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Quickborn für die abstinente studierende Jugend. Jg. 4, h. 9.

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Academic year: 2022

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(1)

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^tftnwarte!

(Sdfcluj).

d wufete ja, baj bu balb lammen würbeft, fieg^aft Sonnenftrahlden.

Mmwirft bu jeigen, bafjbuweit mehr bift als ic£. Sieh, mid) hat einft Seelden weinenb geweift. ®a hab' id) ihm versprochen, alles

$>unfel fernjuhalten, all bas, was es erfdrecfte. §inaufführen aber, ins Sicht, bas tann id) nicht, bas fannft nur bu, Sonnenftrahl.“— „2lber es ift unertbiid) weit jur Sonne.“ — „Sch werben ben Kampf mit ben §)inberniffen aufnehmen, bie bein Streben hemmen wollen. 8wei Segnet haft bu noch hier oben ju gewinnen: bie „SSorftetlung"unb ihren Sohn „Renten“!" Sonnen­

ftrahlchen lächelt, feiner Kraft bewufjt.

Mie Sonnenftrahitchen bei „SSorffellung" eintritt, fieht fie crft niemanb.

Rann eine buntle Seftalt in bunfler Sde. Sortnenftrabllchen gleitet fid^er unb unhörbar näher. Ras ©untle in ber Scte rührt fich mäh. Sin fd;warjgrauer Schleier verhüllt bas §aupt. Sonnenftrahlchen fafjt leife, ganj leife banach unb sieht ihn fad)te, ganj fadrte weg. ®a wenbet „SJorffellung“ ben Kopf unb hält abwehrenb beibe fjänbe gegen Sonnenftrahcehen. „Seh,“ jittert ihre wehe Stimme, „bu bift ein Srugbilb. Ss gibt fein Siebt.“ Sonnenftrahlden fdweigt, fcjaut nur feft unb ruhig ins blaffe 2tntli^. ®a fteht23otffellung auf unb greift mit hagerer §anb ftürmifd-mübe nach ihrem Schleier: „Sib mir meine Melancholie wieber!“ Sdfdt! flammt es auf in Sonnenftrahcdens glübenber Solbhanb — unb fährt bann liebfofenb über bas blaffe Slntliij, an bem nun Solbftäubchen hängen bleiben.

Unb bann beim „Renten"! M ie Sonnenftrahlchen eintritt, hebt es ben Kopf nicht ben es in beibe §änbe vergraben hat. Sonnenftrahl geht näher unbfafjt lieb unb leisnachfeinen §änben,wieeine Mutter, bie ihremweinenben, verjweifelnben Kinb ins Singe flauen will. Min fdaut „Renten“ auf, aber fo finfter. £>a macht’s S^c^r^nc^rfft^^<^flehen wie ein lieb' Mütterchen, bas weif;,

(2)

was es will; es fdjaut ruf^ig-flar, fonnig-Creubig in bas gequälte Sluge, lange, lange, unb fagt nichts. llnb „©en fen“ madjt’s wie einRinb, bas ein unruhig S>ewCien bat; roenbet ben Ropf unb fud)t, Sonnenftraibldben feine i)änbc 311 ent^jiefben. ©a fagt S^c^mc^niitalbld)en halb traurig, bod) voll SBärme: „SSarum glaubft bu nidbt an miel), ©enfen?“ — „SHeeneS^id^^er fagte mir, es gäbe fein

■iidt.“ — „Söas bin id?" — „Silles, was Siebt fdjeine, fei ©rüg, es fomme nur, um wieber ju gehen.“ — „Söenn id) aber immer wieber fomme? Söeim id) immer hier bleibe?“ ©enfen foaut Sonnenfrrabld)cn an, unb feinbunfles Sluge fängt ein warmes £eud)ten auf.

3mm er wieber, immer wieber fommt S^t^n^neeft(i^rf^i>I<f>en 311 „SJorftellung“

unb „©enteil“. gmmer mehr Solbiräubdz;cn bleiben an „SJorffenung“ haCten, unb immer tiefer unb größer wirb bas £eud>ten im Sluge von „©enfen“, bis eines Sages „S3oirffcllu'ng'< befemnt: „Slein, bu bift fein Srug!“ unb „©enfen“

beteuert: ,,3d) glaube an bidj!“

©a roirb Sonnenitrcblcbcn in feiner ffreube nod; ftrabienber unb größer.

Slun bat es Reifer: SSoriteilung, ©enfen, Söille.

Unb Sonnenftrabldjen nimmtSljriftas§anb unb macht fie linb unb roeid).

Sius ber Stimme brennt es bas Staube, barte Cort, bag fie fdt)lid>t unb ruf>ig Hingt, roie Sbelmetall. git Sbriftas Slugen feiji es jroei Sidjtlein, baj es ben Trierenben warm roirb, wenn fie Cincinfdfauen, unb wo fcf>on 9laui)iroit in einer 93ruft fid) angefeijt bat, ba taut er uoieber auf, wenn bie jwei SSunber- Iid)tlein mit ruhig-remem Slanj l^ineinftraMen. Sogar auf @CjrCtrs (Stirne liegt Sonnenglanj. Sonnenirrabl ift Cofcnb barüber geglitten.

Ct^b:if^<a folgt SonnenfüaJhl Überallbin: fnarrenbe, l^<alsbred;erifd)e Sreppen hinauf in ben bumpfen Söinfel unter bem ©adje, hinunter in bie bÜftere l?eller- wohmung. Sie greift nach glüdfud)enben RinberCänben unb läßt gequälte grauen aufihrerSchulter fid) bas Söeb von gefnedhteter Seelemeinen. £briiia bat auch verfteljen gelernt, was fie vor 3al;ren als Qrennen, als Sehren im Sjer3en empfanb: (Sonnenftrabld)ens Ccifjes grleben: „Sbrifta, laß mid; heraus baß id) bie Kälte bier banne! — ©ie gclrfcbe, bie mußt bu zertrümmern, ©as ,Sörficr bes Sehens“ barin, bas l>at bie (5lUdsleud;re gelöfCt!“ Söie oft bat Sibrifta ießt fd)on mit ^1« fjanb nad; bergiafdje unb bem Slafe mit Saumel- rrani gegriffen, unb wie jaucht jebesmal So^nenftrrbl, wenn bie Scherben ju Sroben flirren unb C^ffrrifta bie @llüdsleud)te wieber anjünbet. llnb roenn bann Sbrifta wieberfonnnt, um 311 feben, ob bie SrüdslcueRtc nicht nod) ein­

mal gelöfcbt rourbe, roenn fie bann bie tiefe Tucdhe broifebcn ben traauen bes Spannes nicht mehr Cinbet, unb wenn in bes Söeibes Sluge nun Triebe unb

§er3ensbanf leuchtet unb rotwangigeKijber vom frohen Spiele fjerbeiftrömen unb fid) jubelnban ihre Slrme, an ihr Rleib bangen, — bann blinft es in £tjriftas

(3)

Slugeu, unb in ipr ifb ein «Stürmen, ein odißenbds ©mporftreben: ber waepfeube Srnneut'trapl!

<Srn^Tntbrapl ifb fdjon fo groß geworben, baß überall, wo Sbrifta, piu- fommb, «Sonnenglanj pängen bleibt. Unb «S>rnneutboapl felbfb wirb nur immer größer babei — gaößen unb ftraplenben.

Ob <SrnnTntbrapl es ifb, ben OpriftasSllrnbpbbr in reinfbes «Silber wauOelt?

3tp weifd es nift; icp weifd nur, baß en aus jeOem 2öontd, jeben Bewegung

©briftas fChimmerb.

92lt SrnnTntbrbbls 2Badistum gept £janb in §anb basSrößcrwetben bes fjeimweps. Oas Sdpnen treibt alle Kräfte fiegpaft piuauf. «Sr1WTntbrapl ifb nape feinen «Sonne. Oas innere ©lüpeu raufdjb auf. ©in ©olbanm redt Sieb in pdißem Verlangen empon. Oa — ba — er faßt feine Sonne,

©in jwditTa ©olbarm wt^cpfb wed glüpenb peran. geffb — nein — boep — jdfft finb fid eins: Sonne unb St^i^a^bi. ©in «Singen fd)wingt bund) «Somten- ftratjl fo mäTptig-ftanf, baß jeben guOdllaut ju fdpwaep ift: „O a p eim! Oa- p e i m!“ Oie «Sonne aber pält lieben., innig bas Kinb, Oas fid als fpwaepes

^i^r^l^l^Tin jur ©rbc Hefe,unb bas nun als ftarber Strahlju ipn jurüdgTbTprbift. — Unb als <Sr1mTntbrapl aus erften ©lüdsvenfunfenpeit aufblidt, ba gleitet auf feinen ©olbbapu etwas «StraplTnbes perau. Oie «Schnelle eines Slugeu- blids, unb ba ftepb in pödpfter S^cpöue «Seelcpeu vor bem §^00^0. Ber- tlänb, boeb ffft bringt ben «Sdele SliCb burd) bas ©lutTnmeTr: „Oapeim

— im Sid)t! Sbein «Srnnenttrapl, wie baut' idb bir!“

Oa erinnert fid) Sonnenftrapl, baß von gapoeu ein ©igel mit SSeelcpTn pinabging. S3o bleibt ben £jimimelsgeißt? Sonnenfbrapl ftreugt bie fd^r^rfen

©olbaugen an, pinabjufepen ins Ouutel. Oa — wirElid! bas war ben ©ngel, ben en als jung-neugierig «Strapldpen augepaltTn patbe auf bemSÖTge jur ©rbd.

Oto ©igel ftepb neben einer ©eftalt, bie fid) jurüdgTlepnt pat. Oie weiße ijanb liegt auf bem vengibbeu Statb eines S^icOts, wie es junge Sftäbcpen oft haben. 91otfC)nitt unb golbgepneßbe SluftfCrid: „Tagdbiild". Oto S^Tifb beugb fid) vor nad) bem 2Bort, auf bem bid fagete ^anb wie weifenb liegt,

© lieft unb nidt. Unb wenbeb fid) juoüd unb ftrdiTpt fad)b über bas «Silber­

paar. Oann fdjaut en prüfen.in ben ©neifiu 3üge, nimmt ipnen Kopf j^witehen feine beiben f)äuOe unb Ooüdt fadpte einen Kuß auf bie alabaftenfarbTne Stirn.

Oa näpert idp S>onnenfbrapl. Sie enteuueu fiep, ©rgel unb «Sonnen- ftrapl. (SrnnTnttoapl erfennb nun aud) bid ©Tftalt: ©brifta. Sind? «Sonnen- ftrapl folgt ©priftas weifeubdn £janb: „Siebe in ebelften, alles umfaffeuben 21rt pabe icpals besSehens ßwed erfannt“---<SotmnftbtbPp l firmt© «Srnnun- ftrapl lieft bas Oatum barüber. Sbao bas nidbb ben$ag,an welcpem bem fC)mäep- bigen «Srunentbrbpldien von vielen ©benjapren bid KdctTobür geöffnet würbe?

(4)

Sornorftrapl fleht fragen» nad) hem £immelsgeift ©er jeigt nun auf bas

©atum unb fprid)t leudjtenben Qllds: „© a m a l s bat bid) Sfjrifta in ihrem Innern ontbedt ©a fah fio, baffe nur b u if^ro arme, f^erenbe, t^ngernbe, weinenbe Seolo ins ©lilds- unb Sür^ltlanb jurüdfüjron fönntoft.“

Sonnonftrapl finnt. „28 ar es benn otwigo 2lbfid)t, nidjt gufall, baj id) in Sbrifta geaangengepa^ten würbe?“ ©a lächelt ber $iimm^elHg:iif. 93io SBiffonbo lächeln. ,,©io 92enfd)entinbor finb gofd>aUUon ju Kinbern bes Sicbts.

2Bobl gofd)ioi)t es, bafe fio bio ginftorris mehr lieben als bas Sid)t unb wie blinbo grron fropolnb nad) bem Slanj unb ©lüde ber Sürbc greifen unb bas Sid)t aus ihrem Innern reiften. Stbor was Qlacbt, ©lanj uns bietot, ift falt, unb bio 98enfd)en fönnen nicbt lobon in Kälte unb ©unfel. 2Bio arme Bottlor ftreden fio in poifeemgiepon bio §änbonad) bem Sätbto. ©rum fd^iift bio owigo Siebe mit jobor jungen Seolo oin günfloin ihres Jcbs hinab in bio giiifternis.

©es ^ünfloins §eim w ob ift es, bas bio 2Kcerffbonfinbor in unftillbaror Sehr-fucht bem ewigen Siebte juftrobon läfjt."

„So fommen fio allo wieber 311m Sichte jiirüd, bio S:Ucnrcaeiirin^ber?"

fragt Sonrerftrapl in frohem Staunen, ©a logt fid) oin Schatten auf bos

©oiftes liebte 8ügo: „Sich, cs ift gar fo Hein, bas gnntd3en felbftlofor Siobe.

— Oft wirb os vertreten, orftidt. Qkifet bu noch, wio hart boin Kampf war?"

„O ja,“ fagt Sonnenftrahl, „aber Sbrifta bat mir 311m Siogo t>ieUolfen, brum---" or tritt loud)tonb oor fio unb umfaßt bio ftarro ©offalt mit bon g^änbern feines breiten ©olbbanbes wio mit ftarfon Slrmon — „laft fio uns mitnopmon ins Sicht.“

„StOin," fdjüttolt ber ©ngol. ,,©io ©jüllo wirb nod) oino fut'o «Spanne boi ihrer SRr.ttor ©rbo ruhen. Stad) einem 93oild)on fommon wir wiober ju ipr. 9licpt, fio 311m Kampfe 311 rufon, wio bas orfto SHal. Sie peimjufübron im ©riumpbjugo 3m Sorno!“

„gut Sonne!" ©s fdjoint, als habe aud) ber bloicpo 92unb bor «Sterbenber biofos 23ort mitgojubolt. Tluf bem SUntlifto liegt Stillefoin, ejel.irfein. ©io ge­

öffneten Slugon blidon gorabo aus, mitten ins funtolnbe, allmmornbo SiOt- moor. ©or fprüponbo ©lanj blenbet fio nid)t.

*

*

Jur 9?uho im S^jf^offe bor ©rbo bat man bor leiblichen Sjüllo oin fctmaios 9lod)red tief Umningegrabon in bio brauno Scholle. Sils bor Seih fid) pinab- fonfto, Hang oin ©rabliob über bio ©ruft hinwog. 2tbor bio am Tlanbe bor oiolföpUigon SKengo ftanbon, vorftanbor bio QSorto ridjt. Slur einmal bracOto ihnen oin loic^tor Q3inb jwoi QSorto mit boutlichom Klang. „Siebesftarl unb opforgrofe.“ ©a flauten fio einanber ar, bio „©IcEbsHirber“. Sio wußten, wio oft bio £oto in ihrer ftarfon, opUorgrofeon Siobo ihnen geholfen patte. —

(5)

gn ihre trüben Slugen tam ein eigen Schimmern. «Sie fdämten fich beffen nicht, nur einige wif^-ten vcrftoblen bie perlen aus ben Slugenwinfeln

Sils fie fid? bann von ber Stuft tvanhten, all bie Seftalten in fd^tw^l^,jen Kleibern, ba mar in ihrerPruft ein fdfZtlei•Jrnb ©rennen, unb jeber Jierhfhjlag pochte: „SBie ,fie‘! 98ie ,fie‘ !“ — «Sie wußten nicht, baft, was fo brannte, aud) in ihnen bas Heimweh von gefangenen Sonnenftrahlen war.

Sinn waren fie alle gegangen, aud) bie in ben fahe^frheinigen Stödten,

©a fah(id)fid) fäfeu ein Kinb heran. Sim verberen SrUmalranbefniete esniebcr, ben tleinen Körper vornübergebeugt, bie Hanb mit ben Stofen gegen bie Sruft geprefft. „Sie wollte nicht, baft auch ©lumen fterben follten, wenn fie tot ift.

Slber bie weiften hot fie ja immer fo lieb gehabt."

Son unten tarn feine Slntwort. ©a glaubte bas Kinb, baft es fein ®or- haben ausführen bürfe. Sangfam lieft es eine weifte Stofe um bie anbere hin­

unterfallen. 3ulcftt hielt es eine prächtigeStofe mit tiefhunteiroten Sammet­ blättern: „So war ihr ^0^, barum hab' ich fie vom Särtner verlangt.“

©as Kinb ftanb auf unb ging prüfenb auf bie linte Sängsfeite. ©ie rote Stofe fiel, ©as Kinb nirfte mit leichtem Fächeln: 38o bie Stofe lag — getabe bar­

unter mochten jwei Fjäiibe getrennt über bem bergen liegen. Q3ie es jefjt mit leeren ^änbdTen baftanb, tarn ihm erft ju Sewuifttfein: Stie, nie mehr werbe ich „fie“ feben! Slber mit beiben gräuteehen brängte es bas glimmern im Stuge jurürf: ,„Sie,“ wollte nid)t, baft man weint.“ ©ann, als ob bie Sonne bas Slaft im Sluge auffaugen follte, fdxaute es, bie Hä^iCh)en faltenb, jum licht­ blauen Horijont hinauf: „Sieber Soft, laft mich fo werben, wie ,fTe‘ war!“ Stun trat es jurüct: niemanb follte wiffen, ba^ es am Stabe war. Stuf bem heilen Sanbe froch langfam ein Söürmlein ihm entgegen, ©a brach es einen fräftigen Srashalm, fdfwb ihn unter bem oerftaubten Körperchen burch unb h»b ihn von ber brennenben Erhd. ©as SBürmchen wollte fich ihhi unge­

wohnten Slemente zureeUttaften. ©a forgte bes Kinbes weiches Sümmchen:

„Sib aeft, baft bu nich' fällft, fonf' fannf' bu Sinn ober Sein brechen; ber §als if' am fählmniffen.“

Sils bas Sietlein auf einem feuchten ‘©lühcben nTdbergefeU|t war, tlang leifes Singen im Kinbesherjen, ftieg ftilles Feuchten ins Kinbesauge. Stber bas Kinb wuftte nicht, haft bas Singen unb 5^^!! tarn von einem gefange­ nen warhfenheIl Sonnenftrahlchen, bas feiner Sefreiung ficher war.

Seraphie Scbaneng.

(6)

einen Kameraderw

....""if! cs nicht fd;ön, unter ben eilenben Söolfen fo burd) bie bhrbftlicfjen

J

j fluten ju wanbern? SOod; warum fingen wir nicht? — gchagt ein : Sieb vor, — ein ftilles, einfaches!

...; geh hatt’ einen Kameraben,

©inen beffern finb’ft bu ni---

2ld) ja! bhffhlh falten wir nid>r als eud) brei Sieben, bie ihr oft mit uns in gleichem Schritt unb ©ritt gewanbett feib. Uun rubt ihr, von ber Kugel getroffen in geinbeslanb.

gft es immer fo, baf bie heften juerft fterben ? 28ir fannten feinen ern- fteren, innerlicheren 92cnfd)en als Seng Kelbel, feinen uneigennüijigeren unb bhf<d)eibenerhnals 9dicb<trb §offmann; feinen tapferem,frömmeren, fröhlicherem als Shmbalb U°bi. —

Oöie bas ©orf 311 unferen güften fo fd)ön im ©onnenfeheme baliegt. gn- mitten ber Salren leud;ten fo heimlichbie Raufer hervor mitben roten ©>öcdem unb ben weiften 98änben. Hub ringsumher über ber ganjen weiten giuft- nihberung liegt es wie ein warmer, rofiger ©dümmer. — Sood) — fdjreiren wir rafd;er aus, es bunfelt fonft 311 früü.---

Siebes Räuschen, ba finb wir alfo. — Unb wie lf fid) t vieles feit bem lebten 9Kal arg perä^behli Sei nuferem vorigen Shefnche war ber 9öein noch ganj grün; unb jeftt haft t11 iir injwffdien einherrliches, purpurfarbenes Kleib angelegt. — Unb bieKaftanie iftaud; ganj gelb. 98ir werben uns hier brauften ein wenig auf bie Sauf fhfen, bis fie brumm Orbnung gemacht haben. — 2Bie oft faft nicht 9lid>arb auf biefem Iplaf^e, wenn wir im Raufc Kaffee fochten oberuns unterhielten. Sßeem wir bann einmal hhlausrlathn, war er hier immer ganj allein. — ®r ipielre leife auf ber Saute unb fang baju fein Sihblingslihb:

gd; bin ein jung ©olbat. — ©ingenwir es jeijt aud;! — hoch nicht ju fdmell unb nicht ju laut — fo wie er!

gd; bin ein jung ©olbat von hinunbjwanjig gahren,

9Rit ©rommel- unb gleeiemfpiel, fo follt ihr mich begraben.

©rei Schuft ins ftille Srab, bie id; verbiene! hab’.

SSie fieltfam bas alles auf ihn paftt, unb auch ioer ©chuf! 2Bie ein Karne­ rab fd>rieb, ift er mit allen milirärffcben ©hren begrabenworben, mit ©rommel- unb ^g3ehieenfpihl, unb aud) brei Schüffh hat man über fein Srab gegeben.

,,©eib ihr fertig, ba brinnen?“ —■ „ga, fommt hhrhm!" — bas fdjön!

SJie bie ©onnenftrablm burchs whinumlanfth genfter bringen! — Oöohin

(7)

Rängen wir nun bie Silber? Sunädjft SüicRatbs!— hierher! — Sa haben wir ihnimmer vor ben 2lugee.---So. nun Raben aUe ireei einen crhönen Sßlkth.—

Sine Sebädtnisfeier! — 92iie fangen wir es nur red)t au?

Unfer Heine Scharfiijt etwas verlegen ba. Sa ftrei«^ einer leife überbie Saute unb ftimmt bas wunberbare Solbatenliebdicn an:

Slorgenrot, Morgenrot,

Seudjteft mir jum frühen Sob.

Salb wirb bie Srompere blafen, Unb icR muf mein Seben laffen, geh unb mancher Ramerab.

Ser weiche Sefang unb ber wehmütig ernire Sept bes Siebes fagen am heften, wie uns ums §erj ift.

Raum gebaefjt,

2Birb ber Suff ein Snb’ gemacht.

S^eftern noch auf ftoljen Soffen, ijeute burd) bie Sruft gef^oHen, Morgen in bas fühle Srab.

Seorg R e lb e l fiel als erfter. — Srjäble uns, wie er gefallen iff! —

„Sie würben abenbs aus ber feeuerlinie gejogen. Sa beifjt es: Seutnant N.

fehlt. Ser liegt vorn feRwer verwunbet. 3wei Sanitätsleute werben heorbcrr jum Sorgehen. 2tber wer führt fie an bie «Stelle, wo ber Serwunbete liegt?

ffeeiwlllige vor! Relbel melbet fid). Sie gehen vor. Sa fommt eine Sranate unb jcre^t fiealle brei.“ — So warer immer im Seben. 2tn fiO bat er immer juleM gebadet.

Stnbcrs war S ern b a r b S oR l. Shenio ebel unb fromm, bof ein viel lebRafteres Seblüt. 21u| unferer «Schule war er ber erfte 21bffmenr unb fchion als Unterieflmbaner Segrünber unb Seiter unferer Sruppe. Manfen Strauß Rat er ausCcchren müffen. . . . 2lls ber Rrieg tarn, melbete er fid) na­

türlich alsffeiffllllliger. 2lnberSeite feines älteren iSrubers jog er im Sovembcr 1914 gegen bie Suffen nach CCipreuicen. $n Slufjlanb würbe er geCangenge- nommen, aber es gelang ihm auf ganj abenteuerliche Meife, nach acRt Sagen ben Rofaten ju entnommen. Sinige 2Bod)en fpäter erhielt er einen Sajonett- ftid) in ben Unterleib. So war er gezwungen, mehrere Monate im Sajarcii jujubr ingen.

Raum hergeftellt, eilte er wieber an bie front, biesmal nach d:aanfreicb. 2ln ber SorcttoböRc erhält er mehrere Serwunbungen unb enblich noch einen Saudffchuß. 23ie burd) ein 2Sunber ^^^1^er auchbies unb jieht nach einigen Monaten jum brittenmal an bie fru^nt, gn ber Sommefdjladjt trifft ihn bie löbliche Rugel.

(8)

Sjörtetwas aus feinem lebten Vridf anfeine ßlbern! „§eute war id) wieber ju ben heiligen ©abramTntTm Ss war wieber febr fd)ön, unb id) fühle mich fo glüdlid) unb jufriTben wie nod) nie im Sehen. Mit Sott im .Tajon gehen wir mutig allen STfabadn entgegen. . . . Mir fbeben in Sottos §anb. Unb follbe id? fallen, bann weine ©ich aus, liebes Mütterlein, aber trö^e ©id) auch wieber, benn id; werbe bei Sott gut aufgehoben fein.“

Mie felbfam, bafj unfere ©oben alle tief innenft fo dbel unb fromm waren,

©ie jung fterben, ahnen fie es, baff fie fC^iitcllen reifen müffen?

UnbVi d) a n b Ro ffmann, ber uns von allen breiem amnädbtbenftanb, weil to juleßt von uns gegangen ift, tvid tönnben wir ihnvengdfidn, ben füllen, treuen §rdunb? — Sr ging mitfCnnercm$Trjcn vonSltern, Sefchwiftcnn unb JrTiinbTn. Sr tvar beine©oieatem-abur. St ging, weilbie heilige pfflicht ihn rief.

„greunb V., bu ftanbeft ihm befonbers nah. Srjäble uns etwas von ihm!“

— „Sefb ben Vricf, feinen StbfChebsbrief an mich. ie r ift mir wie ein teures Vermächtnis. Sefb ihn, ich tann's nicht.“ . . . „Menn ©ubicfd geilen erhältf, habe id) fchon unfere fd)önd hjeimabprrvm3 vTnlaffen. ©d)wen wirb mir's ju fC?eeben, aber mit ben %efiid»t läfjt fid) nicht banbeln. . . . Viel habe id) ja nicht ju verlieren; benn viel tvan id) nicht; vielen war ich nichts, ©afj id)

©ir unb einigen anberen bod) vielleicht etwas tvar, bas ift meine Hoffnung, bie id)mit hinausnehme. Vergeffen ju werben, ift ja ben Mcnfdjen Sos. ©och

©ich bitte id) um eins: Menn ©uallein in ©einemKämmerlein in füllen Slbenb- ftunbe weift, bann gebentc auch manchmal meiner unb bete für mich- . . . Vod? einmal baute ich © ir unb allen gteunben für bie fCwnen ©unben, bie tvin jufammTn in trautem Kneife verbracht haben. ©fön tvar bod) bie Seit;

es war ja unfere gugenb. . . .“

Vein, teurer §bounb, tvir vergeffen bidh nicht, unb tvas bir wert unb heilig war, foll es auch uns fein! — ©er §:elbgeft(iehd fdireihb, en fei wie ein .eiliger gThorben1 ---

Veichb nun her bie grünen Kränjd, womit tvin ihreVilber fdbmüdenwollen!

Sdorg, bu Sieber,©eurer, mit bidfem grünen SorbdTr umranben wir bdin Vilb. St fei ein ©innbilb beshtmmltfeben Kranjes, ben bu boot oben für beine grfbigbeib, beine .TrjTnsgüte, beitten eblen ©inn erhalten f>aft

©in, Vidiarb, fei bet Kranj für beine Veinheib, beine fülle Vdfc^TibTn- heib, beine ©neue.

©in, 'Vdnnharb, für beine Sapferbdib unb beine binblichT errömmigteit.

Kann bin bie §anb nicht geben, Vleib' bu im ew'gdn Sehen Mein guten Karneeab.---

* **

(9)

Ss buntelt fc^on. 91och ein Nbenblieh; bann müffen mir aufbredjen.

2lbenb wirb es wieber, über Söalb unb Jelb Säufelt grieben nieber, unb es ruht bie 22eet.

So in beinern Streben bift, mein Jjerj aud) bu;

Sott nur tann bir geben wahre 21hcnhruh.

hjeimu’ärte! — Ss ift, als ob leife ©üfte ben Fluren entfchwebten, ais ob bie Srbe atmete, ben gr i eb e n atmete. gmSBeften verglüht bas leßte 91ot ber untergegangenen Sonne. Uber uns leuchten bie erften (Sterne.

Seorg SKahlid).

Jum «Bdädtfnis eines JrühüoUendeten.

ine größere Siebe hat niemanb als bie, baß er fein Sehen bingibt für feine ^reimbe.“ (Sol). 15, 13). ©er biefes tiefe Söort gefprodjen, bat burd) feinen Opfertob eine ganje Söclt erlöft von aerJehrenher Selbft- fua)t unb töblirhem £jaß; unb bie es in ben Sagen besSöelttriegs in freier 2öillenshmgahe jur Sat gemacht, bie haben bes 28elterlöfers Seift am tiefften in fid) aufgenommen unb feine h hhh gotberung am volltommenften erfüllt. „SBenn bas SBiienforn nicht in bie Srbe fällt unb ftirbt, fo bleibt es allein; ftirbt es aber, fo trägt es viele frucht.“ (Sob- 12, 24 f.). ©as ift ja unfere Hoffnung in all bem unermeßlichen 28eb: baß ber gewaltige Opfer­ ftrom, in ben has£zerzhlut unferer Sbelften einmünbet, bas 2lngeficht ber Srbe erneuern wirb!

Unferer Sbelften einer aber warg r änj © u b, m e, ber am 8. 92ai 1915 fein junges, an Sattraft unb Opferliebe reiches Sehen mit bem iJje^hentohe für bas 23aterlanb befiegelt hat.

922it bet Nachfolge Shrifti hat ber junge <Stut>ent wahrhaft Srnft gemacht:

lehenhTge Sottes- unb Näd?ffeelliehe war bas Siel unb ber ß^i^c^fi^qu^ell all feines Söirtens. „geh habe ben Seih für nichts geachtet, ja, ich tat vielleicht barin ju viel . . . bod; fa? ich bie gar ju fehr besSeibes pflegen . .. brum trieb's mich aud? ju jeigen, baß ihr nicht ber Schwere biefer Söelt gehoraJen bürft . . .“ gn biefe Qlorte ber heiligen Slifaheth Hingt eine Slbhanblungüber grieebrich Sienharb aus, bie 5ranj ©ubmc als '•Primaner fa>reh. 21 n to n Rl ö v e to r n erjäblt uns bavon in ben ®rinnirungsblättirn, bie er bem gefallenen g-rennbe wibmct.*) Rlövetorns «Schrift muß jeber Quidborner lefen unb verbreiten! Siefe 23ehmut jittert barin unb ftoljes

♦) „Unfere 3Öoten“, §eft 2, ©etretariat ©ojialer ©tuhentenarhe^t, 9». ©10^1^$, 1916, 30 S. 25 «Jf.

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©liict,—hio Stimmung etwa,bie Klopftods Sebkpt „Siio früpen Stöber“ wiber- fpiegelt: Spr Sbleron, acp es be’wäepfr

eure Male fc^on ornftos Moos! —

O wie glüdlicp war icp, als icp nocp mit oucp fape fid) röten ben Sag, flimmern bie Tla^t!

Mir wiffon, wie tief Sienparbs „Spüringer Sagebucp“ ein pocp- ftrebenbes günglingspetj ju ergreifen vermag. 2lucp gtanj S^i^l^i^nc pat fiep in unb mit biefem 23ucpe begeif^<^e:t für bie iScpönpeit ber boutfepon §joimat unb befonbers für bie Siebe, bie alle Voofsgonoffon feft jufa mmenf cplie et „Smmor pöper lornft bu bies Veobinbungs- mittel jwifopon Menfcp unb Monfcpon fepäpen. ®iofo ftpöpforifopo Siebe ift beines Sehens befte Fruopt — unb ipt tätiges Vorbanbonfoin ift ber oinjigo 2lusweis, ob bu wirllnp gereift bift.“ Solcpo Sebanfen Sienpatbs ftraplon aus Rupmos g3iimancrllufarb uns entgegen wie bie Morgenröte jener Sonne, bie bas Mirten bes fpäteren Stubonton verflört: ber opferwilligen Siebe jum VoUfganjon. Riefe Siebe entfpringt bei ipm einem ganj befonbers ausge­

prägten 23eranrwortlicpaeirsbewlf^erfein unb bestätigt fiep in jiolbowufetor,aud) fepwere pommmffo überwinbenber 2lt beit im Sinne bes fojiafftuber- t i f cp en 'Programms, auf Vin3en3gängen unb in Vorträgen unb Unterrichts­

turfon in Sofellon- unb Arboitorvoroinon. Rie Verföpmmg unb UrounbfopaUr-

^0 Annäperung sw^ifopon Afabomifern unb Arbeitern war ipm eineporjons- faopo unb Lebensaufgabe; ipr wibmeto er faft allo Seit, bio ipm foin tpoolo- gifopos 23eruaöf1rubium übriglifO. Unb weil er es mit feinem fojialen Renton unb Mitten ganj ornft napm, fo fap er fiep 31t einer grünblicpon VeeuaäfUigung mit ben Scpaben gobrängt, bio bas gofollfapaarliepo unb Familienleben burop ben Alfopol unb bio Srintfitto erleibot: or würbo aus tiefftem Srfennon peraus 21 b ft in o n t unb fämpfto nun in Mort unb Sepriat 111X0^11^1^ für bio Srnüeprerung unforos VoHos, befonbers ber Stubonienfcpaft. Rio „Mit­ teilungen bes Katp. afabemifoponAbfainenten-Verbanbes“ fanbon inipm einen ihrergobiogonfton Mitarbeiter, unb bio Münepener „pocaianb“-Verbinbung er- pielt in ipm einen iprer rücprigfton 23orfi^i^eu^ion. gn oinom Konvenrsvortrar vom Somner-Semofrer 1914 joiepnoto or in borobton Morton bas „moborno Stubontontum“, „bas niept jurüdfiept in bio Vergangonpoit, fonborn um fiop unb nacp vorwärts fpaut, bas niept an e r ft e r Stolle ben SenuO will, bon Lupus unb bas Auslobon, fonborn 21 rb o i t unb Kampf unb bann orft bio Ffßube unb Srpolung." gn ber grofeon „fo lirler Stgriffer- t) eit“ fiept or bas Mefen bes neuen Seiftos, wäprenb ipm bas$0.^6^. ber vergangenen ftubontifepon Kultur biofos ift: „®s mangelt ipr bio Vor- binbungmitbor grofeon Moltunb bem ganjon 23olfo. Sor Viebermeier-Vürger

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ift um bie 70er unb 80er Safjre allgemein verfthwunben, aber ber Siihbhl- meicr-Stllbhnt blieb.“ Ser pfpdwlogifcbe Segenfaß jlvifcbhn alterKneipen- romantit unb ber Nomantif ber neuftubentifdjen S^<^1^nbe1lfultul ift taum je fo fein ghjhid^nhr worben wie oon iranj Sühnte.

„S^r^c^u^ßen im Sanbe läuteten bie Siodhn einer neuen Seit; aber in ben Hallen unb Söfen ber llmvelfitär horchten nur wenige auf.“ Sarum begrüßte granj Sühnte mit feiler gneube bas Slfd)hinhn bes „Q u i d b o r n“, bas Eintreten ber fitb iererblr 3u n g ma n n f d) a f t jur Befreiung bes SSolfes aus ben SHavenfeffeln bes mobernen SUfol^i^Ilt^i^TOus. 2lnton KIövi-

forn gibt bes greuinbes Shbanfhn wieber: „2lber bie gingen, bie nod) bieg- fam unb unverbraucht, für alles §obe unb Sble fo leicht empfänglich finb, bie fich farl unb rein für ihre gbeale in bie Schanje fdlagen,bie nicht nad)red)ts unb linfs fcdauen, ob Sob ober Sabelfie treffe — oon biefen jungen, an benen unfer farbolifcbhr 23olf5tdil fo reich ift muß bie Sefunbung unb Sebens- aufartung unferer S)tibbenlenfchafr fommert. Ss braucht nurber Anregung unb bes Veifpiels, unb Saufenbe ratenflohel Pennäler, bie früher ben Hbcrfchuß ihrer jugenblicben Kraft unb Segeiiftrung in ber Nachäffung ftubhnt:ffchhl Ktieipfittun unb Sllliiren verzettelten, werben fürberbin für höhere Sangeihre Sanje blhc^hn. granj Submc erfannte, baß hinter biefer 3ughnbbhwegung nid)t ber bloße Nüd)ternheitsgebanth ftedt, fonbern eine ganj neue, gefunbe gugenbfultur, bie ju vertiefen unb ju verbreiten bie liebf:’ 2lrbeit für ihn war. . . . Selbf aus bem Scchüßengrabeii fdre’bt er nod): Arbeitet für ben 011^80™, urflll Hoffnung!“

iranj Suhme war ein ju tief unb weit angelegter Seift, als beiß er bie Slbfünenj lebiglid) um ihrer f^bf willen ober nur aus Slünbhn ber „Naffen- h^giene" ober „nationalen Kultur“ gepflegt unb geprebigt hätte. OCie er aus pihlfacbhr Srfahmng wußte, bao bie fosialftubentifche Segeifrelung ju leicht erlahmte, wenn fie nicht aus ben Siefen ber religiöfen Überzeugung von bem unelfhtjliß)etr 2ö«t ber 2Kcnfcdeirfhhlh immer neue 21 nt r i eb e erhielt, fo hrb^idte er auch als bas 3 i e l ber foJialftubhntlfchhn Slrbeit unb 2lbftmhnj- propaganba bie pflege eines wahrhaft leligiöier Sehens.

„Sas Stubium ber 2llfobolfrage batte ihn ju ber Sinficßt geführt, baf$ ber 211 fo b o l i s m u s neben feinen fojialen unb nationalen (Stäben e i n fta rte s Hemmnis bes w a b r cn Ohriflrtunls ift, ein Hemm­ nis, bas befonbers in S!tubent(mhejifen faft unübhrwmblicb nOlbeint.“ Ser Stängel cm tief erfaßten unb ernft bur^i^^iüh’^tem Shriftentum aberhlfßnhn ihm als ber wahre Srunb für bie illf! H^fiaJt’ tc!)^

li fd) e „N ü d ft än b i g f eit" in Singen ber weltlichen Kultur. Sr hielt es barin mit Sllbert 2Ratia 28ceß, ber in feinem Vorwort ju Scbeebens „§iii-

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lid^^tei:ren ber göttlichen Snabe" fd>rei^>t: „Sciiben wir uns unferer eigenen Sbre fchnnen, ber wahren tircblicben S2)iffenfdhaCt unb bes auf ihr fufjenben dhciCtlidhen Sehens, ber Slbtötung, ber Kreujesliebe, ber Frönmigicii, ber S>et- ligfeit, lurj alles beffen, was bie Seiten bes Slaubens bie S3ifCenfdhaft ber fjeiligen nannten, feitbe™ uns bas Übernatüricche aneeeel. . ., hat ®ott es jugelaffen, bafj wir bie SSelt, ber wir bcttelnb nachlaufen, auch in bcn natür­

lichen S8iffenfd)aCtcn nicht mehr erreichen, bie einjig noch für uns Slnjiehungs- frafr hefigen. Sluch aus biefer jammervollen Sage werben wir nicht eher be­

freit werben, alsbis wirwieber Sott allein anbetenunb ihm bienen aus ganjem Sjerjen, aus ganzer Seele, aus allen unfern Kräften."

So ift für granj Dubme bie Slftnenj ber löniglih|e9öeg jum inner ichen ®hrCienium, wie ihn umgerehrr bie um bes höc^fiten Sutes willen geübte S'lächftenliebe mit Slotwenbigteit jur Slbfinenj geführt h^a. „Sn Sott — für bie a n b er n l e be n!" ber Spruch bes eblcnQIiehofs Sailer leuchtet über bem Sehenswertebiefes Jrrühvollenbeten.

22iir nehmen Slbfchieb von ihm mit ben lebten Söorten, bie er einem Freunbe fä^rieb:

„Samstag abenb. Da gehen bie Sebanten immer wieber in bie §eimat, jumal ber Söeifje Sonntag vor ber£ür ftchft aber biesmal nichtmit ber Freube unb Süonne früherer gahre. gafftlinger tot. Söir verlieren — aufrichtig ge­

fügt — fehr viel an ihm. Ss ift jum S3einen. Slber noch bonnern broben auf ber §öhe bie Kanonen — jum grrieben ift’s noch weit. Oremus pro invicen et pro m o Muis“

Serflärter §elb an Sottes Dbron, Franz Duhme, bete auch bu für uns, beine lieben Quictborner, bafj wir uns beiner würbig jeigen unb bas Sannet mutig vorwärts tragen, bas bu uns fterbenb in bie §anb gebrüicf!

gtanj ^rtfcch.

$ür die patronentafe des /toftfaenten»

„gch will mir bas er ft noch grünbich überlegen."

as haben fchon viele geiagi unb finb immer noh am Überlegen. 93enn biefe alle, bie es fich überlegen wollten, fich fafort cnrfchloifcn hätten, bann hätten wir viele Da u fe n be von S iHarn pfern mehr in unferen Reiben, bie wieber

£aiifenbe hinjugewonnen haben würben; bann wären Djufenbe von Familien glürfH<b geworben, bie jetzt in Slot unb Slenb jugrunbe gehen; bann wären Saufenbe von verhängnisvollen Dummheiten weniger ge­ macht, Saufenbe von Sünben unb Serbreben weniger verübt worben.

D

(13)

©ie SUfoholnot ift heute groß unb wirb morgen noch größer fein, unb bie Seiteiltbafin,unbwer weiß, wie lange (Sie n o ch wirlen tonnen.

Sie werben bem ewigen Sichter, ber aud) von §lmen tatfräftige tUitbilfe im

©ienfte ber Sächftenliebe erwartet, bod) wohl nicht einmal fagen wollen: Sin ich benn ber §üter meines Subers?

23enn wir Slbffmenten etwas bebauern, fo ift es bies, baß wir bie großen fojial-eariratwen (Segnungen ber Snthaltfamteit nid)t fdjon früher tennengelernt haben.

©as S^c^i^^h^r^igjrihir^ol^lfte aberbei Syrern aluafahi<eben iftbies, bafrSie über­

haupt ni d) t a b ft in en t werben, fecute finb Sie n o ch frei, bem Suge Shtes guten §erjens ju folgen, Slorgcn wirb bie ganje Suggeftion bes 2lltohollsmus Sie wieber in ihren Sann fdpagen. §ier geht probieren über ftubieren. Slbffinenr fein unb bleiben ift nicht fdjwer, aber 2lbffment werben faheint vielen fehr fcnwer ju fein.

probieren Sie malein 3abr, unb Sie werben mir rechtgeben. Siewerben fid) viel frifcbcr, freier unb froher fühlen. ? i er muß man es machen wie mit einem p3f l a ft e r, bas ber 21 r j mit einem Sud abnimmt,“ rät g^üftHiffchof Dr. Sertram von Sreslau. Sun Sie bas, bann werben Sie mit ihm aud) fpäter fagen tonnen:

„S<h fegne ben Sag, wo ich ab ft in ent geworben bi n."

Sllfo mutig voran!

§ e u t e , j etj t geben Sie fich ben Sud! §immel unb £jölle finb ge­ spannt auf 3hren Snffchluß, von bem vielleicht bas §eilvieler abhängen wirb.

©er (Sojiaifftenführer Dr. grant, ber im Kampfe für bas 'Saterlanb ge­ fallen ift, fchricb am 7. Slpril 1914 an ben Soffißenben bes fojia^l^i^fl^i^fchen 21b- ftinentenvereins in Slannheim: „Vielleicht tann mein Seffpiel Sutes wirten, geb bitte Sic besbalb, mich iu bie Slltg(ieberlifre bes Slrbeiterabftinentenbunbes aufjunehmen."

Erfreuen Sie noch beute einen Slbfftnenten burd) eine folche Slitteilung t

„9B as heute nicht ge fd; i e h t, ift morgen nicht getan.

Unb feinen Sag foll man verpaffe n.

©as 9U ö glid)e foll ber ® nt f ch l u ß

Se h e r j t fogleih beim (Schopfe faffen.

St will es bann nicht fahren laffen

Unb wi r t e t w eiter, weil er muß. (Soethes gauft, II.) P. Slpibius O. F. M.

o o o o

(14)

(!)

Unfer ^nuppenieben.

l;negweifcleine ber wicfjtigften Aufgaben für unfere ganje Bewegung!

Söarum? §errfd)t in ben Strippen fein f<d>öne& Sehen, bann fann aud) unfere ganje Bewegung nicht in zufriehenftellenher VJeife ge- beihen.

Schon manche Vorfehläge tnerju finb in biefer Seitfrbrift gemacht ©odh will id) verfugen, biefen Segenftanb nad) allen Seiten hin in einigen Sluffäßen ju behanbeln, wobei icf) bisweilen aud) nicht neue Sebanfen, foweit fie hierher gehören, bringen werbe.

SBollen wir unfere Aufgabe richtig löfen, müffen wir zun•ä<hft 3wccf unb Siel bes Sruppenlebens beftimmen, unb biefes ift: möglichff viele unferer SRitfwüler für bas Quidbornibeal ju begeiftern unb fie bahin ju bringen, ihr ganjes Sehen lang an ber Verwirflichung biefes hohen gbeals ju arbeiten, fgürwahr feine leichte Aufgabe!

SSie löfen wir fie? gnbem wir 1. unfere Vlitglieber in ber Abfüttc^^nge in ihrem großen Umfange fdjuilen unb fie zugleich hinführen ju ben vielen er­ habenen reinen freuben, unb inbem wir 2. möglichft viele unferer Kameraben für unfere Vewegung ju werben fuchen.

Sas Sruppenleben feßt fid) jufammen aus Verfammlungen, gefelligen Ahenben, Slternabenben, ^Säuberungen, gememfd)aftlia)er hl- Kommunion.

I. Verfammlung.

Sie Verfammlungen finb in erfter Sinie baju beftimmt, bie Vlitglieber in ber Slbfttnenjfrage mit ihren Vebengebieten ju fd^ulen unb ihnen eine Quelle

vieler g-reuben ju werben. Sine Sruppe, in ber feine guten Verfammlungen ftattfinben, wirb ganj fieber, wie es mannigfache Srfabrungen beftätigen, nicht von langer Sauer fein.

gn ben Verfammlungen follen fich jebesmal alle Vlitglieber jufammen- finben; wernur feiten oberniejur Verfammlung fommt, wirb halb ber Sruppe unb bamit unferer ganjen Vewegung verlorengehen. Sie Verfammlung ift bei weitem b i e wirhtigftc Seite im Sruppenleben; barum foll fie auch j^ri^rft befprochen werben.

Verfammlungsr a u m: Soll eine Verfammlung fd)ön unb anregenb verlaufen, fo muß ber Verfamimlungsraum anheimelnd gemütlich fein. Siefe Vorbebingung wirb ein Klaffenjimmer faum erfüllen; bie Aula wirb in ben meiften ffällen ju groß fein. Söenn ber Sruppenleiter fid) ernftlid) bemüht, wirb er wohl immer auch einen geeigneten anberen91aum als bie Schule finben (Bewaawohnung, Kath. Vereinsbaus o. ä.). 9Bo ein 2Bille, ift auch ein Oleg!

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g ei t: gm Sommer mag bie Versammlung alle 6 9Bod?en, im Vlinter alle 4 9öod)en (aber auch nicht jebe Söodje 1) ftattfinben. Oamit aud) alle 9Rit- glieber enfehemcn fönnen, mue minbeftens 3 Sage vorher Verfammlungstag, geit unb Ort befanntgemad)twerben ; leiber gefdjiebb aud) basnicht überall!

Jlach Vlögliwfeit (ollen ju biefen Verfammlungen alle 9Kitglieber (auch öie ber unteren Klaffen) fich einfinben. Gin Vlitglieb, bas feiten ober nie jur Ver- fammlung fommt, follte nach mehrmaliger freunb>tehaftliChcn Grmahnung bes GruppTnlTitensausgefd)loffen werben,benn es tonnte mit feiner’Sauheit anbere VlhgliebTr anfteden unb jeigt burch fein Fernbleiben fd)on jur Genüge, bafe es

in unfere Veiben nichtpafft. Gelbftrafen für unent^fehulbigbes Fennbleiben finb unbebingt j u verm eiben.

9hm jur Verfammlung felbft! Soll eine Verfammlung Erfolg haben unb alleVlitglieber anjiehfn, fobarffie vor allem nichtlangweilen; unb basgefdjiebt fieber, wenn nicht ber Gruppenleiter im Verein mit bem Vorftanb bie Ver- fammlung bis in s Kl e i n ft c vorbereitet, gebetVumftmuewenigftens einen Sag vorher genau feftgelegt fein. Vlöge jeben Gruppenleiter fünftighin auf biefe Vorbereitung befonbers achten!

V3ie fef^^t ber Scher bas Veotammlungspnrgrammfeft? Gs richtet ficb nach bem gwede ber Verfammlung, wie id) ihn oben barlegte. Oas ‘•Proggamm möchte id; auf folgenbesSdhema bringen: I. Seil: 1. Vegnüeung, 2. Quidborn- lieb, 3. Vortrag mit anfd)lt«tTenbeo Vefpneehung, 4. Sieb, 5. Verlefung eines furjen Verlebtes über bie leffte Verfammlung, Grlebigung geschäftlicher Fragen.

II. Unterhalt en ber Seil, ad 1. 3unä<hfb muff ber GruppTnlTitTr p ü n f 11 i ch bie Verfammlung mit einer furjen 2lnfpnad)e eröffnen; bas mue immer etwas gefd)äfbsmäeig gefdjehen. Oer Seiter t>ai, falls Gäfte ba finb, juerft biefe unb bann cbenfo bie Vlitglieberju begnüffen unbjwan ft e h en b!

ad2. Oasherrliche Quidbornlieb gehört jum eifernen Veftanb jeben Verfamm- lung. ad 3. Oen Vortrag halten am heften Schüler ber oberen Klaffen, unb jwar möglich?! frei. Oas Shema jebes Vortrages foll in Vejifhung ju un- feren Vewegung flehen; wenig^ens jeben jwTite Vortrag foll bie SHE^f^h^ofrage behanbeln. Gs barfnicht vorfommen, baß in unfern Verfammlungen nur über U-Voot, geppelin o. ä. gerebet wirb. Gerabe hier haben wir bie hefte Ge­

legenheit, unfene Vlitglieber in ben einfdjlägigen Fragen ju fehmlen. ©er Vortrag mag 10—20 Vlinuten bauern; bei fünjenen Vorträgen mag noch ein jwTitTr Vortrag gehalten werben. 2ln ben Vortrag foll fich immer eine Vt- fpnechung anfe^liefeen, tvobund) manche wichtige Vrmfte befonbers eingefd)ärft werben, ad4. 9lad) ber Vefpreehung ein munteres SiTi^<t^fn, vielleicht bie leften (Strophen vom Quidbornlieb. ad 5. Vielehe Gruppe hat noch immer fein Vereins- oben VelrfrllbuCh? Oiefes ift bod) bie hefte Gruppenebronit. Oa-

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hinein gehören Berichte über fd m 11 id) e Sruppenoeranftaltungen. Mag bvch enblid)jebc Sruppe fid) ein fol^es Vereinsbnd), ober wie man es nennen will, julegen. — 91<ad) Verlefen bes leisten Vcrfaminlungsberichtes folgtSrlebi- gung ber gefdjäftlidjen Angelegenheiten. (Verfammlung, Manbertmg, Sheater ufto., aber feine Beiträge einjiehen währenb ber Verfammlung, feine Seiffchriften oerteiien! Sas fann vor ober nad) ber Verfammlung gefchehen).

3ur möglichft fdjnellen Srlebigung biefer Angelegenheiten notiert fid) ber Leiter am beften bie einzelnen fünfte vorder. 3um Schluß muß natürlich jebeo Mitglicb nod) jur (Sprache bringen fönnen, was es in bejug auf bas Sruppenlebcn auf bem §erjen fat. %erfönlicbe Reibereien muß ber Leiter fogleid) unterbrücfen. Sen Anorbnungen besSeifers bat jebcs Mitglicb u n- b e b i n g t g-olge ßu leiften.

Samit wäreber erfte Seil ber Verfammlung, ber %—1 Stunbe in Anfprud) nehmen mag, beenbet. *) Ser zweite Seil, ber bei fehler Verfammlung fehlen barf, foll ber Unterhaltung unb Srbolung gewibmet fein. Siefem Seile fönnte oon manchen ©nippen mehr Vcachtung gefchenft werbet; ift er hoch ebenfo wichtig wie ber erfte Seil, ^alfch wäre es natürlich, jcbe Verfammlung aus- fcjliefjlich jur Unterhaltung zu machen. Safür finb bie gefelligen Abenbe ba.

Auch für biefen Seil gilt es vor allem: gut vorbereiten! Ser Sruppenleiter fann bie Vorbereitung biefes Seils auch einem anbertt Mitglicb übertragen, ber ihm bas Programm hierfür jum minbeften einen Sag vorher cinßureicher. hat.

Mas foll biefer Seil bieten? Unterhaltung, gteube, Erholung Auf bie große Vebeutung biefer neuen Sefelligfeitfür uns felbft, für unfer Volfslebcn, für unfern Kampf gegen ben SUfobioli&mus will ich an biefer Stelle nicht näher eingehen. — Sa in unferm Volte ber gteubenbegriff jum größten Seil unter bem Sinfluß besAlfoholismus verbilbet ift unb auch wir felbftunterEinwirning biefes fällten greubenbegriffs mehr ober weniger ftehen, ift bie Seftaltung biefes Seiles ber Verfammlung, wie auch ber Elternabenbe unb gefelligen 2lbenbe, fehn fdjwierig, jumal uns in biefer $>infid)t auch i»<e Erfahrung fehlt.

Serabe beshalb bebarf biefer Seil auch ber beften Vorbereitung. Es foll ge­

boten werben: Mufif, Sefang, Vortrag bjw. Vorlcfen fdiöner Sichtungen, gn jeher Sruppe finben fich ©eigen-, Klavier-, flöten- ober KlampfenfpieleJ Stile biefe müffen jur tätigen Seilnahme für ben jweitenSeil gewonnen werben.

Sie Mitglieber felbft, bie ein gnftrument fpielen, feilten fich freiwillig baju anbieten; auf feinen gall bürfen fie fich lange nötigen taffen. 3 eb er foll für feine Sruppe tun, was er fann! Sas Vortragen unb Vor- '

*) gn ber Regel feilte tvof)l bie ganje Verfammlung nidt länger als eine Stunbe bauern. Quidborn.

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fefen ift jwar nicht jebermanns Sache; ber Seifet wirb fd)on halb bie heften Kräfte hierfür ausfindig machen. ®iefe tragen bann in ben Verfammlungen ihre Saticn vor, müffen aber auch jüngere SKitgliebcr anlernen.

®ie Seftaltung bes unterhaltenden Seils möchte ich auch auf ein (Schema bringen: 1. Sieb, 2. S>ebicht, 3. Vlufifftürf, 4. Schicht, 5. TKififürf ober Sieb, 6. Sebicht ober “profa, 7. gemeinfchaftliches Sieb. $>och wirb man fich ht^hci im allgemeinen nid;t fo eng an bas Schema halten tonnen. S>ic Sieber, bie gefangen werben, müffen auch fcf>on vorher befammt fein; man barf nicht in ber Vetfammlung lange fachen, welches Sieb man nun fingen foll. Sehr fchon iftnatürlich 9ftJ|l>cgleitung,wobei es auch ofme Klavier fehr gut geht. Schichte, Sinjelgefang, Strahlungen, bie vorgetragen werben fallen, müffen ebenfalls btei Sage vor ber Verfammlung bem, her ben unterhaltenben Seil vorbereitet, mitgeteilt werben. Sanj ewtfdiiehen abjulehnen finb alle Souplets, bie nurein Susbrud fdMecbten Sefchmactsunb einSlusfluj bes falfdien greuben- begriffes finb. 2öer ein fdwncs Sebicht, Srjählung o. ä. lieft, fdureibe fich bas auf unb teile es bei Selegen.heit bem mit, ber ben unterhaltenben Seil vor­ bereitet. So hat biefer reiche unb gute 2luswabl unb fann bas geeignete 9Kit- glieb jum Vortrage beftimmen.

Ss fommthierbei,wieüberhauptbeiberSlusgeftaltungbesganjenSruppen- lebens, auf bie Siebert j eb es 9Kiigliebes an. Keiner barffid; fagen: bieanbern machen es fdfan.

2Benn fo j e be r mitarbeitet, wirber felbft viel mehrgntereffeam Sruppen- leben gewinnen, unb bie Sruppe tann innerlich unb äußerlich fich fdmell unb ficher weirerentwideln. theol. $). Sjelotb, Vaberborn, Seminar.

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/Us der Sewegung

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Bbft^nenrcn?irFcl „Segen den 6trom' im £ebrerinnen|emmar ju Paderborn.

Enblicp ein £ebensjei«hen von unferm jähen SBeeffaaentum. Vor tur jem batten tvir unfere erfte wirtliche Vefammlung. Sine Heine Stnfpracbe ber Vorf itenben; Stahl von K<aiitcrerinncn für jede Klaffe; gecffichung eines Samens. Sern hätte id) babei bie ScmAter ju erregter Stusfaradte gebracht, was aber nicht gelang. Stach einigem §in- unbf)erreben würbe „Segen ben Strom" geroäblt. ®s folgten ®injclvorrrägc: eine Sotve-Vallabe, eine plattbeufcebe

®orfgefcbid?te, eine Srmunterung ju rechter Quidbornarbeit unb bajttrfeben gemeinfame, fröh^liche Sieber aus bem Quidbornieeberbucb, bas uns übrigens ausgezeichnet gefällt.

So finb tvir mit bem Verlauf ber erften Vefammlung ziemlich juCriebcn. CjoCCcnt- lid) wirb aber bie nä^fte viel feiner fein. Unfere Sruppe foll leben unb ivaebfen. §eil

Quidborn! Johanna.

(18)

tcnsi^rFcl „Iniiijini’' an €t. Urfula, ßreelau.

@5 ift Seit, bcf’ aud) Vreslau fich einmal melbet, bamit bie Quidbotner nid?t etwa Scblefiens Hauptftabt für rüdftänbig halten. <>o wollen wir ihnen bie erfreuliche Mit­

teilung machen, baß fdjon feit längerer Seit eine Vbftinentengruppc für bie Söglinge bes Urfulinertloftere inet beftetjt.

gilt grühjahr hielt fjerr Dr. Strehler eine Merbeverfammlung in ber 2lula unferer Anftalt ab. Sine ftattliche Anjahl oon Kamen (mehr als 60) wies ber (hinterher berum- gehenbe) Merbejettel auf. ©er Anfang unb bamit bie Haupffache war gefdfaffen. Sines frönen «Sonntags würben bie S^emelbeten ju einer erften Verfammlung eingelaben, um bie ©truppe ju organifieren; benn ohne Organifation fein Halt unb feine gebeihliche Meiter- entwic^lung. ©er Vorftanb würbe jum größten Seil aus bem Ober-Spjeum, ber Veirat aber auch aus bem Spjeum, gewählt. Aud; einen Kamen hat fich bie Sruppe beigelegt, ben fäfiorten Kamen „M i r j a m“. Snabe für ihn entfchiehen wir uns, um baburch jum Ausbrud ju bringen, baie ähnlich wie Mirjam ihr Vrübercben treu behütete unb ihm ein guter Sngel würbe, auch wir burch bas SSeifpiel ber freiwilligen Abfimenj ben «ScHrpadhen ein Hort unb Segen fein unb uns felbft unter ben «ödhufh ber Mirjam bes Sleuen Vunbes [te’len wollen.

gn ben nun reghlmähig alle Monate ftattfinbenben Sufammenfünften wirb fleißig gefungen unb jebesmal auch ein Vortrag gehalten. Veuerbings fthließen fich «ueh gemein- fame Spiele an, um bie Mitglieber mitelnanber beffer bcfannt ju machen unb gegenfeitig näberjublinghn. Hrffentiich warfen Segeifterung unb Sifer für unfre eblen Siele immer mehr, fo bae bie Sruppe „Mirjam“ vielleicht noch manches Schöne wirb berichten tonnen.

s. a., o l ii.

o

gung-S:ffah, Millßaufen i. Slf. „Morgen ift Sanjtagfpiei! Mie wirb's f^ön werben!

HoffentUch wirb Sott uns Abffmenthn morgen herrliches Metter fenben," fo hörte ich am 12. September mehrere unferer Mitglieber vor gnube aufjubeln. Unb in ber £at! ©er weife Senter ber S«’^^ ^^0:^1^ ben CTrntfcfj feiner Sieblinge. Sine ftattliche 2tn- jahl „3ung-0iffäffhr“ tonnten auf ben von ben Sonnhnfrlahlhn prachtvoll beleuchteten Se- filben bahinwanbeln. Sluf bem Rampfpaa’ angelangt, würbe ber Spielplan befami»

gegeben: Abteilung Vlau foll ben Stoppeno^ Vrubach (llmgegenb von Mülhaufen) ver- teiNgen. Kot hat bie Aufgabe, Vrubach ju erftürmen.

©ie Velrhibigungsn■tarmfchafr jog ab. Suftig ging's burch gelb unb Söalb, fröhlich ertönten bie Sieber aus ben jugenblichen Refll^n ber Quidborner: §eil Quidborn bir!

Valb war ber Vhrthibigungsort erreicht, unb bie poften tonnten bejogen werben, ©as Hauptquartier würbe hinter bem gentrum aufghfchlaghn. ©orthin gelangten alsbalb bie Vachrichten unb Melbungen ber Veteblshabel bes rechten unb linlen gingerls. „©er geinb auf bem linfen giügel jurüdgebrängt,“ alfo be^a.d?lichtigre ber ftommanbeur. „Sluf bem rechten giügel feine wefhnrlictjen Anberungen. ©er geinb liegt vor uns, allein er fann uns nichts anhaben, ba er bebeutenb ju fclnvach ift,“ berart lautete bie Melbung bes Ve- fehlshabers bes rechten giügels. Vun würbe auch in ber Mitte ber geinb fichhbar. ©rahere Volpofrenplänteleien liefeen auf bas Herannahen ber fhinblichhn Hauptmacht tdhlih^len.

©iefe Vermutung velwirtlichth fich uur allju fdrnelL Vevor ber Vetehlshabel bes gen­

trums genügenb verfügbare Sruppen jufammhnjihhhn tonnte, brüdte bereits bas ahint>licbh Sros bas gentrum ein.

Somit hatte ber Angreifer gefiegt.

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®ie jugenblicben Semiiter waren höchf erregt unb beburften bringenb ber Bube.

Sine träftige Suppe, bie von einer fdion währenb bes Kampfes abgefanbten Kodjtom- miffion jubereitet war, ftarfte unfere jungen Streiter. ©ie Teilnehmer vermehrten aufjer- bem noch ihren Blunbporrat, mit benen Blutter abenbs vorher ihren Bitdfad ungefüllt hatte. Bach jweiftünbiger Baft würbe ein jweites, fleineres Spiel begonnen, in bem bie morgens befiegte blaue Abteilung einen völligen Sieg errang. Bbenbs trat bas Kriegs­

gericht jufammen unb verhängte über Störenfriebe in Heineren ffüllen geringe Strafen.

Sen tüchtigen unb folgfamen Kriegern würben Belobigungen ausgefprochen unb 2lus- jeichnungen ausgeteilt. Sitte Bollslieber würben angeftimmt unb ber Heimweg angetreten.

5roh langte unfere gugenb ju §aufe an, freubig über ben fd)önen gerientag, ben fie er­

lebt, entjücft von ben alten Bolteliebetn unb vom herrlichen Quidbornlieb: §eil Quid-

born, bu lieber! ®ir bleiben wir treu! Karolus.

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Sine Üinfrrebcnf(i'lltt ®s regt fich was im — §effengau! — Schon auf bem fo febön verlaufenen Blainjer Biiifriebentag verabrebeten bie Sruppen Bingen, Blor ms unb Blain, ein Stellbi<hein. Bber wo? Kaplan Biergier (Bingen) fdhug vor, wir follten verfugen, uns im Blittelpuntte bes ©reiefs Bingen, Blorms, Blainj ju treffen. Blit girtel unb fiineal brachte auch jebe Sruppe fo ungefähr bie Stelle heraus, unb — Blinfrieben finb finbig

— im fjerjen von Bheinheffen gab es ein frohes Bliebctfehen. Sin Stüd Siegs wanberten wir noch, bis wir einen fdjönen fiagerplab gefunben. get,t ging’s ans Spielen, währenb alt erprobte Blormfer unb Blainjer Köche für bie Blagenftage von 28 hungrigen Blinfrieben forgten. ®s bauerte auch nicht lange, ba mußten wir bas Spiel abbrechen, ©as „Blahl“

war fertig. Blollt ihr wiffen, was es gab? — §a, bas tonnten uns unfere Köche felbft nicht jagen. Jn biefer Suppe war eben alles brin. Blit nur ein bif3<ihen “ißbantafie tonnte man Srbs mit Schinten, unb wer im Bbantafieren fehon aorrgefahritten war, fogar Schweins­

ohren herauafehmeaten. Bis „Ba^fch“ fangen wir jur Klampfe: „Suftig ift bas 3igeu- nerleben."

Blit Spiel unb Sefang verbrachten wir noch «in paar Stnnben. Unb als ber Blonb fich fchon unfere bunte Sefellfchaft neugierig betrachtete, machten wir uns auf jur Bahn.

Unterwegs gebacuten wir in einem Scbet unferer greunbe braunen an ber gront, befonbers unferes lieben Bicharb gammerftein, ber uns ein paar Sage juvor „mitten aus bem feinb­

lichen S^^ffe^r" „herzliche Quidborngrüfce“ gefanbt hatte.

©as Bähnchen wollte juerft nicht fommen. ©od> , , © e e Herrn Baftor (in Kou" unb ,,©ie Basper von Srottfe“ brachten es balb herbei. Tiber auch im Sage wollten bie fanges- frohen Kehlen nicht jur Bube tommen. „Brgonnerwalb um Biitternacht" tlang es noch, als wir fc^ion balb baheim warm. — — Ob's ch^nn tart? —

„Blas wir bort gelebt, genoffen, Blas uns all’ borther entfproffen, Bleiche greube, welche Kenntnis Blär’ ein alljulang Seftänbnis!

Blog’ es jeben fo erfreuen,

©ie Srfabr’nen unb bie Beuen.“

gofeph Hammer.

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SÖUber einmal £at ber ©«hladfteT’tob einen aus unferer SRitte beraus- geriffen. Sim 19. guni ftarb in ^v^^1tret«h fürs Vaterlanb:

fjans Schulte

Seutnantunb Ronwagnieführer im Sren.^Aegt. 10, Sütter bes ©ifernen Kreujes unb ber herzoglich Sachfen«9RTtnmg«nfchTn SRcbaille für Verbienfte im Kriege.

Vegeiftert für bas gbeale unb ftets beftrebt, feinen SRitmenfdjen ju helfen, war er unter ben erften, bie an unferer Anwalt ben Abffb^enjg(!ibanbTn jur Sat machten unb ihm viele greunbe gewannen. 14 Sage vor feinem

$obe noch bewies er auf einigen Urlaubstagen feine Anteilnahme an unferem Vereinsleben. Sine Sranate fef^:te feinem boffnungsfrohen Seben ein allju- frühes Siel. R. i. p.

Der fiblilinentenäirFel

am Kgl. €tt---Hlattb!a0-®ymnanum 511 Drcslau.

Oer Krieg hat aufs neue einen aus unferer SHitte geforbert,

Richard fjoffmann

aus Steifte.

Sticht ein feinbiiches Sefcfwfj, fonbern eine tüctifcbe Rtanthelt brachte ihm ben £ob unb uns, feinen fjreunben, bas herbfte Seih. Uns bleibt jum

©roft bet Sebante: „baft ihnen im Simmel etwas fehlen würbe, wenn fie nichts mehr tun tönnten für ihr Sehenswert auf Crben, für bas jebe gfer ihres gerbens glühte“ Söit werben fein Vermächtnis treu, wie er treu

“w*!nl w.

öes Realgymnaftums ju Reihe.

®predfaaL

8u meiner g-reube hat grl. Oberlehrerin K l ö v e t o r n in S i mb u t g fich be­

reit ertlärt, bie Sorge für bie «Jflege unb Ausbreitung ber QuiCbornbewegung unter ben ftubierenben SR ä b Ch e n in AeffbeutfcHanb ju über­

nehmen. geh bitte, ihr recht viel Vertrauen unb Unberftüf5ung juteil werben ju laffen. ©ie AnfChrift lautet: S! eut^e Quicfbrn-Sentrale für SR ä b cf e n

Simburg a. Sahn, Spjeum. —

gm lebten gafr finb hier 740 Unterfchriften für unfere RaifTn-S3erbTltfbe eingelaufen, im ganjen alfo über 4100. — Alenn alle ©nippen fich baran beteiligen würben, müftte bie gahl bei weitem g r ö ft e r fein.

§eil unb viel Segen im neuen gahre! SRöge es uns einen glüCtverfeifenben ^neben

bringen 1 Strehler.

eCfbnitteTtung: Dr. V. 6^«^, «Reifte. — QuiCborn-Veriag, gebbt)nutTn (‘Ruhr).

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