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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1936.10.17 H. 42

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Academic year: 2022

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f» e ft4 2 [2897] 65. 3ttl)rgaitdt

17. S lto B e r 1936

3un(ttCd)e IB o d p fd jrift

© rg a n ber B e tcftsgrup pe B ecfytsanw älte bes H S . B e p ts w a ijte rs B u n b e s

£)erausgegeben no n bem B e id js g ru p p e n tn a lte r B e d jts a m n a it Dr. D ro e g e ,

u n te r U liitn ir fu n g ber tK ttg lie b e r bes B e id js g ru p p e n ra te s : B edjtscm tD älte Dr. J^am ts $ rt^ fd > e ,

£ e tp

3

tg ; Dr. ^ a to ltis fp , ^ o r f t t. £ .; Dr. € r n f t C a b tn tg , B e r lin ; Dr. # e rb in a n b iltö fjm e r , IH ü n d je n ; P r o f. Dr. € r t u t n K o acf, fja lle a. 5 . ; Dr. H u b a t, K ö n ig s b e rg ( P r . ) ; tD t ttje lm S d jo l

3

, B e r lin ; Dr. ilr t u r ir c f p if jle r , tP e in tje im ; Dr. « S n tilS d jtn a rip P r e n jla u , u n b P a te n ta n w a lt Dr. U llr id f , B e r lin

5 d ? riftle itu n g : B e r lin W

35,

£ ü § o tn u fe r

\ 8

n . F e rn ru f K u r fü r ft

B 3 7 \ 8 V e r la g : H X H T o e fe r S u d p a n M u n g , 3 n t j. : ® s c a r 2 3 ra n b fte tte r, £ e ip s ig C D re s b n e r S tra ffe u / f 3

je tn fp te d jc r Sammel.Xtr. 72566 / X )ra l)ta n (ii!iift: b rn p rim a lu r / p o flfifie d fo n to S e id ig Zit. 63673 ( S e f d jä fls f t e lle in B e r l i n SW 48, pebem annftr. 14. $em fptecher A 9, B l u t e r 0217

ttcritagsfretyett un6 formularmäßig* /ibdingung «Bemäßrldflung

© on ©editganm alt D r. 2t I f o it g 5R o t h , © e rlin I.

S a ff bag rtationalfoataliftifdic SRedjtSbenfen zur ©ertragg»

freiheit eine grunbfä|tich anbexe (Sinfteltung haben m uff alg bag iiB e ra liftifd jc Z e ita lte r, tft fetbftberftänbtich. S ie F re ih e it ber Parteien, ihre SRed^t§be§ie£)ungett p geftalten, unte rlie g t © im bungen, meiche bem liberaliftifdpen Senien frentb toaren. S e r

§intneig, baff bie ©rennen, meiche bie © e rtra g g fre iiie it im § 138

©@©. finbet, burdf bie nationalfoäialiftifcpe Sluffaffung be§

©ittengefefjeg bie anberggearteten © re n p n finbe, erfchöpft uicht bie © eanttoortung ber fjrage, mie fiep bie ©ertraggfrei»

beit m it bem neuen Siechtggebanien berträgt. S'Hdpt fo fepr um bie ©egrenzung ber SöiE Iitr ber P a rteien in ber ©ertragg»

geftaltung hanbett e§ fiep, $ n t © re n n fm n lt fiept, mie fidf Bie

© e rtra g g fre iiie it in bag uationalfosialiftifcpe Stedftgbenien ein»

gliebert.

S en gefamten !Recpt§bertepr in unabbingbare gefeplibpc iöorfdpriften p fmeffen, ia n n beftim m t n id jt bag ,giel national»

fogialiftifipen Senleng fein. ©erantmortunggbemuffte ffn itia tib e miE ber iftationaifozialigm ug rtiept hemmen, im ©egenteil för»

bern. E r Ia n n unb miE fie auch im SRedjtgleben nicht miffen.

S ie © efeitigung ber © e rtra g g fre iiie it miberffmiept ber national»

fogialiftifcpcn SBettanfdhauung, fie fcpliefst auch bie ©efabr beg Storm enluttg in fidp, ben bag neue Stechtgbenien gerabe ab»

iebnt. © ietm ehr mufe m an babon auggeben, baff bie ©ertrag»

fdplie^enben berantmortiieb berufen finb, eine 2tufgabe, bie ber

©efe^geber nicht leiften Iann, p erfitEen, bie bie SRedftgbeäie»

bungen im einzelnen geftalten. ÜDtit bem fre i getoäblten Ent»

fepluffe, SRethtSbesiebungen ihren © ebürfniffen entfprechenb p fepaffen, fteEen fiep bie © ertraggfjarteien in ben S ie n ft beg SRecbtglebeng ber ©oltgaemeinfchaft. ©ie finb berantmorttiche SJtitarbeiter am ©echtgfeben ber ©otlggemeinfchaft, gebunben an beren fittlidhe Stnfcbaunngen, berpflieptet, fie im ©ertragg»

toer! äu bermirftichen. © ie finb S ie n e r am Stecht, nicht ©elfem»

feper biefel fö r bie © erfolgm tg ih re r felbftfüeptigert ©etange.

§ ie r geigt fiep ber ©egenfais: S e r S ottettibigm ug betrach»

tet bie reeptlicbe D rb n u n g ber Beziehungen ber ajienfepcrt un»

tereinanber lebiglicp alg ©efehgebunggobjelt, berneint grunb»

föpliep bie SSertragSfreipeit. S e r Siberaligm itg fteEt ihnen bag Siecht alg SJlittet zur © eftaltung ih re r felPftfücptigen ©etange Zur Verfügung, ©om eit ihnen bie gefeplicpen SSorfepriften bazu niept tauglich erfcheinen, geftalten fie im Verträge ihre Stedjtg»

Beziehungen fre i, Befchranlt n u r burdf bie lln a b b in g b a rfe it ber»

einzeiter gefeplicher Sßorfchriften unb bie ©efabr beg fjcplfcplags ih re r © eftaltunggarbeit, faEg fie bie ©renzen ber guten © itte überfchreiten. S e r fittenm ibrige V e rtra g ermeift fiep bei einem

© ittenberftof; zinar alg untauglicheg SRittel, eine SSerantmor»

tung fü r unb aug 'bem SRedhtgmiprauch t r i t t nicht ein. S e r

©ebanle, b a | jebeg Sätigtoerben im Sebenglreife ber SBotfg»

gemeinfebaft S S e ra n to o rtli^Ie it biefer gegenüber begrünbet, ift ber bermunberlichen „© tra fb o rfc h rift" beg § 817 ©af? 2 SB®©, fo fremb, bafe bie in Eingabe unb Sinnahme fittenm ibrige Sei»

ftitng bie © arantie ber fReeptSPeftänbigfcit finbet.

Siationalfogialiftifepem iRechtgbenlen Iann n u r ber Ent»

feplufe, ©ertraggbeziehnngen zu Inüpfen, „ fr e i" fein, niept feine 2tngführung. ff n berantmortungggebunbener Fre ih e it geftalten bie © arteien ihre iRechtgbeziehungen burdj ben © ertrag, ©er»

fuchen fie fiep babei biefer © e ra n tm o rtlith le it Zu entziehen, fo Ia n n bie ffrEfle rriept g ru n b fä y iih bag Slichtg, ber fjehlfcblag, bie Sltieptigteit fein. S ie Sßarteien bleiben, auch menn fie fiep ih re r © erantm ortlichleit nicht bemüht ermiefen haben, an biefe gebunben, fie m üffen eg fidp gefaEen taffen, baff ber dichter alg SBahrer beg tebenbigen ©ittengefeheg ber ©oliggemeinfehaft an ben fittenm ibrigen © ertrag bie SRechtgfoIgen In ü p ft, bie nach ben llm ftänben beg fJaEeg biEig erfcheinen. S ag Ia n n zur Slufrechterhattung beg ©ertrageg u nter © efeitigung ber fitten»

toibrigen ©ebingungen unb beren E rfa ij burch folepe führen, mie fie ©erantmortunggbemuffte bereinbart hätten, ober zur

©ernichtung beg ©ertrageg unter ©aftunggfolgen, bie ben ©e»

fonberheiten beg gaEeg ©eihnung tragen. S ag foE an einzelnen SSeifhielen e rlä u te rt merben:

f f f t in einem S E l i e t b e r t r a g e bebungen, baf; ber ©er»

m ieter borzeitig lünbigen Iann, menn ber ÜRieter heiratet ober fein §augha tt fiep burch S in b e r bergrö^ert, fo if t ber Dliiet»

bertrag. fetbft menn feftftept, ba^ ihn ber © erm ieter ohne biefe

©ertraggbeftim m ung nicht abgefcploffen hätte, unter StBegfaE biefer boE m irlfa tn . überhaupt m irb in ber Siegel eine fich ei«»

fettig zugunften fitte n m ib rig e r ©etange eineg ©ertraggteitg augmirlertbe © ertraggbeftim m ung zu ftreiepen unb, menn^ er»

forberlich, burch 91idjterfprucp E rfa h finben muffen in einer

© ertraggbeftim m ung, mie fie berantmortunggbemujftermeife bereinbart morben märe. 2tucp ber muperifepe © ertrag Ia n n fo aufrechterhatten unb ergänzt merben. SÜBenn 2t. bem ©. in Slug»

nufsung ber Stottage begfetben ein Sariehen zu SBucherzinfen gemährt hat, Ia n n eg unbiE ig fein, ben © . bor bie SBapI zu

(2)

2898 2iuffät$e [Suriftifpe SBopenfprift [teilen, enttoeber bie Sßuperginfen fortgugaplen, ober u nter ©e=

fäprbung beredjtigter Gelange baS Empfangene gurüdgaplen gu muffen.

O er V e r l a u f e i n e s © r u n b f t ü d s g u B o r b e 1 1 » g in e cf e n ia n n feinen Beftanb paben. Ebenfotoenig ift eS jebop tragbar, in Anioenbung beS § 817 ©aß 2 B © B . bem erfolgten SeiftungSauStaufp bie Iln a n g re ifb a rle it gu gemäprleiften. S e r SIRißbißigung folcpen © e fp ä fts b u rp bie SReptSorbnung ent»

fp r ip t bielntepr bie SRücfgemäprungSpflipt beiber „V ertrags»

teile". SBirb fie n ip t abhängig gernapt bom A u S gleip ber beiberfeitS erlangten V o rteile, fo fom m t gerabe p ie rb u rp gum AuSbrud, baß anbere ^Rechtsfolgen als bie aus ber ÜJiißbißi»

gung beS © e fp ä fts u n m itte lb a r folgenben fip an ben Sei»

fiungSauStaufcp n ip t tnüpfen burfen. SRapteile, bie baburp einer ber „V e rtra g s p a rte ie n " entfielen, muß biefe als f5° l0e ip re r afogialen B e tätig ung pinmtepmen. ES fann n ip t Stuf*

gäbe ber V eptSorbnung fein, foldje felbftberfpulbete SRapteile abguioepren.

A p n lip liegt ber g a ß bei V e r t r ä g e n g u r iR e g e = l u n g b eS U n t e r h a l t s b e i b e r E p e f p e i b u n g .

S ie ipre g re ip e it mieber erftrebenben Epegatten hatten, unter bertraglichem U nterpaltS bergipt ber Ehefrau, eine Ehe»

berfeplung beS ÜRanneS fin g ie rt ober bie Begehung einer fol*

pen berabrebet unb bam it bie © peibung ber Ehe aus Aßein»

berfpulben beS SRanneS erreicht. S ie Vertoerflichfeit eines berartigen AblommenS fü h rt nach bisheriger iR eptfprepung gur botlen, feiner SlIleinfcEjulb entfprepenben ttnterpaltSber»

p flip tu n g beS SRanneS. h ie ra u f fa n n bie an ber © ittentoibrig»

fe it m itbeteiligte g ra u ebenfotoenig A n re p t haben toie ber SRann auf beren U nterpaltSbergipt. S ie richtige Söfung ergibt fich aus ben Belangen ber VoltS gem einfpaft, © i e barf feine SRapteile erleiben. S ie U n te rp a ltS b e rp flip tu n g beS ÜRanneS befchränft [ich auf ben notbürftige n U n te rh a lt ber einfommenS»

unb bermögenSlofen g ra u . II.

Obige Ausführungen enthalten n i c h t n u r A n r e g u n » g e n f ü r e i n e g e f e ß g e b e r i f p e U m g e f t a l t u n g b eS V e r t r a g S r e cp t S . E i n e b e m n e u e n S R e p t S » b e n f e n a n g e p a ß t e f j a n b p a b u n g a u cp b eS g e l » t e n b e n S R e p t S f ü h r t g u g r o ß e n t e i l s g l e i c h e n E r g e b n i f f e n . S ie Antoenbung beS § 139 B © B . braucht in ben bagu geeigneten gäßen ber A u fre p te rp a ltu n g eines Ver»

tragS u nter B efeitigung einer fittento ihrigen Beftim m ung n ip t entgegenguftepen. S e r dichter muß ben SRut aufbringen, gu unterfteßen, baß ber burcp bie fittentoibrige B eftim m ung Be»

günftigte baS V fK ptbem uß tfein gepabt patte, ben V e rtra g auch opne biefe abgufpließen. ES beftept fein §inberniS , baß er bie U nbereinbarfeit beS § 817 ©aß 2 B © B . m it bem national»

fo g ia liftifp e n SReptSbenlen feftfießt. S ie B e fp rä n lu n g ber auS ber fin g ie rte n A fleinfd)ulb beS üJianneS gefpiebenen g ra u auf ben notbürftige n U n te rh a lt läßt fiep in t VJege ber Analogie aus § 1360 Abf. 3 ©aß 2 B@ B. perleiten. © ie ift einer fitt»

ließen Verfeplitng, ip re r S R itm irlu ttg an ber E rfd jle ip u n g ber

© peibung, fp u lb ig .

III.

Abbingxtng gefeßliper © em äprleiftung

S ie V eranttoortlicpfeit, toelpe bie Vertragfpließenben nach I gegenüber ber VolfSgemeinfchaft tragen, bürbet ihnen eine © o rg fa lts p flip t auf, fü r bie bisher in ber Sepre bom Ver»

fcpulben beim V e rtra g S fp Iu ß ein Anfaß gegeben ift, ber aber fepr ber g o rte n tm id lu n g bebarf. Seine ber V ertragsparteien b a rf ip r erfennbare Belange ber anberen auS felbftfücptigen

© rünben einfach beifeitefpieben.

5Rap bisheriger iR eptfprepung pat ber V e rfä u fe r eine O f f e n b a r u n g S p f l i p t ü b e r ip m befannte b e r » t r a g S e r p e b l i c p e 9R ä n g e I ber S a uffape. E r muß fie ungefragt bem S ä u fe r m itte ile n , anberenfalls er toegen feiner A r g lift fiep auch auf einen bereinbarten aCRängctbergicpt nicpt berufen fann. S a m if ift jeboep n u r ein gröbfter g a ß berant»

morütngSlofen Verhaltens beS VerfäuferS erfaßt. gnSbef. beim

angefonnenen V e rg ip t auf bie gefeßlipe 9RängeIpaftung berupt bie O ffenbarungSpflicpt beS VerfäuferS auf ber E rtragung, baß ber S ä u fe r baS ipm angefonnene iR ifilo, toie es fiep naep ber SenntniS beS VerfäuferS barfteüt, nicpt erfann t paben fann.

g n aßer Siegel m irb aber ber V e rfäufer bem S äufer beit Ver»

Sicht auf bie gefeßlipe ßRängelpaftigfeii n u r anfinnen, toeil ipm auS befonberen © rünben biefer bom ©efeßgeber moplertoogene Ausgleich ber Belange bon S ä ufer unb V e rfä u fe r su ris fa n t erfepeint, mäßrenb ber Säufer burcp bie Bereitfcpaft gur Betoil»

ligung beS ipm nicpt näper begrünbeten VergiptS offenbart, baß er ip n fp m e rlip in feiner boßen Sragtoeite richtig ein»

fepäpt. SBürbe er fiep barüber fla r fein, baß ber V e rfä u fe r fü r fein V ergiptS anfinnen befoitbere © rünbe paben muß, fo mürbe er ben Vergießt nicpt betoifligen, opne fiep über biefe ©rünbe beS VerfäuferS im § in b lic f auf f e i n e Belange iR epenfpaft gegeben gu paben. B e ru p t baS A n fin n e n beS VerfäuferS auf ffm eifeln über bie SRängelfreipeit beS SaufgegenftanbeS, fo m irb er bem A n finn en n u r auSnapntSmeife gu entfprepen ge»

neigt fein. S e r Betoeggrunb beS VerfäuferS fa n n auch ber fein, baß er fiep felbft eine genügenbe SenntniS ber Saitffacpe nicpt gutraut. SieSfaßS m irb ber S ä ufer befonberen A nlaß gur Unterfud)ung ber Sauffacpe paben. SffielipeS auch ber Betoeg»

grunb beS VerfäuferS fein mag, ber Säufer, ber Don fiep auS auf O ffenlegung ber Betocggrünbe nicpt b rin g t, geigt bem Ver»

fäufer, baß er einem bie moplertoogene gefeßlipe H aftung burcp»

breepenben A n fin n e n gegenüber nicpt über bie E rfa h ru n g ber»

fügt, baS gu übernepmenbe Utififo richtig einfepäpen gu fönnen.

S e r ©aß „ju s v ig ila n tib u s s c rip tu m " offenbart einen bom nationalfogialiftifcpen iRecptSbenfen abgulepnenben öättblergeift.

OaS A n finn en beS VerfäuferS an ben Säufer, auf eine mopl»

ermogene gefeplicpe H aftung gu bergiepten unb bie Bereitfcpaft beS SäuferS piergu, tropbem ip m bie Bemeggrünbe fü r baS Verlangen beS VerfäuferS nicpt offengelegt finb, begrünben ttadp ber BetoeiSregel beS erften AnfcpeinS bie ttbergeugung, baß fiep ber V e rfä u fe r ber ©efapr, mißbräuchlich bie Uner»

faprenpeit beS SäuferS auSgunupen, bemußt fein muß. ®aS berträgt fiep nicpt m it ber jebem Vertragfcpließenben obliegen»

ben Vfücpt, fein Verhalten fo einguripten, baß er bie ipm gegenüber bem VoIfSgenoffen obtiegenbe Sreuepflicpt n ip t ber»

lept, m elpe bie golge feiner V e ra n tm o rtlip fe it gegenüber ber V olfS gem einfpaft ift.

3Bo i m m e r b i e V e r t r a g S f r e i p e i t g e n u p t m i r b , u m e i n e n V e r g i p t a u f m o p t e r t o o g e n e g e f e p l i c p e H a f t u n g e n g u e r g t e l e n , m u ß b e r , b e r f o l p e n V e r g i c p t e r j t r e b t , g e p a l t e n f e i n , b i e ( m a p r e n ) B e m e g g r ü n b e f e i n e s A n f i n n e n S b e m a n b e r e n V e r t r a g S t e i l o f f e n g u l e g e n . S irtb Bemeggrünbe offen gelegt, fo ift eS Sacpe beS ber»

giptenben V e rtragsteiles, naepgumeifen, baß unb inm iefern er bei SenntniS ber mapren Bemeggrünbe berftänbigermeife ben JgaftungSbergicpt abgelepnt patte, g e p lt eS an ber O ffen*

fegung ber Bemeggrünbe, fo begrünbet biefer Btangel allein ftpon in ber Siegel (im V e rfepr beS Saufm annS m it bem nicpt B ra n p e fu n b ig e n , beS ©efcpaftSerfaprenen m it bem @e»

fcpäftSunfunbigen)_ bie © efapr beS B tiß b ra u p S ber Vertrags»

freipeit. ® er V e rä ip t ift n ip t m irffa m .

® er VertragS freipeit genießen bie V u rteien n u r gur rept»

lip e n © eftaltung billigensm erter Belange. ®aS nationalfogia»

liftifp e SReptSbenfen legt jebem V e rtra g s te il bie Verantm ort»

lip f e it ba fü r auf, baß feine Belange bißigenStoert finb. ©oßen biefe gu einer greig e ip n u n g bon einer moplermogenen gefep»

lip e n H aftung füpren, fo muß ber, ber ben fbaftungSbergipt erftrebt, b u rp O ffenlegung feiner Bemeggrünbe bie Anaemef»

fenpeit feines außergem öpnlipen BegeprenS ber B a p p rü fu n g beS VertragSgenoffen unterfteßen.

B ip t baraitf io m m t eS an, ob ber V e rtra g in p a ltlip ila r ift (mobei ber V ip te r oft genug ben ÜRaßftab feiner g e rtig fe it einen V e rtra g S in p a lt gu erfaffen unb gu überfepen, auf bie V ertragsparteien angumenben geneigt ift, opne gu berüdfip»

tigen, mie fp m erfäß ig ber S R ip tju rift im Begreifen abftrafter g o rm u lie ru n g e n ift), fonbern ob baS V e rtra g sm e rl ben An»

forberitngen berantmortungSbemußten §anbeln§ ber Vertrags*

teile genügt. E in V e rtra g fann bem reptS» unb gefpäftSge»

(3)

65. gctljrg. 1936 § e ft 42j SCuffäjje 2899 toanbten Sßeurteiter nod) fo Haren urtb exnbeuttgeit

geigen, unb bod) bag berantmortungglöfefte äRadjtuerf {ein,

¡Denn er einem iseniger geloanbten ^Beteiligten bie Sragmeite ber übernommenen Spflicpten nicht bor Stugen fü h rt, ja berpüßt-

S te © efai)r unbera nttuortlidjer Stugnufmug ber Uner»

faijre n iie it enthält, beabfidjtigt ober n id jt, b ie SB e r m e n » b u n g b o n S B e r t r a g g f o r m u t a r e n u n b SB e r » t r a g g f o r m e l n . Stiemanb, ber fid) bie SBerantmortlidifeit ber S8 erfragfd)liefsenben bor Stugen hält, m irb anpnehm en tragen, baß bie fo rm e t eineg © r u n b f t ü d g f a u f b e r t r a » g e g „S e r Säufer bergidjtet auf © em äiirteiftung fü r ©röße unb Sefd)affent)eit beg © ru n b ftitd g " jebermann, aud) beut in ©runb»

ftüc£ggefc£)äften nicht Erfahrenen, bem, bem biefe fo rm e t erft»

m a ß gu ©ehör iom m t, bie Sragmeüe feineg SBergicptg erfennen läßt. SRan greife fich einm al einen „einfachen" SJiann bon ber

©traße her tn ben ©ericE)t§faaI unb höre ih n al§ ©acbberftän»

bigen barüber, mag er fich u nter biefer fo rm e t gu benfen ber»

mag, ob er ingbef. aud) baran bentt, bam it auf alle Slnfprüdje bergidjtet gu haben, menn bag getaufte ©ieblunggljaug grunb»

toafferfeudht, ba u fä llig ober fd)mammberfeud)t ift. E r m irb fdjm erlid) annehmeu, baß mag bom © ru n b ftü d gefagt ift, fid) aucE) auf bag § aug bezieht. S ie fiürge ber fo rm e t mag be»

ftedjenb fein, fie eignet fid) aber nicht gur berantmortunggbe»

mußten Raffung einer fo einfchneibenben SBertraggbeftimmung.

Eine S l u t o m a t e n g r o ß b e r t r i e b g f i r m a bertrieb an

© a ftm irte ber Ströbing, hauptfäd)lid) in fleinen Sanborten,

„5 ^fg.»S33aren»Stutomaten" burch ihre SBertreter, S ie SBefteß»

fcßeine hatten folgenbe fja ffu n g : „©entäß nachftehenben SBebin»

gungen taufe ich • • • (folgt nähere SBegeichnung bei Autom aten) gum spreife bon 145. ¿UM fomie 400 Stutomatenfüßungen gum Sßreife bon 3 Sßfg. pro © tiid . Q u r SBegapluitg beg Stutomaten merben auf jebe F ü llu n g 1 Sßfg. hingugeredjnet, fo bafg gunächft 4 Sßfg. gu ga$len finb. .S e r S aufpreig beg Stutomaten m irb gum erften S r itte t nach fecpg SKonaten burch SiBarenbegug getilgt, gum gmeiten S r itte t nad) meiteren fed)g SRonaten, gum SReft ebenfatig nach meiteren fed)g SRonaten. S ie etmaige Siffereng m irb jemeitg in bar entrichtet." Eg ift H ar erfidjtlich, baß ber E in b ru d ermedt merben foHte, ber S a uffireig beg Stutomaten am ortifiere fich burch ben SBegitg ber gitßungen fogufagen bon felbft (bgt. „etm aigen" Siffereng), mährenb eine 5Rad)red)nung ergibt, bafg 4834 ©tücf giiB ungen begogcn merben müffen, um e i n e ber brei SRaten gu tilgen, mogu bie bie geringe Qabl ber gunächft n u r m itbertaufte n 400 © tü d Büßungen im auffälligen, bie richtige Überlegung offenbar abtenten foßenben ©egenfaß fteht. Siefeg SBertraggformular geigt einen fotchen SRangel bon SBerantmortlidjieitggefühl, baß eg erftaun tiih ift, baß bie So*

rufunggtam m er beg S®. SBertin in ftänbiger 3ted)tfpred)ung an biefem SBertraggformular nicfjtg gu bemängeln fanb, bielmehr auf feinen tla re n I n h a lt bermeifen gu tonnen glaubte. SÜBenn bag F o rm u la r, morauf eg bei biefem Sibgahiungggefd)äft ja ge»

rabe anfam , beuttid) gemacht hätte, baß innerhalb 18 SJionaten ber SBegug bon breim at 4834 ©tücf güßungen erforberlid) ift, um ben Saufpreig beg Stutomaten gu tilgen, mürbe ber Stbfaß beg Stutomaten mefenilid) fdimerer, bie SJiögXidjieit ber Stug»

u u jju n g ber m inberen ©efd)äftggemanbtbeit gemorbener Sun»

ben aber geringer gemefen fein — unb barauf fom m t eg jdjließ»

lieh an.

S a ß ber SBertragginhatt bag SBerantmortunggbemußtfein gerabe b e g Sßertraggteileg ertennen läßt, beffen E in flu ß auf bie © eftattung beg SBertraggmerEg ber entfdjeibenbe ift, barf feinegfaßg unberüdjichtigt bleiben. SBertraggformularen, an beren Slugarbeitung ber anbere SBertraggteif nicht beteiligt ift, b a rf in folueit Stnerfennung n id jt guteil merben, afg fie biefen anberen S5ertraggteil burd) bie Stbbingung gefeßlicber SBefug»

niffe benachteiligen, ohne baß bie ©ernähr befiehl, baß bie SSrag»

meite beg angefonnenen SBergicptg boß e rta n n t morben ift.

E ine S t u g n a h m e tonnen n u r folcße fjo rm u la rb e rträ g e machen, meldje ber P rü fu n g einer ©teße untertoorfen maren, bie, ähnlich mie ber ©efefegeber, ©ernähr fü r bie berantmor»

tunggbemußte Stbmägung ber SBelange beiber Sßertraggteile bietet (bgl. Einheitgm ietbertrag). S e r St o t a r genügt feiner Stm tgpftid)t nicht, ber fid) nicht bie ©emifsheit barüber ber»

fd ja fft, baß bie sparteien ber oben bargetegten SBerantmortlich»

fe it genügt haben. ®g ift feine Stufgabe, fich biefe ©em ißljeit baburch gu berfepaffen, baß er ben SBertragginhatt fo geftaltet, baß ih n bie sparteien in feiner Xragmeite ungmeifelhaft er»

faffen fönnen.

SBerträge finb n u r bann im SBemußtfein ber ben Sparteien ber SBoItggemeinfchaft gegenüber obliegenben SBerantmortlich»

fe it bereinbart, menn fie bag Ergebnig bon S B e r p a n b l u n » g e n n id )t n u r über ben SSorttaut, fonbern a u d ) ü b e r b i e S r a g m e i t e ber E rttä ru n g e n ber Sparteien finb. SBte fiel) ber

©efefjgeber über SBegrünbung unb Sragm eite feiner SRaßnap»

men berantmortliche SRed)enfd)aft gibt, fo m üffen beim Sßer»

traggfdjluß bie Sparteien, beren berantmortunggbemufjte Qu»

fam m enarbeit bie SRoße ber 9ted)tgfehung übernehmen foß, fich gegenfeitig über bie © rünbe ih re r bertraglidjen Stnfinnen fo»

toeit ing SBilb felgen, als bieg gur richtigen Slbfdjäpung ber Sragm eite gn übernepmenber SBerßflichtungen ben Umftanben nach erforberlich erfepeint. f^eber SBertraggfchlufe, ber bem nicht genügt, if t ber aug §änblergeift geborene SBerfuch ber über»

borteilung ober Überrum pelung beg SBertragg„gegnerg".

S?on 9ted)tganma(t D r. © u n t e r § e cf) t , SBerlin 8 n le^ter Qeit geigt eine Surchficht ber gachäeitfdiriften

mie auch ber Sagegpreffe, ba§ E rörterungen über bie 8 Us gäbe unb if) t SBerbot im ©ange finb. S ie eine © eite befdpbert fich barüber, bag tro g einer munberfdjönen gefeßlichen Dtege»

lung, bie boltfom m en einbeutig fei, im m e r mieber bon (guter»

effententreifen U nruhe in bie gemerblidje Sförrtfcfjaft burd) © i*

örteru ng bon 8 u gaheproblemen g e b ra u t merbe. S ie anbere

© eite betlagt einen unfidieren SRechtgguftanb, eg miffe fytute fa ft niemanb mehr, meiche gemerbltche § a n b lu n g nicht u nter bag Qugabegefeh falle. S ie $ ° f9 e babon fei ein betrüblicher SRüdgang berfd)iebener (jubuftriegm eige unb eine feinegmegg förberlidje U nruhe in ber im Stufbau begriffenen gemerblidjen SBirtfdjaft. Eg tarnt baher angebracht fein, gu nnterfucheni bag 8 u gabereht, mie eg heute befiehl, alle n Stnfprüdjen ge»

nügt, bie IReäjtSficEjer^eit fö rb e rt unb feiner E rö rte ru n g m e |r bebarf.

S ie SugabeSBD. b. 9. SDiärg 1932 ift tetnegmegg ein forg»

fa ltig erloogeneg, tiefburd)bad)teg ©runbgefeh m irtfd)aftlid)en SRechtg. @ie if t bielm ehr S e it einer StotSBD., bie einer ge»

miffen SBeunruhigung in §anbelgfre ife n fteuern motlte. SRan

hatte ftd) gum SBorbilb bte öfterreid)ifd)e SRegelitng beg Qu»

gabemefeng genommen, bag ein SlnfünbigunggOerbot bon Qu»

gaben borfaf). Sßian hatie biefeg SBerbot gu einem grunbfäg»

liehen gemanöeit unb babon ga^Ireidfe Slugnahmen offen»

getaffen. S ie michtigfte biefer Slugnahmen, bie p ra ftifd j bie gange QugabeSBD. befeitigte, nämlich hie Q u lä ffig fe it bon Qu»

gaben, menn ber SBarmert angeboten merbe, h ^t bag Qu»

gäbe®, b. 12. Sßiai 1933 aufgehoben.

TO ithin barf m an ber Stuffaffung fein, ba& bie SRege»

lu n g beg Qugaberechtg, mie fie eine 9iotS5ö. ber ©pftemgeit ung gebracht fyat, behelfgm a^ig, aber feinegmegg fdjön ift.

S ie a5egriütbung gum Qugabeberbot lä ß t beutlid) er»

fennen, m orum eg bamatg eigentlich gib§- ©(ne gcügellofe SBirtfcEjaftSauffaffung jener Qeit fjatte eg alg tragba r emp»

funben, baß in ber SRafjurngg» unb © enußm ittelbrandje neben ben bort üblicEjerroeife bertäuflichen SBaren §augl)altg»

a rtite t fd)led)thin gugegeben mürben. SBaren eg guerft n u r m irfliche fle in tg fe ite n , fo mürben eg im Saufe ber Q eit pange SSarenlager, bie ben K aufm ann belüfteten. S e r Saffeehänbler bertaufte Slbloehrporgellan, ber Sßorgettanhänbler Slbmehr»

3 6 3 *

(4)

2Ó0Ó ^Tuffätge tBurijHjdje SBocEienfcíiríft íaffee. R u n mocóte bag nocí) angelen, menn m an öon einem

V e rla u f p í t e fpredjen fönnen unb bies and) ben Sunbeit beutltdj gum R uS brud gebradjt ¡oorben märe. B)aS ©egenteií m ar ber B a l!.

S e r K aufm ann üerfaufte feine eigentliche SSare unb gab bie Sodm aren gu, ermedte alfo ben © in b ru d , alg gäbe er biefe SBare unentgeltlich ab. S a er nichts gu berfdjenfen hatte, m uffte er ben B re ig ber Sodmare einfaífuíieren, mag auf Soften ber B reig m ü rb ig fe it ober Q u a litä t ber eigentlichen SSare geljen muffte. SBaren eg gunächft n u r menige unb un*

erhebíidje 3ugabegefcE)äfte, bie getätigt mürben, fo trieb bie übersteigerte S onfurreng allm ählich ben fo n ft üernünftigen K aufm ann bagu, fich in im m e r überfteigernbe Sugabegefd)äfte einguíaffen.

S ie Rechifbredfung hatte gur B e fäm fjfu ng biefeg U nfugg ih re n S e il nicht beigetragen. @g maren — mohi im mefent*

liehen au<h beghaib, meü nientanb eine gietfichere Surchfegurtg feiner Sinfidft oerfocht — nicht augreidjenbe fefte ©rgebniffe oorhanben, um m it ben allgemeinen mettbemerbgrechtlidjen V o rfd jrifte n ein georbneteg faufmännifcheg Seben gn ergmin*

gen. S o tarn eg bagu, baff m an eine © onberregelung fchuf.

SBir ftehen heute Oor einer gang anberen S itu a tio n . S ie Sluffaffung öon ben guten faufm ännifchen S itte n hat fich fo geläutert, baff Rugmüchfe, bie bie SB irtfdjaft gu beu n ru lji*

gen geeignet fin b , ohne meitereg m it § iífe beg § 1 UnlSS®. unb feiner © e n e ra lfla u fe l befeitigt merben tonnen, © e f u u b e n t V o l f g e m f i f i n b e n f t e í jt h e u t e f o r m a 1 f u r i f t t f dj eg S e n f e n n ic h t m e h r e n t g e g e n , ©efmtbeg R edjtgem bfin*

ben unb Rechtff>red|ung fin b ibentifch gemorben. S ie g geigt beut*

lieh b ie © n tm id lu n g ber reihggerichtlichettRedjtfbrechung auf bem

©ebiet ber fogenannten ©efdjente. B o ber ©utfcfj. 0. 10. Seg.

1935 — 1936, 7 1 3 1 (nt. Sinnt.) lehnt bag SR©, m ertoolle

©efdjenfe alg mettbemerbgfremb ab. ©g fagt b a rin :

„(Sine SBerbung m it einem m ertüollen ©efdjenf, and) ohne engeren Bufantm enhang gur ¡gaufitíetffung, m iberfgricht ben Rnfdjauungen ber ©emerbetreibenben, ingbefonbere menn baburd) ein anbereg felbftänbigeg ©emerbe, aug beffen Be*

reich bie SBerbegefdjenfe ftammen, fchmer beeinträchtigt m irb ."

Rod) beutlidjer fforicfjt fich bag llr t . 0. 27. Sßärg 1936

= 8 ® - 1936, 2 0 7 3 11 (nt. R nnt.) aug: § ie r m irb bag V e r*

fchenfen bon SBare, beren beftim m unggm äffiger Stoed barin befteht, bem Verbraucher auf bem 3Bege eineg entgeltlichen Umfaggefchäftg gugefüljrt gu merben, bafiin gefenngeichnet, baff „ i n einem Verfdjenfett gu Beeden beg SBettbemerbeg bie Rnmenbung eineg SBerbemittelg liegt, bag ben Boben fin n * gemäßer faufm ännifcher B etätig ung »erläßt unb bie ©rgeug*

n iffe beg Unternehmeng einem Bunde bienftbar macht, ber ihnen nach allgem einer SBirtfchaftgauffaffung frem b ift" .

■Rad) biefer Red)tff>rechung tann eg feinem Bümifel unterliegen, baff fdjenfmeife höhermertige Seiftungen, bie bem B e g riff ber echten Bugabe entfprechen, nicht m ehr möglich finb. S iefe g e ftfte llu n g g ilt fü r alle Branchen unb alle SBirtfchaftgftufen. Bngbefottbere g ilt fie fü r ben §anbelg*

öerfeljr, ber fich nicht an ben leigten Verbraucher menbet.

S ie (Erörterung gu bem R @ ltrt. ü. 10. ®eg. 1935 hat gum erftenm al ertennen taffen, bah auch iu ber reditlidjen B e u rte ilu n g fich bie Sínficht burchgufefsen beginnt: gmifdjen bem ©efchäftgoerfehr im ©ingellfanbei unb gmifchen bem ®e*

fchäftgberfehr in alten anberen SBirtfchaftgftufen beftehen fo grunblegenbe Verfchiebenheiten, baff bie SBettbetoerbgmittel üer*

fdjiebenartige _R H rfung angttben. 8 m ©ingelhanbel m it Sebeng*

unb © e n u ffm itte ln mag eg fü r ben S a ufentfdjluff ber Säufer beftimmenb fein, menn fie berhältnigm äffig mertlofe S te inig*

feiten fchenfmeife erhalten. B ü r ben Saufentfchluff beg © in*

fäuferg einer © roffhanbelgfirm a merben biefe S leinigfeiten fa u m eine 9RoIIe ffneíen.

S iefe ©egenüberftellung geigt beuttidj, bah eine rein fchematifche äufjere Siegelung ber Bugabe an bem braftifchen Seben fcfjeitern muh- SBie ü b e ra ll im SBettbemerbgrecht ift ber © in g e lfa ll entfcf>eibenb, ber im m e r mieber fo anberg ge*

lagert fein m irb, bah eine n u r auf bie form ale duffere © r*

fcheinung gugefchnittene R cdjtgno rm nicht bäht.

g ü r bie SSirtfdjaftSftufen beg getoerblichen V e rfe ljrg n i ch t m it bem lebten Verbraucher taffen fich bie meiften gu beanftanbenben SBettbemerbgmaffnahmen alg fchenfmeife § in * gäbe öon SBaren ober Seiftungen nach allgemeinen SSett*

bemerbggefichtgbunften befdfränfen. ©g bleibt alfo ber © in*

gelhanbel im allgemeinen gunächft noch fü r bie © rörterun g offen. Stber auch liie r im allgemeinen V e rfe lfr m it bem Ie |*

ten Verbraucher merben mirtfchaftlich in g ©emicht fallenbe SBerbemahnahmen burch bie B e u rte ilu n g nach bem B e g riff ber guten © itte n augreichenb gefiebert. @g fann babei nicht üerfannt merben, bah fü r ben ©ingelhanbel in ber Slalfrungg*

m itte l* unb ©enuhmittelbrandhe bie V e rlfä ltn iffe befonöerg fdgmierig gelagert finb.

® e r Urnfag in ber Slahrungg» unb ©enuhmittelbranche ift bie echte Bebarfgbedung ber täglichen Sebengnotmenbig*

feiten. ® e r eingelne © in fa u f m irb molgl nach © üte unb ißreig*

m ü rb ig fe it fefjr erheblidf nnterfudgt. ©g hanbelt fich aber meifteng um einen fpontanen © infaufgentfchluh, nicht um bag

©rgebnig langer ©rmägungen bei bem Säufer, ö in g u fom m t nod), bah biefer S aufentfdfluh fich nahegu täglich erneuert, ba bie Slahrungg* unb ©enuhm ittelbranche ihrem SBefen nach b a fü r beftim m t ift, ben fofortigen Vergeht gu befriebi*

gen. B o biefem ©efdjäftggmeig m irft fid) naturgem äh febe äBettbemerbgijanblung burch bie § ä u fig te it ber Saufootgänge befonberg fta rf aug. B h r e SBirfung ift um fo gröber, je gefdjidter fie bie fachliche Überlegung beg Säuferg überminbet.

R u r eine einbeutige Senngeichnung oon Seiftung unb B reig macht eg jebem, auch *>em ü o ru rte ilg lo fe n S äufer, leicht, bag ihm ©ebotene gu prüfen.

g e h « eg aber an einer fla re n llnterfdheibunggm öglich5 feit, oerfucht ber V e rfä u fe r burch befonbere SRahnahmen, bie m it B r eig unb Seiftung an fich nichts gn tu n haben, © in flu h auf ben S ä ufer gu gemimten, fo üerfdfiebt fich bie SBett*

bemerbgfinie.

® ie Böige beg fhontanen Saufentfchluffeg ift eg, bah ber Säufer feine auch n u r einigermahen fchmierigen Überlegungen anftellt.

B e i ruhigem Rachbenfen m irb eg febem felbftberftänblich fein, bah ber Saufm ann, beffen Unternehmen auf © em inn*

ftreben gerichtet ift, nichtg gu oerfchenfen hat. © rfdfeint irgenb»

eine Seiftung beg Saufm anng nad) auhen hin alg unberech*

net, fo m irb ohne meitereg bei einer R adfbrufung gu erfen*

neu fein, bah ber ©egenmert biefer Seiftung irgenbmie im g re ife gum R n g b ru d fo m m t: fei eg, bah ber B ret3 erhöht, fei eg, bah bie ¡Q ualität oerm inbert ift.

® iefe © rfh e in u n g m irb bei jeher Boßabe gu beobachten fein. R u r t r i t t bie 8 u 8abe ihrem SBefen nach alg angeblich fchenfmeife Seiftung^ auf. ® e r erfte R nfdjein Ia h t alfo nicht beutlidj erfettnen, inm iem eit Boeig unb © üte gemährteiftet finb. ® a ber S ä ufer Überlegungen in biefer Richtung über*

häufet nicht gu machen geneigt ift, m ir ft fü r ih n bie SBett*

beioerbgljattblung fdjledjthin alg ©efchenf. © r geht auch felbft bei ber m ertlofeften S le in ig fe it baüon aug, bah ihm über ben SBert ber SBare hinaus etmag BufäjglicheS geboten mirb.

® ie fe r thhifchen © igenart ber ©efchäftgabm idlung m uh Rechnung getragen merben. $ a eg bei ber U ngaljl ber ©e*

fchäfte biefer S lrt nnmögltch i f t m it einer generellen Rege*

tung unb einem Slfjfiell an bie S a uterfeit gefdjäftlichen V e r*

halteng bie ©rengen erlaubten mettbemerblichen §anbelng aufgugeigen^ fo m irb eg in biefem © o n b e rfa ll notmenbig fein, an § a n b einer gang einbeutigen Regelung bem S a ufm ann bie ©rengen aufgugeigen.

® iefer R otm enbigfeit fönnte bie heutige Rechtslage ohne meitereg entfpredjen, menn fie fla r erfann t unb beachtet mürbe.

Bebauerlidjcrm eife ift bieg nicht ber B a ll- $ ie rechtliche Regelung m irb gang unöerfjohlen bagu benujjt, einen S n te r*

effentenfam fif auggufedjten. U nter bem ©chlagm ort „ m i r t * f ¿h a f t S fi o I i t i f ch e R o t m e n b i g f e i t " foH bag SBeti*

bemerbgrecht bagu bienen, B5irtfd)aftgmünfche gu beden. § ie r oerfagt — unb auch m it Recht — bie Rnmenbung ber Rec|tg*

norm en beg SBettbem®. ©g m iberffirichi gefunbem VoIfS*

emfifinben, Oom R ichter gu oerlangen, mag n u r ber © taatg*

fü h ru n g gufteht. Rieht bas R e ^ t unb feine Wiener, bieRedjtS*

(5)

65. g a ïjrg . 1936 § e ft 42] Stuf feige 2901 loagrer, fiitb b a p Berufen, bie großen S in ie n ber Staats»

füßrung, p benen ogne föeitereg aueß bie SB irtfc^aftêpoIitrf gehört, felbftänbig ju erörte rn unb feftjulegen.

D iefe S inien, b. g. in ber SS3irtfcE(aft bie Stugrießtung ber föirtfeßafttidjen Sntereffen, Beftim m t a lle in bie V o titif. SBie eg bem einjetnen ogne S e nntnig ber gefamten SBirtfcßaftg*

öorgänge unmöglich ift, bie Dragföeite einer einzelnen poli*

tifcßen SOtaßnagme p überfcßauen, fo fa n n nießt ber einaetne b a p Berufen fein, biefe SUtaßnaßme p Beftimmen. D ie Ve»

ftim ntung lie g t einzig unb a lle in ber S ta a tg fü ß ru n g ob. D ag SRedjt ßat barüber p tra g e n , baff bie aneriannten ©runbfäße fin n o o lt burcßgefüßrt werben.

D ie 3 e it ber SRecßtgßotitif ift üorbei. Eg War bie $ e it, in ber ntan Bei jeber rießterticßen Entfeßeibung forberte, fie gäbe naeßaußrüfen, ob bie ßoiitifcße fjü ijru rtg ficE) aud) nid)t g e irrt gäbe. D ie notföenbige fjotge biefer Stuffaffung föar, baß über bie Stnfcßauung ßinaug p n ä d jft bie SJtotiüe unb bann ißre ä rte d m ä ^ ig fe it erörte rt föurben.

© in berartigeS Sgaften an bem gefeßriebenen ©efeß unb feiner Entfteßungggefdjicßte wiberfßrießt üotfgnaßer SReeßtg»

finbung. S in n o o ü e Stugtegung bebeutet n id jt bie ffeftftetlung beffen, wag fieß „b e r ©efeßgeber einm al gebaut ß a t", finn»

Oott Reifet bie Stnföenbung beg SReeßtg, bie ber Sebengnottoen»

b ig ie it ©enüge tu t.

Um p m 3ugaberecßt aurüdaufeßren, bebeutet gier eine finnüotte ©efeßegregetung nidftg anbereg, als baß febeS SBerbemittel ficg auf bem Sieben finngem äßer faufmännifeßer B etätig ung p galten ßat; m an fom m t alfo au bem Ergebnig, baß bag SBettbeföerbgrecßt in feiner geläuterten Stnföenbung üotlftänbig augreießt, um jebem faufmännifeßen U nfug, föie er in ber V e rte ilu n g föertbolter ©efeßenie lie g t, ju fteuern-

D ie 3ugabe V D . ßaßt m iß t in biefeS Steeßtgfßftem. S ie re id jt auf ber einen S eite nießt au§, um bie ttpifeßen 3'älie, bei benen ein ftareg V e rbot notföenbig föäre, ju treffen, fie ift in iß re r üerfeßföommenen R affung anbererfeitg geeignet, einer föirtfeßaftgffötitifeßen S n te rß re ta tio n D ü t unb D o r ju öffnen.

Vetraeßtet m an bie SugabeVD . re in äußeriid), f° w uß m an feftftetien, baß fie bie Sgaußtware ober »leiftung einer Slebenföare ober »teiftung gegenübergeftellt. ÜÄit biefem Ve»

g r iff ift gar nießtg anaufangen.

D ie SRecßtgießre ßat geglaubt, eg fäme auf einen engen örtlicßen unb jeitlicßen 3 u fammenßang ait- ® ie 9ted)tpre»

cßung ßat fie eines befferen beleßrt, inbem fie ftreng logifcf) barauf ßinföieS, baß bei ber R affung beg ©efeßeg jeber 3 u»

fammenßang genüge. 3 u teßter Sonfequena tarnt m an alfo bei ber nötigen Stugtegunggfinbigfeit bagin tommen, baß febe äföeite Seiftung, g a n j gleichgültig, föie unb in föeteßer ffo rm fie oereiubart ift ober oor fieß geßt, als Qugabe grunbfäßtieß üerboten ift.

SBir tommen j u bem bureßaug beftagengföerten, aber teiber nießt föegpleugnenben Ergebnig, baß jeber Saufm ann eg fieß gefallen taffen m uß, fein Stngebot in §außt» unb Sieben»

teiftungen aerß flüdt au fegen. D iefe Sfebenteiftungen fin b , föie m an feßarffim tig föeiterfolgert, attefam t grunbfäßtieß oerboten, föenn fie nießt naeß ben StuSnaßmen ber Qugabegefeggebung erlaubt finb. SUS BefteS § itfg m itte t fießt m an ßier bie §an»

betgübtießfeit an, föie fie 9tbf. 2 Vucßft. d fjugabeV D . fü r ßanbeläüblicße Stebenleiftungen feftfteltt.

9Kan ßat alfo feben S aufm ann oßne mcitereê beaügließ ber S a lfu la tio n unb beS ^ n ß 0^ 8 feines Stngebotä Boilftänbig in ber § a n b , m an fa n n ißm , föenn er tüeßtiger als bie ®teßr»

äaßi feiner TOitbeföerber ift, m it Seicßtigteit nacßföeifen^ beiß fein V ergalten nießt ganbelSübticß fei, feine Singebote m itß in gegen bie $ ugabeVD. oerftoßen, er alfo faufntän niftf; un*

eßrenßaft ßanbelt.

Stuf biefe SBeife befom m t m an in einem unfcßeiitbateit Sîebengefeg bie gefeßtieße ¡panbßabe, bie ba3 gefamte 8ted)t3»

gefügt unfereg faufmännifeßen SebenS grunbtegenb umge»

ftattet. D aß biefe g-orberung einer finnOolten iRaßtfßiecßung äuföibertäuft, bebarf feiner weiteren E rö rte ru n g .

D ie ßier angeftettten Erwägungen fin b nießt etwa tßeore»

tifeßer S tatur unb entfßringen teiner föiffenfcßaftticßen E rörte*

ru n g am grünen Difcß, fie fin b oietmeßr bebauerliiße 2öirf=

ließteit. E in V tid in bie Sßreffe, ein V lid in ba§ juriftifeße S iß rifttu m ber legten m irb feben überaeugen, baß fjä lle üon Qugabeüerftößen biefer 2t r t aaßlloS e rö rte rt werben.

Stuf ber anberen S eite m uß m an feftftetien, baß bie Q ugabeVD. feinegföegS augreießt, um S ta rß e it bei ben eeßten gugabeßanbtungen a« feßaffen. D a l Soßßtungggefißäft, iitSbefonbere ber offene SoßßtungSfauf, finbet in ber 3 u gabe»

orbnung feine Siegelung. D e r B e g riff ber S teinigfeiten, fei eg, baß e3 fitß um geringwertige S te inigfeiten, fei eg, baß eg fieß um Steftamegegeriftänbe oon geringem SBert ßanbett, ift BöIIig ungeftä rt. © eringföertige S te inigfeiten fotten bei einer Verbraitcßgföertgrenae um ben ^fe n n ig b e tra g ßerum aug*

reießenb beftim m t fein. Sieftamegegenftänbe Don geringem SBert fotten biefe S um m e um ein geringeg überfegreiten.

9 tu n if t eg febem befannt, baß bei augreießenber iOtaffen*

befteltung bie m eiften Eraeugniffe fieß au ^ ( m i fo geringen V te ig ßerftetten unb oertreiben taffen, baß eine augreitßenbe

©rettae bureß bie Q ugabeVD. audj fü r ßößerföertige 3 « g a&e=

a rtife t nießt gegeben ift.

Stuf ber anberen S eite befdfränft bie D e fin itio n ber

© e rin g fö e rtig fe it bie eeßten SBerbegaben üöttig ungereeßt»

fe rtig t. Eg g ib t eben feine attgem eingüttige V e ftim m ung , naeß ber m an Q u tä ffig fe it ober U nautäffigfeit bon gugaben^er»

m itte in fann. 9Kan braueßt n u r bag D ü ffe tb o rfe r U rte il über bie 3 u gabe Oon Dafeßenmeffern fid) au Oergegcnföärtigen.

Dafößenmeffer gibt eg im SBerte oon 0,10 M i big au 10 31M- D ie V e gtünbung au t 3 u g(1t,e^ - uennt atg erlaubte die*

ftamegegenftänbe Oon geringem SBert b illig e Dafcßennteffer.

Eg w irb reegttieß bebenfenfrei fein, föenn m an Dafcßennteffer im SBerte Oon 0,10 M M Big 0,50 ¡RM hie ru n te r redßnet. D ag D ü ffe tb o rfe r U rte il ßätt SJfeffer im SBerte Oon 0,40 3tM bereits fü r au goeßföertig.

D ie 3 tid )tig fe it biefeg U rte ils bei ber gettenben gefeg*

ließen Siegelung fa n n un b e ftritte n fein. D a n n aber ift bie gettenbe gefegtieße Siegelung alteg anbere atg botfgnaße. SBie fo ll ber Saufm ann, ber ja nießt ^ u t i f t ift, eigentlich föiffett, Wag ertaubt unb wag u n e rla u b t ift. SBeit unangeneßmer ift eg aber noeg, föenn m an fieß fotgenbe Sonfequena überlegt:

S in b e rtu ftb a tto n g gaben aföeifetgfrei einen fetbftänbigen SBert, fie fin b atg 3 u gube teitg anerfannt, te ils nießt aner»

fa n n t. D e r SBert ber S uftbattong Wirb je naeß ©röße unb 3'orm oerfdjieben fein. D e r fteine Saufm ann, ber n u r wenige S tü d e fid) beftetlen fann, ba fein Sieftameetat gering ift, Wirb fie entfßrecßenb teurer beaaßten. D e r große Saufm ann, ber bebeutenb ßößeren S k b a rf ßat, w irb au einem gana geringen g re ife biefen SBerbeartifet erfteßen fönnen.

D ie logifeße golge ber S ia d p rü fu n g w irb bann fein, baß bag ©roßunterneßm en, bag fieß tatfäeßtieß bei einem n id )t Oorßanbenen V e rfaufgföert üon bebrudten S in b e rtu ftb a tto n g n u r ben SBert ,beg E in fa u fg augranbe legen taffen mußi, nießt gegen bie 3ugabe V D . üerftößt, föoßt aber ber fteine Saufm ann. E r toirb in biefem S att ber faufmännifeßen Un=

eßrenßaftigfeit geaießen unb beftraft.

SJtan erfennt aug biefen wenigen Veifßieten, bie fieß he*

tiebig oermeßren ließen, beuttitß, baß eg aueß m it ber m itte l*

ftanbgfreunbtießen Denbena, bie bie 3ugaberegetung naeß Sin»

fießt iß re r fyreuttbe gaben fo ll, n id )t Weit ßer ift. D e r größere SBerbeetat beg' fa ß ita tfrä ftig e n Unterneßmeng W irb bie SBer»

bung im m er w irffa m e r geftatten, atg ber fteine S a ufm ann eg fann. Dagegen W irb ißn aud) feine 3ug«beV Ö . feßüt*

aen. 3 m ©egenteif: D ie eeßte 3ugabc if t im m er bag SBett*

beföerbgmittet beg Steineren gewefen, ber feine Sunbfeßaft, bie naturnotföenbig n u r ein enger S reig üon Ve^fouen ift, bureß biefe ©etegenßeitggabe erfreute, fie baburdj anßängticß maeßte unb fie baüon abßiett, bie Voraüge anberer SKitbeföer»

ber, ingbefonbere ber größeren, naeßaußrüfen.

SKan barf alfo feftftetien, baß bie befteßenbe 3 ugabe*

regetung in feiner SBeife einbeutig unb awedmäßig ift. (Sie e rfü llt aueß nießt ben iß r im m er föieber untergefdpbenen

(6)

2902 Sluffatse [Suriftifcfje SBot^enfc^rtft Stoecf beg SKittelftanbfchugeg. SStan b a rf baraug folgern, bag

eine neue Siegelung auf biefent ©ebiete iti<f)t n u r amedrnägig, fonbern notmenbig ift.

D e r ©cgug beg ehrbaren S a ufm anng ätoingt b a jit, bie

@c£)u^gefe|e fo a u fn ffe n , baff ber Siedjtgbredfer ihnen n td jt entgehen fa n n , auf ber anberen © eite aber rticEjt feber, ber guten SBilleng ift, ohne fein B e rfdjulb en sunt 8ietf)tSE)xecC)er tuirb.

SSir erfennen bie SJtangelhaftigfeit ber heutigen Siege*

lu n g auch nocf) baran, bag ihre Slugnahmen fef)r u n fla r finb.

© o ift bie © ra tig a n fü n b ig u n g üon Bugaben unerlaubt. D ie Sluglegung biefer SSorfcEirift führte fchnell b a ju , jebe Slnfün*

bigung üon Bugaben fü r u n e rla u b t ju galten m it ber golge*

ruug, bag ga^Ireidje B e ftrafungen begtoegen erfolgten.

D ie redjtlidje D urchprüfung ^a t in ber B e u rte ilu n g beg f ® . bann b a ju geführt, bag biefe Slnficfjt m it ioenirenSBorten alg o ö llig fin u to ib rig öermorfen mürbe.

D ie fe r U n fla rh e it auf bent ©ebiete beg Bugabenredjtg fa n n nicht bam it abgefmlfen merben, bag m an butcfj ungäfjlige Brogeffe, © rläuterungen itnb feinfinnige © rörterungen im

© inaetfalf fe ftfte llt, mo bie ©renge liegt. SJtan geht bann im m e r üon einem m angelhaften ©e{eg aug unb lo irb nie*

m alg ju Haren, fonbern ftetg §u m angelhaften ©rgebniffen fom m en m uffen. Siichtg behinbert bie m irtfdjaftliche ©nt*

m icflung aber mehr alg U n fla rh e it. D e r K aufm ann m ill fidf nicht burch bie U n fla rh e it einer Siegelung ber © e fa fir aug*

fegen, gegen fie ju üerftogen unb lä g t lieber jebe SBerbe*

hanblung fein.

Stuf ber anberen © eite — bag ift befonberg in ber ißro*

ü in j ber g a lt — fitm m e rn fich bie Belförben, menn eine Siegelung recht u n fia r ift, ungern um ihre Snnehaltung. @ie m ollen fich nicht ber ©ef'aljr augfegen, bie © ta a tg a u to ritä t fü r rechtlich nicht bebenfenfreie Berm altunggm agnahm en ein*

äitfehen.

© o fom m t eg, bag ber tägliche B e rfe ljr eine u n fla re gefe^Iicfje B e ftim m ung auger acht lä g t unb fich über fte hin*

wegfegt. 28er ehrlich genug ift, fich über bie tatfäcfilicfje Sage Siedjenfchajt ju geben, m irb , mag bag Bugabered)t a n b e trifft, m it S e ih tig fe it feftftelten fönnen, bag eg in ja h tlo fe n g-ällen einfach unbeachtet bleibt.

D ager erfcgeint eg ernpfehlengmert, bie Bugaberegelmtg ber ta t fachlichen unb rechtlichen Sage auaupaffen. S o llte m an ber S luffaffung fein, bag bag SBettbemerbgredjt nicht aug*

reicht, um ©cgäbigungen beg ©efdiäftgüerfehrg burdj echte ober unechte fctjenfmeife Seiftungen §u üerhinbem , fo m ügte bag Bugabereiht neu gefagt merben.

B u beachten fin b habet üier © efid jtg p u n fte :

1. D ie genaue D e fin itio n beffen, mag alg Bugabe anau*

fpredjen if t : ©g märe amedrnägig, nicht einfach bag SBort Bu*

gäbe m it ber S fa m m e rbefinitio rt SBare ober Seifiuttg ju üer*

menben.

B u g a b e t f t e i n r e dj 1 1 i dj f e l b f t ä n b i g e g St eb e n g e f ä) ä f t , b a g b e t b e m S ä u f e r b e n © i n * b r u d e i n e r f c t j e n f m e t f e n © o n b e r l e i f t u n g h e r 5 b o r r u f t .

SJtit biefer D e fin itio n öermeibet m an auf ber einen

©eite bie re in äugerlicfje Betrachtung feber jm eiten Seifhm g alg ßugabe. SKan fdjeibet alle bie © efdjäfte aug ber Bugabe*

betradjtung aug, bie B n h a lt beg §auptred|tggef(häftg finb.

SJtan üermeibet fo bie S ltom ifierung eineg Bertrageg in eine

§ a u p t* unb ga£»IIofe Stebenleiftungen, m an üermeibet meiter*

htn bie Slnmenbung ber B u gabeBD . auf jebe bertrag*

Itche 2Tbrebe fh le d ith in . D e r B o rte it ber borgefdjlagenen De*

fin itio tt lie g t barin, bag m an m it ig r bie m irflid ) fcfjäblicffen Sfedjtggefchäfte faffen fann, bie b a rin begehen, bag ber Sunbe u nter bem © inbrucf eineg befonberen u n reblidjen B o rte itg bei ber iput b e ja h lt ober unbezahlt überlaffenen Sfebenleiftung geht.

fOfit biefer einbeutigen g e ftfte llu n g beg B e griffeg ber Bugabe if t a u f ber einen © eite gefiebert, bag ber echte Bu*

gabetatbeftanb erfagt merben fann. Stuf ber anberen ©eite ift aber oerfgnbert, bag bag gugabegefeg ba ju führen m irb, jebe faufm ännifdje B e tä tig u n g einjuengen.

2 . B H tl m an üon biefem an fid j üollftänbigen B e rbot

ber m irtfehaftgfrem ben Bugabe Slugnahmen ju la ffe n , fo um*

fcfjretbe «tan fie einbeutig. ©g reicht nicht aug, üon gering*

m ertiger S le in ig fe it unb Sieflamegegenftänben üon geringem B3ert, bie m it bauerhafter girmenbeaeichnung üerfehen fin b , au fgrechen.

Beibe B e g riffe fönnen üerfdjieben aufgefagt merben, fie fönnen aud) bei äugerer Ü bereinftim m ung inhaltlich etmag anbereg bebeuten.

§ ie r ift eg notmenbig, bie abfolute SSertgrenae feftau*

legen.

S ie m irb ameiftufig fein m üffen, febenfallg fü r bie Sie*

flamegegengänbe einen höheren SBert aulaffen müffen.

D ie iSfemtaeichnung Bfenniggrenae a lle in genügt n ic h t D e r SBertbetrag m irb gana allgem ein etmag höher liegen fönnen. D a fü r ift fü r ben Stahrungg* unb © enugm ittelljanbel in einer Sige fegaulegen, mag hier gugaßefähig ift.

B e i ber Söertgrenae fa n n n u r ber reine ©eftehungggreig aum SJiagftab genommen merben. S iu r aug ih m lä g t fid) einm anbfrei ber SBert ber SSare erm itteln. D ie Bermenbung eineg B e rfe ljrg * ober Berbraudfgm erteg if t unamedrnägig.

D ie meiften B u gabeartifel merben einen B e rfeljrg m ert nicht haben, aumat ein S lufbrud jeben Berfehrgm ert üernichteu fann. D e r ©eftehunggmert b leibt bann im m e r bie erredfeu*

bare unb nachprüfbare ©röge.

3. ©g m ug ferner geftärt fein, bag ein Bugabegefdjäfr m it ber einm aligen fta u fh a n b lm tg abgefchtoffen fein mug.

Stur fo fa n n ü erljinbert merben, bag burch ©utfdjeittgauggabe im © in a e lfa ll bie ©renae eingehalten, im m irtfchaftlichen © r*

folg bei mehreren © efdjäften aber meit Ü b e r tr itte n merben fann-

4. ©nblid) m irb eine Sfugnahm eüorfchrift einaufügen fein, bie ben Slretg üon gugaben u m fd jre ib t, bie aug einem be*.

fonberen ftichhaltigen © runbe unb n u r einm alig gegeben merben.

©g fa lle n h in u n te r a ll bie Slufm erffam feiten, bie ber ü a u fm a n n feinen Siunben gelegentlich eineg © efdjäftgjubi*

läum g ober beg SBeihnachtgfefteg ermeifen pflegt. D ie

© in m a lig fe it ber Eingabe nicht m ertüoller ©aben n im m t ber § a n b lu u g bie U n la u te rfe it. D ie mirtfehaffließe B e ru u n ft beg Ääuferg m irb nicht abgelenft. Sticht ber. tägliche Stauf*

entfehlug m irb u n la u te r geteuft. D e r S äufer n im m t Slnteil an einem feftlidjen © reignig. SBie bie ©aftfreunbfehaft bag Sin*

gebot einer © rfrifd ju n g ermarten lä g t, fo b a rf ber Suube m it einem fleinen ©efdjenf im ©egenfag aur beaahlten fon*

fügen Seiftung rechnen. D ie fe r Slft ber gre u n b licg fe it n im m t niematibem etmag, beeinträdjtigt üor allem ben Branche*

genoffen nicht unb ha i boch fü r ben Sunbenfreig unb feinen Beftanb einen unüerfennbaren SBert.

Sludj bie © rö rte ru n g beg gugabeproblem g b a rf nicht baau führen, bag m an bag ¡geil feber faufm ännifchen Be*

tä tig u n g n u r in einem B e rlja ite n fieht, bag ben Sunben möglichft üor ben S opf ftögt. SStau b a rf boeäj nicht üer*

fennen, bag B e rfaufen © in n unb B 11^ febeg ©emerbe*

betriebet ift- D iefen Bü>ed fö rb e rt anerfannterm agen jebe SSerbung. Sluch bie Slufm erffam feit gegenüber bem Sunben ift eine ^ SBerbung. S ie ift la u te r, m eil fie bem S aufm ann eigen fein füllte, © ie if t n u r infom eit a« befdjränfen, alg fie bie S a ufhanblung h in te r einer m irtfehaftgfrem ben SDtagnahme aurüdtreten lägt.

D ie üorfteheitben ©ebanfen erheben nicht ben Slnfprudf, bie legte Büranutierung au fein, © ie üerfuchen aber, S la rlje it in eine nicht einbeutige Slechtgfage au bringen.

D ie Datfadje einer U n fla rh e it m irb auch feine noch fo fchmungoolte Beteuerung beg ©egenteilg aug ber Söelt fegaf*

fen. STiicht n u r ber „g rü n e D ifd )"/ gerabe bie tägtidje $ r a jig m ug fich m ehr alg eg n ö tig märe, b a m it plagen. SBer bag

©egenteil behauptet, m ug fich leiber fagen laffen, bag er ber B r a jig entfrembet ift.

©g if t gerabeau a«r lieben ©emohnheit gemorben, jeben, ber bag geltenbe Bugnöeredit nicht einaigartig fegön finbet, alg üerfdjmorenen fje tn b beg ©inaelhanbelg anauprangem . Stuf biefe SSeife bient m an feiner 3&ee aber nicht. D ag Be*

(7)

2 Iitffä |e 2903 65. S a ffig . 1936 igeft 42]

ftreben a lle r fü llte fic£) b a rin bereinigen, entftepenben Sßro»

bienten burd) eilte oernünftige Siegelung gu begegnen. © ie Stage ber Bugabe if t — loSgelöft Don alten Bntcreffen»

geficptgpunften lebten Enbeä fü r alle S B irlfpaftS form en eine b erm eibung ber Q ügellofigieit. © ie if t aber nicpt ein SOieiir, eine Q lnanggjaiie fü r bie gefantle getoerblipe 9Birt=

fcpaft b e rfa u fe n ift ehrbaren fa u fm a n n g ¡Qanbtoerf, ber»

teilen öbeS ©agetoerf heg ®räm er§. SBir paben ung fü r

ben K aufm ann entfdjieben unb bie '¿eit tuivb über bie pintoeg»

gehen, bie ficE) an einem u n fla re n @efe| erfreuen, w e it fiel) jebeS V e rb o t perauglefen läpt.

SSirtfcEjaftgpolitiE trage m an ber © taafgfüpru ng üor unb bitte um eine fo rg fä ltig erwogene Slnorbnung. © a 2 gefegte 9 ie p t menbe m an an. SBenn eg n ip t gut gefaxt ift unb gu Btoeifeln Shtlafj gibt, bann fin b bie fReptgtoaprer berufen, eine iia r u n g gu forbern.

$$utfd)lcmd0 Kttfyteanfpnuf) auf Kolonien1)

b o n © p riftle ite r E a r l » f ? e r b e r t SB e p nt a n n , b e r lin g e iuepr © e u tfp la n b banl n a tio n a lfo g ia lifü fp e r güp ru n g

an Stnfepen gclninnt in ber SBelt, je offenficptliper fü r alle guttoiEigen unb objeftib benienben SJtenfpen bie Erfolge beg d r itte n ifteipeg auf allen ©ebieten toerben, je mehr jenfeitg ber

©rennen bie Oom g u b e n tu m über © e u tfp la n b auggeftreuten untoapren bepaufüungen alg Sügen e rfann t toerben, befto ntepr melben fip einficptgbolle Stuglänber gugunften © e utfplanbg gu SBort. g a fl tä g lip n a p ben Stürnberger Sagen finben ftp in ber auglänbifpen, ingbef. englifpen Sßt'eife B u fp rifte n führen»

ber Sßerfönlipfeiten, bie auf bie Sloitoenbigfeit pintoeifen,

© e u tfp la n b feine Solonien gurüdgugeben. g a , ber fonferbatibe Stbgeorbnete beg englifpen Unierpaufeg, © ir S l r n o l b S ö i l » f o n , erflä rte fogar, bap fein S ta a t in Europa beffer als

© e u tfp la n b geeignet fei, eine toürbige SRoIIe ber Kolonialm acht gu ffiiefeit. U nb toeiterpin brachte er ¿um Slugbrud, bap nie»

manb ernftlicg forbern fönne, bap bie gegentoärtige b erteilurtg ber a frifa n ifp e n Kolonien ftänbig befielen bleiben unb bie gröpte iD la p t in Europa Oon ihnen auggefploffen toerben foHe.

g toeim al n a p ber SBieberperfteEung ber beutfpen SBepr»

gogeit hat 2X b o l f § i 11 e r , ber g ü p re r beg © ritte n Steipeg unb Sprecher beg © e u tfp e n SBolieS, bei offigicllen ©elegenpeiten bie grage eineg beutfdien Solonialbefipeg angefpn itte n: in feiner fReipgtaggrebe bom 7. IDlärg 1936 aug Slnlap ber Söieber»

Befepung ber e n tm ilita rifie rte n SRpeinlanbgone unb in feiner aßroflam ation auf bem biegjährigen P a rte ita g ber Epre. ^ m 7. IDlärg e rflä rte ber g ü p re r, bap bag beutfpe SSoII feine befon»

beren B e ih ilfe n gu feiner Sebengbepauptung brauche. ®g toolle n u r feine fehlenderen Epaitcen befigen, alg fie auch anberen G o lfe rn gegeben feien, g m fiebenten f ü n f t e ber iBorfpläge, bie ber g ü h re r barnalg gut SBieberperfteEung beg europäifpen

© le ip g e to ip tg machte, gei^t eg; ,,©ie beutfpe IReipgregierung ift bereit, toieber in ben 53öl£erbunb eingutreten. © ie fpriept babei bie E rw a rtu n g aug, bap im Saufe einer angemeffenen B e it auf bem SBege freunb fdja ftlidjer SBerpanbtungen bie grage ber folonialen © le ip b e re p tig u n g . . . ge flä rt to irb ." Unb in Scürnberg bradfte er im Bufammenhang m it ber 53epanblung ber 5Ropfioffeinfupr gur §erfteEung bon gnbuftriee rje ugniffen, b u rp beren 53erfauf§ertög gufäplipe Sebengmittel aug bem Sluglanbe b e fp a fft toerben foEten, gum Slugbrud, bap bag Se=

bengrept beg beutfpen SBoIfcJ genau fo grop fei, toie bie tRecpte ber anberen ^Rationen.

516er niept n u r naep ben © runbfäpeit beg Sebengrecpt^/ äu bem f ip bie in fo rm a lre p ttip e m ©enfen befangenen foge»

nannten ©iegerftaaten beg SSerfaiEer © ifta tg n u r bann be»

fennen, toenn bie Gcnttoidlung ber © inge über ipre to trflip = feitgfremben Slnfpauungen pintoeggept, fonbern a u p nad) ihrem eigenen g o rm a tre p tg fta n b p u n ft pat © e ittfp la n b Sin»

fp ru p auf Ä o lonialbefip. © iefer ? In fp ru p grünbet ftp auf 5ü>et fü n fte , auf bie fogenannte Siongoafte bom 26. ge b t. 1885 unb

!) Stteratur: Dr. g o a p i n t » § a i t g © p r e t b e r , ®i e beutfpen Kolonien unter. Befonberer aterüdfiptigung p re r ©teHung aU Sötait»

bäte beg S5ölfer6nnbe§, gerb. ®ümmlerg SSerlog, S erlin unb S3omt 1935. Dr. S ! u r t Q o p a n n f e n , § e t n r i p S ' r a f t , ® a§ kolonial»

Problem ©eutfpfanbg, ]3aui Ssrtung äSertag, Hamburg 26.

ben ip u n ft 5 ber 14 Ißunfte 553 i I f o n g, bie bie © runblage beg bon © e u tfp la n b unb ben SlEiierten unb Siffogiierten 3Räpten b u rp Stotentoepfel bom 3. £>ft. unb 5. SRob. 1918 angenomme»

nen 55orfriebengbertrageg bilbeten.

I.

U m bie Slptung ber Söeijjen in S lfrifa n ip t gu unter»

graben, bie S n tto id lu n g beg fpanbelg unb ber B ^ iO fa tio n in getotffen ©egenben S lfrifag n ip t gu beeinträptigen, aEen 55öl»

fern bie © p iffa p rt auf ben pa u p tfä p lid jfte n in ben S ltla n tifp e n Oocan münbenben © tröm en S lfrifag ju fip e rn unb S tre itig » feiten borjubeugen, fdjloffen am 26. gebr. 1885 © e u tfp la n b ,

©nglanb, g r a n fr e ip ; Belgien, bie bere in ig te n © taaten bon Slorbam erifa, g ta lie n , b o rtu g a l unb eine Steipe anberer, fü r bie fpatere © nttoicflung pier n ip t intereffierenbe Staaten in B e rlin einen b e rtra g , bie fogenannte Songo=5lfte.

Q m 2lr t . I biefeg bertrageg tourbe bag fogenannte Son»

bcntioneEe Songo»beden gefpaffen unb feine ©rennen feftge»

legt, ©iefe toaren biel toeiter gezogen, alg bie geograppifpen, beim aufeer bem gangen belgifpen ßongo»©ebiet toaren im SBeften m it eingefploffen ein © r itte l bon Kam erun unb bie

§ ä lfte bon grangöfifp»5tquatoriaI=5tfrifa. B n t O ffen beg Äonti»

nentg fp lo p ber b e rtra g gang © e uifp»D ft»S lfrifa, n ö rb lip ba=

bon gang b ritifp » O ft= 3 lfrifa , bag to e ftlip babon gelegene Uganba=5Rpafia=Sanb unb im ©üben itnferer Kolonie einen fleinen © eil beg b ritifp e n 3torb»9ihobeiien m it in bie Slb»

ntapungen ein. Stuf Slnregung beg b ertre terg ber bere in ig te n

© taaten bon Slorbam erifa auf biefer itonfereng, g o p n 5t.

W a f f e n , tourbe in bem Strt. X I ber Sitte feftgelegt, b a | ifflä p te , bie innerhalb biefeg ÄonbentioneEen Songo»beden»

befipungen patten, biefe fü r bie © auer eineg Sriegeg n e u tra l erftären fonnten. ©iefe © rflä ru n g foEte bon ben bertraggpar»

teien geaptet unb bie betreffenben ©ebiete fo bepanbelt toerben, alg gehörten fie einem n ip t friegfüprenben S ta ate an. © p liefj»

U p fdfrieb Slrt. X I I bie iftegelung bon © rengftreitigfeiten auf bem berm ittlunggtoege bor.

S53ie bie beftim m ungen beg Slrt. X I unb X I I ber Sitte aug»

gelegt toerben feilten, geht aug ber begrün bung perbor, bie ber borertoäpnte V e rtre te r ber b e re in ig te n © taaten bon ÜRorb»

am erifa in einem am 10. ©eg. 1884 auf ber Sonfereng beriefe»

nen © jpofe gab. ©g piep b a rin im fju n b lid auf bie b e rp ä ltn iffe in Slorbam erifa u. a., baff bie berfpiebenen SRationatitäten in ben erften a m e rifa n ifp e n K o lonien bei frie g e rifp e n bertoid»

lungen unter ben g n b ia n e rn bunbeggenoffen g e fu p t patten unb biefeg berfap ren feinergeit gu ben g rä p lip fte n golgen gefüprt habe. Ebenfo w ürben in S lfrifa frie g e rifp e Unternehmungen ber Europäer gegeneinanber bie gefamten g o r tfp r itte in ber B ib ilifa tio n ber Sieger, bor aEern bie gangen Erfolge ber 2Rif»

fiongarbeit gerftören. Eg fa n n banap alfo feinem 3 toei f el unter»

liegen, bap bei bem S lbfplup ber Äongo»5lfte E in m ü tig fe it bar»

über Beftanb, jebeg übergreifen eineg gtoifpen ben bertrag»

fpliepenben augbrepenben Sriegeg auf bie Sauber beg Sonben»

tioneEen iiongo»bec!eng gu berpinbern.

g m b e rtra u e n auf biefett bon feinem ber beteiligten San»

Cytaty

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©läubigerüerfammlung aber bramßt eine 3 i1111ßSunfäljicjEt'tt nicijt oorpliegen. © ie erfolgt bielmeßr gerabe p bem Bwecf, eine Baßlunggeinftellung ober ben

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie

© ie fe r S lrt. SBir patten ba Beriangt, baß man bie Vefttm m ungen über bic SDIünbcB fieperpeit abänbert. 3 $ Pah« barauf pittgewiefeit, baß bösw illige

3. gu beftimmen; febow. borfdU ^t unb eS fann gierauf foioie auf fonftige SRebenftrafen / U toerben, toenn bieS eine ber antoenbbaren tBorftgr. ©teuergefege i-

lidte Sluflage für ben Sdjulbncr fnitpft, biefen ©etoinn burd) bie ÄonberfionSfaffe gehen git laffen, fotoeit nidjt bie Ginriditung eines SonberfontoS, über

irb ifd je n TOineratgennnnunggbetrieben Botn 18. über öffentliche Stnfiinbignngen auf bem ©ebiete beg §eitwefeng b.. über bag inte rto fa le fßriBatredjt Bom 2..

unb Betont, ift ein fcfjiecijter Seljrer. 9ludj wenn fie nad) attfjen Ipn nicht bie SSerantloortung tragen, werben fie hoch ffreube an ber gelungenen Arbeit

barfeit lt. 3, Anbetung ber SRStnroD. über bie Sefjanblung roieber!ei)tenber l'eiftnngen in bet groSerft. Bon Diedjtäfianblungen außerhalb beg fonfurfeS n. über