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Die Zukunft, 8. Juli, Jahrg. XXIV, Bd. 96, Nr 40.

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XX1V.Jahrg. Huldi,dei-8.Juli1016. It. 40.

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Herausgehen

Maximilian Kardm

Inhalt: ;

Seiii Bi-stndfertig...........·i««...........-. 1

Uachdruck verboten.

f Erscheint jedenSonnabend.

Preisvierteljährlich5Mark,die einzelne Nummer 50 Pf.

Berlin.

Verlag der Zukunft.

Wilhelmstkllßesa.

1916.

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(3)

Mir Zukunft-H-

Heraukigebrm

Maximilian Hart-m

V

Berlxsundneunkigller Band.

Berlin.

Verlag der Zukunft.

1916·

(4)
(5)

Inhalt.

Adam, wo bistDu? 59

Adler und Löwe ......303 Alexander derII.Rufsische

Hörnen

Alkoholverbot in Nußlands.

Nach zwei Jahren.

Annexionen s.Frage und

Antwort s.a. Sie sind

fertig.

Arabien s. Sie sind fertig.

Asien oder Europa f. Adam

wo bist Du?

Balkanstaaten s.Adler und Löwe

Baum derErkenntniß,am s.

Adam, wso bistDu?

Velgien s.Dichtung und Wahrheit s.a. Frage und Antwort.

Berliner Kongreß s. Adler und Löwe.

Besuch ....... ...157 Vonapartes Falls. Sie sind-

fertig.

Brief anProf.Dsr.v·Harnaek.267 Brief von Oldenburg aufJa-

nuschaus.Himmelswsage.

Vulgarien s.Adler und- Löwe.

Dichtung und Wahrheit .335,

"D"obrudscha,dies. Adler und Löwe.

Egmsont s.Deichktung und Wahrheit.

iEisenerzlager inFrankreichs.

Sie sind fertig- FamilieSchsmekf.sAI-d«asm,WO-

bistDu?

Ferdinan-d, Königvon Aufwä- nien s.Himmelswsage

Frage undsAntwort .179

Franz Ferdinand, Erzherzog s. Nach zwei Jahren.

Friedensbedingungen s.Sie sind fertig.

Geburtenrückgcangin;Frank- reich s. Frage und Amt- word

Genesis s. NachzweiJahren.

Gortschakow s. Russische Hörner- Gofchen-Sir Edward s.Sie

sind fertig.

Griechenland s.

wage

Griechsisch-tiirkischerKrieg s.

Himmelswsage v. Harnack s. Brief.

Heere,die feindlich-ens. Sie sind fertig.

Himmelswage, die .... .·2fj9 Japan s.A-dxsam,wobistDu2

s. a,Nach dsem Krieg.

Johanna inParis .....204 Italiens Kriegserklärung an

Deutschland s. Wendung, dieneue.

Judenthu·m, das s.Orient und« Occidsent.

IKIaWLKönigvonRumänien s- Rumsånien und Nuß-

land. -

Himmels-

TKhalifsats. Sie sind fertig- Kirche, dierussischse s. Rus-

sischieHörner.

lKretas.Himmelswsage-

(6)

51 43 Krieg, nachsdem Kriegzum Frieden, vom Kriege der Balkanstämme s.

Adler-nnd Löwe·

«Kriei;;«serkläri1ng"ens.

ZweiJahren.

Kriegsgerichste, außer-ordent- liche.....·.....158 XKriegswirthschaftstellen s.

Brief, ein s.a.Him1nels- wage

KünstlerundPhilosophen .161 Lebensmittel s.- Himmel-s-

.wage.

Lied, dashohe s. Nach-zwei

Ja.hren. «

Makedonien s. Adler und Löwe s.-·».«a.«Himmels- wage

.

Michael-Z Tag .. ....367

Nachdem Krieg . .; 51

NachzwseiJahren .....119 NationalfestinParis s.Rus-

sischeHörner-I

v.Oldenburg auf Januschau f. Himme«ls«wage.

Orient undOccident .....

Pallenberg s.«AITdsam,wsobist Du?

Persien s. Sie sind fertig.

Phant«asus. s

Philosophen s. Künstler-.

Pirouette s. Atsdsam,wsobist Du?

Rasputin s.Nussischie Hör- ner.

Nathenau und Schleich« .378 Numänien s.Adler und

Löwe s.a. Frage und Antwsort s.a.Himmels- wage.

Ruiwäniens Kriegserklärungs.

Wen-dring, die neue.

Rumänien und Rußland RussischeHörner

Nach

46

173

..209

89 Ultimatum

Perse, deutsch-e Nussisch-japanischerVertrag s.

Adam, wo bistDu?

Russischs-türkis-cherKrieg s.

Rumänien und Nuß- lalnd s.a.Wendung, die neue.

Sasonow s. Nussische Hör- ner.

Schsleichs. Nathensau und Schleich- Sch-riftenversand, unterirdi-

scher s.Frage und Ant- work

Selbstanzeigen .......169 Serbien s. Nach zwei Jah-

ren.

Sie sind fertig Skizzen .........

Skizzen, drei Stimmen, Feindlichses.ZAdam,

wso bistDu? s.a. Frage und Antwort s.a. Sie sind fertig.

Trapezunt s. Sie sin·d»»jser.tig..

an Seröien s.

,Nach zwei Jahren.

Venizelos s.Himmelswage.

Verdun

.391

38

29 ...177,206 Vlamen s. Frsaxge und Ant-

wort s.a.Dichtung und Wahrheit.

Völkerrechst Bolksernährungs. Himmels-

wage.

Wafurlogies.

Jahren.

Wallonen s.·

Antwort.

Weltherrschaft s.Sie fertig.

Wendung, dieneue .....239 Wirthschaftleben, dasdeutsche

s.Brief an Harnack «s."a.

Himmels-wage

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Nach zwei Frage und-·

sind

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Berlin, den 8.Juli 1916.

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Sie sind fertig.

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.wenophomderaus derfokmtkschenSchule,nichtauseinem

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Generalstab,insStrategenamtgelangtzwayistzweitauseud- dreihundertsechzehnJahre vor Nikolai Nikolajewitschander Spitzeeines HeeresinTrapezunt eingezogen.Als derPerser KyrosvorBabylon geschlagen,gefallenwar,mußtendiezehn- tausend GriechensichzuRückzugentschließen.UeberdenTigris, daslinkeFlußufer hinauf, anAinives vergessenerStättevorbei, durchWeder- undKutdenland, überGebirg,durch Schnees-ess- geröllunddie langenLanzender wilden Khalybenbisauf den HeiligenBerg Techos,woKriegerundHauptleute einander um- armten und, nachderQ usalderKämpfeundMühen,aufschluchztenz

»Das Akeerlit VorihremjauchzendenBlickliegtes ;noch nicht das geliebte,das denStrand vonHellasbefpült,doch ihmim Wesenverwandtes. LanzentauscbundAnrufder Götterbesiegelt dieWerbung eingeborenerFühret,dieLebensmittelheranschaffen unddenWegdurchsGebirgVonKolchis bahnen. Nachneuem Kampf,Quartier inreichen Dö:fern, Honigraufch,der mitallen AengstentötlicherSeucheschreckt,dochspurlosvorübergeht,neuem Marschöffnet sichdas Tbor Trapezunts: einer-Griechenstadt.

»DieseKolonievonSinopeliegtamSchwarzenMeer-. Die Stadt- bewohnerbringenAährmittelzumKauf,bewirthendie Griechen- spendenWein,Mehl,Ochsenund anderes Gastgeschenk.Den Rettern, Zeus und Herakles,kann dasDankopfer gerüstetwer-

I

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2 DieZukunft-

den.AucheinSchiffmitfünfzigRudern istunter denGeschenken

vonTrapezunt.«Kaiser Hadrian hatderStadt denHafenge- schaffenundGunst erwiesen,aus derReichthum wuchs.Weil Trapezuntreich ist,wird esvon denGothenüberfallen.Die metzelnTausende wehrloserBürger,Plündernundzerstörendie prächtigen TempelundStaatsgebäude,ladenalles Erraffbare inKähne,anderenRuderbank siedierüstigeJugenddesPon- tusschmieden,und kehrenmit niezuvorerlangterBeute vom

Raubzugheim. Jm zwölftenChristenjahrhundertistTravezunt dieHauptstadteines mächtigen«Neiches,dasvondemGriechen- bafileus unabhängigwird und dessenVeherrscher,aus der JüngerenLiniedesKomnenenhauses, sichzuerstHerzoge,dann Kaisernennen. FüreineKüstenkolonie,dieJahrhundertelang zu Vyzantions armenischem,dann zumkhaldälschenVerwaltung- bezirk gehörthat,wars einAufstieg.DochnurdervonSchwindel ganzFreie hält sichlange auf steilemGrat. AchtJahre nachder Eroberung Konstantinopels rückt derzweiteSultan Mohammed ostwärtsvor,belagertmitHeerundFlotteTrapezuntund läßt demKaiserDavid dieFrage vorlegen,oberdemReichentsagen, LebenundKrongutreiten odermitder Krone auchdasHaupt sammtallerirdischen Habeverlieren wolle-Bleibtdemschwachen KomnenennochWahl?SeinNachbar,Fürst JsmaelvonSinope, hateinevon zwölftausendKriegernundhundertKanonen ge- schirmteStadt ausgeliefert,um sichdenErtragderKupferminen unddas gehäufteVermögenzusichern. Diesem Vorgangfolgt David. Erverzichtetauf sein kleinesKaiserreich,räumtTrave- zunt,das dieHauptstadteinestürkischenWilajetswird,und be-·

ziehteinromanischesSchloß.DortabertrifftdenletztenKomnenen dieRachedesSultans, derlhnstrafbarerZettelungmitden Per- sern zeiht.DasganzeGesch«echtmußmitbüßen.Nocheinmalwirkt perfischeWirrung bisandasSchwarzeMeer fort.Das Trave- zunt,dasXenophonbetrat,war griechisch;1461nahm derTürke das Anhängselvon Byzanzz1916 ists russisch geworden: und

-- wiederdemSchickfaiPe: siens (eines verrunzelten) nah.

Perserhistoriewar demKnabenauspeeinGipfeldes Grau- sensz späterst,als wirMontesquieu geschlürftundCuron durch- gekaut hatten,merktenwir, daßdieseGeschichtegarnicht so lang- weiligist,wiefieschlechtbelehrter Kindheit schien. Astyages,der

(9)

Siefindfertig- «3 rErbedesKyaxareszder Ninivezerstört,dasMederreich gegründet undseinHerrschaftrechtbisandenHalyszusouverainerGeltung gebrachthat,willMesopotamien erobern;wird abervon dem

·-arischenTheilfürstenKyros(550Vol-·Christus) gefangenundent-

"-.thront.DerdrängtnachLydienvor,bereitetdemBabylonierreich

denUntergang, wirdHerr überKleinasien, sichertseinenPersern dieHegemonieimVorderorient undfälltimKampfgegen wilde TurkvölkenAuf seinenSohnKambyses,derdenArchipeltyrannen PolykratesvonSamos zurUnterwerfung zwingtundEgypten s«besetzt,aberdurchfühlbarenHohndasEmpfindenderPriester- kasteundihresadeligenAnhangesbeleidigt-,folgtDareios (der, umseinenMachtanspruch aufeinRechtzustützen,sichfüreinen

—-«demKyrosVerwandten ausgiebtundobendrein dieSchwester -undWitwe desKambyseszurEhenimmt). ZwischenOstundWest des jungenRaubreiches öffnet ficheinJnteressenspalt:der indos sgermanischeAdel derPersisundanderer östlichenLandschaften iwillsichnichtvonderhöherenKultur desWestensindenertrag- iosenRangNückftändigerdrängen lassen; undsetztseinenWillen --durch.Persepoliswird dieStätte desprächtigstenKönigspalastes, EderStempeldesarischenPerserthumesprägtdieReichseinrichs tungundderAhuramazdakultwird zurStaatsreligion. Wider- stände,diesichinfastallenTheilendes Landesregen, werden von Dareios undseinen Großsatraven niedergeschlagen.DieseEr- folge reizenihn,dereinsehen muß,daßeinkünstlichgeeintesReich, seineausimWesenvölligverschiedenenStämmen zusammenge- peitschteBolksgemeinschaftnur imErobererglück dauern kann,

neuen Machtzuwachszuertrachten.Umnicht thatloszuwarten,

bisderPerserherrschaftaus demNomadengewimmelzwischen demSchwarzenunddemKaspischenMeer eineLebensgxfahrer- wächst,ziehtergegen dieSkythen; überschreitetdenVosporus sund dieDonau,kannaberdenFeind nichtzuoffenerFeldschiacht zwingen, sieht seinvonHunger,DurstundFiebergeplagtes Heer hinsicchenundmuß froh sein,daersichmitder(unseremNational- gefühlunerklärlichen)Hilfe griechischerTyrannenindieHeimath zurückzurettenvermag.DembonapartischenAbenteuerdarfman diesenFeldzugdennoch nichtvergleichen. Dareioshatte erreicht- daßderUmfangunddieStoßkraftseinerMilitärmachtweithin- ser derWeftgrenzedesPerserreichesgeahntundgefürchtetund

l.

(10)

4 DieZukunft«

seineOberhoheitvonMakedonen undThrakermvonLemnos und meros anerkannt wurde. EinSieg noch:und keineernsteGei- sahr brauchte ihn fortanzuschrecken.Undsoll,nach so langwieri- gerRekognoszirungundUmgehung, demDünkel des Empor- kömmlingsderSiegüberGriechenlandnoch unmöglichscheinen?

BeiMarathon,woMiitiadesdiePerserschlägt,weichtdererste Hoffnungrausch,den diebilligen ErfolgederMardonios, Aria- phernes,DatiszumTaumel gesteigert haben.Unddersterbende Dareios sieht obendrein nochdenAufstandEgyptens,fürdaser landesväterlich gesorgtunddessenLebenspendendenSirom erdem- RothenMeer verbunden hat. Hiersestitherxeswieder diePer- serstellung;fruchtlosaberbleibtseinVersuch,dieamTagvonMa- rathondem Vater angethane SchmachandenGriechen zurächem Mußteerfruchtlosbleiben? DerAssyriologeProfessorWinckler, derdie GeschichteWestasiens geschrieben hat,giebtdieAntwort-.

»Wenn GriechenlanddenEroberungversuchen Persiens erfolg- reichen Widerstand leistete,soerscheintunsDasals etwasWun- derbares; aber wirwissennicht,was zurselbenZeitananderen GrenzendesLandesvorsichgegangen seinund Persienvoneiner vollenKräfteentfaltungnachWestenhinabgehalten habenmag.

Man bedenke, daßderKamps doch fastniemitden Gesammikräf-.

tenPersiens geführtworden ist, sondernmitdenwestlichstenUn-:

terthanen; meist istnur einKampfzwischenGriechenund einem- odereinigen kleinasiatischen Satrapen ausgefochten worden,so- daßman dieKräfteverhäitnissenichtandenen vonGriechenland und demPerserreichmessendarf.DasgiltzumTheil auchvondem Xerxeszugvon480;denn dieHauptcntscheidungfielbeiSalamis..

ZurSeehattedasPerserreich geradedengeringsten Theilseiners- KräftezurVerfügung,weileseben so wenigwieAssyrieneine Seemacht hatte, sondernindieserHinsichtaufPhoenikienunddie kleinasiatischen Küstenstaatenangewiesenwar. Zweifelloswäre- Griechenland einereicheBeute gewesenundhätteeineertrags- fähige Provinz für Persiengegeben.Man vergegcnwärtigesich aberauch, daßinSufa (derperfifchenResidenz)derWiderstand- derGriechen sichnichtviel anders ausnahm alsetwa ein Arme-—

nieraufstandunddaßman zuzeitendortinsolchemWiderstand nichtmehr sehen konntealseinevon denunaufhörlichanallen GrenzenvorkommendenUnruhen.JnSusakonntemanGriechens

(11)

Sie sind fertig- 5 Tand nicht nach der Bedeutungbeurtheilen,die esspäterfürdie GeschichtederMenschheitgewonnen hat« Xerxeswird bei Sa- lamisbesiegt, seine FlottebeiMykalevernichtet, seinHoheitrecht saufwichtigeTheiledersüdosteuropäischenKüstegekürztzund schon nahtdieZeit,die dasReichdesKyros demHellenenthument- sriegelt. ArtaxerxesOchos,der dierebellischenEgypteknochein- smal mithattetFaustansReichfesselt, verbündet sich,um Philipp vonMakedonien aufseinem Siegerzugzuhemmen,denAthenern.

Doch nachderSchlachtbeiChaironeiaistder Makedone derHerr von Hellas.Alexander unterwirftEgyptenundSyrien, jagtden- dritten Dareios (Kodomannos)nach Baktrien undziehtinSusa ein.Der letzte Perserkönig wirdvon einemSatrapen gemordet undPhilippsErbe führtdenHellenismusinWestasienzumTri- umph. SchonbaldnachderNiederlagevonSalamis,sagthnck-s ler, vhatteimPerserreichdieZetfetzUUgbegonnemaucheinZeug- niß fürdieBeschaffenheitdervielgepriesenen,Organisation«durch Dareios. Schondamals hättePersieneinemernsten Angriffkeinen Widerstand mehrzuleisten vermocht.DieZehntausendSeen-)- phons hättengenügt,umdiepersiicheMonarchiezustürzen,wenn sieeinenFührer gehabt hätten; jetzt,woendlicheinmaleinstarker Gegneraustrat,ftelihmdieBeute ohnegroßeMüheinden Schoß.

Einen großenErfolghatAlexandergehabt; eine·großeLeistung wars nicht,das von selbstfallende Reich umzustürzen.Die Ge- schichtedes alten Orients hatunszahlreiche Beispieleähnlicher Eroberungengezeigt.DerErfolg dieserEroberung ist denn auch nichtmaßgebendgewesen:derOrientistzwardurchdieWaffen desGriechenthumesbesiegtworden,hatdessenKulturaber wider- standenund dieEroberer schließlichwieder hinausgedrängt.«

KeineFurcht: nichtdieGeschichtederSasanidensoll hier erzählt,weder von denrömischspetsischenKriegen nochvonden KämpfenderFeueranbetergegen dieChristen gesprochenwerden.

Wer wissen will,wieChosrawderZweite,nachdenSiegenin PalästanundEgypten, seineSchaarenbisnachKleinasienund Byzanz vorschickte,vonHeraklioszurückgeworfenwurde und wie derPerserstaatdannunter Araberstreichen,wieeinstunterMa- kedonenhieben,zerbrach,Dermagbei denZunftmeisternBeleh- rungsuchen.Röthig schienhiernur,füreinesAugenblickesDauer insDunkelderAnfänge hineinzuleuchtenundvergeßlichenSinn

(12)

6 DieZukunft-—

zuerinnern, daßPersienschonunterdanchämenlden Neuerungs«- nichtvertrug.NochMontesquieumeinte,erstderislamischeGlaube-. habedieKraftdesPerserreiches zermorscht.»DadieMenschen sichnähren, kleiden, erhaltenundallePflichtengegen dieGemeino schaft erfüllen müssen,darfdieReligion sie nichtin einallzube- trachtsamesLebengewöhnen.DieMohammedaner abermacht- Gewohnheitzuweltfernen Grüblem Sie betentäglichfünfmal undmüssenbeijedemGebet andeuten, daßsiealledieserWeltans gehörigenDingeweit von sichwegwerfen.DerParsenkultbrachte das PerserreichzurBlütheundmildertedie üblenWirkungen desDespoxismusz Mohammeds Religionhat dieses Reichzer- stört.« SelbstdieKultvotschriftdesPatfismus- die allenGläu- bigen jedeFlußfchiffahrtverbietet,dünkt den Deuter des Es—

pritdes loisungefährlich,weilChardin inPetsiennur amäußer- stenRande desReicheseinenschifsbarenFluß, denKur(Kyros), gefunden habe-HeuteistsindenislamischenLändern recht leben-- diggewordenundtieferdringende Erkenntnißhatunsgelehrt, daßPerfiens Schwachheitnicht durchdenWechselder Staatsre- ligion bedingtwar. DieAngstvorfrühemZerfallpferchtdie Na- tion,ausder nie eineVolkheit wird,inJrans welkende Gedan- kenwelt, läßt sievorjederWandlung desStaatswesens,der Kul- turundWirthschaftzittern:unddie imdumpfen GemäuerEnt- kräftetekannkeinemSturm stehen.VorundnachMohammed hatsiedasselbe Schicksalerlebt.AlsPerfien,imsiebenzehnten Jahrhundert, wiedereineGroßmachtgewordenistund vonEuro- päerstaaten,dieinihmeinenmöglichenBundesgenossengegendie Türkenmachtsehen,umworben wird, zeigt sichs so schwachwie in·

denTagendesMakedoneneinfalles.EinAfghanenhäuptlingkann esüberrennen,derrussischePeter ihmdiekaukasischenPässesper- ren,derOsmanensultan dieAnerkennungalsgeistlichesOber- haupt erzwingen;undder vondemschiitischenKadscharenfürsten Mohammed Khan1794begründetenDynastie entgleitetderkau- kasischeundderarmenischeBesitz.Aasred-DinnimmtdenArabern BenderAbbas,denRussenMerwzkannaufdieDauer aberden VormarschderzarischenTruvvennachCentralasiennichthindern undsuchtinEuropaHelfergegen den neuen Feind(demersichzu- vor,ohneden heftigen EinspruchderBolksleidenschaft,gegendie- Türken verbündethätte).Zum erstenMalkommteinSchahvon-

(13)

Siesind fertig-· 73 Persien nachEuropa;zumerstenMal hörtman vonderAbsichtk dasJranetkeich denEinrichtungendeswestlichen Kulturkreises anzupassen.Nichtlange. Rasted-Din läßtEisenbahnenundTele-·

graphen bauen,sein Heervon österreichischenOffizierenreorgani-.s siren,dasVerkehrs-sundZollwesenvondensichtbarstenFlecken-I- säubern,giebtKonzessionenfür Vanken undVergwerkezmerkt«

aberbald, daßsolcheNeuerun g imLandnur dieUnruhe mehrt, den altenJnteressenspaltweitet,undzieht sichindiefeste Burg asiatischenherrfcherrechteszurück.JedeAenderung,denkt er, ers-«

neutdieGefahrausderzeitsinkenderAfghanenmacht,anderen Ausgang Rassenund TürkendieTheilungPersiens besannen.

SeinNachfolger hatvom Vater wederdenklarenBlicknochdie- harteHand geerbt. Dieser Muzasset edsDin willsein Reichmit Reformenbeglücken:undwirdderOrganisatorderRevolution.

Erläßt sichvonRußland zweiundzwanzigMillionenRubel lei- hen,verpfändet ihm dafürdieZalleinnahmenundahnt nicht, daß derEntschlußzuso lästigerAbhängigkeitdenVolkssinndem Herrscherentfremden muß. England darfdieAnmeldungseiner Wünsche nicht längerverzögernzkann aber,mitunzulänglicher Landmacht,nur einenbequemenHandelsvertragund eineDraht-s verbindungmitIndien durchdrücken,so langederReussenname dieAsiaten schreckt.Erstnach demmandschurischen Kriegwird dieVerständigungmit demgeschwächtenKonkurrenten möglich.

EurzonsLandsleutekennendieLehrederPersergeschichtezwisfen, wierasch jedeNeuerungdasGefügedieses Reicheslockertzund sinddrum(natürlich) auf seineSicherungbedacht.Revolution, KonstitutioninPersiemwährenddaseuropäischeFestlandsich wundert, preistderBritedenunaufhaltsamen Fortschritt befreiter Menschheit. Sieben Monate nachdemTodedesSchahsMu- zaffered-Dinistdasanglo-russischeAbkommenüberPersienfertig.

Theilung?WiehäßlicherSchimpfwirdderGedanke inLondon abgewehrt.Fürimmer,sprichtSirEdward Grey, wollenwirdie UnabhängigkeitundUnantastbarkeit Persiens sichern;derneue VertragsollbeidenMächtendieMöglichkeitnehmen,unter dem Borwand einer Jnteressengefährdunggewaltsam einzugreifen, unddem vonderFurchtvvtsolchen Eingriffenerlösten Perser- reichdieFähigkeitzuselbstständigemHandelnzurückgeben.Der Norden den Aussen,der SüdendenBritem sowird denErben

(14)

DieZukunft-—

desKyrosdieFreiheit gewahrt. Daß seitdeminihrLand die Ruhe nicht einkehrenwill, ist(naiürlich)nureinbetrübenderZus fall.EinKönigderKönigewird,wie dieGlaubens-s undStandes- genossenAbdulHamidundAbd ulAziz,abgesetztundunschäds lichgemacht,einKnäbleinheißtSchahundnach demwillkomme- nen Todeines Reichsverwesers,derdieZeichenderZeitnicht verstand, fälltdieRegentenwürdeanAasrulsMulk,der inOx- ford studitthatund denCurzon undGreyengbefreundetist.

DemLeunwinkt derSieg.ZwarstehendieAussenmitstattlicher TruppenzahlimNordenundkönnen,wenn-sihnen paßt,Teheran l(dasunter MohammedKhanzurHauptstadtwurde) bedrohen.

Doch sie sinddenPersernverhaßtunddenBriten verbündet.Da ist also nichtszufürchten.UndVritanien hatwarten gelernt.

Vor sechsJahrenschien ihmderTagderErntenah;wagte eseineMachiptobe,die alleindreiErdtheilenentstandenenZwei- vfelmit einemSchlag wegzaubernsollte. Während Nasr ulsMulk

in dieHeimathreistund über eineanglospersischeAnleiheverhan- isdeltwird,kommtdemAuswärtigen AmtinLondon plötzlichdie Erkenntniß,daßdieUnsicherheitderpersischenZuständenichtläns gerzuduldenist«Ultimatmm Jhr sorgt dafür-,daßindreiMonaten dieSicherheitder KarawanenstraßeninunserersüdlichenEinfluß- sphärenicht mehrgefährdetwird,oder wirschaffenuns ausEu- remMenschengewimmelundaufEureKosteneineSchutztrupve, die unter demKommando anglo-indischerOffizieredieOrdnung wiederherstellt.ObSirEdward Greydemneuen Regentenund Studiengenossen,derihnvorderHeimfahrtbesuchte,dieseAbsicht entschleierthat?NasrulsMulk hättevielleicht geantwortet: »Der Vertragvom August1907öffnet Euch(undschließtdenRussen) denWeg vomWestennachJndienundTibet.Daß Jhrauchdie Bagdadbahn beherrschen,alsodenPersischenGolfvölligum- klammern möchtet,begreifeich; diestilleHerrschaftüberMaskat, Kuweit,Bachrim bringt erstdieerhoffteRente,wenn der End- strangderBagdadbahnaufenglischemBoden liegt.Dannhabt Jhr denFeindinderSackgasseundbrauchtnichtmehrzuträumen-

erkönneübermorgenden trockenenWegnachIndien beschreiten.

SeidimLebenssitzEurerMacht vorDeutschlandso sicherwie vor Rußland GegendiesesverständigeStreben sageich keinWort.

Vedenketaber,was JhrunszumuthendürftlNoch giltEngland

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Leopold fügt sich ; murrt aber: »Wenn unsere Reutralitätgeachtet werden soll, muß sie geschütztsein« Frankreich könnte sie, wenn es in einen großen Krieg verwickelt

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