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Die jüdische Frage bei Eliza Orzeszkowa (1841-1910) - "Meir Ezofowicz"

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Norbert Mendecki

Die jüdische Frage bei Eliza

Orzeszkowa (1841-1910) - "Meir

Ezofowicz"

Collectanea Theologica 56/Fasciculus specialis, 175-181

1986

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C o lle c ta n e a T h eo lo g ica 56 (1986) fasc. sp ecialis

NORBERT M ENDECKI, W IE N

DIE JÜDISCHE FRAGE BEI ELIZA ORZESZKOWA (1841— 1910) — «MEIR EZOFOWICZ»

Eliza O rzeszkow a w urde am 25. Mai 1841 in der N ähe von G rod­ no in Litauen geboren1. Ihr V ater B enedykt Pawłowski kam um 1815 aus W olhynien nach Litauen, wo er sich ansiedelte und später seine zw eite Frau, Franciszka Kamieńska, die M utter der späteren Schriftstellerin heiratete. Benedykt Pawłowski arbeitete nach seiner Ü bersiedlung nach Litauen zuerst als A nw alt im Stadtgericht in Slo- nim. Später w ar er in verschiedenen juridischen Einrichtungen in G rodno tätig. Er starb bereits 1843. Franciszka K amieńska w ar die Tochter eines Offiziers der napoleonischen Armee. In der Ehe mit B enedykt Pawłowski kam en zwei Töchter zur W elt. Die ältere Toch­ ter starb 1851. Frau K amieńska w ar eine aufrichtige Patriotin. In diesem Geist w urde auch Eliza erzogen. In den Jah ren 1851— 1856 besuchte Eliza eine K losterschule in W arschau. Im. Jah re 1857 h ei­ rate te sie als Sechzehnjährige Piotr Orzeszko, den Adeligen aus dem Kreis Kobryń.

Die H eirat w ar „eine ganz gew öhnliche G ü tertran sak tio n ''2. Ihr M ann Piotr Orzeszko — doppelt so alt w ie Eliza -— h atte ein schw er verschuldetes Gut. Durch die H eirat mit Eliza konnte er sein Gut vor der drohenden Exekution retten. In den Jah ren 1858— 1863 lebte Eliza in Ludwinów auf dem Gut ihres M annes. Hier kam es zur ersten bew ußten Begegnung mit der ländlichen Bevölkerung. In die­ ser Zeit v ersuch te Eliza etw as zu schreiben, jedoch ohne Absicht, es drucken zu lassen. 1862. reiste Eliza nach W arschau. In einer Syn­ agoge hörte sie eine polnische Predigt des Rabbiners M ajsels. Der Rabbiner m achte einen großen Eindruck auf sie. Aus dieser Begeg­ nung stam m en w ahrscheinlich die ersten G edanken zur V erbrüde­ rung der Ju den mit der polnischen G esellschaft. „Orzeszkow a sah die beiden N ationen als Träger von zwei großen Ideen: die Polen als Träger der F r e i h e i t , die Ju den als Träger des G l a u b e n s a n E i n e n G o t t . Die historische Aufgabe, diese beiden Ideen durch die Jah rh u n d erte zu tragen, verband die beiden N ationen"23. Die jüdisch-polnische V erbrüderung führte später bei Eliza

Orzesz-1 D ie A n g a b e n w e rd e n z itie rt n a c h : J a n D e t к o, Eliza O r z e s z k o w a , W a r­ szaw a 1971, 5— 38.

2 M a rtin P o l l a c k , Die jü disc he Frage bei Eliza O rze sz k o w a . Der Bankrott der A ssim ila tio n (Diss.), W ie n 1975, 48.

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kow a zu einer A ssim ilation der jüdischen Bevölkerung in der pol­ nischen G esellschaft.

Im Jän n er 1863 brach der A ufstand der Schlachta gegen die russische Besatzung aus. Eine Beschleunigung des A usbruches v e r­ ursachte A leksander W ielopolski. Er durchbrach die V orbereitun­ gen zum A ufstand durch eine breite R ekrutierungsaktion, die für das Ende des Jah res 1862 angekündet w urde. T atsächlich fand die R ekrutierung für das russische H eer in W arschau in der N acht vom 14. auf den 15. Jän n er 1863 statt. Als A ntw ort darauf versam m elte sich die Jugend aus W arschau in den W äldern der Kampinos-Heide und w ar bereit, gegen die russische Besatzung zu käm pfen. Die Auf­ ständischen hofften auf H ilfe aus dem Ausland, die jedoch nicht eintraf.

Eliza O rzeszkow a w ohnte zur Zeit des A ufstandes in Ludwinów auf dem Gut ihres M annes. Sie u nterstützte den A ufstand durch ak tiv e Teilnahme, z.B. v ersteck te sie zweimal den letzten D iktator des A ufstandes Romuald T raugutt in ihrem Hof3.

Der Erfolg des A ufstandes hing von der U nterstützung der Bauern ab. Die Bauern jedoch v erlangten nach einer Bodenreform, die jetzt durch die russische V erw altung durchgeführt w urde. Daher gelang es der russischen Regierung, die B auern vom Aufstand abzu­ lenken. Dazu kommt noch eine w eitere Tatsache. In Litauen und Belorussland w aren die Bauern nichtpolnischer N ationalität. Früher w urden sie von den polnischen G rundherren unterdrückt. D eshalb w olten sie jetzt auf keinen Fall die frühere polnische Regierung unterstützen. Der A ufstand 1863 w urde unter der Leitung des be­ rüchtigten G eneralgouverneurs M uraviev blutig erstickt.

Der M ann von Eliza O rzeszkow a w urde im O ktober 1863 v er­ haftet und später nach Sibirien verbannt. Obwohl Eliza m ehr als ihr M ann am A ufstand teilgenom m en hatte, blieb sie unbehelligt. Diese T atsache erschien ihr noch Ja h re später als eine w underbare Er­ rettung. Eliza h atte die M öglichkeit, ihrem M ann in die V erbannung nach Sibirien zu folgen. Sie ta t dies doch trotz anfänglicher A bsicht nicht. Sie begründete ihren Schritt damit, daß sie ihren M ann nicht liebe. Diese Entscheidung v eru rsachte ihr später sehr viele G ew is­ sensbisse: sie bezeichnete dieses V erhalten als den größten eth i­ schen Fehler ihres Lebens, w eil sie darin ein tiefes „patriotisches V ersagen" sah4.

N ach dem A ufstand des Jah res 1863 entw ickelte sich der K api­ talism us rasch. Der A ufstand brachte also eine n eu e Ära. M an m ußte den G edanken an einen unabhängigen Staat aufgeben. Dafür bem ühte man sich um eine organische A ufbauarbeit. Am 1. Mai 1863 w urde in Litauen, ein J a h r später in Polen, die Bodenreform

3 N ä h e re s d a rü b e r in: E dm und J a n k o w s k i , Eliza O r z e s z k o w a , W a rs z a ­ wa» 1973, 70 ff.

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durchgeführt. Es ging den russischen Behörden darum, die polnische Schlachta zu isolieren, die gesam te bäuerliche Bevölkerung aber für die russische Regierung zu gew innen. Letzten Endes öffnete die Re­ form den W eg für den Kapitalismus, w eil sie sich gegen kleinere und m ittlere G rundbesitzer richtete. Am m eisten w urde jedoch die Schlachta durch die Reform getroffen. So kam es also nach dem Auf­ stand von 1863 zu einem Kampf zw ischen der polnischen Schlachta und der russischen Besatzung. Die Schlachta käm pfte mit aller Kraft, um G rund und Boden nicht an russische H ände zu verlieren. N ach einem ukaz (Erlaß) vom Dezember 1865 durften Personen polnischer H erkunft keinen G rund und Boden m ehr erw erben.

1864 konfiszierte die russische Besatzung den G rundbesitz von Piotr Orzeszko. Eliza w ar gezw ungen nach M ilkowszczyzna (in der N ähe von Grodno) auf ihr väterliches G ut zu übersiedeln. Hier käm pfte sie, ähnlich wie die Schlachta, gegen die w achsenden Steuern. Sie w ollte um jeden Preis das väterliche Gut retten. Das w ar nicht leicht und Eliza m ußte oft von den Ju den Geld ausleihen. Zu dieser Zeit dachte sie noch nicht an die Ju d en als v erb rüderte N ation. V ielm ehr sah sie in den Ju d en nur Pfandleiher, Aufkäufer, Exekutoren und Gläubiger. Die Ju d en w aren für sie sogar „Instru­ m ente der (w irtschaftlichen) V erdrängung des Polentum s aus den litauischen G ebieten''5. In diese Zeit fielen ihre ersten literarischen V ersuche. In der literarischen T ätigkeit sah sie nicht nur eine sinn­ volle Freizeitbeschäftigung, sondern vielm ehr „einen W eg, sich m a­ terielle und geistige U nabhängigkeit zu sichern und gleichzeitig dem V aterland zu dienen"6. H ier komm t w ieder ihr Patriotism us zur Geltung.

Der Roman "M eir Ezofowicz"

Im Roman M eir Ezofowicz beschreibt Eliza O rzeszkow a ein jü­ disches Stetl, das die H eim at und zugleich das G hetto in der fremden nichtjüdischen W elt war.

I n h a l t

Die H auptperson des Romans, M eir Ezofowicz, gehört einer reichen jüdischen Fam ilie an. M it vielen G egebenheiten der jüdi­ schen Gem einde in Szybów ist er nicht einverstanden. Er käm pft unter anderem gegen die jüdische Intoleranz gegenüber den A nders­ gläubigen. In Szybów sind diese durch die beiden K araiten, den G roßvater Abel und seine Enkelin Golda vertreten. An einem Sab­ battag v erteid ig t M eir die beiden K araiten vor den A ngriffen jüdi­ scher Knaben. Aus der Begegnung zw ischen M eir und Golda entsteht

5 Ibid., 61. * Ibid., 63.

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eine Liebesgeschichte. Sein G roßvater will aber, daß er eine reiche Jüdin heiratet. M eir w ehrt sich dagegen. Schon die Tatsache, daß M eir Golda liebt, ist in Szybów skandalös. Die Spannung zwischen M eir und der jüdischen G emeinde spitzt sich allm ählich zu. H öhe­ punkt des Konflikts ist das V erlesen der Schriften von M ichał Ezo­ fowicz, eines V orfahren Meirs, in der Synagoge. Das führt schließ­ lich zum A usschluß M eirs aus der Gemeinde. Die beiden K araiten w erden ermordet. M eir begibt sich auf eine lange Reise in die große W elt.

A n a l y s e

Betrachten w ir zunächst die einzelnen Romanfiguren, im jüdi­ schen Stetl spielt Rabbi Izaak Todros eine große Rolle. Er ist ein W underrabbi, ein gelehrter Talmudist, ein däm onischer Kabbalist, ein Zaddik und ein A sket. Rabbi Todros steht als O berhaupt seiner Sippe in ständiger R ivalität mit der Sippe der Ezofowicz. Dieser Konflikt begann bereits im 16. Jah rh u n d ert7. M it der Tatsache, daß die Fam ilie Todros aus Spanien stammt, spielt Eliza O rzeszkow a auf das in der V ergangenheit gute V erhältnis zw ischen den Ju d en und Polen an, d.h. der H aß w urde von außen hineingetragen8. Da Rabbi Todros nicht nur in Szybów, sondern auch in der breiten Umgebung berühm t ist, w ird er oft von einer großen M enschenm enge belagert. M anche m üssen stundenlang auf eine A ussprache w arten 9.

Zu der w ohlhabenden Schicht zählt auch der Kaufmann Eli W i­ tebski und seine Familie. Er ist ebenso w ie das G eschlecht der To­ dros nach Szybów zugereist und hier seßhaft geworden. Er gehört also nicht zu den U rbew ohnern von Szybów. Eli W itebski w ird als eine zw iespältige Persönlichkeit dargestellt: Einerseits ist er fort­ schrittlich — er spricht polnisch und hegt keinen H aß gegen die Christen. Seine Tochter studiert sogar an einem polnischen Pensio­ nat. A ndererseits erscheint er in seiner H eim atstadt Szybów als orthodoxer Jude. O rzeszkow a k ritisiert ,,die H altung des O pportu­ nisten, für den sich Zivilisation und F ortschritt in den zweifelhalf- ten Errungenschaften einer «großen Welt» erschöpfen, und der seine Überzeugung seiner K arriere opfert"10.

Sein Sohn Leopold gehört zur Jugend, die durch den Nihilismus gekennzeichnet ist. Die A nschauungen von Leopold kommen in

7 Im 16. J a h r h u n d e rt le b te d e r A u fk lä re r v o n S zybów M ic h a ł E z o f o w i c z . D iese G estalt k a n n g e sc h ic h tlic h n a c h g e w ie se n w e rd e n , v gl. M a je r В а 1 a b a η, Die Brüder Abraham und Michael Esophowicz, Ritter von Leliwa, in: Skizzen und Stu dien zur G esch ichte der Ju den in Pole n, B erlin 1911.

8 M. P о 11 а с к, op. cit., 128.

9 E. P. O r z e s z k o , M e ie r Ezolowicz. Erzählung aus dem Leben der Juden,

D re sd e n u n d L eipzig, z w e ite A u flag e (ohne E rsc h e in u n g sja h r), 176— 181. 10 M. P o l l a c k , op. cit., 125.

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einem G espräch mit M eir Ezofowicz zmn V orschein11. Diese H altung der Jugend k ritisiert Eliza scharf, „weil sie darin eine Pflichtverlet­ zung erblickte: die «m aterialistische Erziehung» der Jugend hatte zur Folge, daß niem and sich um die V erbreitung des Fortschrittes unter den breiten jüdischen M assen küm m erte"12.

Eine andere Romanfigur ist der Schankpächter Kamionker. Die­ ser verkauft den Bauern illegal den Alkohol, der dem polnischen G rundherrn gehört. Als M eir das erfährt, will er den G rundbesitzer vor der drohenden G efahr w arnen. Später wird dessen G rundbesitz in Brand gesetzt. Jedoch aus jüdischer Solidarität wird das V erbre­ chen vertuscht. Die jüdische Solidarität ist nach Eliza Orzeszkowa eines der w ichtigsten Bindeglieder der jüdischen G em einde13.

Der einzige Christ, der im Roman vorkommt, ist der G utsbesitzer Kamionski. Er besucht den Rabbi Todros und stellt dabei äußerst überrascht fest, daß der große Rabbi kein W ort polnisch versteht. Ä hnlich v erh ält es sich auch bei Todros M elamed. Diese Seite des jüdischen Lebens k ritisiert Orzeszkowa: Die Ju d en leben in einem Land und sind doch für die Landsleute fremd, haben eine fremde Sprache und tragen frem de T rachten14.

Im Roman gibt es außerdem eine V ertretung der karaitischen Gemeinde: den G roßvater Abel und seine Enkelin Golda. Die Ka- raiten stehen in Szybów auf der untersten Stufe der sozialen O rd­ nung. W ie die Ju den sonst oft als Sündenböcke der Gesellschaft galten, so sind die beiden K araiten die Sündenböcke der jüdischen G em einde und w erden als solche schließlich von dieser vernichtet.

Den H öhepunkt des Romans bildet das V erlesen der Schriften von M ichał Ezofowicz durch Meir. Deshalb seien jetzt einige Punkte aus den Schriften genannt:

1. Es w ird eine A bw eichung des jetzigen Israel im Vergleich zu früheren Zeiten festgestellt15. W ahrscheinlich geht es dem V er­ fasser der Schriften um eine K ritik an der Religion der Gemeinde von Szybów. An einer anderen Stelle im Roman steht, daß die Re­ ligion der Bewohner von Szybów „eine chaotische M ischung" aus Mosaismus, Talmudismus und Chassidism us d arstellt16.

2. M ichał Ezofowicz verlangte, daß die Ju den die früheren V er­ folgungen vergessen: „Ich habe es gefordert, dam it Israel der Mis­ setaten und Schmerzen vergesse, die es von frem den V ölkern e r­ fahren. «Gedenke nicht des Unrechts». Sage nicht: Ich. w erde das Böse mit Ęosem lohnen. M ar Zutra sprach allabendlich, w enn er zur

11 E. P. O r z e s z к o, op. cif., 114— 118. 12 M. P o l l a c k , op. cit., 125. 13 Ibid., 132. 14 Ibid., 126— 127. 15 E. P. O r z e s z к o, op. cit., 225—226. »» Ibid., 69.

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Ruhe ging: Ich verzeihe A llen denen, die mir Schlechtes zugefügt! M ar Zutra w ar ein großer M ann"17.

3. Es w ird die Rolle des M oses M ajm onides bei der jüdischen Reform un terstrichen 18.

4. Das w ichtigste A nliegen der Schriften ist, daß die Juden Land­ w irtschaft betreiben sollen. Ein solches P rojekt w ar nicht ganz neu. In der ersten H älfte des 19. Jah rh underts w urde es sowohl im Kö­ nigreich Polen, als auch in Rußland verw irklicht. Im Bericht des russischen Reichsdom änen-M inisters für das Jah r 1851 steht: „Die A nsiedlung der Ju den in den A ckerbau-K olonien ist bis auf 17 700 Seelen, und mit Einschluß der auf G utsbesitzerland angesiedelten auf 22 471 Seelen angew achsen”19.

5. M ichał Ezofowicz verlangt schließlich eine kritische Lesung des Talmud20.

Die R eaktion des V olkes auf diese W orte w ar gewaltig. M eir konnte nicht mehr w eiterlesen. Aus dem Tumult heraus schrie er zum Schluß: „Höret! In dieser Schrift steht geschrieben, daß Israel aufhören solle auf den M essias von Fleisch und Blut zu hoffen..."21 Das V erlesen d er Schriften durch M eir bew irkte seine V er­ bannung aus der Gemeinde. Doch w ird ihm nicht nur das V erlesen der Schriften von M ichał Ezofowicz angekreidet, vielm ehr zählen Rabbi Todros und die V ertreter der Gem einde in einem Schreiben alle bisherigen „V erfehlungen" M eirs auf22.

Obwohl die A ufklärung der jüdischen G em einde durch M eir scheiterte, gab es bereits in der Synagoge von Szybów m ehrere Stimmen, die den Fanatism us der religiösen H ierarchie kritisierten. Diese T atsache läßt auf ein e Fortsetzung der A ufklärung in der jü ­ dischen G em einde von Szybów hoffen23.

Der Roman M eir Ezofow icz brachte Eliza O rzeszkow a den lang ersehnten Ruhm. 1884 w urde M eir Ezofowicz ins D eutsche übersetzt. Die große P opularität von M eir Ezofowicz wird daraus ersichtlich, daß das W erk den W eg auf die Bühne und später auf die Leinwand fand. Die b este szenische Bearbeitung stammt von A niela Kallas. Eine andere B earbeitung m achte die ehem alige D irektorin des Pol­ nischen Staatlichen Jiddischen Theaters Ida Kamińska. Im Jän n er

1965 w urde das Stück in jiddischer Sprache auf geführt. A ber bereits 1911 — ein Jah r nach dem Tod von Eliza Orzeszkow a — w urde M eir Ezofow icz von der K inem atografie „Sfinks" verfilmt.

N ach der V erbannung steht M eir Ezofowicz am Anfang eines 19 Ibid., 227.

18 Ibid., 228.

19 M. P о 11 а с к, op. cit., 122 (Anm. 2).

20 E. P. O r z e s z к о, op. cit., 233—234; vgl. au c h Hagiga II, Fol. 15b. 21 E. P. O r z e s z к o, op. cit., 235.

22 Ibid., 239— 241. 23 Ibid., 256—258.

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neuen W eges. Ob er seine Träum e im w eiteren Leben verw irklichen konnte, w issen w ir nicht. Eliza beendet ihren Roman mit folgenden W orten: „Hat dieser verachtete, fluchbeladene, von allem entblößte M ann das Ziel erreicht, das er so leidenschaftlich erstrebte? H at er in der w eiten, ungekannten W elt M enschen gefunden, die ihm w illig T üren und H erzen öffneten und ihm den W eg zum Q uell des W issens ebneten? Ist er oder w ird er jem als nach seinem G eburtsort zu­ rückkehren, um mit seiner V ergebung auch zugleich das Licht zu­ rückzubringen, kraft dessen sich dereinst dort die «Ceder des Liba­ non» erheben soll, wo vordem der n iedere D ornenstrauch g estan­ den? W ir w issen es nicht. Die Begebenheit ist noch zu jung, um schon ihr Ende erreicht haben zu können. A ber eben deshalb, weil diese Begebenheit, w ie so unendlich viele ähnliche, ihrem Ende so fern ist, deshalb, mein Leser! W elches Stammes Blut auch in Deinen A dern fließet, w ie und auf w elchem Flecke dieser Erde Du auch Gott verehrst — w enn Dir jem als auf Deinem Lebenswege M eier Ezofowicz begegnet, reiche ihm eilig und warm, freundlich und hilfreich die B ruderhand!''24.

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