider unb con- uf r . UnS beutfd)en Stnwätten Ijat man baS gange 33üro*

‘Je(en aufgebürbet; w ir erfefen unferer «Partei gleidigeitig ben bjw. ben sollicitor. Safür erbalten w ir aber nid)t eine

^°bere, fonbern eine weitaus, geringere ©ntlobnung als nnfere B?nèôfifd)en ober englifdfen Bottegen an Honoraren begieijen.

Jieroon w eif baS nid)tjuriftifc£)e ißnblitum in ®eutfd|tanb

1, ^>d) nidits. 3bm finb bie StnwattSgebübren i m m e r gu l 0c9; aber auch ber beutfdje ©efefgeber erinnert fidj biefer

tttlad)e feiten ober nie.

t. ©agnerS Sürobitd) lägt fiel) nun nidjt beffer djarafteri*

I et«ü, als baf eS ben beutfeben Stnwatt ïurg aber .eingetjenb , pxüber belehrt, was er atS avoué bgW. sollicitor feiner fßar*

t[î J ü letften bat. ®er erfte Seit beS SucbeS bringt ^ prat*

ht 6 3'ingcrjeige über bie Drbnmtg beS SüroS. Sie ©inrid)*

Utt8 ber ©efdjäftsräume nnb bie ©inteitung ber ®ienftobtiegen*

Stoefl, SOiünfier.

beiten unter bie Stngeftettteu wirb befprodjen. SefenSwerte StuSfübrungen finben fidj über ben Vertrag m it ben Singe*

[teilten unb über bereu ©ogialüerfidjerung; weiter über ben Stnfauf unb bie Slufbewabning ber SSüroauSrüftung ttnb ber

©ebreibmateriatien, bie Slntegung unb Stufbewabrung ber Sitten. @S werben gingergeige barüber gegeben, weldjet ©e*

fibüftSireiS bem Süroüorfteber übertragen werben barf, ber fo häufig auf fetbftänbige ©rtebigung feiner fSienftobiiegenbeiten angewiefen ift, weit ber Stnwatt ben gangen SSormittag am

©eriebt feftgebatten ift unb ben Stacbmittag unabtäffig burd) SSefpre^ungen m it feinen Klienten unb, wenn bie geiertagS*

ftunbe anbriebt, nod) bureb baS ©tubium ber Sitten beS folgen*

ben $ageS in Stnfprmb genommen Wirb. _

®a§ in iDeutfdjianö ber Stnwatt auf bie eigenen 6 d|ut*

tern nehmen muß, was in grantreicb unb ©ngtanb bie itiebere Stnwattfdjaft fetbftänbig beforgt, ift für baS recbtfudjenbe [Pu*

btitum reiner ©ewinn. 3 unä^ft fdjon in materietter §infid)t;

itirgenbS gal)tt baS ißublitnm fd;on auS biefern ©runbe fo be*

fetjeibene ©ebübren für feine anwaltliche Vertretung Wie in

®eutfd)(anb. ®ie untierftänbigen fftagen über bie §öbe ber beutfdjen StnwattStoften werben burd) einen eingigen S3tid auf bie StnwattSfoften ber Stadjbartänber wibertegt. 9?ur brüden alierbingS bie iprogefiioften in ®eutfd)tanb ben untertiegenben Seit mehr als in aitbereit Sänbern infolge ber wenig _gwed*

mäßigen unb nod) weniger geredeten ©inriebtung, ba§ alte Sioften auf ben untertiegenben Seit abgewatgt werben. Hinc illae lacrimae! Vor altem aber tiegen bie formellen 3u*

rüftungen gum ißrogeg bei uns in befferen öänben atS im StuStanbe, wo ber Slboofat fie ber nieöeren Stnwaltfcbaft ohne feine eigene Verantwortung überlägt, ©ine Siegregftage gegen einen Slböofaten ober barrister ift baber in grantreicb ober

©ngtanb ein Unbing. ®er beutfdje Stnwatt bagegen ift in ber fdjtimmen Sage, bag bureb rtaefdäffige Strbeit feines VüroS ihm fetbft eine Verantwortung erwadjfen fann, bie oietteidjt baS §unbcrtfad)e feiner ©ebübreneinnabme überfteigt. g tt fettfamer Veriennung ber Satumftänbe erflärt nämtid) bie beutfi^e 9iedf)tfpred)ung nicht nur ben Vüroüorfteber beS Sin*

Watts, fonbern alte feine Stngeftettten, bis auf ben jüngften

© tift, für feine „©rfüttungSgebütfen". ©egen biefe Slnnabme fottte einmütiger ©infprud) erhoben werben. Sticht anberS wie in grantreicb unb ©ngtanb macht fidj auch in iSeutfcbtanb ber Stnwatt nur anbeifdjig, fein befteS SSiffett unb können auf*

guwenbeit, um bem Siedjte feines Siiienten gunt Siege gu oer*

helfen, darüber bittauS übentimmt er freilich noc*)

für bie Unterhaltung eines orbnungSmägigen VüroS gu for*

gen unb baS Vitro gu überwachen, foweit je in e VerufS*

gefebafte ihm eine perföttiidje Überwachung geftatten. ©r Oer*

321

(2)

2558 ©rötere Siuffäße [gutifiifcße gBodjenfdji#*

Pflißtet fiß aber feirteStoegS, dasjenige felbft gu tun, was ordnungsmäßig feine ©Treiber gu beforgen haben. ©eine Sin»

gefteilten finb baßer n iß t feine Erfüllungsgehilfen; bie ©aße liegt wefentlicß anders als beim faufmann, ber eine SBare ordnungsmäßig p liefern übernimmt unb fic^ ßiergu ber Hilfe feiner Slngcftcllten bebient.

g ü r ben Slnwalt ift baS Büro eine feinere Saft auß in W irtfßaftlißer Hinfißt- Sn früheren Seiten, bis etwa um bie SBenbe be§ gabrtpnberts, mar eS nidfit befonberS foftfpielig, ein Büro p balten. Sente, bie Dom BeßtSWefen etwas ber»

ftanben, bont^ Bürobetrieb unb bon ber Saffenfüßrung, waren gern bereit, bie ©tellitng eines BüroborfteßerS p übernehmen.

®ie SJHete eines geeigneten 2ofalS fiel nicht fßwer ins ©e»

Wicht, ©ßreibmafßinen unb ^ernffared^er gab eS nicht, bie Sin»

geftelltenlößne waren überaus mäßig. $aS alles hat fiß gu»

nngunften beS Slnwalts gewanbelt. Bon ben Seuten, bie ge»

eignet wären, Büroborfteßer gu fein, lägt ein Seil fiß als BeßtSfonfulent nieber; anbere werben an BeßtSauSfunftS»

ftellen, BerfißerungSbüroS ober in ben betrieben ber ©ogial»

berfißerung angeftellt; bie übrigen berlangen Söhne, bie ihnen eine hiernach bemeffene Einnahme gewähren. ®ie Slngeftellten muffen fähig fein, p ftenograpßieren unb bie ©ßreibmafßine ju bedienen, auch m it dem gernfpreßer umgugeßen; ihre Be»

güge finb etwa bie fünffachen bon ehemals, Bor allem aber erforbert bie iOtiete ber ©efßaftSräume unb ihre § e ip n g unb

Beleußhmg ©untmen, bie mau früher für unfinnig gefjaltcrt hätte. ®ie Unterhaltung beS Büros foftet an manche«

meijr_ als baS Beßnfaße toie bor 40 gaßren unb berfßli«ir bei bielen Slnwälten ben größten $ e il ihrer ©innahmen.

ber wirb fiel) fo gut wie niemals ber Sluftraggeber beS 2trt*

walts hierüber fta r; was er an Soften p h lt, fie lt er alö ret11 Einnahme beS Slnwalts an.

Biele Sluwälte aber iönnen fich einen felbftänbig cirbet*

tenben Büroborfteßer gar nicht mehr leiften. ®ie heutige füllung ber Slnwaltfßaft bringt cS m it fich, betß bie Slrbeit, &ie früher bon hundert Slnwälten unb ebenfo bielen Bürobb^

fteheru geleiftet würbe, heute bon breitpnbert Stnwälten^ 8^

leiftet wirb, bon benen ein großer Seil fein eigener Büro*

borfteher fein muß. S)aS ift fein gefitnöer S«ftanb; ber 91«*

Walt, ber nur ungeübte unb unpberläffige Strafte halten fa««' muß fich mancher fubalternen Slrbeit felbft unterziehen.

fieht fich ber ©efaßr eines BegreffeS gang bebenfliß auSgefer' Wenn er über feine eigcntftße Berufstätigfeit biefer Slnforb^

rung n iß t böllig genügt. 38er bie Swiaffung einer unb^

fßränften Slngaßl bon Slnwälten für ein unbedingtes forbernis ber freien Slbbofatur hält, wirb hier bergebenS auf Slbhilfe finiten, im m erhin wirb SBagnerS Bürobuch ßerabe ben Slnwälten eine befonberS erwünfßte ©tüße in ber H.««^

ßabung ißrer Bürogefßäfte fein, bie fiß oßne eigentlich^

Büroborfteßer beßelfen müffen.

t > k p r o j e f f u e f e 6 i d j e r ^ i t e i r i / l i m 0 d u r d j 6 u r 0 f d ) a f t u n d d i e

^ i n t e r l e 0 u n 0 s f ! e ü e . Bon StmtSgerißtSrat

©S ift baS Berbienft © o n n e i t S p e rft auf bie gaßlreißett Zweifelsfragen, welche bie Beufaffmtg beS burd) bie Bobelle b. 13. gebr. 1924 abgeänberteit § 108 glßD. ß in fiß tliß ber Ißtogeßfißerßeit burß BürgfßaftSerilarung ßerborgerufen hat, ßingewiefen p haben (geftgabe ber BeßtSanwaltfßaft beS I;© . für ben ©eßgB. g u ß S 1926 ©. 22 ff.), ©benfo ber»

bienftboll aber finb bie SluSfühmugen B r e it S (gurB bfß . 1926, 162 ff., 213 ff.) p biefeit fragen. gßnen fann, foWeit fie gegen bie oft recht boftrinären Stnfißten © o n n e n S ge»

richtet finb, bom tßeoretifßen wie praftifßen ©tanbpunfte auS faft bureßweg beigetreten werben.

Sn ber §auptftreitfrage beS § 751 gißD. ift ber ©taub»

punft B r e i t S aueß bereits bom 0 2 ® . ®reSben im Urteile b. 23. fjebr. 1926 (g 3 8 .1926,850) m it überzeugenden ©rünben gebilligt. Baß biefen grunblegenben Unterfußungen dürfte aueß für bie IßrajiS ber gragenfomplej im Wefentlicßften geflärt fein.

Sroßbem erfeßeint ein abfcßließenbeS SBort am fßla&e, namentlich in B ü d fiß t auf bie Stellung, welcße bie Hinter»

legungSftelle bei ber progeffualen ©icßerßeitSbürgfchaft ein»

nimmt. S««1 BerftänbniS biefer ©tellung unb p r Söfuitg ber fieß baran fnüßfenben fragen erfdjeint eS aber gweefmäßig, bie

§auptßnitfte ber ©treitfragen nod^mals äufammenguftellen unb gu fießten.

I. Sie ©icßerheitsleiftimg burß Bürgfßaft ift im fßrogeß»

reßt grunbberfd)ieben bom bürgerlidfeu 3ted)t geregelt, wenn auß auf beiben SteßtSgebieten ber S^ed berfelbe ift, nämliß bie ©ißerung beS BürgfßaftSberecßtigten.

a) ^ m b ü r g e r l i ß e n fftedit fommt bie Bürgfßaft auf

©runb eines freiwilligen SteßtSgefßaftS, einer Bereinbarung, gnftanbe. ©ie ift ein Bertrag, unb gwar gwifßeit ©laubiger unb Bürgen, Wobei ber ©ßulbner unter Umftanben als Ber»

treter ober Bermittler ßanbeln fann. ®ie gönn ber Bürg»

fßaftSerflärung ift bie fß riftliß e (§ 766 B © B .), nur wenn fie auf feiten beS Bürgen ein SanbelSgefßäft ift, bebarf eS feiner © ß riftfo rm (§§ 350, 351 &® B.). SllS Bertrag bebarf bie Bürgfßaft ber SCnitaßme beS ©läubigerS, bie jeboß form»

loS erfolgen fann. Um aber wirffam gu fein, muß bie Bürg»

fßaftSerflärung bent Bereßtigten gugeßen (§§ 130, 132 B ® B .

— © t a u b i n g e r Slnm. l b gu § 766 B © B .); erft bann ift fie geleiftet. ©ie enbet burß Bereinbarung, Bergißt (bgW.

Biidgabe ber BürgfßaftSerftärung), B^tablauf ober ©rlöfßen beS gugrunbe liegenben ©ßulbüerhäftniffeS. SBo bie Bürg»

fß aft als ©ißerßeitsleiftung gugelaffeu ift, muß ein „taug»

liß e r" Bürge gefteitt werben unb bie BürgfßaftSerflärung eine felbftfßulbnerifßc fein (§§ 232 Slbf. 2, 239 B © B.).

SSunberltß, Berlin.

b) ®aS i p r o g e ß r e ß t b e r 3 $ £ ) . ift BeißSgefeß W’e baS B@B. ©S fonnte alfo für feine Qttitäe. felbftänbige ^ ftimmungen treffen. SBenu bemnaß burß bie Bobelle oo«J 13. gebr. 1924 im § 108 3BO- bei« © erißt für 21 r t uw>

§ ö ß e ber progeffualen ©ißerßeit freies ©rmeffen gewährt ifb fo ift baS © erißt in b i e f e n t Bahmcit bon ben B o r fß iif^ 1!

beS bürgerlißen SleßtS befreit. Stber auß nur infoweit.

ber berfßiebenen ®onftruftion ber progeffualen ©ißerßeit^

bürgfßaft bon ber bürgerliß»reßtlißen folgen bie Unterfdfiebf- i®er@runb ber Bürgfßaft ift imBM>8ef3« ß t feine Ißartei' bereinbarung, fonbent ein ©erißtsfpruß. ®aßer ift eine naßme ber ^BürgfßaftSerflärung feitenS beS ©ißerungSbereß^

tigten unnötig unb n iß t erforberliß; bie Slnnaßme wirb feßt burß bie gerißtliße Slnorbnung. ©in berartiger

bertrag (bgl. © o i t n e n ©. 30) ift bem mobernen 3teßt « W unbefannt; eS fei nur an ben ^¡nangSmietbertrag beS nungsnotreßts erinnert (bgl. B a n b m a n n im „SBietgerißt 1926 ©. 77 unb 92).

S w übrigen aber müffen bie funbamentalen ©runbfä^

beS bürgerlißen DleßtS über redftSwirffame ißerfeftion nlt0 Beenbigung ber Bürgfdfaft auß ßier beaßtet werben. Se«11 bem © erißt ift freies ©rmeffen (naßprüfbar burß baS äßji fßwerbegerißt: 51®. b. 7. g u li 1926 in BlÜUßfl. 1926, K M eben nur über Slrt unb igöße ber gu leiftenben ©ißerßeit geben, n iß t jeboß über ben BeßtSßarafter ber gewählten SO«'

®aßer ßat baS © erißt Woßl unter allen benfbaren Slrten ööIt

©ißerungSmitteln bie freie SBaßl, eS barf aber n iß t ^ ftimmen, baß bie gewählte Slrt abweißenb bom materiell1«1 Beßte begrünbet werbe. ©S ift alfo gwar frei bon ben ^i« ” fßränfungen beS B © B . ßinficßtliß ber gur ©ißerßeit eigneten M itte l, g. B. bon benen ber §§ 232 Slbf. 2, f 3'' B@B., n iß t aber bon ben für baS Quftanbefommen ber Büi'0^

fßaftSberpflißtung materiell erforberlißen, allgemeinen ohef fpegiellen Bedingungen, g. B. ben Borfd)riften für gönn i««

Bugeßcn ber ©rflärung. ©o braußt eS g. B. feine fel&F fcßulbnerifße Bürgfßaft (§ 239 B E B .) anguorbnen — bieS auß gWecJmäfjig ift; dagegen barf eS n iß t formfcelC Bürgfßaft geftatten, wo baS biirgerliße Üteßt fß riftliß e flärung gur Begründung ber Bürgfßaft fordert, ober bow Bugeßen ber BürgfcßaftSerflärung befreien unb dafür etw«®

anderes feßen (g. B. Hinterlegung). 9Kit bemfelben Siech**

föttnte eS bann ja auß bie Biirgfdiaft eines ©cfßäftSnnfäßi0el1 gulaffen ( B r e i t ©. 165 — bgl. auß Urteil beS 0 2 © . ben). ©oweit barf baS nur auf SBaßl ber S l r t beS @icße*

rungSmittelS erftredte ©rmeffen beS ©erißts n iß t auSgebeh" 1

(3)

©rößere 2iuffd|e 2559 55. Saljtg. 1926 §eft 24]

, ^ e n . Birnmer muß bie gewählte 2tr t materiell redjtSüerbinb»

i, ? ^ ©ntfteljung gelangen, wobei nur bie SInnaiinte ber ©r*

m £F"8 burd) ben ©ericfjtSipruch beseitigt ift. Bebod) lann baS ertiijt felbftüerftänblicE) eine erfdfjwerenbere gorrn, als mate*

te®:;. notwenbig, wählen, g. SS. öffentiicfje SSeglaubigung ber K lä ru n g ( S r e i t ©. 164).

. . f„ 3 ur Wnorbnung ber ©ic^crljeitgleiftung burtf) SürgfcfjaftS»

9>£r^ un0 ift allein baS EßrogeßgeridEjt guftänbig, nicfjt etwa baS , ollftr edungggerid)t; benn bie (SicE)er§eitsteiftung geijört nidjt

• r ®°llftredung. ©ie Stnorbnung lann fonwfjl im Urteil als to eil)etn 9tad)tragSbefcE)luß erfolgen (gegen S o n n e n S . 24:

q r.^ it. S. 174 unb bie fjerrjdjenbe 21nfid)t). ©aS ^Sroge%=

H tra t ift hierbei an Anträge ber Parteien nid)t gebunben (fo*

nidjt eine ^Sarteioereirtbarung boriiegt), lann alfo bie Ur9id)aftSfidE)erheit aud) bon StmtS toegen anorbnen, jebod) fa en ftetS bie Selange ber ^Parteien gu berüdfidjtigen fein T o n n e n S. 25, S r e i t S. 164).

5 , ,®ie Seiftung ber S r°äef$nrgfchaft gehört gum ißrogeß*

fcb c fie ift eine Eßrogeßljanblung. ©eSfjalb muß bie Sürg»

K^dserllärung ber 8 $ 0 . bem Seredjtigten and) in ber für s.,, $roge§berfa^ren borgefcfjriebenen gorm „ 8 ugefjen", b. h- Buftellung (§§170 ff., 198 BSD.). Sie gegenteilige Sin*

L2; S r e i t s (©. 169) berlennt ben hrogeßredjtlidEjen ©l)a*

tter ber ©rflärung. StllerbingS lann ein „Bugehen" i. S.

c 5 Bnftellung nur bei fdjriftlidjer SürgfchaftSerflärung er*

“ men. ^ Sei gugetaffener münblidjet ©rflärung genügt bie k enntni§nalime burd) ben Seredjtigten. ©er ERadjweiS ber enWni§ ift allerbingg, too crforberlid), 51t führen; e§ bürfte n.,er im allgemeinen ©laubhaftmadjung (§ 294 BB3D.) ge*

,u8en. ©afj bie SürgfchaftSerflärung beS S r°geßred)tS ftets f^riftiid^e fein ntüffe, wie S o n n e n (S. 29) meint, c 0f ® nirgenbS (bgl. DS®. ©reSben bei S r e it S. 214) unb

|Dl3t aucl) nid)t aus bem bon S o n n e n bafür Sorgebracljten.

j, . . ©ie aber, wenn eine ©ericfjtSanorbnung borliegt, weldje 2runbamentatfä|en njiberfpräc^e (g. S. münblidje Sürg*

» ö e r f lä r u n g guläfst ba, Wo ba§ S © S . © djriftlidjfeit er*

beft’^ t , ?^er„ ^ i e Seiftung ber SürgfcEjaft burd) Hinterlegung Sie hätte ficEjer feine materielle SEÖirffamfeit. $or*

sner aber wirb fie bis gu ißrer Sefeitigung binbenb fein, ©ine wdjtoerbe aus § 567 31J50. bürfte ba bem Slntragfteller ge»

L ~ n fein, too bie Stnorbnung nid)t feinem Einträge entffmdjt e l f ü- 7- 3 u li 1926 in SISRiPfl. 1926, 100). © o rt aber, ioo ioidjer g a l! nid)t borliegt ober too bie Slnorbnung bon . btt§ toegen ergangen ift, Wirb eine Sefdjwerbe faum gu ton»

Ä e n fein, Weber aus § 567 noch au§ § 109, nod) au§

§,¿93 8 $ 0 - (Ie|tereS berneint aud) bont 0S® . ©armftabt in

^4«. 1926, 850). 0 b aber beSWegen eine Seilberufung ge»

QB. § 519 2tbf. 2 3PD - guläffig ift, erfdjeint guminbeft feijr ftn l e^ Qft, weil bie Stogegfidjer^eit nidjt gum Streitgegen»

n° geijört.

t , II- § ü r bie S e e n b i g u n g ber progeffuaten ©idjerljeitS»

j,;jSld)Qft fomrnt ein Diüdgabebefdjluß nadf) §§109,715 3 ^ 0 - c $1 w f^rage ( S o n n e n S. 32; S r e i t S. 174/75). ©enn m r ^ nu"r •ctuT I*Ie ©ic^erfjeitSleiftung fcurc^ Hinterlegung fj jW b itte n . ®a§ ergibt fidj ofjne weiteres au§ ber Raffung,

¡j.^ toetdjcr ber SidjerungSberedjtigte bie „© inw üligung" in mudgabe ber SidEjer^eit gu erflaren ^at. Son einer foldjen 'A-mtoitiigung" fann bei ber SicberfjeitSleiftung burd) Sürg*

^oftSerftiirung aber nidjt bie Sebe fein. Slu^ bem S o n » (jgftdjen geftfteliungSbefdjIug (©.32) fe^lt jebe ©runblage.

, a ift bielmeljr m it S r e i t angunefjmen, ba§ bie Seenbigung NY,r , ^ogeffudten Si^er^eitSbürgfi^aft ficE» nac^ bürgerlichem irh u rIdE)tet, unb ba§ bie ißflicE)t gur Stiidgabe ber Sürg»

J ^ e r f lä r u n g automatifch nadj SSegfall beS SürgfdjaftS»

eä Eintritt. Bur ©urchführung ber IRüdgabe lann aber 3 t ein Sefcljtujj be§ qSrogepgericditS aus §§ 109, 715 B^O - Unterlage geben, fonbern nur ein auf Südgabellage er»

lenbcS oollftredbareS Urteil. •

, III. ©ie H i n t e r l e g u n g S f t e l l e fjat bei ber gangen M e n t e t 1 ® er^ eitSBiir aid6 £tf t feine 9toi

erUäruttg fann bal)er Weber einen ber gur materiellen Se»

tnpfu" " 7“ lcu '»icgeitjeusuurgm/un. mm. Solle Oon rechts*

eJ p nUicE)er Sebeutung. ©ie spinterlegung ber SürgfdtaftS*

Qrt.aJung fann baher Weber einen ber gur materiellen Se»

«Übung ber SürgfcEjaft erforberlic^en Stite erfe|en noch bie ttr9fd)aft feibft guftanbe bringen,

c. ^aS 3Befen ber HinterlegungSftelien ift gemäft SIrt. 144 146 ®@S©S. im SanbeSredjt geregelt. Ißr'eufeen

(HinterlegungSorbnung b. 21. Shpril 1913) ift fie nur ftaat»

Iid^er Serwahrer. SBer hinterlegt, fdjliefft m it bent Staate einen SerwafrungSbertrag m it ähnlicher SBirfung wie bei Serträgen gugunften © ritte r (bei Hinterlegung bon ®elb tr itt barlehnSäljniicheS SerhältniS ein). 91n hinterlegtem ©elb unb 2Bertf)af)ieren erhält ber Serecfjtigte ein gefe|licheS ißfanbrecht (§ 233 S@S3.). Bwr Hinterlegung geeignet finb auch Ur*

funben (§1 H © 0; an ihnen entfteht baS ijjfanbredht aber nicht.

©ie SürgfchaftSerflärung ift nun eine Urfunbe. ©ie lann alfo an fid) hinterlegt werben. Slber biefe Hinterlegung macht bie SürgfdEjaft nicht wirffam. ©enn bie Hinterlegung h<d nur bie ih r gugemiefene SBirlung unb biefe auch nur in ben ge*

fe|lid) beftimmten fä lle n , unb bagu gehört bie SürgfdEjaft nicht, ©in foidjer fja ll ift auch i’ucch bie Neuerung ber geffualen SicfjerheitSbürgfchaft nicht gefdEjaffen, ba eben burd) fie nur bie SBaEjl ber SIrt unb Hi>he her ©icherheit frei*

gegeben ift, aber feiner ihrer SegrünbungSfaftoren. ©eShalb lann baS ©ericht nicht Sürgfcfjaftsleiftung burch Hinterlegung anorbnen. Sielmehr wirb aud) jejjt noch bie SürgfcEjaft ge*

leiftet nur burch i>ie SürgfchaftSerflärung unb bereu Bugehen an ben ©laubiger; biefe beiben Slfte allein machen fie wirffam (ER®. 61, 414). ©ie Hinterlegung ift alfo für bie SürgfcEjaft feibft gang belanglos, fie fann nur gur fieberen Slufbewaljrung ber Urfunbe bienen, ©aj) bie Sid)erheitSbürgfcE)aft nicht burch Hinterlegung geleiftet wirb, ergibt fid) aud) aus ber gegen»

faßlichen SBortfaffung beS § 232 S@S. 91bf. 2 gum Slbf. 1 („© tellun g" eines Sürgen fta tt: Hinterlegung).

Sft nun tro|bem bie Hinterlegung burch baS i)3roge§»

geridfjt a n g e o r b n e t , fo ift bie lebiglid) bemgemä^ „gelei*

ftete" Sürgfdjaft materiell m it allen ihren folgen wirlungS»

loS. ©ro|bcm wiro aber bie HinterlegungSftelle in folcEjem galle bie Sinnahme gur Hinterlegung nicht abieljnen bürfen;

benn eS liegt formell bie ©ntfdjeibung ober Sinorbnung einer guftänbigen Sehörbe bor (§ 4 Dir. 1 pD .). © arf aber bie HinterlegungSftelle bie Stnnaljme berweigern, ba, wo bie Hin»

terlegung ber SürgfchaftSerflärung n i c h t angeorbnet ift?

Sicherlich hat f ie äur 21blel)nung bann nicht nur baS Sed)t, fonbern auch bie ipfiidht; eS fei benn, 5af) befonbere, bie Hinterlegung redjtfertigenbe ©atfadhen angegeben werben (§4 dir. 1 H£>0 - ®iefe aber liegen in ber bloßen ©atfadje ber burd) baS ©eriefjt gugelaffenen ©idh erh eit Sbür gf cE) af t nicht, ba für Icjjtere Weber in § 232 S@S. nod) fonft eine Hinterlegung borgefehen ift. ©eShalb fann in biefen gälten bie SürgfdjaftS»

erflärung auch nicht gur Serwahrung hinterlegt werben, feibft wenn bie Parteien eS bereinbarten.

Sft nun bie SürgfchaftSerflärung (fei eS in Ur* ober in 91öfd)rift) hinterlegt, fo fann ber Hinterleger bie Urfunbe jeher»

geit nach ben Segeln ber Serwafjrung (§ 695 S@S. — bgl.

S r e it ©. 175) auch ohne ©inwilligung eines ©ritten gurücf*

berlangen. ©enn bie Hinterlegung ift eben fein essentiale ber hrogeffualen ©icherheitsbürgfchaft, fonbern fdjafft lebiglid) einen SerwahrungSbertrag gwifcfjen Hinterleger unb Hinter»

legungSftelle. ©eShalb bebarf eS gur H^auSgabe ber Urfunbe feines ERüdgabe* ober gtüdnahmebefdEjIuffeS. 91ud) ein diücf»

nahmebergid)t beS Hinterlegers änbert baran nidjtS, ba ein fold)er m it bem äBefen ber Serwahrung unbereinbar ift ( © t a u b i n g e r 9tnm.5b gu §695 unb 9l©9i®omm. Stnm.2).

SSenn hinterlegt wirb, fo wirb i. b. 9i. bie U rfdjrift ber SürgfdjaftSerflärung gu hinterlegen fein (jebod) ift and) eine beglaubigte 2tbfd)rift nicht abguWeifen). ©a aber ber ©idje»

rungsberechtigte Slnfbrud) auf Übergabe ber U rfdjrift hat, fo Wirb fie m it ber SRaßgabe gu hinterlegen fein, baß biefent jebergeit auf Ülntrag baS O riginal auSgufjättbigen ift. ©anu allerbingS wirb ber ©idEjerungSberechtigte HinterlegungS*

beteiligter ( © r i ) t r o b e I * 3 o n a S 91nm. 7 gu §1 § 0 .), unb bann bebürfte eS gur 9iüdgabe an ben Hinterleger beffen ©in»

willigung.

SEuS ber gangen ©tellung ber HinterlegungSftelle gur

|)rogeffuale:t ©idjerheitSbürgfchaft folgt, baß iljr ein S ^ n » f u n g S r e d j t nur bal)in gufteßt, ob baS gur Hinterlegung an*

gebotene © djriftftüd eine Urfunbe i. ©■ beS § 1 H©- if6 nnb ob bie Hinterlegung burch eine Sntfdheibung ober Slnorbnung einer guftänbigen Sehörbe gerechtfertigt ift (§ 4 9Cbf. 1 HO-)-

©in weiteres StnfungSrecht, inSbefottbere ob bie SürgfdEjaft nach g otm unb In h a lt ber Slnorbnung entfpricFjt unb etwa ber Sürge „tauglich" ift, hat fie nicht; fie fann auch feine Se»

321*

(4)

2560 ©rötere Sluffäße [Suriftifdje ä8od)enjd)rift

fcßeinigung beS Q5ericE;tS barübec Verlangen. ©benfowenig ßat

fte $u prüfen, ob bte Beraníaffung bet ©icßerßeitsleiftung fortgefallen ift. ®arau3 ergibt fieß, baß aud) bei Jlmtaufd) ber ßinterlegten ©ießerßeitSbürgfcßaftsurhmbe in eine anbere fein BrüfungSrecßt ber HtnteríegungSftelíe eintritt. Stucß bei Um*

töuftf) in eine anbere Strt ber <SicE)eriieitgIetfiuug gelten für bie Slnnaßmeprüfung lebiglicß bie §§ 1, 4 §D .

9íací) allebem faun aueß ber 9t ad) w e i s ber ©id)erßeitS*

ieiftung Weber bureß bie Slnnaßmeerflärung ber HintertegungS*

ftelie nod) bureß bie HinterlegungSquittung allein geführt wer*

ben. ®enn ber Stacßweis ber geleisteten Bürgfcßaft befteßt im Stacßweis ber reeßtswirffamen Seiftung, wogu ber Stacßweis beS

3

u 0 e f),e a S ber BürgfcßaftSerUärung gehört. iSiefer leß*

tere Stacßweis tann and; ba nidE)t entbehrt toerben, wo baS ©e*

rießt etwa ©icßerßeitsleiftung burd) Hinterlegung ber Bürg*

fcßaftSerflärung angeorbnet ßat, fd)on ioegen ber m ateriell recßtlußen folgen einer unrießtig geleifteten Bürgfcßaft. (Sollte alfo ein ©erießt nod) eine berartige Hinterlegung anorbnen, fo lutrb ber Berpflicßtete fürforglicf) bie HinterlegungSquittung m it einer beglaubigten Slbfcßrift ber ßinterlegten BürgfcßaftS*

urfunbe bem Berechtigten guftellen, unt fo ben nad) jeber Bid)*

tung ßin genügenben Stacßweis ber Seiftung ber ©id)erßeit p führen (ogl. £)S®. ©reSben).

IV . SBo in ber 8 $ 0 - ©ießerßeitsteifiungen angeorbnet finb, greift ber § 108 bafelbft ißtaß. überaii ift bie ©ießerßeit bern B e r e c h t i g t e n gegenüber gu íeiften (g. B. bei § 110 bem ©egner) unb ber St acßwei s ber Seiftung bem Organ gegenüber gu führen, baS auf ©runb ber Seiftung weitere Bwgeßßanblungen Oorguneßnten ßat (g. 23. bei §§ 89, 110 bem ÍJkojefjgeridjt), unb p a r burd) Stacßweis ber mirffamen

©rfüllurtg ber für bie einzelne Slrt ber ©ic^ert)eit befteßenben Borfcßriften. Überall g ilt aud) ßinficßtlicß ber Stellung ber HinterlegungSftelte uicijts BefonbereS.

V. ©ine ©onberfteltung nimmt aud) bie ©idjerßeitSbürg*

fcfjaft in ber 3 w a n g 3 ü o l i f t r e d u n g nießt ein. ®ie ab*

Wegigen Slnfidjten © o n n e u S gu §§ 751 u. 775 9tr.3 8 BD.

(©. 30 ff.) finb bereits burd) bie grünbiid)en StuSfüßrungen S t r e i t s (©. 166 ff.) unb beS OS®. IDreSben (bem uud) SncßS in ber Slnmerfung gu teuerem beitritt) in ber Häufet*

fadje als_ wiberlegt angufeßen. ®er © treit gel)t ßier barum, ob für bie BollftredungSwirffamfeit ber ©idjerßeitsbürgfcßaft in Büdficßt auf ben W ortlaut ber §§ 751, 775 9tr. 3 8 BD.

öffentlid) beglaubigte bgw. öffcntlidje Beurfunbmtg unb fteííung einer Slbfcßrift biefer Urfunbe gu forbern ift. S)ie ber*

neinenben ©rünbe B r e i t S unb beS OS®. ©reSben finb fo übergeugenb, baß es längerer SluSftißrungen ßiergu nießt be*

barf. ©3 fei nur folgenbeS bemerft:

®ie Beftimmungen ber §§ 751 it. 775 9tr. 3 3 $ D . waren nur auf bie früßere n o r m a l e ©icßerßeitsleiftung (bureß Hinterlegung) gugefeßnitten; fte paffen nur auf fie unb finb baßer auf bie neue ©icßerßeitsbürgfcßaft aud) nießt analog an*

guwenben. 2)aß ßierbei gweifeltoS eine ISiffereng gwifeßen altem SSortlaut unb neuem ©inn befteßt, ift bei ber mobernen ftüdweifen ©rgängung ber ©efeße nießt bereingeit, wie ja aud) bie Stooelle b. 13. ff-ebr. 1924 nur ein fragmentarifeßer Bor*

Iäufer ber ©efamtneuregetung ber 3 $ D . ift. Stimmt bod) R o t t m a r (tomment. g. SSO. b. 13. gebt. 1924 Sinnt. 1 gu

§ 108 3 P 0 .) fogar an, baß bie neue Borfcßrift aud) auf §923 3ißD. anguwenben fei, troß be3 bireft entgegenfteßenben un*

beränbert gebliebenen äBortlautS be3 § 923, ber nur bon ber Hinterlegung eines ©elbbetragS fpridjt.

®aS ergibt fieß aud) aus foigenbem:

9fatß § 751 SCbf. 2 3B© - barf ber Beginn ber 8 wangS*

bollftredung erft erfolgen, wenn bie ©idjerßeitSleiftung burd) öffentliche obft öffentlitß beglaubigte Urfunben nadjgewiefen ift. ®ie Seiftung ber ©icßerßeitsbürgfcßaft erfolgt aber burd) SIbgabe ber 93ürgfcßaft3erilärung u n b beren 3ugeßen an ben

©ießerßeitsbereeßtigten. ©3 ift alfo falfcß, auS § 751 bie 83e*

urfunbung ober «Beglaubigung ber Urfunbe allein gu üer*

langen (ogt. OS®. S5rc3ben), ba biefe allein bie Seiftung nießt barftellt. S3ei ber burd) Hinterlegung bewirken alten nor*

malen ©icßerßeitsleiftung würbe biefe bureß e i n e n Slft be*

W irft; ber 9iad)wei3 b i e f e r ©id)erßeit31eiftung ift in §751 gemeint, ©r erfolgt naeß ßreußifcßem 9fecßt burd) Vorlegung ber HinterlegungSquittung, b. i. einer öffentlichen Urfunbe

(weSßalb für Preußen bie offentlicße Beglaubigung feine 23^

beutung ßat, ogl. ©ßboW*S3uf cß, 8 ^ 0 . 18. Stuft, p § 751). @3 Wäre finnloS, biefe Borfcßrift auf bie ne»

©id)erßeit3bürgfd)aft gu übertragen, gumal beren

Bmadjricßtigung beS ©idjerungSberedjtigten — ber ja bei be

©icßerßeitsleiftung burd) Hinterlegung gar nießt beteiligt ift fo n ber Seiftung ber ©ießerßeit bei ber ©id)erßeit3bürgfa)a' fortfütlt, ba biefe nur ißm gegenüber geleiftet werben fnnW er alfo aud) oßne ben SSeg beS § 751 oon ber Bürgfcßnft®' erflärung Kenntnis erßält (ogl. B r e i t ©. 167). 9tocß wenn ger fann ber formelle 9tad)wei8 ber B e r t r e t u n g ^ j b e f u g n i S beS SluSftellerS ber ©icßerßeitsbürgfcßaft nerlanfl werben. TDie BertretungSbefugniS ift eine Brogeßnoran»(

feßung unb non SlmtS Wegen nur bei offenfid)tlid)en 8 wetfe* f grünben nad)gußriifen; ein 9fad)Wei3 non üornßereitt ift n"

überßaußt nießt gu oerlangen. SBoIIte man finngemäß p®"

formellen 9facßwei3 beS § 751 Slbf. 2 aueß für bie ©icßerßed^

bürgfdßaft üertangen, fo fömtte bieS nur bei einer münb/w erflärten Bürgfcßaft in Betrad)t fommen. Slber audß ßier IW0 bagu fein Slnlaß oor, ba § 751 SCbf. 2 für bie Steuerung &eI

©icßerßeitsbürgfcßaft überßaußt nid)t paßt.

S)ieS ßat gleicßerweife für § 775 Sfr. 3 81ßO. §n ßcltet1-

®ie S e i f t u n g ber BollftredungSfidjerßeitSbürgfcßaft ei\

folgt alfo nießt anberS, wie bie Seiftung ber progeffnalf)

©icßerßeitsbürgfcßaft überßaußt, b. ß. bureß Bürgfcßaft^

erflärung in ©emäfjßeit ber gericßtlicßen Slnorbnung unb bercl 8 ugeßen (§ 170 8 B 0 -) an ben ©id)erung3bered)tigten.

SfacßweiS ber Seiftung gefeßießt burd) Borlegung ber I1 aitorbneitben @ntfd)eibung ber BürgfcßaftSerflärung unb ßf 3uftelIungSurfuube über beren 8 u0£ßcn an ben ©ießerßeit^

berechtigten. 8 » füßren ift ber Sfad)iociS bem bollftredung^

organ (BollftredüngSgericßt ober ®erid)tSüollgießcr) 0e0frt^

über. ISiefeS ßat nur gu p r ü f e n , ob bie ©ießerßeit bef Slnorbnung gemäß in biefer SBeife formell geleiftet ift, w ° p offenbare «Stängel uatürlicß gu berüdfießtigen finb. 8 m übru gen finb B e a n f t a n b u n g e n (g. B. ßinficßtlidß ber tretungsbefugnis) ooin ©idjerungSberccßtigten im 233ege be*1

§ ^66 8 BÖ- geltenb gu maeßen (ogl. © a u p b * © t e i n , 3 ^ ? ' Borbem. IV 2 oor § 704 unb Slnm. I I gu § 751). ©ine Stadt*

Prüfung beS ißrogeßgericßts feßeibet alfo aus, WeSßalb fid) auw eine Stieberlegung ber BürgfcßaftSurfunbe bei ben

alten erübrigt. £>b ber gugetaffene Bürge fießer genug fei, ba»

ift eine Borfrage, bie baS ©erießt feßon bei Slnorbnung b£l

«Sicherheit gu prüfen ßat.

Slud) ßinficßtlicß ber H i n t e r l e g u n g S f t e l l e g iit> ^ ber BoliftrecfungSficßerßettsbürgfcßaft nid)ts oom SIHgemeintu StbWeicßenbeS.

VI. ©S fei nod) barauf ßingewiefen, baß B a r t f 1^

o e r c i n b a r u i t g e n überStrt unbHößs ber Brogeßfidferßeit;^ , bürgfcßaft aud) nad) bem neuen § 108 8 B®- borgeßen.

werben bie Barteien g. B. eine erfeßwerenbe g-orm, al§ 6^

feßlicß Oorgcfißrieben, oereinbaren fönneit. Stidit aber fönnei fie ßierbei eine gegen bie ©efeße Oerftoßenbe BereinbarnuO treffen, ©oweit bie B art c' cn BertragSfreißeit ßaben, w*1^

baS Bpgeßgericßt fid) über ißre Slbmacßungen nießt ßinWe0J feßen fönneit. Slucß nachträglich fönnen fie eine abweießen® . Slrt ber ©ießerßeit maßgebenb Oereinbaren ( B o l f m a r a.a-V- Slnm. 2 gu § 108 8 B©-)-

V II. 8 n ber B r a p i S ßaben bie Sluffäße Oon © o n n c unb B r e i t , fowie bie ©ntfeß. ber DS®. ®reSben unb ®atWf ftabt fd)oit ftarf flärenb geloirft. Slnorbitungen beS ©erießt»«

baß bie ©id)erßeit8bürgfd)aft bureß Hinterlegung gu ieijp, fei, finb beim SlmtSgericßt BerIin*3Kitte unb Sanbgericßt l Berlin feit geraumer 8 eit nießt meßr Oorgefommen, aud) tetn Einträge auf HtnterlegungSannaßme Oon Bürgfdjaftserfia' rungeit. SJteift Wirb ßier bie Slnorbnung ber Bollftredung»"

fidjerßeitsbürgfeßaft baßiit getroffen, baß bie ©ießerßeit buw Bürgfd)aftSerfIärung — oft felbftfcßuibnerifcße — einer Bau! ober ber „Hermes" SrebitoerficßerungSbanf in Berb gu leiften fei. ®eS öfteren finbet fieß aueß (namentlid) bei t*1"

teilen beS S®.) ber 8 ufaß, baß bie Bürgfdjaft bem ©id)er' ßeitsbereeßtigten gegenüber gu leiften unb bie Seiftung peI^

©ericßtSüollgießer itacßguweifen fei. 2Beitn leßtereS beipa»

aueß fetbftoerftänblidß ift, fo ift ein foldjer 8 ufaß bod) unfdja^

lieh unb bient gur ®larßeit.

(5)

■HjÜoIjtg. 1926 §eft 24] ©rötere Auflage 2561

D i e D e t M n & u n g d e # B n a m l i s m i t t u p r e f f c » 33on Secfjtäanmalt D r. B t a j g r ie b la e n b e r , SJtünchen.

I- Socß biel fcßwieriger als in ber ©tßit überhaupt ift , te Aufhellung allgemein gültiger, abftralter ©runbfäße auf em ©ebiete ber © t a n b e S e t ß i l . fSenn hier lornrnt p ber i)rtt9?, ob eine §anblung anftänbig ober üertoerflicfj bom a l t Gemeinen ©tanbpunlt aus fei, nod) ber ©efidjtspunlt ber f gegenüber bem ©taube unb bie m it Gegriffen nicE)t jaBbare S D a l t f r a g e ß in p . 2Ber biefen eigenartigen SÜomplej:

tt allgemeine gormeln p prägen oerfucßt, übernimmt eine

?rt°Je S?eranttt)ortung; befonberS toenu er fiel) nidft baraitf j ep ra n ft, p jagen: 5DieS ober jenes fei bei ber ober jener £at»

ee - ttSeftaltung o e r b o t e n , fonbern toentt er ßinpfügt, baß

• s w allen anberen gälten e r l a u b t fei. ®amit werben bie»

^ nt9en, bie einen § a lt braunen — unb ißnen fallen ja foldje t t e ^ n in erfter Sinie bienen — , oft irregeleitet; fie lernen

” tc9t bie feine, gefühlsmäßige Qnbiöibrtalifierung, bie not tut, hängen fich gutgläubig an baS ftarre ©eßerna. Anbere bei benen ber SSil'le p r ©tanbeSetßil weniger im

^orbergrunbe fteht, ergreifen nid^t ungern bie ihnen bon

"Woritatiber ©eite berbriefte Erlaubnis, ohne fid) im ein»

oeinen gatte p fragen, ob nidjt ©tanbeSrüdficßt unb Xalt»

8efühl b o ch ein anbereS Berßalten erforbern.

. II. fSaS finb etwa bie allgemeinen Betrachtungen, benen W) und) nießt entziehen tonnte, als id) bie S e i t f ä | e las, bie ber ft r a f r e d) 11 i ch e it B e r e i n i g u n g b e r B e r » l tter A n w a l t f d j a f t über bie „ B e r b i n b u n g beS Ber»

^ t b i g e r s m i t ber i ß r e f f e " aufgeftellt unb in g 2 3 .1926, -161 beroffentlidjt würben1), geh nehme hieb auf ihren gn»

l aIt Bepg. $urg p b o r waren im AnwaltSblatt (§eft 7 y- 209ff.) bie © r u n b f ä ß e erfdjienen, bie bon bem B o r » üan be b e r f ä e ß f i f d j e n A n w a l t S l a m m e r im g un i über berfdjiebene ©tanbeSfragen aufgeftellt würben unb 0le P bem £ßenta „Berteßr m it ber Breffe" folgenbe ©äße etttßalten:

D.

¡ g e r b o r t r e t e n

als

© d j r i f t j t e l l e r .

1. ISie Beteiligung ber Anwaltfcßaft an ber ©eflaltung

«nb ErlenntniS beS SedjtS audj bureg fc^riftftellerifcEje SDatig»

:eit, ift geboten. ®em gwede iönnen nießt nur Arbeiten für

|Ul;tftiftf)e gacßblatter bienen, fonbern audj Abhandlungen in

!°«ftigen Leitungen unb in SageSseitungen. S)a beren Seitung ltt ber Segel nießt in ber Sage fein wirb, ben juriftifcßen 28ert

erlernten, muß ber Anwalt felbft prüfen, ob er etwas SeueS Wtb Eigentümliches p fagen hat. 2)ie Stellung beS Anwalts,

^tener beS SedjtS p fein, legt ißm Staßßaltung auf bei ber

^rärteilung bon ©efeßen unb Sidjterfprüdjeit.

2. gebe Beröffentlicßung muß ber ©ad)e bienen, nicht aber ber B eri otl beS BerfafferS. gntja lt unb ©egreibweije öa.rf ben Anwalt nidjt als befonberS erfahren ober lenntniS»

f f lch empfehlen, wie etwa bureg bie Ausführung, baß eS bem

■ R affer gelungen fei, baS Urteil fo p erftreiten, ober burd) Pbere p r Sacße nidjt notwenbige Erwähnung feiner B erion -

" Ulß häufige belangtofe Beröffentlicßungen (j. B. AuSjüge aus ©efeßen ober Urteilen) lönnen ben ©inbrud erweden, baß

“ er Anwalt nießt um bie ©aeße, fonbern um baS Belannt»

Laiben feiner B eriun bemüßt ift.

f „3. Bei Beadjtung ber unter 1 unb 2 gegebenen ©in»

'wranlungen tarnt fieß ber Anwalt als Berfaffer nennen, aber

°bue Weitere gufäße, wie etwa bie Sangleiangabe.

, E .V . S e n n u n g beS A n w a l t s i n g e i t u t t g S »

® e t i cß t e tt. i

^ § ie r fommt inSbef. bie Bennung beS BerteibigerS im R ic h te über bie §auptüerßanblung in grage. ©S wirb ber ffuwatt in aller Segel einen Einfluß barauf nießt aitSüben f^unen. gebenfallS barf er feine Sennung nießt beförbem.

übrigendann baoon abgefeßen Werben, ßier Segeln auf»

Pftellen. Abbilbung beS BerteibigerS in 3eitungen ober 3 eita

© r iften entfprießt nießt ber SBürbe ber Aufgabe unb beS

^taubes.

©in SSitgiieb ber ^ommiffion, bie bon ber Berliner ftraf»

^wtlicßen Bereinigung p r Ausarbeitung ißrer Sicßtlinien ln8efeßt War, SA. D r. © r n f t © m i l © e ßw e i ß e r (Berlin), . U ©ieße Beharnttmaißung beS BorftanbeS ber Berliner 2tn»

aüliammer unten ©. 2564.

hat bann im ©eptember»§eft beS AnwaltSblatteS (©. 241) p ben ©runbfäßen beS fäcßf. SammerborftanbeS subD aus»

füßrlicß Stellung genommen unb fie belämpft. ©eine _ Aus»

füßrungen bürfen Woßl als Kommentar §u ben „S id jtlin ie n "

eraeßtet werben, ©ie wenben fiel) befonberS gegen baS ©r»

forberniS ber „Seußeit unb ©igentümlidjfeit" bei anwalt»

fcßaftlicßen Beröffentlidjungen, ßeben bie SBicßtigfett audj p o p u l ä r e r ißreffeartifel unb bie Sennung beS Samens ißrer Berfaffer ßerbor unb berwerfen baS Kriterium ber

§ ä u f i g l e i t belanglofer Beröffentlidjungen. ©ie weifen bar»

auf ßin, baß ber ©pejialift oft nur burd) publijiftifdje Sätig»

leit in ber SageSpreffe feinen Samen beiantttmadßen lönue, befonberS wenn er aus ben unteren BoliSfdjicßten ßerborge»

gangen fei unb leine Begießungen ju ben woßlßabenben Bür»

gerlreifen ßabe. ©nblicß polemifiert © dj w e i ß er gegen ben legten ©aß ber 3 ifíeb 1 ber fäcßfifcßen ©runbfäge unter §in»

weis auf @©§. 18, 122. §infießtlid) ber Gingelijeiten muß icß auf feine ^Darlegungen berweifen.

III. ®er erfte Seil ber Berliner Sicßtlinien betrifft im wefentließen bie' B ra ß te ber B ref ie (SiageSpreffe) ü b e r ben A n w a l t ; er entfprießt ber 3 i f f e* E V (©aß 1— 3) ber fäeß»

fifeijen ©runbfäße unb wirb bon © e ß w e i ß e r nießt näßer erläutert. SBaßrenb ©aeßfen ßier feßr berftänbig refigniert unb fieß bamit begnügt, feftguftellert, baß „baS Btoralifdje Jicß immer bon felbft berfteßt" unb baß ber Anwalt meift einen Einfluß nidjt auSüben l a t t n , fprießt B e r l i n äunätßft ben wenig inßaltSreidjen ©aß attS, baß jebe Berbinbung beS SA.

m it ber B *effe p lä ffig fei, wenn fie nid)t unlauter ift, unb fueßt bann ben Begriff ber Unlauterleit naßer p beftimmen.

®aS mußte natürlicß mißglüden. Unb nun ergibt fid) bie ©e»

faßt, bie id) oben unter I. bereits angebeutet ßabe: was nießt als „unlauter" berboten ift, folt erlaubt fein; berboten ift 5. B.

eine bie SamenSnennung beS SA . b e j w e d e n b e © i n » W i r l u n g auf bie ifSreffe. $ e r Anwalt ift aber nießt ber»

pfíidjtet — fo fügt 3 iff. 1 Abf. 4 nod) auSbrüdlicß bei — , bie oßne fein gutun erfolgenbe SamenSnennung p berßin»

bem. — Alfo aucß nießt, wenn er fie auSnaßmSWeife müßeloS berßinbern l a n n ? ®er liegt Ijäujig fo, baß ber SA . pnäcßft oßne fein 3 «tun in ber geitung genannt wirb, baß er ßierbon SenntniS erßält unb in ber Sage wäre, bie Se»

líame für bie g u lu n ft p berßinbern. SSemt bie © i n w i r » l u n g auf bie ißreffe beßufS SamenSnennung unlauter ift, fo feße id) nidjt ein, warum bies nießt audj jutreffen l a n n , wenn ber Anwalt fid) bie geititngSrellame )reubig gefallen läßt unb burd) fein ©tiltfcßweigen bie aBieberßolung ber SamenSnennung ßerbeifüßrt. A u ^ ßier liegt natürlid) nießt ein g a ll wie ber anbere. ®ie ®ulbung ber SamenSnennung l a n n burdpuS erlaubt fein; benn eS gibt ja aueß befonbere galle, in benen bie Sennung beS Samens in BbeBb«id)ten übließ unb nießt 5U beanftanben ift. SBaS m ir an ben Berliner Sicßtlinien nießt gefällt, ift alfo bie Berallgemeinerung, bie in bem legten ©aß ber giffer I liegt unb auf bie alles gutrifft, waS id) oben in ber Einleitung angebentet ßabe.

IV . SöaS b ie p u b l i g i f t i f e ß e S D ä t i g t e i t b e r S A . i n b e r S a g e S p r e f f e anbetangt, fo ift ßier im © inplfalle bie Unterfdjeibung oft feßr fdjwierig. © e ß w e i ß e r Weift a. a. D. burcßaitS ptreffenb auf ben großen 2Bert populär»

juriftifeßer A rtile l in ber SageSpreffe ßin, unb er erwähnt aucß, baß gerabe bei foldjen A rtileln bie Sennung beS Autors wießtig fei, weil fein Same eine ©eWäßr für bie Sidjtigleit ber ISarfteliung bieten folie. Alles, WaS ©i ßWei » ß e r hierüber Jagt, unterfeßreibe icß2). Aber er ir r t m. ©., wenn er baüoit auSgeßt, baß ber fädjftfcße ííammerborftanb etwas anbereS fagen wollte. ®aS Kriterium, ob ber Anwalt etwas „SeueS unb ©igentümlid)eS p fagen" ßabe, Inüpft offenbar an urßeberrcdjtUdje Begriffe an, au baS ©rforberniS ber eigenen felbftanbigen ©eifteSfcßöpfung, bie natürlich aud) bann borliegt, wenn jemanb j. B. ben gnßalt oon ©efeßen bolfStümlid) barftellt ober eine ©ntftßeibung befprießt; nießt aber, wenn er fie lebiglicß im üSortlaut wiebergibt ober allen»

2) Bgt. audj bie Beachtlichen Ausführungen ron © cß 1 e ä) t r i e m:

AntoaltSBiatt 1926, 270.

(6)

2562 ©röfjere Sluffctße föuriftifße SBoßenfßnf^

fatfs m it einer nißtsfagenben Bemerlung einieitet Siur üon' folgen „belanglofen Beröffentlißungen" ( „ j. B. SluSzügen aus ©efeßen über Urteilen“ ) fagt ber fäßfifße ftammerüor»

ftonb überaus üorfißtig, baß ißr ß ä u f i g e S Borlomuten ben ©inbrud erweden t ö n n e , als fei eS bem Slnwalt nicßt um bie Säße, fonbern nur um baS Belanntwerben feinet Berfon zu tun. ©igene ©eifteSfßöpfungen ftnb lerne „belang- tofen Beröffentlißungen“ ; ob fie gut ober mißlungen finb,- ift eine anbere Frage, unb ber SreSbner Sammerüorftanb be»

abfid^tigt gewiß n iß t, in biefem (Sinne in eine Prüfung beS

„ju riftifß e n SSerteS“ folßer Beröffentlißungen einjutreten (bgi. S ß m e i ß e r , sub 5).

iOiir w ill fßeinen, baß ber in Ziffer 2 enthaltene t o n » t r e t e §inweiS ber fäßfifßen ©runbfäße auf einige befonberS beliebte Slrten ber ißreßrettame als wertüoll unb burßauS ju»

treffenb p eraßten ift. Sie ©runbfäße, bie S ß w e i ß er be»

lärnßft, finb gar nicht aufgefteltt toorben. Ser Berliner Seitfaß fo ii Wgßrfßeintiß niß ts unbereS p m SluSbrud bringen ioie ber SreSbener; aber feine abftratte Raffung erfßWert baSBer»

ftänbniS nnb bie ßraltifße SlnWenbbarleit.

V. Ser fäßfifße ®ammerüorftanb fagt: „ S i e S t e t * . t u n g beS S l n w a l t S , S i e n e r beS 9Ftetf»t§ j u f e i n , l e g t i ß m B i a ß ß a l t u n g a u f b ei b e r B e a r b e i t u n g ö o n © e f e ß e n u n b B i ß t e r f ß r ü ß e n . " Sie Berliner Seitfäße betonen baS Stecht beS SlnwaltS ju r ® ritil an ben Borgängen im BeßtSleben, inSbef. an ben ©ntfßeibitngen ber ©erißte unb ben Biaßnaßmen ber Beßörben unb faßten bann fo rt: ,,©S b ü r f e n b em S l n w a l t bei S l u S ü b u n g b i e f e S B e ß t S l e i n e a n b e r e n B e f cßr ä n t u n g en a u f e r l e g t f ö er be n a l s a n b e r e n S t a a t s b ü r g e r n . “ S ß w e i ß er unterftreißt unb erläutert biefen Saß aufs fcßärffte unb Befämßft ben ©runbfaß beS fäßfifßen BorftanbS (S. 244).

S ß werbe n iß t in ben Berbaßt geraten, bem Slnwalt baS Beßt ber freien BMnungSäitßerung ftreitig machen p Wollen. S^h ßabe felbft bie ©ntfß. beS ©@§. 18, 122 be»

tämßft (SlnwaltSblatt 1926, 71) unb für bebauerlicß erflärt.

Scß trete felbftüerftänbliß bafür ein, baß ber Slnwalt aucß in ber S ritit üon ©efeßen, Bißterfßrüßen unb beßörblißen Biaßnaßmen eine fßarfe klinge füßren barf, unb üeracßte alle Seifetreterei beSjenigen, ber nad) gewiffenßafter Brü»

fung üon ber Überzeugung burßbrungen ift, baß er ein Un»

recßt zu befämßfen ßabe. — Slber fteßt biefer StanbjmnEt im SBiberfpruß zu ber Berurteilung üon Biaßlofigfeiten, üon Zügellofer, leichtfertiger ober in ber Form unwürbiger ® ritil?

Sann man wirflicß ben Saß aufftellen, baß ber Slnwalt „bei feiner ßubliziftifßen Stellungnahme zu Urteilen unb zur ©e»

feßgebung ü ö l l i g f r e i ift unb baß für ißn nur bie Scßran»

fen ber allgemeinen ©efeße befteßen" ( S c h w e i ß e r S . 244) ober baß bem Slnwalt teine anberen Befßränlungen auferlegt werben bürfen als anberen Staatsbürgern? Ser Slnwalt ßat bei allen feinen §anblungen bie SBürbe feines StanbeS zu waßren (§28 91810.), unb er üerleßt eine BeßtSßflißt, auch Wenn feine §anblung niißt gegen baS Strafgefeß üerftößt, wenn fie alfo bei jebem anberen Staatsbürger re ß tliß irre»

leüant, re ß tliß nicßt üerboten wäre. Sie Bfücßten ber Stan»

beSetßit ftnb St e ß t S ßflißten. SBarurn bieS gerabe bann anberS fein follte, wenn ber SReßtSanwalt baS Bedft ober bie BeßfSßftege (bereu Organ er ift) zu tritifieren unter»

nimmt, ift nicßt^ einzufeßen. @S wäre feltfam, Wenn er ben Organen unb ©inricßtungen gegenüber, benen er feiner gan»

Zen Stellung nacß am näßften fteßt, w e n i g e r Diüdfißt zu üben ßätte, als fie in jeber anberen SebenSlagc üon ißm ge»

forbert Wirb.

Ser ©©§. ßat in feiner früheren Beßtfßreßmtg aus»

brüdliß unterfßieben, ob bie öffentliche ßolitifße Sätigieit beS SRSt. im Sufammenßang fteße m it feiner beruflichen Sätigfeit als Organ ber BeßtSßflege ober nicßt. S»t erfteren Salle üerlangte er bie ftrenge Erfüllung ber. B e r u f s » ßflicßten. S m Zweiten Falle falle bapgen ber 0121. in ber SluSübung öffentlidher ßotitifdfer Sätigfett nidjt weiter be»

fcßränlt fein als jeber anbere Staatsbürger (ügl. ©@§. 3, 282; 6, 241; 14, 81 [S üll Sieöfnecßt]). Slber bei näßerer Betrachtung ergibt ftcß, baß ber ©@§. biefe Unterfcßeibung felbft nicßt burcßzufüßren üermocßte, ba fie f i^ m it §28 OiSlO-, ber bem Slnwalt bie SBaßrung feiner SBürbe innerhalb Wie außerhalb beS Berufs üorfcßreibt, nicßt üerträgt. Saß

bie bem Slnwaltsberuf eigentümliche SBürbe f t et S zu waßtc«

fei, ßat ber ©@§. aucß bei Slufftellung beS oben erwäßtttd1 SaßeS als felbftüerftänblicß üorauSgefeßt, unb er ßat bei«

fcßon in ber ©ntfcß. 6, 229 praftifcßen SluSbrud üerließelt' inbem er eS beanftanbete, baß ein Slnwalt in einer ßotitifcßf11

•Berfammluttg maßlo'fe unb Iränfenbe Borwürfe gegen btc Bicßter in üerallgemeinernber f^orm erßob. fjfreüicß bebeutö bie ßier erwäßnte „fetbftüerftänblicße BorauSfeßung“ beS üotu

©©§. aufgeftellten SaßeS zugleich eine fo ftarfe ©inftßränluug/

baß _bamit grunbfäßlid) ber Unterfcßeibung zUufcßen einer ßolitifcßen Sätigfeit, bie m it bem Slnwaltberuf zufantmeü*

ßängt, unb einer folcßen, bei ber bieS nicßt ber ff-all ift, ^ Boben entzogen wirb. Slucß bie burcßauS zu billigenbe unb m it Oiecßt gerüßmte ©ntfcß. beS ©@§. im galle Siebfnecß1 (14, 81) läßt auf S. 83 fla r erlernten, baß bei Borliegeu

„unbegrenzten SeicßtfinnS" ober „unbeßerrfcßter Seibenfißaft eine anbere SBürbigung ber ßolitifcßen Sätigfeit beS Sing«1- eingetreten wäre. — BenterfenSwert ift aus ben früf)ereu

©ntfdjeibungen aucß eine Stelle in ©@§. 6, 237 ff. Saft ßeißt eS (S. 246), ber Slngell. (ein BSi., ber in einer fozifl^

bemolratifcßen Berfammlung fßracß) fei ber „broßenben geßung ftrafbarer §anblungen“ „nicßt m it berjenigen Sut*

fcßiebenßeit entgegengetreten, bie in gleicher Sage üon jebetu gebilbeten, auf Drbnung unb ©efeßmäßigleit ßaltenben Wauu erwartet werben mußte“ . SBegen btefeS BerßaltenS erfolgt Berurteilung (S. 248). ^ ie r ßat alfo ber ©@§. bie ©rert»

Zen, bie „bem Slnwalt wie jebem anberen Staatsbürger" 9^

Zogen fein füllen, bei bem „anberen Staatsbürger" als r eI”

fitttidje ©renzen, beim 0i 2L aber als recßtlidje ©renzen (§

BSID.) betrachtet. Unb bamit würbe wieberunt bie üorßin wäßnte Unterfcßeibung logifcß unb ßraltifcß außer S3irliaut(

feit gefegt, was nacß ben obigen Sarlegungen feiner noch’' maligen Begrünbung bebarf.

Sie etwas unflare Formulierung ber älteren ©ntfcß^

bungen fcßeint in bem Urteil ü. 7. Sioü. 1924 (@©§. 16, 410) überwunben zu fein. S o rt ßeißt eS auf S. 412:

„S aß ber Slngell. nicßt in feiner ©igenfcßaft als Slnwalt/

fonbern als ßolitifcßer Slgitator geßanbelt ßat, fann ißn nicßt entfcßulbigen. SBenn ber ©©§. wieberßolt grunbfäßticß auS““

gefbrocßen ßat, baß bie gugeßörigleit j U e{ner ^ßUtifcßeu

$artei bem Slnwalt nicßt zum Borwurfe gemacßt werben lau«/

fo üerfteßt ficß üon felbft, baß fie ißn aucß nicßt üon feinen anwaltf<ßaftlid)en Bfücßten zu entbinben geeignet ift. SBä^

wirflicß, wie ber Slngell. zu meinen fcßeint, ber ißotitiler aw folcßer an leine Scßranfen gebunben, fo ßat ficß ber Slnwaü immer in ben ©renzen zu bewegen, bie ißm bie Büdficßt aut feinen Beruf zießt; er muß ficß ber Slcßtung, bie biefer forbert, aud; in feiner ßolitifcßen Sätigfeit würbig zeigen. ®.e£

Slnwalt ift Organ ber OiecßtSßflege unb Wirb als folcßeö tn ber Öffentlicßldt angefeßen; er fpricßt Ira ft feiner Stellung miß größerem ©ewicßt als anbere unb ßat beSßalb aud) l>fc B fiid jf forgfältiger fad;licßer B l'üfung feiner Slußerungen, bie aucß in ber Form beßerrfcßt fein müffen . . . ©ntfdjlägt er ficß . . . einer facßticßen Brüfung unb maßüollen Beßanblung ber Fragen, fo macßt er ficß einer Berleßung ber StanbeS ßflicßten fcfjutbig, für bie er einzutreten ßat.“

Sn ber ©ntfcß. ü. 10. Oft. 1925 (®@§. 19, 131 ff ) 7 fagt ber ©@§. (S. 135): „§ 28 BSID. üerßflicßtet ben SW- auSbrüdlicß, burcß fein Berßalten auß außerhalb beS Berufe»

ficß ber Slcßtung würbig zu zeigen, bie fein Beruf erforöert- Bon biefer B fü ß t ift lein außerhalb beS Berufes liegenbe»

©ebiet ausgenommen, aucß nicßt bie ßotitifcße Sätigfeit.

Dießt zu ißrer SluSübung wirb baburß bem BSt. nicßt ge*

nommen; aber in ber Form ber SluSübung muß er, folouge er Slnwalt ift, bie ßierauS entfßringenben Siüdfißten waßren-

©r fügt — unb biefer Beifaß.ift naß bem üorfteßenb örterten bemerlenSWert — ßinzu: „Sin biefem üon bem üon jeßer (©@§. 3, 282; 6, 229 u. 241; 14, 81; 16, 410!

17, 296; 18, 122) eingenommenen BedjtSftanbßunlt ift fer Zußalten.“

S ie oben erwäßnte, üon S ß w e i ß e r unb m ir fe®P befämßfte ©ntfß. beS ©©§. (©©§. 18, 122), bie übrigens bfl»

Urteil ber Borinftanz beftätigte, ßat barin gefeßlt, baß fie Ginzclfalle ber SBürbe beS SlnwaltS eine zu fßntale ©teuäc

3) S ß ßaBe biefe Entfrß. Bereits im StmoaltSBIatt 1926, 224 cingeßenb Befßroßen.

(7)

©djrifttum 2563 1926 §eft 24]

toanx^ii ba§ r i d j t i g e ißrtttgt^ falfcE) unb enggergig an»

Uh , öte- © r u n b f ä j j l t d ) ift fie ebenfo gutreffenb wie baS D j ^ ^ t t t i r naif) igr a&gebrudte Urteil (©. 124), baS (ob mit a W 1' ^ ^ er nid}t P entfdjeiben) ein Berfdjulben amtagm, 9tüc![td)t auf bie tontreten SDitlberungSgrünbe gur

^«ilbrecbung gelangte.

ergibt fid) benn aud) auS ber Bedjtfpredjung beS bofiSri1^ S n jit, bag ber Slnwatt bei ber politifdjen unb redjtS»

j ot ^ '9 en ® riti! bie ©ürbe feines ©tanbeS ebenfo gu wagren itirtt • baB er i n^ e f. nidjt leichtfertig, nid)t maffloS, eboVn unto“ r ^i9er fform fein Urteil bor ber Öffentlidjleit W e . barf — gerabe t o e i l er bie ©gre unb ben Borgug QjefL-e} tt Wiener beS fftedjtS gu fein, unb w e i t 2lnfegen unb ißiiM-i f c^ner Stellung audj feinen ©orten in ben 9Iugen beS

^riirft • nS Sinfegen unb ©ewidjt berleigen. ®ie Shtwaltfdjaft fttfcttt lf)r e eigene ©tellung tjerab, menu fie an biefem ©ruttb»

^en § 28 91210. tla r umfdjreibt — nitfjt fefttjält. S^re Iq, 1 «t ift bamit nidjt gefägrbet. ®enn greigeit unb 3 ügel»

f i ^ a ^ f i n b berfdjiebene ®inge; © iitb e unb ©anngaftigleit m t geinbe, fonbern ©efcgwifter.

bi? ® er dritte Seitfajj ber ftrafredjtl. Bereinigung trägt ibrix 'eti ^ ri f t ; S i l b e r o o n B e d j t S a n w ä l t e n . ©r ent»

5} ben oben unter I I I öeganbelten Seitfäijen über bie Ä S n e n n u n g in BrePeridjten. föreäben fagt giergu:

enKi?1. :ung be§ BerteibigerS in 3 eitungen unb 3 ei ti(f)rif1;en

$pl nid^t ber ©ürbe ber Slufgabe unb beS ©tanbeS."

2ß] - 3 e r I i n e r S l a m m e r b o r f t a n b gat eS (®@B1. 1926, '•Öiih r ,un8u^ f f t 9 ertlärt, bafs ein fR3t. bie Slufnagme feines bEt,öef itt eine SageSgeitung ober in ein illuftrierteS B la tt

¡j, ^ w g t, förbert ober buibet. 2lu3nagmen feien gugutaffen Unf £ kn, in benen bie ©iebergabe beS BilbeS auS einem B bott allgemeiner Bebeutung (ber anger 3nfammenl)ang 5)i °eb fpegiellen Berufsausübung ftegt), toie gelegentlich eines fQl^ftinbiläumS, einer Berufung auf einen Segrftugl ufto. er»

bot \ — 3 u biefer Beröffentlidjung beS StammerborftanbeS ero Tbann toieber 3 H I f e l b (2>33- 1926, 1467) baS © o rt

Stiffen.

fa+ §ragc, um bie eS [ich gier g anbeit, ift erheblich ein»

^njer als pfe j U m erörterte. ®er 2lnw alt fo ll burd) feine

¿ l ' . g toirlen; maritfcgreierifcge Behaute ift igm berboten.

xr i r genbwie bagu m itm irtt, bag fein B ilb in bie S£ageS»

b a * fegt fich in aller Begel minbeftenS bem B e r »

<*Uf r nu§, als ob er in plumper ©eife bie ©ufmertfamfeit bali ' lI^ i en*en toolle. @r ganbelt ftanbeSuntnürbig. 21u3»

ift h £n ^ nb ben^bar- ^ er ber Berliner Äammerborftanb et, ber Berallgemeinerung biefer S l u S n a g m e n nidjt fcgott 5g Q§ bjeit gegangen ift, möcgte idj bagingeftellt fein laffen.

¡¡¡e^ er aber neben ber Beranlaffung unb fförberung aud) auf ~glbung nennt, fo pflichte idj igm burdjauS bei, inbem ich fite f e 2ln3ffif)rungen gu I I I bertoeife. ®abei erad;te id) eS

^ , 'e®gbergänblidg, bag eine unguläffige ®ulbung nur ba in tad)t tommt, ttto ber Slnioalt in ber Sage ift, m it beit igm

gugumutenben SKitteln bie Beröffentlidgung beS BilbeS §u ber»

ginbern. Qn benjenigen gallen, in benen ber Berbadjt einer ftanbeStoibrigen Betlame burig SDulbung entgegen tann, toirb biefe SJtöglicgfeit regelmägig borganben fein. ®ie S lnfi^t S l l l f e l b S , bag bie meiften einigermagen befannten Ülntoälte

„ber 3 eÜ0ef^tä)lb angegören" (§ 2 3 1 tu n ft© g ® .), toirb fcgtberlidg B eifall gnben4)- Sinem ernglicgen Berbot gegen»

über toerben eS bie 3 eitt»tgen niegt, fo leicgt barauf anfommen laffen, ob biefer ©eficgtSpunft im ©ingelfalle burcgfiglägt.

® ,ie B f l i d j t beS f e i n e r © ü r b e b e t o u g t e n BecgtS»

a n t o a l t S g e g t b a g i n , i n fol cget t a lle n ,, in benen eS g i l t , ei ne S i l b r e i l a m e gu b e r g i n b e r n , u n b i n ben en bieS niegt a u S f i e g t S l o S e r f g e i n t , ber S e i * t u n g ben e r n f t e n i ß r o t e f t gegen bi e b e a b f i d ) t i g t e B e r ö f f e n t l i g u n g o b e r i g r e © i e b e r g o l u n g f u t t b » gugeben. Db er im 3 uibiberganblttngSfalle Slage gellen toill, mttg regelmägig feinem ©rmeffen überlaffen bleiben,

©ieger ift, bag bie Breffe in ber weitaus iibertoiegenben 3 Qgi ber ftfälle, in benen ein SßMieg ta tfä g lig möglig ift unb ernftlicg erfolgt, ign beagten toirb. ®ie Slufgeltung beS

©rurtbfageS aber, bag ber B31. gtoar bie Ülufnagme feines BilbeS n ig t beranlaffen biirfe, aber n ig t berpfligtet fei, bie»

felbe gu berginbern, tann allgu leig t bie © irfu n g gaben, bag ein ©gftem ber „gillggioeigenben iöutbung" einreigt unb bag bei ber greife bie ©einuttg entftegt, eS fei ben ütntuälten n ig t unertoünfgt, wenn „ogne ig r Quirn.“ für fie in B ilb unb

© o rt geworben Werbe, ©erabe biefe Sleinung aber mug aufs fgärffte betämpft werben, ebenfo wie bie biel gu erng auf»

genommene Slnfigt, bag baS ©enfationSbebürfniS beS grogen BublitumS (eupgemigifg auSgebrürtt: „S)aS öffentlige gnter»

effe" an ben beteiligten SJktfonen) uttb bie anwattfgaftlige

©tanbeSetgif aug nur annägernb äquibalente ober iibergaupt aneinanber megbare ©erte feien. * Sl

4) ®agu kommt, bag § 23 2lbf. 2 aug in ben gälten beS aibf. 1 bie Berümtung unb ©gaufteltung beS SBitbeS öerBtetet, wenn bürg fie ein berechtigtet Qntereffe be§ Stbgebilbeten »erlegt wirb.

«Sollte toirfeltg baä hntcreffe, baS ber Stnroa'tt batan Ijat, bei feinen Betufipgenoffen n ig t in ben Berbagt ftanbeSwihriger Beftiame gu geraten, atfo baS S ntereffe an ber Stufregterljaitung feines 2in»

fegenS, feein Berechtigtes fjntereffe i. «3. beS § 2 3 2l6f. 2 fein? (Stn folgeS ift ,,jebeS Qntereffe, beffen Berfolgung bie m enfgiige ®e»

fetifgaft billigt unb ba§ bager bom Siegte anerfeamtt w irb".

(8111 f e I b , S unftS g® . § 23 Sinnt. 6.) ®ie Stanbeäorbnnng ber Stnwätte ift aug eine BegtSorbnung. § 23 Sibf. 2 w ill „jebe Blog»

ftellung ber B ^ f» « Berginbern" ( S t l t f e l b a. a. 0 .). — DB aug bei Slufttagme einer gangen „OlcrigtSBerganblung" ber Slnwalt bie Ber»

Breitung feines BilbeS berginbern ftann ober ob biefer $ ag wie Sl 11 f e I b meint, unter § 23 B r. 3 Sunft@g©. fällt, ift prafetifg Bon geringerer Bebeutung: eine folge Slufnagme wirb ber SSer»

ganbiungSleiter regelmägig als ungeBügrlig bergüten; wenn fie aber erfolgt, jo wirb entmeber ber ©efigtspunfet ber Biogfteliung beS Ber»

teibigerS wegen BerbagtS ber Befelame megr in ben §intergrnnb treten ober eS Wirb aug gier § 23 Stbf. 2 ißtap greifen.

6 d j r i f t t u t n .

*p fP )w ilit.S B « iiiittt: S fim ö ud i HcS üicrtitpaiipinltg unö 1., 2.u . 3. Sieferung. Berlin 1926. (Sari §ep»

^anns Berlag. 3 e 5 — J i .

5®efPre<hung befinbet fig als Sluffag am 2tnfang biefeS

^'itopßgucf) Öcr BcdjtSantoältc tittö Botare. ©ine ©njp»

loptäbie ber ©efefsgelmng unb Bedjtfprecgung ©uropaS einem ©erigtS», SlnwaltS» unb BotariatSregifter gu»

mmmengeftetlt unb gerauSgegefien oon D r. Rornct ©clo»

tttt, Berlin. fEeutfdje 2luSga6e 1926. Berlag D r. ®ornel

®aIaban, guriftifcljer Berlag, Berlin SW 68, B itterftr. 59.

ifep ^ let Su3 ber Seit brängt megr als je gur ^ntem ationalität.

fiSm au<^ ber einzelne gu ber $rage ber Bölfeerberbrüberung, s$agi»

ine? u® u. bgl. p o litifg unb w irtfg a ftlig eingeftellt fein mag —

•ttebf Unb me^r beginnt bie ©granfee gu fallen, bie bie Bötfeer trennte, b0l, bnb megr gegen ©irtfgaftSleben unb geiftige Stultur wieber bie siv0^. 8U B°lfe/ »on 2anb gu Sanb. $a g bic Slnwälte gier Bon je f®n •Paniere gewefen finb, w iffenfgaftlig unb prafetifg, ift eine jegt feil x^Um .©emeinplag geworbene ©agxgeit. GS ift bagcr feein Qu*

' bllf5 bie ©erfee internationalen, regtSBcrgtcigenben fgngaltS fig

megren, gaglreigc ©erfee bereits auf biefem ©ebiete erfgienen finb unb aitbere gum Xeü fegr Bebeutfame ©erfee im ©ntftegen begriffen finb. Sine ©tappe auf biefem ©ege bebeutet ba§ Borliegenbe ©erfe.

GS Bietet gum erflen SJiale ein BergeigniS ber Slnwälte unb Botare beS gangen SMturfereifeS, feein nog fo feleiner ©taat feglt (eS Beginnt m it Sllbanien ititb eitbet m it Utuguag uttb Beiteguela). ®ap bie Bet»

einigten Staaten feglot, feötutte man ja als SBangel empfinben, wenn eS n ig t anbererfeits bürg bie Satfage geregtfertigt wäre, bap bie fgwiettgen Bergältniffe ber Slbbofeatur in ben 64 Staaten ein Übermajj an Slrbeit unb 3 e't berurfagt gatten unb eS gu »erftegett ift, bag ber Herausgeber bem Stange nag BoUftanbigfeeit n ig t baS Opfer eines fpatereit GrfgeinenS beS ©erfeeS gebragt gat, fo bap gier auf bie goffentlig halb erfgeinenbe Beuauflage gtt goffen ift.

©aS an biefem Seil ben beutfgen StnWalt BefonberS fpmpatgifg Be»

rührt, ift, bafj er eine gorberung »ermirfeligt, bie bie anwaltligen

©tanbeSorgane ftetS aufgefteüt gaben, bap eS unguläffig ift, eingelne Slnwälte — gleigbiel, Bon weigern ©efigtSpunfete aus es gef gegen ift! — gerauSgugeben. Qn biefem ©erfee finb bie beutfgen Slnwälte boltftänbig, getreu nag bem BergeigniS beS Oeutfgen SlitwaltSber»

eins, aufgefügrt, iiberbieS ergängt bürg bie iitgwifgen erfolgten Gin»

(Tagungen auf ©rttnb ber amtligen Beröffentligungen. fiebern ©taate ift eine gang feutge Überfigt ber ©erigtSguftanbigfeeit »orauSgefgicfet.

BorauSgefgicfet ift bem ©erfee eine Slnjagl gur fegt wertboHer

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bung über bie Koften nicht 31t etlaffen. Klage cor bem orbentlidjen Gericht, baß es fid) um Necfjtserwerb auf ©runb eines Dreuljanboerhältniffes i. falienber, bem

fom ntenbenfadg aus ihrem ©efcßäftsbetrieb hätte referoieren m iiffe n, Weit ih r atS Vew oßnerirt beS beutfchen SSäßrujtgSgebietS an fid) Vatutabeträge nicht p

borauS fe|ung, einer 58orentfiheibung beS ÜRieteinigungSamteS (SWE2I.) über bie ¡göchftmiete ober bereu © runblagen, bie griebenSm iete, fehle. SBenn bie befonbere

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