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Juristische Wochenschrift : Organ des Deutschen Anwaltvereins, 1934.03.10 H. 10

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freit 10 [577] 63. 3al)rgtmg.

10. T O tg 1931

ftiid)i lllodpfdjrtft

B e r a u s a e g e b e n v o n bem H c t d i s f a d j g c u p p c n l e i t e t bot ^ ¿ ¡ g r u p p e

H c c f j t s a n i B ä l t e bos B u n b c s » a t i o u a l f o s t a l i f t i f c i j c r B e u t f d ! « B e c f ) t s a m r > a l t D r . ¿ P a t t e r K a e E e , IT C . b . B .

U n t e r m i t t o i r f u n g b e t U T U g l t e b e r b e s H e i d ^ f a c & g r u p p e n r a t e s : H e d j t s c m t D ä l t e D r . B t o g g e , B d m b u t g ; D r . W a l t e r S a e t g e b r u n e , S e r l i n ; 1 D r ^ S | , « « .

D r . H o a d , g a l t e n . 5 . ; D r . H ö r n e r , £ ? a g e n ; D r . H u b a t , K o m g s b e r g / p r . , D r . I D t t f c S d j o i j , B e r l i n , u n b P a t e n t a n w a l t D r . U l l r i c h , B e r l i n .

D erlaa* H ) lllo c ic t PttC&fe<ttt&lu«3 , 3 nb.: ©scar Sraubfletter, Ceipsiö & b ©resbnci- Straße { { ¡ { o.

V e r l a * . ^ ^ ¡ ^ t f a3 n , 7 2 B6 6 f D t a , t a„ , c , r i f t: 3 tn p rlm a tu r / po Ittd j.d lo n to £ e lP 3*9 U i. 63673.

® e jd jä fts { te ile in B e r lin SID 48 ifebemannftr. 14. SernfpreÄicr Bergmann 217.

ttorbmitimgsfcfen)! und gtoge ©iaatepriifimg.

»Olt D&etlanbeägeridjtgpräfibent Dr. © attclm adjer, Naumburg (©aale).

®or einer fReifje Bon fahren flöte id) .ino^ l £ 0§ S icfmft aefchilbert, weld) Bunteg iöilb fid) aus etnent »ergleipe S r in 9bS einsefnen Säubern geltenbe« ® e P « n aber baS SÜuSbilbungS* unb »rüfungSwefen für » “ £ waltungSbeamte ergibt. Siefe 3 errtiien|ät tft biSh«

¡ebenfalls nur in gang uiiwefentlid)en Setlen flenn Sänberjuftigoerwaltungeti finb gwar beS o ft« « 1 8« ^ J gufammengefontmen, fie haben bieJo 6 vruiema?a

»ereinljeitlicfjung „grunbiä^Iiclj" and) bef^tofi / ^ burcl) geführt. Sie ©egenfdfce gWifchen . S f f l S äu ftarl; jcbeS Sanb tt>ar fo feft M it bet ™ icl£

feiner eigenen Einrichtungen übergeugt, baß eS gföubte, bem anbereu nicE,t nachgeben 5« tonnen. ? 4 ‘ $ { $ punft geiomtnen, tu bem cm emf)citltd)er_ ^ ■übergeben partihiiariftifd)en »eftrebungen gut Ä J " g ä b S unb für baS ganse fRetdj eine emh« Mje ©tubmn äMbiU bungS» unb »rüfungSorbnung Raffen w rb. ü0 Bei otejet fReuorbnung ber Singe baS preußifäe )f eaelunn bapetifdje ben ©ieg baoontragen wirb obeJ e L S R I eigener Hirt entfielt, bic auS ben üerfc^tebenOT ©pftemtn ba§

jeweils SSefte entnimmt unb gu einer u “ “ fdiweifit ift lebten EnöeS ofjne »elang, lofern nur eine aue

S e b e S W e * ftraff bS

®ütge herauSfommt, bie «ne fltunblije ^ ^ b a n g bei Muffigen 3iict)ter, ©taatSanwattc unb 2tcd)tSawWalte ge*

mäbrleiftet. . m , .

®er Hlufforberung ber ©djriftieitung, tm 5RaI;men emer üon ben oerfdiiebenften ©teilen eingeforberten Sfieifje Bon Stuf- faßen auch meine pecfönficTjc Stellungnahme P ^ e n |ragen ber «Reform beS HtuSbilbungg* unb »rujungsWeiertg bar-

“ L „ S „ , * um (» lieber 9eieW, « » »« « “ p '6“ ” « meine“ i » 8«n U U » . « * ? Ä S S S am Serien gelegen unb niicf) bienftlid) ftep « it baj irttenfiofte 5 B £ W mid aber auf bie fragen beäjßor*

bereitunggbienftcä unb ber grofieu Staatsprüfung befd)rdnten.

A. $ cr »orbeveitungbbienft.

I. ® ie i ö a u e r be§ SSor ber ei tu ngSbi enf t eS.

©ie betrug bis jutn gaßte 1919 einzeilig 4 Saßre unb beträgt feitbem in ber 9M )rsai)l ber Sauber 3 Saljte, nur in einseinen 3V , Sa^rc. ®af3 biefer 8 «traum fel)r tnapp

bemeffen ift unb eine w irllid) grünblidie 21uSbilbung in allen

3

weigen ber 9ied)täpflege nur für ben befonber§ tüd)tigen unb fleißigen Sleferenbar ermöglidit, ber fid) m it feiner gangen g ra ft ben Slufgaben beS SSorbereituugSbienfteS wibmet, wirb bon teinem £enner beS ISienfteg, ber auf bem ©ebiete ber lugbübung unfereS fRadjtoudffeg Erfahrungen gefummelt Ijat, beftritten werben iöitnen. ®aß unfere Sugenb felbft nad) einer Slbfürgung ber „SefjrlinggseiV ftrebt, ift oerftanblidj; ba§ ift

»on jeljer fo gewefen, auef) Bor bem griege, als bet »or*

bereitunggbienft nod) 4 Qa£>re betrug. Eine weitere »er*

lürgung biefer Seijrgeit würbe aber am ailerwenigften m ißrem eigenen Wofjloerftanbenen ^ntereffe liegen unb feberi*

fa lls bann, wenn man nad) beftanbener Staatsprüfung bie jungen Suriften atsbalb im ridjterlicEjen ®ienft oerwenben Will, in saijlreidjen fä lle n eine ©efaijr für bie Sicherheit ber UtedjtSpftege bebeuten. ®er SRuf nad) einer Stblurgung beS StuSbübungSbienfteS f)at feinen ©runb in bem ®range ber

§ugenb nad] eigener »erantwortung. ®iefer SBunf^ ift. üer»

ftänblid) unb niad)t ber Sugenb alle C££)re. Ulbet: bie Snterefim ber »oliSgefamtlieit oerlangen, bafi an BerantWortungSBoller

©teile nur w irllid ) grünblith Borgebilbete unb woI)lgeubte Sßänner berwenbet werben, gnbeffen wirb _eS fül) empfehlen, Bon ber beftel,enbeii üRöglidjfeit, bem ^eterenbar bei Bor- g e ritte n e m SluSbilbungSflanbe eine gropere ©elbftanbigfeit einsuräumen, mehr als eS bisher in ber Siegel g e fe h lt, @e*

braud) gu madfen, Biellekfjt and) ben Äreiu ber puen über*

tragbaren ©efdjäfte gu oerme^en. iiBenn man ^ ben tieferen llrfadjen nad)öel)t, benen baS «efußl beS Unbefriebigtfeing in ber SuSbilbung entfpringt, fo wirb man Btelfad) bie ®r*

fahruug machen, bafi eS gu einem Seile auf einer geWtffen lliiterfdiätuina beS SKerteS ber eigenen Ir b e it beruht, gu einem Seile auf einer — jenes unrichtige SBcrturteit bcgünftigenDen

— falfdien »ehanblung bet fReferenbare burd) bie S luif bilbunaSbeamten, bie mitunter ben fReferenbar fd)ulmetftenfd) Bebanbeln unb nicht als jungen »erufSgenoffen, bem fie auf

©runb ihrer größeren SebenS* unb fRedjtSerfahrung bie Etn^

arbeitung in bie gerid)tlid)e ^rapiS erlcid)tern follen. Em tuch- tiacr (Referenbar, ber fid) aus innerer Neigung unb mit U fit unb Siebe feiner Aufgabe hingibt, wirb febjr halb b«

feines „23rotl)errn" Werben unb ihm wertBolle JJiitarBeit feilten — felbft bann, Wenn fie nod) ber gorre ltur bebarf. ®aS üerbient 91nerlentiung; Wer nur bie SRängel einer Slrbeit fiel)t

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(2)

578 Slufföfie

[Surtfttftfie SSodjettfdjrtft

unb Betont, ift ein fcfjiecijter Seljrer. (Sin nörgelnber „93rot=

Beri", ber ber Sugenb fein SSerftänbuig entgegenBringt, ihre 9RitarBeit nicht anguetfennett berftef)t unb and} eine Btaudj*

Bare 9lrBeif feinet ©eljilfen berwirft, w>eti fie feinen per»

fönlit^ert ©epflogenljeiten unb ©igentümlichfeiten nicht gang entfpridjt, iarat bem Oieferenbar bie SIrbeit oerleiben! @r

!aun nur Itnbanf ernten, Weil er Unluft fät, ftatt bie greube feineg 9ftitarBeiterg an ber eigenen 3lr6eit unb ihrem fteit»

genben 28ert gu ftarfen. Sd) ^ B e bag ©lücf gehabt, berftönb»

nigbolle Sehrherren p IfaBen, unb e§ beghalb nie berftanben, tuegijalö bie äRüarbeit ber fReferenbare fo unbefriebigenb fein fü ll unb bon ihnen felbft fo gering eingefcl)ä|t wirb. Qcfj glaube nidjt, bafs eS in ben 2Iugen meiner jungen SSerufg»

genoffen bon augfdjlaggebenber SBebeutung fein fann, ob unter ber ©ntfdjeibung, bie ihrer 9lrBeit bieltek^t in erijebltcijem 93tage bie ©ntfteljung Berbanit, audj iljr 9iame fte|t. 9ludj wenn fie nad) attfjen Ipn nicht bie SSerantloortung tragen, werben fie hoch ffreube an ber gelungenen Arbeit empfinben unb fid) m it berantwortlich fühlen für bag, mag fie gefdjaffen haben. Söemt eingelne bon ihnen anberg beuten feilten, fo mürben fie, fürchte ich, fih fpäter einmal bitter enttäufcf»t fühlen, wenn fie nach ber Sehrgeit, g. SS. in eine ffentralbehörbe, einberufen werben füllten: fie mögen ben Wichtigfteu ©tlafj, ba§ bebeutfamfte ©efe| augarbeiten — ftetg finb fie nur bie anonhmen ÜJtitarbeiter unb ©eljilfen ber entfcheibenben ©teile.

3 m kleinen ift bie Slrbeit beg SReferenbarg im SSerhältnig p ber beg augbilbenben jRidjterg jener iReferentenarbeit bergleicijbar. ©ie wirb nur in bem an fid) berftänblichen S3or»

Wärtgbrängen ber Sugenb Bon ih r felbft oft falfdj gewertet.

SSttt allerwenigiten fann ich bctg gerabe heute öerftehen, in einer Seit, bie banad) ftrebt, auch bie beifihertben Stidfter ber Kammern unb Senate — wie überhaupt aller Sollegien — mehr unb mehr p beratenben äRiiarbeitern beg nach äugen hin allein oerantwortlichen unb entfcheibenben SSorfi^enben p machen.

Sd) h«Ite eg alfo für gninbfählth falfch, au eine §era6»

feisung ber Sauer beg SSorBereitunggbienfteg auch nur gu benien. 3 a, t<h Bin fogar ber Sinfidjt, bafj w ir gu einer S3er»

längerung fommen ntüffen, jebenfallg um ein IjalBeg 3 ahr - Sieben ber fach liehen ©djuimtg im Slugbilbunggbienft muß an ber SSertiefung beg SSolfggemeinfdjaftggefühteg, ber ©ntwiefe»

iung unb Sefiigung beg ©Ijarafterg gearbeitet Werben. Seg»

halb ift eg m. @. nnbebingt notwenbig, bie SReferenbare auch währenb be§ SSorBereituuggbienfteg an minbefteng gWei je fechgwßihigen ©djulunggfurfen in SSewegunggorgauifationen, g. 33. ber ©91., ©©., 5|50. teilnehmen gu laffen, bie biefe fo unbebingt notwenbige ©rgielpnggarbeit am beften unb ficher»

ften gu leiften oermögen.. Siefe Surfe oeriürgen aber Die fachliche 9Iugbilbung, unb ,bag halte ich Bei nur breijährigem SSorbereitunggbienft nicht fü r ’angängig, ©hon aug biefern

©runbe allein Wirb m. @. eine SSerlängerung ber 9lu§=

bilbungggeit n ih t gu umgehen fein. Um fo weniger wirb fid) bieg bermeiben laffen, Wenn auch noch ein Seil beg SSor»

bereitunggbienfteg ber lug bilbung bei einer SSerwaltungg*

Behörbe gewibmet werben füllte.

Sn biefern Sufamntenhange fei atocE) barauf Ijingewiefen, baff gur Seit eine gemiffe ©htoierigleit gwifhen ber fachlichen Ülugbilbung unb bem ©9i.»Sieuft befielet. Ser Sienft in ber

©91. iann fich unter feinen Umftänben nah ben S3elangen ber ju rifiifh e n 91ugbilbung rid)ten, unb bie 9lugbilbuug im ju»

riftifdjen SSorbereitunggbienft ftört bann ben ©9l.»Siettft. S h glaube begljalb, baß eg gerabe ben Sntcreffen beg ©91.»

Sienfteg, bem ih einen hohen ergiehlihen SSert Beimeffe, ent»

fpredjen würbe, Wenn man bem ein ©nbe bereitet unb gang Beftimmte Seiten für ben ©9i.»Sienft feftlegt, m it benen in ber 91ugbilbungggeit unter allen Umftänben eben gu rechnen ift.

II. ® ie S i n t e i l u n g beg S B o r b e r e i t u n g g b i e n f t e g .

§ ie r ergeben fih gunühft gwei SSorfragen, bie für bie Einteilung beg SBorbereitunggbienfteg bon prajubigietler SSe»

beutung finb.

1. ßg ift mchrfah geforbert worben, bie 91ugbilbung ber=

fhieben gu gestalten, je nahbem ber iReferenbar in ben

©taatgbienft eintreten ober 9tnWalt Werben Wolle. Siefen 91n-

reguttgen follte nid)t ftattgegeben werben. 9Cbgefehen Bon ßiit^

gelfällen, in benen ber fünftige Seruf alg 9tnwalt bon Born*

herein feftftel)t, ift eg mißlich, ben jungen Snriften algbalb nah ber erften Prüfung _ bor eine foltfje SSal)! gu ftellen.

Steigung unb ©ignung laffen fiel) in biefern Beitfmnfte in ber fRegel nah feiner biefer Betbett iRihtungen hin fdjon Beurteilen.

SSor allem aBer ift eg nidjt ttur für ben fünftigen dichter notwenbig, in bie 9lrBeitgmetI)obe beg iRehtianwaltg einen

©iuBlicf gu tun, auh fü r ben fünftigen 91nwalt ift eg utt=

erläfflid), bie 9lrBeit ber ©erihte (unb nad) SRögiidjfeit aucl) ber SSermaltunggBehörben) fenngulernen.

2. Sie gWeite grunbfätjlic^c Srage ift bie, ob eg fih emp»

fiel)It, bie 9tugBilbung ber fünftigen 33erwaltunggbeamten Bon ber ber fünftigen jRidjter, ©taatganmätte unb 3ieht§anW«lte gu fonbertt. S ie ^Regelung in ben eingelnen Sünbern ift ber»

fhieben. Ser fünftige SerwaltunggBeamte muh in allen Säubern auh in eingelnen Swcigen beg ©eridjtgbienfteg ge»

arbeitet haßen, nicht aber aud) umgefehrt ber fünftige 9tid)ter Bei SSerWaltunggBchörbm. ßiugelne Sauber, barunter ißreuf)eu, fennen im jurifttfdjeit SSorBereitunggbienft feine (öefhäftiguug Bei ben SSermaltunggBehörben, anbere, g. 91. SSat)ern, fhreibcu fie bor unb wieber anbere geftatteu fie fafuttatio.

S h perfönlid) Befenne m ih in biefern fü n fte gu bem Bat)etifhen ©hftem. S h Bin m ir baBei bewußt, baff eine fehgmonatige SSefchäftigung Bei ®erwaltitnggbehörben, Wie ih fie borfdjlagen möchte, für bie S e r W a l t u n g feinen wefentlichen 9tu|en üerfpriht. Sagu ift fie B i e l gu furg.

9lBer für ben fünftigen ^Richter, ©taatganWalt unb 9Uecf»tS=

anwalt berfpredje ih m ir baoon einen n ih t gu unterfhähenben SSorteil, wenn er auch in- bie bon ber ridjtertidjen 9lrBeitg=

metljobe fo grunbberfhiebene SSerwaltunggprajig einen ©in«

Blicf gewinnt. 2Bemt ih bie 9lugBilbuug ber ©ertdjtgreferenbare auh Bei beu SSerwaltuuggbehörben für erwünfdjt IjaitO/ fo m u | ih baBei allerbingg eine ©infhränfuug machen. 9 t u r bann fann ih fie befürworten, wenn ber SBorBereitunggbienft entfprehenb um 6 SRonate berlängert wirb. S er juriftifdje SSorBereitunggbienft barf baburdj feine 58er!ürgung erfahren.

SSill man feine SSerlängerung beg IBorBereituuggbienfteg, fo Würbe id) allerbingg nad) preufjifhent SRufter bie 9lugfchaltitng ber iBerwaitunggftation aug bem SSorBereitunggbienfte bor»

giehen. SRau fönnte bann eljer baran benien, bie 9lnftellung im ©taatgbienft — in ber Snftig Wie in ber SSerwalPng — bon einer nachträglichen, bann aber auh längeren Sienft»

leifhmg Bei einer SJerWaltunggbehörbe abhängig gu mähen, eine ^Regelung, m it ber m. @. ben Sntereffen ber allgetneineit Staatgberw-aitung Wie ber Snftig weit mehr gebient wäre. ©§

ift beffer, nuferen StadjtBUchg auf rein juriftifdjem ©eBiete wirflich grünblid) gu fhnlen alg auf furiftifhem unb abmi*

niftratibem ©ebiet Silettanten heiangttgütfiten. 9Ran fönnte bemgegenüb'et Berfmfit fein, barauf h'ngnweifen, baff bie Baherifhen iRihter unb ©taatganWälte nicht fd)led)tere Su^

riften feien alg bie preufjifdjen, oBwol)! fie bei and) nur breijährigem SSorBereitunggbienft bodj auch in SSerWaltungg»

gefd)äften aulgeBtlbet finb. Sag Beftreüe ih nicht. 9lBer man follte nidjt bergeffen, ba§ bie Baperifhe. Suftigberwaltung in ber Sage war, fih aug ber $ 01)1 ifjoer 91ffefforen für ben höheren Suftigbienft bie tücljtigften augguwählen unb minber tüchtige im Suftigbienft eben nicht befhäftigt. S h möchte gwar hoffen, ba^ biefer ® runbfa| aud) bon SReid)g Wegen allgemein eingefül)rt wirb — aber bann bleibt ber eine utterwünfdjte Suftanb Beftehen, ba§ mau eilten Unterfhieb macht gwifdjcn ber epmengmafjigen ©lite unb bem „S re ie r", ber bann 9ln=

Walt werben fann. Sag ift ein ffnftanb, f,er m_ ^en c^na tereffen ber 3iechtgpflege unb beit beredjtigten Sntereffen ber 9litWaltfchaft nicht geredjt wirb, ©g barf m. @. im 91itg»

Bilbungggiel fein llnterfdjieb beftehen gwifdjen betten, bie für beu ©taatgbienft alg geeignet attgefeljen werben, unb anberen futtgen Snriften; auch fie ntüffen beftimmten 91ttforberungeu entfpredjen, bie nt. ©. eben nicht ooll erreicht werben föttnen, Wenn man ben SufHgaugbilbunggbiettft berfürgt. ©g ift n ih t alleg

©lite, wag ben SSorbereitungSbienft bitrd)läuft, unb man fann Sauer unb ©inridjtung beg SSorbereitunggbienfteg uid)t auf bag IRtbeau ber ©lite abftellen. 9Rau fann bem Befonberg tüd)tigen iReferettbar 9lbfürgunggmöglihfeiten gewähren, fann aber im Sntereffe beg Surcf)fhnitteg n ih t bie iRormalbauer

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63. Saljrg. 1934 §eft 10]

SCuffä&e 579

bei juriftifdjen SSorbereitunglbienftc! unter cirt SXcinbeftntaß toon 3 ¡galten ßerabbrüden.

III. S ür bie folgenben ©rörterungett geße üß babon au!, baß ber Borbereitunglbienft auf 3Vs §ai)xe eiftxedt wirb unb auci) bei bert SSexiDaltiuto^beijörben ab§ulciftwi tft.

Sn btefcrn Salle würbe ficß m, E. folgenbe Einteilung be! Borbereituuglbienfte! ergeben:

1. ©r beginnt m it einer feinmonatigen StuSbilbung bei einem Keinen — ßöcßften! m it bxei planmafetgen iftxcbfern befehlen — 31©- Erfaßrunglgemäß tft bie ^iusbiibung^ bet einem Keinen — möglidjft eingliebxigen —

Einführung für bett jungen Surtften. $ . ! l? ru6e5, gefcßrieben lnorben, bie Borzüge biefe! MuäbtlbungSabfiEjntK te l liegen auctj fo feßr auf ber iganb, baß e! einer näheren Begrünbung nic£)t bebarf.

2. Entgegen bem jetzigen 91u!bilbunglgange tn allen Sänbern möcßte id) ben jungen Suriften nacf) ber erften 91mtlgeri<ßtlftation allbalb *u einem 91nmalt unb 9totar bringen, unb swar ebenfalls für bie Sauer Bon fe^ 8 J)to- naten. Sd) bin m ir babei bewußt, baff ^ bi efm ©tabtum ber 9lu!bilbung bie Söiitarbeit bei jungen Referenbar! tn ber Siegel für ben Anwalt feine Hilfe bebeuten wirb, tote e l zur Seit bocß nicbjt feiten ber Salt tft. 9lf>er bte ’J.L“ ” ben Anwalt unb Rotar ßat ja aud) ntcßt ben S^ed, btefen irgenbwie p entlaften, fonbern bient n u r b e t ^usbiibung bei jungen Kollegen. 3 <ß ßabe feinen gweifel, baß bte Rn*

waltfdjaft fid) biefer Aufgabe, obwohl fie • unter Umftdnben eine größere Belüftung a ll büßer bebeutet, m it ber eiben Eingabe untergeben wirb, m it ber fie ftcßtßr ^ ß e r u n te r * zogen Ijat. S ic ¿uweifung in einem fo frühen ©tabunn ber Rulbilbung ift m. E. beißalb uorteilijaft, wetl ber ^eferenbar

gerabe beim Slnwalt bie ©utwtdlung m il

ab ovo fennenlernt, unb fo in bte geridjtitdje ffitts § m it Senntniffen unb ©inficßten eintritt, bte tßm bte Krbeit borf wefentlid) erleidjtern unb i£>r förberlicß ftnb.

3. Stuf tiefen 9lu!bilbunglabfcßnitt follte b ^ Sattgiett bei einem 2 ®. folgen, bie fiel) erftredt je W J ^ bie 9tu!bilbungen in Sibitfacßen (B'ödfammern, jam m ern für Haiibcilfadjen unb 9Irbett!geri<ßte) nnbf tn,

(einfdjließticß ber ©taatlanwaltfcßaft a ll 9InKage« unb -Sott '“ T s Ä t « , . . bilrfte auf « « „

ber bei einer Berwaltunglbeßorbe folgen, ber ebenfalls SKonate bauert, h ie rfü r fämen grunbfa^lidj olle ^ Ä r w a l tunglbeßörben in Betracßt, in erfter Stute

Sanbratlämter, Regierungen, aber aud)

ämter, üor allem aber bie ©auoerwaltungcn ber R C S J ß 5. 9Cn biefen Rulbilbunglabfdjnitt wödjte tcß unmtttel*

bar bie Sienftzeit bei einem £>2®. anfdjltefjen unb mdjt bte bei einem großen 31®., bie id) an ben © ^ t u | bei ganzen Rulbilbunglgange! feßett mödjte. Sie bc .^a,nber überweifen bie Referenbare bem D2®. überhaupt mißt, tn einzelnen Sanbertt werben fie toaljltoeife einem 0 2 ®. ober einem 2 ®. überwiefcn. R ur in $ reu gen, SlnljaK, Olbenburg unb Sßiiringen ift bie Befcßäftigung bet einem 0 2 0 .Itdjt, unb nad) meinen ©rfaljrungen mödjte td) gerabe btefen ®u§*

bilbunglabfc|nitt nidjt mtffen. E r tft nad) M l unmutigem U rteil aller breu§ifd)en Surtften bte ^olje ©djule ber ftraK tifdjen Surtäbrubettä. $ ie gegenüber ben 910. unb wett geringere Sa^l ber ju r »er^onblung fonmtenben Redjtlfacfien unb bie unübertreffliche Sorgfalt unb ©enauigfett, m tt ber fid) alte fßrojePeteiligten i^rer annefjtnen, ermoglidjt el, bte Stmft ber Sftedjtlfinbung in einer SSollotbung iennenäu»

lernen, bie an feiner Stelle in gleicher JSctfc ertctcijt.werben fann. ®urd) biefe Sdjule gegangen P f^ tt, tft für jeben jun»

gen S u riftm Bott größtem Rudert. R l^ t j ' r1P“ re ™'rf ; be,5 bauerlicijer a ll ein SSerjidjt auf btefen 91ulbtlbungoabfc^nttt.

6. ®ie 9trbeit bei einem gtoBetl f)a^e id) a ll 91ul*

ganglftation a u l jwei ©rünben für befonberl geeignet. Sie bilbet m. E. bie natürlid)e unb gegebene Überleitung etntttal in bal fßrüfungloerfaljren unb fobann nt bte bem Referent bar rtac^ beftanbener ^ßriifung ^er Bcöorftcljenbc ridjterlidie 91rbeit. ® a l ißrüfunglöerfaljten biganbelt tn feinem erften Steile, ben SHaufurarbciten, unb tn fetttem lebten

Seite, ber münblidjett Prüfung, üorne^mlid) Redjtlangelegen- beiten, bie gerabe p ben täglicEjen Aufgaben bei 91®. ge*

bören. Unb nacf) 9tblegung ber Prüfung wirb ber junge Rffeffor in aller Regel pnädjft einem 91®. überwiefen.

© I fei barauf ijhtgewiefen, baB in Rreufjen fdjott jefet häufig, menigften! p einem Seile, ber p e ite a m tlg e ri^t*

licfje Siulbilbunglabfcijnitt am Sdjluffe ber ©efamtaulbilbung ftebt, bann närntid), wenn anberenfalll ein S eil ber 91 u l*

bilbung bei einem £)2®. in bie Serien fallen follte. — 91ud) ein 91ultaufd) p ifd je n ben Stationen 3 unb 4 müßte nad) 9Baf)I angängig fein.

Ser ® reil ber 91ufgaben, m it benen ber Referenbar Wäbrenb biefer p e ile n Sefcpftigung bei einem R®. befaßt Werben follte, Wirb aulfdjließlicb b al ©ebiet ber fretWiUtgen

© e rifitlb arfe it, ber SwanglOollftredung unb bei S o nfurl*

recht! p umfaffen I)aben. Sei großen 91®. m it einer nad) Sachgebieten ftarf üeräftelten ©efcßäftloerteilung befteßt bte große ©efafjr einer Serfßlitterung ber 9(u!btlbung. R iq t ! ift nt ©. unswedntäßiger, a ll, wie e! bet mandien großen üreußifdjen ©eridjten gefcßiel)t, bem Referenbar für je jwet S3od)en — ober gar noeß fürser — in bte üerfdjtebenften Einjelabteilungen p feßiden. Um tßn in bie ttjßifdjen @e*

fdjäfte einpfüßren, unb barauf fommt e! ia an, tft e! bet foldjen ©eriebten beffer, bie Referenbare p r ©tnäelaulbilbung nur beut @runbbud)rid)ter unb bem 9Inerbengertd)t,_> bent Sßormunbfd)aftlrid)ter unb bem Serfteigerunglndjter für ie einen längeren S ef lrauut p p w e ife n , im übrigen aber auj anberen Spezialgebieten in Übungen eine Uitterwetfung _ an ber §anb einiger weniger befonberl leljrreidjer ©tnzelfalle ftattfinben zu taffen.

IV . SSäljrenb bei gefaulten Sorbereitunglbienftel m it 91ulnal)me ber beiben erften 91bfcßnitte (Keine! 91®. unb 91n*

waltftation) müffen gemeinfc£)afttid)e Übungen ber Referenbare ftattfinben. S a l Siet ber Übungen geljt nießt auf eine fßjte*

matifdie Seßanblung bei Recßtlftoffe! Ijinaul, fottbertt bar«

auf, bie Seilneßmer in ber 91nwenbung bei Redjtl, in bett tt)pifd)en ©efdjäften aller S®els e ber © eridjtlbarieit, narnent*

ließ aueß in ber ©ntfdjcibungltedjnii unb im freien Sortrag ju üben. S ur 2eitung ber Übungen finb Ridjter, Staat!«

anwälte, Red)t!anWätte unb SSerwaltunglbeamte ijeranzu*

Zieijett, bie naclj Reiguttg unb Segabung ßierju befonberl ge«

eignet finb. Su ben Übungen ift ftet! barauf ©ewießt p Ie*

gen, bie jungen Suriften m it bem Sbeengut ber national*

foziatiftifcßeu 9Beltanfd)auung in iljrer Sebeutung für bte Redjtfprecßung ju erfüllen.

V. äBäljrenb ber Sauer bei Sorbereitunglbienfte! — ebenfo wie in ber § ilf!rid)terzeit — follte man nad)JDcogltd)*

feit barauf Sebadjt neljmen, einen möglidjjt regen 9lultaufd) ZWifcßen ben Referenbaren ber einzelnen 2änber oorzunegmen unb burdj ©ewäßrung oott Unterßaltlzufcßüifen zu ermog*

ließen.

B. Sie große Staatsprüfung.

I. S a ! Hauptproblem für bie Einrichtung ber großen Staatlprüfung ift biefe!: S o ll fie fid) befeßranfen auf eine fdjriftlicße Prüfung ober foll fie Wie bte erfte Rntfung ge*

gtiebert fein in eine fd)riftlicße unb munbltcße JSrufung;

ferner: foll bie fcßriftlicße Prüfung fuß nur auj bte 91nfer*

tiqung bon Staufurarbeiten erftreden ober fo ll bem Referen*

bar aud) bie 3Cnfertigung einer - ober meßrerer — ßäu!«

lief)er 91rbeiten aufgegeben werben?

Subeibgn frag en ßabeieß bereit! in meiner Scßrift „ S ie aroße iuriftifeße Staatlprüfung in Rrcußcn" eütgcßenb Stellung genommen (ogt- ©• 2 f-, 7° ff-, 37 ff.), unb id) ßabe feinen 91nlaß meine bort au!gefprod)ene 9Infid)t zu änbern. @o wertöoll amß bie fcßriftlicßen 91rbeiten für Rrüfunglzwede finb, unter feilten Umftänben möcßte id) bie ntünblicße Rrü*

futtg entbeßren. ©ie allein »ermittelt einen unmittelbaren

©inbrttd bon ber Rerfönlicßfeit bei P rü flin g ! unb läßt ißn mitunter in einem ganz anberen 2icßte erfd)einen, a ll e! ttaeß ben Arbeiten ber toar. 9luffaffung!gabe unb Urteil!«

fäßigfeit, Entfcßlußfraft uttb Scßlagfertigfeit fiitben gerabe i ber müttblicßen Prüfung in ßerOorragenbem Riaße Entwid^

lunglmöglicßfeiten, bie für bie Beurteilung ber ®efamt 73*

tn

(4)

580

% jffä jg e [Qunftifdje SBocbettfdjrift

herfönlicljieit heg ißrüftingg Bon entfcljeibenber iöebeutung fein fönnen. Unb lebten ©nbeg barf niei)t bag SBiffen, fonbern bag können imb bet fßerfönticljfeitgwert bag ©ntfdjeibenbe fein, Ebenfowenig famt ich titidE) m it einer Prüfung befreun«

ben, beten fdjriftticher Siet! fid) augfdjliehlid) auf Slaufur«

arbeiten befdjränft, feibft Wenn man bet fdjrifttidjen Prüfung eine münblidje folgen läfjt unb baburdj foraitifdE) — wenn fie inie in ißreuffen geljanbhabt wirb — eine m. ©. gang ungu»

längtidfje ^Beurteilung „nach fü n fte n " oermeibet. Sei) Ifaite bie Maufurarbeiten für bag unfidjerfte ©rfenntnigmittel, fie geben fdjon m it fRüdfidjt auf bag hftjdjologifche äRoment beg

„Ejcamengbrucfeg", unter bem fie gefdjtieben werben, feinen guoerläffigert SSeurteilunggmahftab ab, tragen übrigeng in ber äReijrgalji auch beutlici) bag ©ignunt biefeS Srudeg, ber aud) manch tüdjtigen fReferenbar an ber Bolten Entwicklung feineg Stönneng hemmt. ©g liegt nafje, barauf ^inguJueifen, baff bag gleiche SSebettfen bocE) auch bei ber ntünblidjen fßrü«

fung beftelje. Sag tr ifft aber nicht gu. Senn in ber ntünblidjen ißrüfung bat ber Prüfer eg in ber §anb, biefen S ru d burdj bie A rt ber Prüfung in iürgefter Seit attfguljeben ober gu mitbern, toie idj a. a. D. ©. 87 bargelegt fyabe. ¡gingu fommt, baff bie SMaufurarbeiten bag einzige fßrüfunggmittel finb, bei bem big gu einem gewiffen (Stabe ein ©jamengbrilt nicht auggefcfjloffen ift, ba eg fidj bei ben Aufgaben in ber Siegel um alltägtidje Vorgänge beg SRedjtglebeng fjunbelt unb in ihnen gewiffe SRedjtgfragen im Saufe ber Seit immer wie»

ber öon neuem auftaueben. S urdj lange unb einbringlidje Übung in ber Anfertigung Bon SHaufurarbeiten, wie fie in fRefietitorien, ja auch in amtlichen Übunggfurfen, oft unter Sieüorgugung ber in ben ißrüfungen ber Begangenen S ahre geftettten Aufgaben, ftattfinbet, fann nian fid) ein oft recht umfangreicbeg „fRepertoire" einüben, bag in ber Prüfung Bon Sinken fein idnn. ©0 fommt eg, bah erfaljrungggemäh ge«

rabe ber mittetmäfjige Surdjfdjnitt bei ben itlaufuren oft am heften abfcfjneibet, wäbrenb tücfjtigen fReferenbaren, bie biefen S r ill m it fRedjt Berfchntäljt hüben, erftaunlidj oft eine ober gar mehrere Slaufurert mifjtingen. Auch biefe ©rfaljrungg»

tatfache ffoxicht gegen bie SuBertäffigfeit ber flaufurarbeüen atg ©ntfdjeibungggrunblage. ©ang entbehren möchte id) fie atterbingg and) nidjt, benn fie hüben immerhin gegenüber Säufchunggoerfuchen bei häugtidjen Arbeiten einen nidjt un»

bebeutenben SSergleicEjSwert, ba fie bei auffälligen Abweidjun«

gen gegenüber ben §augarbeiten im © til unb in ber Ar»

beitgmetljobe ernfthafte Stücffdjlüffe auf bie ©elbftänbigfeit ber §augarbeit gulaffen. Sd) möchte fie aber auf 3— 5 be»

fdjränft wiffen unb gehe in ben folgenden Augführungen Bon bem bigherigenBuftanbe iniRreufjen aug — breiM aufuren— .

Sagegen ntödjte ich eg nicht für unbebingt erfotbetlidj halten, gwei igaugarbeiten Bon bem fReferenbar gu Berlangen.

Stach meinem ¿Dafürhalten fönnte auf bie eine Bon ihnen ohue Stadjteit Bereichtet werben, unb gwar auf bag wiffen«

fdjaftlidje fRedjtggutachten. Sch fefse babei allerbingg Boraug, bah bie wiffenfchaftliche igaugarbeit atg ein Seil ber erften fßrüfung allgemein eingeführt wirb. SSon jebem jungen Sn»

riften füllte man, beBor man ihm ein Stidjteramt anBer«

traut, Berlangen, bah er feie gäfjigfeit, wiffenfehaftlidf) gu ar«

beiten, gu ber iljn bie UniBerfität ergieljen fotl, auch in einer wiffenfdjaftlidjen Arbeit bargetan hat- SBann biefe Arbeit gu teiften ift, ob bei ©etegenljeit ber erften ober ber gweiten ißrüfung, ob man eine wäl)renb beg ©tubiuntg angefertigte gröbere ©eminararbeit atg foldje anerkennen ober fie Bon bem Siefereitbar währenb beg SSorbereitunggbienfteg erfor«

bern w ill, ift babei Siebenfache. $ ü r bie folgenben Aug«

führungen nehme ich uit, buh fie einen erften fßrü»

fung bitben wirb unb fdjeibe fie für bie grofje ©taatg»

Prüfung aug.

II. _ ©ine weitere grage gruttfefählicher A rt ift bie nach bem ©inban beg in fßreufjen eingeführten ©emeinfehaftg«

lagerbienfteg in bag fßrüfunggoerfahren.

Sch h“ fee me (Gelegenheit gehabt, biefen Sagerbienft fennengulernen, h°be aber m it befonfeerer Sreube Beobachtet, wie günftig er auf bie jungen Seute eingewirft hat, feie fidj nach beftanbener Prüfung bei m ir gum S ienftantritt melbeten.

SReine fjerfönlid;e ©teHungnahme möchte ich feah«t W fammenfaffen:

Ser Sagerbjienft fotl Berhinbern, bah feer fReferenbar „gum

©yamen büffelt" unb hernach betaftet m it einem Übermafj Bon

©ebächtniigftoff, unfrifch unb Berarbeitet gur fßrüfung iommt.

Siefem Übelftanbe hat man früher Bergeblich entgegenguarbei«

ten gefucht; Bergeblich, Weit ber — tatfäd)tid) burd) nidjig1 begrünbete — ©taube unaugrottbar war, bah eg in ber Sßrü»

fung auf möglichft umfaffenbe pofitiBe ®enntniffe anfomme.

Ser Sagerbienft fchtiefjt biefeS unnüjje unb aufreibenfee ffiauien aug unb gewäljrleiftet auf biefe äBcife bem Ißrüfer einen weit fichereren ©inbtid in bag können ber ffßrüftinge-

©etbft wenn m it ber ©ittridjtung beg Sagerbienfteg nur biefer ©rfolg begWedt unb erreicht würbe, hielte eg fcijwer, fich Bon ih r gu trennen, eg fei benn, bah feer gleiche Erfolg auch auf anbere SSeife erreicht werben iönnte. Auch feie im folgenben entwickelten SSorfchläge für bie SSereinheitltidjung beg fßrüfunggüerfahreng wollen fich nidjt Bon ber Einrichtung alg fotdwr trennen, Wohl aber Bon ber Einfchaltung beg Sagerbienfteg in ben ©ang ber fachlichen fßrüfung. ©ie gehen Bon ben ©ebanien aug, biefe fßrüfmtg organifd) in ben IBor*

bereitunggbienft feibft eingubaucn. Ser fReferenbar fotl nach biefen SSorfchlägen nicht nur währenb ber Sauer ber fdjrift»

liehen Prüfung — bie m it ben Auffidjtgarbeiten beginnen unb an bie fich unmittelbar bie — einzige — :§augarbeit an«

fdjtiefst — im USorbe^eitunggbienft bleiben, fonbern auch in ber Bierwödjigen A5artegeit gwifchen ber Abgabe ber §aug»

arbeit unb ber münblidjen ißrüfung. Auch feafeurd] wirb jeneg finnlofe Einfiauien Bermieben Werben fönnen, währenb an»

bererfeitg biefe SBartefrift wohl Biel gu iurg fein bürfte, um in ih r bag gweite 3 ie l beg Sagerbienfteg gu erreichen.

Ser Sagerbienft folt nämlich auch feagu bienen, feer S uftiä5 BerWattung bie SRöglichfeit gu geben, fid) beffen gu Berfichern, bah bie fReferenbare, bie hernach alg Organe ber fRedjtgbftege Sienft am SSolie tun füllen, auch bie bagu erforbertiche d)aral«

terlidje Eignung befihen. And) in biefer iöegiehung hat fid) ber Sagerbienft bewährt. Snbeffen erforbert bie Erreichung biefeg ijieteö m. E. n id jt m it Slotwenbigfeit bie Einfchaltung in ben fRaljmen beg eigentlichen fßrüfunggBerfahreng; eg fann audj bann erreicht werben, wenn man, wie ich Borfdjtagen möchte, ben Sagerbienft ber Prüfung nadjfotgen Iaht- SRan fönnte bagegen einWenben, bah bamit ber Sagerbienft aber tatfädjlich nicht mehr eilt Seil ber Prüfung fei unb bem fßrüfunggaugfdjuh bei feiner ^Beurteilung ber ©efamtfierfön»

iioljfeit beg fßrüflingg ber ©ignunggberidjt beg Sagerbienft»

leiterg fehle. Sufeeiiett Will m ir bag nicht atg unbebingt wefenttich erfefjeinen: S>h habe oben fdjon einmal barauf hm»

gewiefen, bah feie neue Augbilbuttgg» unb fßrüfunggorbnung nidjt auf bie ©egenWart gugefdjnittett werben fann, fonbern für bie ¿ ufunft berechnet ift. SBir haben in Bufunft boch m it einem Bötlig oerfdjieben gearteten SRenfchenntaterial gu tun, alg eg gur Bett ber SRadjtergreifung ber g a lt war, m it einem SSolfgnioeau, bag auf eine gang anbere Ebene gehoben ift, m it jungen Seuten, bie burdj feie bewährte ©cljule ber Organt»

fation gegangen finb unb gerabe unter bem ©efichtgjmnft ber djarafterlidjen uub weltanfdjauiidjen Surchbilbung feijon — Bon ber ©djulgeit an — mehrfach ernftljaft gefiebt Worben finb. Segljalb glaube idj, bah atan im fRahmen ber groben

©taatgbrüfung auf eine fotche erneute fRachfirüfung oiefleidEjt toirb üergichten fönnen. S er Erfolg wirb auch erreicht, wenn man alle biejenigen, feie fid) bem öffentlichen Sienfte unb ber Anwaltfcijaft wibnten wollen, nach ber Prüfung noclj einmal im Sagerbienft ober einer äljnlidjen ©inridjtung gufammengieht unb ihre bemnädjftige Aufteilung ober 3u»

laffung Bort einem Eignunggbericljt beg Sagerbienftteiterg ab»

hängig macht, feer auf ©ruufe feiner ^Beobachtungen fich bar»

über äufjert, ob fie über biejenigen ©haraftereigenfcfjaften unb ein fo gefeftigteg unb Bertiefteg SSolfggemeinfdjaftggefüht Ber«

fügen, wie eg ingbefonbere ben gufünftigen Organen ber jRechtgfifiege nottoeitbig eigen fein muff.

III . 1. S ie Einljeitlidjfeit int fßrüfunggwefeit erforbert m. ©. bie Einrichtung eines „fReidjgamteg fü r bie juriftifdjen fßrüfungen" im fRS®- S ch bin gwar ber Anfidjt, bah man bie erften juriftifdjen Prüfungen audj weiterhin ben bei ben OS®, eingerichteten fßrüfunggämtern übertragen fotite, f>alte aber eine weitgeljenbe ©influhnaljiue burch bag iReichgamt audj bei biefen fßrüfungen für erwlinfdjt. ©0 füllten alle

(5)

63. gofjrfl. 1934 §eft 10] A u ffü ß e 581 Aufgaben für icfjrtftiicijc Arbeiten, bie beit fßrüftmgert auf»

gegeben merben, bie .fontrotte beS 3teid)SamteS paffieren unb zu oieichcr Bett frei alten ^rüfungäünttern (¡ur $lu3gabe ge*

langen. SSorfdjtäge b a p träten bon allen P rüfungS amtern p beftimmten gettpuniten ^e!n AeidjSamt empreußcn. Außer»

betn aber müßte bem präfibenten beS AetcßSamteS bcu fRectjt pfteßen, febergeit bet febent prüfungSamte fetbft in einer Prüfung bcn Borfiß 51t übernehmen ober ein Aiitgueb bcj AeidjSamteS bamit p beauftragen, eine •Maßnahme, bte feßr im gntereffe ber ©rßaltung eines cintjeitiicfjen prufungSmaß»

ftabeS unb einer einheitlichen prüfungSmetßobe liegen mürbe.

2. ¡gier intercffiert inbeffeti nur bie Sattgfeü be.j yretcij^s=

amteS auf bem ©ebiete ber großen Staatsprüfung.

©S ift nadi meinem Safürßalten nicht rooßi ^utjifußrbctr, fämtlichc fßrüflinge auS bem ganzen fRei^e in »erlim ju prüfen. SaS ift auch nießt erforberlibß. Aucß bie Aotmenbtg»

feit, bie große Staatsprüfung einheitlich P gehalten er»

forbert baS nießt, fofertt man nur bie Won Bei. 1 box»

gefeßiagene Acgelung trifft, bte eS _ bem ißrafibenten ^beS AeicßSamteS ober feinem Beüollmäcßhgteu geftattet, jebcrjeit an febent fßrüfungSorte ben SSorfijj p überneßinen. anberer»

feitS toürbe icß eS aber auch für falifß hatten, b icjtbß iiltung ber Prüfungen ben £>ß®. ober bei ißnen 5« üdbenben P ru- funqSämtern p übertragen. ©S mürbe genügen, aber m. ©.

aueß ermünfeßt fein, brei prüfungSfenate je einen für Aorbbeutfd)lanb, für Ahttelbeutfcßlanb unb für Sili>iS er Borfiß im norbbeutfeßen fßrüfungSfenat märe bem Präfibenten beS AeiißSamteS unb feinem ^tettbertreter ju übertragen, mäßrenb bei ben beibeu anbereit ^ ruf“ P9f ™ ber Borfiß einem hauptamtlichen präfibenten ober neben- amtlich einem 0 £ © P rä f. - P ^ertragen mare, ber tßn auf feinen Stell» ertreter ober etn SAttglieb beS^ Senates tm Bebürfnigfaile bcfegicren faun. S ic Senate waren, tm_ub»

rigen m it hauptamtlichen unb nebenamtlichen Ahtgltebern a u S p fta t^ uf affung p r Prüfung füllte bem 0 £ © p ta f.

übertragen merben, beffen Sienftauffidg ber ffteferenbar un»

terfteßt. ^ ^ wäre in brei £ eilc p Ö«^ern Sie füllte beginnen m it ber Anfertigung ber

am Siße beS 0 £ ® . an beftimmten affmonatltcß ftattfmbem en Sagen bei febent

0

£ ® . gleichzeitig gefcßricben merben. ©eßmte»

xiqfeiten Bunten babei alierbtngS ttifoferit entfteßen, als bet befftelnerett 0 £®. in cin8clnc«

A n p ß l bon Prüflingen in Betracßt fornmt, fü r bte bte ab ßattuug eines JKaufutterminS nießt „lohnt • ^ ^ te inbeffen fü r unmefentlicß halten; bodj ließe fuß btefem Aitß»

ftanbe baburd) begegnen, baß man bte

Qß®. fü r bie Silaufurtermtne an entern öte|er üerteßte p

^ ' 3 Aufgaben für bie brei ftlaufurarfeiien merben m. ®.

ben tßpifdjen ©efcßäften ber amtSriihterltcßen PrajtS p ent»

nehmen fein, fe eine auS bem ©ebiete beS fßrtbatrecßtS, beS Strafred)tS unb ber freimilligcn ©ertcßtsbarfcit ober be^ Bet»

faßrenSrecßtS'.' S ie Aufgaben müßten ro te m «Preußen nauj Aften unb in %ovm bon Afteu ßerge|tciit merben.

5 A n bie tlaufurarbeiten füllte fieß unmittelbar bte gu»

teilunq eines ProjeßaftenftüdeS p r Anfertigung ber Praf»

tifdien Arbeit burd) ben Senfprüf. beS pftänbtgen PrüfungS»

amteS anfeßließen, bem p biefem gmede geeignete Aften bom AeidtSamt p r Verfügung p [teilen mären. ®te Bearbeitung hätte nad) preußifißem SiKufter in ber SSeife p erfolgen, baß ber Aeferenbar ein AecßtSgutadjten unb etnen Urteilsentmurf

— befteßenb auS einem ungeiürjten Satbeftanbe uttb ben ©nt»

fcßeibungSgrünbcn — anpfertigen ßat. Ser in im m e rjta r»

ferent Ataße p beobadßtenbe Aiebergang in ber fu n f t bet SadibarfteHung läßt eS in. ©. münfdßenSmert erfeßemen, an bem ungeiürsten Satbcftanbe feftpßalten, ber bem Bertcßt entfprießt unb bem Süeferenbar ©elegenßeit gibt, p jetgen, baß er eS berfteßt, ein boHftänbigeS, aber iu r j gefaßtes, letcßt oerftänblicßeS Söilb beS Saiß» unb StreitftanbeS p entmerfen.

6. Aach Abgabe ber ßäuSlicßen Arbeiten füllte ber me»

ferenbar m it einer g r ift bon hier SBocßett ju r münblicßen Prüfung qelabctt merben, bis baßin aber im SSorbereitungS»

bienfte oerbteiben. S ie ©inßaltung biefer g-rift bürfte bet ber ©inridjtung bon brei fprüfungSfenaten oßne Scßmtertg»

leiten möqlidt fein „

S ie 'Prüfung felbft mirb fteß auf bte tßpifdßen ©efeßafte ber gibil», ©traf» unb freimütigen ©ericßtSbarieit fomte auf baS öffentliche SRetßt ju erftreden ßaben. g n iß t füllten aud) frag en beS allgemeinen SBiffenS nießt unterlaffen, tnSbefon»

bere aber folcße gragen geftellt merben, bie bem Aeferenbar

©elegenßeit geben, p jeigen, baß er m it bem ©ebantertgut ber nationatfojialiftifißen SSeltanfcßauung bertraut ift. Aucß füllte m it ber Prüfung ein freier SSortrag auS Alten ber»

bunben merben, bie bem Üleferenbar am britten SSerltage bor ber Prüfung pgeßen.

7. Sie Surdjficßt ber fdßriftlißen Arbeiten tnirb ben»

fenigen ÜJtitgliebern ber prüfungSfenate obliegen müffen, bte aud) bie mitnblid)e Prüfung abpneßmett ßaben.

aS'enrt fämtlidfe Arbeiten übereinftimmenb als mattgel»

ßaft begeidjnet merben, empfießlt eS fieß, bon einer müttb»

lid)ett Prüfung abpfeßen, bie Prüfung bielmeßr fü r ntd)t beftanben p erlläreit; bie gleicße gmlge füllte aucß bann auSgefprocßen merben, menn ein P rü flin g eine ber feßrift»

ließen Arbeiten ober ben Sermitt p r münblicßen Prüfung

oßne triftigen ©runb berfäumt. it ,

S ie ©ntfdjeibungen ber prüfungSfenate müffen enbgitlttg unb unanfechtbar fein.

8. Sen prüfungSfenaten, bie in jebem ^atte in etner iSefeßitng bon bier Siiitgliebern, einfeßließlief) beS SSorfißenben, bie Prüfung abpneßmen ßatten, füllte bie Berechtigung ge»

geben merben, bie nochmalige gulaffung^ p r Prüfung tm

§alle eines fffiißerfolgeS p befürmorten, bie inbeffen nur etn»

mal geftattet merben öarf.

S ie üorfteßenben Ausführungen fotten unb tonnen innerhalb beS p r Verfügung fteßenben AaumeS — nur baS äußere be§ Sßori)ereitung§biertfte§ unb ber großen Staatsprüfung barftetlen, fo mie eS int mefentltcßen meinen SBünfcßen entfpreeßen mürbe. A u f ©mselßeiten beS. AuS»

baueS bin icß babei abfid)tlicß mißt eingegangen, fte fmb gegenüber bcn großen Sinien beS Baues üon untergeorbueter Beben tung.

u n d c r f l c P r ü f u n g t e r ^ u r i ) ! c n S3ou Sianbgexicßtspräfibctit Dr.

B e m e r f n n g e n ber Scßr i f t l e i t u n g : J i i t fftüd»

fießt auf bie grunblegenben Ausführungen beS JietcßSjufttj»

ommiffars unb üteicßSjuriftenfüßrerS bet ber Preffebefpre»

cßung in B e rlin am 28. gebr. 1934, über bie unten S. 592 berichtet iß, meifen mir borauf ßin, baß nad^eßenber Auffaß nießt als amtlidje Stellungnahme auS bem B A ö S g . anju»

feßen ift. S er Anffaß gibt bie perfonltcße Auffaffung beS BcrfafferS miebet, bie feßr beaeßtlid, ift, wenn and) tu emget»

neu punlten, ittSbef. ßinfießtiieß ber S tu u e n p tt unb ber feßarfen Unterfcßeibung üon SRedjtSmiffenicßaft etuerfettS unb BoIlSmirtfdjaftSleßre anbererfeitS bie Sdjrtftiettuitg ber An»

fießt beS BcrfafferS fieß nießt anjufdjiießett nermag.

SoßanneS SKüilcr, Borgern.

Am 30. gan. 1934, an bem ein gaßr feit ber Aiacßt»

übernähme burd) ben AationalfojialiSmuS üergattgeit mar, ßat ber ÄeicßStag m it einmütiger guftimmimg beS AeicßS»

raiS einftimmig baS ®efeß über ben Aeuaufbau beS AeicßeS befcßloffett (A@B1. I, 75). Sen erften Scßritten, bie nament»

ließ m it bem ©rmäcßtigungSgefeße getan mären, folgte baS

©efeß, baS fdjon in feiner Bejeicßnung ben Aeuanfbau beS AeidieS als befonbere Aufgabe ber näißften g u lu n ft bezeichnet.

Balb folgte am 2. gebt. 1934 (A@B1. I, 81) bie erfte BD.

über ben Aeuanfbau beS Aeid)eS. Aeuaufbau bebeutet nießt

(6)

582

W ufföge [SurtfHfdje SBodfenfcfuift

(Srlaffe B. 9. gebt. 1934 (® g. 1934, 173) unb bann in ben

©rtaffen B. 13. gebr. 1934 (® g. 1934, 205) nacgbrücfiicb betont. 9täd)fteg 8 ^1 $ legt bie ©rgänpng unb 2lnpa]fung bet 9ieicgSbeftimmungen, Wo biefe für bie befonberen Ve*

bürfttiffe ber ¡guftij in t Siugenbiicte nod) n iĄ t auSreicgen.

„BaS g ilt namentlich für bie VorbitbungS* unb Saufbagtt*

beftintntungen beg böseren intb be§ gehobenen mittleren Bien*

fteS" (a. a. D. ©.206). B a m it taud)t bie grage ber lecgten 2trt beS fßrflfungS* ttnb VorbitbungSWefeitS, ingbef. beg an*

gegenben jRidjterS, hoffentlich p m leisten ÜÄate auf. 2Bir dürfen Bon ber ©ntfcgtugfraft nuferer, ffiig re t erwarten, bag bie Bett halb enbgüttig Borüber ift, in ber ftd) bie Verträge über bie notwenbige Sinberung ber Vor* unb 2luSbifbung un*

fereg juriftifcben fttacbwucbfeg m it alt ben angrenjenben SRebenfragen p Vüdjereien gestalteten. SBettige tafen fie, er*

reidjt würbe fcgtieglicb fyvcfilid) wenig. „© in Stecgt unb ein ffteicb", jawohl, aber bag Sitb ber 2luSbitbung berer, bie p r Slnwenbung biefeS einheitlichen UfccgtS berufen Waren, war fo buntfcgeciig wie nur ntögiidj. BebeS Sänbdjen batte be*

fonbere Vorfigriften, jebeg hielt ftantbfbaft an ber alleinigen Vortreffticbfeit feiner Vorfdjriften feft, ber Unterfcgieb jwifcijen

©üb unb 9iorb Eiaffte hier weiter. 28er fich ein Vitb Bon all bem machen w ill, braucht nur ben 2tu ffa | © a t t e l * m a d j e r S : 82B. 1928, 10 ff. nadjplefen: „BaS juriftifcge

©tubium, ber VorbereitungSbienft ber ffteferenbare unb bie juriftifcben Prüfungen in bem beutfdjen Sanbern".

Qu ben nachftebenben 2tuSfübrungen fot£ Berfucgt werben, eine furje liberficht barüber p geben, wie fid) ein Sßraftifer, ber ntebr alg ein ^abrjebnt an ber ?IuStefe ber 9ted)t#beftiffe*

neu fü r bie ©ignung p m Verufe atS’ fRicgter mitgearbeitet bat, bie fßeugejtattung benft. ©S wirb bewußt barauf Ber*

pichtet, p r Verfcgtebenbeit ber Siegelung in ben einjeinett Säubern ©tettung p nehmen. §ierbei mögen Vefonberbeiten in bem 2tufbau ber Buftiperw attung in ben Sänbern pweiieu eine entfcgeibenbe fRolte geffjieit haben. ‘Sag bat aufgebört.

B ie guftijBerWaitung wirb nun enbiid) SfieicbSfadhe werben.

Ber ©inbeit beg fachlichen tKecgiS wirb bie ©inbeit beg ©tan*

beg unb feine iperanbifbung enbiid) folgen. Ber fReicbSricbter unb ber 3teic()Sreferenbar ift eing ber nädjften ßide. BarauS folgt aber gwingenb, bag eg ©acbe nur beg fein tarn, atigemeinüerbinbticbe Vorfcgriften über bie Votaitgfegung grtr Butaffung p m fftecbtSftubium aufpfteiien, bie Drbnung für bie Prüfungen unb bie fernere SluSbitbung ber ©eprüften p beftimmen. ©ine Möge ffrage ber BüwcEmägigfeit wirb eg fein, inwieweit bag IReicbSminifterium ben brei größeren Buftiperwaltungen 2tuSfübrunggbeftimmungen im einzelnen übertaffen w ill. Vorüber ift bie Beit, in ber, wie ich eg p meiner © tubienpit in SRündjen erlebte, in ben ftaatgrecgt*

liehen Vortefungen m it befonberer Betonung Ipttwrgeboben Würbe: Vagem ingbef. bat fReferBatred)te.

SSetcge fdjutmägige Vorbiibitng foli junt fRedrtSftubium berechtigen? B e t alte Śiamgfruf: hier §umaniften, hier Sieal*

fdjüter, mug Berfcbwinben. $<h felbft bin überpugter 2(n*

banger ber gutnaniftifeben Vorbiibmtg, weil id) bag ®tücf batte, fie auf ben Stiftungen Sluguft Hermann fjrandeg ju genießen. 2IIieinfeiigmachenb unb alieintaugtidh p r Sorberei*

tung für ein rechtes 3ied)tgftubium ift bie bumaniftifche SSor*

biibung aber nicht. Sluf bie ©djulung im iBenfen iomntt eg an, bie :SKitteI b ie rp lomnten erft in ^weiter Sinie in Setradjt.

Sb wirElich biefe Schulung n ur auf bem bumaniftifdien ©tym*

nafium erreicht werben !ann, ift immerhin p eifeibaft für ben, ber eg erfahren muffte, baff ein gut im Satein auf bem 21b*

gauggpugnig bejeugter S'ättgttng bie B^tfownen Bon si voluerim unb si velim nicht beftimmen fonnte. SESirb Bon ber SSorbiibung in ber ©cbule bie gäbigleit im fachiichett unb bianmäbigen ®en!en alg öocbjiel öerlangt, bann ift eg auch nicht nötig, bcifj neben ber Steifefraifung ber ©d)ule eine be*

fonbere B utaffunggbrüfung fü r bag ©tubium ber Siedjtg*

miffenfebaft Beriangt wirb. 2Ser fall benn biefe ©ignung p biefem ©tubium im Ülugenbiide beg Seginneg feftftelien? DB fie Borliegt, wirb fich p m e ift erft im . Verlaufe beg ©tubiumg feftftelien taffen. ®ian bat fie ober bat fie nicht. B uäuSeben ift natürlich, bafj bie Seiftungen in gewiffen ^äcbetn ber (Schule bie SSermutung befonberer ©ignung p m ©tubium be*

grünben fömten. Wan lömtte alfo baran benlen, bie S3c*

Wertung m it gut (Bgl. aber oben) namentlich in tBeutfdj unb

@efchid)te p nertangen. Sei Steatfdpibitöung Knute an bie

©teile Bon Satein — Xßatbematit treten. ®ie ©efabr, ba§

gute matbematifdfe Veranlagung baju führt, in ber gurig*

brubenj nur eine befonbere gorm ber SRatbematil gu feben, worauf febon B b er i n g in ©cherg unb ©rnft binweift, wirb fo grofj nicht fein. IBie Seberrfdpng ber SOlutterfbrache muß unbebingt geforbert werben. IBer Prüfer erlebt hier oft wun*

berliche IBinge. iBaS g ilt namentlich beim ©ebraueb Bon SSetfcbwörtern. 3Kan fann toirfltdE) fagen: benn eben Wo Se*

griffe fehlen, ftettt fich p r rechten Bett bag grembwort ein.

Btnmer, menn eine ©ad)e nicht reinlich burebbaebt ift, ftiftet bag SMfcbWort unheimliche Verwirrung an. Stian Braudft nur an bie SBorte ©ojiofogie unb fosiologifch p benien1).

SBeil jeber ber wacteren Sämgett barunter etwag anbereg Berftebt, fo iämbfen fie in Berfcbiebencn ©Benen. Sie geben aneinanber Borbei unb würben fich boch fonft batb einig fein.

© oti ber ©tubent Bor bem Seginne beg ©tubiumg fd)on in bie ißrajig ber ©efcbäftgftetten ber ©eridjte eingeführt werben? $jd] Berffiredje m ir bteröBu nichts, ©erabe bem tRecbtgjiinger, bem eg VebürfniS ift, nad) bem SSaruin unb SBeSbaib p fragen, unb ber hierauf noch feine ÜlntWort er*

batten bat, wirb bie Biofje Vürotätigfeit abftoben, eben weit er noch nicht befähigt ift, in ihr ein notwendiges unb un*

entbehrliches iffiittet für bie richtige 9ied)tSbfiege p feben.

Bwedmä^iger erfebeint eg m ir, bag erft nach ber B eit beg wiffenfcbaftlicben fRecbtgftubiumg biefe Bätigfeit beginnt.

fReihtgftubium unb VorbereitungSbienft im weiteren finb fcharf Boneinanber p trennen. 'Bie ßffentticbleit ber ©e*

ridjiSBerbanbiungen unb bie gfrrien geben bem ©tubenten burdjauS bie Stiögticbfeit, in ben ©ericbtSbetrieb einmal bin*

einpfeben unb fich ein Vitb baoon p madjeit, wag er Bon ben ©runbfäben etwa ber tDtünbiidjfeit unb Unmittetbarfeit beg Verfahrens, Bon bem er auf ber ttniBerfität gehört bat, bort wieberfinbet. 2llfo: feine Vorfirafig, aber etwas an*

bereg, beoor ber ©tubent bie ttniBerfität beliebt, nämlich

©emeinfdjaftsbienft. ©ar nicht früh genug faitn ber Utechts*

jünger am eigenen Seibe erfahren bie © a n ^e it beg VotfeS unb ben SSert ber Arbeit ber übrigen VotfSgenoffen. 8 U biefer ©rfenntniS bnrcbpbringen, ftanb in ber (Schutgeit manche ©djranfe binbernb im SBege, wenngteid) auch fy n bie Buge|örigfeit ju r igitterjugenb, ber ©2t. unb ©©. für baS VerftänbniS beg Wertes auch ber anberen beigetragen haben Wirb. ®ie attgemeine 'Bienfpfticbt war Bor^ügiid) geeignet, bie Bungmänner alter ©tänbe etnanber nabejubringen.

2tbgefetjen Bon ben ewig Unbelehrbaren auf beiben ©eiten tonnte jeber b>er baS ffübten unb Benfen beg .fameraben femteniernen, begreifen lernen, bag jebe 2tr t ehrlicher 2trbeit notwenbig ift für baS © anp unb bag ih r SBert fich bemigt niegt nach bem SBaS, fonbem nach bem 2Sie ber geteifteten :9trbeit. Bie attgemeine Bienftbfticht gaben w ir nicht megr.

©in fßfiicbtarbeitgbienft, mögiiebft fd)on ber angegenbeit ©tu*

beuten, pfammen m it anberen Bungntännern beS VotfeS, mug fie erfegert. Vor ber Butaffung ju r erften Prüfung mug ber ©tubent fie erfüllt gaben.

SBann fott bie fßttifung ftattfinben, fott fie einheitlich ober ftufenweife fein, fott eine 2tr t juriftifcgeS Vhhfifum ein*

gefegattet werben? bin niegt bafür. ©erabe ber S u rift bedarf einer umfaffenben Stitgemeinbitbung. ©r barf fich nicht nur auf.baS befegränfen, wag p m Vrotftubium unbebingt notwenbig ift. Sutger gat einmal gefagt: ©in Qurift, ber nichts ift als ein S u rift, ift ein arm Bing, Biefe Stttgemein*

bitbung wirb aber fiegeriieh beeinträchtigt, wenn ber ©tubent Bon Borngerein fegon unter bem Brucfe ber erften V^üfung ftegt. BaS ©ingauferwefeu wirb geile Vtüten treiben, ©egtim*

mer aber ift noeg ber ttmftanb, bag ber ©tubent wägnt, Wag er in ber Bnäfchengrüfung wiffen mugte, fönne er banaeg Bergeffen, benn baS gäbe er ja gegabt. ^d) bin für eiugeit*

liehe 2tbfd)inghrüfung. 2tad) weteger Beit fott fie erfolgen?

Scg Weig, bag Bon Berfcgiebenen ©eiten eine Verlängerung beS ©tubiumg auf Bier Bagee befürwortet wirb. Brögbern gatte id) brei B ah fe, feenn fie nur reegt benagt werben, fü r

c) SB o r b, ©oaiologie Bon heute (1904) jägtt 12 Vebeutungen beS SBorteS auf.

(7)

63. gaferg. 1934 ipeft 10]

Stuffäjje 583

auSreidjenb. g e r i n g , ber m it oielcn feiner SSorfd^Iäge über bie 9luSgeftattung ber Prüfung, wenn and) fpät, tecfet be*

batten bat, fagt einmal: „Picfet bie Jtütje ber ©tubtengeü träqt bie Sdjulb an ber biirftigen Bübung jo Bieter m bte P rajiS eintrctenber guriften, fonbern bte Ginridjtung^ be^

©tubiumS unb beS ©jamenS" (a. a. D. ©• 370). Übrtgen§

beweift bie ©rfaferung, bafe bie ©tubenten m it nur fedjs

©emeftern in ber 'Prüfung am beften abfdfneiben

58ei ben Borlefungen tnirb man unterbleiben muffen gwifdjen ben Pftiefetboriefungen unb ben aEafeiboriejumgen Unter jetten oerftefee id) frcilid) nidjt nur jene, bte ber ©tubent oon In fa n g bis p ©nbe feören, fonbern bte auefe ber Umberft«

tätsteferer fo featten muß. g dj raufe feterbet an «einen trmrbigeu Sebrer beS §anbelSrecfetS beuten, ber feine Bortefung, nadj»

bent er bie offene iganbeiSgefctiidjaft erlebigt, namerühdj auj bie Bebeutung beS „Cum pane“ für baä aScrftar^mS b°n

„und Comp.“ metjrftünbig tjingeioiefen Ijatte, bte SSortefung

— er featte gerabe mit ber Pirtengefeltfdjaft bfS0««cu , bamit fdjtofe, bafe er fügte, was über btefe

beS brüten BudjeS foult uodj *u bemerten fei, tonne man teidit im ©cfeö nadjtefen. ©otdje Herren tbniten Oteuetdjt (Meinte fein, Seiner finb fie jedenfalls niefet. ®er

t r it t an ihre ©teile, mancfemat fogar ein

Pfiidjtoortefung tarnen in Betracfet fol^e fiB« f i M ü g n g « in bie SReefetSWiifenfdjaft — m it bem redjtcn Erfolge Wirb jte ber ©tubent am ©nbe ber ©tnbiengeit gmecfmafetg

büren - , BürgerlicfeeS Steifet, SpanbelS» unb ffie ^felre^t,

©trafredjt, Bibit* unb ©trafprogefe, ©

gemeines SSertoattuugSredjt, Bötfer» unb !^ Ä S f *

wirtfcfeaftstefere, g m a n g w iife nfdja ftu nb ^ StecfetSgefdjidjte unb beutfdjeS pnoatrecbt n i i f e n i m nattonaifogialiftifdjen ©taate ben t^nen gebubrenbwt Cferem plafe erbalten, © o ll ber gnljatt J J Ä d ie n um fonbeten Bötfifdjen Intagen ettteS ffiotfeS entfpredjen, um 5um ridjtigen 'Jiedjt gerabe biefeS PolfeS, A“ ¡ J “ & b e u t Ä m ftcbt eS tiefe Bon fetbft, bafe auf bte ©ntumftung be§ öeutjctjen I t a t r e d i s uttb bie A i c f e t e . feiner

gang befonberer ffie rt gu fegen t f t SaS rümtfdje J u ^ t t ieittc ©efdndüe muß in beit ©ruubgugeu atS Borle|ungj Ä S ’ i Ä Ä t S . locrtm M c »)■•) “ ” f £ b 6“

baS BerftänbniS förbernb featte IC^ e8' Wöj n 9eraöe ?e Bortrage bet einjetnen geltenden ^ ef J | einÄ j £ V uK 2 n Berfcfeiebenfeeit ber Siegelung tm romtfefeen, ¿Jt?

unb iefeiaem beutfdjeit Siedjte, gcbutjrenb ^rngetmcjen wtiö.

P u r V begreift ber ©djüter bafe bie ' g aubers fein tonnte, aber audj, wcSfeatb

fein Bott jefet gerabe fo unb ntefet anbetS tfr ® « beiten ber Bebeutung beS Eigentums nadj i , d atuffaffung werben burdj bie Kenntnis ber ¿ » J l mifdjen fRedjt erft waferljaft in ©rf^etnung treten. Stfö | U t JU oortefuna für eines ber testen ©emeftcr mufe bte JicctjtS- ptjitofopbie binptreten. fßur in ifjr lüirb Ä f « S S Ä S i r dj tu a n n bie ©rtenntmS werben, ba|¡bte gurtSprubenj eine SBiffenfdjaft im watjrften ©tune beS ® o ttö tfl.

SBaS bie äßafeiüoriefuugen angttjt, fo jolt ijter bem

©tubenten mogtidjft freier ©pietraum 11 * ? ”wQi?¿Z lefunqen über ©efdjiibte, t8ottS* unb ntefet §utefet dtaiiem tmtbc, werben feier an erfter ©teile ftefeen, baneben naturtidj auefe aSortefungert über reefettidje ©onberfaefeer. U n p la jfig aber mufe eS fein, bafe über ben ®reiS ber pftufetoortefungen feutauS oon irgenbeiner ©teile (Unioerfitäten, Intemdjteüerwa tum gen, 'ErüfungSümter) noefe attbere Sotlefungen ato ifttbfe^

uortefungen eingefüfert werben, g ä r bte Jbgrengung be§

Stoffgebietes g ilt audj in ber gurtSprnbeuä: „m ultum non w» til j*n ^

Sind) fefeott wäferenb ber ©tubienjeit mufe ber ©tubent fennenternen, wie fidj bie äßiffenfcfeaft tm i-eben barftetlt.

iOiersu bebarf eS ber Pftidjtübungen mit fdjrifthdjen 9tr*

beiten. SSenigftenS fünf fotefeer pftidjtubungen f t i j er otbet>

liefe, unb jw ar je eine für Anfänger unb f^rtgefefenttenere im prioatreefet, je eine im ©trafreefet unb ©tra progefe tm offenttiefeen fRcdjt unb tut SSerfaferenSredjt. Db eine Pftufet- übung in ber aSottSwirtfdjaftSfefere notwenbtg tft, erfefeemt m ir jweifetfeaft, als SBafeifacfe taffe iefe fte gelten.

SBie folt nun bie erfte ©taatSprüfung geftaltet werben?

®aS ®nbjiel ber guriSpruben?, ift ein praitifcfeeS (g feer m g a a D. ©. 9). SKit biefent unanfcdjtbaren ©afee ertebigt ftefe bie Streitfrage, ob bie grage eine »fcfelufe- ober eine ©im qangSprüfung fein folt. I m ©djtagbaum ber erften juriftifefeen Prüfung ftefeen atS Prüfer beffen, wa§ ber ©tubent an SBiffen mit feinauS» unb feineinnefemen w itt, ber Sfeeoretifer unb ber Praftifer. ISiefen mufe fogar bie übertoiegenbe SSebeutung p * eriannt werben. ’Sie SKeferpfet ber prüftinge Witt niefet ben Seferftufet, fonbern ben gücfeterftufet befteigen ober füfe fonft in ber PrajriS beS tägtiefeen IRecfetStebehS betätigen. Safe bte llnioerfitätsteferer fetbft bie ©mpfinbung feaben, bafe ber 3lm fiefet beS PrattiferS baS §auptgewi(fet in ber Beurteilung ber

©ignung p fä ltt, feabe idj bufeenb SRate in gweifetSfällen aus ben Äußerungen ber UnioerfitätSteferer entnefemen tonnen:

w ir feaben ja m it bem §errn fpäter nitfetS mefer p tun. ©ine fotdje Stuffaffung atS ©eringfefeäfeung ber P rajiS auf auf affen, feiefee ben Beften unferer UnioerfitätSteferer bitteres Unrecfet tun. Sttfo giefee man bie redjte golgerung bafein, bafe int PrüfuugSauSfcfeufe ber P raitüer ben Borfife feaben mufe. Ste

©treiefeung ber Beftimmung im § 2 Stbf. 1 p rP rü fD . burd) bie StltgBfg. ü. 27. g u ti 1933, wonad) ber p ra ttite r fern Pidjter mefer gu fein brauefet, Würbe iefe befeitigen. S a bie erfte Staatsprüfung itoci) uid)t fterüctficfytigt, uttb ipreut nadj noefe niefet berüdfiefetigen barf, ob ber P rü flin g fpater einmal in ben BerwattungSbienft treten Witt, fo tann m it gug bie §rage aufgeworfen werben, ob fid) bie ^eranjieljung ber SSerwaltung^beamten fü r bie erfte Prüfung empfiehlt. Sine

§wingenbe 9cotwenbigteit bermag id) nic^t eingn]cpen. Jctait gu SJtitgtiebern beS prüfungSauSfdjuffeS aber bürfett berufen werben fRationatöfonomen. S a m it folt feibftoerftänbttcfe ntdjtS gegen bte Bebeutmtg ber BottSwirtfdjaftSteferer gefagt feilt, aber üor Sgtfadjen folt man ben Sopf n id jt in ben ©artb fteden. (Sine fotdje Satfadje ift nun bte, bafe baS StecfetSgebtet baS eigenttidje BetätigungSfetb beS P rüflings einmal fein fott, fonft tjatte er ja BotfSwirtfdjaftStefere oon bornfeeretn fiubieren tonnen. S ie anbere Satfatfee ift bie, bafe bte alt*

gemeine SenntniS ber BoIiSWirtfdjaftSiefere in ben §aupU puntten — unb um mefer barf eS fidj ntefet feattbeln — bei ber Prüfung im Bürgerticfeen Steifet, uamenttiefe aber im

§anbetSrecfet, fefer wofet feftgefteltt werben faun. ©nbtiefe tft eine brüte Satfacfee, bie man niefet gefliffenttid) überfefeen fott, bte, bafe bie BolfSwirtfefeaftslefere fetbft ein fo großes gelb ift, bafe, wer biefeS grüubticfe beadern Witt, für bte etngefeenbe Befdjäftigung m it ber DieefetSWiffenfdjaft fdjteefeterbtngS^ ntefet bie geuügeube g eit feaben wirb. Dtiemaub tann gween § e rm t bienen. Sann Wirb ber Seferer ber Bottswirtfifeaft aber ntefet bie Beantwortung übernefemen tonnen ober audj nur wciuen, fetbft als ©rftbeurteiter atte Prüfungsaufgaben p über«

nefemen. Prüfer gwetter Drbnuug gu fein, bagu J ä tt er aber m it gug fidj fü r gu gut. Peicfeere unb fdjönete BetatigungS*

mögtidjtetten als im juriftifefeen PrüfungSwefeit wirb er am

bereu DrteS finben tönneu. , _ .

S ie gabt ber Prüfer Wirb bter betragen tonnen.. gWet babott fottten regelmäßig UnioerfitätSteferer fetu. Ste ©efamt*

gafet ber Ptitgtieber barf aber niefet gu groß fettti. kommt norm tiefe baS eingelne KEitgtieb gu feiten an bte Petfee, fo oerttert e§ ben Überbtid über bte SurcfefdjnütSietftung ber prufttnge.

P u r bie ftänbiqe güfetung beS Prüfers m it einer mögltdjft großen Bafet Oon Prüflingen erm ö g lu fe t eS tfem ben © ^em üon wirttidjem äBiffen gu uuterfefeetben. ©tu feauftger SSecfefet tu ber Befefeung ift bem B^ede ber Prüfung abtragtidj.

gnnerfeatb beS PrüfungSauSfcfeuffeS mufe entfpredjenb bem S-übreraebanten bem Borfifeer bie entfefeeibenbe unb über»

wiegenbe ©tettung gufatten. SieS feat bie StttgBfg. ootn 27 g u ti 1933 (prgäR B l- 245) ridfettg ertanut. ©ie feat, Wte baS bie §§ 11 unb 19 beweifen^bie PUtwiriung beS prüfungS*

auSfcfeuf’feS wefentliefe eingefdjräntt.

«¡BaS bie StuSgeftattung ber Prüfung antangt, fo ift fefeon biSfecr trofe ber Bietgeftattigteit in ben Säubern ein ©ruitbfafe burdigefüfert, ber beigubefeatten ift. Sie Prüfung muß feferift»

tiefe unb münbtiefe feilt, ©ine anbere gragc ift.aber bie, ob nur atmnefetsarbeiten gefdjrieben Werben fotten ober baneben auefe, wie g. B- jefet i n Preußen, eine wiffenfefeaftiiefee atrbeit üet*

langt werben folt. g d j ijatte bteS für ridjtig. Sie wiffenfefeaft»

tidje atrbeü, für bereu ütnfertigung fedjS SEoefeen auSret^en,

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heberrecht als ein Q m m aterialgüterredit angefeßen toerben, baS fieß nießt n u r als SRefiep ftrafrec^tlicßex F o rm e n gegen einen unbefugten E in g riff

jufefien, Wenn eg fid) nur unt einen unbebeutenben fioßnunterfdjieb ßanbett, ber loirtfdjaftlid) rticßt inS ©ewidjt fällt. enthält fteine *orfd)riften über ben

Uber bie restliche Steüung beS nichtabfdßußberecptigten Agenten ober ©eneralagenten pat fiep ber erfennenbe Senat unter g-efihaltcn an ben grunbfä|licpen

¡Radjerbfolge fteBen ber SBeiterleitung be§ bom E igentüm er gefteflten Slntrags nicBt entgegen. fann auf ben ffa li ber Burücfnahme ber 33efdjtoerbe im ©.berfaBren

btngg oerfchminbenb geringe SBert beim Stufruf angeboten mürbe; ber Slufruf außer Surg gu feßenber ©elbfcheine unb i|r e ©ingießung gegen 58ergütitng beg ihnen

beutung. überweift baS ©efeg nicht bem PedjtSauSfcgug, fonbern bem fojiaipotitifchen AuSfcguß, in bem fich nur jw ei ober brei S u rifle n unb im übrigen eine

lung einräumen muß. wegen SSegünftigung m it- angeklagl ift, fich feine StuSfchiießnng oon her SSerteibigung recht- fertigen lä ß t. ber SSerteibiger nicht

laufenben ©elbrente, woßl aber bie Qaßlung eineg angemeffenen, naeß bem berntaligen ©elbwerte gu bereeßneuben 3 ui tß ia9» äu ber am 14. Slber wenn bie