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Die Zukunft, 6. Juli, Jahrg. XV, Bd. 60, Nr 40.

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(1)

Alt-.40.

Herausgehen

Maximilian Hardm

Inhalt:

Tern ....................·.......... 1

Mosis-mu- undInst-logie. Vonzuvwiqsumpkowiez .........22

AbschieddesWesens-trink VonHernach Zyaw ............27

Dllsprtglmr. VonCoruecius Hutkitt .................29

Dimva nndBaumes-. Vonzuvor .-..................35

Uachdruck verboten.

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Erscheint jedenSonnabend.

Preisvierkeljährlich5Mark, die einzelne Nummer 50Pf.

Verlag der Zukunft

Wilhelmftraße3a.

1907«

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(3)

Die Zukunka

Herausgehen

Maximilian Karmen.

Herkgigller Band.

Berlin.

Verlag der Zukunft

1907.

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(5)

Inhall.

AbschieddesRezensenten...... 27 1870 s. Frankreich undDeutsch-

land.

Aktionäre,meuternde ........225 Alt-Dresden.... ...... 29 Amerikanische Trusts........446 Antichrist, s. Nietzscheals Syns

thetiker.

Antwort ............... 60 Auf Deck s. Kaiser, zwei.

Badekuren s. Wilhelms Höhe.

Bauernreue ..............331 Bayernkönige,zwei,alsBauherren 55 Banken und Bankiers ........ 35 Carducci ...............236

s.a.Clitumnus.

Casablanca s. Wilhelms Höhe.

Chicagoer Fleischskandal s. Ameri- kanischeTrusts.

Chines’,der.........·....440 Clitumnus, andenQuellendes..370 Cortez, Ferdinand..........250 Dementis ...............419 Deutschlands auswärtige Politik s·

Dementis a.Frankreich u.

Deutschland.

Dichterin,einederStimmung ...113 Dietz,Dr.Rechtsanwalt s. Hau.

Dresden s. Alt-Dresden.

Düsterer Abend ...........285 Eduard VII. s. Wilhelms Höhe.

Etiennes. Dementis s.a.Frank- reichund Deutschland.

France,Anatole ..,.........184 FrankreichundDeutschland.....39 Französisch-DeutscheJahres- und

Tages-Zeiten s. Heuert.

Frühlings Erwachen s.TheaterIII.

Hau..................305 Hau, Prozeß.............121 Hauptmann, Gerhart s. Theater Ill.

Herbstsonett..............439 Heuert.........·........ 79 HochschulesUniversalgeschichte.

Hochschullehrertag,dererste·.·.322 HundertungeschriebeneSchriften.. 61 Japans. Heuert s.a.Orient u.

Occident.

Jmmediatvertrags. Kaiser, zwei.

JudexundSyllabus........379 Intraet extra s. Triptychon.

Jsmael .................366 Jungfern,die,vomBischofsberg s.

Theater 111.

Kaiser WilhelminKiels.De- mentis.

Kaiser, zwei............195 Kaiserrede in Münster s.»-Ma r okko.

KaiserzusammenkunstinSwines münde s. Kaiser, zwei.

Kammerspiele s. Theater Ill.

Kiautschou..............377 40

(6)

Kia11tschon,Sollen wiraufgeben?.171

Kolonialjustiz............ 96

Kondottieri,die...........404

Konjunktur,die...........302

Koreas.Orient und Oceident. Kreditreform.............415

Krieg,derheilige s.Marokko. Kriegsphilosophie..........229

Kursfabrikation ........ ...335

Li-Tai-Pe ..............137

Liberales oderdemokratisches Wahl- recht................359

Mann,Heinrich.........·.391

Mannheim·..............141

Märchenbergen,aus-den......395

Marokko ................339

.s..a. Dementis s.a.Kaiser, zweis.a.Wilhelms Höhe. Mehl-Kartell.............444

a.Müller. Menschenverstand,dergesunde...180

Michaelis......... ...·..453

Modereform ....... —....386

Monismus undSoziologie;.... 22

Müde.............·....140

Müller, Wünscheder-deutschen...292

Js.MehlqKartell Nicolaus 11.s.Kaiser;zwei. Nietzsche-Overbecks.Antwort. · NietzschealsSynthetiker......«217

OnkelHeinrich.............397

Orient undOccident ....... 155

Pahlen,Hans ............218

Pessimisten,andie .........335

Peterss.Triptychon s.a.Kolo- nialjustiz. Petroleumtrust s.Standard Oil s.a.Amerikanische Trusts. l Privatnotenbanken ..........117

Pogrom,der.............431

RandazzoamAetna ........424

Reichs-dank, das Stammkapital. der.................374

Revisoren...............151

RußlandundDeutschland s. Kaiser, zwei. Salome s. Strauß. Schriften s.Hundert ungeschrie- bene. Selbstanzeigen 189, 299, 333,401. Shakespearebiographie .......148

Soziologie s. Monismus. Stahlwerke s. Konjunktur. Stammkapitals.Reichsbank. Standard Oil ............237

s. a.Amerikanische Trusts. Strauß, Richard..·.......· 98

Strauß, für.............246

Stützen, die,derGesellschaft s. Theater -IlI. Syllabus s. Judex-. Theater III,das ..........463

Treitschke, Heinrichvons-.Kriegs- philosophie. Triptychon.......·....·. 1

Trustss. amerikanische- Tunis,aus .......·.....412

Universalgeschichte aufder Hoch- » schule............... Urim-Tummim s. Triptychon. Villafranca s. Wilhelms Höhe- lVorSonnenaufgangs.Theater Ill. Wahlrecht s. Liberales. Weltbürgerthum,modernes .....244

Wilhelm-s Höhe...........263

Zinsfuß,der....·........191 432

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Berlin, den 6. Juli 1907.

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Triptychow

Urim-Thummim.

erEphodos(sohießnichtnur dasgegürteteKultgewandisraelitischer Priester, sondern auchdasausHolzundMetall gefügteBildihresGot- -·tes)war, als derJahweundurchdringlichenGewölkessichmaterialisirt hatte, Orakelgeräthgeworden. GeweihteAuskunftstätten,wie,vielleichtalsGrün- dungenpriesterlichenErwerbsbediirfnisses,DelphoiundPraeneste einstwa- ren,kannterrael nicht.WerRathsuchte,aufeineFrageAntwortwollte. trug seinenZweifelvorJahwes Antlitz. Thronteeraufder Bundeslade zwischen denFlügelnderCherubim? Sprachernur ausdemin derLadeaufbewahr- tenBild oderauchausdenEphoden,diereicheLeutefür ihrenPrivatgebrauch schnitzenundhämmernließen?Löstenur derHohepriesteroderjederSohn LevisihmdieZunge?GottundRichter,Vormund undGötzederNationwar er; wurdevorjedemwichtigenUnternehmenbefragt:unddieWeisestendeu- teten(oderdiktirten)dieAntwort.Ganz saubergingsdabeiwohlebensowenigzu wie imTempeldespythischenApollonundbei den sortes praenestinaezdoch aucheinTaschenspielerstücksolltedenLebensinteressendesVolkes dienen.»Sie suchtenSaul,denSohndesKis,fanden ihnabernicht.DafragtensiedenHerrm ,WirderauchnochherkommenYDerHerrantwortete:,Siehe,er hat sichunterdie Fäseroersteckt.«Daliefen siehinundholetenihn.Und daerunterdasVolktrat, warereinesHaupteslängerdennaltes Volk-«,,SaulfragteGott:,Soll ich hinabziehen,denPhilistern nach?«Abererantwortete ihm zuderZeit nicht«

»UndSaulsprachzu demGotthraels: ,SchasseRecht!·Da wardJonathan undSaulgetroffen;aber das Volkgingfreiaus«Anrufoderdichotomische Frage;Schweigenoderkurze,schlagendeAntwort.Wiedersindwir im Dun-

1

(8)

2 DieZukunft.

kel. RedetederGott oder deutete der Levit denGestus,dieNeigungdesKopfes, dieBewegungderHand?WirktederGlaubedasWunder oderhalfman,wie, nachderAngabeHeronsvonAlexandria,inEgypten,mitMechanismennachs?

War dasOrakelgeräth,durchdasUrimundThummim,das LichtunddasRecht, offenbarwurde, einamEphodoshaftendesLos?Warens,wieGraetzsagt, diezwölfGemmen aufdemBrustschildederHohepriefteroder,wie Renan vermuthet,dieSteine aufeinemSchachbrett?Wirwissensnicht.Wissennur, daßjedewichtigenationaleSachevorJahwe gebrachtward,deralso,wie ein Lebendiger,deshöchstenRichteramteswaltete.»Vielleichtwardie obereHälfte desinSchachbrettfächereingetheiltenBrustschildesmit demgeflügeltenDiss kus und denUraiosschlangengefchmückt(demegyptischenSymbolder Unend- lichkeit).Mannannte diesenTheildesSchildesdas OrakelEis-»m-oder ).o—«-s?os-)undfreutesichwohldesBewußtseins,daßderHohepriefterIsra- els OrakelaufdemHerzen trage.Das Sakrament war entgeistet.materiali- sirt,in einSchmuckstückdesLevitenkleidesverwandelt worden.Dieoffizielles Priesterkaste bemächtigtesichdesOrakelsundließessoallmählichverschwin- den.SchonimfünftenJahrhundertvorChristuswußteman nicht mehr,- wasman sichunterdemEph»odos,demUrim und demThummim eigentlich vorstellen solle.Einst, hießes,kommtunseinheiligerMann,derdurchUrim undThummim Rechtspricht.DaswareinBischenironischgemeintundklang-.

ungefährwie unsheutederSatz:DasJüngsteGerichtbringtdieEntschei- dung.«(Renan.)DiegroßeZeitderProphetenkamohnedasUrim-ThurmI mimaus. JhreMantik wehrte sichgegenjede FormdesBilderkultes und- GötzendienstesNicht Wunderthäterwolltensiesein, sondernvom Geistdes EwigenJnspirirte;nichtdasUnkraut desAberglaubens wuchernlassen,son- dernGlaubenpflanzen,derohneStützehimmelanwachsenkönne.Siewaren

Puritäner, Reformatoren, Protestanten.Wie denLuther, Calvin, Knor, konnteTempelschmuckundWeihegeräthihnennichtsbedeuten. VonGeistes Gnaden waren sie:undwolltendemGeistimVolke dieHerrschaftsichern.

JnihremtheokratischenEmpfindenwarReligionvonPolitik nichtzutrennen.

Undihr Ziel: Jsraelzu einer inDemuth starken,reifen,nur vonJahweab- hängigenNationzumachen,zu einem VolkvonBrüdern,dasdurchLeid und- EntbehrungingerechtemWandelseinenWegin dieKlarheit sucht.

An derSpitze dieserSchaar schreitetin derHeiligenSchrift Jesaias.

Einfrommer Poet,einPublizifterstenRangeszderstärksteAusdruckdesin IsraelbeimAusschlageinerSchicksalsstundeschwingendenRhythmusJn- seinerRedeist FeuerundWucht,BlitzundDonner. SeinGedanke-hatFlügel

(9)

Trsptychon. 3 undhebtdieSprachebisaufdie-Höhe,woersiehabenwill. EristkeinPle- bejer,kein seli-made-man. Was zu lernenist,hatererlernt;dürftesich,mit besseremRechtnochalsseinNachfahrLassalle,einenmit derBildungseines JahrhundertsGesättigtennennen; undverkehrt(trotzdemernicht,wie eine Rabbinerlegendebehauptethat,vonKönigenstammt)alsGleichermit den GroßendesJudenreiches.DieregirendeFamilieselbstsuchtbeiihm Rath.

Erist nichtbeamtet,nichtzurPriesterkastegehörig,auchnicht reich.Jstden- nochdieStimme, aufdiefasteinHalbjahrhundertlangAlleslauscht.Das GewissenderNation. Jedes Wort,daserspricht,hat derTaggezeugt,dieNoth einerbestimmtenStunde seinemSinnentbunden: dennnochverwehtesder Abendwind nicht.MitdennationalenBedürfnissenwechselndiepersönlichen Stimmungen.SomächtigistindiesemMenschenaberdieLeidenschast,daß sieüberdenAnlaß,dersieaufwirbelte,weithinaus fortwirktundheutenoch unsdasSeelenklima einerVolksschichtdeutlicherkennenlehrt.AufdenNim- bus derWahrsagerkunsthaternichtganzverzichtet.WollteLehrerundSeher zugleichsein. DochspottetermanchmalselbstfeinerMantisweisheitundspeist unbequemeFrager mitbilligem Scherzwortab. NachderThaumaturgenrolle, die dasschlichteMenschenbilddesChristusentstellt,hat derSohndesAmoz niegelangt. Der guteEhemannundredlicheHausvater fühltesichals den vorgeschobenenWachtpostenJsraelsund alsseinewichtigstePflicht,Frevelnde undin denTag hinein Jauchzendezuwarnen,TrägeausihremSchlummer aufzurütteln.Er,denmancherReichemittags, mancherGewaltigeinspä- terDämmerstundebesuchte,erfuhr mehralsAndere,erkannteklarer die Ur- sachendesGeschehensundsahdeshalb auchdieWirkungfrühervoraus. Jn seinem StübchenhäuftensichdieNachrichten,wurdenMeinungengemacht, die morgenpublic opinionfeinkonnten:Grund genugfürdieKönige,Priester undRichterinJsrael, dieser Großmachtsichnichtvölligzuverfeinden.Und obernackteinherschrittaufschwieligemFuß,daeraufJahwesGeheißden SackschurzunddieSchuheabgelegthatte,obseineStimme zuschrillklang, seinSatzbau allzugeputzt schienundsein AthemSchmähunginsOhrder Lauscherhinfegte-:erblieb dasGefäßdesHerrn,derSprecherderNation und dieMengehorchteaufden KünderbittererWahrheitWarsimmerWahr- heit?Siegalt«dafür.MußtedenKindernJsraelsdasBündnißmitEgypten, mitBabylonschaden?Ja.Jesaiaswollte esnicht.DieRichterfanderderPflicht entsremdet,dieSchreiber feil,diefrommeStadt zurHureerniedert,dengan- zen Leib desVolkessiechundunheilbarerFäulnißnah. »VonderFußsohle- bis zumHauptistnichtsGesundesanihm;nurWunden,Striemen,Eiter-

IX

(10)

Y- DieZukunft.

beulen,dienicht verbunden,mitHeftpflafter bedecktnochmit Oelgelindert sind.«DieFülledesgeschlachtctenViehs sänftigtnichtdenZorndesHerrn.

Alsosprichter:»Wassollmir dieMenge EnrerOpfer? Jch binsattderBrand- opfervonWiddern,desFettesvongemästetenThierenundhabekeineLust amBlutederFarrn,derLäcnmer und Böcke. LernetGutes thun, trachtet nach Gerechtigkeit,helfet Dcnen,dieGewaltniederdrückt,schaffetdenWaisen ihr RechtundschützetdieWitwen! WolltJhrmirgehorchen,so solltJhrdesLan- desGutgenießen;weigertJhr Euchaber undseidungehorsam, sosollEuch dasSchwert fressen.«GelindistderHerrnicht,dendieserDienersprechen läßt.WasseinflammendesAuge erblickt,scheintihm krank,morsch,zum Un- tergang reif.Schon istinihmvondemGeist,der dieEinfältigenund die mit MühsalBeladenenzusichkommenheißt.DieStarken, dieReichenundMäch- tigenwillerbrechen,dieschlankeEedervomLibanonbeugen,übermüthigen StolzDemuthlehren.WozubrauchtJhrSchiffeundKriegswagen,Prunkfahr- zeugeundkostbaresGeräth?NichtvonaußenkommtEuchdieMachtund der

Glanz:nur ausdeminnerstenGehäusEuresGlaubens AnderenVölkern habt Jhr nichtnachzufragen,nicht ihrerEuchzuerwehrennochihnenEuch zu verbündenxnur aufEuchseid Jhr gestellt,undwassichdraußenetwa be- wegt, hat Euch nichtzukümmern. EureAufgabe ist auch nicht, Kunstzu trei- ben,Bilderzuwirken,Leib und Leben zuschmücken,dasHaar zusalbenund ZionsTöchterinköstlichenGewanden undSchuhen,mitgeschminktemAnt- litzundgerecktemHals,durchdieStraßenfchwänzelnzulassen.WelcherWeise knietvordemWerkseinerHände?WelchesehrbareWeibprunkt mitRingen undSpangen,Kettenund Borten? WehdenPrächtigentDerTagdes Ge- richtesnaht. JnErdhöhlenundrauheFelsklüftewerdendieAufgedonnerten flüchten,wenndesHerrnBlickJsrael wägtund verdammt. NurdasHäuflein derReinen,ohne Hofart Heiligenwird erschonenundinhellereZukunft schicken.Dieser Zukunft istderProphet,derNabi,gewiß.,,.Höherdennalle Bergeringsurnwird derBergsein,daJahwes Haussteht.AlleHeidenwer- denhinströmen,alle VölkervondiesemGipfeldasHeilerwarten: dennvon Zionwird dasGesetzausgehenundvonJerusalem JahwesUrtheilundstrafen- derSpruch.8umPflugscharwird dann dasSchwertund derSpießzurSichel:

dennniemehr hebt zumKriegeinVolkwider das anderefortandieWaffen.«

FriedlicheLehre.DerKrieg dünktesiedasärgsteVerbrechen,dieKriegs- kunsteinesHöllengeistesErfindung.JsraelhatdiesenLämmleinfrommenden

Wahnzubüßengehabt. Dochwasblieb dem Volkindemdüsterenassyri- schenPferch,wennnichtvomHimmelsfriedenhereinStrahlfleckloserSonne

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Triptychon. 5 ihnerhellte?Drobenkämpftmannicht;unddieserreinenSphärewürdigzu werden,ist Jsraels Pflicht.DesReicheswürdig,dasJahweregirt, durchdie KünderseinerLehreinernsterErzieherarbeitläuternläßt.WozudieHand waffnen? WaffnetdenGeist! Wozu SchildundSpeer?Gerechtigkeitsei EuerPanzerundGütegegen GewaltEureWehr.Demokratischdarfman dieseGeisterverfassungnichtnennen; ihr erstesGebothießja:DucktEuch knechtischunterdenvomHorebherdröhnendenWillen!Demokratischwarnur derGlaubeandieAllmachtderWissenschaftundeines mit demMenschen geborenenRechtes. AuchdieEinheitimAbscheuvorGötzendienstundBil- derverehrung.Wo dasZielderVolkssehnsuchtindieserWeltlag,in der ge-- meinenWirklichkeitEtwas erkämpftwerdensollte,da(inHellas,inRom, bei denHerrenvölkerndesMittelalters) schieddieOberschichtsichgernvon derMenge,ließ siegern inAberglaubensnachtschmachten.Nurdie klü- gereKlasse durfte ja Führerrechtheischen.Wodasnationale Wünschen über denBezirkirdischenStrebens hinauslangte,warsolcheVerschmitztheit

nurzeitlicherTand,wurdedieseScheidunginWeiseundThoren, Aufgeklärte undDumpfsinnigezumunerträglichenUebel.AlleChiliasten,Kommunisten, Sozialistenhaben stets so gedacht.Allemüssensodenken,dienichtmit dem Schwert,mitgegliederten,demBefehlgehorsamenHaufenRaumundMacht erobernwollen undsichersind, daßeinem VolkeinigerBrüder einMorgen friedlicherGerechtigkeittagt.SodachteauchIsraelinderZeithöchstenPro- phetenruhmes.GöttlichenOdems vollwar derNabiznichtMarktzauberer nocheinemFetischhörig,sondernder MunddesHerrn.Drumräther, die hölzernenGötterbilderindieErdritzenderMaulwürfe,in dieBaumhöhlen undMauerlöcherderFledermäusezuwerfen.Rälh,demBrandopfersichzu ent- wöhnenund, stattmitFleischduftundBlutdunstdenHerrnzuumschmeicheln, auf rechtemWeginbescheidenerLiebevorihm zuwandeln.DenndieserGottist einsittlichesWesen;isteinVater,derzürnenundstrafen,doch auchstreicheln undverzeihenkann;isteinPolitiker,deringleichenSchalenWunschundBe- dürfnißwägtund aus derSumme desMöglichenvorjedemSonnenaufgang dasNotwendigeerrechnet.Sollesihn freuen,wennJhrEuerAntlitzzerfetzt, mitscharfemMesserdenLeibverstümmelt,gleichRasendeninKrämpfen undFieberreigenEuchvorseinemAugewindet?DasmagdemBalvonBa- bel,demAsurvonNinivegefallen.UeberEuchwalteteinvernünftigerGott.

Einer,dergerechtseinwill undUngerechtigkeitwieheftigenKörperschmerz fühlt.Der dieSchwachenschirmtundihremRechtsanspruchschonhienieden Gewährungverheißt.Ein Weltallbeherrscher,derseinervonMenschenhochs

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6 DieZukunft.

muthgeschändetenSchöpfungdenUmsturzbesinntund bis zumTagdes Ge- richtes dochvernünftigmitsichredenläßt.WebtumZions Zinnen nichtschon derGeist,dervonGalilaea ausmitsanfterWerbungsichdenwichtigstenTheil desErdkreisesgewann?Jesaias,sagtRenan, hatausüberliefertenGedanken dasLehrgebäudedesMessianismusundderApokalypseerbaut.,,Jesusund dieApostelkonntennur wiederholen,wasergesagthatte.Wer dieKeimedes Christenthums sucht,findetdieerstenin derheißenSeelediesesPropheten.«

DessenGott konntenicht, wie, nachPlatos Wort,derHimmelskönigderTra- goediendichter,durchMaschinenkraftherbeigeschlepptwerden.NichtausHolz- bildernundErzgeräthsprechen.NichtmitJaund Nein Redestehen.Das Urim-Thummimwirktenichtmehr; nichtdas Brustschild: diePersönlichkeit.

DasHirndesProphetenwardzumOrakelschrein.Anihnwandtesich,werdes Rathesbedurfteund Wahrheitzu wissenbegehrte.UndderMannGottes, nicht ZauberernunwienochBileam, entschleiertedemVerlangendasneue Ideal.

Dasalte,dasewigneubleibt. DieVernunftalshöchstesWesen auf dem Weltenthron.DassanfteReichzwistloserBrüderlichkeitnah.EinHirt undeineHeerde.DerMenschdemMenschennichtmehr wölfischgesinnt.Wie oft istderRufergangen!VonPapias, Barnabas, Hermasbis zu den Ana- baptisten,denRosenkreuzern,demAnhangderWeigel,Böhme, Comenius, Bengel, Jrving,vonJerusalembis in denMormonenstaatam Salzsee:immer derselbeChiliastenwahn.Er lebte in demGottesdienft,denamachten Juni 1794Robespierre leitete.Jm blauenRock,über derNankinghosediedreifar- bigeSchärpe,aufdem KopfeinenFederhut,in derHandeinenStraußblühen- derAehren:»sostandderjakobinischeamide la vertu undbewachtediepünkt- licheAusführungdesvonihmerdachtenProgramms»UmfünfUhrfrühum- armen einander dieBrüder,dieFreunde,dieEhegefährten,die Elternund Kinder. DerGreis,demFreudedasAuge feuchtet,fühltseinerSeeleVekjüni gung.UmzweiUhrmittagskommttumultuarischeBewegungindieMassen.

Mütter drücken dieSäuglingefesterandieBrustundbietenihreKnabendem SchöpferallesnatürlichenLebensfreiwillig alsOpserspendean.Diemann- bareJugendübergiebtihre WaffendenVätern, die,von derBegeisterung derSöhne angesteckt,mitKußundSegensspruchdenEntwehrtendanken.«

NichtüberallhatdieLiturgikjeden Schritt sogenauvorgeschrieben.Wohnt Tolstoiaber weitvon derKultstättedieses höchstenWesens?Undsinddie SozialistenundPazifisten,derenAthemheutedieLufterschüttert,aufdem Felde desHermas nichtheimischerals inunseremErdreichgrausamerKämpfe

um MachtundBesitz?AlldieseMännermeintenesgut; erschwertenihrem

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